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Nummer14 Berlin, den 11. Oktober 1928 113. Jahrgang«
Ulilitärslll
Unabhängige Zeitschrift färoch
die deutscheenblatt
WehrmachtHanptschriftleitung: Generalleutnant a.D.Constantin v.Altrock, Berlin Wis,Fasanenslr.60-Fernruf: Oliva975 AllefürdieSchristleitung bestimmten Zuschriften sindnur andie
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« »
. Personal-Veränderungen (.f)eer, Marine). — DiefranzösischenManöver 1928.— Gedanken eines
Inhaltsuberbcht«Soldaten. Genlt.a.D. v.Metzsch—- Über dieBedeutung derFlüssebeiderKriegführung.
—
Verwendung schwerer Jnfanteriewaffen. Ein Beispiel aus dem Welttriege. (Mit Skizze. — Das kriegs- chemischeSchristtumSchwedens. — DieEntwicklung der französischenLuftjahrt.— Die Mannszucht inder bolsches wikisenWehrma t.
2AhckzJ ch Kpt.z. S.a.D.h.v.Waldeyer-.f)artz. — Reisebericht««aus Jugoslawien. — Fliegertarnung W.K.— DieAufzeichnungendesGenerals hoffmanm — Polnische Aufgabe7.—- AusderWerkstattderTruppe:
(Mit'
»AlleGedanken undneue Erfahrungen beimAusbildungsbataillon.« II.AusbildungimGelände. Andröe »Der sranzösische Zug-unddiefranzösischeSchützentompanie.« (Mit Skizze.)— HeereundFlotten. — Bücherschau.— Berschiedenes.—
Offizier-undTruppenvereinigungen. — Familiennachrichten. —- Anzeigen.
Die französischenManöver 1928.
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»DiefranzösischeArmee hatindiesem Herbst sehr zahl- Pelcheund VielseitigeManöoer abgehaltenüs Nahezu sämt- llchewichtigenund landläufigen Kampfartensindinmehr Oderweniger großenBerbänden praktischerprobtworden.
le über-geordnete Hand,die jedemManöver bestimmte bungszweckeVorschrieb, danachZeitraum und Gelände, k·Uppengliederungund Zuteilung von Armeetruppen und lIegernregelte und bemaß,istallerorten deutlich zu PUren. Das besetzte Rheinland unddieBogesen sahenbe- Onders große Erd-,Paris mit seinerweiteren Umgebung Ufkmanöver größten Stils, währendweitere Armeekorps UndDivisioneninderNormandie, anderLoire und inden ,Ipewübten. DieersterendreiManöver,dieanBedeutung ISanderen weit überragen, hattenfolgende Grundzüge:
I-Die Manöver im besetzten Rheinland.
Hauer: 5.bis 11.9. (6ubungsta-g-e).
Ubungsraum: Im Norden Grenzeder 2. Zone, asfoetwa dieLinie Düren—Euskirchen;imWestendiebel- gIsch-luxemburgischeGrenze;imSüden dieMosel;imOsten
seledieLinie Saarburg—-—Euskirchen,im ganzen ein
Fiztgalese. Hand-wehvon 30bis 40 km Breite und 120 km
uÜbUngszweck: Vormarsch einer modernen K-D.
met leichter Feindberührung, Zurückwerfen unterlegener,
teqrsefchobenerFeindkräfte, Angrisfgegen einen zur Ver-
ldIgUtIgentwickelten Feind, Abbrechendes Gefechts, hin-
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haltender Kampfgegen überlegenen Feind.— Ein äußerst umfangreiches Programm, das nur beistraffster Leitung in6Übungstagenbewältigtwerden konnte.
Ausgangslage: Eine blaue Südpartei sammeltsich inElsaß-Lothringen, ihre vordersten Teile stehenetwa an derfranz.Grenze. Eine rote Nordpartei wird inGegend Kölnaufgestellt-
Blau hateinen Vorsprung inder Mobilmachung und
VerfügtinderGegendum Trier und Birkenseldüber be- weglicheKräfte. Diese sollenmöglichstweit vorgeworfen werden, um 1.soweitwiemöglichdiie rote Mobilmachung zustören,2.den blauen hauptkräften schwierigeGelände- abschnitte(MoselundEifel) offenzuhalten.
Truppen: BeiBlau eine moderne K·D., bestehend aus 2Kav.Brig., zugeteilt das 8.Kiings-Jrish-hus.-Regt., 1Regt.abgesesseneDragoner auf Lastkraftwagen (Ge- fechtsstärke2Batle.), 2rtde. Abt. (7,5 cm-Kan.),1Abt.
10ein-Kan. auf Kraftwagen,eine Sraszenpanszerkrastwagen- Abt.zu3Esk., Nachr.-Berbände usw.
Bei Rot einRahmenfeind, zunächstnur schwache Inf.
aufLastkraftwagen und Radfahrer, schwache Kav.; später eine dargestellteDiv. Diese Partei war nur Mittel zum Zweckundwurde von derLeitungbisinalleEinzelheiten mitWeisungenversehen·
Verlauf: Am 5.und6.9. Kriegsmarschderblauen K.D. Sie gewinnt am 5.9. nach leichten Kämpfendrei ÜbergängeüberdieMoselbeiTrier undostw., überschreitet denFlußmit dem Gros undtreibt ihre Aufklärun vor.
Am 6.9. Vormarsch unter Zurückwerfenfdl. Jn. auf Lkw.und fdl. Radfahrer.
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Mede-Berlin W8, Bebrenstralse l7, gegenüber dem Metropoitlieater :- Merkur8738
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Gegründet1850 -
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523 1928— Mililärswochenblalk— Nr.14 . 524
Am 7.9.«kämpftRot bereits mit stärkeren Kräften, jedochimmer noch hinhaltend, anderKyllundwird durch beiderseitige Umsassung (!) nachNO hinter dieAhrge-
worfen. .
Am8.9.drehtdieD. wieder nachN.ein,kommt aber vor einer starkenroten Verteidigung hinter derAhrzum
Stehen; ,
Vom -5.bis 8.9. hatdieblaue K.D. 160 km zurück-
gelegt.
Der9·9. (Sonntag)ist Ruhetag. « Am 10.9. versuchtdieK.D. nocheinmal,denFeindim Angriffzuwerfen, um ihrenerstenAustragauszuführen, hataberkeinenErfolg. AufdieNachricht, daß nochweitere rote Kräfteim Anmarschsind,entschließt sichder blaue Führer, sichinder Nachtvom Feinde zulösenund sich weiter südlich,mitderAbsicht, hinhaltendzukämpfen,zur Verteidigung einzurichten. Bewegliche Kräfte— Kav. mit einigenGeschützenund Straßen-Panzerkw.—- bleiben zur Verschleierungam Feind.
Der11.9. schließtmit einemAngriffderroten Div. Jn seiner Ostflanke durch Umsassung bedroht, gehtBlau noch einmal ineineweite-re, vorhererkundete undzurAufnahme besetzteStellung zurück.
DerLeitende,Gen.Guillaumat (Oberbefehlsh.der,,Rhein- ,armee«),kamzufolgendem Schlußurteil: »Die sich ergeben- denLehrenentsprechenvollmeinen Erwartungen. Esgibt zweiArten von Manövern,zunächst solche,indenen man das Bild des Krieges möglichst natur-getreu darzustellen suchtund daherzweiParteien mit Volltruppen aufstellt.
Sieverdienen ohneZweifeldenVorzug,aber sie sind nicht immer durchsührbarundverbieten sich,wenn gewisseschwie- rige Übungszwecke erreichtwerden sollen.
»Ich smußimmer wieder betonen,daßwiruns zurZeit übervieleFragen imunklaren sind,weil wir VierJahre Stellungskrieg hinteruns habenunddernächste Krieg sicher alsBewegungskrieg beginnenwird. Zu diesen Fragen ge- hörtderKriesgsmarschseiner modernen K.D. DieSchwie- rigkeiten liegenindergroßen Unterschiedlichkeit ihrerVer- bände,diez.T. pferdebewegtsind, sichzuFußoder auf Rädern bewegen, schließlich Krastzug auf Rädern oder Raupenketten aufweisen. Wir haben diesenVerband ge- nügend lange marschierenlassen,um seine Vorteile und Schwierigkeiten zuerkennen.
»WasdieSchwierigkeiten derBewegung von Kraftfahr.- zeugen anbetrifft, soglaubeich, daßdas Problem gelöst ist, selbst füreine Gegend,die nichtein so glänzendes Straßennetz aufweistundnoch gebirgigerist; Kraftfahrzeuge kommen überall durch.«
Worin liegendenn dieSchwierigkeiten? Augenscheinlich darin,daßdieverschiedenenGlieder nicht nach taktischen, sondern, ihrem verschiedenen Marschtempoentsprechend, nach marschtechnischen GesichtspunkteninMarschkolonneneinzu- gliedern sind,unddoch nach taktischen Erfordernissen zeit- gerecht aufdemGefechtsfelderscheinen müssen. hierwird diefranzösischeMilitärliteratur derkommenden Monate die notwendige Ergänzungzuden Guillaumatschen Ausfüh- rungen bringen. Das GeprägederÜbungenist jedoch schon klar: Schnelligkeit, Ausnutzung günstigeroperativer und taktischer Lagen, Kampfum freie Flügel: einerstaunlicher UmschwunginwenigenJahren!
11.Die Manöver des XX.A.K. inden Bogesen.
Daue r:3.—8· 9.(5 Übungstage).
Übungsraum:ZwischenZahern und Saarburg in Lothringen. ,
ÜbU ngszweck.: Kampfum Engen, Stoßin eine offene Feind-flankeund Abwehrdesselben, Abbrechendes
GeFchtsund Übergangzur Verteidigung bzw.zum An- gri
Ausgangslage: Der Ostflügelder beiderseitigen
«Hauptkräftesteht beiBitsch,Rot im.Norden, Blau im Süden. Blauversammelt unter dem Schutzvon Sicherungen inden Vogesenpässenneue Kräfteim Raum Epinal—
St. Die, diespäter auf Straßburgvorgehensollen. Rot hat,vorn Feinde unbemerkt, starke Kräfteimhagenauer
Forstversammelt, mitdenen esüberraschendindiefeind- liche Ostflanke oorstoßenwill.
· ·
Truppen: Bei Blau 11.Div. (Nancy)-beiRot43.Div.
(Straßburg)und überlegeneKavallerie und Flieget. Jm späteren Verlauf erhieltBlau Verstärkunsgen, besondersan Artillerie-,-diees Rotüberlegen machten.
Verlauf: Vom3.——5.9.gelingtesRot,das näheran denGebirgspässen stehtals dieblauen Hauptkräste, durch schnellesZupacken,zunächst durchKavallerie, bald auch durchJnfanterie, sichbeiZaberndenEintritt ins Gebirge zuerkämpfenundsichinBesitzderhochflächevon Pfalz- burgzusetzen.Blau mußmitseinengegen Straßburgan- gesetzten Kräftensichzum Schutzseiner Armeeflanke noch westlichderVogesengegen Rotwenden. Zwei zunächstmit Kraftwagenvorgeworfene blaueJnfL Rgtr.werden durch die rote Lufaufklärung rechtzeitig erkannt, durchKampfflieger angegriffenundkommen nicht mehrrechtzeitig,um Rotan derWegnahme von Pfalzburg zuhindern. Der6.9. war Ruhetag
Bis zum7.9.sindBlau durchdieLeitungsovielKräfte
—- vor allemzwei Artl.Rgtr. auf Kraftwagen — zugeführt word-en,daßesRotnunmehr überlegen ist.DieroteStel- lungwestlichPsalzburgist jedoch so stark, daßRotsiebis zum Abend haltenkann. Dann entschießt sichder rote FührerzumRückngineineStellungnordostwärts Zabern, rechter Fügel am Sulzbach, linker Flügelan der Zorn- BeweglicheKräfte— Radfahrer, MG. aufLastk«raften, Kampfwagen (!)— sicherndasZurückgehenundverzögern am 8. 9.vormittags diefeindliche Verfolgung. Rotgewinnt Zeit, sichin der neuen Stellung einzurichten. Erst um 11Uhrerscheintvorihrdiefeindliche Erkundung.
Eine blaue Umsassung, die,weitnach Süden ausholend, durch2Batle. auf Lastkraftwagen überDagsburg——Manes- münster angesetztwar, wirkt nicht überraschend,da die Wagen bereits in dem sehrschwierigen, kehrenreichen Ehausseestücksüdlichdes Reutenburger Kopfes durchrot-e Flieger erkannt undnochrechtzeitigdurch Kampfflieger an- gegriffenwerden. Alsdiebeiden Bataillone endlichzum Angrisf ansetzen, hat Rotseine gefährdeteSüdflankedurch Reservenhinreichend gedeckt.
111. Die Luftmanöver bei Paris.
Daue r:13.—15. 9.
.Übungsraum: Gegend südwestlich Paris.
Ubungszweck: Einsatz großer Luftverbändezur Er- kundung, zum Tag- und Nachtangriff auf Erdziele im Rahmen einer taktischen Erdlage, AbwehrdieserAngriffe durchJagdstreitkrästeundFlakartillerie. SchulmäßigeZiel- übungen auf Erdziele,dieaufFlugplätzenaufgestelltwaren-
Lage: BeiderseitigehauptkräftestehenimKampf-emit ihremSüdostflügelbeiRambouillet (südwestlichiParis).Die Westparteisammelthinter ihrem rechteni FlügelbeiChartres eineneue Armee mit derAbsicht, sie nachbeendeter Ver- sammlungnach Nordosten vorzuführen. DieOstpartei sam- melt imRaume südlich Versailles neue Kräfte,um mit ihnen denfeindlichenSüdostflügel umfassend anzugreifen.
DieOstpartei ist früher versammeltalsdieWestpartei.
Truppen: 2.Luft-Div.(Paris), verstärkt durch Jagd- fliegerverbändeaus MetzundPau, insgesamt350Flug- zeuge, gleichmäßig aufbeide Parteien verteilt, fern-er je 3Flak-Bttrn.
Erdtruppen als Rahmenfürdietaktische Lagezur Dar- stellungderhinterdenFlügelnneu gebildeten Kräfte,bei derNordipartei1Kav.Div. undJnfanterie aufLkw.
Verlauf: 13.-9. Durch(angenommene)starke Feind- angrisfewerden diein LeVourget (nördlichParis) lie- gendenLuftstreitkräftegezwungen, ihrehäer zuverlegen.
Sie erreichenhierdurchihre kriegsmäßigen häfen hinter deneigenenFlügeln (Westparteium Ehartres, Ostpartei südwestlichundsüdlichParis).
14.9. Aufklärungstätigkeit im Rahmen-der Erdlage;
hierbeiTeilkämpfe inderLuft,auchunter Einsatzvon
Jagdfliegern. Ergebnis der Aufklärung:Die Westpartei erkennt denangesetztenVorstoßgegen denSüdostflügelder hauptkräfteSiesetzt ihre zurückgehaltenenKräftezurVer- .f—
1928— Miliiär-Wocheiiblall— Nr.14 526
teidigungeinund befiehlt den Luftkräften,das Vorgehen
esFeindesmitallen Mitteln zuverzögern.Infolgedessen starke Luftangriffegegen folgendeKavallerie undInfanterie
UdeLastkraftwagen;AbwehrderOstparteidurchIagdflieger
UU Floh
AutßerdemLuftvorführungen vor fremdländischenZu- schauernaußerhalbderErdlage, beiNachtAngrisfeines
«lU«ghafensmitgutem Erfolg. »
15.9. Im RahmenderErdlagefindetnur Aufklärung-H- Fatigkeitstatt. Alle Iagd-und Bombenstreitkräftewerden IIIFontoinebleau vereinigt, um Angriffe-gegen Erdzsisele mitBomben undMG. vorzuführsen.Eine Luftparadeam NachmittagbeschließtdieManöver. Als englischeVertreter nal).·menteil: der ChefderMarineflieger, derChefder
OmeDefenceundderChefderRoyal AirForce(Ar-mee-
lUftstreitkriifte). 78.
Gedanken eines Soldaten.
DieserSoldat ist keinGeringerer als Generaloberst ViSeieckL Ineinem kleinen Buche-k) hatersie niedergelegt, USauf jederSeite denMann verrät, deraufderhohen WattereicherErfahrung hochüberdenDingensteht.
DasBuch ist nicht,wie soviieleBucherscheinungen von hPUte,einrechtfertigender RückblickaufeigeneTaten.
imdvielmehrrichtunggebende Betrachtungen, die in die Ukunftweisen. Diese ist, nachden eigenen Worten des (enerals, wichtiger als dieVergangenheit, soehrfurchts- VOllUMer auch allem,was großan ihrwar, gegenubersteht Führer geboren,schaffend,als Führeringarender DeutscherZeit bewährt,bleibt er auchschreibend seiner
Inneren Berufung zum Führertreu. »
ESwird vielSchwerwiegendes in dem Buche gesagt.
MaNcheFragewird berührt,andersichdasneue Deutsch- land erhitztundgespalten hat.Aber niemals fehltdieUber- Pkitteilichkeihdievom gutenSoldaten nichtzutrennen ist, me dieWeitherzigkeit,diezum Staatsmanne gehört.
.velegentlichlugtderhumorvollie Skeptiker zwischenden Zeilendurch. Hieunddatritt auchfeinsinniges kunstle- Usches Empfinden im Betrachten und Gestalten zutage.
» er immer werden dieethischen Lebensfragen deutschen Soldatentumsmit tiefemErnst und sicherem Augenmerk -UrgeschichtlichesWerden erfaßtundumschrieben. ·.
er General unterzieht sicheinleitend derMühe,einige
««chlagworte«zuentkräften,mitdenen dasneue Deutsch- qnddiehirne so leidenschaftlichverwirrt, als wennes nichts Nötigereszutungäbe. Man mußdie glücklichen
endungen,dieer gegen diebekannten deutschfeindlichien JSMEUfindet,nachlesen und kann nur hoffen, daßdiese
UsrskzeugendenFormulierungen rechtweite Verbreitung fin- werden.
. Auch»Clausewitz« und ,,Cannae« werdenals Schlagwortemißbraucht. Das, was derKriegsphilosoph .»vomKriege«schreibt,willgutgekannt unddurchdachtsein, ee·man Sätze zitiert. ,,Cannae«sistdieeinprägsameUber-
schkfftübereine Lehre, dieauf VernichtungdesGegners szlelhnichtaber einDog"ma,mitdemman demSchlacht- PeklaufamEufidusmöglichst nahehieihen win. 19·14war-e ledellfallsim Westenmehr von Schlieffens Geist uno
entgervon hannibals beiderseitsumfassendemVerfahren
essek gewesen. « «
JochMchtzudemSchlagwort »Angriffs.krieg ..Das
DedakfUns.«·f)-L-anderehierdeskeinesWeltkrieges»Ermattungsstrateg«ie«Kommentars.»Bernichtungsstrategie·,Ebensoweniggetrieben.hatdieeineSie sahensichschließlichauf Ausfälleaus derbelagertendeut- fen.Festungbeschränkt. Diesezubehaupten,warunser
« rte'gSziel«. Krieg oder nichtund Ah«nliches,das sparen Kriegsfolg en. Nurklares Denken schutztVvkdem .lctgwortWernicht eigeneGedanken zudenken vermag, wlkdlhm verfallen.
X ps-
Ve)Genseraloberstv.Seeckt, »Gedankeneines Soldaten«.
rlagfür Kulturpoiitik,Berlin 1929.
Natürlich berechtigt unsere Westoffensive
Den flachenSchlagworten werden »Symbole« von beispielgebender und tiefempfundener Bedeutung gegen- übergestellt.EinBlatt berichtet,wie der Große König denPrinzenheinrich hartan seineFührerpflicht erinnert, aus Preußenpflicht.DerSchlieffen-Tag wird zuder Mahnung benutzt,dengenialen Meist-er nichtversteinern sonderninlebendigerLehrefortwirkenzulassen.Ineiner seltenen, schönen Zeichnung wird Hindenburg als Sinnbild derhingabe an Dienst,Pflichtund Staat, als Symbol desBleibenden imWechselder Zeit,hingestellt.
Die Schwedenfahne im Zeughausund Gedenk- tafeln anderStelle, anwelcherderGeneral leider nicht mehr wirkt,werden als Sinnbsilder treuer Waffenbrüder- schaftundVaterlandsliebe gekennzeichnet
Den größtenTeil des Buches nehmen»Probleme«
ein, diedurchden Kriegund dieNachkriegszeit attuelles Interessegewonnen haben.
»Staatsmann und Feldherr« werden inihrer Zusammenarbeitund ihren Verantwortlichkeiten an dem Kriegsplan von 1914geprüft.DerFeldherr war verpflichtet, denDurchmarschdurch Belg·i-enzufordern. Kein Zweifel, daßder SchlieffenschePlan diegrößte Wahrscheinlichkeit bot,imGeiste seinesSchöpfers durchgeführt,denKrieger- folgreichundschnellzubeenden. SachedesStaatsmannes, derdenPlan kannte,war es,diepolitischen Folgen abzu- wägen.Wären siedie-mStaatsmanne untragbar erschienen, so hattederFeldberr einen anderen Plan zu entwerfen.
Gewiß nicht, ohnedieverminderte Aussicht auf schnelleEnt- scheidung geschildertzuhaben. Aber ebensowenighätteer
sichdeirneuen Zwangslage hilflosgegenübergesehenFrei-
lich:derWeltkriegimeigenen Lande war sicher,der Zeitpunkteiner endgültigen Ostentscheidung höchst unsicher.
DieDurchführungdesgsebillisgten Plans und sein Erfolg oderMißerfolg treffenallein denFeldherrn.
WährenddesKriegeswerden derStaatsmann und der Feldherr invertrasuensvollem Gedankenaustauschdiepoli- tischenundmilitärischen Chancen prüfen,bisdasZieler- reicht istoder einEnde gefunden werden muß. Diepoli- tischenund militärischen Absichtenwerden oftauseinander- gehen.DiieGemeinsamkeitdesZieleswird aber denStaats- mann und den Feldherrn zusamsmenfiihren Bleibt diese Verständigungaus, so entscheidetderStaatsmann. Erwird auchin allenFriedensforderungen denFeldberrn hören.
Aber dieArtdesFriedens ist SachedesStaatsmannes, so wiedieArt dermilsitärischenKriegführungimRahmender politischen Richtlinien SachedesFeldherrn war.
SelbstmitderAbrüstung hat sichderFeldherr abzufin- den,wenn derStaatsmann sie fordert. Aber derFeldherr wird inheutigerLageden Rüstungsausgleich an- streb«en,derals das besteund als ein»erreichbares Ziel« aufdemWegezurFriedenssicherungerscheint.
»Moderne beere« hatGeneral v.Seecktschonwieder- holtzumGegenstand prüfender Betrachtunggemacht-.Auch in der vorliegenden werden kleine, verwendungsbereite Heere von höchst-möglichertechnischer Vollkommenheit für zweckmäßiger gehalten alsMillionenmassen. Darin könnte einewesentliche Erleichterung desRüstungsausgleichs,auch eine Entspannung insofern liegen,als die Angriffskraft eines Staates wenig-ervon derZahlderSeelen, als der verwendungsbereiten Angriffswaffen abhängig ist.
Bolksaufgebotehabenkeine Offensivstärke.Sie sindEr- satzquelle, Rückenschutzdes an denGrenzen operierenden heeres, Heimatschutzgegen Lustangriffeund Arbeitskräfte fürdieUmstellungdesLandes imDienstedesKrieges.»
DiegroteskeRüstungslage»inMitteleuropa kann natur- lichals eine Grundlage für solch-e Erörterungnichtange-«
sehenwerden.
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Dagegen istdasProblem »he« im Staat« eine Lebensfrage desgegenwärtigenStaates. Aus gutenGrun-
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