Ausgabe A
V E R L A G S O R T : S T E T T I NN U M M ER 13 i. J«n 1937 17. JAHRG.
D B ON TH EIM SUNDS VAI
LENINGRAD
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WARSCHAU
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OSTSEE-
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HANDEL
Aus dem Inhalt:
Dr. H ans Sch räd er zum A bschied.
Dr. H. S ch rä d er: Die Bedeutung der Oder für die Ausfuhr.
Zur Entwicklung des A ußenhandels Lettlands.
Dr. H. Lichterbeck: Die Amtsträger des pom m erschen Einzelhandels in Kolberg.
Oder-(Elbe)-Donau-Kanal.
B Ä L T I S C H E R V E R L A G G. M. B. H., S T E T T I N .
N u m m er 13 O S T S E E - H A N D E L Jahrgang 1937
Bunkerkohlen
M l c c k n e r / S t e t t i n
UNION
Actien-Gesellschaft für See- und Fluss-Versicherungen in
STETTIN
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Wlrtsdiafiszeiiung für das Ostdeutsche Wirtschaftsgebiet und die Osfseeiänder
A M T L I C H E S O R G A N D E R I N D U S T R I E - UND H A N D E L S K A M M E R Z U S T E T T I N O R G A N D E R W I R T S C H A F T S K A M M E R F Ü R P O M M E R N .
M I T T E I L U N G E N :
der Bezirksgruppe Pommern des Vereins zur Wahrung der Oderschiffahrtsinteressen, Sitz Stettin, des Vereins zur Förderung überseeisch er Handelsbeziehungen e. V. zu Stettin
des D eutsch-Finnländischen V ereins e. V. zu Stettin der D eutsch-Schw edischen Vereinigung zu Stettin
D eutsch-schw ed ischer Nachrichtendienstder Deutschen G esellsch aft zum Studium Sch w ed ens zu Greifswald, bearbeitet unter Mitwirkung der Nordischen Ausland-Institute der Universität Greifswald.
*9r. 13 S te ttin , 1. Jicff 1937 17. J a H r y .
Dr. Hans Schräder zum Abschied.
IrM ^ ^St ^ r ’ ^ ans Schräder, erster Syndikus d er
** Ustrie- und H andelskam m er zu Stettin und H auptgeschäfts- rei der W irtschaftskam m er Po:m m ern, auf seinen W unsch cllT ^ esunc*ke*ts£ rünc*en in den R uhestand getreten. JEr hat
^r G eschäftsführung der K orporation d e r K aufm annschaft Stettin und ih rer N achfolgerin, der Industrie- und H andels.
anirner zu Stettin, seit dem 1. S eptem ber 1915, also fast 22 jj re» angehört.
^ dns Schräder, d er einer alten niedersächsischen Heide-
^•Uetn-} H andw erker- und Beam tenfam ilie entstam m t, wurde de ^ A ugust 1887 in H annover geboren. N ach Ablegung ger Reifeprüfung studierte e r 1909 und 1910 an d er Städti.-
^ len H andelshochschule in K öln und seit dem Sommei;-
^ ^ e.ster 1910 auf der U niversität Leipzig Rechts- und Staats- j ^ ssenschaften, Statistik, G eschichte und E thnologie. Im re 1913 erw arb er mit einer D issertation über „D ie Schles- ger ^ n f t e mit besonderer B erücksichtigung der Flensbur-
^ r bilden und B rüderschaften bis zum Beginn des 16. Jahr- j erts“ bei P rofessor D r. Stieda, mit dem er auch w eiterhin Schaft lieh verbunden blieb, in Leipzig den philo sophi-
^ D oktorgrad.
Praktische Berufsw ahl gestellt, w andte sich D r. Schra-
^ ^ em H andelskam m erdienst zu. Am 1. Jan uar 1914 tra t er , ^lontär bei d er H andelskam m er zu O snabrück ein und der *n G eneralsekretär F ra n z Stum pf, d er in dem K reise ders ^FHaligen deutschen K am m ergeschäftsführer eine beson-
^eis ^ eac^ tete Stellung einnahm , einen vorzüglichen Lehr- der ^ c^ on am 1 Mai 1914 vertauschte er diese Stelle mit eines dritten w issenschaftlichen A ssistenten an d er Han- lich amrner M agdeburg, wo er bald zum zw eiten und schließ- r^cktZUm ersten A ssistenten und V ertrete r des wSyndikus auf- der N eben seiner B eteiligung an den laufenden A rbeiten genv . airimer w ar er in M agdeburg G eschäftsführer des all- ger‘^ nen kaufm ännischen Schiedsgerichts und des Schieds- ten C *s *^r den H andel mit G etreide, O elsaaten, H ülsenfrüch- per- • S to ffe ln und Zichorien. A ußerdem redigierte e r die führt ISC^ en V eröffentlichungen d er K am m er. Im N ebenam te er die G eschäfte d er O rtsgruppe M agdeburg des
H ansabundes. Im Som m er 1915 bew arb sich D r. Schräder, d er w egen 'seines G esundheitszustandes — er litt seit frühester Jugend an schw erem Asthm a — zum D ienste bei d er W affe nicht eingezogen w ar, um die Stellung des ersten w issen
schaftlichen A ssistenten bei d er K orporation der K aufm ann
schaft zu Stettin, die e r dann am 1. S eptem ber 1915 am
trat. Von 1915 bis 1937 h a t also D r. S chräder die E n tw ic k lung einer bei seinem A ntritt verhältnism äßig kleinen D ienst
stelle zu einer g ro ß en B ehörde, die allm ählich sich voll
ziehende E rw eiterung der A m tsgeschäfte, B efugnisse .und T ätigkeitsgebiete d er S tettiner am tlichen H andelsvertretung m iterlebt und zum Teil selbst auf das ta tk räftig ste gefördert.
Die K riegsverhältnisse legten d er K am m er zahlreiche n eu artige Pflichten auf, an denen D r. S chräder als erster Assi
stent im S ek retariat d er S tettiner K orporation re g e m itge
arbeitet hat. So h atte er sich insbesondere mit d er D u rc h führung d er B estandserhebungen, d er U nterrichtung d er In teressenten über w irtschaftliche und m ilitärische M aßnahm en, d er D urchführung des G esetzes über den vaterländischen H ilfsdienst, d er Sam m lung und B earbeitung d er Anm eldungen d er F o rderungen gegen A ngehörige feindlicher S taaten für den R egierungsbezirk Stettin zu befassen. Im Zusam m enhang mit diesen A rbeitsgebieten w a r e r M itglied des gro ß en Bei
rats beim R eichsausgleichsam t in Berlin, des städtischen Berufsam tes, des Schiedsgerichts beim O berpräsidium und d er städtischen P reisprüfungssteile. D aneben m ußte er auch im B ehinderungsfalle den Syndikus d er K orporation v er
treten.
In den schw eren K riegs- und den kaum m inder senw eren N achkriegsjahren, die mit d er U eberleitung der K riegs- in die Friedens-W irtschaft g e ra d e für den S tettiner B ezirk d er g e setzlichen H andelsvertretung neue w ichtige A ufgaben stell
ten, b ew ährten sich die K enntnisse und F ähigkeiten Dr.
Schräders so, daß die V orsteher der K aufm annschaft zu Stettin ihn am 22. F e b ru a r 1921 zum stellvertretenden S yndi
kus ernannten, und er als solcher am 2. Juli 1921 von dem dam aligen O bervorsteher der K aufm annschaft vereidigt w urde.
Im K riege und auch noch in d er ersten N achkriegszeit w ar
2 O S T S E E - H A N D E L N um m er 13
Deutschland ein m ehr oder m inder abgeschlossenes und in einem w irtschaftlichen A usnahm ezustand lebendes Land, was auch d er Arbeit d er am tlichen H andelsvertretungen in jenen Ja h re n ih r besonderes G epräge gab. Im Z uge der allmählich sich vollziehenden N orm alisierung der V erhältnisse konnte sich d as Reich w ieder m ehr und m ehr in den W eltverkehr und W elthandel einschalten, w om it auch für die Arbeit der Stettiner K orporation als der am tlichen B etreuerin des g r ö ß ten deutschen O stseehafens neuartige, lebensw ichtige Z iel
setzungen entstanden. E benso stellten ihr die neue G renz
ziehung im O sten mit ihren T iefenw irkungen und d as. E r scheinen P olens an d er O stsee n eue A ufgaben. D iesem für die w irtsch a ftlic h e E ntw icklung des S tettiner W irtschaftsge
bietes entscheidenden sehr schw ierigen F ragenkom plex w id
m ete D r. S chräder in der F olge einen gro ß en Teil seiner A r
beitskraft.
Als stellvertretendes M itglied des Landeseisenbahnrats, Berlin, M itglied des Ausschusses des Landeseisenbahnrats, Berlin, stellvertretendes M itglied des L andeseisenbahnrats Breslau und seines Ausschusses, des O derw asserstraßenbeirats und und seines A usschusses sowie des M ärkischen W assertraßen- beirats und seines Ausschusses h a t er stets G elegenheit g e nom m en, die w irtschaftlichen B elange des K am m erbezirks nachdrücklichst und mit E rfo lg zu vertreten.
An den V orarbeiten zur U m w andlung der K orporation der K aufm annschaft zu Stettin, d er letzten der noch bestehenden K orporationen in P reußen, in eine Industrie- und H an d elsk am m er fü r den R egierungsbezirk Stettin w ar D r. S chräder m a ß geblich beteiligt. Als sie am 1. April 1926 erfolgte, bekleidete er in d er G eschäftsführung das Amt des zweiten Syndikus zunächst w eiter. D urch Beschluß d er V ollversam m lung am G. M ärz 1928 w urde er dann Syndikus der Kam m er.
Am 1. N ovem ber 1927 w urde er auch H erausgeber des a m t
lichen K am m erorgans „O stsee-H andel“ und h at seitdem die inhaltliche G estaltung und die äußere E ntw icklung der Z eit
schrift dauernd überw acht und im m er wieder entscheidend beeinflußt.
D ie innere deutsche Z errissenheit und d er fortschreitende w irtschaftliche und politische V erfall des Reiches haben Dr.
S chräder als einen echt deutschen M ann von jeh er aufs tiefste berührt. Sein W iderstandsw ille gegen diese V erfallserscheinun
gen kam schon 1919 in seinem B eitritt zur Zeitfreiwilligen- w ehr zum A usdruck, deren zw eiter K om pagnie er von A nbe
ginn bis zu ih rer Auflösung angehörte. Auch leitete er die .F inanzierungsaktion für den G renzschutz Schlesien. F ür seine verdienstvolle T ätigkeit im D ienste dieses G renzschutzes e r
hielt er 1921 den Schlesischen Adler. So w ar e s nur n a tü r
lich, daß er schon J a h re vor der M achtergreifung sich zu Adolf H itler b ekannte und, als die M achtergreifung voll
zogen w ar, sich mit freudigem H erzen und voller K raft in den D ienst des D ritten R eiches an seinem P latze stellte*
Am 1. O ktober 1933 w urde D r. S chräder zum ersten Syndikus d er Industrie- und H andelskam m er zu Stettin ernannt. Seit Bildung der W irtschaftskam m er P om m ern war er ihr H a u p t
geschäftsführer.
Im Juli 1934 folgte D r. S chräder unter Beibehaltung seiner Stellung bei d er Industrie- und H andelskam m er zu Stettin einer B erufung n ach Berlin, und zw ar zum Z w ecke ;des A ufbaues des V erkehrsreferats beim dam aligen F ü h re r der W irtschaft, G rafen von d er Goltz. In d er B erufung zum Lei- . ter d er verkehrspolitischen A bteilung des F ü h rers d er W irt
schaft kann mit F ug und R echt eine hohe A nerkennung der
besonderen K enntnisse und V erdienste erblickt w erden, die sich D r. S chräder in jahrelanger Kam m erarbeit, auf dem G ebiete des V erkehrsw esens erw orben hat. Seine Stellung beim G rafen von ■ d er Goltz behielt D r. S c h räd er bis zur A uflösung der D ienststelle des F ü h re rs d er W irtsch a ft An fang 1.935 bei. Seitdem widm ete er sich w ieder uneinge
schränkt bis zu seinem jetzt erfolgten U eb ertritt in den R uhestand d er F ührung d er G eschäfte der In dustrie- un H andelskam m er zu Stettin und dem Aufbau der W i r t schaf ts- kam m er Pom m ern.
A ußer seiner T ätigkeit auf dem G ebiete des Verkehrswesens b earbeitete D r. S chräder als erster Syndikus der Kamme*
in d er H auptsache A ußenhandels- und Z oll-Fragen, die Eie vatorenverw altüng, zu deren L eistungssteigerung e r wesentlich b eigetragen h at, das W iegeam t, das Tarif- und Verkeiirsbüro, das durch seine Initiative ins Leben gerufen w urde, die See arm enkasse, das E x pertenbüro, die mit dem S tettiner HafeP1 zusam m enhängenden und P ersonal-F ragen. A ußerdem hatte D r. S chräder bis zu seinem Ausscheiden aus dem K am m ei dienst folgende A em ter inne: M itglied des V e r k e h r s a u s r
schusses d er A rbeitsgem einschaft d er Industrie- und Han delskam m ern in d er R eichsw irtschaftskam m er, Geschäftsfu rer d er B ezirksgruppe P om m ern des V ereins zur W ahren d er O derschiffahrtsinteressen e. V., M itglied des Ausschüsse5 des V ereins zur W ahrung der O derschiffahrtsinteressen, schäftsführer d er B ezirksgruppe P om m ern d er FachgrupP Ziegelindustrie — des ehem aligen V erbandes pommersc Ziegel- und H artsteinw erke —, V orsitzender des Vervva tungsausschusses d er seem ännischen H euerstelle zu Stettn >
M itglied des P rüfungsausschusses für D iplom volksw irte d er E rn st M oritz A rndt-U niversität zu Greifsw ald und ste . v ertretender G eschäftsführer d er G esellschaft zum Aus a dec S eeschiffahrtsstraße Stettin—Swinemünde.
F ern er w a r D r. S chräder G eschäftsführer des Baltische^
V erlags G .m .b .H . und, w ie bereits erw ähnt, H e rau sg eb e^
des „O stsee-H andel“ . Seit 1927 h a t er etw a 60 A ufsätze aU^
eigener F eder für die Zeitschrift beigesfceuert *), m denen teilw eise erschöpfender W eise zu den v ersch ied en sten » ^ schaftsfragen Stellung genom m en w urde, und a u ß erd em die redaktionelle G estaltung fast jeder A usgabe der ® schrift w esentliche A nregungen gegeben. E s ist in ers Linie hierauf zurückzuführen, daß der „O stsee-H andel ejp zu den deutschen H andelskam m erorganen zählt, die durchaus eigenes G epräge trag en und weithin, auch Auslande, anerk an n t sind. N eben A rbeiten über za h h e*c ^ .w irtschaftliche E inzelgebiete h a t D r. Schräder in seinen ^ . sätzen, die hier im einzelnen nicht nam entlich äufge^u^
w erden können, insbesondere im m er w ieder drei große, die W irtschaft des K am m erbezirks und darüber hinaus g ^ O stdeutschlands w ichtige Gebiete behandelt: näm lich ein unsere H andels- und V erkehrsbeziehungen zu den 0 s ländern, zum zw eiten die mit dem sü d o steu ro p äisch en ,-K zusam m enhängenden P roblem e, schließlich die e ig en tu ^ S tettiner V erkehrsfragen, die sich aus der ze n tra le n ' ^ schaftsgeographischen L age Stettins als führenden deutsc
See- und Binnen-H afens ergeben. ^
D aß die P flege der W irtschaftsbeziehungen zu den O s ts e e l^
d ern eine prim äre A ufgabe d er S tettiner K am m er ist, i Ve*'
*) E ine R eihe seiner w issenschaftlichen A rbeiten una ^
■ öffentlichungen bringen w ir in d er vorliegenden Numme*
S. 21.
i- Juli 1937 O S T S E E , H A N D E L 3
em kurzer Blick auf die L andkarte. Dr. S chräder hat stets erkannt, daß ein gutes, auch durch persönliche B ek an n t
schaften fundiertes Verhältnis, Stettins zu den m aßgeblichen Wirtschaftss'tellen d er Länder des O stseeraum s geknüpft w er
den muß. D em gem äß h a t er durch verschiedene Reisen in
^iese Länder seine -Kenntnis ihrer wirtschaftlichen V erh ält
nisse stetig vertieft.
Daneben h a t D r. S chräder, nam entlich im le tz te n Jah rzeh n t seiner K am m ertätigkeit, die W irtschaftsverbindungein des Stettiner K am m erbezirks mit d e n zen tral- u n d sü d o steu ro p ä- lschen Ländern im m er wieder zu beleben versucht. H ier War es insbesondere das P ro jek t des O der-D onau-K anals, den er in k la re r E rkenntnis d er Verkehrs- und handelspoli
tisch ausschlaggebenden B edeutung dieser natürlichen Fort- rung d er O derlinie nach d em Südosten — nicht m ü d e
^ Urde zu fordern. N och am 1. Juni 1937 hatte Dr., Schräder elegeriheit, in einem V ortrag auf einer T agung des Comites er tschechoslow akischen und reichsdeutschen H an d elsk am mern und K analbauorganisationen in P ra g ausführlich zur rage des O der-D onau-K anals Stellung zu neh m en * ). Auch le in der gleich en R ichtung lie g e n d e T atsache, daß d e r See- j^a en Stettin zum ersten Mal in diesem; J a h re auf d e r Bresi- . er S ü d o stm esse durch einen eigenen Stand v e rtre te n ' war, neben d er F örderung durch R eichsm inister a. D. D r. D r.
0 lne, d em bisherigen G eschäftsführer d er Stettiner Hafen- Sesellschaft, mit dem Dr. S chräder in allen diesen F ra g e n eng
^ sam m engearbeitet ^at, seiner Initiative zu verdanken.
s der Fülle d er von D r. S chräder b earbeiteten V erkehrs- tun sei an seinen fortdauernden K am pf für die E rh a l
tend* Un^ F estiS’ung d er W ettbew erbslage Stettins a ls See- schiffahrtshafens erinnert, der nicht nur gegenüber
^ außerordentlich anziehungskräftig gew ordenen a u ß e r - a scnen V erkehrsw egen geführt w erden m ußte, sondern
*n H inblick auf die durch K riegsfolgen und die Aus- St . Un^ en des Staffeltarifsystem s beeinträchtigte Stellung dig- mS *nnerhalb d er deutschen V erkehrsw irtschaft notwen-
^ a i ‘ diesem Sinne h a t D r. S chräder schon seit jeher B a n k e n d er Auslobung gegenüber außerdeutschen V e r
leb rSWe^ en vertreten, und er konnte m it G enugtuung er- Re‘ ‘h dieser G edanke von d er nationalsozialistischen S° ^ ^regierung im Ja h re 1933 in die T a t um gesetzt wurde,
&ch a nunm eh r im R ückvergütungsw ege die auf au ß e rd e u t- I>Ur . ^ ettbew erbsw egen 'erzielbaren R aten auch bei d er
^ n n te durch D eutschland g ew ä h rt w erden. D ie soge-
^ erück ‘R egulierung d er S eehafendurchfuhrtarife, also die bei (i "Slc^ t% u n g der eisenbahnkilom etrischen Entfernungien liehstCn ^ rac^ tsä tzen dieser T arife, w ar eines d er w esent- Gebi^ 11 ^ r^ e^ n^sse seiner A rbeiten auf verkehrspolitj^dhem V l-aS Sicherung seines V erkehrs wirtschaft- den , Unterlandes auß erh alb • d er R eichsgrenzen gegenüber poütis ?Uts^ en W ettbew erbshäfen brachte. Die verkehrsl- Wirtsch ^ S tellu n g n a h m e vom Standpunkte d er O strau m -
^chrade * -ZU den ^ g ^ a n r n te n O stw est-T arifen h a t D r.
iiche^ R n^cht n ur in seiner K am m ertätigkeit den m aßgeb- avich in 6 ^ r^ en gegenüber zum A usdruck gebracht, sondern die dg , ^ erö^ entlichungen n iedergelegt und sich dam it für
^äfen .Sc^ e K üstenschiffahrt zwischen S tettin und den R h e in -
^ erk e h in^ eSetZtj C^ e e*nen wichtigen B estandteil des Stettiner kebrsD ^ .^arste llt. S ehr bezeichnend für seinen weiten v e r
mischen Blick ist auch die T atsache, daß er schon
*) V---
R e ic h e „O stsee-H andel“ N r. 12 v.m 15. G. 1937.
im S eptem ber 1932 in einer den zustän d ig en 'R eich sb eh ö rd en u n terbreiteten eingehenden D enkschrift den V orschlag machte, zur S tärkung d er deutschen D evisenbilanz einen gro ß en Teil des V erkehrs zwischen dem R eich und O stpreußen auf den Seew eg über Stettin zu ziehen, ein G edanke, d er im V orjahr verw irklicht w urde. W enn auch infolge W iedereröff
nung des K orridorverkehrs ein Teil d er OstpreußeingüCer w ieder den B ahnw eg nimm t, haben sich doch grundsätzlich seine V orschläge zur U m leitung des O stpreußenverkehrs als praktisch durchaus durchführbar und zw eckm äßig für große Teile d er in B etracht kom m enden T ra n sp o rte erwiesen. In allen seinen tarifarischen A rbeiten, m ochte es sich nun um die E rstellung von Seehafenausnahm etarifen, W e ttb e w erb s
tarifen, Ab- und Zulaufstarifen und O derum schlagstarifen handeln, kam im m er sein S treben zum A usdruck, die n a tü r
liche Ausw eitung des E inzugsgebiets des S eehafens Stettin zu fördern. D azu k am die B eschäftigung mit d er F o rtb il
dung des norm alen G ütertarif schemas, die eine ungeheure M enge K leinarbeit erforderte.
So wie E isenbahnverkehr, Seeschiffahrt, Flußschiffahrt und K raftverkehr in einem Seehafen wie Stettin e n g m iteinander in V erbindung stehen und Zusam m enarbeiten müssen, galt die Sorge und B etreuung D r. S chräders jedem dieser V e r
kehrszw eige in gleicher W eise. E r h at d aran m itgearbeitet, claß die V ertiefung d er S eew asserstraß e auf 9 m, ihr A usbau und ihre B efeuerung durchgeführt und dam it Stettin zu einem S eehafen gem acht w urde, d er Schiffen bis zu 10- und 12 000 to jederzeitiges, unbehindertes Anlaufen gew ährleistet.
Stets h a t er sich für die M odernisierung d er H afenanlagen und ihre A usdehnung zw ecks Schaffung zahlreicher und b esserer L iegeplätze fü r die See- und B innenschiffahrt) sowie für die Aufstellung d er g ro ß en S chw er-E rzbrücken im R eiher- w erderhafen eingesetzt. E s ist mit auf seine ständige P ro p a gierung des H afenausbaus zurückzuführen, daß S tettin vor einigen Ja h re n einen m odernen, 43 000 to G etreide fassenden G etreidespeicher erhielt. D enn g era d e den Getreidevert- k eh r h at er im m er als eine d er D om änen des S tettiner H a fens angesehen. D ies ging auch aus seiner ^Fürsorge für. die E levatorenverw altung der Industrie- und H andelskam m er h e r vor, die zu B eginn seiner T ätigkeit über zwei schwimmende G etreideheber g e rin g e r L eistungsfähigkeit verfügte, heute ab e r einen G erätep ark von fünf schwim m enden H eb e rn hat, d arunter einen m odernen, pneum atischen H eb e r von 200 to Leistungsfähigkeit pro Stunde.
D er B innenschiffahrt w ar er nicht n u r als V erk eh rssach b ear
b eiter d er Kam m er, sondern auch als < G eschäftsführer des ehem aligen pom m erschen Binnenschiffahrts-V ereins und der jetzigen B ezirksgruppe P om m ern des V ereins zur W ahrung d er O derschiffahrtsinteressen in B reslau verbunden. H ier weisen bekannte N am en seinen W eg, von denen das H e b e w erk N iederfinow , das Staubecken O ttm achau, d er Anschluß des oberschlesischen Industriereviers an die O derw asserstraße und die P ropagierung des Baues w eiterer Staubecken sowie d er bereits erw ähnte O der-D onau-K anal genannt seien. W enn auch die E rrichtung dieser B auten nicht auf sein W irken allein zurückzuführen ist, w ar er es doch, d er in den Stettiner W irtschaftskreisen stets den G edanken an die unbedingte N otw endigkeit d er V erbesserung d er .O derw asserstraße w ach
hielt und so dafür sorgte, daß die K am m er im m er wieder das ganze G ewicht ihres W ortes für die D urchführung dieser P rojekte in die W aagschale warf. Bei seiner v erkehrspoli
tischen T ätigkeit w ar ihm stets das Ideal einer organischen
4 O S T S E E ^ H A N D E L N um m er 13
Zusam m enarbeit, das er zwischen den 4 g roßen V erkehrs1- träg e rn erstrebte, ziel- und richtungweisend. E s kam ihm d a r
auf an, die Oderlinie zu halten und das O stproblem einer G e
sam tlösung näherzuführen, w enn er die im deutschen O sten vorhandenen K räfte zu fördern und zu entwickeln suchte.
N eben d er B earbeitung dieser g roßen A ufgaben h a t Dr.
S chräder die A rbeit im Kleinen niemals vernachlässigt. E r w ar stets ein hilfsbereiter B erater eines jeden K aufm annes und U nternehm ers des Stettiner W irtschaftsbezirks, und wo im m er m an in w irtschaftlichen F rag en an ihn h era n tra t, stellte er sich bereitw illigst zur V erfügung. H ierbei k am ihm die in den vielen Ja h re n seiner T ätigkeit erw orbene tiefgehende Kenntnis d er W irtschaftsstruktur des von ihm zu betreuenden
• Gebiets in im m er reicherem M aße zu statten.
Als V orgesetzter w ar D r. Schräder seinen M itarbeitern in treuer F ü rso rg e verbunden. E r stand jedem einzelnen je d e r
zeit mit R at und T a t zur V erfügung. E r nahm an dem p e r
sönlichen Schicksal seiner G efolgschaft sorglichen Anteil und tat alles im Bereiche des M öglichen . liegende, um zu
friedene und arbeitsfrohe M enschen um sich zu haben. Ih ren von H erzen kom m enden D ank statteten ihm seine A'rbeitsi- lcam eraden ab, als er sich von ihnen verabschiedete.
Die Industrie- und H andelskam m er zu Stettin und die W irt
schaftskam m er Pom m ern sehen D r. S chräder mit tiefem Bedauern aus seinem Amte scheiden. E r hat sich in den Ja h re n seiner A m tstätigkeit, die au s der Geschichte ,der am t
lichen Stettiner H andelsvertretung niem als fortzudenken sein wird, viele treue F reunde erw orben. K aufm annschaft und U nternehm erschaft des K am m erbezirks wissen, w as für einen V erlust sein A bgang für die heim ische W irtschaft bedeutet- Die stete V erschlim m erung seines Leidens m achte aber sein Ausscheiden aus dem aufreibenden und im m er anstrengender w erdenden K am m erdienst notw endig. D aß D r. H ans Schräder im R uhestande eine grundlegende Besserung seines Gesund hieitsjzustandes beschieden sein möge, und daß der von ihm länger als zwei Jah rzeh n te betreuten W irtschaft seine Kennt
nisse, seine E rfahrungen, sein R at und seine außerdienst liehe M itarbeit noch viele Ja h re erhalten bleiben mögen, das sind die von H erzen kom m enden W ünsche, die diesen zu den ersten Sachkennern D eutschlands auf dem Gebiete des V erkehrsw esens gehörenden Mann bei seinem Eintritt in den R uhestand begleiten.
Dr. L a n g e ,
Präsident der Industrie- und H andelskam m er zu Stettin, Leiter der W irtschaftskam m er Pom m ern.
Die Bedeutung der Oder für die Ausfuhr.
Von Dr. H a n s S c h r ä d e r ,
1. Syndikus der Industrie- und H andelskam m er zu Stettin, H Längst h at sich auch in d er breiten Masse d er Bevölkerung die E rkenntnis verbreitet, daß auf einer durch den A usgang des W eltkrieges um 2/ 7 beschränkter Bodenfläche die in den letzten 100 Ja h re n verdoppelte Zahl deutscher M enschen nur ernährt w erden kann, w enn d er deutsche A ußenhandel in größtm öglichem A usm aße eingesetzt wird. D aran än d ert die T atsache nichts, daß auf vielen G ebieten d er R ohstoff W irt
schaft die bisher 100°/oige A bhängigkeit vom Auslands bezug entw eder ganz o d er zu einem erheblichen Teil beseitigt w o r
den ist und in im m er stärkerem M aße beseitigt w erden wird.
D ie Lungen, durch die dem deutschen Volks- und Wirtschaftsi- k ö rp er die erforderlichen Lebensstdffe verm ittels A ußen
handel und V erkehr zugeführt w erden, sind die deutschen Seehäfen. 92 o/o des deutschen E isenbahngüterverkehrs entfal
len auf den Inlandsverkehr. F ast 55°/o des V erkehrs auf d eu t
schen B innenw asserstraßen entfallen auf den Inlandsverkehr, w ährend von dem V erkehr über See 85% auf den A uslands
verkehr entfallen.
Da unsere g ro ß en natürlichen W asserstraßen bis auf Rhein und D onau an ihren M ündungen in die S ee bedeutende d eu t
sche S eehäfen besitzen, von denen einige zu den größten W elthäfen gehören, so wird im Z usam m enhang mit dem v or
h e r G esagten die B edeutung unserer g ro ß en natürlichen W asser
straßen fü r den A ußenhandel und die E x p o rt Wirtschaft ü b e r
hau p t ohne w eiteres klar. D er deutsche O sten diesseits des K orridors wird v erkehrsgeographisch beherrscht vom Oder- strom -System , d as über 900 km schiffbare W asserstraßen auf weist. D as O derw asserstraßensystem , d as zur Zeit von Cosel-O derhafen, dem nächst unm ittelbar vom oberschlesischen Industriegebiet, bis zum S eehafen Stettin reichen wird, ist in seinem W ert und in seiner B edeutung für den A ußenhandel des deutschen Ostens dann unm eßbar, wenn es gelungen sein wird, durch ein System von etw a 450 Millionen cbm
auptgeschäftsführer d er W irtschaftskam m er P om m ern a- D- fassender S taubecken die fast alljährlich schw ere Schäden an richtenden U eberschw em m ungen zu verhüten und währen d er w asserarm en Som m erzeit eine voll schiffbare W asser straße zu gew ährleisten. D er A dolf-H itler-K anal und die Staubecken bei O ttm achau, T uraw a, Sersno usw. werden, der einst vollendet, das angestrebte Ziel erreichen lassen. D er O der-D onau-Elbe-K anal, das für M itteleuropa bedeutungs vollste, bauw ürdigste und billigste K analvorhaben, das trotz seiner ungeheuren V orzüge und V orteile für die beteiligte11 m itteleuropäischen S taaten, als da sind Deutschland, 1 Tschechoslow akei, O esterreich, U ngarn, Jugoslavien, mänien, Bulgarien und die S taaten des Schw arzen Meeres, ab er auch Skandinavien und U ebersee, noch nicht in Angn genom m en wurde, w ürde das begonnene W erk der Oderregu lierung im w ahrsten Sinne des W ortes krönen.
W as k ann inzwischen geschehen, um der O d e rw a s se rs tia als d er H aup tv erk eh rsstraß e des deutschen O ste n s ihre Au gäbe, dem deutschen A ußenhandel in gesteigertem M aße z dienen, zu erleichtern?
E s muß ein organisches Zusam m enarbeiten der R eichsba und d er deutschen Binnenschiffahrt sowie des K raftw ag en
Verkehrs herb eig efü h rt w erden. ^
Im R ahm en dieser organischen Z usam m enarbeit muß es einer für R eichsbahn und B innenschiffahrt gleich vortei h a fte n R e g e lu n g d e r B in n e n w asserstraß en U m sch lag starife, a der F ra g e der unzw eifelhaft kostenm äßig ü b e rs e tz te n N entfernungen des norm alen G ütertarifschem as zum mindesten insoweit kom m en, als fü r die binnenschiffseigenen und dem ausländischen W ettbew erb unterliegenden G üter A usnahm e staffeln in F orm von B innenum schlagstarifen des Ö derstrom g ’ebietes erstellt werden.
Die O derw asserstraße muß durch d erartige B innenum schlag5 tarife in ihrer A nziehungskraft w irksam unterstützt, als na
k J u l i 1937 O S T S E E - H A N D E L
Irlich© wohlfeile W ettbew erbsstraße ausländischen, durch künstliche M aßnahm en entgegen geographischer L age w ett
bewerbsfähig gem achten B ahnw egen zwecks R ückgew innung alten odereigenen V erkehrs entgegengesetzt werden.
Zur Förderung d er A usfuhrtätigkeit deutscher G üter müssen auf die U m schlaghäfen d er O derw asserstraße die E rm ä ß i
gungen der S eehafenausfuhrtarife entsprechende Anwendung finden.
£>as gleiche gilt für die Seehafeneinfuhrtarife von Rohstoffen, di® für den A ußenhandel d er deutschen W irtschaft m ittelbar
°der unm ittelbar von B edeutung sind.
P*e Schleusengebührejipolitik des O derw asserstraßensystem s lst wie die Seehafenausnahm etarifpolitik der R eichsbahn in
den D ienst des A ußenhandels zu stellen und entsprechend zu gestalten.
Die U m schlagsgebührenpolitik d er in d er öffentlichen- H and befindlichen Binnenum schlagshäfen des O derstrom gebietes ist den V orkriegssätzen anzugleichen und in den Dienst des deutschen A ußenhandels zu stellen.
E s ist durch entsprechende E inw irkung auf die Staatsbahn- verw altungen d er anliegenden S taaten dahin zu w irken, daß diese die nach den Binnenum schlagsplätzen des O d erw asser
straßensystem s bestim m ten B ahntransporte nicht ungünstiger tarifieren, als die nach Binnenum schlagshäfen der eigenen Strom gebiete bestim m ten Transponte.
Zur Entwicklung des Außenhandels Lettlands.
er A u ß en h an d el Lettlands hat sich in den letzten 5 Ja h re n
^ aufsteigender Linie entwickelt und ist es der neuen S taa ts
rung gelungen, im Laufe von 2 Ja h re n erst den Passiv- Saldo der H andelsbilanz zu verm indern und dann im Ja h re
'^6 einen Ausfuhrüberschuß zu erzielen:
Einfuhr- (—) A usfuhrüberschuß (-]-)
+
12,0— 9,7
— 9,6 ‘
— 2,2
+ 16,7
_ tem ber 1936 eine Ab- ertung des Lat um 40o/o durchgeführt und zw ar so, daß, die atWährung an das -englische Pfund angeschlossen w urde Pfd. St. = 25,22 Lat), m ithin ist diese Tatsachei bei den Zahlen für
en B eu rteilu n g d e r a u ffa lle n d e n S te ig e ru n g d e r E in - u n d
^usfuhr ttian 1932 1933 1934 1935
E infuhr Ausfuhr in Mill. Lat
84,5 96,5
1 91,2 81,5
1 94,9 . 85,3
’ 100,9 98,7
5 • . 121,7 138,4
^nntlich hat Lettland am 28.
1936 zu berücksichtigen. Zieht m an zur besse- der auffallenden Sti
im Ja h re 1936 die M engenzahlen heran, so findet E i n f u h r :
T onnen
= 1048 651
= 1 100 908
A u s f u h r : T onnen 1051 399 1079 131 1935
v 1936
E in ^ 6*^* man SerinSe Steigerung d er M engenzahlen in len Un<^ Ausfuhr im J a h re 1935 mit dem starken Anschwel- so i^ er ^ ertza*den in Ein- und Ausfuhr im selben Ja h r, ac^ Ian§ t sich einem die Meinung auf, daß die 1936 zu beob- sch enden Preissteigerungen für bestim m te W aren nicht daran
^ u sein können, sondern, daß darin auch die oben er- jyj . 6 Abw ertung de£ Lat zum A usdruck kommt. ‘ Diese
^inung wird zur Gewißheit, wenn man die nun vorliegenden Vi °n. ^ as erste V ierteljahr 1937 mit denen für dasi erste
erteljahr 193Q v erg leich t:
1937 Anfuhr
Ausfuhr Also
T onnen 268148 305 709
Mill. Lat 62.7 60.8
1936 T onnen Milk Lat 272 680 32,3 269 732 32,9 in der E infuhr trotz Z urückgehen der Menge Steigerung An . ertes fast um das D oppelte, in d er Ausfuhr geringes
\Va , ^ ei1 der M enge und dabei gleichfalls bedeutendes An- sen des A usfuhrw ertes.
1) i e q
d e l r u k t u r d e s l e t t l ä n d i s c h e n A u ß e n l i a n - ben 1St ungefähr die gleiche wie im V orjahre geblie-
Verschiebungen ergaben sich nur i n d e r A u s f u h r .
I n d e r E i n f u h r stehen nach wie vor T extilw aren mit 15,3 Mill. Lat (13,1 Mill. Lat) an erster Stelle, gefolgt von Steinkohlen mit 11,5 Mill. Lat (8,3 Mill. L at). Eine b eträ ch t
liche Z unahm e zeigt die E infuhr von landw irtschaftlichen und Industriem aschinen, die mit l i , 4 Mill. Lat (7,2 Mill. Lat) an d ritter Stelle stehen. E s folgen M etalle mit 6,9 Mill. Lat (7,8 Mill. L at), Baum wolle mit 6,4 Mill. Lat (5,2 Mill., Lat), M etallw aren mit 4,7 Mill. Lat (4,7 Mill. Lat) und D ünge
m ittel mit 4,6 Mill. L at (4,2 Mill. L at).
I n d e r A u s f u h r nehm en H olzm aterialien mit 37,1 Mill.
Lat (25,2 Mill. Lat) die erste Stelle ein, gefolgt von B utter mit 25,3 Mill. Lat (18,5 Mill. L at), Flachs mit 16,8 Mill.
Lat (8,7 Mill. L at), Sperrholz 13 Mill. Lat (9,7 Mill. Lat), Schweine 10 Mill. Lat (3,5 Mill. L at), R oggen 5 Mill. L at (5,1' Mill. Lat) und T extilw aren mit 4,8 Mill. L at (3,7 Mill.
L at). Völlig zurückgegangen ist die Ausfuhr von S treich
hölzern sow ie von W eizen, d er im V orjahre noch die S um me von 3,8 Mill. L at ergab.
U n t e r d e n E i n f u h r l ä n d e r n steht D eutschland an erster Stelle, welches W aren im W erte von 46,7 Mill. Lat (37,2 Mill. Lat) lieferte gefolgt von E ngland, dem schärfsten K onkurrenten D eutschlands auf dem baltischen Manet, mit 26,2 Mill. L at (20,6 Mill. L at). An dritter und vierter Stelle stehen die V ereinigten S taaten von N ordam erika mit 8,6 Mill. Lat (6,7 Mill. Lat) und Schw eden mit rund 4 Mill. Lat (2,1 Mill. L at). Die Z unahm e d er E infuhr aus Schw eden hän g t mit um fangreichen Lieferungen für das K raftw erk in K eggum zusam m en.
U n t e r d e n A b n e h m e r l ä n d e r n nim m t E ngland die erste Stelle mit 48 Mill. Lat (29,8 Mill. Lat) ein, gefolgt von D eutschland mit 42,6 Mill. L at (33,1 Mill. Lat). -Es folgen dann B elgien mit 8 Mill. Lat (7,8 Mill. Lat) und die USA mit 6,5 Mill. Lat (4,2 Mill. L at). B em erkensw erterw eise h a t so wohl die E infuhr aus D eutschland als auch die Ausfuhr nach D eutschland recht beträchtlich an U m fang zugenom m en, I n d e n e r s t e n 4 M o n a t e n 1937 finden wir folgende Zahlen, in K lam m ern die Z ahlen für die entsprechende
Zeit 1936. •
I n d e r E i n f u h r : T extilerzeugnisse 8 Mill. Lat (4,4 Mill.
Lat), künstliche D üngem ittel 4,8 Mill. Lat (2,2 Mill. Lat), b e arbeitete M etalle 4,6 Mill. Lat (1,5 Mill. L at), W eizen 3,9 Mill. Lat (—), B aum w olle 3,4 Mill. Lat (1,7 Mill. Lat), land
w irtschaftliche und Industriem aschinen 4,1 Mill. Lat (2,6. Mill.
L at), Steinkohlen 2,8 Mill. Lat (2,4 Mill. Lat).
6 O S T S E E , H A N D E L N um m er 13
I n d e r A u s f u h r : Holz. 17,2 Mill- L at (6,9 Mill. L at), B utter 8,7 Mill. Lat (3,6 Mill. Lat), Flachs 8,3 Mill. Lat (3,5 Mill. Lat), S perrplatten 6,3 Mill. L at (3,3 Mill. Lat), H äute, Felle 3,4 Mill. Lat (0,45 Mill. L at). Die A usfuhr von Schweinen, die im erste n V ierteljahr 1936 3,9 Mill. Lat e r
brachte, ist 1937 auf 0,86 Mill. L at zurückgegangen., D er H andelsverkehr mit den w i c h t i g s t e n L ä n d e r n g e staltete sich im ersten V ierteljahr 1937 bezw. 1936 wie folgt (in Mill. L a t) :
Einfuhr: Ausfuhr
1937 1936 '1937 1936 D e u t s c h e s R e i c h 17,58 13,35 18,19 15,06
G roßbritannien 11,40 . 6,27 23,10 7,17
Belgien-Luxem burg 4,49 0,83 4,63 2,42
Verein. S taaten 5,53 2,26 1,66 1,03
D änem ark 2,53 0,52 0,28 0,16
Schw eden 1,83 0,53 0,47 0,72
F rankreich 1,31 0,42 1,05 0,40
U dSS R 1,23 0,92 1,24 0,40
N iederlande • 0,87 0,45 2,60 0,86
Schweiz * 0,70 0,26 1,50 0,11
D er H andel mit den beiden anderen baltischen S taaten ist in d er Berichtszeit nach wie vor gering gewesen.
Auch der W a r e n d u r c h g a n g weist eine Abnahm e von 1'24 349 t im ersten D rittel 1936 auf 87 246 t in diesem J a h r
auf. Insonderheit g in g die D urchfuhr aus der U dSSR voll 104 604 auf 73190, die W arenbeförderung dorthin von 5 220 auf 3 082 t zurück. D er H andelsverkehr zw ischen D e u t s c h l a n d und L e t t l a n d gründet sich auf den H andelsvertrag von 1926 auf G rund dessen dem D eutschen R eich die Meist begünstigung gew ährt w urde, die nu r durch die b a l t i s c h e
Klausel beschränkt w ird. D er genannte H andelsvertrag vnirde durch das Abkom m en vom 20- N ovem ber 1935, das am 1. Ja n u a r 1936 in K raft g etreten ist, ergänzt. D i e s e s Abkom men, das eine E rhöhung d er W arenum sätze u nter B e r ü c k s i c h
tigung d er beiderseitigen w irtsch aftlich en N o tw en d ig k eiten vorsieht, läuft jeweils — falls es nicht drei M onate vorher g e kündigt wird — von J a h r zu J a h r w eiter. D as Abkommen w urde für 1937 erneuert und eine E inigung über den W aren
verkehr im Ja h re 1937 erzielt. U nberührt durch dieses Ab
kom m en ist d e r bisherige M odus im Z ahlungsverkehr g e blieben, d er durch ein seit August 1932 bestehendes V errech nungsabköm m en zwischen d er B ank von L ettland und der D eutschen R eichsbahk reguliert wird. Dieses A b k o m m e n
zw ischen den beiden L ändern h at sich gut eingespielt un viel z,ur H ebung des W arenverkehrs zwischen D eu tsch en und L ettland beigetragen. Im Z usam m enhang mit der Ab w ertung des Lat sind übrigens seitens des lettländischen De visenausschusses neuerdings gewisse E rleichterungen im Zah lungsverkehr mit Ländern, wie z. B. mit Deutschland, g e schaffen worden, mit denen L ettland im V errech n u n g sv er k eh r steht.
Die Amtsträger
des pommerschen Einzelhandels in Kolberg.
Von Dr. H. L i c h t e r b e c k.
D as O stseebad K olberg stand in d er Zeit vom 6. bis 8. Juni im Zeichen des pom m erschen Einzelhandels. M ehr als 400 A m tsträger der W irtschaftskam m er P om m ern U n tera b tei
lung E inzelhandel und d er pom m erschen G liederungen der F achgruppen innerhalb der W irtschaftsgruppe Einzelhandel w aren h ie r zusam m engekom m en, um aus den Ausführungen m aßgebender Persönlichkeiten vo|n Partei, S taat und O rg a
nisation die Richtlinien für ihre kom m ende A rbeit zu e r
halten. D ie T agung stand unter d er Leitung des Pg. Paesch, d er anstelle des vor kurzem zurückgetretenen Pg. Reinsch als L eiter der W irtschaftskam m er P om m ern U nterabteilung E inzelhandel eingesetzt w orden ist.
D en A uftakt d er T agung bildete — nach m ehreren internen Sitzungen und E m pfängen — eine gem einsam e K undgebung säm tlicher A m tsträger im g ro ß en S aal des K olberger K u r
hauses, bei d er d er stellvertretende L eiter d er W irtschafts
g ru p p e Einzelhandel,' Pg. B rauerhoch-G era, über die Auf
gaben und Ziele d er B erufsförderungsarbeit sprach. Herausv gestellt w urde hierbei d er G rundsatz, daß V o rau ssetzu n g für das G elingen d e r zukünftigen Arbeit der W irtschaftsgruppe eine innere G esundung des E inzelhandelsberuf sstandes ist.
E s g äb e im E inzelhandel zw ar eine Vielzahl w ertvollster M enschen, daneben ab e r auch zahllose E xistenzen ohne jeden inneren H alt und o h n e den G lauben ati den W e rt ihres eige
nen Berufes. S olange es nicht gelingt, hier W andel zu schaf
fen, indem diese belastende B estandteile des B erufsstandes in andere, sie m ehr befriedigende A rbeitsm öglichkeiten ü b e r
führt w erden oder indem m an ihnen neuen Mut für ihren —
zweifellos nicht leichten — E xistenzkam pf im E i n z c l h a n d e
gibt, w ird das Gesicht des E inzelhandels im m er z w i e s p ä l t i g s e i n .
D er H auptgeschäftsführer der W irtschaftskam m er Pommern U nterabteilung Einzelhandel, Pg. Appel-Stettin, b e fa ß te sic anschließend mit d er G estaltung d er zukünftigen Arbeit er U nterabteilung E inzelhandel und der F achgruppen der schaftsgruppe E inzelhandel in Pom m ern. A u szu g eh en i^
im m er von der besonderen S truktur Pom m erns, die a A grarprovinz fü r den E inzelhandel g a n z , an d e re P r o b l e m e
aufkom m en läßt als ein industrieller Bezirk. D as bew eisen ie Sorgen, die z. B. im Zusam m enhang mit d er V erödung e W ochenm ärkte und der Ausdehnung des U m satzes der Ver sandgeschäfte und H ausierer auftreten. G r u n d l a g e ~ für eine positive G estaltung d er A rbeit ist ein' g uter A m tsträ g e ra p rat, der die G ew ähr gibt, daß die D irektiven, die von Stettin ausgehen, auch tatsächlich bis in den letzten O rt P o m m e r n s
zur V erw irklichung gelangen.
D er Abend des ersten Tag!es w urde mit einer Kam erad schaf tsveranstaltun g abgeschlossen, die ihr besonderes^
p räg e durch eine A nsprache des V ertrete rs des Gauleitei»?
d es Gau geschäftsführ ers Pg. E ck h ard t, erhielt.
D er zweite T ag w ar den fachlichen T agungen g e w i d m e t Säm tliche B ezirksfachgruppen der zehn Reichsfachgiuppj3^
traten mit ihren A m tsträgern gesondert zusam m en, um speziellen fachlichen F ra g en , die zur Zeit im M ittelpun des Interesses stehen, einer eingehenden E rö rte ru n g zu nn te rz ie h e n . Zu fa s t säm tlich en V e ra n sta ltu n g e n w aren die
M u l i 1937 O S T S E E * H A N D E L 7
Reichsieiter der F achgruppen sowie ihre H auptgeschäfts- Führer erschienen, sodaß die G ew ahr einer wirklich authen
tischen U nterrichtung der A m tsträger gegeben w ar. Beweis das außerordentliche Interesse der A m tsträger w aren die S1ch an die R eferate anschließenden A ussprachen, die sich bei verschiedenen B ezirksfachgruppen bis in den späten Nachmittag hineinzogen.
^ ie Zusam m enfassung d er T agesergebnisse fand in einer am Abend vor sich, gebenden gem einsam en Sitzung säm tlicher Arntsträger statt, bei d er der H auptgeschäftsführer der W irt
schaftsgruppe E inzelhandel, Pg. D r. W ieser, und sein Stell
vertreter, Pg. D r. Dütsich, sprachen. G rundgedanke dieser Ausführungen w ar die F eststellung, daß eine w esentliche Voraussetzung für die im Interesse des Einzelhandels b e reits erzielten E rfolge in der zielbew ußten Zusam m enfassung der fachlichen Arbeit bei der W irtschaftsgruppe Einzelhandel unter der Leitung des Pg. Dr. H ayler-M ünchen zu sehen ist.
^ es gilt auch für die G estaltung der Berufsförderung^- arbeit, über deren Inhalt und Ziel der Berufsförderungs- referent der W irtschaftsgruppe Einzelhandel, Pg. Bonte-
&erlin berichtete.
Höhepunkt und Abschluß d er T agung bildete die wiederum gemeinsam für säm tliche A m tsträger durchgeführte Sitzung
^ dritten T age. H ier sprach zunächst als V ertreter des eichsw irtschaftsm inisters H err M inisterialrat D r. Michel, der Slch in ganz grundlegenden Ausführungen zum T hem a „Ein-
^elhandelss£hutzgesetz“ äußerte. D ieser V ortrag, der in der ach- und T agespresse des R eiches außerordentlich starken
^ iderhall gefunden hat, stellt die erste offiziöse Mitteilung es R eichswirtschaftsm inisterium s zu der F ra g e der zukünfti-
£en G estaltung des Einzelhandelsschutzgesetzes dar. E s 'Urde zum A usdruck gebracht, daß der bereits seit langem erkennbaren E ntw icklung des Einzelhand elssch ut z g es et ze s Vorri Sperrgesetz zum B erufsgesetz nunm ehr bew ußt F o rt
gang gegeben w erden wird. Im M ittelpunkt des kommen- 11 Gesetzes w ird also w eiterhin und verstärkt der Grund,-
&atz der Auslese d er neu in den B erufsstand 'H ineinstrebenden Stehen. Z ugang zum E inzelhandel w ird dem nach auch in Zu- nur derjenige finden, der als sachkundig und persönlich
^ verlässig anzusprechen ist. Von besonderer B edeutung ist Ankündigung, daß m an b estreb t sein w ird, die bisherige egrenzung der Z uständigkeit des Einzelhandelsschutzge!- tt'2es auf den K reis der sog. „offenen Verkaufsstellen;“
gU.Szuweiten, und zw ar in d er R ichtung, daß in Z ukunft
! m 11 i c h 'e F orm en der gew erblichen W arenabgabe an ' zte V erbraucher von diesem G esetz erfaßt w erden. D am it s der d er von der B erufsvertretung des E inzelhandels tr a ° n S6*t ^anSem vorgebrachten F o rderung R echnung ge- daß bei einer B eschränkung der Zugangsm öglich-
^ lten zum E inzelhandel nicht Lücken offengelassen w erden, sch lGS ^ Cn vom B etrieh einer offenen V erkaufsstelle Ausge- ossenen erm öglichen, sich als „E inzelhändler“ — d. h.
G lic h e V erteiler von W aren an letzte V erbraucher — s*U-d 5 n anderer B etriebsform en (H ausierergew erbe, Ver-
^ Ullternehm en u. ä.) zu betätigen. D iesem M ißstand — ' Lii l S° Sln<^ A usw irkungen d er im vorigen aufgew iesenen en zu kennzeichnen — w ird dadurch abgsholfen vver- die J ^ as zu^ünftige Einzelhandelsgesetz alle F unktionen, stell SlC^ ^ ^ w i r t s c h a f t l i c h g esehen als E inzelhandel dar- t0nt"en’ ei'fa.ssen wird. D iese Ausführungen, in denen auch be- in. i Wurc*e> daß die E inschaltung der G ruppen und Kamm ern s Z ulassungsverfahren gem äß Einzelhandclsschutzgesetz
nicht n ur beibehalten, sondern noch w eiter ausgebaut w erden w ird, stellen einen erfreulichen B eitrag zu der T atsache dar, daß die volksw irtschaftliche N otw endigkeit des E inzelhandels nunm ehr uneingeschränkte A nerkennung findet, w as nicht zu
letzt auf die g erad e im R ahm en des V ierjahresplanes vielfach unler Beweis gestellte E insatz-F ähigkeit und -W illigkeit des Einzelhandels zurückzuführen ist.
D en A usführungen von M inisterialrat Dr. Michel schloß sich ein V ortrag des V ertreters des R eichsköm m issars fü r die Preisbildung, R egierungsrat "Dr. R entrop-B erlin, an, d e r sich mit dem T hem a „A usw irkungen d er PreisstopV erordnung“
befaßte. D r. R entrop erkannte an, daß g e ra d e dem E in z el
h andel m ehr als allen ändern Stufen d er W irtschaft durch die Preisstopverordnung L asten aufgebürdet w orden sind. Dies ergibt sich aus d er T atsache, daß der E inzelhandel im Z eit
punkt des S tichtages d er Preissitopverordnung in w eitest
gehendem M aße Abschlüsse g etätig t hat, die auf erhöhten E inkaufspreisen basieren. D a diese P reissteigerungen am S tichtage im V erkaufspreis g rößtenteils noch keine B erück
sichtigung gefunden hatten, w ar eine erhebliche V erm inderung d er V erdienstspannen die Folge, insoweit der alte V erkaufs
preis beibehalten und die Steigerung des E inkaufspreises aus der V erdienstspanne g etrag en w erden m ußte. D ieser Situation ist in d er Zw ischenzeit für die Spinnstoff- und LederwirU schaft dadurch grundsätzlich R echnung g etra g en w orden, daß hier die Steigerungen des E inkaufspreises an den sog. S top-P reis angeh än g t w erden dürfen. F ü r die anderen Branchen, fü r die diese allgem eine E rleichterung noch nicht vorliegt, gab H e rr D r. R entrop die ZusicKerung ab, daß d er R eichskom m issar für die Preisbildung den N öten des E in zel
handels w eitgehendes V erständnis entgeg en b rin g t und bereit ist, offensichtliche H ärte n durch Genehm igung von Ausnahme- Anträgen, die ja bekanntlich' in § 3 d er Preisstopverordnunig zugelassen sind, zu überbrücken. Im übrigen m;ü'sse der E inzelhandel g rö ß te n W ert darauf legen, eine R ationalisierung seiner B etriebsführung in die W ege zu leiten, da so am ehesten die im In teresse d er Preisstabilisierung notw endig w erdenden V erringerungen der V erdienstspanne ausgeglichen w erden können.
D iese A usführungen Dr. R entrops w urden durch ein K o r
referat des B eauftragten der W irtschaftsgruppe E inzelhandel für den V ierjahresplan, D r. Graw inkel-B erlin, ergänzt. Dr.
G raw inkel g ab eine zusam m enfassende D arstellung d er E rfa h rungen, die bisher im E inzelhandel mit d er Preisstopver- ordnuifg und den sonstigen P reisvorschriften gem acht w orden sind. E r b rachte die uneingeschränkte O pferw illigkeit des E inzelhandels im R ahm en d er E rfordernisse des V ierjahres
planes zum A usdruck, bat aber gleichzeitig darum , d aß die z. T. noch zu beobachtende ungleichm äßige V erteilung der L asten auf die einzelnen W irtschaftsstufen eine N achprüfung und K o rrek tu r erfährt. Im übrigen sei als besonders e r freulich herauszustellen, daß die W irtschaftsgruppe E in z el
handel sich in engster Z usam m enarbeit 'mit dem H errn Reichs- k o m m issa r. fü r die Preisbildung befindet. D ie W irtschafts
g ruppe w erde bem üht sein, d er V erantw ortung, die aus dieser Z usam m enarbeit erw ächst, stets g erecht zu bleiben.
D en erhebenden Abschluß der T agung bildete eine begeistert aufgenom m ene A nsprache des A ltgardisten Pg. Dr. Küster- Köslin, die den d er T agung innew ohnenden Sinn — näm lich des D ienstes für F ü h re r und V olk als Bekenntnis n atio n al
sozialistischer H altung — zum A usdruck brachte.
8 O S T S E E - H A N D E L N um m er 13
Oder-(Elbe-) Donau-Kanal.
Das bei d er Zentrale d er tschechoslow akischen H andels
und G ew erbekam m ern errichtete w asserw irtschaftliche K o
m itee der tschechoslow akischen und reichsdeutschen H andels
kam m ern und K analbauorganisationcn h at am 1. Juni d. J.
in P r a g unter V orsitz von P räsident Dr. T r e b i c k y - P rag, P räsident F i t z n e r - B reslau und V izepräsident G e i s 1 e r - Olm ütz und unter Beteiligung von Vertreterin d er in F ra g e kom m enden M inisterien eine Sitzung abgehalten.
E s w urde eingehend die W asser- und die volksw irtschaft
liche B edeutung und W ichtigkeit der E rrichtung des Donau- O der-E lbe-K anals verhandelt; zu dem ersten Bauabschnitt dieses P rojektes gehört d er D onau-O der-K anal. D as Komitee gelangte nach den R eferaten von Prof. Ing. S m r c e k , des I. Syndikus d er S tettiner Industrie- und H andelskam m er Dr, S c h r ä d e r , und des R eichsverkehrsm inisters a. D. Dr.
K r o h n e - Stettin zu d er U eberzeugung, daß es an der Zeit ist, dieses den m odernen A nforderungen entsprechende P ro jekt, dessen technische D urchführbarkeit unstrittig ist, end
lich durchzuführen, und zw ar in seiner Gänze, w enn auch naturgem äß in Bauabschnitten.
D er Bau d er neuen W eltw asserstraße w ird eine große Bedeutung nicht nu r fü r die E ntw icklung deir beteiligten) reichsdeutschen und tschechoslow akischen Gebiete, sondern auch aller mittel- und südosteuropäischen S taaten haben, mit denen schon jetzt enge wirtschaftliche B eziehungen bestehen.
Die V erw irklichung des P rojektes ist geeignet, die T schecho
slowakei auch als einen binnenländischen S taat zw eckm äßig in das europäische W asserstraßennetz einzuschalten.
D as Kom itee ist sich dessen bew ußt, daß es u n e r l ä ß l i c h
ist, daß d er D onau-O der-Elbe-K anal, obzw ar derselbe in erster Reihe V erkehrszw ecken dienen soll, allen Interesse'11 zugute kom m en muß, somit sowohl den Interessen der I11' dustrie und des H andels, als auch jenen der Landwirtschaft»
und daß das P ro jek t von diesem allseitigen Ge s i c h t s p u n k t e
aus behandelt werde. D as Komitee richtet jedoch s e i n e w ar
nende Stimme an alle berufenen F aktoren und m a ß g e b e n d e n
Stellen, indem es ersucht, daß auch bei den U n t e r n e h mu n r
gen örtlichen C harakters, von welchen manche schon ohne diesen 'Z usam m enhang realisiert zu w erden begannen, die N otw endigkeit im Auge behalten w erde, sich dem ganzen großzügigen P rojekt anzupassen, dam it die g ro ß e Linie, die durch das G esam tprojekt gegeben ist, nicht z e r s p l i t t e r t werde.
D esw egen spricht das Kom itee den W unsch aus, die Regie
rungen m öchten an die V erw irklichung des P rojektes in seiner Ganzheit und in dem den w irtschaftlichen und tech
nischen E rfordernissen unserer Zeit entsprechenden Umfang h eran treten und die Mittel zum Bau des Kanals, falls die
selben nicht aus dem laufenden Budget gedeckt w e r d e n 1
können, auf außerordentlichem W ege aufbringen.
D as Kom itee erklärt seine Bereitwilligkeit, bei d er D urchführung dieses großen W erkes m itzuarbeiten; es emp
fiehlt, daß einerseits ehestens die Mittel zur A usarbeitung des definitiven detaillierten G eneralprojektes für den Kanal frei- gegeben w erden und daß andererseits ehestens entschieden werde, in w elcher W eise die finanztechnische Seite des Pr°"
jektes gelöst w erden soll.
Berichtigung.
Zum Bau e in e s O der-D onau-K anals. In d em in Nr. 12 des „O stsee-H andel“ vom 15. J u n i 1937 u n te r o b ig e r U eb ersc h rift e r s c h i e n e n Berich*
ü b e r d en von Dr. II. S ch räd er, S te ttin , a u f d e r T ag u n g des C om ites d e r tsc h ech o slo w ak isch en u n d re ic h sd e u ts c h e n H a n d e lsk a m m e rn u n d K a n a l b a u -
O rg an isatio n en in P ra g am 1. J u n i 1937 g e h a lte n e n V o rtrag m u ß es a u f Seite 2, S p alte 2, Zeile 27 bis 30 a n ste lle „aus R u m ä n ie n , au s B ulgarien, aus Ju g o slav ien , au s G rie c h e n la n d “ fo lg en d erm aß e n h e iß e n : „ R u m ä n ie n s 37°/o, B ulgariens 61°/o, Ju g o slav ien s 26°/o, G riech en lan d s 22°/o“.
Mitteilungen der Industrie- n. Handelskammer
D er n e u e 1. S y n d ik u s d er In d u strie- u. H a n d e ls k a m m e r zu S te ttin und H a u p tg e sch ä ftsfü h r er d er W ir tsc h a ftsk a m m e r P o m m ern .
Zum N achfolger von Dr. S chräder ist mit Zustim m ung des H errn Reichs- und P reußischen W irtschaftsm inisters ab 1. Juli 1937 Dr. W alter L i n d e n bestellt worden. D r. Linden w urde am 22. D ezem ber 1902 in E ttlingen geboren, besuchte die R ealgym nasien in E ttlingen und K arlsruhe. N achdem er in K arlsruhe die R eifeprüfung bestanden hatte, bezog er die U niversität F reiburg im Breisgau, um V olksw irtschaft zu studieren. . E r schloß sein Studium mit der Prom otion zum Dr. rer. pol. ab.
Als Sohn eines E isenbahndirektors hat sich Dr. Linden stets m it besonderem Interesse der F ragen der V erkehrs W irtschaft angenom m en. Das gilt schon für die Zeit seines Studiums, als er in F reiburg nach bestandenem E xam en als D iplom
v o lk sw irt für seine D issertation sich das Them a „ E isen b ah n und K onjunktur“ wählte. Zum 1. Ja n u ar 192? tr a t er in die Dienste d er Stadt H alle als wissenschaftlicher H ilfsarb eiter des V erkehrsam tes. Zwei Ja h re später übernahm er die Lei
tung der V erkehrsabteilung der Industrie- und H andelskam m er M annheim, wo er sich besonders schwierigen Verkehrs"
P ro b lem en gegenübersah. D er alte W ettbew erb z w i s c h e n
R heinschiffahrt und den N ordse'e-Iiäfen verlangte b e s o n d e r s ,
für die Binnenhäfen stetes W achsein und geschicktes Handeln.
M anchen der im Laufe d er letzten Ja h re , deni O berrhein g e
w ährten U m s c h l a g s t a r i f e haben die U m schlagsplätze und die dortige W irtschaft Dr. Linden zu verdanken.
E nde M ärz 1935 siedelte Dr. Linden nach Berlin über, wö er in der A rbeitsgem einschaft der Industrie- und H a n d e l s k a m mern in der Reichs W irtschaftskam m er als Leiter der V erk eh rs- abteilung arbeitete. Seine über zw eijährige T ätigkeit in der
U u l i 1937 O S T S E E , H A N D E L 9
Von
STETTIN
an die
OSTSEE
m it den größten und sch ön sten Schnelldam pfern der R ügenlinie
«Rugard“, „Hertha“, „Odin“, „Frigga“
Im Som m er tägliche Fahrten nach
• Swinemünde • Insel Rügen
• Heringsdorf • Bornholm
• Zinnowitz • Kopenhagen
A b f a h r t : von Stettin ab 31. 5., Montags, M ittw ochs und Freitags um lioo, außerdem ab 6. 6. Sonntagssonderfahrten um 245 früh.
E rm ä ß ig te U rla u b s - R ü ck fa h rk a rte n
Illustrierte Prospekte u. nähere Auskünfte durch
Stettiner Dampfsdiiffs - Gesellsdiaii J. f. Braeunlidi G. m. b. H., Stettin
B o llw erk l b T el. 20030 u. 21415
Liegestelle u n d F a h rk a rte n a u sg a b e v o r M i t t e H a k e n t e r r a s s e
d a z u S e e d i e n s t O s t p r e u ß e n : K iel/T rav em ü n d e—W a rn e m ü n d e — Binz — S w in e m ü n d e — Z o ppot — P illau — M emel —
L ib a u —H elsingfors.
M it der Sw idag an die O stsee
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Nach
nemunde u. zuruück
ab Stettin regelm äß ig, w er k tä g lich er V erkehr m it den Dampfern
» B erlin “, „ S te ttin “, „ S w in e m ü n d e“.
ab S tettin , H ak e n te rra sse . . . 13,00 ab S w in em ü n d e, R a th a u sp la tz 6.45
Son n tag s A usflugsfahrten.
Swinemünder Dampfschiffahrts-A.-G.
STETTIN, B o llw e rk 1 b, Z im m er 9 Ruf 21415
D ra h ta n sc h rift: Sw idag.
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Papier sorgfältiger einkaufen!
Ebenso sorg fältig , w ie S ie z. B. M aschinen o d er Roh
stoffe einkaufen, sollten S ie bei d er W ah l des Papiers für Ihre G eschäftsdrucksachen sein. Ihr Brief knüpft oft die erste Verbindung mit dem Kunden an — es lohnt sich schon, auch da guten Eindruck zu e rzielen !