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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 113. Jahrgang, 11. September 1928, Nr 10.

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Nummer 10 Berlin, den 11. September 1928 113. Jahrgang

Ulilitäelll

Unabhängige Zeitschrift für

ochenblatt

die deutscheWehrmacht

Hauptschristleitung: Generalleutnant a.D.Consiantin v.Altrock, BerlinWis,Fasanenslr.60-Fernrus:Oliva975 AU- siir die Schristleitung bestimmten Zuchriften sindnur andie

UtstthendeAdressezurichtenso-Nachdru undUbersetzung derAus- cåtztistnur mitGenehmigung derSchrisileitung gestaltet i-Das

«Militär-Wochenblatt" erscheintam4.,11.,18.und es.jedesMonats I- der Bezugspreis beträgt viertelsährlich M.3,80,bei

unmittelbarer Zuslellung unter seeuzbaad M.O,28

Bestellungen nehmen alleposiausiaiten, Buchhandlungen undderverlagan

VerlagE. S.Mittler ä«Sohn,BerlinSW68,Kochslr.68-Fernrus:Zentr.10736—10730,8032-Posischeckkonto: BerlinMast-o

InhaltsübersichuPersonal-Veränderungen (.f)eer). ÜberdieFolg-endesWeltkrieges. Genit.a.D.v.Metzsch. DieRückzugsoperationderheeresgruppe DeutscherKronprinzzwischen SoissonsundReims vom

18—»7-bis2. 8. 1918. (Mit Skizze.)—- Französische AnsichtenüberZusammenwirken von Kavallerie undFliegernundüber eintgeweitere kavalleristische Fragen· Zusammenwirken von Jnfanterie und Artillerie. DieWegnahme von Delme am 20.8. 14durchI-a.13.J.R. (MitSkizze.) Obersta.D.FriedrichZenker. DiedeutscheLustfahrt. Tankkarten und

TMikforts(Mit2Skizzen.)hptm a.D.hansWagner. WebrhaftigkeitundStrafrechtsreform; OberheeresanwaltFrey kesden).—- Deutsche ,,Kriegsgreuel«? Einneutrales Urteil!—- Reichsgerichtsentscheidung überOffizierversorgung. Frey. TomscheAufgaben. AusderWerkstattderTruppe:,,Einzelausbildung«.I.Einzelexerzierausbildung. heereu.Flotten. US dermilitürischenFachpresse. Verschiedenes. Osfizier-u.Truppenvereinigungen. —- Familiennachrichten. Anzeigen.

X X

Überdie Folgendes Weltkrieges.

Von Genlt a.D,v.Metzsch DerWeltkriegsollteangeblichdieErde endgültigvon

»GeiseldesKriegesbefreien. Statt dessen ist ihmein

IPmmehrneunjähriger Weltunfriede gefolgt,der von Kon-

jlktsmöglichkeitenstrotzt. Er übertrifftan Spannungen WesbeliebigeJahrzehnt derVorkriegezeit erheblich. Es

seyensich auch nicht,wievor demKriege,nur zweistarke laChiegruppengegenüber Seit dieFurcht vor Deutsch- andZuchtmehr zusammenschmeißt,istvielmehrdieStaaten- weltin eineArt von Furcht aller vor allen auseinander- geallen.

nDabei hatdasVersailler Diktat die·Völkergegensätzenicht

survervielfältigt,sondern auchverfchärft,die großen dwebendenFragen derVorkriegszeit nicht gelöst,sondern

Ukchandere Streitfragen ersetzt.

rESsind deshalb auchnochniemals soviel Kriegein

daschePFolgeaufgekommen,wieindenletztenneun Jahren,

fift?helßtineiner Zeit,indersichVieleDeutschedem pazi- mlscheklNarrenparadies besonders naheglauben. Drei-

it habenaußerdem eilige Aufmärsche beiderseits der

VFIDIIIich-»franziifischenGrenzestattgefunden Die lateinische baffenbruderfchaft,dievom haß gegen Ofterreichlebte,

«

estshtnicht mehr.

aDleMachtetastensichzuneuen Zusammenschlüssenvor.

handaberhierdas Geldunddort das Ol,heutederSee-

ein

CIund morgen der Bevölkerungsüberschuß,an der

« ,en Stellediemachtpolitische hegemonieaneiner anderen l.lrtjchaftstheorienUn dievölkerbewegendenElemente sind, so

Kaleidoskopvon Pakten undVerträgen,Bündnissen

undAnlehnungen entstanden, das nichtbefriedet,sondern beunruhigt.

Die Rheinfrage besteht in gesteigerter Schärfe. Die polnische Frageist so gelöst, daß sie früheroderspäterzum Konfliktführenmuß. Der Vulkan,sich selbst überlassen, isteinegrößere Kriegsgefahr denn je.Nichtnur durchdie Spannungen zwischendenValkanstaaten; mehr noch durch dieZiele RußlandsundItaliens. Moskau wird sichnie- mals mitdem Verlustvon Vesfarabienabfinden.

Jtalien rüstetein5-Millionenheer fürdieMittelmeer- machtdesalten Roms.

Frankreich baut diemächtigste Ubootflotte ganz gewiß nichtgegen das entwaffnete Deutschland. England ver- doppelt seine Luftflottesicherlich nichtgegen Spanien. Nuß- land unterstütztden propagandistischen Krieg,den es in aller Welt führt, durchdieEinführung der allgemeinen Wehrpflicht Amerika istim Begriff, die unumstritten stärkste See-machtdesErd-balls zuwerden undwird sieein- setzen.Japan muß seinem RohstoffmangelundseinemBe- völkerungsüberschuß auf irgendwelcher Weise abhelfen.

Ehina wird inein bis zweiJahrzehnten national und militärisch fest begründet sein. DieInteressengemeinschaft derasiatischenVölker muß sich steigern. Dieaußenpolitische Unabhängigkeitder britischenDominions wird ebenfalls wachsen. Sie istin Genf bereits stark hervorgetreten.

Sie hat1922 einen britisch-türkischenKrieg verhindert.

Andererseits kann Australien derasiatischenExpansions- gefahr gegenüber auf die aktive britische Unterstützung

las-alle a-ziirelier. ins-spek-Srnst priebe

Hofliekeranten Berlin w8«,senkenstratze 17, gegenübe-

kesnste Isaselsneitlerei tiiss llnitonnen. zivilbelrleitlung. Lin-seen

rdem Metropoltheater :- ciegründet1850

Merkur 8738

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363

nicht verzichten. Englandkannsie, nachdemBlutzoll, den dieDominions imWeltkriege gezahlt haben,nicht versagen.

So entstand Singapore. So scheintsichin Jndien ein zweites britisches Expeditionskorps fürasiatische Zwecke zubilden. Soverdichtetsichdasbritische Weltluftstraßen- netzetwa indemselben Maße,indemdieGefährdungder Seewege steigt.

Unddiese steigt rasch.Eine so ungestörteBlockade,wie sie England im Weltkriege unter Beiseiteschiebung aller Verträge durchführte, ist nirgends mehr möglich.Der schwerbestückte Ukreuzer des Gegners kann überall auf- tauchen. Es ist nichtwahrscheinlich, daßalle fünfSee- großmächte,die es nochgibt, in einer Front kämpfen.

Esist auch nicht anzunehmen, daß sichdieGefügigkeitdes neutralen Staatenrestes wiederholt, diewährenddesWelt- krieges hervortrat. Und schließlich bleibt, daßes eine Vlockade derLuftwege nicht gibt.

Hinterdiesen Spannungen stehen,invorsichtigabwarten- derhaltung, dieVereinigten Staaten. Wirtschaftlichsind siederunbestritten einzigeSieger desWeltkrieges. Miti- tärisch haben sieimKriegedenriesigenAbstandeingeholt, der sie frühervon den europäischenRüstungentrennte.

Maritim werden sie England je längerum somehrüber- flügeln. Obwohl Großbritannien als einzigeGroßmacht des Feindbundes zahlungsfähigaus dem Weltkriegeher- vorgegangen ist,kann es mit den amerikanischen Bau-

programmen niemals Schritt halten. Das französisch-

englische Flottenabkommen mag England vorübergehend einwenigentlasten, ändern kann es an deramerikani- schen Überflügelung nichts.

Dennochisteininnerangelsächsischer Krieg nichtwahr- scheinlich. Dritte würden dieGewinner sein,vor allem Japan oderauchAsien überhaupt. UmJamaika vor dem Panamakanal, das englischist,wird man ebensowenig Kriegführen,wie seinerzeit,um helgoland dasgleiche Interesseanderfriedlichenamerikanischen Nach- barschaft,wie an dem Zusammenhang mit dem britischen

Mutterlande. Landungen hübenund drüben kommen

kaum inFrage. "Küstenbeschießungen haben wenigSinn.

Die britischenhandelswege sindzwar an vielen Stellen verletzbar. Aber es gibtan keiner einzigen Stelle einen brauchbaren «amerikanischen Flottenstützpunkt. England würde denKrieg ohne Verbündete nicht führen. DieVer- einigten Staaten würden aber vielleicht müheloserVer- bündete finden. So unwahrscheinlich alsoein englisch- amerikanischerKrieg ist, so wenigbieten sich für seinenmut- maßlichen Verlauf brauchbare Anhalte. Sicher istwohl nur, daßesein,,Weltkrieg« sein würde,derdiezahlreichen populären Kriegsgründerege macht, die seit dem ver- flossenenWeltkriegeund seinemvölkerentzweienden Liqui-

»dationsversuch entstanden sind:

Kein Russewürde sichdem Kriegegegen eine ,,kapita- listische« Macht versagenodereinen Krieg mißbilligen,der den Wiedergewinn zaristischen Gebietes verheißt. Kein Jtaliener würde einer Kriegserklärungwidersprechen, die dieerreichbare Aussicht auferweiterte Grenzenoderüber- seeischesSiedlungsland eröffnet.Beide Völker glauben sicham Beginn eines Aufstiegs. Beide werden von stark drängendem Nationalbewußtsein beherrscht. Beide sind von wachsendem Volkreichtum Keines ist auchnur. im mindestendurchdenWeltkrieg pazisistisch angekränkelt,und zwar am wenigsten inderbreiten Arbeiter- undBauern- schicht, soweitman imSowjetstaate überhauptvon einer ,,Schicht« sprechenkann.

Aber auchkeinFranzose würde zögernzur Waffezu greifen, wenn ihm die Rheingrenze als erreichbares Kriegszielwinkt oder wenn dieMöglichkeit auftaucht,das Deutschtum mit hilfe der französischen Ostvasallen zu schädigen.

Undwelcher Brite bliebe wohluntätig,derGibraltar oder Suezoderseine lebenswichtigen asiatischen Interessen bedrohtsieht? Das sind sienun zwar schon heute. Aber zurEntscheidungdrängendieDinge wohl erst dann,wenn diefreiheitlichen Errungenschaften, diederWeltkrieg nicht

1928 Miliiär-Wochenblaii—- Nr.10«

Kanada hat,

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den asiatischenVölkern gebracht, wohl aber dem Volks- bewußtseinderasiatischenWelt eingeimpfthat,zurmacht- politischenWirklichkeit geworden seinwerden. Bis dahin giltes für England, völlige Rückenfreiheitinderatlanti- schenWelt zuhaben und zuverlässigen Schutzgegen alle Möglichkeitenvom Stillen Ozeanhersicherzustellen.

WährendalsoderWeltkriegkeiner nationalen Lebens-- notwendigkeit entsprang, der nichthätte friedlichausge- wichenwerden können, beruhendiegroßen Zukunftskonflikte

Zugelementaren Ursachen, hinter denen geschlosseneVölker

een. .

Während Vorbereitung und Ausbruch des Weltkrieges das zielbewußteWerk weniger war, wird die nächste- kriegerischeWelterschütterungaufden Leidenschaftenalter Demokratien oder neuerdings demokratisierter Völker be-—

ruhen. Vordem Weltkriegegabeskaumeine Großmacht,

deren Regierung ganz ohnejedeFurchtvor dem Kriege-

war. heute gibtes eine ganze Reihe,diemit einem Zu- kunftskriege als mit etwas Unvermeidbarem rechnen,und- einigewenige, dieihn wünschen. Dies it das Ergebnis ,,desKriegesgegen denKrieg«,undalle ·chtungwird an diesemErgebnis nichtsändern. "

Jn solchenund ähnlichen verzweifelten Versuchenkann sogargeradezueine Kriegsgefahr liegen. Das Buch,dem.

manch-edervorstehendenGedanken entnommen sindk), sieht zum Beispiel,undmitRecht,imVölkerbund eineGefähr- dungdesFriedens. JnderTatsteht Genf allen ernsten,.

großen, elementaren Konflikten hilflosgegenüber. Seine Beschwichtigungenkleiner Spannungen ändern an derge- spanntenWeltlagenichts. Ertäuschtabereine Weltbefrie-- dungvor, dieernicht gewährleistenkann undschläfert ein, wo Wachsamkeit gebotenwäre. Ein um sobrutaleres Er- wachenwird folgen.«Nachanderem englischenUrteil hatt auchdenGründern dieser merkwürdigen Einrichtung wirk- lich nichts fernergelegen,alsdasRechtanStelle derMacht4 zusetzen. Das dürfte durchdiebisherigen Tagungen in- zwischen hinreichend erwiesensein. .

Auch sonst hat Kenworthy einen rechtvorurteilsfreieni Blickfür dieUnzulänglichkeitdes neuen Europas. Er glaubt nicht, daßdieversehlten Ostgrenzen Jahrzehnteüber- dauern werden. Ermutet auch ,,keinemhalbwegs Gebil- deten« zu, an dieKriegsschuld Deutschlands zuglauben- Aber dieFolgerung, diedadurchgerechtfertigteRevision des Versailler Diktats, leitet er als Engländer natürlich nichtab. Das überläßterDeutschland.

Statt dessenverliert auchersichindieLösung,denKrieg- als einvölkerrechtwidriges Unternehmen zu ächtenAber- eristals Angelsachsenüchterngenug, dieseAchtungunter denüberwachenden Schutz angelsächsischerMachtzustellen, dersichvielleicht dieseoderjeneandere Machtbeigesellen mag.

Wer diefortschreitendepazifistischeVerseuchungDeutsch-- lands kennt,kanndasoffensichtlicheheranreier dergroßen Spannungen inunsererUmwelt nur mitErschütterungver- folgen. Esist, als»seidas arme deutscheVolkmitvölliger. Blindheitgeschlagen,um eines Tages,wenn sich die Span- nungen entladen, nacheinem schwächlichenVersuch schlecht geschützter Neutralität,Durchmarschgebiet, Etappe,Kriegs- schauplatz, Rückoersicherungspfand,Beute oderauch gepreßter Mitkämpferinunerwünschter Front zuwerden! Denn alle vertraglichen hemmungen, diegegenwärtigeine Art von Scheinsolidarität,der Locarnomächte,aufgerichtet haben,.

werden natürlichbeijedem großenWeltkonflikteautomatisch unwirksam. Das Gegengewichtdermateriellen Wehrkraft istfast ohne Belang. DasGegengewichtdergeistigen Wehr- haftigkeit istnur etwa ineiner hälftederNation vorhanden.

Esistvielleicht nicht überflüssig,einmal einen notorischen Pazisisten, nämlich Rathenau, zuhören,von.demman weiß, daß ihmeineArt von AuflösungdereuropäischenStaaten zugunsten anderer Gemeinschaften vorschwebte. Ersagt:

V) Kenworthy, Will Civilisation crash?

E.Bar. Werkmann unter dem Titel: Vor Kriegen,VerlagBraumüller,Wien.

ÜberseRtvon kommenden

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sss 1928 Milikär-Wochenblakk Nr.10 366

»Jede BestrebungzurAusrottung desWaffenkriegesistver-

geblich,solangederstille, hartnäckige Friedenskrieg Lebens- angabe derStaaten bleibt.«

.»Wersich darauf beschränkt,dieWidernissedes Tages aPlSngleichenund Welle fürWelle ruhigabzuwarten, den trifftzuletzt eine,dieihn niederwirft.« .

Undalsdritte Äußerungdesdoch gewiß kriegsunlustigen unnes sei angeführt, daßdienachbismarckischedeutsche taatsführungderVolksstimmungeines Nachbarn»mitUn- recht gestattet habe,beijeder GelegenheitRacheschwureaus-

ZUstOßenSchließlich hättenwir uns »inmißverstandener Höflichkeitdaran gewöhnt, diesem merkwürdigenZustand elnseitigerVedrohung als eine berechtigteEigenart aufzu- assembiserdenCharakter eines allgemeingebilligtenGe- wohnheitsrechteserhielt,derheute« nachdem Kriege

»alseinederstärksten Wirklichkeiten derWeltpolitikeinen eilunserer handlungsfreiheit lahmlegt.« .

MitdiesendreiAussprüchen ist Deutschlandsheutige Lage 9Utgekennzeichnet. Ein erbitterter »Ftiedenskrieg« ist seit dem Ende desbewaffneten Weltkrieges invollem Gange.

UmDeutschlandsentwaffnete Niederung türmen sichbe- Wafsnete Wellen,über deren Erstarrung man nurstaunen kann.Jhreschlechthin aufreizendüberlegeneStarke drangt elner Sturmflut über unsereGrenzenhinwegmitelemen- thkekGewalt zu. Historikerwerden es spätereinmal als Alle völkerpsychologischschwererklärbare IllusiondesDeut-

enbezeichnen, daßdasgroteskeeuropäische Mißverhaltnis UnRiiftungsmachtfriedlich verschwindenwerde. »

·ährend mehrals14Millionen kriegstuchtigenManner

mltmehrals5000 Panzerwagenundetwa ebensovielFlug- öeUgendasdeutscheVakuum umlagern, predigt derdeutsche

azifksmus, unsere Schwäche sei unser besterSchutz. «

Mögedas deutsche Volkvon dieserSeuche, dieaucheine

FolgedesKrieges ist, genesen, eheeszuspat ist.

DieRäckzugsoperatioiider Heeresgruppe DeutscherKronprinz zwischen Soissonsund

Reims vom 18. 7. bis 2.s.1918.

Am18.Juli traten diefranzösische 6.-und f10. Armee ZwischenEhåteau Thierry unddenHöhennordlivchVicsur ESUE sowiediefranzösische5.Armee aufbreiter Front belDerseitsdesMarnetales inRichtungDormanszueinem

gfoßenstrategischenGegenangriffan, dessenZieles war, diesüdlichderAisne ineinem weiten Sackeingeschlossenen deUtschenKräfte abzuschnürenund ineiner Einkreisu·ngs- Operation zuvernichten. DerSchwerpunkt der»feindliche.n

Peration lagbeiihrem westlichenAngriff,furdendie vomUsgegangenenAngriffshandlungen genügend Zeitzum PlanmäfzigenAufbau gelassenhatten, während.derOst- .angkissaus dembisherigen Abwehrkampf gegen diedeutsche ensiveheraus mehroder weniger improvisiertwerden mußte-Dementsprechend sowieunter Berücksichtigungder erheblichschwächeren Ausstattung der deutschen Front Zwlschen Ehäteau ThierryeSfeindlichenhauptangriffsundderderbeiAisneweitemwargroßerederErfolg

·Strategischkonnte dieserAngriffder deutschen Fuhrung nJchtvöllig über-rascheiid kommen, wie es aus den Aus- thungendervorhergehenden Studie sichergab-·Immer- th hattediedeutsche Führung ernstlichmit diesem.An- gnssnichtgerechnet, da siediefeindlichenOperations- resewen durchihren eigenen, drei Tage fruher be-

gknnkneckAngriffbeiderseits Reims und durchdieVer- altnlsseunderbritischen Front invielhöheremMaßege-

fundenaåsånäenglaubte,KenntnisalsderdiesdeutschenfürdenngerLage beitatsächlich»seinerum-der ar.

zDqgegejlhattees der Gegnerverstanden,,seineui West- wngklssdietaktischeÜberraschung so gutwievollständigzu

uUren. DieBereitstellungderAngriffstruppen konnte er

gäskkanntdurchführen,einmal begünstigtdurch das.Wald-

sch·andellderteumSchwächungVillers Eotteråtsder deutschensowie durchKräftediezwischenbereits derge-

Aisne undEhåteau Thierry,dieesihnen unmöglich machte, indem erforderlichen Maße durch Erkundungsvorstöße sich Klarheitzuverschaffen.Weiterhin sichertesichderGegner die taktischeÜberraschung durch seinAngriffsverfahren.

Nachnur kurzem,aber heftigem Feuerschlagtrat eraufder

ganzen Front hinter einer zusammenhängendenLinie

seiner,wesentlich verbesserten, Kanipfwagen zum Angrisf an. DieVerwendung derKampfwageninsolchen Massen,, wie eshierstattfand,war fürdiedeutsche Abwehr völlig überraschend. Jhre dagegen getroffenen Maßnahmen

waren daher unzureichend und konnten nur lückenhaft

wirken. Der Tankeinbruch erfolgteraschineinem Zuge aufbreiter Front, vielfachbis indiedeutscheArtillerie hinein. Diedeutsche Jnfanterie der angegriffenen Front war, wie in einer früherenStudie bereits geschildert, zahlenmäßig geschwächtund durch die ununterbrochene Kiimpfspannung der vorhergegangenen Wochenauch·mit ihrerNervenkraft vielfacham Ende. Sie sahsichdem überraschenden AngriffdieserTankgeschwader,denen weit iiberlegeneJnfanteriemassen indichterGliederungaufdem Fuße folgten, ineinem an Hilflosigkeit grenzenden Zu- standgegenüberund wurde daher an zahlreichenStellen dasOpfereines unvermeidlichen Zusainmenbruchs.

Späterbesserte sichdieLage.DieArtillerie rückwärtiger Divifionenfand sich raschindieEigenartdesneuen Kampf- bildes undschoßaus offenen Feuerstellungen diefeindlichen Panzerwageii ingroßer Zahl zusammen. Dieser Stützebe- raubt,verlor diefeindliche Jnfaiiterie sofort jedenAngriffs- schwungund erlitt nun ihrerseits inihrer dichten Glie- derung, diederFeindimVertrauen auf seineTanks ge- wagthatte,schwerste Verluste.

Dementsprechend gestaltetesichderVerlauf dessfranzösi- schen Angriffs gegen diedeutsche9.und rechte hälfteder deutschen7.Armee. Jm erstenMassenstoßkonnte ersüd- lichderAisne über diezertrüsmmerte deutsche Front bis zurLinie Vaux Ehaudun VierzyBlanzy Chouy Neuin St. Front—Breuil-—Velleau vordringen. Nördlich derAisne brachderAngrisf zusammen.

Nachdem der feindliche Gewaltstoß nacheinem ersten Einbruch von rund 6km Tiefebereits vor derschwachen und durchaus nicht lückenlofenAbwehr rückwärtiger deutscher DivifionenzumStehengekommenwar,flauteder KampfüberdieMittagsstunden vorübergehendab. Nach- mittags leitete heftiges Artilleriefeuer alsdann eine zweite Welle von Massenstößen ein,diewiederum von Tanks und Schlachtfliegern begleitet waren, indessennichtmehr zu- sammenhängendgeführt wurden, sondern uneinheitlich gegen diedeutscheAbwehrfront vorbrachen. Infolgedessen glücktendemGegnerjetztnur noch örtliche Einbrüchein diedünne Abwehrfront.

Diefranzösischen Angriffegegen dieFront der7.Armee südlichder Marne sowiegegen ihreOstfrontnördlichder

Marne wurden sämtlich abgewiesen; der Gegner konnte

hiernur unbedeutenden örtlichen Erfolg erzielen.

Die heeresgruppe DeutscherlKronprinz hatte zunächst nochan dieMöglichkeiteines Gegenaiigriffs gegen den Feind südlich Soissons geglaubt, mußteaber bald nach Klärungderernsten Lage sich daraufbeschränken,denAuf- bau einer neuen Verteidigung in der Linie Soissons- hartennes—Latilly-Ehäteau Thierry zu besehlen. An frischenKräften konnte sieder 9. und 7.Armee zu- nächstetwa nur einlhalbes Dutzend Divifionenzur Ver- fügung stellen.Weitere Kräftewaren erstindennächsten Tagenzuerwarten. UmdieEinheitlichkeitderAbwehrzu sichern,wurde der Ubertritt der südlichen Gruppe der 9.Armee (Genkdo.X111)zur 7.Armee angeordnet, die dafür ihrenlinken Flügelabschnitt(Genkdo.VI.R.)andie 1.Armee abgab.

«

DasA.O.K· 7bildete aus denzurVer- fügung gestellten frischen Divifionen nebsteiner Anzahlrasch zusammengeraffter Armeetruppen und einigen schweren

sprachen

les-via : LOIPZISOTdir. 110

manMk in ask z c Kurfursteniiamm 268

EckeFassiuonstr.

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367 1928 MililärsWochenblait Nr.10 368

Vatterien eine besondere Kampfgruppe unter dem Befehl desGenkdo. XV11. Sie sollte sich dicht hinter derange- griffenenFront versammelnund zurWiederherstellung der LageimGegenangriffverwendet werden.

Diebereits angeordnete ZurücknahmederaufdemSüd- uferder Marne befindlichen Kräfte.der 7.Armee mußte nunmehr beschleunigtdurchgeführtwerden undsolltebereits inderNachtvom 18.auf19.beginnen.

Am19.7.setztederFeindseineAngriffegegen dieWest- front der7.Armee undgegen die9.Armee mit größter» heftigkeit fort. Nachdemer abersdas Moment derÜber- raschung verloren hatte, blieben ihm größereErfolgever- sagt. Seine von schwerstemArtilleriefeuer vorbereiteten undvon Panzerwagen begleitetenMassenstößekonnten nur nochinerbitterten, wechseloollen Kämpfen örtlichenBoden- gewinn erzielen,denderFeindnunmehr mitungeheuren «- Blutopfernbezahlenmußte.JnderHauptsache gelanges der heldenmütigen Abwehr der neuen deutschen Front, deren Jnfanterie überall sofort zuentschlossenen Gegen- angriffenansetzte,dieLinie desVortages zubehaupten.

9.

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komäåres

sei angeführt, daßallein dieArtillerie deranderRückzug-;- operation beteiligten rund 40Divisionen eine Gesamt- marschlängevon ungefähr600km hatte.

hielt alsodieweitgespannte, schon starkmitgenommene und noch nichtgenügend verstärkteFront Soifsons——

ChäteauThierry denwährendder Durchführung dieser rückläufigen Bewegung zu erwartenden, erneuten Feind- ungriffen nichtstand,so.konnte immer nocheine Kata- strophe eintreten. Das A.O.K. 7strebtedaher an, die Widerstandskraft dieser Abwehrfront durch allmählicheVer- engerung des Frontbogens,.wodurchKräfte frei wurden, zuerhöhen. Gleichzeitigwurde durchdiesesstaffelweise AbsetzenderGegnerzuneuem Aufmarfchund Zeitverlust gezwungen. Letztere Entlastung war allerdings geradean der bedrohtesten Stelle der Abwehrfront südlich Soissons, gegen diederhauptdruckdesGegners gerichtetwar, nicht zuerwarten, dahierjederBodengewinn desGegners ihn derBahnlinie FåreenTardenois—Missyin immer be- drohlichere Nähe brachte. So konnte zunächstam Abend

des 19.7. nur eine Zurücknahmedes Südwestvorsprunges

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AuchdieDivisionender 7.Armee südlichderMarne wiesenan diesem TagefeindlicheTeilungriffe mit großer Sicherheitab. JhrUferwechsel gelangunter restloser Zu- rückführungaller Truppen und Kampfmittel und unter Zerstörungderzahlreicheneroberten Batterien. Angesichts desheftigenfeindlichen Störungsfeuers imMarnetale war dieseine glänzendeLeistung.

DieGesamtlagedrängtenun aber zueiner Zurücknahme imgroßendeszwischenAisne undMarne liegendenVor- sprungsderdeutschen Front. Derfeindliche Schwerpunkts- angriffbedrohtebereits dieeinzigefüreine Rückführung verfügbare Bahnlinie Fåre en Tardenois——Bazoches—

Missy—Aisn·etalbahn. Wenn auchdererste,feindliche Ge- waltstoß zunächstzum Stehengekommenwar, so«bestand, solangedieneue Kampffront nochkeine besondere Stär- kungerfahren hatte,dieKrisisderRückzugsoperation doch inunverminderter Schwereweiter,bisdieMasseder ab- zuschiebendenTruppen, Lazarette, Kolonnen und Vorräte allerArtdieVesle-Linie hintersich gebracht hatt-e.Umvon dem-Umfang dieser Abbeförderungeinen Begriffzugeben,

in die Linie Latilly—Vrasles (1km östlich Chäteau

Thierry) angeordnet werden. ·

DieOstfrontder7.Armee wurde andiesem Tage nicht

ernstlich angegriffen.· «

BeiMorgengrauen des20.flammtendieKämpfean der FrontEhåteau Thierry, diedieganze Nacht hindurchan- gedauert hatten, wieder zu großerheftigkeitauf. Der HauptdruckdesFeindeslagvor derrechtenFlügelgruppe (Genkdo. XIII) der7.Armee,währendweiter nördlichdie Angriffe gegen die9.Armee »von geringerer heftigkeit

waren. DietapferenDivisionender’7. Armee schlugenin

erbitterten, wechselvollenKämpfen, deren Brennpunkte die Orte Verzyle SeeundVillemontoire waren, dieandiesem Tagebis zuneunmal wiederholten Massenstürme,dievon Tanks und Schlachtfliegernbegleitet waren, siegreichab.

Auchweiter

südligbeihartennes, Billyund südlich des Ourcqtobte der ampfingrößterheftigkeitbis tief in dieNacht

ZineimFeindlicheEinbrüchewurden durchent- schlossene egenstößezurückgeschlagen;dieKampffront der 7.Armee behauptetesich unerfchüttert.

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