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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 113. Jahrgang, 4. Oktober 1928, Nr 13.

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»Nummer13 Berlin, den 4. Oktober 1928 113. Jahrgang··

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Unabhängige Zeitschrift fär"

W ochenblatt

die deutscheWehrmacht

tZauptschristleitunm Generalleutnant a.v.Consiantin o.Amen-, Berlin Wis,Fasanensir.00 -Fernruf: Qlioa975 KursiirdieSchristleitung bestimmten Zuchristen sindnur andie

uksteheudeAdresseZurichtensi-Nachdru undLibersetzungderAus- Ntzeistnur mitGenehmigung derSchristleitung gestattetsi-Das

»Militär-Wochenblatt" erscheintam4., 11.,18.und25. jedesMonats (- der Bezugapreie beträgt viertelstihrlich M.Z,80,bei

unmittelbarer Zustellung unter Kreuzband Unhe-

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VerlagE. S. Mittler sSohn,BerlinSW68, Kochsir.os-Fernrus:Zentr.10730—10739,8032-Postschecktonto:BerlinNr.540

InhaltsübersichtxPersonal-Veränderungen (Marine)· Zu hindenburgs 81.Geburtstag. Genit.a.D.v.Metzsch—- Übersichtderwichtigsten KriegsereignisseimOktober1918. —- Vom denkenden Gehorsam. Noch einmalderHauptschuldigeamMarne-Unheil. v.Borries. KavalleriepferdundLandespserdezucht.v.S.u.E. Trugschliisse UndJrrlehren I. MenschoderMaterial? Genit.a.v.Metzsch. DieAusbildungdergepanzerten Versuchsbrigadein

England Diedeutsche Kavallerie inKriegundFrieden. J. DieWirkung schwerer Bomben. —- Karikatur undihr tiefer Sinn.—- TaktischeAufgabe1b. Aus derWerkstattderTruppe: ,,Alte Gedanken undneue ErfahrungenbeimAusbildungs- dataillon.«I.Andre-De ,,Gewehrfechten.« Ausdermilitiirischen Fachpresse. Verschiedenes. Offizier-undTruppen-

vereinigungen. Familiennachrichten. Anzeigen.

U

Zu Hindenburgs 81.Geburtstag.

Von Generalleutnant a.D.v.Metzsch.

JnWorten zuhuldigen,war immer billig. Inwieweit UUSTaten desdeutschenVolkes huldigendes spricht, stehe dahin. Aber daßdas Walten hindenburgs an seinem 81. Geburtstag diedankbare huldigung derNation gebietet,

dasist gewiß. -

Der Generalfeldmarschall verkörpert,was wiran unserem neuen Staate am schmerzlichstenvermissen:die Über- Parteilichkeit. Erist dadurch dereinzigestetige Pol in der unsympathischen parteiischen Flucht derDutzend- ekfcheinungemdieman »Regierungen« heißt.Er istin Wahrheiteiner für alle. Von denmeistenRegierern

desneuen Reicheswar undistkeiner füralle. Niemals

Und nirgends hater als Reichsoberhaupt auchnur mit einerSilbe oder Gestedenneuen Staat auf Koften des Jltengepriesen. Nur wenige neudeutschieStaatsmänner sinddemBeispiele solchergeschichtlichsenEhrfurcht gefolgt.

Hochragt seinestille,selbstverständliche Pflichttreue über ledemniederen,unverständlichen Zweifel. Unddoch hater nichts gemein mitden liirmendsen republikanischenEiferern UndBilderstürmern,dieden Spaltpilz desparteipolitischen MißtrauensundEigennutzes inalleFugendesstaatlichen Gebäu-essetzen.

»Tr«euezur Partei ist nochkeine Liebe zum Vaterland-e.

Kommunistenbekämpfungistnochkein nationaler Sinn.

PzialistischesGewerke istnoch kein soziales Gewissen lese dreifache Verwechslungistimneu-en Deutschlandweit- VskbreitetWenigerverbreitet istdieErkenntnis, daßalle Okteien einen gleichen Bestand an gemeinsamen U»Ctionalen Anschauungen habenmüssen. Er fehlt mleachinderselben Vollkommenheit, wie-erimerstenRe- prafentanten desReichesverkörpert ist.Wäre alles Natio- We soselbstverständlichwie das am 11.Augustbeider erfassungsfeierimReich-singe voreiligbehauptet worden

ist,dann würdedas deutscheVolknichtum dieRestevon Wehrkraft feilschen,dieuns gebliebensind,undüber derzuwachendemOberbesehlshaber der Wehr- macht besondereherzenssache ist. Erhatschon einmal einen Zersetzunsgsversuch,der vom Reichstagspräsidenten vertreten wurde, abgewendet. Wir besorgen, daß sichneue Bestrebungen ähnlicherArt wiederholen werden. —-

Der Sinn der gegenwärtigenPräsidentschaftkann nur sein,alle fürdenAusbau diesjetzigen unzulänglichen GemeinwesenszumN atio nalstaatezugewinnen.Das ist noch nicht geglückt.

Dennochgehörtzu den besten Taten des deutschen Volkes seit 1918, daßes sichdenFeldherrn desKrieges zum Führerim sogenannten Frieden erkor. Seitdem ist der Welt deutlich gezeigtworden, daß sich jeder»gute DeutschemitausrechtemStolze seiner unvergeßlichen Armee und ihrerunviergänglichen Großtatenerinnert· DieEhr- furchtvor der heroischen deutschenGesamtleistung des harten Daseinskampfes ist freilichteilweisegering- dieehrwürdige Gestaltdes einstigenheerführersund sein staatsmännisches überparteiliches Wirken können jedem,der sehen will, beweisen,von welchemGeistedas wiehrhafte Deutschlandwar.

Man hatgesagt,seine Volkstiimlichkeitverdunkle allen Fürstenglanz. Man solltelieber sagen, daßermitderbei- spielgebsenden Ritterlichkeit, diemonarchische Überlieferung ist, mehr Glanzindasverdüsterte Deutschtum gebracht hat, als irgendeins derdemagogischen Jrrlichter, dieseit jenem dunklen November dutzendweise aufgeflackert sind.

Mögederhimmel uns den Feldherrn aus großer Zeit nochlangeerhalten und ihm das Erlebnis gönnen, daß dasdeutscheVolkdurchnationale Geschlossenheitdiegleiche AchtungderWelterwirbt, dieersicherworben hat!

Aber .

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483 1928—- Milikär-Wochenblaii Nr. 13 484 übersichkder wichtigsten äriegsereignisseim Okiober1918.

s.10.—-11.ji« AbwehrkämpfezwischenMaas undBeau- mont. 9.10.—4. 11.:Kämpfevor undinderhermanns stellung.—- 17.—26.: Kämpfezwischen OiseundSerre. 18.: SchlachtbeiWassigny.—- 18.- SchlachtbeiLePetit- Verly,Grougis undAisonville. 10.—.12.: Kämpfevor der hundings und BrunhildsFront. U.10.-—11.Id- StellungskämpfeinderWoevresEbene und beiderseitsder MoseL 13.—17.: Kämpfean derAisne undAire. 13.10.—4.11.:Kämpfeinderhundingstellung 15.»—·19.:

Kämpfe zwischen Denke-Kund und Schelde.—- 18.—2Z.:

SchlachtbeiVouziers. —- 18.—2Z.: KämpfebeiAttigny und Rilly-aux-oies. 18.-—24.- Nachhutkämpfe zwischen JserundLys. 20.10.—4. 11.:Kämpfeinderhermanns stellunganderSchelde.—- 24.—ZI·: KämpfeanderAisne undAire. 24.10.—4. 11.: SchlachtumValenciennes. —- 25.10.—1. 11.: Abwehrschlachtinderhundingstellung —- ÜbergangüberSave undDonau.

Vom denkenden Gehorsam.

»GeneralmajorFeeser hat in ,,Wissenund Wehr«, Heft 7,S.385einen Aufsatzüber soldatischenundbürger- lichenGehorsam veröffentlicht,der von ausgezeichneter Klarheit, eindringlicher Sachkenntnis und vaterländischer Begeisterunggetragen ist,und denjederstudierensollte, dergehorchen und befehlenlernen will. General Feeser unterscheidetden,,unbedingten« Gehorsam,der nicht nach Gründen undZweckendesBefehlesforschtund lehntihn als Kadavergehorsam ab; ebensodenblinden Gehorsam, der zwar denZweck wissenwill,aufdieKenntnis des Warum und Wie aber verzichtet; der alsoauch taktische Befehl-e blindlingsausführt,diederVorgesetzte ohneKennt- nisderUmstände,unter denen derUntergebeneden Befehl erhält, erlassen hat. Auchdenverstandesmäßig bedingten Gehorsam, beidem der Untergebene von seinem Urteil überdiehinreichendeEinsichtdesVorgesetztenunabhängig ist,ober gehorchenwill oder nicht,verwirft Feeser und erwähntdeneigentlichen Gehorsam,dernur folgenwill, wenn Befehlund eigenerWille sich decken,als Zerrbild des Gehorsams.

Der richtigeGehorsamist nachFeeserderdenkende Ge- horsam, »derdieLageund dieGründe erwägt,dieden Befehl-enden geleitethaben;derUnterstellteprüft,obdiese Gründe und dieseLagerichtigundstichhaltigsind. Nur wenn erdazukommt,dieszubejahen,gehorchter«.Das sollaber nur gelten,wo dasKommandowort nichthin- reicht,wo also überhauptdieMöglichkeit besteht, daßder VorgesetztedieLagenicht übersehenkann. Denn,wenn Vorgesetzter und Untergebener dieLagegleichzeitigüber- fchauen können,bestehtselbstverständlichdie Beurteilung des Vorgesetztenzu Recht. Diese Erwägungen gelten zu- nächst fürdentaktischenGehorsam.Feeserbetont,daßder von ihm empfohlene denkende Gehorsam im deutschen Heer-e seit langem anerkannt worden sei; daßer dienütz- liche ,,Selbsttätigkeit«derUnterführer geschaffen habe. Er

tadelt aber, daßman dendenkenden Gehorsam vor dem»

Kriegenur auf diejenigenUntergebenen beschränkt hat,die selbst größereVerbände befehligten;daßman dagegenvon den Untergebenen niederer Grade blinden Gehorsam ver- langt habe.Wodasgeschehen ist, istgegen einen wichtigen Grundsatzder Mannszucht verstoßen;denn verlangte man etwas, was nichtausgeführtwerden konnte, so untergrub man das Vertrauen der Untergebenen zum Vorgesetzten.

Wir glaubenaber,daßman imGroßen Kriege hier nicht grundsätzlich irriger Anschauung war, sondern daß dieVorgesetzten in der Beurteilung der Lage irrten.

Dagegen istkeinKraut gewachsen!Nicht, weilsie dieUm- ständeübersahen, sondernweil sieaus ihnenfalsche Schlüsse zogen, fordertendieVorgesetztenUnbilliges. DieGründe fürdenUnterschiedinderBeurteilung derLagezwischen demvornstehenden unddemweiter hintenstehenden Führer

indenletztenJahren desGroßen Kriegesliegenklarauf der hand. Dievorn waren inKampsform, währenddie hintenimmer mehreiner Papierform verfielen. Auchdas ist nichts Grundsätzliches,sonderneine einmalige Entwick- lung, diederStarrheit des Stellungskrieges seinLeben

verdankt. Feeserführtaus der Soldanschen Broschüre

»Der MenschunddieSchlachtderZukunft«an: »Dervon mir beobachtete Vorgang, daßeinblutjungerKriegsleutnant den ebenangekommenen Bataillonsbefehl alsunzweckmäßig verwirft,undseineunddieNachbarkompanien nacheigenem Ermessen ansetzt,diese Truppen dann durchdie Macht seinerPersönlichkeitindievon ihmals richtigerkannten Bahnenvorreißt,stellt durchauskeinen Einzelfalldar. Es kommtebenso haufigvor,daßLeutedenUnterosfizierenüber denKopf wachsen,alsOffiziereniederer DienstgradeKame- raden dieInitiative aus derband nahmen. Dashatjeder erlebt,der inder Front kämpfte.« Niemand wird das bestreitenwollen oderbestreitenkönnen. AuchimFrieden kam es vor, daß nichtder Bataillonskommandeur der eigentlicheFührer desBataillons war, sondernderKom- paniechesskosmmissionodereiner der vierWenzel, der sich zur Geltungzubringen verstand. Aber dieÜberlegenheit derUntergebenen überdieVorgesetzten—- charakterlichoder intellektuell kann man doch nichtals Norm annehmen, aufdersichdas Gebäude derMannszucht aufbaut. Die Untergebenen, dieSoldan vorschweben, waren nichtden- kendgehorsam, sondern ,,verstandesgemäß bedingt gehor- sam«; sie machtenaus derNoteineTugend, übersahenden Willen desVorgesetzten, seine Befehleund ihnselbstund handelten nach eigenemErmessen. Jnsolchen Fällenkann nichtein anderes Gehorsamssystem, sondern nur richtige Personalpolitik helfen.

ImGroßen Kriegeoder besser gesagtimStellungskrieg, klafftenun tatsächlicheine starkeKluft zwischendemFront- osfizierunddenFührern,dadieFühnerdenStellungskrieg nichtam eigenenLeibe erlebt hatten, nicht hattenerleben können. DazutratderPflichteiferundderTätigkeitsdrang derStäbe,diesichnur inpapiernen BefehlenzurGeltung bringen konnten. Jhm entsprangen dieTintenfluten,von denen man vorn mehrlittalsunter RegenundSchlamm.

Jm Bewegungskrieg fehltedenhöherenVorgesetztenauch dieZeit,sichum jede taktischeEinzelheitinderFront zu kümmern. DieUnterverbände bekamen ihreAufträgeund mußten sehen,wiesie sichdamit abfanden;derdenkende Ge- horsamwar am Platz undwurde obendankbar begrüßt.

JmStellungskriege wollteman allesvon obenregeln; dieser Zentralismus gingbis ins großeHauptquartier,wo die Neigung sichimmer verstärkte,seine·uberlegsenesEinsichtauch ganzvorn, beiBatterie- undGeschutzaufstellungzurGeltung zubringen. Diese Neigungerzeugte Doppel-bisSechsfach-

arbeit und ließdieStäbe immer mehranwachsen. Die

größere Menschenzahlinden Stabs- undHauptquartieken vermehrte wieder dasSchreibwesen. Neulichlas ich, daß

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485 1928 Miliiär-Wochenblatt Nr.13

ZUBataillonsführeram Abend vor Beginn der Mai- ssknflve1918inseinem Schützenlocheinen Angrisfsbefehl VIII40Seiten erhielt,dener beiTalglichtscheinzuüber-

Lvlndenhatte, ehedieSchlachtbegann. Ein fürchterlicher, ekleinmenderGedanke,dieTrägerderAngriffsbewegung,

VesLlngrisfsschwunges,durchso ermüdende, hoffnungslos-e eschaftigungihre-r bestenNerven- undKörperkraftzube- rauben. Der Generalstabsofsizier, der denBefehl verfaßt

Tat-war gewißinvollendeter Papierform; erselbst, seine ..ngesetzten,diehöheren Stäbe,diesolche Befehle ja stets Ubekwachtemwerden sichmitStolzgesagt haben:Wirhaben analles gedacht. Ja, an alles; nur nichtan dieLage

kerTruppenbefehlshabersvorn, anseineAufnahmefähig- e!t-JndemVielerlei mußtedas Wesentliche untergehen-

kllktage-und·nächtelange aufopfernde Papierarbeit ver- etstertedenSturmsührern KopfundAugen; sie sahenden Uldvor Bäumen nicht mehr.

.Damiterschütterte man denGlauben des Untergebenen mdlseEinsichtdesVorgesetzten. DiemangelndeAusbildung er Unterführer,das immer kompliziertere Angriffs-

ZekfahremdieschwierigeRegelungdesZusammenwirkens

derWaffenverlangt-egewiß ausführliche Befehle aber

derGrund,daßman keine erträgliche Aushilfefand,lag och.zuletztdarin,daßderStab inderStube saßundnur

Capiervor sich hatte;derandere vorn imFreien ohnedie

krkixälngenschaftenderZivilisation. Folgen des Stellungs- es.

Wirfolgen taktischGeneral Feefer inseinerForderung Mich denkendesm Gehorsam;also Prüfungund,wenn nötig,

tEderungdesBesehls durchdenUntergebenen, wenn keine o"glichkeitbesteht,mit dem-Befehlenden in einen Mei-- nUngsaustauscheinzutreten. DieErfahrungen desKrieges aberlehren,daßdieErziehung derFührer dahingehen

SUB,ldaßdieSeibsttätigkeitnichtin eine ungehemmte el,bst(jndigkeitausartet, daßleitender Gedanke immer

.eibenmuß,wieerreiche ichdasZiel,dasderVorgesetzte sichmitseinen Anordnungen gesteckt hat. Nicht willkürlich akf der Befehl gewandelt werden, sondernnur unter Wah- rUng desgeistigenZusamsmenhangesder Gesamthandlung.

.Vei der Erziehungzum GehorsamabseitsderTaktik,also Imgewöhnlichen militärischen Leben,können wir nur mit ÄtbehaltindieFußtapfendes Generals Feeser treten.

"Ikmeinen,hier müssen sichdieMahnungen Feeserszu-

erstandieBefehlenden richten. DerBefehlendemußdas ektrauenseinerUntergebenenerringenundsich bewahren;

aUTIwerden seineBefehleauchals vernünftig, nichtals

» ikane empfunden. Vertrauen gewinnenaber nur wenige

Aenschenaufden erstenBlick:dieVorgesetztenwechseln.

huchdleneuen Vorgesetztenmüssenvon Anfang an»Ge-

alolkfam»beanspruchen. Jn der militärischenWelt mussen odeMoglichen Dinge geregeltwerden man kann sie·so

a

erfO regeln, aber ohne regelnden Befehlgehtes nicht spl- er einzelnemag sie jedesmal anders geregeltwun-

wTenigehorcht mußwerden. Der verständigeVorgesetzte wlkkkdenKreis dieser Dinge möglichstengziehen, moglichst

esUganordnen und damit dieGelegenheiten zumUnge- Dlicim einschränkenAuch hieristselbstverständlichVot-

dfugsnbesseralsStrafen. Bei derkurzenDienstzeit waren

sielungeren Soldaten oftim,,Drurk«; d.h. sie fühltensich dVoll Verboten undGeboten umgeben,daß sie-das Gefuhl

ISAneckens nichtlos wurden. Erstder ältere Soldat geWennSicherheit Dies Gefühi,zuwissenwie richtigzu

gändelnist,mußdenlangdienenden Soldaten während»der

AlåöenDienstzeitbegleiten und darfnichtdurch plotzliche

wgrxekltjmgder Bestimmungen undVorschriften aufgehoben

, -

dicUUchauf diesem Gebiete desinilitärischenGehorsamsist er

öentralzusammengeballte Bürokratie dergr0·ßje·»Felnd Ze MunngzuchtÜberall arbeiten in den militarcschen

unttaltznhunderte von Menschen,auchinDeutschland.

Umn.Wird sichereinTeil der Arbeit dieserwegen ihrer MästchtundihresFleißesaus derMengehervorgehobenen gesnNerdurchdeninneren SchristverkehrderBehordeauf-

ogenzalle diese Ämter,Abteilungen, dieChef-H, Refe-

486

renten und Expedienten müssen ihre Ansichten erstaus- gleichen,eheneue Vorschriften undVerfügungen gedruckt undgeschriebenwerden« Aber dieseProduktionreißt nicht ab. Was,inalldenStuben desMinisterium5,derhöchsten und höheren Kosmmandobehörden erdacht wird —- zuletzt endet es alles beidem einzeln-enTruppenbefehlshaber, bei demeinzelnenKompaniechef,demeinzelnenSoldaten. Diese Männer hängenanalldenzahllosenDrähten,dievon den zahllosenVerfügungs-berechtigtenausgehen. Unddazeigt sich, daßeingroßerTeildesFleißesandenSchreibtischen vergeblichaufgewandtwird. An derTruppe gleitetdie Mehrzahl dieserErzeugnisseeinfachab, wie dieRegen- tropsenandemGefiederderEnte undverschwindetin

denAkten. Nur das,was derKommandeur an Ort und

Stelle für wichtig hältund kontrolliert, gewinnt Leben.

Das wäre nun ansich nicht schlimm. Aber es bestehtso auchimFrieden eineKluft zwischendenAusführendenund denAiiordnenden,zwischen Wirklichkeitund Papier. Oben glaubtman alles aufsschönste geregelt:es ist auchalles geregelt: nur hatman, wie damals vor derOffensive,die AusnahmefähigkeitderRegiertenüberschätzt. Jeder Befehl nun, dergegebenundnicht ausgeführt wird,isteinSand- korn indemBefehlsmechanismus, dasungünstig gelagert, höchst störende Stockungen hervorbringen kann. Daß dies-e Stockungen verhältnismäßig seltensind,zeigt,wieviel Be- fehle ungeschriebenbleiben könnten. Dasschlimmste ist, daß dieunteren Vorgesetztenmit ihrenUntergebenen ineine Widerstandsfront gegen diehöheren Dienststellen gedrängt werden. Seit Jahrzehnten wird gegen dieseviele Schrei- berei undVielbefehlerei gewettert mitdem Erfolg,daß dasÜbelimmer mehranschwillt,daßdiePapiermenschen

sichimmer mehr austoben, weil niiemand ihren Fleiß

zügelt und draußen diemeisten Papiere ungelesen, jedenfallsunverdaut undunbesolgt,vergilben. Dabei sind Änderungen früherer Vorschriftenund Befehle genau so verhängnisvollwieneue. Aber jederNeulingim Mini- steriumfühlt sich berufen,alleDruckvorschristen,dieinsein Arbeitsgebiet fallen,umzuarbeiten, und sodiekaum ein- gelebtenGrundsätzeder bisherigen, doch auch guten,um- zustoßenund Gelegenheit zuungewolltem Ungehorsamzu schasfen.

DerAllmachtderbürokratischen Maschine stehtdieLei- tungmachtlosgegenüber. Jhr Bitten,trägerzusein, nicht sovielzuerzeugen, vermag nichtsgegen denEhrgeiz der

aufwärtsstrebenden Menge. «

General Feeseristder Ansicht,daßdie Gehorsams- ordnung,diewir vor demKriegehatten,imKriegege- scheitert sei.Sie kann soschlecht nicht gewesen sein;denn mit ihrhatdas deutsche heer Leistungen vollbracht,die man überall als bewundernswerte Ausnahme anstaunt.

Darunter diebewundernswerteste, daßKasmpffähigkeitund Mannszucht erhalten blieben,obwohldasvier Jahrevon der größten Überlegenheit bekämpfte heer indenletzten Jahren fastdauernd gehungerthat,nur mangelhaft ver- pflegtwerden konnte. HungeralsZustandistdieschlimmste Gefährdungder Mannszucht. Wie die hungersnot den heereskörper zerfressen hat,wie esdieBeziehungenvon VorgesetztenundUntergebenen, zwischen FrontundEtappe, dieKameradschaft zwischenden einzelnen Truppenteilen zerstört hat, empfindenwirheute nochalsbesondere Bitter- keit-in unserervaterländischen Schmach.

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