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Nummer 8 Berlin. den25. August1928 11«3.Jahrgang
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UnabhängigeZeitschriftfürdie deutscheWehrmacht
Hauptfchriftleitung: Generalleutnant a.B.Confiantin v.Altrock, BerlinWis,Fasanenflr.60-Fernruf:Otiva975 .kastehendeAdrefseZurichtenil-klachdru
AllefürdieSchriftleitung bestimmten Zuchriften sindnur andie undUbersetzungderAuf- Hkistnur mitGenehmigung derSchristleitung gestattet(-Das
»Milittir-Wochenblatt" erscheintam4., 11.,18.und25.jedesMonats e- Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich M.3,80,bei
unmittelbarer Zustellung unter Kreuzband MAX-
Befiellnngen nehmenallepostanftalten, Buchhandlungen undderVerlagan
VerlagE.S. Mittler JSohn,BerlinSW08,Kochstr.es-Fernruf: Zentr.107 36—10739,8032-Poflschecktonto:BerlinNr.540
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. eonalsVeränderun enGeer, Marine). — DieWeltinWaffen.—Abzweigungen— Massenheer—-
Inhaltsubersicht0FugeDivision.KonragdLeppa.—- Eineneue Geschützart:Kanonen-haubitzen. (Mit zwei Abbild.)— Gedankenzu einer neuen Feldbesestigungsvorschrift.
Manöver. —- Taktifche Aufgaben. —
Oberstlt.Rob.Eyb.— Aus derWerkstattderTruppe:
Lücken. B.v.W.— Dieenglischen Luft- GefechtsbeobachiungbeidenJnfanteriestäben.— Todesfällevon Offizieren usw.derehem. Königl. Preuß.Armee (Juli1928)·— heereundFlotten.—- Ausdermiliiärischen
Fachprefse.— Verschiedenes.— Offizier-undTruppenvereinigungen. — Familiennachrichten.— Anzeigen.
Die Welt in Waffen.
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·Alsnach Beendigung desWeltkrieges die,,Siegerstaaten«
dle,,Besiegten"«zuweitgehender AbrüstungzuWasserund ZULande zwangen, geschahdies unter derVoraussetzung, Daß auchdieübriggebliebenen großenMilitärstaaten diese-m erZWUngenen Abrüstungsbeispiel folgenwürden. Wiesteht Nunheutedamit,10JahrenachBeendigung desgroßen ..icngensk-
EVENgewissenEinblick inden gegenwärtigen Stand der mllltarischenRüstungenerhältman, wenn man dieEin- IPPhnekzthldermaßgebendenLänder mit der Friedens- iiarkeihrerHeerevergleicht. Man kommt hierbeizufol- gendenErgebnissen:
Uranireich: 39,8Millionen Einwohner und700 000
»Soldaten,davon 31000 Offiziere.
gltgiemaen. 7,8Millionen Einwohner und66 000Sol-
Großvkitannien: 45Millionen Einwohner nnd 5·12000Soldaten (einschl.derweißen Truppen inJn- VISILohnedieStreitkräftederDominions).
Italien: 40Millionen Einwohner und250000Sol- 1daten(ohnediefaschistische Miliz).
stheinLUen· 30Millionen Einwohner und 263000 Sol-
Tich»echoslowc1kei:
11()(J00 Soldaten.
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14Millionen Einwohner und- DLUkf chland:63Millionen Einwohner und99 200
»Soldaten
RUßIA nd: 140 Millionen Einwohner und 560 000
»Soldaten.
DVIPTZUkommen bei England, Frankreich, Italien und
lKlltlthlanddieBesatzungender Flotten inStärke von
f000,rtvahnenswert5:)000,45 000istferner,und 15 000daßdieMann.beiden großen Reiche
—
nkieiduvgtat-I sales-Inans- Samt-Jl-
iII IIGIISII säume-I- Kaisenwilhelmsstralze 52
FejnsxefertigHugxrnacbMag
Geschäftszeit von1X29——1X26Uhr,Sonnabends von1-'2i-)—2 Uhr
biete-auf III III-liesse- clcss Ileessesltleiclessleasses an beiden Seiten des ,,Stillen Ozeans«, Japan und die Vereinigten Staaten von Amerika, jedesheere inStärke von 200 000 bzw.287 000 Mann (einschl. Nationalgarde) unterhalten, unddaßdieBesatzungen ihrerFlotten40000 bzw.US 000Mann starksind,
Allediese Zahlen stammen aus dem »Annuaire Mili- taire«1928,dasderVölkerbund inGenf alljährlichzurBe- leuchtungdesStandes derzunehmenden Abrüstungderim Völkerbund vertretenen Nationen herausgibt. Jndemdies- jährigen,infranzösischer Spracheerschienenen Band finden sich auchdieschon angegebenen Zahlenfür Rußlandund dieVereinigten Staaten von Amerika, dieja bekanntlich nichtVölkerbundsmitglieder sind,aber Beobachterzuden GenferKonferenzen,diesichmitAbrüstungsfragen beschäf- tigen,entsandthaben.
JmLaufederJahreist dieses lesenswerte Buch aufüber 1000 Seiten angewachsen. Umeiner Vergrößerungvorzu- beugen,istman dazuübergegangen,alleRüstungsangaben von allgemeiner Bedeutungingrößeren Buchstaben, solche, dienur für Fachleute in Frage kommen, inkleinerem Druckauszuführen.Ein 50Seiten starkerAnhanggibtüber dieseit Beginndes19.Jahrhunderts geschlossenenAbkom- men undVerträgeüber Rüstungsbeschränkungen Aufschluß-
Das eigentlicheWerkumfaßt für jededarin aufgefiihrte militärische MachtvierTeile. Dererste behandeltdiemili- tärischen Spitzenbehörden,dieTruppengliederung, Truppen- verteilung, Polizeikräste, Rekrutierungssysteme, Stärtenach- weisungen nachdem Militäretat, militärische Schulen und militärische Jugendvorbereitung der Landstreitkräfte jedes einzelnenStaates.
DerzweiteTeil behandeltdieSeestreitkräfteund enthält fürdieseähnliche Angaben wieTeil I,diejedoch durch sinnreicheSkizzenüberTonnage, Verteilung derTonnage
etwa3Minuten vomschloB entfernt
Telephon:Norden 7589
283 1928— Miliiär-Wochenblakt— Nr.8 284
aufdieverschiedenenSchiffsarten, Stand derverschiedenen Marinen inZeitenvor und nachdemKriege,Marineaus- gabenusw. ergänztwerden.
Teil 111gibt ausführliche EinzelheitenüberdieMilitär- etats derverschiedenen Staaten,währendderTeil IVsich mitsolchenLandeserzeugnissen beschäftigt,diefürdiemili- tärische RüstungBedeutunghaben,wie Kohlen,Ol, Erze, chemischeundlandwirtschaftlicheProdukte, Baumwolle und
Gummi. ,
Alle»diesehochinteressanten und mit bemerkenswerter Offenheit ausgeführten Angaben umfassen für Militärsmächte erstenRanges,wieFrankreich, 66Seiten,fürdasbritische Reich110, fürdasentwafsnete Deutschland19Seiten.
Ein wirklichesBildüber diemilitärische Leistungsfähig- keitderverschiedenen Mächtekann man aus diesemBuche aber dochnur beschränkt gewinnen, denn wenn auchdas Rekrutierungssystem dereinzelnen Länder genau beschrieben wird,so fehlen dochbeidenLändern mitallgemeiner Wehr- pflicht völligdieAngaben übervorhandene Reservenund Kriegsstärken,wieüberdieRiesenreservenanKriegsmate- rial aller Art. FürdenLaien können hierdurch gänzlich falsche Anschauungen entstehen, was natürlichnur im Interesse der nicht abrüstendenSiegerstaaten und ihrer Vasallenseinkann.
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Wohlinkeine-mBuchederWelt tritt diemilitärische Ohn- machtDeutschlandsundderVertrauensbruch desnichtinne- gehaltenen Abrüstungsversprechensder Siegerstaaten klarer zutage,wie indem vorliegenden —- eine ernste Mahnung füralle—, denen dasWohlDeutschlandsam herzenliegt, eine noch ernstereWarnung für alle,die glauben, daß ewigerFriededieZukunftderWeltumschließenwird. 21.
Abzweigungen — Massenheer —- ftarke Division.
Von Konrad Leppa.
DieDeutsche2.Armee trat am 18.August1914 inder Stärke von 159Batln., 40Eskn.,142Bttrn. und18Pion.- Kompn. —- abgesehen die Belagerungstruppen und die heeresreiterei —- denVormarsch nach Frankreich an. Als sieam 6.Sept.1914 indieMarneschlachttrat, zählte sie nur noch8214 Batle., 151X2 Esk·,94leichteund schwere
"Battrn. und11Pion.-Kompn. DieSchlagkrastder2.Armee war an ZahlderEinheiten beinaheaufdieHälfte ihres Ausriickestandes gesunken. Wiewar das gekommen? Das vorerst zur Belagerung von Namur abgestellteGarde-«
«Res·-Korps schiedam26.Aug.inderStärke von 26Batln., 6Esk.,28Bttrn. und3Pion·-Kompn.endgültigaus dem Verbande der2.Armee aus, um nachdem ostpreuszischen Kriegsschauplatzverschobenzuwerden. DieFestungMau- beugeentzogder 2.Armee neuerlichbeträchtliche Kräfte.
Generaloberst v. Bülow beließdas V11. Res.-Korps mit 24Batln., 6Esk., 14Bttrn. und3Pion.-Kompn., und außerdem noch6Batle.und3Bttrn. — verstärkte 26.·Jns.- Brig. desV11. A.K. — vor derFestung. Der Weiter- marschandieMarne erfordertedieAbstellungder25.und 29.Landw.-Brig. mit 12Batln., 2Esk., 2Bttrn. zum Schutze der langen rückwärtigen Verbindungen durch Belgien und Nordsrankreich. Als aber dieseschwachbe- messenen Etappentruppen ausgingen, mußtedieFührung aufKräfteaus derSchlachtreihe zurückgreifen.DieBe- wachungderzahlreichenBrücken,derGefangenenschutzund dieEisenbahnsicherung zogen wertvolle, in der Schlacht schwer entbehrliche Verbände ab. Schließlich mußtedas A.O.K. 2nochkurzvor Beginn derMarneschlacht eine gemischte Abteilung von 3Batln., 1z2 Esk.undeiner Bttr.
zur Bekämpfungderzahlreichen französ. Versprengten im RückenderArmee abzweigen. Diese letzten Abzweigungen
»betrugen wieder 8172Balle-,1X2Esk.,.1Bttr. und1Pion.- Komp. So trat die2.Armee starkgeschwächt— aufdie Abgängean Streitern sollhiernichtnäher eingegangen
werden — in die Entscheidungsschlacht. 6414 Balle-,
121X2 Esk., 46leichteund schwereBttrn. und 7Pion.- -Wehr«.
Kompwgingen der2.Armee-f) fürdieEntscheidungver- oren.
AlledieseTruppen habeninderMarneschlachtgefehlt.
War esmöglich,eine derartige Schwächungder2.Armee zuvermeiden?Ausdieoperativen MißgriffederO.h.L.
soll hiernichtweiter eingegangen werden. Aber schonder alte·Schlieffenhatgelehrtund immer wieder daraufhin- gewiesen, daßdasFeldheerunbedingtfürdieSchlacht auf- gespartwerden müsse.Er hatsichinseinenOperations- entwursen nichtdamit begnügt,deneinzelnenArmeen eine oder zweiLandw.-Brig. als einzigeEtappentruppe folgen zulassen. «Ergriff nicht aufdieRes.-Korpszurück,wenn einefeindlicheFestung hinter demvordrängenden heere sichzur Belagerungdarbot. Er warf als zweite Welle starke ·Landw.-Truppen,neugebildete Ersatztruppen und schließlichden Landsturm, kurzum denletztenMann ins Feld. Jnsolchem Fallbrauchte das Feldheer seinekost- baren Kräfte nichtvor denfeindlichenFestungenfestzu- legen, brauchte es nichtFronttruppenteile zu Brückenw- wachungen,Gefangenenabschubundanderen Nebenausgaben
abzuzweigen. «
heute ineinerZeit,dadieFrageMassenheeroder Be- russheer heiß umstritten istund man imZeitalter des schnellenKampswagens, des Flugzeuges und der Technik überhauptleichtzueiner Bevorzugung kleiner Heereneigt, erhaltdiese Frageneue Bedeutung. Ein Berussheerkann nie»eine derartigeStärke erreichen, daßes seinewertvollen Krafte zu Nebenzweckenverbrauchen dürfte. Wenn ein 100000-Mann-Heer— obnun dasheerum einige tausend Mann starker»ist, spielt hierkeineRolle —- denMarneseld- zugdurchzuführen hätteund es erginge ihmsowie der deutschen2.Armee 1914,wohinwird es dann kommen?
Man darfsichdieLagenichtzugünstigausmalen. Die Versuchung,unnütz abzuzweigen, ist größerals derWille, dieKräftezur Schlacht zusammenzuhalten. Das lehrtdie Kriegsgeschichte(vgl· »Die beste Strategie«in»Wissenund . Jahrgang 1925). Das 100000-Mann-.f)eer müßte mit 60000 Mann die Entscheidungsschlacht schlagen, in- dessen40 000Mann dierückwärtigen Verbindungensichern oder einigefeindliche Festungen beobachtenmüßten,denn zumBelagernsind diese Kräfte nochvielzuschwach.Dann wirdsich dieses heer innochvielungünstigerer Lagebe- finden,alsdie2.Armee 1914, zumalmit derKleinheitdes yeeres dieGefahrfür Flanken und Rückenwächst.Der Reiterei bietet sich reichliche Gelegenheitzu kühnen Ritten, dieihr diebreiten Fronten des Massenheeres fastun- möglich machten. Bleibt aber jenes100000-Mann-Heer — von demkeinesfallsgesagtwerden soll, daßesdasdeutsche ist,denn wir können beim bestenWillen keinen Krieg führen—- inderVerteidigung, um dielangenrückwärtigen Verbindungen und deren Kräfteverzehrenden Schutzzu vermeiden, soändertdas nichtsam Ergebnis. DieFlanken bleiben nochimmer offen. DerleichtUndschnell bewegliche Gegner kann nochimmer um die Flügelherumgreifen.
Dierückwärtigen Verbindungen, dieStützpunktedesHeeres liegendann nochimmer seinemZugriffoffenundvielleicht auchungesichertda,wenn es der Feldherr des 100 000- Mann-heeres versäumt hat, durch Abzweigungen Flanken undRückenzuschützen.Tut erdies aber,dann verzettelt er seinewertvollen Kräftegeradeso, wie wenn er zum großenAngriff schritte. Dem geschwächten heer droht jedesmal — imAngriff und in der Abwehr— seiner Schwächewegen dieVernichtung.
Nur eine ausgiebige Sicherung der rückwärtigenVer- bindungen, Einschließung der seindlichen Festungen im Rücken des heeres, dieja sicherwieder in irgendeiner Gestalterstehenwerden, dann ein dauernder Schutzder Eistenbahnen, des Rückgradesjeder Operation, durch Truppen minderer Güteverbürgen, daßdiefürdieSchlacht bestimmteheereskrast auch- wirklichfürdieSchlachtver- wendet wird. WohlliegtnochvielbeimFeldherrn selbst.
Aber dieGefahr istumso größer, je schwächerdieeigenen V) Nach:Reichsarchio: »DerWeltkrieg1914—1918«,und Major v.Lose: »DasMarnedrama 1914.«
Cz 1928—- Mililär-Wochenblaii— Titus 286 KJWfteDas Massenheer, wiedas von 1914,bringt da
THISgewünschte Aushilfe. Esbietet starke, frischeund ge- PbteKräfte fürdieSchlachtunddieEntscheidungimFeid ZU seinenjüngstenundjüngeren Jahrgangeri, esbesitztdie Ulteren,aber nochkräftigenJahrgange für Aufgaben zweiter Ordnungund esverfügt schließlich nochüber letzte undallerletzte Ausgebote,deren Einsatzdem Armeebefehls- haberin der Schlachtreihe die Sorge um Nachschub- itcherungundRückenschutzabnehmen kann. Eswirdsichk- UUFhaus anderen Gründen —- kaumeineMacht finden,die freiwilligauf dieVorzüge des Massenheeres verzichtet.
Diestun,heißt,dereigenenO.H.L. denKriegerschweren
»UnddenSiegunmöglich machen. Zudem ist heute die Llngstvor derFührung der Massenheere·dank derLehren depGrafenSchlieffenunddank derErfahrungen desWelt- llrlegeslängstüberwunden.
Eineweitere Frage wirftderStand der2.Armee nach UULwenn man dieStärke dereinzelnen operativen Ein- Dejten— derArmeekorps undderDivisionen— betrachtet.
Die AbzweigungenbeidenArmeekorps betrugen schließlich III nachdemeinBataillon — beim Garde-Korps —- oder itestiegenbis aus61-2Vatie., 3Vtirn heim VI1. A·K.
Oder 572 Butte»1-Ese,1Bttr., 1Pion.-Kdmp. heim de-
LOndersschwachenX.Res.-Korps. Hier litt gerade die -9—Ref.-Div.unter ihrerSchwäche.Sietrat mit9Batln.
Und5Bttrn. indieMarneschlacht. 4Batle. und 1Bttr.
Warenabgezweigt. DieDiv. verfügtenur übereine sehr schwacheJnfanterie indennun folgendenheißen Kämpfen, LLberdieshatte diesebereits in den vorhergegangen-en bchlctchtenstarkgelitten. DieDiv. fochtinderMarm- schlachtmit einer Jus-Stärke, wie siedie heutigeneun-
bataillonigeDiv.gleichfalls aufweist. Wohl ergibtdienun-
mkhkigeVermehrung derMG. der Div. eine bedeutend hohereKampfkraft. Aber,wie dieVerlustean Führern UndMann sich auswirken, soverliert auchdasGerät unter en Kämpfen durchAbnutzung und Einbuße »anStärke undZahl. AuchdieZahlderMG. kann imLaufeeines UldzugesnichtaufgleicherHöhe gehaltenwerden, denn dkkNachschub versagt,wo Verluste eintreten. Auch läßt sichdieZahlderSchützen nichtunter eingewissesMaß kmbdrücken Der Jnfanterie fehlt sonstdienotwendige StvßkrnstzmitdersiedieEntscheidungdringtund immer htmgenwird. DerMangelder19.Res.-Div.undauchder
Ins-Div. beim VII.AK. an Jnfanterie gibtdaherfür weschwacheDiv.zudenken. Schließlich vermochte dieseDiv.
trotzderAbzweigungvon einem Drittel ihrer Jnfanteriestärke nochimmer neun Bataillone einzusetzen, obwohlsieschon
Ehwachan Gefechtskraftwar. Wohingelangt aber unter LesenVerhältnisseneine heutige schwache Division?Sie UIIVDvielleicht mehrMG. dem Feind entgegenwersen OUJWVaberineinem solch überwältigenden Schwung den emp«zuwerfen, wiedieHeldenvon 1914,wird sie nicht Pekmogemdenn ihrwerden dazudieLeute fehlen. Mit
,G--Bedeckungenwird keine Schlachtentschieden werden,
siefle bisher auchnochkeine Artilleriebedeckung im
Dkensteals solche entschied. Das Fußvolk innerhalb der i«v.vonheuteist fürdieSchlachtzuschwach.Esbedarf
dkmgendderVerstärkung Obman nun dieSchützenstärke
Sel«Batle. erhöhtoder obman zuderalten, invielen thlachtenundSiegenbewährtenDiv.zurückgreistundder
ww.von heutedas vierte Schützen-Regt gibt, ist gleich, dennman
esnur rechtzeitigtut. Auch unsere Gegneraus
lzmWeltkriegstreben diesem Zielezu, sprach sich doch 23DIEMehrzahlderfranzösischen Divisionskommandeure fUr die starke Divisionaus!
i»DIESchwindsuchtderKräftebeiderdeutschen2·Armee
MMarnefeldzug1914zeigt deutlichdieNotwendigkeitdes
chassenheeresundderstarkenDivision.DiealteLehre, daß bessesmestark genugsein könne«zurEntscheidung, erfordert
FI.
eAuswekkeritalienischermiliiärischer Inch eit-
schriflen.VermittlungdurchdieSchrifileiiäng
Eineneue Geschälzart:Kanonen-Haubitzen.
Das Erscheinenderneuen 85mm-Schneider-Feldkanone, amtlichmit Rechtals »Eanon-Obusier«bezeichnet,würde vielleicht nochnichtdie Bezeichnungdiesesinteressanten Kompromiß-GeschützesalsSonderklasse rechtfertigen,dürfte nicht jetzt gesagt werden, daß seit längeremdiealteschwe- discheKanonenfabrik Bosors ihreneue Spreizlafetten- feldranone überraschenderweise auchals Kanonen-Haubitze von 9cm Kal. inArbeit hat· Zwei Geschützederselben
neuen Gattung aber zuannähernd gleicher Zeit,das gibt
wohlzudenken.
Wieman weiß,waren zweifellosdieDeutschendieersten, die inder 10,5cm-Feldyaubitze M. 98die ersteleichte Feldhaubitzeals SchwesterderFeldkanone einführten;die Osterreicherschufen sieinder10,5cm M.99-Feldhaubitze fast gleichzeitigundebenso sofortdieerste 10,5cm-Gebirgs- yaubitze. Die älteren Kameraden werden sich nocher- innern,daßdasneue Geschütz—- alssolches dürfenwires wohlansehen,denn die120mm französifche Haubitzewar wohl nichtalsleichtes Feldgeschütz anzusprechen— anfäng- lichvon vielen Seiten außerordentlich angefeindet wurde, und zwar grundsätzlich, nichtetwa inderKonstruktion.
Dennoch führte sichdas Geschützinden beiden Heeren derMittelmächte so sehr ein, daß sichimKriegeauchin Osterreichdaszahlenmaßige Verhaltnis zurFeldkanonefast wie 3:Z stellteund wohlmit Recht. Zur Abgabevon Sperrfeuer außerordentlich befähigt, hattenseine Geschosse doppeltso großesGewichtund Wirkung alsjene derFeld- kanone, was die leichte Feldhaubitze befähigte, auch Zer- störungsfeuerzuübernehmen-· Dazukam derunschätzbare Vorteil,injede noch so tiefe Geländefaltewirken zukönnen und dann bei. der Eigenart des Bogenschussesmit mehreren Ladungen die Möglichkeit,überall leicht in Stellunggehenzukönnen,undzwar stets besser gedecktals dieFeldkanonen, und endlich aucheine längereLebens- dauer. Ein weiterer unschätzbarer Vorteil ist wohl jedem Feldartilleristen gut bekannt: Jnfolge der relativ schwachenLadung und Mündungsgasspaniiung hat das Geschütz geringere Mündungsflamme und Rauchundeinen weit schwächerenKnall undentgehtdamit unter allen Ge- schützender Feldartillerie am leichtestender feindlichen Licht-und Schallmessung. So sehraber bedurftees der Erfahrungen des vierjährigen Krieges, daß auchbeiuns noch1914dieFeldkanone schlechterdingsdasHauptgeschütz war. ZumWechselder Anschauungen mag beigetragen haben,daßdieSchußweitenderFKund FHimKriege nichtallzusehrvoneinander verschiedenwaren, dann aber auch, daß infolgedes vorherrschendenStellungskrieges der einzigeNachteilder Feldhaubitze, ihre schwereMunition unddamit dieschwierigere Munitionsversorgung, nichtall- zusehrinErscheinungtrat.
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Jm seindlichenLager, wiebei denFranzosen, schätzte man diegewiß ausgezeichnete 75nim-Feldkanone E97so hoch ein,daßman ein Bedürfnis nacheiner Feldhaubitze kleinen Kalibers garnicht empfand. ErstinletzterStunde stellteman einigewenigeSchneider-Haubitzen ein,diein- dessenimmer zueiner Nebenrolle verdammt blieben. Wie sehraber auchin Frankreich der Wunschnach einem Bogenschuß schonvor dem Kriege bestand,lehrte dieEin- führungderPlaque Malandrin — einverzweifelter kon- struktiverAusweg. Heute haben sich auchdrüben dieAn- schauungensehr zugunsten einer leichten Feldhaubitze ver- schoben,ohnedaß sichdieFranzosen und mit ihnendie Jtaliener soindasGeschütz einfühlen können,wiewir es tun. Aber derWunsch besteht,und dieAmerikaner, die ebensovor und imKriegekeineleichte Feldhaubitze gehabt haben, sindimBegriffe,eine solche neuzeitlicher Vauart
zuschaffen. -
Doch sind«dieForderungen an dieFeldkanone mittler-
äikirxsisizxkeillizFiliooLeipziger str.110 Tnuonizlsastr. 19s
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