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Neue Bücher aus dem Reich, 13. Jahrgang, 1938, Nr.2

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NEUE BUCHER

13. Jahrgang Nr.g

Im Februar 1938

AUS DEM REICH

Fürdie

Auslandsdeut chen zu ammenge

im

tellt Oeut chen

Auslan MILLS

Stuttgart

AllePreise inReichsmark (Inlandpreise)

Stimme eines

Auslandsdeutschen

AusdemBrief eines Auslandsdeutschen aneinen reichs- Kalifornien imApril 1937.

»«S0 freue

jd

michdenn,dassauch Du

mehr und mehrdemStudium derdeutschen Dichtung der Gegenwart hingibst. Ih begrüßees besonders, daßDues Dirzur Pflicht gemachthast,DeineFreunde der„Weltdes Deutschen Buches“ entgegenzuführen. Während Ihrdenül

deutschen Volksgenossen.

mit Hilfede: Di

Dritten Reiches verfolgen, sucht hat,uns

He

in

Kalifornien E

einer Nebelz-

wand von Schauermärcen einzukrei dennoch immerun;

dT

immer wieder

Deuteeh

terstimmen, die diesenSchleier von Haßpropa=

ganda darchie

ringen konnten. wirs0

manchen Dichter und

Schriftsteller

unserer Heimat

lieb E 4E

halten ihn,wieeineliebende Hand,

Auslandsdeutscen überden n

Ozeanent=

man auchver=

in

Kalifornien darstellen, Hiergrüßtuns zu allererst :

Ado

E

s mit seiner „Gesch

deutsche

Liter

atur“, (Georg Westermann,

ES

Lw. 8.50).Hier werden uns mit

Seiten die

A

Dichter und Schrifts!eller von

deraltgermanischen Zeit biszur jüngsten Gegenwart vorgestellt, Fürwahrein großesWerk, was allen ernsten

Suchern

inderdeutschen Literatur alsWeg- weiser

dienen

müßte, Wir wollen hierauchnicht

verfehlen,n ete auf

SSE

höchst zuverlässigedie

Wegweiser durch

ale

sozialistische Dichtung“ und Ï

hafte Dichtung der Zeit“, beidevon Hellz

muth Langenbucher (Junker&Dünnhaupt,

Berlin,

1.—und 10.—),hinzuweisen. Eswäresehr

zu wünschen,

wenn

deutsche

Voiksgenossen im In«

Auslande die Werke

maßgebenden

Kli

E

ae

einigen

Tagenmußt

Ss

Buch

irgendwoinden Bergen Kaliforniens ver=

gessenhatten.

Unterdeten

hatteestüchtig geregnet !

h

atische

Verlagsanstalt, Hamburg, Lw.

4.50),wartotal

durchnäßt. Mitgen:

und,sollte dieser

‘Kölner Schriftsteller

meine Zeilen

rtfernenHeimat eutschtum imAusland grüßt

„“Ernest Rheydt=-Dittmer

Das Kriegserlebnis

Kriegsführung

Clausewitz, Carl

von: Vom

Kriege.

Hinter-

lassenes

Werk.

Berlin:

Vier

IN 6375.

Esist

noch dieGedanken des vor mehr als100 Jahren ver- storbenen preußischen Generalstabschefs wirken. Inder

100 Jahren aller- die grundsätzlichen Lehren dieses gro- ßenKriegsphilosophen behalten jedochbisaufdenheu- tigen Tag ihre Geltung. Wenn der alte Moltke und Schlieffen derNiederwerfungsstrategie 50 entschieden den Vorzugvor der Ermattungsstrategie geben, s0 istdafür nicht

immer wieder erstaunlich, wie

lebendig heute

Kriegskunst hat sich inden letzten hand geändert:

zuletzt die Lehre von Clausewitz maßgebend

Seine gedanklichen Ergebnisse wie seine Defi- nitionen ziehen auch heute noch jeden Leser inBann.

DaßseinWerk indervorliegenden, leichtfaßlichen und äußerst preiswerten Ausgabe herausgebracht wurde, ist heute besonders wichtig, wo ein Kriegnicht mehr nur voa der Wehrmacht getragen wird, sondern vom ganzen Volk. Clausewitz selbst bezeichnet noch die Unterord- nung des Heerführers unter den Politiker als das im Kriegsfall gegebene. Heute im Zeitalter des totalen Kriegs dasist eine dergrundlegenden Anderungen, dieseit Clausewitz eingetreten sind wird sich im Kriegsfall jede politische Maßnahme dem Krieg als Esist daher mehr als je notwendig geworden, denWehrwillen desganzen Volkes zu ‘heben und dieJugendzu soldatischem Denken zu erzielen.

Ei

Hilsmaßnahme unterordnen.

Zin Vergleichmit der Urfassung zeigt, daß derVerlag verschiedene Abschnitte fallen ließ undbei anderen umeineAusmerzung von Fach-undFremdworten besorgtwar. Dieses Vorgehen ist imHinblick aufden Zweck derAusgabe gerechtfertigt.

.Gradmann.

Horst

von

Metzsch:

Der

einzige

Schutz gegen

die Niederlage.

Breslau: Hirt.

Kt. 1.20 Bei einer militärischen oder politischen Schlappe

schwach werden und die Nerven verlieren, kann die

Niederlage, ja den Zusammenbruch bedeuten. Nur ein Volk, dasgeistig auch auf dieimmer drohende Nieder- lage vorbereitet wird, ist fähig,sie zu überwinden.

(2)

10 NEUE BUCHER

Dies istdiewichtigste Lehre, die Horst von Metzsch aus den Fehlern derVergangenheit,

Weltkriegs, Folgerichtig stellt er fürdieErziehungsarbeit

insbesondere der

Vorkriegszeit und des ziehen zu müssen

glaubt.

desdeutschen Menschen dieForderung auf,man müsse ohne künstliche Schwarzseherei

geistige Haltungherbeiführen, dieauch miteiner mög- lichen Niederlage rechnet und mit deräußersten Wil-

lenskraft auch das Letzte ohne selbst inder

schlimmsten Lagezu verzweifeln. F.Umrath.

Moser, Otto

von:

Ernsthafte Plaudereien

über den

Weltkrieg. Eine kritische, militär-poli-

tische

Geschichte

des

Krieges

für Fachleute

und Nichtfachleute,

zur Rückschau in

die

Vergangenheit und

zur Ausschau in

die

Zukunft. Stuttgart:

Chr.

Belser. Lw.

10.—

Das vorliegende Werk, das vielmehrhält,alssein ist ein Wegweiser überdie Einzelfragen dermilitärischen Kriegsführungwährendder Jahre1914—1918. DerVerfasser, derdenWeltkrieg an verantwortungsreicher Stelle mitgemacht hat,zeigt unter Verzicht auf verwirrende Einzelheiten undStreitfragen

"imganzen Volk eine

wagt,

anspruchsloser Titel verraten läßt, urch die Fülle der verschiedenen Theorien

die maßgebendenLinien der Entwicklung auf. Das Ineinandergreifen von militärischen, politischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten, der aufGrund von Er- fahrungen imLauf der Jahreerfolgende Wechsel der Richtlinien bei deneinzelnen Operationen unddieEnt- wicklung vom Bewegungskrieg

.

zum Stellungskrieg und schließlich zum Zermürbungkriegsindklarundverständ- lich dargelegt. Kritische Einwände aufdieEntscheidun- gen derHeerführer sind jeweils gut unterbaut undim- mer zurückhaltend und abwägendvorgebracht. Jedes Wort zeigt eine umfassende Sachkenntnis undein tiefes Eindringen indasQuellenmaterial.

daß das lange Zeit erscheint

Esistzubegrüßen, Werk heute wieder W. Gradmann.

Volkmann, Erich Otto: Strategie des Weli-

krieges. Leipzig: Bibliographisches Institut.

1515S: Kt. 2.60

vergriffene

Velkmann, Erich, Otto: Strategischer Atlas

zum

Weltkrieg. Leipzig: Bibliographisches

Institut. 69

Kt. 2.60

Der durch

ES

Veröffentlichungen. vor allem

aber durch das großeBilderwerk: „Unsterbliche Land-

„schaft‘* bekannt gewordene ehemalige Generalstabsoffi- zier E.O.Volkmann hatsoeben inderReihe „Meyers kleine Handbücher“

dasbesondere Interesse weitester Kreise verdienen. Im- mer wieder sollte jeder den Verlauf desWeltkrieges zwei Bände erscheinen lassen, die

kennen lernen, um zu wissen undzu verstehen, welch eine gewaltige Leistung die Führungdieses aller Kriege fürden Soldaten wie fürden Feldherrn

unserer Heere war. Jedersollte sich vertraut machen

mitdenIdeen,die deneinzelnen Handlungen undEnt- scheidungen zugrunde lagen. Diese kleine, aber nd- liche, klar und übersichtlich gestaltete Strategie des Weltkrieges isteine ausgezeichnete Einführunginden Fragenkomplex, die dem Weltkrieg inseinen einzelnen

Abschnitten undan den verschiedenen Fronten zugrunde lag. Soist dieses Buch in erster Linie bildend und unterrichtend, es wirkt aber

fürunser Gemüt ergreifend,

genialste Leistung undmenschliche Schwäche der Füh- rung denGangderGeschehnisse heilvoll undunheilvoll mitbestimmten. Immerwieder wird man zudiesen beiden Pänden greifen, um dem Gangdes Krieges, der unser allerSchicksal bestimmte, nachzugehen. AlsErgänzung zum Textband verdient der ausgezeichnete Kartenband, der33mehrfarbige Karten undeinvollständiges Namen- verzeichnis enthält,besonderes Lob.

tto Heuschele.

darüber hinaus auch indem es uns zeigt, wie

RE bur

Oito:

O.: Stalling. alen 174

von

morgen,

S.

Lw. Oger

3.80

Ms E

legtin

AE

abgefaßtenBuche

LA Lade Vardis DiiteRe VelL tueHerzen Europas undohne natürliche Grenzen eine starke Wehrhaftigkeit Grundbedingung seiner Existenz ist. rimmer nur Führermitklarem Blickundstarkem Willen habendieses

Gebot erkannt und durchgeführt. (Friedrich Wil-

helmI, Friedrich derGroße, Bismarck, Adolf Hitler).

Welche gewaltigenAnforderungen stellt jedochimZeit- alterdestotalen Kriegeseine starke Wehrhaftigkeit an das deutsche Volk?

Verfasser eindringlich die Pflichten der Schule gegen- Landesverteidigung und dieAusbildung der Jugendimvormilitärischen Jahrzehnt. Sowohl indiesen Abhandlungen wie auch in den nachfolgenden über dieAusbildung bei derWehrmacht hebt derVerfasser immer Wieder kervori Wiezrndlegend wichtig esauch imZeitalter desMaterialkrieges ist,den jungenDeut- chen zum Qualitätekämpfer heranzubilden, nicht nur

hinsichtlich positiven Könnens, sondern auch

hinsichtlich seiner charakterlichen Eigenschaften, der Treue, PflichterfüllungundKameradschaft. Dies macht

Sprandel.

in

Ue 2

tärischem Stil einleitend dar, wie

Hiervon ausgehend schildert der

überder

seines

das Buch besonders wertvoll.

Feldherren und Soldaten

Führertum,

26 Lebensbilder

von

Feldherren

allerZeiten.

Zusammengestellt

von

General-

leutnant von

Cochenhausen.

3.

Auflage,

mit 23

Bildern

u.

10 Textskizzen.

Berlin:

Mittler

u.

Sohn. 417 S. Tw.-9,50

Jederder26Aufsätze überdie großenFeldherren der Weltgeschichte

istein in

werk. Esisterstaunlich, welch einheitlichen Eindruck

dasBuchtrotz derVerschiedenheit desAlters, derBe-

trachtungsweise unddesStils derVerfasser macht. Jede einzelne derbehandelten Führerpersönlichkeitenwird dem Leser menschlich und sachlich nahe gebracht; man er- hält an Hand dertheoretischen Ideen und derdurch Siegepraktischbewiesenen Feldherrnbefähigungder ein- zelnen FührereinBildvon derEntwicklung derKriegs- kunst. Ausallen diesen Lebensläufen gehtimmer wie- derdies0 leicht inVergessenheit geratende Tatsache hervor,daßdengroßen Führern derErfolgnichtin-den

sìch geschlossenes Meister-

(3)

Schoß fällt,sondern daßsiesichihninhartem Kampf undmitzähem Fleiß erringen müssen.

W. Gradmann.

Kriegsgeschichtliche

Bücherei.

Berlin: Junker

&Dünnhaupt. j

Band 26: Plutarch,

QE a 5;

i

BN:

Poz

Euge Savoye:

Schlacktberichte 1697

bis

117.

2207 Prinz

Kraft zu Hohenlohe—

Ingelfingen, Sedan 1870.

83

S.

29:

Wladimir

Ssemenow,

Die

Schlacht

bei na 74 5.

Wis die:hiñhererchicuena Binde SerReile. bringen auch die4vorliegenden dieWiedergaben ausgewählter

Abschnitte der Weltliteratur, die kriegs-

geschichtlich bedeutsamen Ereignissen oderdem Lebens- lauf berühmter Heerführer beschäftigen. Der26.Band enthält eine gekürzte FassungderdenWerken Plutarchs

entnommenen Lebensbeschreibung Cäsars. Von

dem schwer zugänglichengesamten Briefwechsel Prinz Eugens haben indemfolgendenBand diestrategisch

10 der bekanntesten

Schlachten ihre Aufnahme gefunden. Die Briefe, die

der kaiserliche Feldmarschall überdie von ihm ge-

schlagenen Schlachten vom Feldlager aus zur Bericht- erstattung nach Wien undanderen europäischen Haupt- städten sandte, wirken durch ihreUnmittelbarkeit be- sonders anziehend. Inden Werken desPrinzen

Hohenlohe unddesrussischen Kapitäns Ssem e-

nowwerden derDeutsch-Französische undderRussisch- Japanische Kriegvon 2inder Kriegswissenschaft er- fahrenen Teilnehmern der Feldzügezur Darstellung ge- bracht. Als Auszügeaus diesen beiden hervorragenden Kriegsbüchern vermitteln die 2letzten Bände einen lebendigen Eindruck von den für den Ausgang der Kriegeentscheidenden Treffen, derÜbergabeSedans im Jalir1870, dieder vorbildlichen Taktik derdeutschen Heeresleitung undderDisziplin derdeutschen Truppen zuverdanken war, sowie derSeeschlacht beiTsuschima imJahr1905, diedieUberlegenheit der Japaner unter

Beweis stellte. F.Umrath.

Fuchs, Hans: Lody. Ein Weg

um

Ehre,

E

burg: Hanseatische Verlagsanstalt. 136

Kit.

1 Lw. 2.

86

Der Oberleutnant z. S., Carl Hans Lody, ist am

6.November 1914 imTower zu London nicht als Spion, sondern alstapferer deutscher Offizier —, er- schossen worden, nachdem er, felddienstuntauglich, seine Sprachkenntnisse, Reiseerfahrungen undseinLeben frei- Kundschafterdiensten eingesetzt und durch

sich mit

wertvollen Schilderungen von

willig zu

seine Kühnheit und Erfolge demdeutschen Heere

und.

Teilerfolgen ver- Infrischer, spannenderErzählungsweisetre- der deutschen Flotte zu wertvollen holfen hatte.

ten Charakter und Taten dieses prächtigendeutschen Offiziers vor unsere Augen. Höchste Ideale waren ihm Pflichterfüllungbis aufs Außerste undmakellose Sol- datenehre. Dasheldische Sterben krönt diesesSoldaten-

NE

DE

BUCHER

X

leben,daszuVergleichen mitAlbert LeoSchlageter ver- anlaßt. Jeder Deutsche,

Jugendwird sichdurch

fürdeutsche Pflichttreue undEhrenhaftigkeit begeistern.

E: ht.

vor allem auch die deutsche Lesendieses Buches aufs neue

Die

Gesammelt

Randbemerkungen

und

Friedrichs des

GGroßen.

Borchardt.

lagsges.

Athenaion. 125 S.

Einen unmittelbaren Einblick indieRegierungstätig- keit Friedrichs des Großen gewährendie Randbemer- kungen,die er aufdieihm vorgelegten Schriftstücke, Gesuche und Eingaben zu machen pflegte. Aus den unzähligen, in Staatsarchiv zu Berlin- Dahlem aufbewahrten sogenannten Marginalien hat der Verfasser über 400 der

gewählt und nach den wesentlichen Gesichtspunkten übersichtlich geordnet. Den der Bemerkung zugrunde

liegenden

Schriftsatz gibter iaeinem kurzen Auszug wieder und läßtdiese selbst imWortlaut und inder folgen.Georg dem geheimen

interessantesten Stücke aus-

dem KönigeigentümlichenSchreibweise Boichardt, derdamit demLeser ein bisher noch wenig bekanntes Gebiet erschließt, hat sich hier ein großes Verdienst um dieKenntnis des Charakters Friedrichs desGroßen erworben. Inzwischen istein 2.Band er-

schienen. F.Umrath.

Hyckel, Georg: Der

Alte Fritz in

Ober-

schlesien.

Anekdoten

um

den

großen König.

ppeln:

Der

Oberschlesier-Verlag.

62S.

Geb.

1.20

Aus der Unzahl der Anekdoten überFriedrich den

Großen sind über30 großenteils bekannte

ausgewählte, Schlésien -gespielt“haben oller oder besonderé hüufiglindievér Gegend‘erzählt und demAlten Fritz zugeschrieben wurden.

fallend vielen dieser sagenhaften Erzählungen erscheint Zuhörer teils schlagfertiger, teils Andere zeigenihn dagegen

allgemein die entweder in

Inauf-

der Könignur als wenigrespektvoller Schlesier.

als listenreich oder gewalttä an kann an den

kleinen Geschichten erkennen, wie die schlesische Be- völkerungihren neuen Herrn nicht gleich mit über- schwänglicher Begeisterung verehrte, was allerdings seiner Volkstümlichkeit keinen Abbruch tat.

F.Umrath.

Naso, Eckart

von:

Moltke

/

Mensch und Feld-

herr. Berlin: Krüger.

463

S. 5.50,

Lw.7.50 Helmuth von Moltke, dergrößtedeutsche Stratege des 19.Jahrhunderts, isteinen Lebens- und Schicksals-

weg béanigen; derin!dérWeltgeschickté eiuzidartig sein

dürfte. Sechsundsechzig Jahre verlief dieses Mannes Dasein inStille undAbgeschiedenheit. EsisteinLeben des Dienstes, der Arbeit, der Pflichterfüllung, aber dueli’-det! Hingäbé‘ün:die”grofch-zeadbhlichbn Were;

dieWissenschaft unddieDichtung, dieMusik unddie

Natur. Ein Zug der Anmut und der ernsten Inner-

lichkeit beherrscht dieses Soldatendasein, demdieLiebe zu der schönen Frau Marie eine reine menschliche Verklärung verleiht. Stufe um Stufe yoll- zieht: tick?aciú Auféticg, bis‘erinder: Erteunuogzon

Langsam,

(4)

12 NEUE BUCHER

Chef desGeneralstabes eineerste Krönungfindet. Aber nochkennt außerhalb derengsten Fachkreise keinMensch den Namen Moltke, bis plötzlichdurch dieSchlacht beiKöniggrätzdieser Name inaller Munde istundbis wenige Jahrespäterdiegroßen Siegeimdeutsch-franzö- sischen Kriege seine Lebensarbeit krönen. Eckart von Naso hatdieses stille undwundersame Leben undWir-

in meisterlicher Weise mit Liebe und

Leidenschaft erspürt unddargestellt. Er hatdas Ge- heimnis dieses Lebens uns Nachlebenden nahe gebracht,

ohne es damit enthüllt undentzaubert zu haben. So

wurde uns ein wertvolles undliebenswertes Buch ge- geben,daseswohlverdient, inviele Hände zukommen.

Otto Heuschele.

R = N

Wachtmeister Peter:

Ritt ins

Morgenrot.

Ein

Reiterleben

inden

Freiheitskriegen.

Hrsg.

v.

Wilhelm Kohlhaas. Stuttgart:

Engelhorn,

186

S. Kt. 3.50

Der durch seinen Nachkriegsroman „Der Häuptling

und die Republik“ bekannt gewordene Verfasser hat diein der WürttembergischenLandesbibliothek aufbe-

eines Teilnehmers an dem

napoleonischen Feldzug nach Rußland bearbeitet und daraus ein lesenswertes Zeitbild geschaffen. Aus der Erinnerung eines bewegten Lebens schrieb Benedikt Peter, eineinfacher schwäbischer Reitersmann, der aus Neigung den Soldatenberuf erwählt und es bis zum Wachtmeister gebracht hatte, das ereignisreiche Jahr-

zehnt von seiner Ausbildung bis zum Ende der Be-

reiungskriegenieder. Neben denäußerenGeschehnissen, demmörderischen Zugnach Moskau, demUbertritt der württembergischenTruppen bei Leipzig aufdie Seite Preußens undderNiederwerfung Napoleonsfesseln vor allem dieeingehendenundkritischen Schilderungen der Zustände inden beiderseitigen Heeren, diePeter mit den Augen des erfahrenen Feldsoldaten beurteilt und dabei mitAnerkennung undbitterem Tadel nicht zurück- hält. Das Buch verdient Verbreitung.

FEVnrath:

wahrten Aufzeichnungen

Brief, Gedicht, Tagebuch

Engelke, Gerrit,

Vermächtni:

dem

Nachlaß

herausgegeben

von

e ‘Kneip,

Leipzig: List,

400

S. Lw.

5.80

Gerrit Engelke war, 27Jahrealt, am 13.

As

1918 nach fast vierjährigem Kampf an der Westfront beiCambrai gefallen. Mit ihmgingeinederschönsten Hoffnungen der jungen deutschen Dichtung verloren.

Richard Dehmel hatte als erster indem armen Maler- gesellenden genialenDichter entdeckt. Erführte ihn demKreis deutscher Dichter zu, dem er nach seiner inneren Haltung am verwandtesten war: denWerkleuten aufHaus Nyland, zu denen neben Jakob Kneip, Josef Winckler, Wilhelm Vershofen später noch Lersch und Brögergehörten. Engelkes Gedichte, die kurz nach

seinem Tode unter dem fürsie bezeichnenden Titel

„Rhythmus des neuen Europa“ veröffent- licht wurden, ließen vor allem dieJugenddesIn-und Auslandes aufhorchen. Hier sang ein junger unver-

bildeter Fülle Kraft

Hymnen aufdenneuen Menschen, der „alsMittelpunkt einer ungeahnt erweiterten Welt“ einneues Welt- und Lebensgefühlinsicherwachen spürte. Hier sprachder Mensch, der in der Welt der Industrie, der Städte, der Maschinen und der Technik

Mensch aus der schöpferischer

großen nicht unter- gehen, sondern Mensch bleiben wollte. Viele Jahre später erschienen die wundervollen „Briefe der Liebe“, dieEngelke aus dem Kriegan seine Braut schrieb unddieauchindiesem Bande wieder abgedruckt sind. Derübrige Nachlass schien langeverloren, wurde abernun wieder entdeckt undvon JakobKneipindie- sem vorzüglich zusammengestellten stattlichen Bande herausgegeben. Der Band bringt dieschönen Gedichte aus dem Nachlass, Aufzeichnungen über Gott, Zeit undIch,Prosa-Fragmente, das Kriegstagebuch unddie Briefe an Eltern und Freunde. Kneip, der treueste Freund des Dichters, hat dem Werk eine vorzügliche

Dieses Buch muß den Deut-

schen teuer bleiben alsdasBekenntnis und dieSelbst- darstellung eines echt deutschen Menschen, eines Dich- ters, derseinDichtertum durch den Tod fürsein Vater-

landbesiegelt hat. Otto Heusche

Der

deutsche

Soldat. Briefe

aus

dem Welt-

Einleitung vorangestellt.

krieg.

Vermächtnis.

Hrsg.

von

Rudolf

Hoffmann.

München:

E

474

S.

Lw. 4.80

Indemkaum noch übersehbaren Schrifttum über

den

Weltkrieg ist uns ein neues Werk geschenkt worden,

von demman sagen darf,daßesuns am teuersten wér-

denwird unddaßes noch langegelesenwerden wird, wenn die vielen anderen Bände längstnur noch inden Bibliotheken stehen. Als vor knapp zehn Jahren die

„Kriegsbriefe gefallener Studenten“ erschienen, wirglücklich,einBuchzubesitzen, aus demdieKämp- fer,dieToten desgroßen Kriegesnoch einmal unmittel- barzu uns sprachen.

waren

Das Buch war ein Vermächtnis, es war aberauch eine Mahnung,undwirdürfen stolz feststellen, daßes bereits durch ein Jahrzehnt zu den

Menschen gesprochen hat. Ein Gleiches mußdiesem

Briefband widerfahren. Eswird uns schwer, über

dieses

Buch Worte zu verlieren. Wir möchten einfach sagen dürfen: gehetalle hin indie Stille und leset diese

Briefe. Leset sie mit offenem Herzen und bereiter

Seele. Hier sprechen deutsche Menschen aller Stämme, allerAlter undallerStände. Sieschreiben vom Kampf

und vom Tod, vom Leben undvom Sterben, von Gott

und Ewigkeit, von derNatur undderLandschaft, von den großenund den kleinen Dingen des Lebens. Hier schreiben Männer anEltern und Geschwister, anFreunde undKinder, aber sie schrieben imGrunde anunsalle.

Hiersprichtdasdeutsche Volk selbst durch seine Söhne, die fürseinen Bestand kämpften. Oft imKampfedieGedanken dieser Soldaten bishart an dieTore derEwigkeit vor. DerKrieghatdieSeelen Wo immer dasGeheimnis desdeutschen Wesens gedeutetwird, wird man auf diese Briefe hin-

ringen mitten

aufgeschlossen.

weisen, denn siekünden vom deutschen Sein wie nur dieganz großen Kunstwerke, dieüberdieKunst hinaus

wieder Natur wurden. So yerschieden diese Blätter

(5)

NEUE BUCHER

18

im einzelnen sind, rührend einfache, treuherzige und schlichte Briefe stehen neben anderen, aus denen eine große Bewährungund eine Reife desLebens spricht;

sie alle künden von dem, was wir mit dem Worte deutsches Soldatentum umschreiben. Mögenun dieser

Band inviele Hände kommen, vor allem aber indie

Hände derJugend. Mögedas Buch sie begleiten bis inihrreifes Leben, damit siees dann abermals einer kommenden Generation “überantworte, damit nicht ver-

gessen werde, wie deutsche Männer im größtenaller

Kriegelebten, dachten und fühlten.

Otto Heuschele.

Soldatenbrevier.

erschienen im

e

von

Bruno Brehm,

E E Leip-

zig:

Tieck. 163 S. w.

2.80

Bruno Brehm, der

E

durch seine

R

einen

Namen imdeutschen Schrifttum erworben hat,war wie kaum einanderer berufen, dieses Soldatenbrevier heraus- zugeben, denn Brehms Schaffen war schon immer be- herrscht von einer soldatischen Haltung, durfte kaum seiner ausdrücklichen ErklärungimNach- wort, daßeralledieseschönenStücke nichtaus Büchern zusammengesucht habe, daß er sie vielmehr alle seit JahrenimGedächtnis trägt.Knabenträume undMänner- lehren, Soldatenwesen und Soldatenwissen, Das eherne Würfelspiel,Die Zeit Friedrichs desGroßen, DieZeit Napoleons, Ausdemgroßen Kriege, s0lauten die ein- zelnen Kapitelüberschriften,

und es be-

unter denen das Schönste

zusammengétragen ist,was überSoldaten und Soldaten- tum, Krieg und Kriegführungvon Soldaten, Dichtern, Geschichtsschreibern, Bekannten undUnbekannten gesagt Ernst steht derScherz, neben der Prosa das Gedicht, neben der Ansprache der Brief,

neben dem kurzen treffenden Ausspruch die längere

AbhandlungundSchilderung. Sospannt sicheinBogen vom 13.GesangderIlias überGoethe, Clausewitz und Moltke zu Hindenburg und Hans Carossa. Das Ganze isteinköstliches Buch,zu demman immer wieder grei- fenwird, um den Geist desSoldatentums zu verspüren undsich von ihm umfangen zu lassen. Ein Buch für Soldaten, fürsolche die es waren und solche die es Wohl ausgewählteundschön gedruckte

wurde. Neben dem

werden wollen.

Bilder ergänzen sinnvoll den Text, tto Heuschele.

Judenfrage

Gw Wilhelm: Die Judenfrage

i

in der deui- schen

Geenen eipzig, Berlin: Teub-

ner.

32 S. Mit

8

Taf.

Kt. 1.20

Ze

immer noch fühlbare Lücke inderGeschichts- wissenschaft ist die Erforschung der Judenfrage,cin Problem, das von den zünftigenForschern früher fast nie berücksichtigt wurde. Als ersten vorläufigenGe- samtüberblick hatnun der Leiter der Forschungsabtei- lungJudenfrage desReichsinstituts fürGeschichte des

neuen Deutschland indervorliegenden Abhandlung (lie

Geschichte des Judentums der letzten 1000 Jahre in

großenUmrissen aufgezeichnet. Das natürliche Empfin- denfürdieandere Art!des Juden, dasanfänglichbei derLösungderFrage bestimmend war, gingimWan- del derZeit immer mehr verloren. Entscheidend war dabeinachderAnsicht desVerfassers diewirtschaftliche Enbickluvg and die Auffaieada

s

über die Jüdin!

=

DivBeeticbüugeanach bGlaclberechtiiung hes tau ah delvetlaagitiTollen Biniehttin ded Judüiéals StaatsbürgersundalsDeutschen. Das Heft kannbeson- dé dic fede Sétülgehräuch cipptollen-Weideds

F.Umrath.

Grunsky, Hans Alfred:

Der

Einbruch

des

Judentums

in die

Philosophie. Berlin: Jun-

ker

&

Dünnhaupt.

36

S. Kt.

—.80

Ausgehend von dem Beispiel des jüdischenPhilo- sophenHermann Cohen, desBegründersdesNeukantia- getauften

nismus, undseiner Stellung zuKant, untersucht Grunsky

in seinem geistreichen Vortrag die Rolle, die dem

Judentum in der Philosophie überhauptzwfällt. Die eigene Unfähigkeitzu schöpferischer Gestaltung, die in seiner Natur begründetist, läßtden Juden im Tal-

Um diesen Mangel auszugleichen, nimmt erdasGedankengut dergroßen Philosophen auf mudismus erstarren.

unddeutet esinseinem Sinne um.

geblich deren Werk fortsetzt und

uid vérzeirt er cle voSlange, bis aio als zciné Vor

läufer erscheinen. Man möchte das Büchlein indie Hand aller wünschen, diesich mitder Judenfrage be-

schäftigen. Fl marA Eh:

Rosenberg, Alfred:

Die

Spur

des

Juden

im

Wandel

der

Zeiten.

München: Eher. 154

S.

Kt.

1.80 erneuert,

Schon inden ersten Jahrennach demKrieggehörte

Altred Rosenberg zu den Vorkämpfern

Kampfgegen Alljuda. Die vorliegendevor 17Jahren erslmaligerschiencne Schrift zeigtihnschon damals als

hervorragenden und Schilderer des

‘esens, der seine umfassende Kenntnis aller einschlägi-

ger Quellen Studium selbst erarbeitete,

sichdurch diegesamte Geschichte dasStreben desJuden

nach der Weltherrschaft. Rosenberg, der sich zum

großenTeil aufdie Zitate der j selbststützt, deckt dieses Ziel Judasaufallen Gebieten aufund behandelt inzahlreichen Einzelkapiteln u, a.

die Entstehung des Ghetto, die Einflüsse desTalmud, den Zionismus unddie Zusammenhänge des jüdischen Freimaurertums mit derWeltpolitik.

im geistigen

Kenner

und

einwandfreier

Dokumente ineigenem

F.Umrath.

Lyrik

Erich:

LE

des

AS As

Querfurt: HAIDE n 2.50

Erich Bockemühl, der niederrheinische Dichter, der sich durch drei Gedichtbände „Das ewige Rauschen““,

„Die Ebene“, „Aus deinen Tiefen“ alsLyriker eigener Art und

Bockemühl,

dichte

eigenen Tones erwiesen hat, fügtdiesen

(6)

14

NEUE BUCHER

Büchern einen nicht minder gültigen, ja inweitem Maßegereiften vierten Versband*zu, durch denerseinen früher begonnenen Weg fortsetzt. EsistdieWelt der Natur, es sind dieTages- und Jahreszeiten, die den Anlaß zu Bockemühls Dichtungen geben. Erbegnügt sìch aber nicht, Impressionen zu schildern, ergestaltet vielmehr seinErlebnis mit denDingenundder Land- schaft, den Menschen und den Gezeiten. Das heißt, er leihtallem Lebendigen eineSeele undstellt sichim Erlebnis derWelt selbst dar.

mühlwieder alsdeninbrünstigenGottsucher, den leiden- schaftlichen Hüter und Wächter der deutschen Inner- lichkeit, den seinem Volke verbundenen

Verkünder

ge-

heimer Volks- und Menschenkräfte.

halte nochkeinGedicht ausmachen, darfnicht unerwähnt bleiben die Kraft der Sprache, dieseinen Gedichten die Musikalität und den hymnischen Klang verleiht.

Seine Dichtungen sind getragen von einem Element des Festlichen unddesWeihevollen. Man liest diesen Ge- dichtband, fühltsich inseinen Bann gezogen undist einem eigenartigen Lyriker, einem wirklichen Dichter begegnet, dessen Werk nicht übersehen werden darf, weil esmenschliche unddichterische Werte enthält,die größerundbedeutsamer sindalssieinmanchen Büchern Soerkennen wirBocke-

vielgerühmterDichter der letzten Jahrzehnte zutage

treten. tto Heuschele.

Holzapfel: Carl Maria: Das singende Herz,

Gedichte. Burg iebichenstein: Werk-

stätten der

Stadt

Halle.

98S.

Lw.3.50 Cal Maria Holzaßfel’ legtin:diezan wundervoll aes druckten Band einLyrikwerk vor, dasman am besten Esenthält Verse desper- sönlichen wie desüberpersönlichen Bekenntnisses, solche, indenen sichprivates Erleben Gestalt schuf, undsolche, indenen das großeSchicksal des Volkes wieder er-

*

scheint. Alle diese Dichtungen, deren Themen s0ver- schieden sind, werden zu einer Einheit zusammenge- schlossen durch diePersönlichkeit desDichters, dersich inihnen allen ausspricht. Die geistige Haltung eines Menschen dieser Zeitfindet inderSprache,demRhyth-

mus dieser Verse ihren Ausdruck. Eine großeZahl

dieser Dichtungen ist -inkurzen freien Rhythmen ge-

schrieben, andere ‘instreng gefügte Vers-

formen erscheinen. Dasganze Werk bildet einenwesent-

lichen Beitrag zur Lyrik dieser Zeit, undman wird

den Namen des Dichters überall

wo man dasgeistig-seelische Erleben, wieessichinder Lyrik derGegenwart Ausdruck schuf, bezeichnen will.

Oito Heuschele.

Hersherts Gedichte

der

Kamerad-

amburg:

Hanseat. Verlagsanstalt.

579. .80

ein Bekenntnis nennt.

während

dort nennen müssen,

Menzel,

schaît.

2.

Aufl.

Der Dichter Kameradschaft.

Herybert Menzel singt das Lied der Ersingt von KriegundKampf,Schwur undVertrauen, Sorge des Führers und Aufblick zur

Fahne. Dichter der singt

hier, bald zart undleise, bald laut undtrotzig seine eigene Melodie. Zuweilen ist erdabei imOlympbei den Göttern, zuweilen beiDir

Ein deutscher Grenzmark

und mir: dann meint

man, erblinke uns vertrauensvoll zu. Dasaberist seine Stärke: erscheint sich verschworen zu haben mitdem

wachsenden Geschlecht, dem Und

er neigt sichzugleichmitder ganzen Innigkeit eines deutschen Herzens zuden Müttern,wenn erdieWorte

streitbaren Manne.

spricht: Imstarken Volke dienen still die Frauen, sie sinddieHeimat undsiesind dasHaus.

L. Melching.

Schlögel,

FE Heimkehr

zum

Volk.

Ge-

dichte und Lieder. Wien/Leipzig:

Luser.

1298 Geb.

3.—

IndemWiener blut der Ahnen,

Soschwingtauchzuweilen leiseResignation mit.

Franz Schlögelpulst das Bauern- demer nur äußerlich entfremdet ist.

Nicht um einverlorenes Paradies trauert er, sondern um die Härte des Bauernlebens, dienur halbmehr sein eigen seia kann alsStädter.

Sonetten „Kampf um Gott““,neben seiner „Wandlung“, den Liebes- undWanderliedern stehen bäuerliche Balla- den, Tragödienschier, inknapper Versform, die die

ganze Herb- und Derbheit bäuerlichen

Lebens erkennen lassen. UnddasistdasGroße daran:

daßder Dichter diese ganze Herb- undDerbheit noch zum Klingenbringt. Erbedient sichhier auch zuwei- len der Sprache des Landvolkes, deren Bildhaftigkeit nicht zu übertreffen ist. Von dieser unvergleichlichen Schreibart Schlögelsseien nur wenige Zeilen wieder- gegeben aus seinem bäuerlichen Totenmahl: Es rinnt allmählich dieTrauer fort/DieStube wird dunkel und

warm /Leicht findet die Lockung einkeckes Wort /

Nochrascher dentröstenden Arm. DerTod istschon fern,dasGelächter schwirrt /DerHerbst ists0 golden

undbraun /Nur imHofe, imWind gespenstisch er-

klirrt /Eine rostigeSense am Zaun.

L. Melching.

Schumann, Gerhard: Wir

dürfen

E Ge-

dichte.

München: Langen-Müller. 85

S.

LL Neben seinen gedankentiefen

kompromißlose

Gerhard Schumann, dessen dichterisches Schaffen mit derhöchsten Auszeichnung desneuen Reiches, mitdem nationalen Buchpreis 1935/36, geehrt wurde, hat s0- eben einen neuen Gedichtband vorgelegt, dessen

Titel

gleichnishaft fürseinegeistige Haltungsteht.

den Dichter

mann weiß,daßdieGnade desDichtertums verpflichtet, daßsie strenge Arbeit an sich selbst und damit am Werke fordert. Dieses neue Werk istwieder einWerk desBekenntnisses und derMahnung. Eswäre irrig,wie es s0 oft geschieht, zwischen privater undpolitischer Lyrik zu trennen. Wer als Dichter inseinem Volke steht, fürden gibt es keine private Sphäre,fürden heißt Dichter sein ein Dienender sein. Das istder tiefere Sinn dieses neuen Werkes von Gerhard Schu-

mann, indemsich einjungerMensch dieser Zeitoffen-

bart,dereingedrungen istindie. Geheimnisse desLebens.

demdasWunder derSeele ebenso lebendigistwie die Kraft desKämpfertumsundderdasWesen desdeutschen Menschen ebenso sehr imLächeln einesKindes erkennt Dieser Dichter

in neuem Wachstum und Reifen.

wie inden großenFeiern derNation.

(7)

NEUESBOCHER

15

spricht fürden neuen deutschen Menschen. Erbekennt síchundformt sichinder Sprache, die aus Erlebnis undArbeit seine eigene unverwechselbare herbe und ver- haltene Sprachegeworden ist. Sostellt dieser Gedicht- band eine gültige Erweiterung desdichterischen Werkes dieses jungen Schwaben dar.

Otto Heuschele.

Persönlicheiten

Tae tisches Rudolf: Verhalten. Arndt. Stuttgart: Geistiges Kohlhammer.

und

poli-

263 S. Kt::7.50

Indenletzten Jahren sindinBuchform wieinZeit-

schriften Veröffentlichungen über Ernst Moritz

Arndt erschienen. Von denverschiedensten Ebenen und wissenschaftlichen Teilgebieten aus wurde dieLebens- arbeit Ernst Moritz Arndts neu beleuchtet. Das ist verständlich, denn seinLebenswerk gehtdie Gegenwart

besonders an. seiner

Sehnsüchte finden erst heute ihre Verwirklichung. Das bedeutsamste undgültigsteWerk, dasbisher zur Deu- tung der Gesamtpersönlichkeit Arndts erschienen ist, istohne Zweifel diemeisterliche Arbeit von Rudolf Fahrner, die die geistige Gestalt Arndts aus Werken und seinen tathaften Lebensleistungen darstellt unddeutet. Fahrner übersieht dieinWerk undWesen Arndts zutage tretenden Gegensätzeund Widersprüche keineswegs, sondern sucht sieaufeiner höheren Ebene

viele

Viele seiner Ideen und manche

seinen

zu vereinigen und inderGesamtgestalt Arndts darzu-

Elivireeis Srila i ZalvábeardiaWickügs

dieses Mannes und seines Werkes sei heute erschöpft

und er sei lediglich eine Gestalt der Geschichte ge-

worden. Im Gegenteil

Arndt, dessen Welt uns Fahrner inihrer ganzen Weite erst sehen lehrt, aufunsere Zeit nochstarke Wirkun- gen ausgehen können. Esmußnoch besonders hervor- gehoben werden, daß Fahrners Buch ineiner vorbild- lichen Sprache geschrieben und gestaltet ist,sodaßdie Lektüre nicht nur einen großen geistigen Gewinn, son- dern auch einen seltenen Genuß bedeutet.

Otto Heuschele.

Flex, Konrad: Walter Flex,

Ein

Lebensbild.

Stuttgart: Quell-Verlag. 152

S.

Lw.

3.—

Im Alter von 30 Jahren wurde Walter Flex, der Dichter des„Wanderers zwischen beiden Welten““, von dertödlichen Kugel getroffen. Was uns dieser reiche und feinsinnige Geist noch hätteschenken können,das vermögenwir nur zu ahnen aus den Plänen, die ihn inseiner Jugendbewegten. Wiekeinanderer istKonrad Flex,dereinzige Uberlebende der 4Brüder aus dem Weltkrieg, berufen, uns das Wirken und Ringen des um einJahr jüngerenBruders lebendigwerden zulassen.

Schon inderSchulzeit zeigte sichseine reife Begabung.

Das Studium und der Eintritt Burschenschaft brachten neue Anregungen. Inrascher Folgeentstanden die unvergänglichen Erzählungen und Dramen. Allzu- früh sollte derTod demunermüdlichen Schaffensdrang Mögediedeutsche JugenddasLeben stellen.

glauben wir, daß eben yvon

indie

einEnde setzen.

unddasWerk von Walter Flex, dessen 20. Todestag

iba bagangen AA ale vergeanan.

F.Umrath.

Mikusch, Dagobert

von: Wasmußkß,der deut- che

Lawrence.

Auf

Grund der Tage-

bücher und

Aufzeichnungen

des

verstorbe-

nen

Konsuls,

deutscher

und englischer

QU

und des Buchesvon

Christophes

Sykes. Leipzig: List.

332 S. Lw. 6.—

Ein Abenteurerleben? Nein, dasSchicksal eines Auslandsdeutschen, dem Persien zur zweiten Heimat wude und der sein tiefes seelisches Verständnis von Land undLeuten inden Dienst Deutschlands stellte.

Mit übermenschlicher Energie versuchte dieser beschei- deneKonsulatsbeamte, daspersischeVolk wachzurütteln

imWeltkrieg ineinem

EE

gegen englische und russische Machtgelüste an

Sèlte der NMiffélnzckié zu bringen! Das: Buck Zeiet große Ringen in Europa Widerhall

im fernen Südosten fand und wie auch dort im

Spiel der Kräfte bedeutsame

Ein einzelner Mann bedrohte jahrelang Englands Ver- bindungen mit Indien, bis der Ausgang des Krieges auch seinWerk zerstörte. Noch einmal nach demKriegeversuchte Wasmuss dempersischenVolk die Möglichkeitwirtschaftlichen Aufschwungs zu‘geben,aber auchdiese Tat scheiterte an Unverständnis undmensch- léher Treuélocigkeit. Das

Darstellung persischen Volkstums und es

wie das seinen

Entscheidungen fielen.

großen

lebendige

vitién-guten ¿Einblick îndis politléchs.Struktut- dizaes H.Klein.

Súdhoff,

Karl:

ZE

Ein

deutsches

Lebensbild

aus

den Tagen

der Renaissance.

Leipzig: Biblierabldecles eut TS

Geb.

2.60

Esist kein Zufall, daßinderletzten Zeit um das Werk und die Persönlichkeit des Paracelsus ein zahl- reiches

Schrifttum

entstanden ist. Die Gestalt dieses großendeutschen Arztes und Forschers, in dem wir

die Bemnder. det Medizin ehréile fut:ins

Heutigen bezondets ‘nahegezückt.Viele

/

Vorurteile ‘und Mißdeutungen, diediese Gestalt durch die Jahrhunderte verdunkelten, sind beseitigt, die Schriften und Werke von Paracelous- inguten undausgezeichneten Ausgaben Karl Sudhoff hat

‘éllycinäin

vers Darstellung von Landes.

neueren

erschienen undkommentiert worden.

schmalen Bande eine klare, ständliche, aber dennoch gründliche Wesen, Werk undPersönlichkeit desParacelsus gegeben

und dabei inweitem Maße Paracelsus selbst zu Wort

Otto Heuschele.

indiesem

kommen lassen.

Geschichte im Roman

Fussenegger, Gertrud:

Geschlecht im

Advent,

Roman

aus

deutscher

Frühzeit.

Potsdam:

Rütten u.

Loening.

310

Lw.

5.4 Gertrud Fußenegger, eine junge

Setéraiekiedha

Dich- terin, Tochter eines Offiziers, legtihren ersten Roman Vátterz¿Gouhlcdie i Advent) Vor dáravgitendé

(8)

16

Karolingerzeit mitihrenpolitischen undreligiösenWirren Almuth von Amraun, die letzte Hermbalderin, erhält von ihrem

Vater die Führerschaft Geschlechtes übertragen,

siemußihren Anspruch gegen alle Widerstände durch-

setzen, gleichzeitig höheren

ihres Frauentums beugen. Für ihr Ge-

schlecht wirkend, hat Almuth ein großes,aberhartes undtragisches Leben zu bestehen. Frühlädt siedabei Schuld auf sich,indem siedasKindeiner ersten Liebe

aussetzen läßt,dasiedenVater dieses Kindes alseinen

knechtischen Menschen erkennt, den nicht achten

kann. Zwei Kinder ihrer späteren Ehe sterben ihrhin, ihrMann verläßt sie,alser von ihrer Schuld erfährt,

s0 bleibt ihr einziger Sohn, Hermbald. Die

aber daß Hermbald, der Erbe,

undjener ausgesetzte, den dieMenschen Engildnennen und den Aufrührer zu ihrem Führer

als Feinde gegenüberstehen.Der

mußüberihreZukunft entscheiden. Inihmtöten sich Nachdem die Mutter diebeiden Toten inden Hochsitz des Hauses gesetzt hat,wirft

sie den Feuerbrand Damit erfüllt

sicheine alte Sage,daß Amraun, aus demFeuer ge- kommen, inFeuer untergehen müsse. Mit echter dich- terischer Kraft sind die Menschenschicksale der fernen gestaltet siedie Geschichte eines Geschlechtes.

muß sich aber vor

Forderungen

sie

nur ein

utter muß erleben,

gemacht haben,

einander Zweikampf

diebeiden gegenseitig.

inAmraun. aber

Frühzeit gestaltet, mit nicht geringerer Kenntnis und Eindringlichkeit Landschaft und Geschichtsraum be-

schworen, Otto Heuschele.

Renker,

Gusíav:

Der

Herr der

wilden

Reiter.

Eine

Pizarro-Chronik

aus alter Zeit! Salz-

burg/Wien/Leipzig:

„Das Berglandbuch“.

364 S.

Lw.

4.50

Francisco Pizarro erobert Peru. In Satz klingt der fanatische Wille zur Macht auf,der Spanien trieb, Land zu erobern, klingt aber auch der Sterbegesang deshochkultivierten Inka- Reiches auf: zwei Welten stoßen hier zusammen. Ihre Begegnung mußte ungeheure Erschütterung auslös:

Pizarros Kühnheit,gepaart mitGrausamkeit, siegt.

Sonnensöhne unterliegen. eine ver-

sunkene Welt herauf: Landsknecht- und Lagerleben in ihrer wirklichkeitsnahen Diesseitigkeit, und daneben das

Geheimnis desfremden Landes, wo dasUnwägbareund

Magische von allen Seiten herauf den Menschen ein- dringt. Der Kornett Jost Hammer, vertrauter Ge- fährte des

Pizarro, erlebt seltsame Abenteuer. Er findet zuletzt injenemLand dieLebenskameradin, die Sonnenjungfrau des Inka.

siedelt dort,undseineNachkommen bebauennoch heute

dasLand. D. Gohl-Vaihinger.

Rudolph,

Axel: Sturm über

Schleswig.

Ro- man.

Betlin:

‘Schildhorn. 232 S.

A Kit.

2.50, geb.

3.70

Peru wird seine Heimat, er

NEUE BUCHER

Dieses Buch istunter dieguten geschichtlichen Ro-

i

Zwar dieGefahr

umgangen sche Dingezu betonen, aber sie stehen

nicht im Mittelpunkt der Schilderung. Mittelpunkt ist derverzweifelte noch nichtdurch ein geeintes Deut- sches Reich unterstützte KampfSchleswigsum seine politische Selbständigkeit,diedurchdieMachtansprüche des dänischen Königs bedroht ist. Ein Grenzland- schicksal, das sich in Zeiten des Krieges besonders tragiechgestalten mußte,erfahren wir durch den Ver- fasser: Gudrun Stilling, die schleswigsche Gutsherrin, steht zwischen den Vettern Uwe und Viggo Karsten.

Uwes Schicksal bleibt imUngewissen, Viggo Karsten, deraufdänischer Seite kämpft,fällt indiesem Kampf.

Die Gestalt Klaus Klausens, die

Kotzebue-Mörder erinnert, erscheint uns allerdings nicht

ist nicht immer

verworrene an den

wiedem Verfasser grenzbedingt. Die Sprache

ist imallgemeinen dichterisch.

L. Melching.

Schneider, Reinhold:

Kaiser

Lothars

Krone.

Leben

und

Herrschaft Lothars

von

Supplin-

burg. Leipzig: Insel-Verlag. 211 È

CERAS¿ Reinhold Schneider gehört zu den wesentlichsten schöpferischenGestaltern der jüngerenGeneration. Dich-

Geschichtsdeuter und Künstler ineiner Person, hat der geschichtlichen Deutung undihrer sprachlichen Darstel-

lungbewährt. Schneider

dieGestalt eines deutschen Kaisers inBewußtsein der Nation, die nur selten betrachtet wird. Kaiser Lothar (1125 bis 1137), zwischen den Sachsen Staufen stehend, ‘durfte zwar selbst kaum Taten voll- bringen, die seinen Namen unter die der großenUn- sterblichen rücken,dennoch hatsichunter seiner kurzen

Regierungzeit vorbereitet, Ge-

schlechter zur Vollendung führen durften. Inpracht- vollgestaltetenSzenen hatderVerfasser denZugOttos von Bamberg zu den Pommern geschildert, nicht min- ter,

erineiner Reihe von Werken seine Meisterschaft

Indiesem nèuen Buche ruft

und den

viel was kommende

der dramatisch ist der Kampf der Gegenpäpste und

Kaiser Lothars Italienfahrt erzählt aber alle

Werke Reinhold Schneiders auszeichnet, das verleiht auchdiesem Buche seinen einmaligen und hohen Wert:

diegeschichtsphilosophische Grundlage, dieDeutung der Geschehnisse und Handlungen auf ihren religiösenund PphilosophischenGehalt hin und ihre Bezogenheit Sinn desLebens schlechthin. Das ist das Einmalige undNeue an Reinhold Schneiders Geschichtsschau, das auch diesem Buch seinen Wert und seine Würde ver-

leiht. aber auch hier diedichte-

rischeDarstellung rühmlich hervorgehoben werden. Möge dieses Buch,dem

stalt ein hoher bildnerischer Wert zukommt,“viele Leser Otto Heuschele.

zum

Darüber hinaus muß

durch seine besondere Form und Ge-

finden.

Zusammengestellt im Deutschen Ausland-Institut, Stuttgart,

Schriftleitung: Dr.

Abteilung fürBuchwesen.

Werner Lincke, Stuttgart.

Druck: Karl Weinbrenner &Söhne,Stuttgart-S, Kolbstraße 4 C.

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