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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 113. Jahrgang, 11. Dezember 1928, Nr 22.

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Nummer 22

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Unabhängige Zeitschrift für

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Hauptfchristleitungx Generalleutnant a.D.Consiantin v.Altroch BerlinWis,Fasanenflr.60-Fernrus: Oliva975 Allefür dieSchristleitung bestimmten Zuchriften sindnur andie »Militär-Wochenblatt" erscheintamli» 11»Is.und25.jedesMonats s- vorsiehendeAdressezurichtenseNachdru undUbersetzungderAufs d e rB e z u g s p r e i sb etriigtvierteiiä hrii ehM.3,80.hei siitzeinnur mit Genehmigung derSchrlstteitung gestattet «-Das nnmittelb arer Zustel l u n gunt e rsre uZb a ndM.0,9

Bestellungen nehmenallepostanstaltem Buchhandlungen undderVerlagan

VerlagE.S.Mittler F-Sohn,BerlinSW68, Kochstr.68-Fernruf:Zentr.10730—10739,8032-Posifchecktonto: Berlinlier

Berlin, den 11. Dezember1928 113. Jahrgang

«- - .Personal-VeränderungenGeer, Marine). DieSchlußkämpsedesJahres1918anderWesifront.

Inhaltsuberbcht«(MitSkizze.) Dasneue französische Jnfanterie-Reglement. Teil1.Die»technische«Ausbildung (Mit5Skizzen.) Gen.d.Ins.a.D.v.Taysen AmtlicheZahlenüberdieitalienische Wehrmacht. Zu: Gedanken zu einerneuen Feldbefestigungsvorschrist. R.Eyb. DieTankmine nachStimmen desAuslandes. hptm Mark. Dieneue

Sanitätsosfizier-Laufbahn.St.-ArztDrMilark,Stettin. AusderWerkstattderTruppe: »Der Obersähnrich.«ObltBlecher.

»Der Oberleutnant. « LösungdertaktischenAusgabe2a. TschechischeAufgabe8.—- Lösungderfranzösischen Aufgabe7. heereu.Flotten. Bücherschau. Verschiedenes..—- Osfizier-u.Truppenvereinigungen.—- Familiennachrichten..- Anzeigen.

Die Schlußkämpfedes Jahres 1918 an der Weskfronty

»DerVerlaufdieserKampfhandlungen bietet nachAnsicht sGeneral Ludendorff den strategischen Charakter dieser

»derSchriftleitung, wie auchdes Bearbeiters dieserRück-

»blicke,im Gegensatzzuden Frühjahrs- und Sommer-·

»schlachten wenig Jnteressantes vom Standpunkt

«1«einstrategischer Betrachtung. Umgekehrt ist

»dieses Eindringen eitler immer dürftigerwerdenden Min-

»derzahlgegen weit iiberlegene und mit Material über- .,reichlichausgestattete Feind-massen vom taktischen

«Standpunkt aus geseheneine reicheQuelle wertvoller

»Erkenntnisse.Nicht zuletzt fürdas heutigedeutsche Reichs-·

»he-er! Daher hatsichdieSchriftleitung entschlossen,den

»strategischenVerlauf dieser Schlußkämpfenur in kurzer,

»unten folgender Schilderung demLeser vor Augen zu

»führenalsEinleitung nachfolgender kurz er Einzelfchilde- --kungen, die vom taktischen Standpunkt aus

»dasWesentlicheundBelehrendse jener erschütternden hel-

«denkämpseherausstellen sollen. DieSchriftleitung würde

»auf diesem Gebiet dieMitarbeit damaliger Truppenführer

»diszum Divisionskommandseureinschließlichmitbesonderer Freude dankbar begrüßen.« Der Schriftleiter.

Der8.August1918hatte strategischdenKriegentschieden.

»Der8.August stelltedenNiedergang unsererKampskraft festund nahmmir diehoffnung,einestrategische AushiIse zu finden, welchedieLagewieder zuunserenGunsten Estigte.... Dergroße Ententeangriff, derEndkampf des Weltkrieges,begannund wurde vom Gegnernun mit um so größerer Energie durchgeführt, je deutlicher unserNieder- gang für ihnerkennbar wurde.« Mit diesenWorten hat

Schlußkämpfeumrissen.

DiedeutscheFührungstandvor derAusgabe,eine Rück- zugsdefensivedurchzuführen,umderpolitischenLeitungdie- notwendige Zeitzu verschaffen,den Kriegzu einem für Deutschlanderträglichen Abschlußzubringen. Diesespo- litische Zielwar voraussichtlichnichteben schnellzu er- reichen; wahrscheirlich erst, nachdemdiemilitärische Füh- rung desFeindbundes zuderEinsichtgezwungen war, daß das Streben, Deutschlandvöllig niederzuwerfen, um einen Vernichtungsfriedendiktieren zukönnen, einenPreiskosten würde, derderSelbstvernichtung gleichkommenmußte.Die deutsche O..f).L.hattesich also auf einelangeDauer ihrer Defensivoperationengefaßtzumachen.

Diesund diekatastrophale Ersatzlage nötigten dazu,bei dennun kommenden KämpfenmitdenKräftenderTruppe sparsamsten haushaltzutreiben. Danun derFeindseiner- seitswahrscheinlichan dem,für ihnallein richtigen und auch schoninseinen bisherigen Angriffsoperationen inEr- scheinung getretenen Grundsatzfesthaltenwürde, seine An- griffe auf möglichstbreite Teile derWestfront,wenn nicht aufihreGesamtheit, auszudehnen, so mußtediedeutsche O.h.L. vorsichtigerweisedamit rechnen, keinem From- abschnitt so starke Kräfte entnehmen zudürfen,um selbst vperieren, d.h.einebewegliche strategische Abwehr führen zukönnen. Eine solche hättenatürlichdieKampftraft der Truppe bessergeschaut,als einzähes Sich-zurückdrängen- lassen.Leider war das deutsche HeerbeideinFehlenstra- tegischer ReservenzuletzteremVerfahren genötigt,denn dieeinzigeAushilfe,eszuvermeiden, nämlicheinziigiges

Hoflieferanten

las-alle e ziirtlier. ais-spek- Ernst

Priebe

Berlin W8, Behrenstralje l7, gegenüber dem Metropoltheater :-

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Merkur 8738

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859 1928 Militärswochenblalt —- Jir.22 860

Ausweichen auf eine kürzere Front, um Kräftefreizu- machen,verbot sichwiederum durchdsieNotwendigkeit, dac- ungeheure, imrückwärtigen Gebiet lagernde Material zu- nächst nachder heimat abzubefördern,um die Kriegs- fähigkeit Deutschlandszusichern. UnddieserAbschubvoll- zog sichunter ungünstigen,zeitraubenden Bedingungen:

eine Verkehrgader verlief über Lüttich,eine zweite,sich später verzweigendse,über Eharleville—Longuyon, bereits

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inReichweite der feindlichenBombengeschwader. Durch diese beiden Engen mußte sichdieriesenhaste Transport- bewegung hindurchzwängen.

Diedeutsche O..f).L. standalsovor der Notwendigkeit, ihre Rückzuggbewegungen auch bei starkemfeindlichenDruck möglichst langsam durchzuführen. Die Forderung nach möglichsterKräfteschonunghättevon ihrer Seite aus gleich- zeitignur erfüllt werden können,vwenn sie namhafteRe- serveninderhandgehabt hätte,mitdenen siedenkämpfen-

denFronten eineflüssige Ablösung ihrerDivisionen hätte ermöglichenkönnen. Diese Reservenfehlten aber nahezu vollständig. Wer dievon der O.h·L. und den heereg- gruppen geführtenKarten dereigenen Kräfteverteilungaus dem Frühjahr 1918vergleichtmitdenen desSpätsommers und herbstng demspringtdiesesHinschwindenderopera- tiven KraftdeSdeutschen heereg mit rnitleidloser Anschau- lichkeitindieAugen.

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DerGrund war das unaushaltsame, rapide Sinken der Gesechtgstärken Verursachtdurchdieunaufhörlichen, opfer- vollen Kämpfe seitdem21.März,andenen fast jede West- divisionzuwiederholten Malen hatte teilnehmen müssen unddiegerade dieBestender Truppe verbrauchthatten.

Undindenverbliebenen Resten sonderte sichdieSpreu vom Weizen; Dermckralischminderwertige, jüngsteErsatzver- krümeltiesich.Ein Drückebergerheervon rund einer halben Million trieb sichin der Etappe herum. Zwangsmittel

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mußten versagen,wo Vaterlandsliebe undjedessoldatisches Anstandsgefühlgeschwundenwaren. Sowurden dieDivi- sionenzublutleer-en Körpern;ihreimmer noch beträchtliche Zahltrübtenur daswahreBildderLage.JmRahmender unterstenKampfeinheiten zwangen dieNotwendigkeiten der Kampfführungdazu,ihreAnzahl ineine-m Verhältnis zu verringern, das dem eingetretenen Kraftverbrauch wirklich entsprach. Umnichtganzim,,Skelett« nachArt desmar- kiertenFeindesbeiFriedensiibungen zufechten, faßtendie Bataillone ihreTrümmer indrei,dann vielfach sogarin zweischwache Kompanienzusammen- Wären dieDivisioiieii Im selben Verhältnis zusamsniengelegt worden, um die Stärken vom Märzwieder zuerreichen, so hättediedeutsche O.h.L. Mitte September imWesten schätzungsweise noch über60—80 Divisionen geboten, wenn nichtiiber noch weniger.

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Es ist klar, daßbeidieserKräftelageunter demgleich- zeitigenZwang zu möglichst langsamem Ausweichendie O·H.L.ihrenheeresgruppen undArineen fastalleKräfte i belassenmußte,diesie besaßen.Eine strategischeFührung gabes imeigentlichen Sinne nicht mehr. DieSchonung derKampfkraftderTruppe konnte nur durch geschicktetak- tischeFührung erstrebt werden.

Mißlichwar unter diesen Umständendieungenügeiide Vorbereitungrückwärtiger Stellungen. Bei den Heeres- gruppen DeutscherKronprinz und v.Gallwitzwar wenig- tens eineeinigermaßen ausgebaute rückwärtigestrategische Verteidigungslinievorhanden: die hundirig—Brunl)ildz—

Kriemhild-Stellung. Außerdemdie Michel-Stellung im St. Mihiel-Bogen. Bei der heeresgruppe Kronprinz Rupprechtdagegen war nur die Siegfried-Stellung, die MitteSeptember bereits bezogen,zum Teilsogar schonein- gedrückt war, vorhanden. Rückwärts von ihrwar die HermanmStellungmitihrennördlichen Verzweigungen nur Crkundet JhrAusbau steckteindenallerersten Anfängen.

Jndieser strategischeii LageMitte September 1918 hatte sichdasdeutscheWestheerderunaufhörlichen,von Material allerArt überreich unterstützten Feindangrisfezuerwehren.

Beiderheeresgruppe Kronprinz Rupprechtwar derLys- bogenwestlichLille von der4. und6.Armee bereitsAnfang eptembergeräumt,dieFrontindieSehneästlichZypern- westlichLa Basseezurückgenommenworden. Ende Sep- temberwurde die4.Armee nordöstlichYpernangegriffen Undineineriickwärtige Stellung zuruckgedruckt .

Die17.Armee hieltimAnschlußan die6.Armee bei LensnördlichderScarpe etwa ihreAusgangsstellungvom 21.März;südlichderScarpe war siebis hinterdenKanal rleux—Moeuvres zurückgedrängtword-enundstandunter demDruck fortgesetzter,stärkster Angriffe. Am27.Sep- tesmbergewann einfeindlicher Einbruch bisdichtvor Cam-

braiRaum. , . «

Die2.Armee derHeeresgruppeBoehn hatteinderzweiten SeptemberhälfteebenfallsschwereAngriffezubestehen,bei denen sie nördlich St.Quentin Gelände verlor. Derrechte Flügelder 18.Armee, diesich sonstinschweremRingen behauptete,.wurdedamit auchzumZurückschwenkengenötigt.

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Dievon derheeresgruppeDeutscher Kronprinz übernom-

inenene 9.Armee und an sie anschließenddie7.Armee

hielten ihre Front NoyoiisVailly-Fismes gegen starke Teilangriffe· Um Kräftezusparen,nahm die7.Armee EndeSeptember ihren rechtenFlügelhinter denOise—

Aisne-Kanal östlich Vailly zurück. JnderChainpagnewaren

Angriffsvorbereitungen erkennbar; ebenso zwischenAr- gonnen undMaas vor derHeeresgruppe v.Gallwitz.

Bei letztererheeresgruppe war schonam 8.September dieRäumung dies von einem Zangenangriff bedrohten St.Mihiel-Bogens befohlenword-en. JndieimGangebe- findlicheRäumungsbewegungstießder Feindangriss vom 13.September nördlichSt. Mihiel und westlichPont äiMoussonhinein. Nur unter ernsterEinbuße gelangdie Einnahme derMichel-Stellung JnderzweitenSeptember- hälfte herrschte hier Ruhe.

Dafür bracham 26.September inderChampagne und zwischenArgonnen und Maas ein schwererfranzösisch- amerikanischer Angriffgegen diedeutsche 1.,3. und5.Armee los, der zu harten Kämpfenbis indenOktober hinein führte. hierbei errungen und 3.Armee einen glän- zend-enErfolg inbeweglich geführter Abwehrschlacht;die 5.Armee behauptetenacheinem amerikanischenEinbruchdes ersten Angriffstages späterhin ihreneuen Stellungen gegen dieungeschicktenAngriffederjungenTruppenvon itbersee DieGesamtlageverschärfte sich durch denZusammenbruch derBulgaren am15.Septemberunddieschwere Niederlage derTürken inPalästina.

NunderOktober.

Gegendie4.Armee derHeeresgruppe KronprinzRupprecht hieltendiestarken feindlichen Angriffe nordästlich Ypernan.

DieArmee mußteinderzweitenHälftedesOktober indie Li)s-StellungEecloo—Kortrik zurückgenommen werden,um ihr hinterdiesem starkenAbschnitteineAtempausezuver- schaffen.Dienichtangegriffene 6.Armee und derNord- flügelder17.Armee mußteninderFolgeindieHermanm Stellung zwischenKortrik und Valenciennes zurückgehen, nachdemunterdessenauchdie2.Armee indie.8«)er·inann- Stellungzurückgeworfenwar. Ende Oktoberdurchbrachder Feind erneut dieLysfront der4.Armee und drang in heftigen KämpfeninRichtung Gentvor.

Beiderheeresgruppe Boehnwurde AnfangOktober die 2.Armee unaufhaltsam närdlich St.Quentin nachOstenzu- rückgedrängtDie O.L.mußteam 8. Oktober denschweren Entschluß fassen,dieSiegfried-Stellung rund vierWochen iiach ihrerBesetzuiigbereits wieder preiszugeben und die und18.Armee indiehermann-Stellung zurückzunehmen.

Die Heeresgruppe Boehnwurde aufgelöst;2.Armee trat zur heeresgruppe Kronprinz Rupprecht, 18.Armee zur Heeresgruppe Deutscher Kronprinz zurück.

Bei letztererheeresgruppe hatten am 2.Oktoberlinker Flügelder7.undrechter Flügelder1.Armee dieBegle- Linsieaufgegeben undwaren planmäßigindieAusgangs- stellungvom 27.Maizurückgegangen,umKräfte für die in derChampagne tobende Abwehrschlachtfreizumachen.Die Gesamtlagezwang indessenbald dazu,trotzaller taktischen

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Erfolge diese Schlachtzubeendigen; ihr Kraftverbrauch war nichtmehrtragbar. Ab10.Oktober gingen 7.,1.und 3.Armee indiehunding—Brunhild-Stellungzurück.Die 18.Armee, diemit rechtemFlügel im Anschlußan die 2.Armee indiehermann-Stsellung hattezurückgehenmüssen, beließ ihren linkenFlügel zunächst nochanderOise nördlich LaFere

Jn der zweitenOktoberhälfte lagder hauptdruck des Feindes immer nochvor der 2.Armee. Sie verlor bei

Le Eateau diehermaantellung und wurde inRichtung

Landrecies zurückgedrückt.Damit mußtedienochweitvor- wärts befindliche18.Armee nunmehr auch ihrenSüdflügel indiehermann-Stellung nehmen,umihn nichtderGefahr auszusetzen, abgeschnitten zuwerden. 7.,1· und Armee der heeresgruppe DeutscherKronprinz und 5.Armee der Heeresgruppe v.Gallwitz wiesen schwereAngriffe sieg- reichab.

So standEnde Oktober dieganze deutscheWestfrontvon der holländischen Grenze nördlich Gent bis Verdun in schweremAbwehrkamps. Am24. Oktober begannderitalie- nische Angriffgegen diek.u.k.Front; dasheerderDonau- monarchie löste sichbinnen einerWoche fast völlig auf.

Anfang November wurde von der O..f).L. dieZurück- nahme der deutschenFront aufdieAntwerpen—Maas- Stellung befohlen. Vor ihrem Erreichen beendigte der Waffenstillstand diekriegerischen Operationen.

Die

EsistindenvorstehendenBetrachtungen von jederKritik Abstandgenommen worden.

Einmal aus dem Grunde, daßüber die geschilderten

Operationen wenigvom Standpunkt derTheorie aus zu sagensein dürfte.DieeineSeite brauchtenur ihrebrutale Überlegenheitselbstsicher geradseauswirken zulassen;der ander-en Seite verblieb nichts,alsihr Letztesinverzweifeltesr

Abwehrdranzusetzen. .

Eswar aberauch nocheine andere Erwägung,dieden Verfasserbestimmte,nur eineschlichteDarstellungdes Ge- schehenenzuerstreben. Das Bewußtseinnämlich,daß wir hierden Todeskampfdes herrlichstenheeres, das jedie Waffengetragen hat,inehrfurchtsvoller Ergrifsenheitnoch einmal miterleben. hierwehtuns neben vielem Häßlichen ein hauch von unsterblicher heldengröße entgegen, hier starbenohnediebelebende hoffnungauf Siegdieletzten Heldendesalten Deutschlandin stummerPflichterfüllung wiejeneSpartaner beiThermopylä. Weil das Gesetzes befahl. Das Gedenken ansolche Mannestreue, an diesen Gipfel lautersten Soldatentums kann außerder Demut dankbarer Ehrfurchtkein«anderes Gefühlneben sichdulden.105.

Das neue französischeJnfanterie- Reglement.

Teil1.Die»technische«Ausbildung.

VonGeneral d.J.a.D.v.Taysen.

Wir hatten im»Militär-Wochenblatt« Nr.48 vom 25.6.28 diefürdieHerausgabe diesneuen Rglts. maßgebenden Gründe angegeben:diebevorstehendeEinführung derver- kürzten, einj. Dienstzeitund diedurchdieNeubewafsnung derInf. gesteigerte Feuerkraft derselben. Beiden Gesichts- punktenträgtdieneue Vorschrift Rechnung.

Abschnittla bringt (neu) ·übersichtl.Angabenüber die Krieg sstärken (!)vom RegimentsstabebiszurKampf- gruppe. Letztere ist gebliebenu. zählt12Mann einschl.

eines »Adjoint« (bisher13). Bonihnensind je5MG.- Leute bzw.Gewehrschützen, letztereeinschl.eines Gewehrgranatträgers.DerZug hat (wie b.isher) 3Kampf-

gruppen, dieJnf.Komp. 4Züge,das Batl. 3Jnf.-u.

1MG.-Komp. Das Rgt.: 3Batle., 1Komp.Begleit- waffen (3 Kanonen 37 cm,6M.W.),1Komp.hors rang, 1Kommandozug,1Reiterzug

Abschnittlb bringt Erklärung von rund 76mi- litärischen Fachausdrücken, wie »Front«, »An- griffsziel«, ,,Feuerarten« (darunter dierepere, d.h. durch Rauch,Nebel oderDunkelheit verstecktes Feuer).Entfe r- nungen: kleinebis400m,mittl. bis1200 m,großebis 2400mund »sehrgroße«. Beim Anmarsch unterscheidet man die,,approche«, d.das Eintreten i.d.Zone d.feindl. Flieger-u.Artl.-Wirkung, die»prisedecon tact«, um d.feindl.Vormarschrichtungoderd.vordersten zusammenhäng enden Widerstandfestzustellen. Der eigentlicheAngriff wird nachwievor inobjectifs und objectits intermådiaires (Zwischenziele)geteilt. ZumAn- griffschreitetdie«Jns.von jetzt an aus einer vorher genau festgelegten ,,bas ede dep art«, einer »Angriffs- ausgangs-Stllg.« einneuer Begriff, der auchimBe- wegungskriege gilt.

Unter ,,manoeuvre« verstanddas alte Rglt.eine

,,combinaison von Feuer Bewegung«,das neu e ,,-manöverseindl·«Rglt. hatdenganzen Ausdruck gestrichen.

,,Vlanoeuvre« ist vielmehrjetzteine,,Ubung«, undzwar

»äsimple action«, wenn der Leitende denFeind selbst leitet,ådouble action, wenn beideParteien Bewegung- freiheit haben. Es folg-enZeichenerklärungen Kom- mandos durch Befehl, Zeichen usw.

Abschnitt11. Die Ausbildungsgrundsätze für dieaktive Truppe,einschl.desHilfsdienstes,dieKorporäle u.Korporalschüler, Uffz.,OffizieretzReservisten,Res. Offz.

u.dienordafrik. Schützenrgtr.

Man UnterscheidetSoldaten des ,,service arm

unddes»service auxiliaire« (letztere erhalten eine oberflächl. Ausb. als einzeln-er Schütze).

Der ,,service arm umfaßt3Arten v.Soldaten:

a)soldats du rang (Fr0ntsoldaten derIns-, MG.-

undderBegleitwaffen-Komp.;

b)sp cåci alis t es (Beobachter, Nachr.-Leute, Spiel- leuteusw.);

c)employes (Personal d.Bureaus, Köche, Burschen usw..

Alle Arten a, b, c müssen neben ihrer

Waffe ,,summarisch« die handhabung des l.MG., s.MG.u.d.Masch.-Pistole beherrschen!

Betr. d.Ausb. unterscheidet man »Recrues« und

»ancien s«, letztere,diealten Leute, rechnenv.7.Monat als solche.Die erste »peri0de« der Rekruten dauert 4Monate-ists Ausb. bis z.Gruppe einschl.Am Schluß mußderMann »mobi1isable« sein.Die2.Periode

dauert 2Monate, am Schlußmußdie ganze Einheit

mobilisable sein;Ausb. vom Zugebis zum Batl. Die

,,anciens«werden u.a.z.Ausb. derRekruten verwandt.

Dercolonel stelltdas halbjährige »Ausb.-Programm«

fest,der,,ch efdeb ataillo gibtanschl. seinmonat- liches heraus, nachdemd.Komp.-Eh ef s. stundenweisen Wochenplan aufstellt,dessen Ausführung der Batls. Kdr.

»assid ümenkontrolliert.

Beiden Reservistenübungen ist gesagt, daßnie- mand von ihnen als Schreiber, Radfahrer, Musiker, Koch usw.verwendet werden darf.

AbschnittIll. »Moralische Ausbildung«.

Abschnilt1V. ,,Einzelausbsildung«, soldat.

Ehrenbezei gung:Wiebeiuns, nur rechterArm

bisßzudenSchulternzurückgenommen,Handflächeoffen nach

au en.

Marsch: a) JmGleichschritt= »Das cadence««, Schritt- weite 75cm (beiuns 80),Zeitmaß120i.d.Min. (bei uns 114).

b) Beim »Marsch ohneTritt« (Marfchkolonne)wird ge- sagt, daßbeiobigemZeitmaß 4,5kmje-Stunde einegute Marschgeschwindigkeit find.

öcolc du

dk)Für sie istdieLektüre derRevue d’Infanteric obl i-

gatorischl »

M) Jn dieser Zeitdarfniemand dsemDiensteent-

zogen werden. .

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sg 1928—- Mililär-Wochenblali—- Nr.22' 866 C)Pas gymnastiquc (Schrittwieite 80,Zeitmaß170i.d.

Min.),»für kurzeBewegungen«.

Griffe: Gewehr ab, Gewehr über (Gew. auf rechter Schulter, Riemen nachoben). Präsentie- ken: Gewehr liegti.ausgestrecktem rechten Armundwird

Inltausgestreckterlinker hand, linker Arm quer überdie Brust,gehalten.

ewehr auf Schulter (imGleichschr.aufderrech- ten Schulter, sonst freisgestent).

ewehr a. d. Rücken. Seitengew auspr

Das l.MG. wird b.Marsch auf Schulterbzw.Rücken getragen-

Die besten Gewehrschützen werden »rirai1—

Ieurs dielite«, diebestenMG.-Leute ,,fusiliers

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E 1 i t e« und erhaltenSonderausbildungebensogibt·e·s dieD-Begleitwaffen-Komp.,,serva.nts d'elite«,sowie fur

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. die bsestenGewehr-Granatenwerferleute «grena Ists V.B.d’61ite«.

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UmBajonettkampf wird gesagt,daß,»wenn er

vuchiFlbstb.Sturm selten undIhmderSchußstets orzUzlehensei«, jeder Soldat ihndochbeherrschenmusse,

Imalerdiemilit. FähigkeitenderEntschlossenheit undGe- TUndtheitfördere.VomSpaten heißt es, daßeine gute

rUPpe sichineinerNacht complåtement eingrabenmusse.

AbschnittV. Die Gruppenausb«ildung.

(a·Sklöze»Die1) (AbstandNormalform 1SchrittistdievoncolonneBrustzuRuckenHat undes ltdermanns).Doppelreihe und Linie sind Ausnahmen;

ekse nur für kurze Bewegungen.

»·Von1200man,d.h.wenn dasFeuer desl.MG.

mutigWerden kamI«, wird ,,formationpardemi

011Do angenommen: Halbgruppen hinter ein-

ander (s. Skizze 2), nebeneinander (s. Skizze 3). Ab- weichungenvon dies-en ,,regulären« Formen nur beisehr nahenDeckungen gestattet. Breite undTiefed.Gruppe nicht iiber 50m.

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e)UmdasFeuer zueröffnen, erfolgtdie»mise011 bat teri e«(s. Skizze 4),wobei Gruppenführer,chargeur, Richtschützeundcorporal zusammenliegen,Zwischenraum:

1Schritt.

d)Umvon 400m abevtl.dasFeuerderSchützenaus- zunutzenund zum Sturm erfolgtdieformation de

ligne (s. Skizze 5). »

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Stizze5.

e)Zum Sturm (assaut) können dieZwischenräusme

verengtunddie3hinterenMan-Träger nachvorne geholt werden.

i)Sprünge: Gruppen- und halbgruppenweise oder Einzelsprünge.

g) Feuerarten:

1.Das Feuerdes l.MG. istdas feu normal der Gruppe! DerGr.-Führer»leitet«,dercaporal »kom- mandiert« es. Jmallg.6bis8Schuß jeMinute·

2.Feuer «en marchant« unter 300m.

3.Feuer d.Schützen (i. allg.a.Befehld.Gr.-Führers), abererstnachEröffnungdesl.MG.-Feuers u.i.allg.

unter 400m; beiüberraschenden Zielen bzw.Ausfall desl.MG.

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