NEUE BUCHER
AUS DEM REICH
chenim Ausland zuammer
13. Jahrgang Nr. 10/11
Oktober/November 1938
TTC ETI MT C SUAVET LL ES
< AllePreiseinReichsmark (Inlandpreise) 2
Für Schule und Unterricht
Polig,
Theodor:Erster deutscher Hausunter-
richt. Leipzig: Brandstetter.
176w.
3.75
Es gibtviele sprachlichen Hilfsmittel, Grammatiken undLesebücher fürdendeutschen Sprachunterricht, aber noch kein Buch wie das vorliegende, dasauf diebe- sonders gelagerten Verhältnisse desSchulunterrichts im Ausland abgestimmt ist. Esverdient daher unsere be- sondere Aufmerksamkeit. Esnennt sichimUntertitel ein „Anleitung fürAuslandsdeutsche, Kolonialpioniere,
Kolonisten und Auswanderer zur Unterweisung ihrer
Kinder im Deutschen (Schreiben, Lesen, Rechtschrei- bung)“. Unterhaltung und Belehrung sind organisch verbunden, d.h.imPlauderton, halb alsSpiel, halbals Arbeit, werden die ersten Einführungen indas Lesen und Stab der deûticken Sprathe” gegebenwid dle
ersten Schwierigkeiten behandelt undbeseitigt. Schrift-
proben (Steinschrift, lateinische Schreibschrift nach Sütterlin), deutsche Druckschrift (Fraktur unddeutsche Sütterlinschrift) und Buchstabentafeln sind überall ein- gestreut. Humorvolle kleine Federzeichnungen beleben dasBild. — DerWert desBuches liegtdarin, daßes nichts voraussetzt unddoch zur ersten Beherrschung der
devtschen Rechtschreibung sowie der Sprach- und
Schreibgesetze hinführt. Wir können nicht eindringlich
céaug alle deutichen Volkezenonen imAusland, die
mitihren Kindern inSchule oder Haus deutsch lesen vnd ‘vbieckei leinen! anf ien EA Dedibchei Hausunterricht“ hinweisen. Denn dieses Buch istvon
größter Bedeutung fürdieErhaltungdeutscher
SpradlisindeeWA Lives
Haus D Sprachlehre
undZeichen-
erlin:
E E Verlags-
éellzchae ‘Corbie
6 50Das Büchlein möchten wir
is
denen empfehlen, die sich imrichtigenGebrauch
der deutschen Mautter- spracheübenwollen, unddas ist,insbesondere imAus-land, fürjeden Deutschen völkische Pflicht. Das
Heft ist fürerwachsene Menschen bestimmt undbringt in:kunder ForanMezidhtiastea: Bagelxüberdiczlint- Wort- und Zeichenlehre der deutschen Sprache und erläutert diese durch treffende Beispiele. Besonderer Wort _iai aufdis Zuichomitanng. gelaunteLiaLercieAJ
Merkbuch zur Erlangung der Sicherheit im Gebrauch der deutschen Sprache, wie es vielleicht schon viele
gésuchthaben. i
Hundert
Meister
der deutschenSprache. Eine
DDE Eroler
nHa
Bußmann.deutscher Prosa.Berlin:Hrsg.
Lan-RN 526 S. Lw.
4.80Jeder deutsche Volksgenosse im Ausland, dem die deutsche Muttersprache das kostbarste Gut ist, wird diese vorzüglicheZusammenstellung deutscher Sprach- kunst lebhaft begrüßen. Der Verfasser hatessich zur Aufgabe gemacht, aus den Werken großerdeutscher Piavalaténadas 10: alive: Bündzi Yerairgéa; as ZEreDis
Macht der deutschen Sprache ablegt. Jede Form der
Prosa istdarin aufgenommen, derAufsatz, derAphoris- mus, derBrief,dieRedeunddieReisebeschreibung. Aus ihnen allen wird die Vielfältigkeit der deutschen Sprache,diejazugleichdervielfältigen Aufgeschlossen-
heit deutschen Geistes und deutschen Wesens ent-
spricht, jedem zum Bewußtsein kommen. Der Band reicht von Luther bis inunsere Gegenwart undistvon s0unerhörtem Reichtum, daßes schwer fällt,Einzelnes herauszuheben. Vieles, was sonst nur schwer erreichbar ist— wir erinnern nur an dieBeschreibung desTorso von Belvedere durch Winkelmann, an die Beschreibung der Rubenschen Amazonenschlacht von Heinse, anGrill-
parzers Rede am Grabe Beethovens, an Scherers Rede
überdieBrüder Grimm — istindiesem Bandaufgenom- men. Ein Verzeichnis der Autoren mitbiographischen Angaben schließt das Buch ab, dasdazu berufen ist,
imbesten Sinne zum Lesebuch derDeutschen im Aus-
landzuwerden. A. Nollau.
Handbuch
für denDeutschunterricht. Her-
ausgegeben
von R.Murtfeld.
2Bände.Langensalza,
N E
Beltz. Ins-ES
dicken LeinenbändenGeh.jeliegt14.—,dasLw.neugeschaffeneje
16.—OE
Handbuch vor. Daserstaunlich vielseitige,inder Betonung desWesentlichen glücklicheund vor allem auch volkstümlich gehaltene Werk zähltüber150 Sachkenner aus Erziehung undWissenschaft, Schriftstel-
74
NEUE BUCHER
lerund Politiker zu seinen-Mitarbeitern und schlägt insofern, neue Wegeein,alshier unter „Deutschkunde“
Kerngebiete Muttersprache, Schrifttum, Volkstumskunde behandelt werden, sondern auch Fragen
und Musikgeschichte, der Auslandskunde, ferner geschichtliche, völkische und volksdeutsche Pro-
wodurch die weltanschauliche Ganzheit erreicht wird. Die einzelnen Beiträge, alphabetisch eingeordnet, enthalten Literaturhinweise. FürdenUnterricht inden deutschen Schulen desAuslands sind dieArtikel über Schulwesen, methodische und praktische- Unterrichts- und Feiergestaltung sowie dieBehandlung
desDeutschtums imAusland besonders wichtig. — So
löstdieses Hand-, Arbeits- undSachwörterbuch diesich selbet gestellten Aufgaben vorbildlich: Vermittlung von sachlichem Wissen undpraktische Hilfe fürdenUnter- richt, seine Vertiefung und Vorbereitung. Wir
-
sehen nicht nur
der Kunst-
bleme,
Fragen der
erk eine unentbehrliche Arbeitsgrundlage für W. Lincke.
indem
den deutschen Lehrer imAusland.
Dohlhoff, Gunther
H.—Walter
Schneefuß:Handbuch
derGemeinschaftspflege.
Mün-chen:
Eher.
184S.
mitAbb.,
1Taf.,
1BI.
Lw. 3.80
Ein Hilfsbuch fürdieGestaltung von Heimabenden,Feierstunden und Gelegenheiten hat schon
immer gefehlt. Diese Lücke ist jetzt ausgefüllt. Das
Handbuch
stellt den Stofffestlichen
PONGRende
inLE
vonbereit und
2
imText
praktische Hinweise fürdenAufbau solcher Feierstunden mit gemeinsamem Singen, Musizieren, Lesen undSpielen. Wir erwähnen aus dem Inhalt: Gestaltung des „Appells“ (Betriebsappell, Son- nenwende, 1.Mai, Erntedank), Vorschläge fürfrohe Gemeinschaftsabende inkleinerem Kreis (Spiele, Raum-
gestaltung, Richtlinien für
Ausstellungen, ProgrämmeundEinladungen usw.).
W. Lincke.
Festzug, Instrumentierung,
Ich hörte ein
Heldenlied
sagen undsingen,
Deutsche
Geschichte
inBalladen
undMS
dern. Herausgegeben
von Karlzat. reslau:
Hirt.
414 Ww.6.—Diesa Zutarimznstelhunz dedtzcher Balltles und:pali tischer Lieder ist vorbildlich zu nennen undist fürdie Gestaltung des Deutsch- und Geschichtsunterrichts ein wichtiges Hand- undLesebuch. Wir erleben inmehreren Hauptabschnitten (Götter und Recken, Alter undneuer Glaube, Ritter und Sänger,Landsknechte und Fah- rende, Kampf um des Glaubens willen, Potsdam und Weimar, Um Freiheit und Einheit, Führer und Volk u. a.) deutsche Geschichte inihrer Größe undTragik, iaKampfundBewährung,inSehnsucht undErfüllung.
iure dolcket+Licdent ovngdebecken heutigen völkischen Erkenntnissen gerecht wird, das
„den Urschauer innersten Lebens undErlebens imer- zählenden Liede““ dichterisch beschwört oder „„Volk- haften Tatensturm““ gestaltet undVolksgeschichte kündet:
Sospiegelt dasWerk nach demWillen des Heraus-
„„deutsches im Rahmen deutscher
gebers Menschensein
len-
Volkwerdung““.Es außerdem wertvolle hinweise.
Volk
und Führer.2ulche Geschichte
fürSchulen. Hrsg.
von triclag
ges.
Frankfurt
a.M.: Dee
Menschen und
Kämpfer. Märchenvon
Tapferkeit und Treue. Ausgewählt
von
Gerhard Krügel. 80 S. Hlw. 1.60
Helden
AES
n — Göttér rin-gen.
Deutsche Feldes:
u. Göttersagen.Erzählt von
Gerhard Krügel.
114 S.Hlw. 1.80
Deutsche
Führerund
Meister.Geschichtliche Einzelbilder
ausGegen-
wartund Vergangenheit.
Miteinem An-
hang: Feinde und
Verräter.Von
Wil-helm Kottenrodt.
1525S.Hlw. 2.20
Dieses neue Geschichtswerk löst seine Aufgabe: inden Kindern und inder Schuljugend den Willen zu
einerkämpferischen Lebenshaltung und dasVerständnis für die Grundgesetze unseres völkischen Lebens zu wecken, invorbildlicher Weise. Inallen drei Bänden RE GioküSipleriecha LebenenütfnunneTenzerete. Ahnen inaltem VolksgutundinderGeschichte inErscheinung-
Einmal sind en von
Tapferkeit und besondere
Uberschriften gegliedert, den Kindern den Kampf für
dia futeinnd das.Rockt: vor AtiaensAxen. Lieran, schließt sich cin Sagenband, der die germani- schen.Götter- undHeldensagen von Siegfried, Dietrich von Bern und Gudrun, von Thor, Baldur und anderen Göttern: behandelt ud die Schuljugend indie Weltanschauung unserer germanischen Vorfahren an4 die hohe sittliche Auffassung von Weltschicksal undWeltgefühl einführt. DerBand„„Deutsche Führer undMeister** führtan Hand von geschichtlichen Augen- blicksbildern und Kurzgeschichten indiedeutsche Ge- schichte ein,um inder Jugend dasneue völkische Ge- schichtsbewußtsein zu wecken undinsbesondere siezu begelaternflirdiegrofien,gccchichtlichen Pereänlichkeiten.
—
Als
Einführungzu diesem hervorragenden national- sozialistischen Geschichtswerk isf im gleichenVerlag einHandbuch von Dietrich Klagges „Geschichts-unterricht als nationalpolitische
Erziehung“ (Lw. 8.40) erschienen, auf das wir Lincke.
bringt für Quellenangaben
den deutschen
Lehrer
und Schrifttums- W. Lincke.
es die ausgewählten„Märc reune", die, in
germanischen
ebenfalls empfehlend hinweisen.
Blunck, Hans Friedrich: Gesammelte
Werke.amburg: Hanseatische
Verlagsanstalt.
10Bände
Geb.
5Es
*
aibt aid LabVádg deuticié Dici: die &
wagen konnten, zu ‘ihrenLebzeiten eine Gesamtausgabe
Werke“ für das deutsche Volk bereitzustellen.
Der niederdeutsche Dichter hatdies mitgroßem Erfolg
unternommen. Aus einer tiefen Verbundenheit mitder
NEUE BUCHER
75niederdeutschen Landschaft ist seinDichtertum erwach- cen, aus landschaftlicher und stammesmäßiger Gebun- denheit strebt es zur Ganzheit des deutschen Volks-
tums. So hatder Dichter von der Geschichte
undvon der Vor- und Frühgeschichte her („Urvätersaga‘’) eineDarstellung desdeutschen Volks-
lebens unternommen (,„Volk imWerden“)und ist zu
beachtlichen und geschichtlichen Umwertungen vorge- etoßen („Die Große Fahrt“, „König Geiserich““).Als besonders wesentliche Außerungenseiner Kunst — eigent- lich alsschöpferische Grundlage allseiner Werke, der Lyrik,der Novellen soWwiederRomane — mußBluncks
Müärchen- und Balladendichtung ange-
sprochenwerden, dieSchlußkundKrönungderGesamt- ausgabe bilden. Hier beschwört er, ausgehend von demdithmarschen Ahnenerbe, uraltes magisches Volks-
leben herauf. Und den Deutschen inUbersee istder
Dichter durch seineSchicksalsbücher deut-
«cher Ausgewanderter („Die Weibsmühle'“,
„Das Land derVulkane“) unddieLieder von Ubersce ans Herz gewachsen. Im ersten Band steht Bluncks
„Rechtfertigung vor Freunden'“,die besser Einblick gibt
indes Dichters Leben undWirken, als es etwa eine
literarhistorische Einführungvermöchte. — Wir beglück- wünschen Hans Friedrich Blunck, deram 3.September seinen 50. Geburtstag feiern konnte, zu seinem Lebens-
werk und danken ihmdafür. incke.
Niederdeutscher Almanach. Aus Dichtung
und Kunst
derGegenwart. Herausgegeben
von
Georg Grabenhorst und
Moritz Jahn.Oldenburg
i. O.: Stalling.
240S. Lw. 2.50
swar einaußerordentlich schöner Gedanke, derdie Herausgeber unddenVerlagbestimmte, diesenAlmanach
Esmußvielleicht ausdrücklich betont wer-
handelt, sondern um eine ernste undgehaltvolle Samm- lungniederdeutscher Dichtung undKunst. Neben schon berühmten Autoren des niederdeutschen Sprachraumes wie Blunck, Claudius, Frenssen, Grabenhorst, R. A.Schröder u. a. finden wir eine Reihe jüngerer Dichter mit Beiträgen inhochdeutscher undniederdeut-
scher Sprache, inVers und Prosa. Die Beiträgeder
Dichter werden ergänzt durch vorzüglichwiedergegebene
Bildtafeln nach Werken bildender Künstler aus dem
niederdeutschen Raum. (Fritz Mackensen, Otto Moder- sohn, Adolf Wissel, Alfred Mahlau u. Imganzen
haben 46 Dichter und bildende Künstler dem Werke
Beiträgezugewendet undesists0 einBuch entstanden, Griese,
aus dem der niederdeutsche Raum, seine Landschaft, seine Menschen, vor allem aber seine seelische Struk- tur zu uns sprechen. Ein übersichtlicher biographischer und bibliographischer Anhang vervollständigtdasBuch inwertvoller Weise.
züglichgestaltet sind wie das vorliegende, sind hoch- willkommene Wegbereiter fürdeutsche Kunst und Dich- tung undeswäre sehr zu wünschen, daßandere Land- schaften demBeispiel der Niederdeutschen nachfolgten.
Diese Sammlungen sollten- abervor allem auch beiden Deutschen imAusland zahlreiche Leser finden.
tto Heuschele.
Solche Bücher, wenn sies0vor-
Schillers Werke, Nach
der vonLudwig
Bel-lermann besagten Ausgabe Beete
von runo von 1E8E. it eder-
zeichnung
vonKarl Wernicke.
12 Bände.Leipzig: Bibliographisches
PE je 1.69
Eine heroische Zeit mußSchiller zu ihren Dichtern zählen. Das deutsche Volk, dem ein Geschlecht ohne Idealediesen heldischen Geist entfremden wollte, findetheute begeistert zu ihm angezeigte
Neuausgabeträgtdieser Entwicklung besonders Rech- nung, weil siebeialler wissenschaftlichen Stichhaltig- keit doch allein das Wort desDichters selbst inden Vordergrund stellt: Der Ballast derEinführungenund Anmerkungen istaus denTexten entfernt, gekürztund iaeinembesonderen Band vereinigt. — Was dieAuswahl angeht, s0mußten dieUbersetzungen und einigephilo-
zurück. — Die
sophische Schriften den vielleicht später erscheinenden Nachtragsbänden vorbehalten bleiben. Der Einheit keit undderVolkstümlichkeit kann dasnur nützen. — Iaeiner ausführlichen Betrachtung von
Leben
undWerk berücksichtigtder Herausgeber gleichmäßigden biogca- phischen und literarhistorischen Gesichtspunkt. — Zu- letzt sei aufden vorbildlich sauberen Druck, dieauf-lockernd eingestreuten Federzeichnungen und — mit
Nachdruck — auf den niedrigen Preis hingewiesen.
R.Albrecht.
Wolfram
vonEschenbach, Parzival.
Uber-tragen von
Wilhelm
Stapel. am-burg: Hanseatische Verlagsanstalt.
ECO
Wir haben aus dem letzten Jahrhundert und auch
aus demunseren eine ganze Reihe von Vers-Ubertragun-
gen des großendeutschen Epos unserer mittelhoch-
deutschen Zeit. Aber alle Vbertragungen, s0
lobens- unddankenswert sieimEinzelnen sein mögen, dieser Zeit kaum, dies liegt
diese
befriedigen den Leser
letzten Endes daran, daß es fast unmöglich ist, den mittelhochdeutschen Vers in unsere neuhochdeutsche
dieser unüberwindbaren
Wilhelm Stapel den
in Prosa zu über- Sprache zu übertragen. Um
Schwierigkeit zu entgehen, hat Versuch gemacht, den „„Parzival““
„Wer den als Dichtung lesen
will,muß zum Urtext greifen, wer aber den ge-
nauen Inhalt kennen lernen will,
einer gewissenhaften Ubertragung in gedient.*“
Nach diesen. und durchge-
führt, begrüßenwir diese Neugestaltung des Parzival
durch Wilhelm Stapel. Erhat zwar aus dem Epos
einz Erzählung,um nicht zu sagen einen Roman, ge-
mack,
aber erhatC
den Gehalt derDichtung intragen. „Parzival“
demist mehrmit Prosa Grundsätzen unternommen
bisherigen Versdichtungen,
genossen mehr wirklich lesen werden. Der Ubersetzer
sprichtdenWunsch aus, seine Nachdichtung desgrößten
Werkes Dichtung möge
Leser dazu anregen, sich mit dem Urtext zu beschäf- Dies bleibt auch unser Wunsch.
Otto Heuschele.
unserer ritterlichen manchen
tigen.
76
i
NEUE BUCHER
Bücher für die deutsche
Jugend
Wille, Weg,
Ziel.AS
berichtet!Leipzig:
Voigtländer.
416 S., 20 BI, Abb.
L
w.. 8.
och nie wurde seit der Schaffung des national- ein Buch geschrieben, das den
und Erzichungsgang des jungen Nationalsozialisten inall seinen Erscheinungs-
formen darstellte. 5Jahre nach der Machtübernabme-
erschien nun erstmalig ein Werk, das inumfassender
Weise den WegunddasZiel desdeutschen Menschen
innerhalb der völkischen Gemeinschaft schildert. Das Buch ist selbst ein Gemeinschaftserlebnis: aus zahl-
reichen Berichten von Jungen und Mädel wurde dies
allgemein verständliche, inder Unmittelbarkeit derEr- belehrende und unterhaltende Werk geschaffen. einem einleitenden Abschnitt
„Weihe und
Exinnerung““
ersteht der Sinn unseres Le-bensund
Kampfes:
Bereitschaft zur Tat fürDeutschland undTreue zum Führer. Dann folgenknappe, einfacheBerichte überdie Aufgaben undden Aufbau der HJ.
Den größtenRaum nehmen dabei spannende und aus
dem Erlebnis Berichte und Erzäh-
lungen,Briefe undSkizzen aus SpielundSport, Lager
und Gemeinschaft
ernster Arbeit undfröhlicher Fahrtsozialistischen Staates
amten Entwicklungs-
lebnisberichte packende, Is
herausgewachsene
im Reichsarbeitsdienst der weiblichen JugendWissenswertes und Unterhaltendes berichtet. — Darüber hinaus nun werden die weiteren Erziehungs- stufen der jungen Deutschen umrissen: derDienst im
RAD. und inderWehrmacht und den einzelnen Waf-
fengattungen. ausgezeichneter Über-
blick gegeben über die wichtigsten Gliederungen der Partei, mit geschichtlichen Abrissen überSA, K,
SS undPolitische Leiter. InWort, Bild und Lied
wird ein anschauliches und lebendiges Bild vom Geist Erziehung gegeben. Das Buck verdient weiteste Verbreitung, daes gerade auch un-
seren“ Brüdern jenseits der Grenze als ausgezeichnetes
Handbuch über die deutsche Jugenderziehung dienen
mag. .Digel.
Ferrers, Kurt
und KarlGeorg Walberg:
Pimpfe
überall. MitVollbildern
nachPhotogr. Berlin: Weichert.
191 S.Lw.
2.50 Dies prächtige, lebendig geschriebene Buch überden Pimpfistgleichermaßen fürden Jungvolkjungen selbst“
Eltern, ge- Ferner wird ein
der neuen deutschen
wie fürdieErwachsenen, die „besorgten eignet.
gen, seies durch dieplastischen Bilder von Pimpfen-
lagern oder in den Abschnitten
über
Bücherbeschaffung,
Feimgestaltung
u. a. Derkann unendlich viel
der Jungyvolkarbeit entstand und durch seine Unmittelbarkeit fesselt, der gesamte Aufgaben- kreis des Pimpfs wird inlebendigster Form herausge- stellt, dem Jungenwird an treffenden Beispielen klar- Dem Jungengibt es ungemein viel Anregun-
einfallsreichen
lernen:
LanaGit aT: Haltutig Kimaiidehnie: Lele nd Verantwortung bedeutet. In einzelnen g1ößerenAb- aiaitien dteMelerina i Geh géeliédartigdS wird
das Leben und Treiben der
viteclieltändi gcbchildect!Weduficileidictie dé Eltóms ersehen, was ihr Jungetut, wenn er sich imDienst oder außerhalb ihres ,„„Machtbereiches“ befindet. So
schafft dies Buch außer dem eigentlichen Zweck, zu
berichten, was einPimpfistundwas erzutun hat,einc
wertvolle Vermittlung und Verständigung zwischen
Elternschaft undJungyvolk. Y O.Dige
So
sind
wir. Jungmädelerzählen.Hsg. Lydia
chürer-Stolle.Berlin: Junge
Gene-ration.
246 S.
mitAbb. Lw. 3.80
Lydia Schürer-Stolle läßtinihrem Buch
Tiamidal
aus dem ganzen Reich. von- ihren“Fahrten: «ondyom
Dienst im BDM erzählen. Jede Erzählungen
ZERS dis AGA As Haltuni: nter: heutiges
Mädel;zeigt uns, mitwelchem Ernst und mitwelcher ihnen gestellten Aufgaben Pimpfe umfassend und
dieser
Verantwortung sie an die
und Pflichten herangehen. Gleichzeitig wird uns aber auch von frohen Fahrten und Heimabenden berichtet.
Dieses Buch istnicht nur fürMädel geschrieben, s0n- dern auch fürdieEltern unserer Jungmädel, zeigt ihnen an Hand von kurzen Erlebnissen undBe- richten, inwelcher gesunden und frohen Gemeinschaft ihreKinder leben. Die Ausgestaltung desBuches durch Photographien und Zeichnungen erhöht nur noch den
Gesamteindruck. F.Helke.
Junge Gefolgschaft. Neue
Lieder derle
Jugend.
rsg. vom Kulturamt ichs-EE Folge
4.Wolfenbüttel,
Berlin: Kallmeyer. 16
Se .50Diesem 4. und letzten geschlossenen Heft
Lieder des Jouges Gafolétchalt M 6E Vorort des
M ERC enteo deR NSdR E Baie
Stumme, vorausgeschickt, aus demzuentnehmen ist,daß dievorliegende Auswahl besten Liedguts ausdem ganzen Jahre noch einmal „in ungestörter Einheit den tiefen Ernst eines jungenSchaffens bringen wollte“, indem sích allein dietiefe Gläubigkeit unseres Volkes eine Gestaltgegeben hat“. Sobringt dies Heft eine Reihe wertvoller underhebender Hymnen und Feierlieder von .Baumann, H.Spitta, G.Blumensaat, Altendorfu. a.
Inhandlicher Form zusammengestellt sollen diese Lie- derinden SommerlagernderHJund desBDM gesun-
gen werden. Viele davon sind schon zum festen, im-
mer wieder begeistert gesungenen Liedbestand der HJ denn es
neuer
geworden. . igel
Schulten, Gustav
undLudwig Voggenreiter:
Fahne
derKameradschaft. Eine
Sammlungneuer Lieder für
Feier,
M
undLager.
Potsdam:
Voggenreiter.
106S. Ze
Indrei Kapiteln „Fahne der
ES
Le-bensring““und „Freude“ wird eine Mengeneuen, zum érplianiTeiliuoch: mübekaubien Licdentes ccekótonizidue aus dem Streben, Wollen und Kämpfen der Generation erwachsen ist. Gerade weil fast jedesein- zelne Lied einBekenntnis zur neuen Zeit ist, dasan
jungen
NEUE: BUCHER rA
der Front entstand, wirkt s0 mächtigund über-
zeugend, s0 unverfälscht,
E
und echt.F. Helke.
Bauer, Franz: Der Rebell
von Nürnberg. Jo-hann Philipp Palm. Stuttgart: Gundert.
196
8. Lw. 4.20
DasSchicksal destapferen NürnbergerBuchhändlers Johann Philipp Palm, der inder Zeit der größten nationalen Schmach, im Jahr 1806 es wagte, dieauf- rüttelnde Schrift „Deutschland in seiner tiefen Er- niedrigung'“ herauszugeben, findet hier eine würdige Darstellung. DerVerfasser verbindet miteiner packen- den und dramatischen Gestaltung eine gute Kenntnis der historischen Hintergründe und der Zeitstimmung.
Der instinktlose Bewunderer Napoleons, dem das Ge-"
fühlfürdasElend der Heimat fehlt und der krämer- haft nur seinen eigenen Vorteil berechnende Kaufmann sind psychologisch ebensogut durchdacht wie die Ge- staït Palms, demdie Not des Vaterlandes das Herz aufwühlt undder inunerbitterlicher Folgerichtigkeit mit beispielloszemMut und unübectrefflicher Charakterstärke
seinen Weg geht. Ihm stehen der liebedienerische
Polizeiaktuar und die gleichgültigen „Krämerseelen““
gegenüber,ohne daßder Verfasser auchnur imgering- sten inden Fehler der Schwarz-Weiß-Methode verfällt.
Alles istlebendigundgegenwartsnah, auchdie gegen die Häscher Napoleons erbitterte Volkemenge, diees nicht wagt, offen gegen dieBedrücker des Vaterlandes auf- Das inseiner Haltung s0 klare und männ- liche Buch,dasalseinehistorische Erzählungimbesten Sinn geltenkann, verdient diegrößteEmpfehlung und Förderungvor allem fürdieJugend. Die schönen Bil- der von Margret Wolfinger passen sich dem Charak-
ter des Buches an und bilden zu ihm cine gute Er-
gänzung. W.
zutreten.
radmann
Krieg
überder Kindheit. Hrsg.
vonRenate
von
Stieda, Wolf Justin Hartmann,
Irmgard
vonMalfzähks
Münctien:Leh
mann.
0s.
Geh.3.60,
Lw.4.80
„Die Generation des Krieges istgezeichnet““,steht irgendwo indiesem Buch. Wie -stark sie,ihrbewußt oder nichtbewußt, gezeichnet wurde, durchdieschwüle Üügpannthéit>dié ‘vou dd lirvmkeduenietina, direk HungerundNot,durch Siegestaumel undgrausame Ent- täuschungund nicht zuletzt durch das Teilhaben am Schicksal der Nation, das zeigendiese Kindheitserinne-
rungen von Deutschen aus allen Ständen. Sehr ver-
schieden ist die Umwelt, aus derdie einzelnen Er-
zZählúngen: ¿hervörgehen: unde Bae Temperatiedt ünd
Charakter des Kindes wird durch kleine oder große
Ereignisse die Schwere der Zeit zum unauslöschlichen Erlebnis. Daß nicht nur Deutsche aus derHeimat hier zu Worte kommen, ist ein ganz besonderes Verdienst
der Zusammensteller. Aus unseren Grenzgebieten in
OstundWest, aus demBanat, aus demBaltikum und aus Südwestafrika stammen Berichte. Ergriffen lesen wirhiervon schweren, tapferen Schicksalen. Ein letz-
ter Teil des Buches — dieSammlung trennt dieBe-
richte insolche aus Heimat, Grenze undAusland —-
nennt sich „Vorbild undVermächtnis“. Erumschließt
in seinen kurzen stolzen Berichten noch einmal die
geschichte- undmenéchenformende Zeit und mahnt uns inWorten, die gleich Fanfarenklängen inunser Inner- stes dringen, zu letztem Bereitsein fürdieNation.
G.Wollwage.
SS
dam.Alfred: Berlin: Von Limpert. Langemarck 90
S.nach
mitPots-
Abb.Lw.
2.40 DerMarsch einer Jugend!Indenletzten Stunden vor dernationalsozialistischen Revolution läßtderVerfasser nocheinmal alldieJahredesLeidens erstehen, aus demderNationalsozialiemus geboren wurde. Beginnend in
Flandern imgroßenSterben und durch den heldischen Einsatz derFreikorps, durch denDruck undVerrat und Mord derInternationalen, durch Hunger undElend, bis dahin, woesfast hoffnungslosschien und wo dann doch dieKraft desGlaubens andasVolkundanDeutschland dieEinigkeit schuf. — Essind Tatsachenberichte, Er- lebnisse Einzelner und Aller, die hier zusammengetra- ei Gnd. Siebeschönigennichts ündverschweigänauch nicht, daß wiroftvor derVerzweiflung standen. Eine Knappe undkarte Sprache wchreibi dies Büchlein und birgtdoch inseinen Worten den Glauben unserer Zeit.
e.
Weidenmann,
Alfred:E Ps
stehtKopf.
Stuttgart: Loewes.
E
ESAlfred Weidenmann versucht in dieser
ae
Erzählung das Milieu der Kleinstadt zu erobern. Er packt indieser Geschichte dasLeben inseiner Wirk- lichkeit an undverfällt keiner Kleinstadtromantik oder Ein harmloser Kriminalfall irgendeiner Verniedlichung.
wird von ein paar Jungen, dieganze. Kerle sind, nach mancherlei spannungsreichen Zwischenfällen “und Ent- hüllungen,zu einem glücklichen Ende geführt.— Es fehltindieser Geschichte nicht an eifrigen Gendarmen, und an hilflosen Studienräten, ja, selbst cin Detektiv reicht nichtheran anden untrüglichenSpürsinndervier Jungen, die von dem jubelnden Pollau stürmisch ge- feiert werden. — Das Buch istvon einem erfreulichen Humor und einer wohltuenden Frische, s0
e
man esvollSpannungliest. F.Helke.
Weidenmann, Alfred: Kanonier Bracke Nr
2.ungen im
Dienst). Stuttgart:
Loewes.itAbb. Lw.3.8
„Kanonier Bracke Nr. 2“ist kein
Saldatenbueh
NNüblichen Sinne. DerAlltag desSoldaten wird schlicht, aber außerordentlich lebendig beschrieben. Keine Schwärmerei oderGefühlsduselei sensibler Naturen, son- dern dasErleben eines Jungen bei derWehrmacht, der
«chondieSchule derHitler-Jugend hinter sichhat. Ein feiner Kerl, dieser Bracke, derdem fragwürdigenHarlin gegenübersteht. Bracke redet nichts von Kameradschaft, sondern ist eben ein Kamerad...
kommene Typ, vorbestraft und nicht ück-
findend. Aber Bracke hilft und bringt ihn tatsächlich
78
NEUE*BUCHER
wieder zurück, kommt dabei selbst inden Augender
Vorgesetzten incinzweifelhaftes Licht. — Ein Buch von einem jungen Soldaten füralle jungen Deutschen.
F:Helle:
Erzählungen
Herles
angen/Müller.Paul: e ES Geb.
München:2.20A
geht indieserE
von stillerSchönheit
er-füllten Erzählungum eine von gereifter Menschlichkeit getragene KlärungimBereich von Liebe und Kamerad-
schaft. Der aus Sibirien heimgekehrte Frontkämpfer
lernt ineiner Landstadt des deutschen Süden Juliane, die schöne Frau eines Arztes kennen. Ihre Liebe zu-
einander bedroht ihre und Bin-
dungen,doch fühlen sie die Grenzen und leisten aus
eigener Prüfungund involler Klarheit Verzicht: die Frau eingedenk
-
ihrer verpflichtenden Aufgabe fürihre
Familie und der Mann indem
ferlicher
-
Treue. zu dem ¡Kameraden
-
Aus dem großen Krieg. Dies alles erzählt derDichter ineiner wunder- bar verinnerlichten Sprache, die dem Schicksal seiner Gestalten und der Würde ihres ethischen Bewußtseins gemäßist. Wir empfehlen das Buch allen derstillen undinneren Begebenheiten.
A. Nollau.
innersten Ordnungen
ewußtsein unerschüt-
Freunden
Bauer, Josef
Man Der Doppelgänger,
Ber-lin: Bong
&Co. 218 S. Lw.
3.80Diese Novellensammlung bestätigt die meisterhafte Darstellungskraft JosefMartin Bauers. Der Erlebnis- grund,dem diese sieben Erzählungen erwachsen, istdié
Erde, der die Menschen schicksalhaft und verpflichtend mit allihrem Tun undErleben verbunden
sind. a ist Dorfschullehrer, der von
einem zu seinem Herzen wandernden Granatsplitter er-
fährt, ruhigen Lebens-
bahn jähherausgeworfen wird und nur durch diever- stehende Liebe seiner Frau wieder zu sich selbst und seiner Lebenspflicht zurückkehrt. Wie er, s0reift auch derBauer Mathias Steinböck zuder Größe heran, ohne
Bitterkeit eins mit dem unabwendbaren Geschick zu
Verden ErErikat es über etch.
bäuerliche zunächst der dadurch aus seiner bisherigen
aufdie
rettungver-
heißendeOperation zu verzichten und das Erbe seinerE Dee BS
der nach einem selbstaufopfernden Leben fürdieGe- durch den jähen Trieb, selbstische Wünsche zu erfüllen, inVerfehlungengerät, sühntdiese Schuld
mit dem Tode. Im „Weißen Vogel“ schildert der
Dichter die unheilvolle Macht einer dämonischen trieb- haften Liebe, inder„Treuen Johanna“diestille segen-
Kraft einer Ehe, die Leidenschaft,
sondern stetig wachsendes Verstehen und Verzeihen zu
einer macht. Das hohe Ethos,
von demdiese Erzählungendurchdrungen sind und die großeSprachkraft Bauers machen den Wert dieses er- meinde
spendende nicht
innigen Gemeinschaft
greifenden Buches aus. Nollau.
dichterischen Dasein zerstören,
Poltis:Crore!
cangen/Müller.
DerHente Ms
104 S Geb.Mün-2.20e A
und bedeutungsvolleA
von Er-zählungendes bekannten aus Niederbayern stammenden Dichters wird uns hier ingeschmackvoller Ausstattung vom Verlag überreicht. künstlerische Eigenart, das Elementare inder schicksalhaften Verkettung des Menschen an diéMächte derNatur zu schildern, tritt
Seine
uns indiesen Dichtungen inreifer Prägungentgegen.
Das Dämonische im Ablauf menschlicher Geschehnisse öffnet dieAbgründe,die Tiefen undläßt mit Schau-
dasLetzte imZwielicht däm- Den Inhalt der einzelnen dern das Unbegreifbare,
mernder Erkenntnis ahnen.
hieße sie in ihrem hohen denn jedes Wort dar- überwürdeSchleier zerreißen, die ganz behutsam auf- Wir empfehlen den kostbaren
Lesern, denen der Erzählungen anzudeuten
genommen sein sollen.
Band anspruchsvollen
Zugang zu reiner Dichtung erschlossen ist.
ollau.
Bürkle, Veit:
Bernardo Philippi oder Die
Be-gegnung mit derwilden
Erde. Bericht und
Erzählung
vonEA
enKolonistenschick-
salen inSüdc| imneunzehnten
Jahrhun-
dert.
EE A
246 S.Lw. 4.20
Mit unerhörter Farbigkeit und einem sicheren Ge- fühlfürHandlung gestaltet der Dichter die Lebens- geschichte desgroßenDeutschen Philippi, derdieersten deutschen Ansiedler nach dem SüdenChiles brachte.
Doch nicht nur das Einzelschicksal wird zum Gegen-
Von ene DRE ponder es AFEcewimeermáñespur
dieFolie, auf der das Leben und dieLandnahme der deutschen Bauern, Handwerker undGelehrten imUrwald
I acia E Der ehtombaina St des
Verfassers, der frei von jederfalschen Romantik ist, gibtder SprachedesBuches Männlichkeit, diedemge- stalteten Schicksal entspricht. Soistein starkes Epos
daraus geworden, ein Denkmal fürdeutsche Leistung
und deutsches Schicksal imAusland, dasnichtnur bei denDeutschen inChile, sondern überall inder Welt, wo diedeutsche Auswanderung hingegangen ist,sicher
gern gelesenwird. A.Nollau.
Sckols Erzählungen. Leipzig: Wilhelm
von:Die
List.Gefährten.376 S. Lw. 6.50 Le
Hierbeschenkt uns derDichter, desengroße
acki
deutende Erzählkraft wirschon aus „„Perpetua‘*und dem früheren Band Erzählungen kennen, wieder mit Buch,indemMenschen und Geschicke imBanne der großenMacht desLebens: Liebe, Leidenschaft, Schuld uad Todstehen. Wieder sind diese vielfaltigen Bilder, dieScholz aus allen Epochen und Kulturen inuner- hörterFarbenpracht undLebendigkeit darzustellen weiß, injene mystische Atmosphäre getaucht, Vernunft und nüchterner Kritik,
feinen hellhörigen
Begreifen
um dasWunderbare inderEsist bei demReichtum und
E ES
reifen und
dienicht mit sondern nur mit dem
Welt zu erfassen ist.
Erwähnen möchten wir nur, tiefgründigenschicksals- einzelnes hervorzuheben.
daß dem Dichterneben den
NEVE: BUCHER
79trächtigen Novellen, die in
den
Zyklen „Buch der„Buch der Liebe“ und „Buch derVer- zusammengefaßt sind,auchhumvorvolle und leichtbeschwingte
Anekdoten„aufs
glücklichstegelungen ind, Derletzte Teil „Dasheitere Buch“ beweist, daß der Dichter den Mächten, die er beschworen hat, ge- bietet, überihnen steht undsie,wenn ihrWirken allzu toll und verwirrend wird, mit einem befreiten Lachen Gegenwart““,gangenheit*“
begleitet. A.Nollau.
Steguweit,
Ens: Das ES
derSchelme.
eue Erzählu amburg:Hanseatische VA 1938. 219-5.
Lw. 4.80
Heinz Steguweit gehörtimdeutschen Schrifttum zu den bekanntesten Erzählern, derdie Form der kurzen Geschichte, derknappen, inhaltsvollen Erfassung einer Begebenheit meisterhaft beherrscht. In demvorliegen- den,schönausgestatteten Band tritt uns nun dieganzeVielgestaltigkeit schönster Weise
entgegen. 46Geschichten sìinddarin aufgenommen, die kleine Begebenheiten desLebens unddes
Alltags
derMenschen schildern. Heiterkeit undFrohsinn, Glückund Trauer, Zerfall und Schicksal stehen im bunten Wechsel, lassen uns froh,heiter oder nachdenklich wer-
den. Immer wieder von neuem können wiruns an ihnen seines Könnens in
freuen, denn immer ist injederErzählungein tiefer Sinn verschlossen, eine kleine Lebensweisheit darin eingefangen. Eine bunte Welt zieht an uns vorüber, der farbiger Abglanz, das wirkliche Leben selbst ist.
Die Geschichten eignensich besonders gut zum Vor-
lesen und werden immer viel Freude bringen.
Uweson, Ulf: Wir
München: Eher. 83Uweson erzähltindiesem schmalen Bändchen einzelne ergreifende Szenen aus den Kämpfen junger deutscher Soldaten in Flandern. In einer knappen verhaltenen
Sprache läßt der ein Bild der Landschaft
vor uns erstehen, inderdiese erbitterten Kämpfestatt- fanden. Mit wenigen Strichen zeichnet er eine Reihe Einzelgestalten und schildert ihr Kämpfen mit dem
Feinde und mit den Elementen, er zeichnet ihre Be-
gegnung mit denvlämischen
Bewohnern.
fochten
S.
Verfasser
Eine,
schlichte aber eindringliche Erzählung, einergreifendes
Zeugniseines jungenTalents aus der
Kameradschati
der neuenJugend. tto Heuschele.
Unterhaltung und Wissen
Flaig, Walther: Das Gletscherbuch.
Rätselund
Romantik, Gestalt
und etzder
Alpengletscher.
Mit über 160Bildern
u.Kart,
inKupfertiefdruck. Leipzig:
Brock-haus.
196 S. Geh. 7.50, Lw. 8.80
Neben wissenschaftlicher Zuverlässigkeit und Verar- beitung umfangreichen Quellenmaterials weist dieses in
Flandern:*
Lw.
1.20
Gletscherbuch den großenVorzug der volkstümlichen, allgemein verständlichen Darstellung auf; dazu kommt, daßder Verfasser diealpine Gletscherwelt aus eigener Anschauung kennt. Er weiß dieRätsel zu lösen und Antwort zu geben auf alle dievon Wissenschaftlern, Laien und Sportleuten gestellten Fragen, diemitder Gletscherwelt- zusammenhängen. Was sind eigentlich
Gletscher- — woher kommen sieda— warum kommen
sie nicht ganz indieTäler hinab — wie entstehen
Gletscherspalten — woher kommen die Grundmoränen Dazu erleichtern zahlreiche Land- undLuftauf-
nahmen das Verstähdnis, sodaß wir die Lektüre des
Werkes auch den Laien gerne empfehlen.
.Lin‘cke.
USW.
Herrschen
undDienen. Der Randbemerkungen
Friedrichs des GroßenES
Teil.Gesa-
melt und
erläutert yon rgBern-
hardt. Potsdam: Alomion: 127
E
290Die hier bereits besprochene erste Auswahl der
berühmtenRandbemerkungen haben eine s0 beachtliche
Aufnahme gefunden, daß sich der Verlag entschloß,
einen 2.Teil folgenzulassen, um damit das Bild der Persönlichkeit des großenKönigs tiefen.
noch mehr zu ver- DerBand zeigt uns nun seinem Titel gemäß ineinigen 100Aufzeichnungen und
-
Bemerkungen, die, aus dem Augenblick geboren, geistvoll und bedeutend sind,dasrastlose Wirken desHerrschers fürseinVolk
und das Gemeinwohl. Mit Sicherheit und Geschick
wurde das reiche Material zusammengestellt und vom Herausgeber durch eine Betrachtung überdie Quellen derRandbemerkungen, ihreForm undSpracheeingeleitet.
Darüber hinaus wird durch knappe erklärende Zwischen-
texté dasVerständnis dereinzelnen Niederschriften noch
gefördert. Wir
ievon dendeutschen Volksgenossen imAusland sicher gern zur Hand genommen wird.
begrüßendiese Dokumentensammlung, Nollau.
Potthoff, O, D.:
PS
TORESdes deut-
schen Handwerks. Mit
besonderer Berück-sichtigung
seiner“
Blütezeit.
(Hrsg.
vomDeutschen Handwerksinstitut
im Reichs-stand
des
deutschenHandwerks).
Ham-burg:
HanseatischeVerlagsanstalt.
308S.,
166
Abb.
Kt.5.50, Lw.
6.50Nachdem imLaufe der Zeit unzählige Einzeldarstel- lungen überGeschichte, Kultur- undSchöpferkraft des
deutschen Handwerks síind,wird hier zum
ersten Mal unter neuesten Gesichtspunkten von maß-
erschienen
gebenderSeite eine zusammenfassende „Kulturgeschichte desdeutschen Handwerks“ gegeben,deren Lektüre nicht nur demnicht vorgebildeten Leser Freude bereitet, son-
dern auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügt und
darüber hinaus der Kultur- und Wirtschaftspolitik des Dritten Reiches wichtiges Quellen- undBildmaterial er- schließt undbereitstellt. VonderDarstellüngder‘ersten
handwerklichen Erzeugnisse und Leistungen in früh-
geschichtlicher Zeit, über die Entstehung derZünfte, ibre Organisationen und ihr Eigenleben führt uns das
80
NEUE BUCHER
Werk hin zur Blütezeit des Handwerks im 15. und 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, in der endlich wieder „ein neues Handwerk alsErbe einer imVolke verbundenen ehrwürdigenUberlieferung undNeugestalter handwerklichen Könnens“ inAusrichtung auf diegro- ßenvölkischen Aufgaben unserer Zeit geschaffen wurde.
Wir werden dabei eingehend unterrichtet überdie Stel-
lungder im Handwerk des Mittelalters, über
Brauchtum und sprachlichenund geistigen Besitz,
über
dasLehrlings- undGesellenwesen und andere ins zelnegehende Fragen. Sozeigt schließlich dieser
E
durch die Geschichte eines der
Berufsstände, wie handwerkliche Arbeit heute wie von jeheretwas EwigesundUrsprünglichesist,dasaufdie Dauer durch keine Technik oder
setzt werden könnte.
Frau
wichtigsten deutschen
Industrialisierung er- W. Lincke.
Puetzfeld, Carl: Jetzt schlägt's
dreizehn.Tausend
volkstümlicheRedensarten.
Ber-in:
Metzner. 142 S.
Lw. 3.30Die imVolke unddurchdasVolk lebenden Redens-
arten gehörenzum wertvollsten Gut, dasein Volk be-
sìitzt. Das gegenständlicheund handlungsreiche Bild wirdimmer einem oft farblosen Einzelwort vorgezogen.
Und fie oftlegtman vieh dikFrage vor Adler dees Redensarten stammen mögenundwelche Bedeutung ihnen
Warum „„sticht*“
Za übermütig wird. Maru komne
innewohnt. einen „derHafer“,wenn
man einem „ins Gehege“,wenn man ihnbenachteiligt, warum „schlägt's dreizehn““,wenn etwas Unerwartetes eintritt? Puetzfeld hatfast 1000 solcher volkstümlichen Redensarten zu- sammengestellt, imPlauderton mitErklärungenversehen und ihnen eine fürden raschen Gebrauch nützliche alphabethische Anordnung gegeben. Dieses Buch unter- hält und belehrt zugleich und trägtdazu bei, wert- volles Volksgut zu erhalten und bewußt Derbillige Preis macht eseinem großenLeserkreis zu-
zu machen.
gänglich, incke.
Spemann,
Adolf:Berufsgeheimnisse
und Bin-senwahrheiten. Stuttgart: Engelhorn.
160S.Lw. 4.50
Einbekannter deutscher Verlegerberichtet von seinen Erfahrungen Verlegertätigkeit, er plaudert Berufsgeheimnisse aus, die fürihnzwar jetzt„„Binsenwahrheiten“ bedeuten, fürdie er aberLehrgeld zahlen mußte,das er mit den vorliegenden gesammel-
ten Reden und Aufsätzen aus den Jahren 1927—1937
seinenjüngerenBerufskollegen von Buchhandel und Ver- lagundauch den Autoren ersparen möchte. Man liest dasBuchineinem Zug, indemvieldieRede istvom Buch und seinem Verfasser,
Mittlern, vom Dichter und seinem Verleger, von Buch-
-besprechung, Entstehung des
Buchs alseiner „Dreieinigkeit aus Geist, Technik und
ein Bn lor Beata TEA
.— Wir glauben, daß sìchdiekleinen Abhandlungen nicht nur an den Fach- der ein Verhältnis
W. Lincke.
langjährigen seiner
seinem Leser und seinen
werbung und von der
kollegen wenden, sondern an jeden, zum Buch hatoder sucht.
Romane
Bröger, Karl: Licht auf Lindenfeld. Roman
eines deutschen Handwerkers und
Erfinders.ie
Geschichte
einesSuchers. Leipzig,
Amthor.
234 S. w. 3.50Ineiner klaren und einfachen Sprache erzählt der bekannte Arbeiterdichter dieEntwicklung eines jungen
deutschen Handwerkers, der inAmerika mit den Er-
findungen Edisons bekannt geworden ist und dem gelingt, alserster inseiner Vaterstadt das elektrische Licht einzuführen undein großesKraftwerk aufzubauen.
Aus diesem Buch wird inschönster Weise derAnteil
desdeutschen Handwerkers am Aufbau dergewaltigen
deutschen Technik sichtbar undwirdürfen dem Dichter dafür dankbar sein, daß er einem von diesen unbe-
kannten Pionieren ein Denkmal gesetzt hat.
Dieses Bucheignetsichbesonders auchfürdie Jugend, dieesmitSpannung undInteresse
R
wird.schönes
A. Nollau.
Bubendes, Berlin:
Aufwärts-Verlag.Friedrich: Der
253Spaten S. Lw. Gottes.
3.80Dem Roman ist als Geleitwort das Wort des ver-
storbenen Hans Schemm vorangestellt: Mansoll janicht glauben,daß man zu Gott kommen könnte ohne über
dasVolk. Undder gleicheGedanke klingtan inder
Predigt, die derPastor des niedersächsischen Dorfes Hargelegen seiner Gemeinde hält,wenn ersagt:
alle kleinen Religionen hinter Euch! Habt nur eine Religion: die,einVolkzusein! UndvereinigtEuch...
zudemeinzigenund höchsten Glauben, den esfüruns Deutsche gibt:zum Glauben anunser Volk! Mit diesem
-Glauben ist auchdas Reich Gottes inEuch!“ — Die
Handlung desRomans spielt imSommer 1932. Der SpatenGottes istderSpaten, mitdem einjunger Ber- liner Vorgeschichtsforscher indem kleinen Dorfe aus- gräbt,um dieVorzeit aufzuhellen. Starke Wiederstände
unter Führungdes fanatischen Dorflehrers erheben sich
gegen ihn und sein „gottloses, religionswidriges und
unchristliches“ Beginnen,aberder Glaubean seinVolk undder reine Idealismus des jungen Forschers tragen
doch den Siegdavon. — Der Roman hält den Leser
in starker Spannung; die liebevolle Schilderung der dörflichen Umwelt, imZusammenklang mitder großen politischen Zeitenwende, und die der weltanschaulichen Auseinandersetzung verdienen in gleicherWeise rühmende Hervorhebung.
überzeugendeKraft
Rüdiger.
Farga, Franz: Salieri
undMozart.
Musik-Stuttgart:
Cotta.geschichtlicher Roman.
263
S 4.—; Lw.6.50Seit dem
dém,
kaumzebnjährigen Wunderknaben inWien ist der ehrgeizige Salieri iln’‘erbittcitér Gégner Mozarts; i&demés‘den Uberlegenen und den größeren Künstler spürt. Aber
trotz aller Intrigenund
Erfolge
Salieris siegt Mozart,wenn auch erst nach seinem Tode, undmit ihmsiegt
die deutsche über die absinkende italienische Musik.
DasMusikleben derdamaligenZeit inVenedig, Wien
ersten Zusammentreffen mit
NEUE
BUCHER
81aufdemdaslange und undParis bildet den Hintergrund, und inhaltsreiche Leben Salieris vor uns abrollt,
viele
TrägergroßerNamen erscheinen unter denhandeln-den Personen. Mit großer Sachkenntnis geschrieben,
durch farbige Milieuschilderungen und geschickte Dia- loge belebt, ist derRoman flüssigzu lesen und gibt ein gutes Bild zu deritalienischen und derdeutschen Musikgeschichte indieser Epoche. H.v.Sivers.
Heuschele, Otto: Die Sturmgeborenen.
Ro-man.
Stuttgart: Steinkopf. 244 S.
Lw.
4.50 In der freundlichen Hügellandschaft Württembergs,zwischen Rebgärten und Obstbaumfluen wachsen zwei
Knaben, Reinhard und Karl, heran, die eine rechte Jugendfreundschaft verbindet. Uber ihrer Zeugungs- stunde stand die Inbrunst ungewissen Kriegsschicksals,
ércten Tagen hina die Tap lores
frühen Kindertage, die Karl schon elternlos gemacht, grollten dieDonner derFront mahnend vor den Vogesenherüber. Soträumt Reinhard später vom schönen Reitertod, währenddasFieber einer schweren Lungenentzündung seine Kräfte verzehrt. Karl grübelt verzweifelt dem Rätsel seiner Herkunft nach,bis ihm aufwundersame Weise dieLösungwird.
Diese beiden Knabenschicksale abersind indengroßen zeitgeschichtlichen Rahmen eingespannt: Wir erleben die Irr- und Wirrnisse der Nachkriegszeit,wir erleben die Heraufkunft des neuen Deutschland, wie der-Secle: desDichters! widenpiegelten<Ì Diece!Erdg- nisse, dieMächte desBlutes unddieStürmeder Zeit, bringtuns derDichter inmeisterhafter undzuchtvoller
Spräckieulis: Me Vehia e
Hoechstetter, Sophie: Karoline und Lotte.
oman um
Friedrich
Schiller. Leipzig:
Koehler
&Amelang. 306 S. ---Lw.
4.80 Indiesem aufstreng historischer Grundlage aufge-bauten Roman spiegelt sich das Bild unseres großen
Nationaldichters inderSeele derbeiden von Schiller geliebtenFrauen: Karoline undCharlotte von Lengefeld.
Karoline, diespäteralsFrauvon WolzogendasLeben Schillers aus eigener Anschauung s0 meisterhaft auf- gezeichnet hat,bleibt ihmsein ganzes Leben langdie IhrefeineGeschmackskultur, ihre Klugheitunddiestete Regsamkeit ihres Geistes ziehen über ihren
Frauenherzen. In
Bangnis ihre
aber
siesich in
Freundin seiner Seele.
den Dichter immer wieder an, under gesteht, daßsie
ihm nicht nur imAlter, sondern auch „inder Form
derGedanken'“ nähersteht, alsdieweiche, liebend sich
hiogebende
Lotte, seine Frau. Trotzdem istdiese Ehe,wie Dichterin
mit
Eindringlichkeit überzeugenddarzustellen weiß, glücklicheund reiche. Char-
lotte ist beseecligt,ganz das „„Geschöpf“des geliebten
Gatten zu sein und sich in Liebe zu
falten. Ganz innig und unzerreißbar wird das Band alsdurchdie Geburt deserstea Kindes ihreZusammen- gehörigkeitfüralle Zeitbesiegeltwird. Beiden Frauen ist es vergönnt, das Schicksal Friedrich Schillers in
liebender Teilnahme und unmittelbarer Nähe
erleben, seinschweres Ringenum Behauptung undAner- kennung, seine Annäherungan Goethe- undihre stetig
siner ent-
mitzu-
wachsende Freundschaft, sein qualvolles körperliches
Leiden undseinerschütternd frühes Sterben. y -
furcht undFeingefühl hat es SophieHoechstetter ver- standen, ihre schwere Aufgabe zu meistern undneben der vollendeten Prägungder wesentlichsten Gestalten ein farbénreiches Bild des Musen- und Hoflebens zu
geben. A. Nollau.
Hôörlin, Gertrud: Verena. Roman. Stuttgart,
Berlin: Deutsche Verlags-Anstalt. 298
Lw. 8.—9.Indiesem umfangreichen Erstlingswerk einer schwä- bischen Dichterin haben wir einen Bildungsroman vor uns, den man indie Reihe der Meisterwerke Gattung stellen muß. Esist hier erstmalig gelungen, Schicksal und Erleben derberufstätigen Frau inihrem Ringen um Behauptung und Bewährungohne Vorein- genommenheit, aber auch ohne jedefalsche Romantik durch dieNot zerrütteter Fami- lionverbaltnizas
-
Selon Juñendin eE
Lebensgestaltung aufsich allein angewiesen, gehttapfer undzielbewußt den Weg ihrer Bestimmung: überStu-
dium und Promotion zur Berufsarbeit. ImHandlungs-
ablauf istjedochdasEntscheidende dieEntfaltúngihres Charakters,
seele, dieses Daseins bejahenden undblutvollen Men- Ihr, diedas Leben mit beiden Fäusten packt steht als dieser
darzustellen. Verena, seit frühester
dieser lebens- und wissenshungrigen Frauen-
schen.
und selbst nicht
natürliche Ergänzungihres Wesens die s0 ganz anders geartete Freundin zur Seite: die feinempfindende pflan- zenhaft zarte Marie, deren Erfüllung diehäusliche Be- friedung ineiner glücklichen, gänzlich unproblematischen
eben sanft angefaßt wird,
Eheist. BeiVerena iatdas Liebeserlebais, demauch
sie die ganze Kraft ihrer -leidenschaftlichen Seele
schenkt, ein tragisches. Mißverständnis und seelische
Konflikte führen immer wieder, zur Trennung. Man
muß diesem Buche glänzende
Lebensbeobacktung,
dich-terische Phantasie undIdeenreichtum inungewöhnlichem Maße
Neuerscheinungen dermodernen Frauenliteratur rechnen.
zuerkennen und es den bedeutungsvollsten
11805
Lorenz,
Ereiele Sokrates. Wien, Leipzig:
eidel.
404S., 1 Titelb. 4.80;
Lw. 7.—Glanz undVerhängnisAthens sind indiesem groß-
angelegten aufgerufen. Mit
lebensvollen, sehr gegenwartsnahen Auffassung der ge- achiicliilickes/ Vergnngenkeit
gültigenund ewigiacuechlichen Züge,wie'sie imWechuel
und Zeiten wiederkehren,
die dermodernen Leserschaft s0 fern-
liegende Welt mit unmittelbarem, erregenden“
Leben zuerfüllen. Probleme, dieinabgewandelter Form auch der Gegenwart
dertragischen Beleuchtung der griechischen Geschichte.
Die ausführliche Schilderung jener tiefbewegten Epoche, die von der stolzen Höhe von Macht undGeist unter Perikles durch Bruderkrieg und Parteihader inNieder- lage und Verfall führt, bildet den Hintergrund, auf dem Sokrates inmitten des athenischen Lebens wirkt,
einErzieher und Erwecker der Menschen, der siezw
Roman vor uns einer
und einem Sinn fürihre
von Völker immer versteht
es der Erzähler, antike
gestellt sind, erscheinen hier in
82 NEUE BUCHER
neuer Daseinsbesinnung aufruft undseine Sendung mit
der Tat Todes beglaubigt. Die berüchtigte
Xanthippe istunter den Händen desDichters zu einer durch ihr menschliches Leid versöhnenden Gestalt ge- worden, auch Perikles und seine vielgeschmáhteFreun- dinAapagia:erárelicndoté die Spiche AciSdicksalé EsistdieLeistung dieses Buches,große geschichtliche Eaalaniage Lund Qoataltani cis Veieteliunginelt
lebendigzumachen. .v. Wangenheim.
SE mburg: Broschek.
E.H. Wilhelm:
255Wenn
S.das Meer Lw. 4.80
ruft.E
Handlung dieses Romans umschlingt dieSchiek:
sale einer Gemeinschaft: es ist die Geschichte Hochseefischern, die
Fahrt und Arbeit zusammengeschweißt, gemeinsam den
Tod indenWellen derNordsee finden, undvon Liebe, Leid undstillem Heldentum ihrer Frauen. Tief klaffen die Lücken, die der Tod reißt, aberdas sich erfeuernde Leben schließt sie wieder und immer wer-
den, „wenn das Meer ruft“, kühneMänner ihr stilles
Heimatdorf verlassen, um sich dem Wagnis und der
Gefahr zu verschreiben, weil Meer, Wind “undSonne
ihnen dasLeben ist. Essindeinfache, natürliche Ver- höltnisse und echte, kraftvolle Menschen, mit Licht undSchatten ihres Wesens, verhalten inihren Gefühlen, sicher undtüchtiginSitte undHerkommen stehend, die uns indieser schlichten Volkserzählung entgegentreten.
Die lautere Gesinnung, diesie erfüllt, wird alseine Kraft desHerzens aufden Leser wirksam.
K.v.Wangenheim.
Pegel, Walter: Das
Fräuleinauf
demRegen-
bogen.
Roman.Stuttgart:
Cotta.288
S.L
Geh.
3.—, Lw.4.80
Wie eine Legende mutet unsLLE
Erstlingsroman des jungen Dichters Walter Pegelan. Eine Legende,dieinzarten reinen Tönen die Liebe des deutschen
Kriegsgefangenen Jasper zum Mädchen Madelon erzählt.
Dastraumhafte Geschehen, fürdasdasBilddesRegen- bogens schönstes Symbol,vollzieht sich inder pastell- farben getöntenLandschaft des südlichen Frankreichs und inderherben Strenge desdeutschen Nordens. Die Liebe dieser beiden Menschen, die aus einem natur- haften Zueinanderkommen erblüht, läßtsich daher nicht iúidie Wirklickkeitdes Mereinigung:Zwitgcu Zuiechen beiden, die inihrer Heimat aus schicksalhafter Not- wendigkeit allein bleiben müssen, spannt sich der
„Regenbogen““,der ihre Seelen, doch nicht ihr Leben verbindet. Das Buch, dessen sprachliche Reinheit wir bewundern, gehörtzum kostbarsten Gut unseres neuen
deutschen Schrifttums. Nollau.
‘Schaeffer, Albrecht:
Ruhland. Eebäbild
eines Seinesunsere
einer in gemeinsamer
immer
Mannes. Potsdam:
Rütten &Loening.
444 5. Geh.
5.—, Lw. 6.80Dieser Roman, in dem ein seltsames menschliches Schicksal mit
wird, hatdieZeit vom Niedergang Preußens bis etwa in die Mitte des 19. Jahrhunderts
Hintergrund und Handlung aus der
seltsamen Doppelgängerschaft einespreußischenOffiziers und eines Schauspielers. Schon inihrer ersten Begeg-
großerdichterischer Begabung gestaltet
zum historischen entwickelt seine
nung spüren siedieunheimliche Verkettung und Ver- schlingung ihrer beiden Leben,
ihnen fällt, übernimmt der wäre esdaseigene.
ten Lebens ist
und als der eine von sein Leben, als Die Gestaltungdieses neuen zwei- erfüllt von tätigerBereitschaft, von gläubigerUnterwerfung unter einangenommenes Schick- sal. Wie diesesLeben,dassichderTatzuwendet, ent- faltet, s0 daß es diescheinbare Schuld, dieimVer- schweigen den Angehörigenundden Freunden gegen- überliegt, abträgt,wird vom Dichter ineinermeister- haft durchdachten undgeschilderten Handlungsentwicklung aufgewiesen. UndwieimLeben dieses Menschen selbst seine eigensten Kräfte durch dieBindungan dasandere Schicksal freiwerden, s0 wird auch alldas, was dem
andere
andern zugehört und in einer kränklichen Dumpfbheit dahinlebt, dem Hauch des Lebens wieder geschenkt
und zu neuer fruchtbarer Gestaltung heraufgehoben.
Dies alles wird versinnbildlicht an derGeschichte des Erbguts Wehrden, andem sich zugleich diefortschritt- lichen Mächte des neuen Jahrhunderts erproben. Auf- hebungderbäuerlichen Leibeigenschaft, Einführungdes Zuckerrübenbaus — das sind nur einige Momente aus dem reichen Handeln dessen, der das Erbz antritt.
Seinen Weggehterganz zu Ende biszur Offenbarung vor denMenschen undderaus seiner Tat wachsenden Anerkennung für ihn und sein Werk. Wir können
diesen starken und ergreifenden Roman reifeá Men-
schen nachdrücklich empfehlen. A. Nollau.
Sl
ars Gers Jörg Ratgeb.
München:Piper. 263 S. 4.20; Lw. 5.40
N A
Schicksal des württembergischen Malersund Bauernführers Jörg Ratgeb, dessen „Passion“ im Karmeliterkloster zu Frankfurt am Main geradeindie- sen Tagen neu instand gesetzt wird und dessen Bild- niswirinderKirche zuHerrenberg sehen können,hat sein heutiger Landsmann Georg Schwarz mit Dichter-
worten großund bunt gemalt. Heiter und von innen
herdurchleuchtet isthierdie schwere Zeit derBauern- bedrückunginschier unerschöpflicherSzenenfolge uns VorHagengerückt: DiéwWahrkättige/fas derbe Sprache
sorgt dafür,daßwirdieharte Wirklichkeit desletzten
Mittelalters dennoch zuspürenbekommen. Sounmittel- barist dieser Lebensroman, daß wir mit den Maler-
augen dieses Jörg RatgebdieNöte derdamaligenZeit
selbst zu sehen meinen. Atemlos unddochohne Hast, inausdauernder Treue wirft sich derMaler Jörgdem abwärtsrollenden Wagen entgegen, der Verderbnis seines Jahrhunderts imengeren Bereich seiner Heimat undwird s0ungewollt zum Volksführer. Die ZügeldesWagens aber sinds0 straff gespannt, daßdieRäder der Zeit dbr! Jörg iowerollen: lla trifft der Vierteilung, ein
das grausame Los
härteres Los als etwa Tilman Riemenschneider, den großenBildschnitzer, oder Elias Holl,den Baumeister der deutschen Renaissance. Eine höhere Gerechtigkeit, die den Lohn ‘rechter Tat und Treue insichselber birgt, mildert dieSchrecken seiner letzten Stunden. SoläßtGeorg Schwarz sein Dichter- werk ausklingen, hart undmilde, ernst undübersonnt,
wie das ganze Buch, das
undzarten Farben gemaltist.
gleicherweise mit starken L.Melching.
NEVE: BVECHER
Saile, Olaf: Kepler.
Roman einerZeiten-
wende.
Stuttgart: Fleischer
u.Spohn.
376
2: 4.—;Lw.
6.—Ein erschütterndes deutsches Schicksal wird von Olaf Saile indiesem packendenund künstlerizch ausgereiften Roman inseinem historischen Ablauf und seinem zeit-
losen Sinn geschildert. Zeit, in
der dasReich derDeutschen ineinem gewaltigen Auf- der fanatisierten Gewalten des Glaubens undder Macht insich zu zerfallen droht, wächst derMensch
und Gelehrte Kepler. Sein Leben, das
beginnt und überTübingen nach Graz, Prag, Linz, Saganführt uidiu’Regensburg endet: isfeingewaltiger Kampf um die Wahrheit. Nicht nur
Bereich ringt er um die Erkenntnis Ordnung
und gesetzmäßiger Fügung,um die sich bewährende Kraft der Wahrheit unddesRechts — er stehtdiesen Kampf auch durch
lichen Bezirk. Wie wunderbar klingenindiesemgenialen Deutechen «Géist
-
0d Heis Mit gleich
gläubiger Tnbrunst blickt er hinauf indie Sterne un!
hinein inalle menschlichen Verstrickungen. Um das
Einzelschicksal Keplers derDichter den ge-
schichtlichen Raum, läßt Gestalten wie dieKaiser Ru-
dolfs IL, Matthias und Ferdinands IL,Tycho Brahe
undWallenstein insBilddesGanzen treten undfügtmit meisterhafter Sprache alles ‘zu einem großartigenGe-
samtbild deutscher Größe,das dem Werk Keplers zu
dem Ruhm und Ansehen verhilft, der ihmgebührt.
Nollau.
Ineine verworrenz
ruhr
inSchwaben
im kosmischen klarer
im engeren und weiteren mensch-
zusammen.
zeichnet
Stegemann, Hermann, Schicksalssymphonie.
Ein
Buch
fürDeutsche. Stuttgart, Berlin:
Deutsche
Verlagsanstalt.
436S. Lw.
6.50 DesDichters künstlerische Kraft hat dasdeutsche Schicksal desKrieges und der Nachkriegszeitineinem packenden Einzelschicksal dargestellt. Hermann Stege-mann, deralsKriegsberichterstatter undpolitischer Mit-
arbeiter am Berner „Bund“ tätigwar und berühmt
wurde, hat von seiner Wahlheimat aus als Deutscher seine Zahlreichen Schriften zum Wiederaufbau Heimat geschrieben. Und möchten wir fast sagen, daß
seiner
er indiesem Roman der deutschen Freiheitsbewegung
die erste dichterische Gestaltung gegebenhat. Hier
tritt derKriegvor dieMenschen eines abseits liegenden
Schweizer Tales, verkörpert durch unbekannten,
verstörten Frontsoldaten, der ohne Erinnerung EinSchweizer Mädchen nimmt undzwischen ihrund Balder, dem Namenlosen, werden erste zarte Regungen sichtbar, dieaber imLaufe derweiteren Entwicklung desRomans imEntsagen enden. Denn derFrontsoldat Balder gehörtseinem Volk, ihm will erinden Jahren der Kämpfe “und Nöte beistehen. Wir erleben Studium, seinKämpfenimFreikorps, seinEinsetzen für Deutschlands Erneuerung undseinGlauben an Deutsch-
lands Zukunft. Seine Kraft aber, durch das Kriegs-
geschehen geschwächt, reicht nicht mehr Verwirklichung Ideals zu erleben.
Kämpfen und Streiten finden den Todkranken wiederum bei seinen Schweizer Freunden, wo erstirbt,
einen völlig
an dasGeschehene ist.
sich seiner an, erwird geheilt,
sein
um die
wir
83
schließt sich der Ring des Geschehens. Der Romanverlangt keine oberflächlichen Leser. Erwillmit Anteilnahme am deutschen Schicksal undinnerer Samm-
Er ist inWahrheit ein „Buch
K. Pöschel.
und s0
lunggelesenwerden.
fürDeutsche“*.
ie törichte
Jungfrau. Ro-
Hanseatische Verlags-
Lw. 4.80
Steguweit, Heinz
Der rheinische Dichter hat sich inseinem Schaffen Leben, Denken und Handeln des
fachen deutschen Volksgenossen gekümmertund hat in
seinen Büchern die Nöte der Zeit vor der Machter-
greifungpackend festgehalten. Immersind dieGestalten seiner Romane unverbildete, geradeund aufrechte Men- schen, die sichmit ihrer inneren Kraft und Gläubig- keit an den Platz stellen, wo siedemechten Deutsch- landdienen dürfen. Sogreift auch dieser Roman hin- ein indie Jahreder Verworrenheit und Unsicherheit
läßt an wenigen Schick-
stets um das ein-
vor derMachtergreifung un:
salen einBild deutschen Lebens vor uns erstehen. In jenen Tagen kommt die„törichte Jungfrau“Susanne, von Spekulanten von ihrem Hofvertrieben, indiegroße
Stadt und findet eine Stellung im Hause eines ge-
wissenlosen Schiebers, der sìch inder Inflation be- reichert hat. Trotz mancherlei Bedrängnisse harrt sie aufihrem Posten aus, weilsieindem SohndesHauses einen geradenundaufrechten Jungenkennen lernt, dem sie_ sichinmütterlicher Neigungzuwendet undihm den
ist. InderStadt lernt sieauchMartin Nulpering, einen einfachen tapferen Lebenskameraden,
erlebt mit ihm den um die Behauptung der
neuen Bewegung, erlebt den Sieg, derauch ihnen das
Glück bringt. Mit das vom
Humor des rheinischen Erzählers immer wieder glänzt wird, hat Steguweit den Roman des einfachen undanständigen Deutschen und vor allem der deutschen Frau geschrieben, die durch ihrBekennen denSiegder
Bewegung vorwärtstrugen. .Nollau:
und
ersehnte diesem Buch,
über-
Werk und Persönlichkeit
Diesel, Eugen: Diesel. Der Mensch.
DasWerk.
Das Schicksal. Hamburg:
Hanseati- scheVerlagsanstalt,
491S.,
21Abb.
Lw. 7.50 ImJahre1912 überreichte Rudolf Diesel sein letztes Buch „Die Entstehung desDieselmotors““ seinem Sohn EugenDiesel miteiner Widmung, inder erdenWunsch andeutete, daß dieser einmal überdasrein Technische
hinaus seine Biographie schreiben möge. Nunmehr
nach über20Jahren liegtdiese Biographie desSohnes vor uns. Jedermann weiß heute, was ein Dieselmotor ist,ohne aber den Mann zu kennen, derdieMaschine schuf, ohne das Leben zu kennen, das sich ganz an die große Aufgabe jener Erfindung hingab. Der Sohn schreibt den großenLebensbericht überseinen Vater, von dem jeder, der die Größe und das Leid eines
bedeutenden Schicksals zu würdigenweiß, stark be-