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Ostsee-Handel : Wirtschaftszeitschrift für der Wirtschaftsgebiet des Gaues Pommern und der Ostsee und Südostländer. Jg. 17, 1937 Nr. 10

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Academic year: 2022

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A usgabe A

NUMMER 10

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iHALLE V. OBERSCHLESIEN

U N G A R N TSCHECHOSLOWAKEI VOH SCHLESIEN |

V SACHSEN BAYERN TSCHECHOSLOWAKEI ^ÖSTERREICH

(2)

Nummer 10 O S T S E E = H A N D E L Jahrgang 1937

Köslin

Betucht die osfpommerschcn Seebäder

ist als R egierungsbezirkshauptstadt und nach seiner Lage der M ittelpunkt O stpom m erns. K unstw ochen, T urniere, F lu g ­ lage, G ollenbergfeste finden statt. Reich, beschickte M ärkte sprechen im A lltagsleben von regem heim ischen H andel zw ischen S tadt und Land. Köslins W irtschaft bringt den w eltbekannten „K ösliner E d e l­

lach s“ (Fa. W aidem ann) und h at angegliedert an seine bedeutende P apierfabrik die g rö ß te P apiergarnspinnerei d er W elt. B ekannt sind w eiter die Kösliner W urst- und R ä u c h e r w a r e n , F ischm arinaden und K äschen. Als Schmuck d er S tadt ersttrecken sich vom Schloßteich über den H indenburgplatz h errliche G rünanlagen, die zu den großen, vorbildlichen K am pf Stätten reichen, die im A ugust durch das K reisgruppenfest des R eichsbundes für L eibesübungen in B etrieb genom m en w erden. O estlich dejr Sltadt ziehen sich bis an den G ollenwald freundliche Villenviertel hin. S ehensw ert ist die gotische M arienkirche, fern er das reich a u s g e s t a t e t e H eim atm useum , die g ro ß en G ebäude d er N ationalpolitischen E rziehungsanstalt, d as neue Land- u nd A m tsgericht, die R eichspostdirektion und w eitere öffentliche Bauten. D a s n e u e R egierungsgebäude ist im Bau und wird, zusam m en mit d er (neuerstehenden gro ß en H itle rju g en d h e rb e rg e in d er N ä h e d es G abelpunktes d er R ogzow er Allee und D anziger S traß e auf dem Schwarzeln B erg dem S tadtbild eine w eitere V er­

schönerung geben.

W ald und Seen bilden Köslins schöne U m gebung, die zu den m annigfaltigsten W anderm öglichkeiten einlädt. U nm it­

telbar vor den T oren d er S tadt erh e b t sich d er Gollenwald (Laub- und N adelw ald) mit den kilom eterlangen W an d erw e­

gen, den W intersportplätzen und dem bekannten, weithin sichtbaren G ollenkreuz, das Provinzialdenkm al fü r die in den F reiheitskriegen gefallenen Pom m ern. An den Gollen schließt sich südlich d er H am m erw ald a n mit seinem ver­

steckten Tessinsee, dem Vogel- und N aturschutzgebiet des Lüpbower Sees, und w eiter anschließend kleinere W aldseen.

Im Buchw ald besitzt Köslin einen sehr beachteten und g ern begangenen N aturpfad. Und im N orden liegen d er Küste vorgelagert und n u r durch eine schmale N ehrung getrennt, zwei g ro ß e S trandseen, d er Jam u n d er und B uckow er See, ein beg eh rtes Ziel fü r R uder- und S egelsport, und seine ac h t O stseebäder Funkenhagen, Sorenbohm , Bauerhufen, K lein­

möllen, G roßm öllen, N est, D eep, Laase. Als Fischer- und B adeorte sind sie weit über die G renzen d er H eim at be^

kannt. H art am M eere gelegen, vom Leuchtfeuer überstrahlt, verträum t in den D ünen und einige w iederum mit a n s p r e ­ chendem „B ad eb etrieb “ ; so haben sie alle ihre E ig e n art als schöne B adeorte d er K ösliner Bucht. U eberall ist stein­

freier B adestrand, sind schöne W aldpiom enaden hinter den geschützten D ünen vorhanden. G roßm öllen und N est sind mit Köslin, n u r 10 K ilom eter entfernt, durch elektrische Strand bahn verbunden. W ald, Strand und Seen w erben für Köslin.

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A M T L I C H E S O R G A N D E R I N D U S T R I E - U N D H A N D E L S K A M M E R Z U S T E T T I N O R G A N D E R W I R T S C H A F T S K A M M E R F Ü R P O M M E R N .

M I T T E I L U N G E N :

d er B ezirksgruppe Pom m ern des V erein s zur W ah ru ng d er O ders ch iffa h rtsin te res se n , Sitz Stettin, des V erein s zur Förderung ü b e rse eisc h e r H a n d els b e zie h u n g e n e .V . zu Stettin

des D eutsch -Fin nlän d isch en V e rein s e. V. zu Stettin d er D e u ts ch -S ch w ed is ch en V ereinigung zu Stettin

D euts ch -sc h w ed isch e r N ach rich ten d ie n s t der D eutsch en G es ells ch aft zum Studium S ch w ed en s zu G reifsw ald , b earb eitet unter M itwirkung d er N ordischen A u slan d -In stitu te d er U n iversität G reifsw ald .

H e ra u s g e g e b e n von Dr. H. S c h r ä d e r , S yn d ikus d er In d u strie- und H a n d els kam m e r.

gf» IC Stettin, 15. f f ln i 1937 17. Jahrg.

Pommerns Bäder.

V°n M a r t i n R e e p e i .

V0, - 1

fall ^ en ^ B ädern u n d 'B a d e p lä tz e n d er deutschen O stsee.

Sjc^ n .,a^ e^n 65 auf den pom m erscheh Strand. Das e rk lä rt sch > n^°^lt aus °*er A u s g e d e h n t h e i t d er pommer- S tr 11 ^ ste’ sondern auch aus, d er E ignung des pommerschien bes,tin<^eS ^ a ^ u n d B ä d e r f r e u d e n betreffend, aus der ej ^ d e r e n Gunst des meist durch w eite W aldungen be- Ücl U tCn ^ * m a s und nicht zuletzt aus den landschaft­

in. ^ C 1 Z 6 n ’ d*e ^Tatur dem südbaltischen Strande, all reiC^ ertl M aße gab. Mit w enigen A usnahm en lockt über- ni*. ^ln breiter Saum feinsandigen S trandes, auf den die See sich ^ ^ rC ^ r° g en rollt; denn selbstverständlich w irk t sei- 10 ^ Cr ■^ez^ellung d er U m stand aus, daß d e r , pom m er1- 11 Küste eine ausgedehntere W asserfläche vorgelagert sei a S We*te r westlich gelegenen deutschen K üstenab- derni\xCn' w e*ter nach Osten, um so lebhafter ist nicht e^ (;ns‘c^ lag und um so k räftig e r die als H eilfaktor all Weniger wichtige W indw irkung. W ald wird fast über- als Zj?Tl klim atischen F ak to r, w irkt reizm ildernd, und W ald, küste ° CllWalci’ hier über weißen K reideküsten, dort auf sa n ftnna^ en au ^ steilen zerrissenen M ergelkliffs oder

^ e e r c ^ er^n^ eteri hilft Zusam m enhang mit dem heitp ° zaubern von reichster M annigfaltigkeit und Ein Schönheit.

K üste^v ^ aUf K arte P om m erns läßt o hne w eiteres drei P o n i na Schm tte hervortreten, das vielgegliederte W e s t - In s e ii^ jf.r n mit der D oppelhalbinsel D arß-Z ingst und den den ß - 1Ü^.en un<^ H iddensee, d as O derm ündungsgebiet mit

&edeh ^ Cr^nSe^n U s e d o m u n d W o 11 i n und den w eit n en S t r a n d O s t p o m m e r n s .

Wie \\r e f

^ a lb ins ] S P ° m m e r n aufgelöst erscheint in Inseln und iC üsteng' Meeresstraß en und Buchten, so w echseln hier brandet reC.^ en. (AußenStrand), an die die See ungehindert rnit stilleren Binnenw assern. E ntsprechend m ag man

w ählen zwischen stärkeren und m ilderen R eizw irkungen auf den erholungsbedürftigen Organism us, wie zw ischen dem H eroischen und dem Idyllischen im Bilde der Landschaft.

Auf dem W ege nach D a r ß - Z i n g s t wie nach R ügen und H iddensee liegt die rings von W asser um gürtete S tadt S t r a l s u n d , im M ittelalter eine d er F ührerinnen d er H ansa, mit gew aldgen Schöpfungen d er B acksteingotik, wie ü b er­

h aupt reich an S ehensw ertem und geschichtsberühm t (W allen­

stein, Schill) auch aus jüngeren Tagen. N ach D arß-Z ingst führt die B ahn über Barth, als „M alerw inkel“ berühm t g e ­ w orden; nach H iddensee ist V erbindung mit D am pfer und F lugzeug und nach Rügen,.

P rachtvoller urw üchsiger W ald, eine an den germ anischen W ald erinnernde A rtengem einschaft, gibt D arß-Z ingst die besondere N ote, auf dem D arß d e r einsam e um fangreiche D arßw ald, kleinere F o rstg eb iete auf Zingst. Am D ünenstrand d er N ordküste liegen die B äder Z i n g s t und P r e r o w , in G ärten, H ecken und B aum grün g eb e tte t; auf d er Steilküste des um brandeten W estrandes, g rü ß t das als K ünstlerkolonie baulich eigenartige A h r e n s h o o p , dicht an d e r G renze M ecklenburgs.

D ie Insel H i d d e n s e e zerfällt in d as aussichtsreiche, wild zerklüftete O berland mit Leuchtturm und d as scheibenartig flach auf dem M eere schwim m ende U nterland mit W iesen - und D ünenheiden und d er ungehinderten F lut des Lichtes darüber. An den H ang des O berlandes lehnt sich das Bad K l o s t e r - G r i e b e n mit feinem Sandstrand im A nge­

sicht m alerischer Steilhänge. N iedriges Land, endloser Strand und M eeresw eite um geben das n ah e Bad V itte mit seinen L andhäusern und das m ehr ländliche Bad N e u e n d o r f ,auf dem Südende d er Insel, eigenartig im Schm ucke seiner ü b er­

gro ß en S traßen. D as A utofahren ist auf H iddensee nur dem ortsansässigen Arzt gestattet.

R ü g e n mit seinen schim m ernden K reideufern (A rkona, S tubbenkam m er), seinen H ünengräbern, seinem alten Volks-

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2 O S T S E E - H A N D E L Nummer 10

,tum (M önchgut), seinen stolzen H e^-ensitzen und w eiten F em - sichten ist D eutschlands schönste und. interessanteste Insel.

M an m ag es von Stralsund o d er m it dem D am pfer auf präch ­ tiger F a h rt auch über Greifsw ald und Stettin aus erreichen/.

D azu verkehren K üstendäm pfer von Bad zu Bad und bestehen auf d er Insiel neben den B ahnen m ehrere w ichtige Post;- autostreckeri. — Von S tralsund über B e r g e n mit dem a u s­

sichtsreichen R u g ard folgen w ir d er H auptstrecke, R ichtung Saßnitz. U nterw egs g rü ß t uns d er inm itten d er Insel am Jasm u n d er Bodden und nachbarlich von H ügeln und W ald g elegene kleine B adeplatz L i e t z o w . D ann ist S a ß n i t z erreicht, w undervoll gelegen am Steilhang über M eer und H afen, em porstrebend und vom W alde gerahm t, mit in te r­

nationalem V erkehr (Schw edenfähre). Saßnitz ist Bad und L uftkurort und verabfolgt neuerdings K reidebäder. N o rd ­ w ärts dehnt sich die K reideküste von Jasm und und wo sie ausklingt, noch hoch überm M eer und dem steinigen U fer m it dem kleinen F ischerhafen lockt Bad L o h m e . Und aberm als nördlich schwingt die bew aldete D ünennehrung der S chaäbe hinüber zur Halbinsel- W ittow . An ihrem Anfang, nahe Schloß S pyker, ist der kleine B adeplatz G l o w e , still und ländlich gelegen, an ihrem E nde, mit dem An­

schluß an die Schönheiten von W ittow (V orgebirge, Arkona, L euchtturin, Ja ro m a rsb u rg ), das Seebad B r e e g i e - J u l i u s ­ r u h , teils D orf am nahen Bodden, teils L andhauskolonie am feinsandigen S trande. — G egen Südw esten reckt sich die viel­

zerteilte H albinsel M ö n c h g u t mit dem ihr vorgelagerten h ohen und schönen bew aldeten L andkern d er Granitz. E s ist das W anderziel d er G äste zw eier Bäder, des eleganten B i n z , noch im Bereich von D ünen und breitesten Sandstrand, und des vielbesuchten S e l l i n , über dessen feinsandigen Strand steilauf d er W ald rauscht. Sellin hat einen F lugnafen d er Bäderlinie Berlin — Stettin—Sw inem ünde— Binz— Stralsund—

H iddensee. Binz w ird zeitw eise vom Seedienst O stpreußen angelaufen. Schon zu M önchgut rechnet das kleinere Bad B a a b e im Bereiche von D ünen und N adelforst, w ährend das lebhafte G ö h r e n und das als Lotsenstation w ichtige T h i e ß o w an d er eigenartigen Aufteilung d er Halbinsel in schm ale hohe L andvorsprünge d er L age nach teilhaben.

Beide em pfehlen sich durch ihre insulare Lage. — L and­

schaftsidylle sind am W estrande R ügens, a m U fer des Greifs|- w alder B oddens zu H ause. Ih r M ittelpunkt ist d e r kleine B adeplatz P u t b u s m it den S trandorten L auterbach und N euendorf. Schloß und P ark Putbus, die U m gebung mit d er U rw ald-Insel Vilm, H ünengräber, Buchenwald, das alles eint sich zu reizvollen Bildern um die stillen W asser der Bucht von Lauterbach.

E inziges Bad des w estpom m erschen F estlandes ist L u b m i n . östlich von G reifswald und von dort mit d er Bahn, A utobus und Schiff zu erreichen, d e r Landhausteil des B ades birgt sich im N adelw ald. Von d er hohen D ünenw aldprom enade w eite Blicke! D as n ah e G reifsw ald mit U niversität ;und reichen Sam m lungen birgt stattliche G otteshäuser (der „lange N ioolaus“ , die „dicke M arie“ und d er „kleine J a k o b “ ) und b em erkungsw erte B ürgerbauten, auch aus gotischer Zeit.

N ahebei die K losterruine Eldena:

I II .

Am Inselstrand von U s e d o m - W o l l i n häufen sich die B äder w ie nirgend sonst in Pom m ern. Kein W under, denn g länzendste V erkehrsbedingungen rücken den Silberstrand d er P om m erschen Bucht auf 2 % Stunden B ahnfahrt und zu S o nntagskartenpreisen an die R eichshauptstadt heran. D azu

die M öglichkeit, B ahnfahrt und Schifffsr^ise ab Stettin m it­

einander zu verbinden. D em hindernisfreien Autobus verkehr dienen die Inselbrücken von W olgast und Zecherin (nach U sedom ) und W ollin (zur Insel W ollin). Vom B äderflug­

verkehr w ar schon die Rede.

Von Stettin, dem T o r d er Ostsee, mit m odernsten Hafen- anlagen, d er „grünen S tad t“ , so genannt um ihrer prächtigen G rünanlagen willen, trä g t u ns d er D am pfer zum besuchtesten Bad d e r deutschen O stsee, nach S w i n e m ü n d e , dem See- und Solbad. L ebhafter H afenverkehr und ein g ro ß städ ti­

sches V ergnügungsleben verbinden sich mit Ausflugsm öglich­

keiten im Bereiche des Inselstrandes, n ach R ügen, Born- holm, K openhagen usw. Und nun nach W esten zu, in Sicht­

weite, durch Bahn, A utobus und Schiff verbunden, Bad bei B ad: d as sta rk besuchte See- und M oorbad A h l b e c k , am F u ß e des Z ierow berges, d as See- und Solbad H e r i n g s - d o r f , ganz im B ergw ald des P räsidentenberges, das kleine und ganz n ah e N e u h o f , d as strandnähe und lebhafte B a n s i n mit dem langen Berg, das bescheidenere U e c k e - r i t z mit D ünen und D ünenw ald, die neuzeitliche L andhaus­

kolonie K ö l p i n s e e a m 'O stabhang des sagenum w obenen (Vineta), buchenbew achsenen S treckelberges, das viel b e­

suchte K o s e r o w an seinem W estflügel; w iederum im B ereiche von D ünenforst das durch F ischräuchereien b e ­ k annte Z e m p i n , das G roßbad Z i n n o w i t z am Abhang des G lienberges und gegenüber d er G reifsw alder Oie und ein­

sam er und stiller inm itten von D ünenw aldungen die Bädei C a r l s h a g e n und T r a s s e n h e i d e .

D ie Insel W ollin besteht aus einem zum M eere a n s t e i g e n d e n

In selk e m mit bis zu 9 0 m hohem , steil zur See a b b r e c h e n { -

den Kliff und prachtvollen Buchenw aldungen. N ach Osten und W esten dehnt sich D ünengebiet daran und streckt sich bis zur Swine und D ievenow vor.' H ier an d er Swine liegt, dem W eltbade benachbart, T eilhaber an manchem seiner V orzüge, d er B adeplatz O s t s w i m e - O s t e r tno t - h a f e n , i m O sten den D ievenow -B ädern nahe, das Bad H e i d e b r i n k , über Cammin zu Schiff zu erreicnen. E in ­ ziges G roßbad d er Insel ist M i s d r o y (B ahn o d er Schiff über Stettin), im Schutze hoher W ald b erg e und d aher a u c h W interkurort. D och haben an den g roßen Schönheiten der Insel auch die kleinen B adeplätze N euendorf, in lieblicher Seenlandschaft, und das ganz kleine Sw antuß Anteil-

IV.

Von d er D ievenow bis zur polnischen G renze dehnt sich völlig ungegliedert d er Strand O stpom m erns. D ü n e n g e b i e t e

und S teilküsten w echseln m iteinander ab. S trandseen b e­

reichern das Landschaftsbild. H ier tritt d er W ald a n die See, d o rt die fru ch tb are K üstenebene. D örfer und ITöf©

sind oft volkstüm lich interessant (N iedersachsenhäuser, V ier­

kanthöfe). Ganz im O sten erscheinen S trandseen, M oore und W anderdünen zu eindrucksvoller G röße gesteigert.

U eb er das Sol-, Moor- und Jo d b a d C a m m i n e r r e i c h e n

die G äste d er D ievenow -B äder mit B ahn und Schiff ihr Ziel.

E s sind die B äder W e s t - D i e v e n o w (kleiner B ade­

platz), das See- und Solbad O s t - D i e v e n o w , d as See- und Solbad B e r g - D i e v e n o w -und das S eebad W a l d - D i e v e n o w . Sie alle h aben ihrer L age zwischen M1©61"

und B innenw asser w egen ein stark ausgeglichenes Klima.

U nd dann h e b t w ieder eine R eihe von B ädern an, untei denen K olberg einziges G roßbad ist, w ährend die än d ern alle F orm en aufweisen von stillen S tranddörfern bis zum b e t r i e b ­

sam en M ittelbade. U e b e r , die alte Bischofsstadt Cammin oder

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15. Mai 1937 O S T S E E ^ H A N D E L 3

die alten interessanten S tädte G reifenberg und T reptow w er­

den erreicht: das W alddörfchen P u s t c h o w , das völlig stille 'Stranddorf H o f f m it s,einer berühm ten K irchenruine, beides kleine B adeplätze, das belebtere kleine Bad R e w ä h l niit Steilküste und nahem K iefernwald, die auf hohem U fer inmitten von K iefern und B irken gelegene Landhauskolonie N e u - S c h l e f f i n (kleiner B adeplatz), das Seebad H o r s t Leuchtturm , zwischen M eer und S trandsee, das w ach­

sende F i s c h e r k a t h e n (kleiner B adeplatz), teils altes Dorf, teils Landhauskolonie, mit nahen hohen D ünen und das an d er w aldgekränzten R egam ündung gelegene T r e p ­ t o w e r D e e p .

Die Bahn nach K olberg leitet vorüber an den kleinen Bade- plätzen K o l b e r g e r D e e p und G r i b o w , Bauern- und Fischerdörfern, und erreicht das See-, Sol- und M oorbad K o l b e r g , geschichtsberühm t und als alte S tadt sehens­

w ert mit seinem fünfschiffigen D om .1 K olberg ist G roßbad und reich an künstlerischen und sportlichen V eranstaltungen.

Und aberm als nach O sten zu, von der S trecke K olberg—

Köslin zu erreichen: Badeplätze, kleinere Bäder, m eist sta tt­

liche B auerndörfer im fruchtbaren K üstenland: B o d e n - a g e n , H e n k e n h a g e n , F u n k e n h a g e n , S o r e n - b ° h m , B a u e r n h u f e n und K 1 e i n - M ö 11 e n. Verkehrs,- , mittelpunkt des nächsten K üstenabschnittes, die am Abhang des; aussichtsreichen Gollen gelegene Stadt K ö s l e n . Eine d km lange elektrische Bahn verbindet sie mit den auf der ehrung des Jam u n d er Sees gereihten B adeorten G r o ß - ö 11 e n und N e s t . An sie schließen sich, schw erer e r­

reichbar, in D ünen und Einsam keit, die F ischerdörfer und B adeplätze D e e p bei Köslin und L a a s e an und auf d er N ehrung des Buckow er Sees d as ähnlich g ea rtete N e u ­ w a s s e r . Die alte sehensw erte H erzogsstadt R ü g e n - w a 1 d e schickt ihre Besucher in den nahen kleinen H afen R ü g e n w a l d e r m ü n d e , d as älteste Seebad Preußens, und in d as auf ho h er Steilküste mit Leuchtturm und F u n k ­ türm en den P latz teilende J e r s h o f t , einem kleinen B ade­

platz in völliger Einsam keit. L ebhafter, weil mit d er g rö ß ten S tadt O stpom m erns und seinem w irtschaftlichen M ittelpunkt in V erbindung, mit S t o l p i. P o m ., gibt sich das M ittel­

bad S t o l p m ü n d . e , zugleich ein w ichtiger H afen. A ber die Reihe d er B äder scheint hier im Osten g elockert — riesige Strandseen, w eite M oore, D ünengebiete sorgen d a ­ fü r —, und den Abschluß gibt, prachtvollen D ü nenland­

schaften benachbart, am den k b ar breitesten S trande, das Seebad L e b a mit seinem Fischerhafen. E s ist über die alte O rdensstadt Lauenburg i. Pom. zu erreichen, in deren.

N achbarschaft die polnische Grenze durch reizvolle B e rg ­ w ald-Land schäften schneidet.

Und dam it sind w ir am E nde. G roß w ar die Zahl der Bäder, die w ir aufzählten. A ber keines bedeutet n ach seinem C harakter eine W iederholung eines ändern. U nd das ist w ichtigl D enn es entspricht w irklich den Tatsachen, wenn w ir b ehaupten: P o m m e r n s S e e b ä d e r w e r d e n j e g ­ l i c h e m B e d ü r f n i s g e r e c h t ! W er vieles bringt, w ird allen etw as b ringen!“ Also auf nach Pom m ern!

Die pommerschen Reedereien im Dienste des Bäderverkehrs.

°h l in keinem Abschnitt d er 1000 km langen deutschen seeküste gibt es so zahlreiche Schiffslinien nach deni eebädern und Ausflugslinien n ach H äfen und Inseln des die 1SlC^ en M eeres wie an den pom m erschen Küsten. Selbst

•e N ordsee h a t kaum eine ähnliche V ielgestaltigkeit der

^ ^Verbindungen aufzuweisen, obw ohl die bedeutenderen

^ o i Seebäder fast ausschließlich insulare Lage haben und zu ^ Us,na^ me: d er S ylter B äder n ur auf dem W asserw ege Un^erreic^ en sind. Die lebhafte G liederung d er pom m erschen

• nam entlich rügenschen Küste, das V orhandensein zahl- er, tief ins Land reichender See- und B innenw assertraßen ln Pom m ern eine R eihe g ro ß e r und kleiner Unterneh[- nur^ 611 ^ 6r ^ a(i ersichifffahrt entstehen lassen, deren Schiffe

• in den ^Som m erm onaten fahren, es sei den'n, daß ver- 2 i - D am pfer als B ergungs-, Schlepp- o d e r sonstige Spe- . a rzeuge gebaut sind und im W inter bereit zum Ein- Die»011 ^ auf Station liegen.

Rah^r Bäderlinicn bestehen neben dem dichten N etz von unter mien Unc^ ausgezeichneten A utostraßen, die neuerdings Fahr ^ erm e*(iu n S von zeitraubenden Zw ischenstrecken über Rüp- Cn aUc^ nach den Inselbädern auf R ügen über derf 2 e c h n^ amm OC*er nach der Insel U sedom ü ber die Carniner, holu eriner und W olgaster B rücke führen und so dem Er- die ^ ^ u c h e n d e n jederzeit die G ew ähr dafür bieten, daß er einnialUC- 6^Se aU^ ^ 6m L andw ege vornehm en kann, wenn nic-^t lm Einzelfalle besondere U m stände die S eefahrt ten r> S.. zwe,ckniäßig o d er geraten erscheinen lassen soll- e ürchtungen über zu g ro ß e S trapazen der Seereisen

sind jedoch nicht am Platze, denn die O stsee ist in den hier in B etracht kom m enden S om m erm onaten im allgem ei­

nen ruhig, und die F ah rt mit dem Schiff w ird nur angenehm e Em pfindungen bei den R eisenden hervorrufen, zurnal viele D am pferlinien auf F lußläufen sowie in den Haff- und Bodden*

gew ässern verkehren, die S eestrecken groß en teils dicht unter Land, also m eist im W indschutz, liegen und die F a h rt zwischen -den einzelnen A nlaufplätzen nicht länger als eine halbe S tunde oder eine Stunde dauert.* In aller R egel wird jeder B adegast, d er einm al für den letzten Teil der R eise ins S eebad das Schiff w ählte, diesen W eg im m er bevorzugen, weil er E indrücke bringt, die ihm d er L andw eg scnlechter- dings nicht bieten kann, und weil die B eförderung mit dem Schiff g egenüber L andfahrzeugen viele A nnehm lichkeiten mit sich bringt, w ie z. B. das geräuschlose, stoß- und sta u b ­ freie F ah ren und d as H öchstm aß an B ew egungsfreiheit und Bequem lichkeiten jed er Art, d as eben n u r ein Schiff bieten kann.

D aß die pom m erschen R eeder diese V orzüge ihres V erk eh rs­

m ittels ausgenutzt haben, bew eist schon die T atsache, d aß sie ihre U nternehm en n ach Zahl und U m fang ausb au en k o n n ­ ten, daß sie im m er besseren, schnelleren, m oderneren und bequem eren Schiffsraum ein setzen konnten, obw ohl sich auch die Bahn- und sonstigen Landverbindungen ständig v erb esser­

ten und im K raftv erk eh r d er B aderschiffahrt ein n euer und sehr ernsth after W ettbew erber entstand. A ber selbst die K raftfahrer erkennen im m er m ehr die A nnehm lichkeiten einier U nterbrechung d er L andreise durch eine S eefahrt und

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4 O S T S E E . H A N D E L Nummer 10

m achen in zunehm endem M aße zum indest auf g rö ß ere Strecken, also etw a bei Besuch d er großen m ecklenburgi­

schen, lübischen und holsteinischen o d er d er D anziger und ostpreußischen S eebäder von d er durch den „S eedienst O st­

p reu ß e n “ geschaffenen M öglichkeit der gleichzeitigen V er­

ladung von K raftfahrzeugen bei B enutzung d er Schiffe als P assagier G ebrauch.

E s m ag eingew andt w erden, daß d er Seedienst O stpreußen keine pom m ersche R eederei ist, und daß sein eigentlicher Z w eck sich keinesw egs in d er Bedienung von S eebädern erschöpft, daß aber an d ererseits die sonstigen Seebäder'- linien d er pom m erschen K üste kaum in d er Lage sind, K raftw agen zu befördern. A ber schließlich ist d er Seedienst durch A ufnahm e des V erkehrs zwischen Kiel, Travem ünde, W arnem ünde und Binz gegenüber d er ursprü n g lich en Strecke Swinemünde, Z oppot, Pillau zu einem erw eiterten S eeb ä d er­

dienst gew orden, und er steht dem pom m erschen Bäderverl­

k e h r'-a u c h insofern nahe, als er an fan g s bekanntlich von den D am pfern der Stettiner D am pfschiffs-G esellschaft J . F.

Braeunlich, ;der b ekannten Rügen,-Linien-Reederei, duchgeführ'c wurde, weil es zunächst noch keine reichseigenen Schiffe gab.

Auch insofern h at der Seedienst O stpreußen Beziehungen zu dem pom m erschen B äderverkehr als die reichseigenen Schiffe auch h eu te noch von d er genannten S tettiner R eederei sowie den B äderdiensten des N orddeutschen Lloyd und d er H ap ag b ereed ert w erden, und die Stettiner und H am burger B äderdam pfer in Zeiten sta rk e r V erkehrsm assierung einspriri- g en müssen. Selbstverständlich w ird eine V erlegung des S chw ergew ichts des Seedienstes auf den B äderverkehr vom allgem einw irtschaftlichen Standpunkt nicht uneingeschränkt gutgeheißen w erden können, denn w enn auch vielleicht ein gew isser Zustrom von G ästen aus dem W esten des Reiches in die rügenschen und pom m erschen S eebäder erfolgt, und d a ­ durch auch m ittelbar die pom m erschen Bäderlinien, • etw a bei d er R ückreise o d er im A usflugsverkehr nach ausländi­

schen H äfen befruchtet w erden, nim m t auf d er anderen Seite d er Ö stpreußendienst den B äderlinien einen Teil ihres a n ­ gestam m ten F ah rg astv e rk eh rs fort. U nter diesen G esichts­

p unkten sind die G renzen zu erm itteln, die dem A usbau des Seedienstes O stpreußen im B äderverkehr mit Rücksicht auf die privaten pom m erschen B äderreedereien g esetzt sind.

An d er Spitze des eigentlichen pom m erschen Seebäderdienstes steht die bereits erw ähnte Stettiner D am pfschiffs-G esellschaft J. F. Braeunlich, die als R eederei in diesem J a h r ihr 85.

Jubiläum feiert und deren H auptgebiet von je h er d er V erkehr nach den S eebädern U sedom s und seit 74 Ja h re n d er Bäder- flienst nach R ügen ist. A ußerdem fährt sie seit Jah rzeh n ten auf B ornholm und hat auch regelm äßige Ausflugslinien jiach K openhagen, frü h er sogar noch nach südschw edischen H äfen, in ihrem F ahrplan, neben vielen Sonntags- und S on d erfah r­

ten, die die Schiffe d er Braeunlich-Linie vielfach auch in die w estliche O stsee führen. E s sind die g rö ß ten Schiffe d er Osit- seebäderflotte von je über 1000 B ruttoregistertonnen (vier Schiffe m it zusam m en 4268 B ruttoregistertonnen), die diese D ienste bei jedem W etter o hne A nstand durchführen, und N am en w ie „ R u g a rd “ , „ H e rta “, „O d in “ und „ F rig g a “ sind Z ehntausenden von B adegästen a u s allen Teilen D eutschlands zu B egriffen gew orden, die F erienfreude an d er O stsee schlechthin bedeuten. D enn zur O stsee g ehört begrifflich ebenso w ie grünes W asser, blauer Himmel, w eißer Strand und lichter Buchen- oder dunkler K iefernw ald eine S eefahrt, sei sie auch noch so kurz, imd die stattlichen, w eißen B ä d er­

dam pfer der R ügenlinie sind jedem B adegast ein liebgewor- denes, zur Ostsee gehöriges Z ubehör, nach deren E intreffen oder V orüberziehen er getrost seine Zeiteinteilung kontrollie­

ren kann, denn Pünktlichkeit ist eine ihrer H aupttugenden).

Swinemünde, H eringsdorf, Zinnowitz, G öhren, Sellin, Binz, Saßnitz und Sonntags auch S tubbenkam m er sind die Seebäder und Ausflugsorte, die von S tettin au s täglich w ährend der Saison in beiden Richtungen, an S onntagen sogar zweimal, bedient w erden. D azu kom m en 4—6 A usflugsfahrten w öchent­

lich von Swinem ünde und den übrigen B ädern U sedom s nach Rügen und zurück, eintägige A usflugsfahrten von den Bädern d er Insel U sedom und von R ügen nach B ornholm sowie ein- bis zw eitägige S onderfahrten 2—3 mal wöchentlich von Swinem ünde und R ügen nach K openhagen und zurück. G e­

rad e die A usflugsfahrten nach K openhagen und Bornhöhn sind im m er sehr beliebt, w eil e s m öglich ist, zu billigen P reisen und u n ter P aß-, Zoll- und D evisenerleichterungen diesem sehensw erten, dänischen O stseehafen und der ty ­ pisch nordischen Landschaft B ornholm s einen längeren oder k ürzeren Besuch abzustatten. D er V ollständigkeit lialber sei erw ähnt, daß die sogenannte M önchgutlinie mit kleinen M o­

torschiffen von Stettin über das H aff und den Peenestrom unter A nlaufen von W olgast und P eenem ünde nach Rügen, und zw ar Sellin und Baabe, zweim al in d er W oche v e r­

k ehrt. E s handelt sich hier allerdings in d er H a u p t s a c h e * um die B eförderung von F rachtgütern, jedoch ist auch G e­

legenheit zur M itnahm e einer beschränkten A nzahl von P assa­

gieren vorhanden.

W er näh er liegende Ziele als die B adeorte der rügenschen K üste verfolgt, benutzt die zahlreichen M öglichkeiten einei F a h rt nach Swinemünde, die ihm neben der Stettiner D am pf­

schiffs-Gesellschaft J. F. Braeunlich die Sw inem ünder Dam pf schiffs-Gesellschaft mit ihren drei stattlichen D am pfern

„B erlin“ , „S te ttin “ und „S w inem ünde“ o d er die D am pfer

„L ützow “ und „S ch a rn h o rst“ d er R eederei K arl Müller, Stettin, sowie der D am pfer „N y m p h e“ d er R eederei M a l i s

G m bH, und „N ix e“ d e r R eederei C. F euerloh, ‘ Stettin, bie­

ten. W ährend der H ochsaison stehen w erktäglich in Stettin bis zu sieben A bfahrten täglich für die R eise nach Swine m ünde zur V erfügung. An S onntagen erhöht sich diese Ziffei durch E inlegen von S onderfahrten und durch Schiffe ander w eitiger R eedereien, die an den W erk tag en lediglich nach- den B ädern und A usflugsorten an der unteren sowie o b ere n Odei und am H aff verkehren, bis auf etwa zwölf verschiedene

‘ M öglichkeiten. E ntsprechend d er G röße und A usstattung sowie Schnelligkeit d er F ahrzeuge sind die P reise abgestuft.

M an kann w ohl sagen, daß es keinen O rt im D eutschen Reic gibt, von dem aus m an bei entsprechender E ntfernung so preisw ert zu Schiff die S eebäder der K üste in einer im m eihin etw a 3 stüindigen F ah rt erreichen kann wie von Stettin- Von Swinem ünde a u s besorgen zahlreiche S e e m o t o r b o d t e

d er Sw inem ünder Schiffseigner den V erkehr nach Ostswine und O sternothhafen, A hlbeck, H eringsdorf bis Bansin.

D ie B äder W o Hins w erden vom d er S tettin—W ollin Cam min—D ievenow er D am pfschiffahrts - G esellschaft m. b. •>

C am m in/Pom m ., bedient; und zw ar M isdroy über Laatzig A blage mit dem Salondam pfer „M isdroy“ täglich in etw a S stü n d ig e r F ah rt, die über das H aff und vorbei an den b e ­ w aldeten L ebbiner B ergen führt und herrliche Ausblicke ubei gro ß e T eile der w aldigen H ügellandschaft W ollins verm ittelt.

Mit den D am pfern „W ollin“ und „D irek to r Knauff geh t c ü ber W ollin n ach dem S eebad H eidebrink und Dievenow

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15. Mai 1937 O S T S E E , H A N D E L 5

(West-, Ost-, Berg- und W alddievenow ) ebenfalls täglich die Schiffahrtsgesellschaft Stralsund—Br eege in S tralsund den w ährend der Saison. A ußerdem unterhält die G esellschaft B äderverkehr zwischen den beiden genanntep. O rten. D ie eine täglich m ehrfache V erbindung zwischen Cammin, Die- R eederei F ritz Holz in B arth befaßt sich schließlich mit dem venow und H eidebrink mit dem D am pfer „D ievenow “ , dem B äderdienst zwischen B arth und den auf dem D arß gelegenen otorschiff „H eid eb rin k “ und M otorschiff „P o m m ern “ . Da- B adeorten, so daß sich praktisch kaum ein B adeort an der nnt sind die von Stettin ausgehenden Seebäderlinien erschöpft. pom m erschen und rügensch^n K üste mit A usnahm e d er -Is A usgangsorte w eiterer pom m erscher Bäderlinien kom m en östlich von D ievenow gelegenen befindet, d er nicht unmittel-

*n B etracht Stralsund, Greifswald, Saßnitz, in kleinerem b ar oder w enigstens m ittelbar nach k urzer A nfahrt zum be- mfange W iek und Lietzow a. R ügen sowie B arth i. Pom. nachbarten B adeort an die B äderverkehre d er pom m erschen t °n Greifswald aus verkehrt die Saßnitzer Dampfschiffd- R edereien angeschlossen w äre. E s handelt sich dabei lediglich gesellschaft mit kräftigen K üstendam pfern zweimal täglich um die fahrplanm äßig verkehrenden Linien, w ährend an u er Thießow, Göhren, Baatje, Sellin und Binz bis Saßnitz. den genannten O rten fast überall noch Fahrgastschiffsf- lese Linie h at sich im Laufe d er Zeit g ut entwickelt. eigner ansässig sind, die ih re F ah rze u g e zu Sonder- und Und lhren F ahrtbereich ausgedehnt, nachdem sie sich früher G esellschaftsfahrten mit jeder beliebigen Bestim m ung zur

^ur von G reifswald über T hießow und den Selliner See bis V erfügung stellen. Schließlich sei noch der F äh rv erk eh r der e lln erstreckt hatte. Im übrigen w erden die B äder an d er R eichsbahndirektion Stettin mit den g ro ß en Fährschiffen der

^ stseite der Insel Rügen ebenfalls von der S aßnitzer Dam pf- Fährlinie S aßnitz—T rälleborg erw ähnt, der dem Reisenden Sc rfffs-Gesellschaft in sehr dichtem Linienverkehr von Saß- die G elegenheit des K ennenlem ens von T rälleb o rg und Malmö nit^ aus bis A rkona und Thießow bedient. D ie A bfahrten in ein- und m ehrtägigen preisw erten A usflugsfahrten ab

olgen nach allen R ichtungen m ehrm als täglich, und die Saßnitz bietet,

d e n ^ mU den kleinen’ aber k räfti& gebauten Schiffen an D ie M öglichkeit, einen Teil d er F erienreise zu Schiff zurück}- fels WeißleUChtenden h° hen Und buchenbestandenen Kreide- zulegen, ist jederm ann durch die bekannten Reiseverbillif-

sen der Stübnitz o d er dem w alddunklen Steilufer der gungen bei B enutzung d er S om m erurlaubskarten und 60- 1 rarutz entlang ist jedem R ügenbesucher eine unvergäng- tägigen U rlaubskarten, die für die R eise in die B äder auf

^ e E rinnerung. den Inseln Rügen, U sedom , W ollin und a n d er D ievenow

see SlCh an d6r W estküste R ügens erstreckende Insel Hidden- die W ahl zwischen Bahn und Schiff freistellen, gegeben, Vitt V° n dCr ^ enoss,ens'cbafts,ree(ierei H iddensee zu D iese K arten enthalten auch E rm äßigungen für kinderreiche

~ auf H iddensee mit m ehreren D am pfern über Strati- Fam ilien. D er V orteil d er w ahlw eisen B enutzung des See-

^ ^ an das deutsche V erkehrsnetz angeschlossen. D ie Ab- w eges in V erbindung mit der B ahnfahrt besteht sowohl u r en erfolgen von S tralsund zweimal täglich, Sonnabends auf d er Hin- als auch auf der Rückreise. Die E rm äßigungen f..1. M ontags sogar dreim al nach Vitte und K loster und belaufen sich bis 400 km auf 20 Proz., bis 600 km auf an dehl n atu rkundlich sehr bem erkensw erten Gellen, ' 30 Proz., bis 800 km auf 40 Proz., bis 1000 km auf 50 Proz;., bus der Insel H iddensee, entlang bis zum D orn- für T eilentfernungen über 1000 km auf 60 Proz. A ußerdem

R eederei A lwert in W iek a. R ügen läßt ihre sind nach den O stseebädern S o n ntagsrückfahrkarten ab Ber- auf rp 6U^ e zw'1Schen W iek und Stralsund über N euendorf lin eingeführt, die ebenfalls die W ahl zw ischen Bahn er -//. nsee und den Bug zweimal täglich verkehren, und und Schiff lassen. M an kann auch auf Sonntagsrück!- Rü 16 aU^ c^ ese W eise den nordw estlichen Teil d er Insel fah rk arten bis nach R ügen fahren, und zw ar w erden für

^ gen. f(^r (jen B äderverkehr, ebenso wie die R eederei K arl diesen Zw eck die S onntagsrückfahrkarten bis Stettin aus- U et ' a ‘ Rügen, die mit ihren F ahrzeugen von gegeben, und -es können gleichzeitig die S chiffskarten dazu jQ ZOw über Breege, Juliusruh und W ittow er F äh re nach gelöst w erden. D ie deutsche O stsee ruft, und d er W eg zu Lin‘StCr aU^ ^ c^ ensee fährt und dam it den Anschluß an die ihr fü h rt über die pom m erschen B äderdam pferlinien!

le der G enossenschaftsreederei schafft. A ußerdem betreibt D r. R öpke.

^sttin auf der Breslauer Messe.

jj^ j ^ r ^S^aUer Messe, die vom 5. bis '9. Mai 1937 dauerte, ist ischen S taaten in den letzten Ja h re n eine zunehmendes dg.g U e der letzten J a h re über den ursprünglichen Rahm en B edeutung gew onnen hat, und es k an n nu r b eg rü ß t w erden, War an ascb^nenm arktes hinaus zu einem M ittler des w enn die B reslauer M esse im ostdeutschen R aum sich in den

^ ° rd e Sches niit den südosteuropäischen Ländern ge- D ienst des w eiteren A usbaues und der w eiteren V ertiefung Lage n *n k la re r E rk en n tn is d er durch die geographische dieser uberaus w ichtigen H andelsbeziehungen gestellt hat.

^Ußt ^ e^ ebenen M öglichkeiten Breslaus ist die M esse be- G anz beso n d ers a b e r hat dieses Mal die B reslauer Messe- osteu Und ^ *n R ichtung auf den H andel mit Süd!- leitung sich bem üht, auch den G edanken des T r a n s i t - iähv;^.°^a ausgebaut w orden. So w aren auch auf der dies- V e r k e h r s zw ischen den skandinavischen und den süd- Andrucks südosteuröpäischen L änder w ieder mit osteuropäischen Ländern gelegentlich d er M esse herauszu- fanden ~Svo^ en K ollektivausstellungen, die g rö ß te Beachtung stellen. Infolge d er w irtschaftlichen S truktur S üdosteuropas liehen n VCrtreten w a r G elegenheit zu zwischenstaat'- auf d er einen und der d er skandinavischen L änder auf der Handels ^ rec ng en gegeben, die d er F ö rd eru n g des Außen- anderen Seite sind zweifellos zwischen diesen beiden Länder-

^er Tsch ^ nds diesen Ländern, näm lich U ngarn, gruppen reiche A ustauschm öglichkeiten gegeben, die bis Griechenl ° S^ow ake^ Rum änien, Jugoslaw ien, Bulgarien, heute noch kaum voll ausgeschöpft sein dürften. E in Blick daß ^ er unc^ d er T ürkei dienen sollten. E s ist bekannt, auf die L andkarte lehrt, daß rein w irtschafts- und verkehrs- enhandel D eutschlands mit den südosteuropä- geographisch gesehen die Oderlinie diesem G edanken des

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6 O S T S E E - H A N D E L Nummer 10

T ransits zwischen N orden und Südosten zu dienen besonders geeignet erscheint. U nter diesem G esichtspunkt ist auch bei d er diesjährigen B reslauer M esse d er S e e h a f e n S t e t t i n zum ersten Mal offiziell vertreten gewesen. D ie beteiligten K reise der Stettiner V erkehrsw irtschaft, die S tettiner Hafen- G esellschaft und die Industrie- und H andelskam m er zu Stettin haben einen Auskunfts- und B eratungsstand auf der B reslauer M esse errichtet,, d er bei einem .großen Teil der Messej- besucher, insbesondere auch der ausländischen Besucher le b ­ haftes- Interesse gefunden hat. D ieser A usstellungsstand trug die Bezeichnung „S eehafen Stettin — A uskunfts st eile für.

T ran sitv erk eh r S üdosten/nordische S taaten “ . Zw eck dieser Auskunfts- und B eratungsstelle w ar es, den G üteraustausch zwischen dem europäischen Südosten und den skandina­

vischen Ländern im T ransitw ege über D eutschland zu lenken und gerade in diesem Z usam m enhang die B edeutung des S tettiner H afens, als des natürlichen geographischen Ein- und A usfalltors von und zum N orden gebührend herauszustellen.

H ierzu konnte sich keine bessere G elegenheit bieten, als die d er B reslauer Messe, da Breslau bekanntlich seit jeh er eine w irtschaftliche B rückenkopf S te llu n g zum Südosten hin ein ­ nimmt. Die S tettiner A uskunftsstelle, die den interessierten Kaufleuten des In- und A uslandes p r a k t i s c h e B eratung geben sollte, gliederte sich in folgende A bteilungen: R eederei und Seefrachtenw esen, Seehafen-Spedition, Binnenschiffahrt, E iscnbahn-T arifw esen und H afenbetrieb.

E s ist mit dieser Stelle erstm alig auf d er B reslauer Messe gew isserm aßen ein M ittelpunkt für alle T ransitinteressenten

geschaffen w orden, der ihnen G elegenheit gab, sich über die sie bew egenden F ragen, die naturgem äß hauptsächlich auf dem V erkehrsgebiet liegen, auszusprechen und sich über alle mit dem T ransit zusam m enhängenden Problem e, insbeson,J dere die der F rachtenlage, sachgem äß beraten zu lassen.

D as grundsätzlich Bedeutungsvolle der Beteiligung Stettins an der B reslauer M esse dürfte sein, daß sich hier die beiden größten S tädte der Oderlinie, näm lich Stettin und Breslau, zu einer gem einschaftlichen A rbeit zum N utzen und Vorteil des deutschen V erkehrs und des T ransithandels über D eutsch­

land zusam m engefunden haben. E ine Reihe von V eranstal­

tungen im Rahm en der B reslauer M esse gab über die un­

m ittelbare Beteiligung Stettins als Ausstellerin hinaus den zahlreichen V ertretern der S tettiner W irtschafts- und V er­

kehrskreise, die die Messe besuchten, Gelegenheit, -sowohl mit den an dem T ransit interessierten Breslauer Stellen als auch den V ertretern der südosteuropäischen und nordischen W irt­

schaften über die M öglichkeiten des A usbaues der Transiti- beziehungen Südosteuropa—N orden über D eutschland ein­

gehende B esprechungen zu pflegen und m ancherlei V erbin­

dungen anzuknüpfen. Besonders hoffnungsvolle A nsätze m Bezug auf die B elebung des T ransits haben sich b e i'dieser Gelegenheit hinsichtlich U ngarns und B ulgariens gezeigt. Die F ortführung und V ertiefung der in B reslau geknüpften Be­

ziehungen wird eine der vordringlichsten A ufgaben der hierzu berufenen S tettiner W irtschafts- und V erkehrskreise für die nächste Zukunft sein.

Stand des Seehafens Stettin auf d er Breslauer Messe. Photo: Kram er, Breslau

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15. Mai 1937 O S T S E E « H A N D E L

elens Kampf gegen die Preissteigerungen.

Z o ll b e f r e i u n g e n u n d Z o l l e r m ä ß i g u n g e n a l s M i t t e l d e r P r e i s p o l i t i k .D i e E r f o l g e d e r b i s h e r i g e n M a ß n a h m e n . Nachdem die M aßnahm en der polnischen R egierung zur B e­

käm pfung d er Preissteigerungen zunächst eine Reihe von lc isanordnungen und K artellauflösungen gebracht hatten, Slnd jetzt für die Zeit vom 1. 5. bis l.'lO . 37 durch eine V e r­

ordnung des; Finanzm inisters (veröffentlicht im Dzieninik staw Nr. 34 vom 1. 5. 37) für eine Reihe von Rohstoffen!,

‘dbfabrikaten und F ertigw aren Z ollerm äßigungen und Z oll­

befreiungen verfügt w orden, um auf diesie W eise dem w ei­

teren Preisanstieg entgegenzuw irken und nach M öglichkeit feissenkungen zu erreichen. In dieser V erordnung w erden lei G ruppen von Z ollerm äßigungen und Z ollbefreiungen unterschieden, von denen bei d er ersten die Z ollerm äßigung ZW’ Zollbefreiung von einer G enehm igung d es Finanz- Ministers und bei d er zw eiten von d er B eibringung einer B e­

r e i n i g u n g d er zuständigen H andelskam m er abhängig ist, f a h re n d für die dri.te G ruppe d er W aren die Z ollerm äßigung -w. die Zollbefreiung keine besondere G enehm igung oder escheinigung erfordert. U nter den n a h e z u 3 0 0 W a r e n , t i i ' ■ - -

die be

U1 w e l c h e Z o l l e r m ä ß i g u n g e n o d e r Z o l l f r e i - ,c ’ t g e w ä h r t w i r d , entfallen 135 auf die erste, 86 auf

® zweite und 77 auf die dritte G ruppe. E s handelt sich hier- 1 um die verschiedensten E rzeugnisse wie einzelne Saaten, anzliche und tierische' E rzeugnisse für industrielle Zwecke, nsche und g eräucherte H eringe, eine gro ß e Anzahl von Che- In , a^ en’ R ohstoffen und H albfabrikaten d er verschiedensten

^nc ustriezweige, landw irtschaftliche G eräte und Maschinen, 'omotiven, T ra k to ren und vieles andere mehr.

1 dieser M aßnahm e w erden im einzelnen sicherlich be- g '! cnde P reisherabsetzungen m öglich sein, w elche den ver- p- ledcnsten W irtschaftszw eigen zugute kom m en werden.

be s a rk ere, nachhaltige W irkung auf die gesam te Preis- U Ve^ Ung in Polen ist von dieser M aßnahm e jedoch sch’wer- vc ZU en v a rte n ’ da es sich bei allen den W aren, für die Zoll- nUrSlinSt^ Ung 0n oc*er Zollbefreiungen verfügt w orden sind, niei Um ^ es'^m m te E inzelerzeugnisse handelt, und ein allge-

^Vi ' ncr g roßzügiger Abbau d e r'Z o llsä tz e notw endig w äre, um '' 1(*1 die P reisentw icklung entscheidend beeinflussen zu K°nnen.

bishe^ ^-161" ^ c*se bat auch die W irkung der anderen ste iCl e^nSe^eiteten M aßnahm en zur B ekäm pfung d er Preis- ohnf rUn^ n a u ^ einzelne Gebiete d er W irtschaft beschränkt, bCstj ^ a^ davon die Preisentw icklung in nachhaltiger W eise benen*1^ Worc*en w are- So haben die zuletzt bekanntgege- ränjJ1 Indexziffern über die Preisbew egung, die bereits Zeit-

^ reisr °r ^assen’ denen schon gesetzliche A nordnungen zur.

A.nstieCSClUng CrganSCn w aren> durchw eg einen fortgesetzten gelUr,„g gezeigt. N ur auf bestim m ten G ebieten ist es bisher

&ehr

*e'nk

gen, die Preiserhöhungen zum Stillstand zu bringen, und gerin

:ungcn ist die Zahl d er Fälle, in denen tatsächliche Preis- haben *S^n erreicht 4 w erd en konnten. Im grö ß ten U m fang die fü dlG. P reisanordnungen für die N a h r u n g s m i t t e l , Wencji ' CJ*e Breiten Schichten d er A rbeiterschaft lebensnot- maßn ^ S^n^ ’ gew irkt. H ier ist durch scharfe V erw altungs-

^ reisru C*n P r e i s s t i l l s t a n d , teilweise auch ein einer J Cr gang erreicht w orden, d e r vielfach allerdings mit b^ndenr -CbllChen QuaIi,atsverschlechterung dieser W aren ver- Brot u T ' D er Jetzt erreichte P reisstand dieser W aren, w ie n Mehl, G rützen u. dgl., ist ab e r ungleich höher als

vor M onaten, so daß hierdurch die L ebenshaltung d er A r­

beiterschaft sowie der A ngestellten und B eam ten in de;n niederen E inkom m ensklassen w eiter im V erhältnis zu den Löhnen und G ehältern sta rk verteuert bleibt. N o c h u n ­ g ü n s t i g e r stellt sich im V ergleich dazu die L e b e n s ­ h a l t u n g d e r A n g e s t e l l t e n u n d B e a m t e n i n d e n h ö h e r e n E i n k o m m e n s k l a s s e n , da die P reisan o rd ­ nungen fü r höherw ertige N ahrungsm ittel nicht so weit gehen wie fü r die unm ittelbar lebensnotw endigen. U n ter diesen U m ständen w ird jetzt auch unter den A ngestellten und selbst unter den B eam ten mit N achdruck die F o rd eru n g nach G e­

haltserhöhungen erhoben, nachdem die A rbeiterschaft bereits zu einem Teil g rö ß ere L ohnaufbesserungen h a t durchsetzen können.

U nter den Preisanordnungen sind w eiter die M a ß n a h m e n z u r S e n k u n g d e r B a u k o s t e n zu nennen. F ü r Ziegel sind P reissenkungen verfügt, deren B edeutung sich g e g e n ­ w ärtig noch nicht voll übersehen läßt, da bei dem starken Bedarf an Baustoffen und dem g egenw ärtig recht geringen W ettbew erb zwischen den Ziegeleien d er Anreiz zur U m ­ gehung d er Preisbestim m ungen sehr g roß ist und überdies in einem g roßen Teil des Landes durch L ohnerhöhungen für Z iegeleiarbeiter neue P reiserhöhungen unverm eidlich g ew o r­

den sind. Aehnliches gilt fü r die Z e m e n t p r e i s e , für die bereits vor längerer Z eit A nordnungen ergangen sind. D a ­ gegen besteht eine g rö ß ere M ö g l i c h k e i t z u r S e n ­ k u n g d e r H o l z p r e i s e , w e i l h i e r d i e P r e i s ­ p o l i t i k d e r s t a a t l i c h e n F o r s t e n a u s s c h l a g ­ g e b e n d ist und nach den sehr gro ß en P reissteigerungen im Laufe d er letzten M onate Senkungen möglich sein sollten.

Bisher ist jedoch nur ein Stillstand d er P reise fü r H olz zu verzeichnen, und nur vereinzelt sind nennensw erte R ückgänge eingetreten. Bei der g roßen Bedeutung, w elche d as H olz in der W irtschaft Polens, und vor allem im Bauwesen, hat, könnte g erade m it einer H erabsetzung d er H olzpreise eine w eitgehende W irkung erzielt w erden, w enn m an sich e n t­

schließen wollte, den E innahm eausfall zu tragen, d er sich daraus für die S taatskasse ergeben würde.

Von den M a ß n a h m e n g e g e n eine Reihe von K a r ­ t e l l e n h a t bisher fast nur die Auflösung d e r Z i n k - u n d d e r Z i n k b l e c h k a r t e l l e P r e i s s e n k u n g e n v o n B e d e u t u n g g e b r a c h t , die vor allem d er Bauwirtj- schaft zugute kom m en. Durch das ungew öhnlich rasche A n­

steigen d er N achfrage nach Zink und Z inkerzeugnissen auf den internationalen M ärkten w aren die Z inkpreise sehr stark in die H öhe getrieben, so daß sie bedeutend über den P ro ­ duktionskosten standen. Obwohl ein Teil d e r Selbstkosten d er Z inkhütten und d er Z ink verarbeitenden W erk e — d a r ­ unter zuletzt auch die Löhne — beträchtlich gestiegen ist, besteht durchaus die M öglichkeit zur A bgabe von Z ink für den Inlandsverbrauch zu Preisen, die beträchtlich unter den W eltm arktpreisen liegen können. W ichtig ist dabei, daß die Z inkw erke dazu bestim m t w erden können, ausreichende M en­

gen für den Inlandsbedarf unter V erzicht auf das lohnendere A uslandsgeschäft abzugeben. Von den w eiteren K artellauf­

lösungen kom m en d er A ufhebung des E m aillekartells und des K artells d er D raht- und N ägelfabriken eine g rö ß ere a ll­

gem eine Bedeutung zu, w ährend e s sich bei den m eisten a n ­

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8 O S T S E E . H A N D E L Nummer 10

deren außer K raft gesetzten K artellverträgen um A breden zwischen einzelnen W erken handelt, die nu r für S onder­

gebiete, vielfach sogar nur für bestim m te G eschäftsfälle von W ichtigkeit w aren.

Als w eitere M aßnahm en zur B ekäm pfung d er P reissteigerun­

gen e r w a r t e t m a n jetzt verschiedene E r m ä ß i g u n g e n v o n E i s e n b a h n t a r i f e n . Im H inblick auf die a n g e ­ spannte F inanzlage d er Polnischen S taatsbahnen w erden die T arifsenkungen jedoch schwerlich ein g rö ß eres Ausm aß e r ­ reichen, nachdem die in den letzten Ja h re n eingeführten F rachterm äßigungen keine befriedigenden E rg eb n isse g e ­ b racht haben und m an erst kürzlich A usnahm etarife für H olz au ß er K raft gesetzt hat. W ichtig für die w eitere P re isg estal­

tung in Polen ist vor allem die E ntw icklung auf den in te r­

nationalen R ohstoffm ärkten und die Bew egung der L öhne und G ehälter. In einer g roßen A nzahl von F ällen ist es d er p ol­

nischen A rbeiterschaft w ährend d er letzten W ochen und M onate gelungen, durch S treikdrohungen und S treiks L ohn­

erhöhungen durchzusetzen, deren A usm aß im einzelnen u n ter­

schiedlich ist und zum eist etw a 12 bis 15 o/o d er bisherigen L ohnsätze, vielfach auch 20 o/o und vereinzelt bis zu 30 o/o beträgt. Auf G rund d er S treikerfolge haben sich viele B e­

triebsleitungen freiwillig entschlossen, L ohnerhöhungen in e n t­

sprechendem Ausmaß durchzuführen, um dem Ausbruch von A rbeitskonflikten zuvorzukom m en. E s ist dam it zu rechnen, daß d i e s e B e w e g u n g i n d e n n ä c h s t e n M o n a t e n w e i t e r e F o r t s c h r i t t e m a c h e n w i r d , bis in dem überw iegenden Teil der polnischen G roßindustrie die L ohn­

erhöhungen allgem ein durchgeführt sein w erden.

A nders ist die L age noch in d er K l e i n i n d u s t r i e und i m H a n d w e r k , d as in d er gew erblichen W irtschaft Polens eine bedeutend g rö ß ere Rolle spielt als in anderen L ändern.

Die A rbeiterschaft dieser W irtschaftskreise, die ohnehin schon viel schlechter gestellt ist als die eigentliche In d u striea rb e ite r­

schaft und deren Löhne kaum zur D eckung des E x iste n z­

minimums ausreichen, haben bisher noch keine nennensw erte Besserung ihres E ntgelts durchsetzen können. D och von diesen Teilen d er gew erblichen W irtschaft P olens abgesehen, ist durch die Lohnbew egung d er letzten M onate eine d e u t ­ l i c h e E r h ö h u n g d e r S e l b s t k o s t e n verursacht, die zu Preissteigerungen geführt h at; und mit w eiteren L ohn­

erhöhungen w ird i n d e r F o l g e z e i t d e r P r e i s a u f ­ t r i e b e r n e u t v e r s t ä r k t w e r d e n . D aneben ist die P reisgestaltung für R ohstoffe von ausschlaggebender B edeu­

tung. D ie letzten W ochen haben auf den internationalen R o h ­ stoffm ärkten zw ar eine R eihe von R ückschlägen gebracht,

ohne daß aber Anzeichen für eine U m kehr der P r e is b e w e g u n g vorhanden w ären. N ur ein w irklich fühlbarer R ückgang odei zum m indesten ein länger andauernder Stillstand der Rohstoff- preise k önnte für die polnische P reispolitik eine Entlastung bringen,' zum al das A usm aß d er Preissteigerungen für die R ohstoffe zumeist noch höher ist als die P reiserhöhungen der m eisten w eiterverarbeitenden E rzeugnisse, für die noch mit Aufschlägen gerechnet w erden muß. Soweit wie möglich ist man bem üht, Preiserhöhungen durch eine sparsam ere V er­

w endung d e r am m eisten verteuerten Stoffe zu vermeiden. So kann m an schon jetzt b e i verschiedenen G e b r a u c h s a r t i k e l n

E i n s p a r u n g e n a n N i c h t - E i s e n - M e t a l l e n (vor allem an M essing) feststellen.

Die A nkündigung und E inleitung d er R egierungsm aßnahm en zur B ekäm pfung der P reissteigerungen h a t in verschiedenen W irtschaftszw eigen ein S t o c k e n d e r U m s ä t z e z u r F o l g e gehabt. W ar vorher unter dem E indruck der ständig fortschreitenden Preissteigerungen d er H andel — und zum gro ß en Teil auch die w eiterverarbeitende Industrie — dazu übergegangen, die L agerbestände, soweit die Geld- und Kreditm ittel es erlaubten, zu erhöhen, so daß dadurch auch d er A uftragseingang bei d er Industrie eine rasche Zunahm e erfuhr, so ließen die ersten Preisanordnungen eine gewisse Z urückhaltung entstehen, zum al auch die Preisbew egung au den internationalen R ohstoffm ärkten gleichzeitig zum Still stand kam . D a j e t z t d e r H a n d e l u n d d i e w e i t e r ­ v e r a r b e i t e n d e I n d u s t r i e z u m e i s t s t a r k e i n g e d e c k t sind und im Augenblick kein stä rk e rer Anreiz zu spekulativer V orratsbildung besteht, ist für viele W aren ein R ückgang d er U m sätze unverkennbar. Am deutlichsten zeigt sich dies im L odzer T extilgebiet, d as in Polen am stärksten spekulativen E inw irkungen zu unterliegen scheint und in dem auch w ährend des A nsteigens d er P reise die g rößten U eber höhungen festzustellen w aren. Auf dem M arkt für Wo gew ebe ist hier w ährend d er letzten T a g e ein Rückschlag fühlbar, d er durch die B eeinträchtigung des K reditm arktes die allgem eine M arktlage ungünstig beeinflußt. Nach clern voraufgegangenen — in m anchen F ällen spekulativ begrün deten — A nsteigen d er U m sätze w ird unter den g eg en war tigen ‘V erhältnissen das teilw eise N achlassen d er G e s c h ä ft s tätigkeit überw iegend günstig beurteilt, weil m an darin nur eine B erichtigung ungesunder U ebersteigerungen sieht. IN 1 dieser W irkung k ö n n e n d i e p r e i s p o l i t i s c h e n M a ß n a h m e n d e r R e g i e r u n g e i n e n g e w i s s e n E r f o l g b e d e u t e n , w enn sie in d er Folgezeit den w irtschaft­

lichen Bedingungen entsprechend fo rtg e fü h rt w erden.

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