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Militär-Wochenblatt : unabhängige Zeitschrift für die deutsche Wehrmacht, 113. Jahrgang, 18. November 1928, Nr 19.

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z Nummer19 Berlin, den18. November 1928 113. Jahrgang

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Unabhängige Zeitschriftfür

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die deutsche

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Wehrmacht

Hauptschriftleitung: Generalleutnant a.D.Constantin v.Altrock, BerlinWis,Fasanenflr.60-Fernruf: Oliva975 AllefiirdieSchristleltung bestimmten Zuschriften sindnur andie

l»Militiir-Wochenblatt" erscheintam4.,11.,18. und25.jedesMonats si- vPksteheiide Adressezurichten -i-NachdruckundUhrrsetzung derAufs D erBezu gspr eis beträgt viertels ithrlich M.3,80,bei satz-isinur mit Genehmigung der Schriftleituiig gestattet i-Das unmittelb arerZuftel l u n gunt e rK r e u Z b a n d M.wes

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VerlagE. S. Mi ttler äSohn,Berlin SW68, Kochstr.68-Fernruf:Zentr.10736—10739,8032-Postscheckkonto:BerlinNr.540

» - .Personal-Veränderungen Geer, Marine). Das Kriegsweik desReichsarchivs.

Inhaltsuberbcht«Genmaj.a.D.v.Vorries. Trugschliisseund Jrrlehren.

V.Band- Ill. DieEntseelung desKrieges.

Genlt.a.D.Metzsch. TechnischerRundblick. Obersta.D.Blümner. GasschutzmanöverinKiew. —- Vom Gerät- Schwerpuntt. DiemazedonischeFrage. Panikmitten imFrieden. M.-K. Panlkbeim Angrisf1915. Arndt. AusderWerkstattderTruppe: ,,GedankenüberdieSchießausbildungderJnsanterie.« LösungdertaktischenAusgabele- iMitSkizze.) Englische usgabe7.—- LösungdertschechischenAufgabe7- Todesfällevon Ofsizieren usw.derehem.

Königl.Preuß. Armee (Okober1928). heereundFlotten. —- Bücherschau. Berschiedenes.—- Osfizier-undTruppen-

. vereinismgen Familiennachrichten —— Anzeigen.

Das Kriegswerk des Reichsarchivs.

V.Band.

VonGeneralmajor a.D.v.Bo r rie s.

Derneu erschieneneV. Band desgroßen deutschen Kriegs- IVerkesH schließt fürden Westenan den1V’. Band an, der

FellMarneseldzug, denRückzugund dieKämpfe an der Ulsnebis zum 14.September 1914 behandelt; sur den OftenisterdieFortsetzungdesII. Bandes, derdenFeld- ZUginOstpreußenbiszurEinstellung derVerfolgungnach desSchlachtan den MasurischenSeen, gleichfallsmitder zeitlichenBegrenzung durchden 14.September, schildert.

OUMerstenMale werden jetzt KriegsereignisseimWesten Find Ostenin einemgemeinsamen Bande dargestellt,aber

mzwei streng geteiltenAbschnitten,diebeiderseitsbiszum 4zNovember1914 reichen.Jndieser Sonderung pragtsich mchtnur dieweite geographischeScheidung derKriegs- schauPlätzeaus; esergibt sich auch, daßdsieGeschehnisse hier UNDdort,trotzderselbstverständlicheninneren Beziehungen, SIeMlichunabhängig voneinander verlaufen, bis siesich schlleßlichzu stärkster Beeinflussung der Gesamtkriegfuh- nEng-jclzueiner gefährlichen Krise zuspitzen,dieschwer- mlEgendeEntschließungen fordert. Der Inhalt beider Ab- schnittelaßt sich kurz dahin begreifen, daß fiirdenWesten lexWettlausbeider Parteien von der Aisne zumMeere mitfeinem unentschiedenen Ausgang beschrieben wird, ZVOhrendder dstiicheTeii denFeldng der g.Armee in

BPlenclUfJWangorodundWarschauund.denanschließenden UcköUgauf Schlesien, sowiedieKämpfeder8.Armeezum SchutzeOstpreußensumfaßt,diegleichfalls mit Ruckng eIldeten.JnzweiSchlußabschnitten: »Eine KrisedesZwei- roUtenkrieges«und ,,Rücl«blick«,werden dieErgebnissege- ngeILdiediedeutscheGesamtstrategie und dieTeilkrieg- uhrUkIgeUbeleuchtet,dieLageam 4.November festgestellt

IddieEntfchließungderObersten Heeresleitung mitgeteilt, a

K)PekMelkkrieg1914bis 1918.Bearbeiter iniReinig-

VFchIV-.Bd- V: »Der herbstfeidzug 1914. Jm est-enhlszum StellungskkiegIm OstenbiszumRück-

ng Mit19Karten und 13Skizzen. Preis: inweinrotem Vanzlelnenbd24RM.,inbraunem Halblederbd.28,75 RM.

MagE.S.Mittier exSahn, Berlin SW(58.

dietrotzaller warnsenden Erfahrungen imWestenundtrotz derNot imOstenimmer nochdenSchwerpunkt imWesten festzuhalten versucht.

DieStoffanordsnung istdiegleiche,diesichindenfrüheren Bänden bewährt hat.Jn dieKapitel,dievon derFront berichten,sind solche eingestreut, diedieEntwicklung der Auffassungen UndEntschlüsseder Oberstenheeresleitung behandeln. Dasmachtgewisse Wiederholungen nötig, schält aber dieEinwirkung derhöchsten Führungklarundüber- sichtlich heraus. Vom Feindeerfahren wir nur das,was der deutschenSeite an Nachrichtenzufloßund sichzube- stimmten Vorstellungen von seinenAbsichtenverdichtete;

erst nach AbschlußdereinzelnenOperationsabschnitte wird eine Schilderung der tatsächlichen Vorgängebeim Gegner gegeben. Das entsprichtderKriegswirklichkeit. Sehrreich istdieAusstattung mitKarten und Skizzensowohlsürden WestenwiefürdenOsten.Sievermitteln Bilder deropera- tiven Lagen,derSchlachten und derwichtigsten Gefechte, freilichnur ingroßen Zügen;beidemRiesenumsangeder Ereignisse, dieinden587Seiten desneuen Bandes zu- sammengedrängt sind,konnten weder indergeschriebenen»

nochindergezeichneten DarstellungEinzelheiten berücksich- tigtwerden.

Überdem V.Band-e stehtderName Falkenhayn. Wieer ChefdesGeneralstabes desFeldheereswurde, ist nochim 1V.Bande zulesen.DerV.Band bringteineCharakteristik

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—6. Armee zuneuer Verwendung bereit.

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des neuen Führers, dessenErstlingstaten er beschreibt.

Falkenhayn war bei seinerjugendlichen Frische, sein-er groß-enkörperlichenundgeistigen Beweglichkeitundsicheren Gewandtheit eine hervorstechendeErscheinung, dabei ehr- geizigund leidenschaftlich,aber selbstbeherrschtund ver- schlossen.StrategischeDurchbildung fehlteihmebensowie seine-m VorgängerMoltke. Es kamdarauf an, ober die Kraft hatte,sichüberdieschwierigenKriegsverhältnissezu stellen,dieerals schlimmeErbschaft vorfand·Esdarfnie vergessen werden, inwelch schwere Lageer hineingestellt wurde. Im Westenwar derursprünglichesFeldzugsplan in derMarneschlachtgescheitert, im Ostender österreichische Bundesgenosseim Rückzug,der einzige LichtblickdieBe- freiungOstpreußens.Erfolgewaren nötig, ufndas Ver- trauen aufglücklichen Kriegsausgang wieder zufestigen, um neue Bundesgenossenzugewinnen, wofürdieTürkei, Rumänien und Bulgarien inBetrachtkamen. Vielleicht hätte gerade dieserGesichtspunktihn dazuführen können, denSchwerpunkt nachdemOstenzuverlegen,imWesten sich auf Abwehr zu beschränken. JmOstenkonnte eine erweiterte Strategie andieErfolgeHindenburgs undLu- dendorffs anknüpfen,um denBundesgenossen zu helfen und dieEntscheidungauf diesem Kriegsschauplatze herbei- zuführen;imWestenwar einScherbenhaufen, derwenig Hoffnung ließ,den ursprünglichen Gedanken desSieges überdiewestlich-en Gegner wieder aufzurichten. General v.Falkenhayn sahund nahmdieVerhältnisseanders. Er nutztedieoperative Freiheit, dieTannenberg und die MasurischenSeen fürdenOsten geschaffen hatten,um ihn sich selbstzuüberlassen; fürdenWesten griffermitneuer OffensivedenMoltkeschen Plan auf,denFeindzuüber- flügeln,zuumfassenundvernichtendzuschlagen· Dannwar derWeg fürdenEnd-kampsimOsten frei.Erunterschätzte diesiegessicher gewordenen westlichen Gegner und über- schätztedie durchdenRückzugvon derMarne ausgehöhlte deutsche Kraft.Fühlungmit derFront besaßernicht, und-, was er nachderKommandoübernahme von dort hörte, klang leidlich günstig.

Tatsächlichwar aberdererste Versuch,dieLageander Aisne imSinne desUmfassungsgedankenswieder herzu- stellen, bereits gescheitert.AlledieHoffnungen,dieGeneral- oberst v.Bülow undOberstleutnant hentsch aufdieinBel- giengebildete7.Armee gesetzt hatten, um einen neuen, frei operierenden rechten Flügelzuschaffen,waren zuschan- dengeworden; siewar durchdieLücke zwischender1.und 2.Armee verschlungen, diesichim Rückng nichthatte schließen lassen. Zwar versuchte Bülow immer nochmit großeTatkraft, den Verfolger an der Aisne zurückzu- drängen,zudurchbrechenoder zuumfassen,aber das Er- gebniswar dochnur, daßdiedeutsch-e Frontan derAisne tand und aufdem rechten Flügel,beiNoyon,feindlichesr

msassung ausgesetztblieb. AlsReservekamam 15.Sep- tember nochdas 1X.Reservekorps inBetracht, das aus Belgienzum rechten Flügelheranrückte; für späterwar mitdreiKorpszurechnen,dieaus derMitte derdeutschen heeresfront ausgelöst wurden,und beiMetzwar dieaus der erstarrten reichsländischen Front zurückgenomsmene

DieVerbindungen vonsdort zum rechten Flügelwaren schlecht,mitdergün- stigenEisenbahnlage beimFeinde nichtzuvergleichen,die LageinBelgiendurchAntwerpen inderbandderVelgier undinderErwartung feindlicher Landungensehr unsicher.

Gleichnachseinem Dienstantritt am 14.September ver- faßte General v.Falkenhayn noch ohnevolleKenntnis der Frontlage einen Operationsplan, derdieVersammlung der 6.Armee hinterdemrechte-n FlügelbeiMaubeuge vorsah, denbisherigen rechten Flügel die1.Armee —- von Noyon auf St.Ouentin zurückführte, währenddieübrigen Armeen bis zurMaas

7., 2., 3., 4.,5.—- imallge- meinen inihren Stellungen bleiben sollten..Am18.Sep- tember solltestaffelweise vom linken Flügel angegriffen werden,dieUmfassungdenAusschlaggeben. Das war ein Versuch,demrechten Flügel operative Freiheitzuschaffen, derfreilich nichtganz unbedenklich schien.Ansichwar aus

1928—- Micttär-Wocheubtati nk.19 732

moralischen Gründen jede Fortsetzung des Rückzugsuner- wünscht,underkonnte sichbeimNachdrängendesFeindes leichtauf östlich angrenzende Teile der Front ausdehnen.

Falkenhayn ließ diesen Plan sofortfallen, als er erfuhr, daßBülow mitdenneu zuzuführendesndreiKorps wieder anzugreifen gedenke. Dem stimmteer zu, beließes aber beiderheranziehung dser6.Armee zum rechtenFlügel.

Damit war einEntschlußvon schwerenFolgen gefaßt.

Denn von nun an erhielt dieKriegführung imWesten einen starren undgebundenenCharakter. DerPlatz, an dem die6.Armee einzugreifen hatte ander Somme nördlich Noyon—, war vorgezeichnet,dieUmfassungsmög- lichkeit zweifelhaft, weil auchderFeind Kräftenachdem nordwestlichen Flügelschob.Dieerstrebte operative Frei- heitwurde nicht Wirklichkeit, zumaldadie6.Armee bei den schwierigenÜberführungsverhältnissen nicht geschlossen austrat. Tatsächlichwar derweitere Verlauf so, daß zwi- schendemfestgehaltenen Eckpunktvon Royonunddie Nord- seeküsteimmer neue Kräfte eingeschoben wurden, ohne je dem mit gleichemZiele arbeitenden Feind überraschend oder überstark zuvorzukommen. Auchdas letzteheiße Streben, die französischen Kanalhäfenin diehand zu nehmen, fandkeine Erfüllung.

DieBetrachtungendesV.Bandes leiten daraufhin, daß diebeiMetz stehende6.Armee zumDurchbruchüber die Maaslinie Verdun—Toul hätteverwendet werden können.

Dort war eine Schwächebeim Gegner,wie diespäteren Kämpfeder ArmeeabteilungStrantz bei St. Mihiel er- weisen. DerDurchbruchsstelleunddem bedrohten Verdun wären starkefeindlich-eKräfte zugeströmt,derrechte Flügel entlastetund operationsfähig geworden. DerGedanke ist erfolgverheißend Nachdemnun aber das Schwergewicht ausdieVerlängerungdes rechte-n Flügelsgelegtworden war, galtes,dort möglichst starkzusein. Dort war der PlatzderHeereskavallerie, um dieoffene Flankezusichern, desFeindes Verbindungen zu unterbrechen, denAnmarsrh frischer Kräftezuverschleiern·Mit allerTatkrafthättendie hinter der Front brachliegeuden Kavalleriedivisionennach rechts gerissen werden müssen. Dazu kamesaber nur sehr allmählichundzuspät, keinesfalls inderArt, daßder Feindüberholtworden wäre,und alswirklichstarkeKa- valleriekräfteam rechtenFlügel vereinigt waren, blieben sieindem mit industriellenAnlagen überhäuftenGebiet von Bethune stecken.Aus der Front waren rücksichtslos unter VerdünnungderLinien alleverfügbarzumachenden Korpsund Divisionenherauszuholen, um siedemrechten Flügel zuzuwenden, je eher,desto besser,weil dieEisen- bahnverbindung wenig leistete. Falkenhayn aber vertrat, alter Regel folgend,denStandpunkt, daß auchdieFront angreifen müsse mit Ausnahme der stillgelegten im Elsaß—, um denFeindanderAuslösungvon Kräftenzu hindern undderUmfassung freien Spielraum zuverschaffen·

Daran hielt er"fest, obwohlerdieErfahrung machte,daß dermehrund mehrzur Abwehr übergehende Feindsich durchfrontale AngriffeinderOst—Westbewegungausge- schiedener Verbände nicht stören ließ. DieStärke derVer- teidigungmit den modernen Kampfmitteln und inbefestigten Stellungen wurdse verkannt. DieFolge war, daßdem rechten Flügelnur inPausen,undmeistensimAugenblicke höchster Not,neue Streitkräftezuflossen. AuchdieArmeen hielten zurück;nur Bülow war immer wieder bereit, Truppenanzubietenundzugeben,nachdemeram 26.Sep- tember dieFruchtlosigkeitfrontalenRingens erkannt hatte.

DieStöße aber,diemit erschöpftenTruppenund schwin- dender Munition aus der Front der 1.,7.,2.,3.,4., 5.Armee und der Armeeabteilung Strantz geführtwur-

den,war-en verlustreichunderbrachtennur östlichderAr-

gonnen und beiSt. Mihiel durch Eroberung des Forts

Eamp des Romains, später auchbeiVailly-Soupir, be- schränkte Erfolge.

So kames,wiees kommen mußte. Nachdem schondas 1X.Reservekorps ansderOisenur denrechten Flügelzu stützen vermochthatte,kämpftedieuneinheitlich eingesetzte ö.Armee biszum 27.September ander Somme vergeblich darum,demFeindedieFlankeabzugewinnen. Unter Meh-

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733 1928 Militär-Wochenblati Nr.19 734 rung ihrer Truppen griff siemit dem Hauptziele Arras

dienachNorden verlangerte feindliche Front Von neuem an,indem sie gleichzeitigbeiNoyeweiter südlichdenDurch- bkucherstrebte,wiederum ohnedie Entscheidung zuer-

bringenoder den Gegnerzuumfassen. Am 13.Oktober erlahmte die gewaltigeSchlacht. Schon war der Raum biszur Nordseeküste wesentlich verengt; die am rechten FlügeleingesetzteKavallerie stießbei Armentieres auf Feind,dieenglischen Korps,dieaus derMitte derEntente- front indieNähederKüste verlegt worden waren. Die Hoffnungauf glücklichenAusgang, mindestensaufdenBesitz» derfranzösischen Kanalhäfen,wurde abergeradeindiesen schweren Tage-nneubelebt. Am10.Oktober fiel Antwerpen indieHandderschwachen Truppen desGenerals v.Be- feler,freilichnur so,daßdiebelgische Feldarmee nach Westenentkam,trotzdemeinschwerer SchlagfürdieEntente!

Die Belagerungstruppe, das verstärkteII1. Resevekorps, wurde fürdenEinsatzanderKüste frei·UndiiberVrussel klusderHeimat rücktedieneugebildete 4.Armee mitden lUngenReservekorpsheran,Falkenhayns eigenste Schöpfung Undsein hohes Verdienst. Sie hatteüberdieYservorzu- stoßen,den als schwachangenommenen Feind durch- brechendHierwar dieletzte EtappezumSiege;derGegner hatteallenGrund, sich starkzumachen. Mußtendiejungen Korpsmit ihremkostbaren Menschenmaterial, mit ihrer Unzureichenden Ausbildung und Ausrüstunggerade auf dem heißestenBoden eingesetztwerden? DerVIBand stellt fkadaßes keinen Zeitverlustbedeutet hätte, siein ge- eignete Stellen dererstarrenden Front einzuschieben und dafürkriegsgewohnte Verbände nachNorden zu ziehen.

JZIM20.Oktober entbrannte dieFlandernschlacht,wechselnd Inihren Erfolgen, opfervollund blutig, aber nur das HI.Reservekorpskam,dieYser überschreitend,demDurch- kachanderKüste nahe. Da zerstörtendieBelgier 1n höchsterNotam30.Oktober beiNieuportdieSchleusen am Meere,und derSturmlauf derBrandenburger erstickte1m

MassenDieNaturgewalt, diederFeind zuHilferief, flegte,nichtder Feind. Ein letzter,fastverzweifelt zu Nennender Versuch, mit einer Stoßgruppe unter General U.Fabeckvon Südosten her auf Ypern,diefeindliche Front zusprengen,versagteebensowiedievorausgegangene Be- mühungder6.Armee, dieFlandernoffensive durcheinen AngriffbeiLaBasseezuunterstützen.Am3.November verebbte der Kampf ohneentscheidenden Erfolg surdie Deutschen,einMißerfolg freilich auch fürdenGegner,dessen Strebenesgewesenwar, dendeutschen rechten Flugelum- fassendund vernichtendzutreffen-

Sollte nun dieganze Front von derSchweizbis zum Meere im Stellungskampfe lahmgeslegt werden? Noch mehrte General v.Falkenhayn diesenGedanken ab, ob- FVDhlaus demOst-en dringende Rufe nach Verstärkungzu

Ithdrangen,dienur durchden Übergangzurvollen Ver- teidigungimWesten zuschaffenwaren-

JMOstenentstandMitte September nachdenSiegenbei

·annenbergundan denMasurischen Seen dieFrage,ob dledeutsche8,Armee den südlichderWeichselul)··erden

UnweichendienOsterrieicherndurchdenschonvielerorterten StoßüberSjedlezin denRücken derRufs-enoder Durch VerlängerungderösterreichischenFront nördlichderWeichsel Ilfe bringen sollte.DieEntscheidungfielam 15.September zugunstendes zweitenFalles. Der V.Band vertritt die

AJIsicht,daßderStoß auf Sjedlezmitseinen voraus-sichtlich takkerenWirkungen-Vorzuziehen gewesenwäre. Nochwar e? mchtzuspät dafür,denn dieVerfolgung derRusjenver- öPgekte sichinungeahnter Weise, so dsaßdie wetchenden Osterreichserwieder Operationssreiheit gewannen.

,An der Ostgrenzevon Ostpreußenblieb einTeil der d.Armee neue 8.Arme-e unter General v.Schubert gegen diegeschlagen-e·Armee Rennenkampff stehen, der andereTeil 9.Armee wurde nachderGegendvon .lelzl)inSüdpolenüberführt,wo erVerbindung.m1tden Osterreichernfand,dieTeile aufdasnördliche Wetchselufer fendeten DerPlan war dieUmfassungderrussischenSüd- grUPpevon Norden,diemit ihrer ganzen Wucht südlichder

Weichsel aufdemBundesgenossenlastete. DerErfolgwar alszweifelhaftanzusehen,dieKräftezuschwach,jedenfalls aber wurde Zeitgewonnen· Alsam1. Oktober derBor- marsch auf Jwangorod angetreten wurde,hattederGegner bereits Kräfteüberdiese Festung aufdaswestliche Weichsel- ufer geschoben, wich-aberwieder zurück, so daßdie 9. Armee sievon Westen absperrenkonnte. Nun ergab sich, ähnlich wieaufderWestfront, einWettlauf nachNorden. Den Russenkam esderan an,von Warschauaus dendeutschen Eindringlingeinzutreisen, südlichdavonnichtüber dieWeichsel zulassen; deshalbfüllten siedenFestungsbereichderpol- nischsenHauptstadtunddasöstliche Stromufer mit starken Truppen,diezum Teil von derösterreichischenFront, zum Teil aus anderen Richtungen herangeholtwurden. Damit

waren dieOsterreicher merklichentlastetund rücktenschon

wieder zumSan vor,um dieRussenzuschlagen. Deutscher- seitsaber mußtedem aus Warschau drohenden Stoßezu- vorgekommen werden; deshalbwurde am 8.Oktober ein Teil der9.Armee nachNorden abgezweigt,um denFeind beiWarschauzuzersprengen. Das war außerordentlich kühn,aberdieeinzige,klarerkannte Möglichkeit,zum Er- folgezukommen.

Esentwickelten sich zwei große Schlachten,beiWarschau undJwangoroddienur dann denSiegversprochen,wenn dieOsterreicherinzwischendiegeschwächten Russen südlich der Weichselam San schlugen. Das aber mißglückte, undsoblieb fürdieDeutschennur derRückzug,um nicht derrussischenÜbermachtzum Opferzufallen. Verhältnis- mäßig leicht löste sichdienördliche Gruppe vom Feinde ab, aber beiJwangorod kam eszuschweren Kämpfen,indie auch nochTeile derOsterreicher eingriffen;erstam 26.Ok- tober konnte auch hierderAbzug beginnen. Erführte auf dieoberschlesische Grenze,war sorgfältig vorbereitet, mit zahlreichenZerstörungsarbeiten verbunden, sodaß die russische Verfolgungsehrbalderlah«mte.Der weitschauen- den,überlegenenFührung Hindenburgs undLudendorffs war esgelungen, sichdieFreiheitfürneue Entschlüssezu wahren. Glücklicherweise vermochten sichdieOsterreicher am San undindenKarpathen biszurrumänischen Grenze zuhalten·

DeutschesLand war bedroht,nichtnur inSchlesien, son- dern auchinOstpreußen,wo dieschwache8.Armee durch ungemein bewegliche, tatkräftige Operationen an der Ost- grenze dieüberlegen-enRussen hingehalten hatte,bissiege- nötigt wurde, hinterdieAngerapp zurückzugehen.Man gedenktderlistenreichen,hinundherspringenden Abwehr gegen dieSchwedeninPommern, imSiebenjährigen Kriege, wenn man diese wechselvolle, elastische KampfweiseinWald, Buschund Sumpf betrachtet. DaßGeneral v.Schubert mitten inerfolgreicherArbeit durchdenGeneral v.Franeois ersetzt wurde,isteineauffällige Tatsache, zumaldaderAn- stoß dazuvon dem bisherigen Untergebenen und nun- mehrigenNachfolgerdesOberbefehlshabers ausging,jeden- fallseininderpreußischenKriegsgeschichte recht ungewöhn- liche-r Vorgang. Ausschlaggebend fürdenRückngwurde schließlichdie Forderung Hindenburgs, der seit dem 1.November Oberbesehlshaber imOstenwar, drei Divi- sionen fürden Schutzvon Westpreußen abzugeben. Am

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