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Ostsee-Handel : Wirtschaftszeitschrift für der Wirtschaftsgebiet des Gaues Pommern und der Ostsee und Südostländer. Jg. 17, 1937 Nr. 8

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(1)

d r o n t h b i m S U N D S V A !

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O O S L O S T O C K HOJ

LENINGRAD

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A usgabe A

V E R L A G S O R T : S T E T T I N

NUMMER 8 15 . April 1937 17 . JAHRG.

Aus dem Inhalt:

Dr. E. S ch o en e: Erfassung der A lt- und A bfall-S toffe.

Dr. E. R ieg er: D ie A u ssich ten an den W eltro h sto ffm ärkten . Erzeugung und A u sfu h r der Holzindustrie Finnlands 19 36 .

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N u m m e r 8 0 5 T S E E = H A N D E L Jahrgang 1937

M e ] R ud. Christ. Gri b ei ... SleUUi

Regelmäßige Fraditdamplerlinien

zwischen

Stettin

und allen hauptsächlichen deutschen und aus­

ländischen H äfen d er O st- und N ordsee.

D u rc h fra c h te n n a c h B in n e n p lä tz e n u n d U ebersee.

D am p fe r fü r Massentransporte in d e r e u ro p ä is c h . F a h rt.

S p ezialsch iffe z u r B e fö rd e ru n g von langem Eisen.

D am p fer m it Kühlräumen fü r B u tte r-T ra n s p o rte usw .

Regelmäßige Passagierdampferlinien

z w is c h e n

Stettin—Tallinn (Reval)—Helsingfors Stettin—Tallinn (Reval)—Wiborg

Stettin—W isby—Stockholm Stettin—Riga

W ö c h e n tlic h e A b fah rte n in allen R ich tu n g en . B e q u em e G elegenheiten zu R u n d re ise n a u f d e r O stsee bei

B e n u tz u n g o b ig er L inien.

G esellschafts- u n d P a u sc h a lre ise n n a c h F in n la n d , E stla n d , L ettlan d , S chw eden, N orw egen.

A u sk ü n fte in allen F ra c h t- u n d P assag ean g e le g en h eiten sow ie F a h rp lä n e d u rc h d ie R e ed ere i

Rud.Christ.Gribel,Stettin

In- und ausländische Industrie- u. Bunkerkohlen Betriebsstoffe, Schmieröle

HugoStinnesG.m.b.H.

STETTIN-SASSNITZ

T el.-A d res se: Stinnesugo

Hermann öieffetfamp / pafewaff

_____________________________ [Ruf 502 _____________________________

alte* tittfc netten Summn

rR ofjffoffe f ä r S e ^ i f v p a p i c r u . p o w e n * 3 ni>ufirte

Eigene Umschlagstelle in Stettin

(3)

Wirfstiiaffszeifung für das Osfdeufsdie Wirtschaftsgebiet und die Osfseefänder

A M T L I C H E S ORGAN DER I N D U S T R I E - UND H A N D E L S K A M M E R ZU S T E T T I N O R G A N D E R W I R T S C H A F T S K A M M E R F Ü R P O M M E R N .

M I T T E I L U N G E N :

d er B ezirksgrup p e Pom m ern des V erein s zur W ah ru ng d e r O ders ch iffa h rtsin te res se n , Sitz Stettin, des V erein s zur F örderu ng ü berse eisc h e r H a n d els b e zie h u n g e n e. V. zu Stettin

des D eutsch-Finnländischen V e re in s e. V. zu Stettin d er D e u ts ch -S ch w ed is ch en Verein ig un g zu Stettin

D e u ts ch -sc h w ed isch e r N a c h ric h te n d ie n s td e r D eutsch en G es ells ch aft zum Studium S ch w ed en s zu G reifsw ald , b earb eitet unter M itwirkung d er N ordischen A u slan d -In stitu te d e r U n iversität G reifsw ald .

H era u s g e g e b e n von Dr. H. S c h r ä d e r , S yn d ik u s d er In d u strie- und H a n d els kam m e r.

Stettin, 15 . Zäpril 1937 17 . Jahrg.

Die Erfassung der Alt- und Abfall-Stoffe.

Von Dr. E . S c h o e n e , Stettin.

^ V ierjahresplan kom m t d er E rfassung und W iederverw er-

*UT1g aller Alt- und A bfall-Stoffe 'erhebliche Bedeutung zu.

Ihre O rganisierung ist 'eine d e r w ichtigsten A ufgaben der Ge- schaftsgruppe R ohstoffverteilung d es B eauftragten fü r den lerjahres.plan, M inisterpräsidenten G eneraloberst Göring. E s bedarf keiner E rö rteru n g , daß in einem rohstoffarm en und seiner Kolonien beraubten D eutschland alles getan w erden j ^ ß , was zur E rleichterung d e r Rohsltofflage beitragen kann,

^ b e s o n d e re a ^ er kan*1 nicht hingenom m en w erden, wenn Werte, die hoch in die M illionen gehen, a u s M angel an O rga-

^Nation, aus G leichgültigkeit, aus fehlender A ufklärung der evölkerung loder sonstigen G ründen der deutschen V olksw irt­

schaft nicht w ieder zugeführt w erden, sondern verloren gehen, wie dies bisher leider in beträchtlichem A usm aß der

1 war. E s m üssen d ah e r alle diese W erte, die noch bis kurzem als Altm etalle, A bfallstoffe und Müll aus. den Aushaltungen, a b e r au ch aus den B etrieben zum g ro ß en ei1 keiner ern eu ten V erw endung m ehr zugeführt wurden, 80Weit wie irgend möglich e rfa ß t und w ieder in den Wirt>

Schaftsprozeß hineingeleitet w'erden.

soll diese g ro ß e A ufgabe o r g a n i s a t o r i s c h gelöst erden? D er B eauftragte für den V ierjahresplan hat mit der fü h ru n g der S am m lungsaktion die G auleiter d er N .S.D .A.P.

eauftragt, die die w eitestgehenden V ollm achten zur Durch- rung aller g eeignet erscheinenden M aßnahm en erhalten aben. In den von dem L eiter d er G eschäftsgruppe Rohstoff- ilt^eüung, M inisterpräsident Köhler, erlassenen Richtlinien

^ gleichzeitig bestim m t worden, daß die Aktion unter allen k S tä n d e n in beständigem engsten E invernehm en mit dem ereits bestehenden R ohproduktenhandel, s o w e i t e r a l s

^ v e r l ä s s i g a n g e s p r o c h e n w e r d e n k a n n , durch- ührt w erden muß.. H ierm it ist also festgelegt, daß

^ ragerin und L enkerin der Alt- und A bfallstoff-Sam m lung die

^ärtei ist, daß daneben a b e r auch die E rfahrungen des legi- en R ohproduktengew erbes fü r das Gelingen d er gestellten

gaben nutzbar gem acht w erden sollen.

In P o m m e r n h a t d er G auleiter den G aupropagandaleiter und dam it den Propagajnda-Appar,at d er P artei mit d er O r­

ganisation d er Sam m lung und d er W erbung für sie beau f­

tragt. Die organisatorische A rbeit im einzelnen ist den Gau-, Kreis- und O rts-D ienststellen d er R e i c h s a r b e i t s g e ­ m e i n s c h a f t S c h a d e n s v e r h ü t u n g übertrag en w or­

den. D er G aupropagandaleiter h a t für die prak tisch e D u rch ­ führung d er Sam m lung die fplgenden zwei A ufgaben als we sentlich b ezeichnet:

1. Schaffung eines zuverlässig arbeitenden, dicht besetzten A nkauf sn etzes;

2, A ufklärung innerhalb d er B evölkerung, die anfallen­

den Alt- und A bfall-Stoffe diesem A nkaufsnetz zugehen zu lassen.

Z w eck der A ktion ist nicht etwa, n u r eine einm alige Sam m ­ lung durchzuführen, sondern eine r e g e l m ä ß i g e S a m m ­ l u n g s t ä t i g k e i t zu erzielen. D a ein neuer V erw altungs- ap p a rat zur E rreichung dieses Z ieles keinesfalls geschaffen w erden soll, ist die E inspannung des H andels und eine m ög­

lichst enge Z usam m enarbeit mit den zuverlässigen R ohpro- duktenhändlern, bezw. ih rer Z usam m enfassung in d er O rg a ­ nisation d er gew erblichen W irtschaft, d er F a c h g r u p p e R o h p r o d u k t e n g e w e r b e , die jetzt in einer F a c h ­ gru p p e A ltw erkstoffe aufgeht, geboten. D afür, daß u nter der Leitung d er P artei d er R.ohproduktenhandel m it der D urchführung d er S am m lungsaufgabe b etra u t w orden ist, sprach auch d e r U m stand, daß insbesondere die Sortierung d er anfallenden A ltm aterialien genaue F achkenntnisse verlangt, die eben n u r beim einschlägigen H andel vorhanden sind.

E s ist dem R ohproduktejnhandel eigentüm lich, daß er sich in drei Stufen auf baut, näm lich G r o ß h ä n d l e r n , M i t t e l ­ h ä n d l e r n und S a m m l e r n (Kleinhändlern). A ufgabe der Sam m ler und K leinhändler ist es, das anfallende M aterial in den HJaushaltungen usw . zu erfassen und es dem M ittel­

händler zuzuführen, ohne daß im allgem einen eine w eiter­

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2 O S T S E E - H A N D E L Nummer 8

g ehende. S ortierung vorgenom m en wird. D as bei dem M ittel­

handel zusam m enström ende A ltm aterial wird von diesem weiter an den R ohprodukten-G roßhandel geleitet, d er es seinerseits — teilweise nach w eitestgehender S ortierung und Sichtung — den F abrikbetrieben, die für die W ieder Verarbei­

tung in B etracht kom m en, zuführt. E s ist nun allerdings offen zuzugeben, d aß wohl kaum ein H andelszw eig bezüglich d er Z uverlässigkeit und d er sozialen E instellung seiner M it­

glieder noch bis vor kurziem so viel zu wünschen übrig ließ, wie das R ohproduktengew erbe. D ie organisatorische A ufgabe in P om m ern, wie wohl in allen anderen Gauen, w ar also zu­

nächst, die unzuverlässigen und asozialen E lem ente au s dem H andel auszuscheiden und der B evölkerung, deren M itarbeit bei der S am m lungsaktion notw endig ist, V ertrauen in den R ohproduktenhandel, insbesondere a b e r in die Sam m ler, mit denen die Bevölkerung unm ittelbar in B erührung kom m t, ein- zuflößen. Des w eiteren g a lt und gilt es auch heute noch, das E indringen neuer, fächlich keinesw egs vorgebildeter E le ­ m ente — insbesondere S am m ler — in das Gew erbe, das in ­ folge der erhöhten B edeutung d er Altstoffe heute n a tu rg e ­ m äß einen stärkeren . Anreiz hierzu bietet, abzudäm m en und womöglich .ganz zu unterbinden.

D iese organisatorischen A ufgaben, die vorweg gelöst w erden müssen, w enn das Ziel einer regelm äßigen und stetigen E r ­ fassung der Altstoffe erreicht w erden soll, konnten in P o m ­ m ern in enger Z usam m enarbeit zwischen dem P ro p a g an d a­

ap p arat d er P artei und der F achgruppe R ohproduktengew erbe seit E n d e 1936 ein . großes Stück vorgetrieben w erden und w erden dem nächst im g ro ß en g anzen als beendet angesehen w erden können. E s ist hierbei in d er P r o v i n z so v er­

fahren w orden, daß für jeden Kreis im E inverständnis mit d er zuständigen P arteistelle ein V ertrauenshändler d er F ach ­ gruppe R ohproduktengew erbe eingesetzt w urde, m eist ein in dem betreffenden Kreis bereits ansässiger M ittelhändler.

D ieser V ertrauenshändler hat die in den einzelnen O rtschaf­

ten ansässigen Sam m ler und K leinhändler zu melden, die sich der P artei gegenüber zur M itarbeit im Sinne der g e g e ­ benen Richtlinien zu verpflichten bereit sind und M itglieder der F achgruppe R ohproduktengew erbe sein müssen. Sind diese V oraussetzungen erfüllt, so erhalten die betreffenden Sam m ler einen A u s w e i s yon d er N.S.D .A.P. und eine grüne A r m b i n d e , die von der F achgruppe R o h p ro d u k ten ­ g ew erbe vergeben wird. Auf diese W eise muß es gelingen, Pom m ern bald mit einem N etz von zuverlässigen und zur M itarbeit bereiten H än d lern und Sam m lern zu überziehen und dam it die unerläßliche organisatorische V orbedingung für die E rreichung des angestrebten Zieles zu schaffen. F re i­

lich w erden sich die H än d le r darüber klar sein müssen, daß sie, wenn ihnen U nregelm äßigkeiten, Z uw iderhandlungen gegen die von ihnen übernom m enen V erpflichtungen oder V erstöße — insbesondere auch gegen die bestehenden P re is­

vorschriften — nachgew iesen w erden sollten, u n w eig er­

lich zur R echenschaft g ezogen und, soweit erforderlich, aus dem G ew erbe ausgem erzt werden.

W ährend diese R egelung für die Provinz im allgem einen gilt, ist für S t e t t i n eine an d ere organisatorische Lösung versucht worden, die auch hier kurz erw ähnt zu w erden v er­

dient. D er G roß-S t6ttiner B ezirk ist auf G rund der'politischen O rtsgruppen-E inteilung in 6 B ezirke eingeteilt w orden, deren jed er einem leistungsfähigen Stettiner M ittelhändler ü b e r­

tra g e n w orden1 ist. D ieser M ittelhändler ist fü r die A bsam m ­ lung d er ihm zugeteilten S traßenzüge und für eine zw eckent­

sprechende A nsetzung der an ihn abliefernden Sam m ler ver­

antwortlich. Die Sam m eltätigkeit im G roß-S tettiner B ezirk soll sich einmal auf die H aushaltungen erstrecken, deren in fest­

zulegenden A bständen regelm äßig w iederkehrende A nsam m ­ lung Pflicht der in die A ktion eingeschalteten Sam m ler ist.

Zum anderen ab er ist in Stettin auch d er Versuch gem acht w o rd e n durch Aufstellung besonderer Sam m elkästen auf dem H of eines jeden G rundstücks gew isse Altstoffe a u f z u b r i n g e n , die von den Sammlerin gleichfalls regelm äßig abgeholt w er­

den sollen, o h n e daß sie hierfür eine' V ergütung zu zah lefn brauchen. I n diese S am m elkästen sind von den H au sb e­

w ohnern lediglich gebündeltes A ltpapier, Lum pen und Alt­

m etalle (ohne Blechbüchsen) zu legen. Alles andere M aterial dagegen soll für die regelm äßige Abholung durch die Sam m ­ ler, die hierfür auch die üblichen V ergütungen z u zahlen haben, in den H aushaltungen bereitgehalten werden.

Ausführliche Behandlung verdient sodann d e r K r e i s d e r P r o d u k t e , die n ach den gegebenen Richtlinien gesam ­ melt w erden sollen. E r um faß t: 1. Lum pen aller A rt; 2.

Alte ausgeschiedene G egenstände aus K upfer, Bronze.

Messing, Aluminium, N ickel, Blei, Zinn, Zink, z. B. M essing­

hähne, alte B eleuchtungskörper, B eschläge aller Art, alte Gas- und P etroleum lam pen, a lte L eitungsdrähte und Klingel­

litzen, alte A kkum ulatoren, alte Aluminiumtöpfe, F l a s c h e n ­ kapseln, alte B adew annen und Oefen, gebrauchte Tuben, M etallfolien (Silberpapier), sonstiges V erpackungsm aterial aus M etallpapieren, Zinn, alte K astenbatterien, Blei von W asser­

leitungen, G lühbirnen usw .; 3. Alteisen und Stahl, z. B. un­

brauchbare W erkzeuge und M aschinenteile, H erde, Oefen.

T ürbeschläge, alte N ägel, Schrauben und Ketten, alte g u ß ­ eiserne B ratpfannen und verbrauchtes K ochgeschirr, Aus­

gußbecken, alte G askocher, Plätteisen,. G asleitungen, alte H erd rin g e usw .; 4. A ltpapier aller A rt; 5. F e l l e und H äute,

6 . Flaschen jeder Art mit A usnahm e von M e d i z i n f laschen- Wie m an sieht, ist der Kreis d er zu sam m elnden Produkte weit gezogen. E s ist aber aus d er vorstehenden Aufstellung auch zu ersehen, d a ß Blechbüchsen (Konservendosen) ent­

gegen einer im m er noch verbreiteten Ansicht nicht gesam ­ m elt w e rd e n sollen, da sie als zu sperrig für den R ohproduk­

tenhandel gem einhin nicht v erw ertb a r sind. Alle vorstehend aufgeführten P rodukte sind im R ahm en d er Sam m lung5' aktion dem R ohproduktenhandel zuzuführen, d. h. also, daß die Sam m ler diese G egenstände in der R egel bei dien H aushaltungen, die sie besuchen, erw erben sollen. E ine Son­

derregelung besteht noch fü r die Sam m lung der H itle r­

ju g e n d , D iese d arf sich nach besonderer Anordnung des R eichsjugendführers ausschließlich auf folgende Gegenstände erstrecken: T uben, M etallfolien (Silberpapier) und Flaschen- kapseln- Alle an d eren G egenstände sind von der H itler­

ju g e n d nicht zu sammeln.

Die O rdnung der P r e i s e auf dem R ohproduktenm arkt hat in den letzten M onaten g ro ß e F o rtschritte gem acht, ohne daß in dieser kurzen D arstellung Einzelheiten der P r e i s ­

gestaltung behandelt w erden könn,en. Es sei als b e i s p i e l h a f t

lediglich auf die A nordnung d er U e b e r w achungsstelle für W olle und andere T ierhaare WLi 2 vom 27. F eb ru ar 1937 hin­

ge wiesen, d ie > eine erschöpfende R egelung des g e s a m t e n

Lum penhandels bringt. D anach darf d er Sam m ler künftig n u r n och 4 S orten a n d en M ittelhändler zu f e s t g e s e t z t e n P rei­

sen a b fü h ren , w ährend d er M ittelhändler 28 Sorten h e r S te i ­

len darf. F ü r d i e einzelnen S ortierungen sind H ö c h s t p r e i s e

■festgesetzt, d i e nicht überschritten w erden dürfen. Auch die

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15. April 1937 O S T S E E a H A N D E L 3

Preisabschläge, d ie im V erk eh r der ‘einzelnen H andelsstufen untereinander und beim Erwierb d er Lum pen von g e w e rb ­ lichen Anfallstellen eintreten m üssen; sind genau festgelegt.

Es darf erhofft werden, daß au f Grund dieser sehr sorgfältig durchgearbeiteten N euregelung je tzt leine O rdnung der V er­

hältnisse auf dem L um penm arkt sich in K ürze durchsetzen wird, durch die alle bisherigen M ißstände auf diesem G ebiet des R ohproduktenhandels beseitigt werden.

Das Schw ergew icht d e r Sam m lung d er Alt- und A bfall­

stoffe im R ahm en d es V ierjahresplans liegt in d er möglichst restlosen regelm äßigen E rfa ssu n g des in den H au sh al­

tungen anfallenden M aterials, da auf diesem Gebiet bisher noch viel versäum t w orden ist. Die bekanntlich in den ge- Werblichen B etrieben in gro ß em U m fange anfallenden Alt- Urnd Abfallstoffe sind dem gegenüber bisher doch schon in einem w-eit g rö ß eren U m fange ihrer W iederverw ertung zu- geführt w orden, was schon daraus erklärlich ist, daß die a n ­ allenden P osten an A ltm aterial für die einzelnen U nterneh- mungen w ertm äßig gesehen o ft von erheblicher Bedeutung sind. Im m erhin ist auch dieses G ebiet d er E r f a s s u n g e r i n d e n g e w e r b l i c h e n B e t r i e b e n a n f a l l e n - e n M a t e r i a l i e n kürzlich von d er G eschäftsgruppe R o h ­ stoffverteilung neu g ereg elt worden. N ach den erlassenein ichtlinien hat jed er einzelne gew erbliche Betrieb unter alle|n m ständen dafür S orge zu tragen, daß die auch bei sp a r­

samster M aterialbehandlung anfallenden Alt- und Abfall-

?toffe erfaßt werden, um in w irtschaftlicher W eise entw eder im eigenen B etrieb verarbeitet o d er durch W eiterleitung ezw. V eräußerung dem W irtschaftskreislauf w ieder zuge- uhrt zu werden, wobei sich gegebenenfalls die N otw endig­

en der E inschaltung des R ohproduktenhandels ergibt. In en Betrieben, insbesondere den Industriebetrieben, ist bei er W eiterleitung zwischen betriebseigenen und b e t r i e b s f ­

remden Alt- und A bfallstoffen zu unterscheiden. Betriebs- plgene A ltm aterialien sind die bei den A rbeitsvorgängen der foduktion einschließlich d er N ebenbetriebe anfallenden Ab- lstoffe. Sie sind n ach den erg an g en en Anw eisungen ,auf as sorgfältigste zu sammeln u nd w eiterzuleiten bezw. zu v er­

l e r n . Sofern sie nicht im eigenen Betrieb verarbeitet Werden können, w erden sie also in d er R egel dem legiti­

men R ohproduktengroßhandel zuzuleiten sein., U n ter be- riebsfrem den Alt- und A bfallstoffen sind dem gegenüber alle j^denen A ltm aterialien, z. B. das von d er G efolgschaft im etrieb anfallende A ltpapier, zu verstehen. Dieses M aterial wird durch die Orgamisation d er D eutschen A rbeitsfront

^ sam m elt.

1Tle Sonderregelung ist fü r die kleinen Erwerbsbetriebe}

B- die H andw erks- und kleinen H andelsbetriebe ergan- gen, die von den allgem einen H aushaltssam m lungen mit er-

* * w erden sollen. Auch in dieser B eziehung ist die Mit- r eit der F achgruppe R o h produktengew erbe gesichert.

Die E rfassung d er.A lt- und A bfallstoffe h at noch auf anderen G ebieten w eitere R egelungen erfahren, auf die a b e r in d ie­

sem Zusam m enhang nicht näh er eingegangen zu w erden braucht. Zusam m enfassend ist jedenfalls festzustellen, daß das A ltm aterial erfaßt w erden wird und daß die restlose Sam m lung der Alt- und A bfall-Stoffe O rt für O rt so o rg an i­

siert ist o d er jedenfalls in K ürze organisiert sein wird, daß das den k b ar beste E rg e b n is erzielt w erden kann. E s muß hierbei betont werden, daß die F achgruppe R oh p ro d u k ten g e­

w erbe, die in den vorhergehenden A usführungen w iederholt erw ähnt w orden ist, hier letzten E ndes doch nur H ilfsdienste, leisten und Anw eisungen .geben kann. D i e e i g e n t l i c h e A r b e i t m u ß b e i j e d e m R o h p r o d u k t e n h ä n d l e r s e l b s t l i e g e n , der in die A ktion eingeschaltet ist und W ert darauf legt, auch w eiterhin als tätiger M itarbeiter a n g e ­ sehen zu werden. Gleichgültig, o b es sich um einen G roßhändler od er um einen Sam m ler handelt, es muß von jedem verlangt w erden, daß «er heu te auf seinem P osten ist. E s hat noch bis vor kurzem bedauerlicherw eise häufig eine Einstellung bei m anchem H ändler gegeben, die; dahin ging, daß* es genüge, wenn er sein G ew erbe bezahle und in d er F ach g ru p p e o rg a n i­

siert sei, daß es ihm ab e r im übrigen überlassen w erden müsse, wo er handele und was e r aufkaufe, daß ihm ferner selb st­

verständlich nicht zugem utet w erden könne, W are m itzu­

nehm en, an d er er nichts verdiene, und daß ihm schließlich auch hinsichtlich d es V erkaufs d er W are freigestellt sein müsse, an wen er sie verkaufe, und er irgendw elche V or­

schriften hierüber nicht anerkennen könne. Die A rbeit auch der F achgruppe geht heute g era d e dahin, daß mit dieser E instellung des H an d els gründlich; aufgeräum t wird. E s ist darauf hinzu weisen, daß das R ohproduktenge w erbe bewulßt in die E rfassung d er Alt- und A bfall-Stoffe eingeschaltet ist und sich dadurch zw eifelsohne eines besonderen behördlichen Interesses und einer besonderen F örderung d er zuständigen Stellen erfreut. G erade angesichts dieser T atsache muß ab e r auch die Einstellung des R ohproduktengew erbes und jedes einzelnen M itgliedes dieses G ew erbes zu seiner A ufgabe heute eine andere sein. Je d e r A uftrag, der von d er heutigen S taa ts­

führung irgendeinem G ew erbezw eig ü b ertrag en wird, bringt ganz klare Pflichten für dieses G ew erbe m it sich. E s liegt im eigensten Interesse des G ew erbes, diesen Pflichten einschrän­

kungslos nachzukom m en. D enn d e r H andel muß sich d a r­

über k la r sein, daß man in d er deutschen O effentlichkeit und besonders a n den zuständigen Stellen sehr genau ü b er­

wachen wird, inw ieweit das G ew erbe die ihm zum N utzen des V olksganzen ü bertragenen A ufgaben, deren E rfüllung im übrigen durchaus auch in seinem eigenen Interesse liegt, zu bew ältigen verm ag. H iervon wird ausschlaggebend die zukünftige E ntw icklung des deutschen R ohproduktenhandels und aller in ihm tätigen E xistenzen abhängig sein.

&ie Aussichten an den Weltrohstoffmärkten.

P v e i s a u f s c h w u n g . - F ü r s t e t i g e r e P r e i s b i l d u n g im I n t e r e s s e d e r K o n j u n k t u r s i c h e r u n g . D i e R o lle d e r R o h.

K a r t e l l e. — U n t e r s c h i e d l i c h e P r e i s e n t w i c k l u n g in S ic h t.

°n Dr. E. R i e g e r , Berlin.

^ e n letzten vier Ja h re n sind dank d er zunehm enden W irt- aftsbelebung die W eltrohstoffvorräte etw a um ein D rittel durch die vorangegangene D epressionsperiode verui;-

^ c ten H öchststandes a b g e b au t w orden. H ierin spiegelte sich reits die v erstärk te N achfrage nach landw irtschaftlichen und

industriellen R ohstoffen wieder. Gleichzeitig verzeichneten die Preise nahezu säm tlicher w ichtiger W elthandels w aren eine kräftig auf steigende Richtung. D ieser Auftrieb der W eltroh­

stoffpreise ist besonders au sgeprägt seit dem Juni 1936, also seit zehn M onaten im Gange. N achdem um die Jah resw en d e

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4: O S T S E E , H A N D E L Nummer 8

ein S tillstand in der P reisbew egung eingetreten war, haben die neuen, riesigen R üstungsausgaben so E ng lan d s in H öhe von 18 M illiarden M ark, F rankreich mit 19 M illiarden F ranc und die Sow jet-U nion mit einer 30 prozentigen Ausgabesteigeruno;

gegenüber dem V orjahr am W eltm arkt einen solchen P re is­

auftrieb bew irkt, daß in letzter Z eit w iederholt - W arnungen viOn am erikanischer Seite, zuletzt auch des Präsidenten R oosevelt gegen eine Fortsetzung* des durch das W ettrüsten geförderten Spekulations-Boom s ausgesprochen w orden sind.

D iese W arnungen richteten sich in erster Linie gegen die überhöhten P reise d auerhafter G üter wie Stahl und Metalle.

Mit seiner 'eindringlichen. M ahnung zu stetigerer P reisbildung will R oosevelt hauptsächlich einem N achlassen d er w irtschaft­

lichen T ätig k eit binnen Ja h re sfrist verbeugen. Im Laufe einiger M onate hofft m an die A ngebotsverknappung b eso n ­ ders in K upfer, Zinn 'und K autschuk durch erhöhte E rzeugung so weit üb erb rü ck t zu haben, daß diesie dann w isder reich­

licher zur V erfügung stehen.

E in G esam tüberblick über die . M ärkte läßt den Schluß zu, daß diese sich, wenn nicht besondere E reignisse eintreten, in den nächsten M onaten uneinheitlich entw ickeln w erden, je nach d er S tärk e d es B edarfs und d er zukünftigen A ngebots­

lage. Bei den B untm etallen ist übrigens d er höchste P re is­

stand bereits zwischen dem 10. und 15. M ärz erreicht w orden, nachdem die in E ngland betriebene Anlegung von wichtigen R ohstoffreserven idnen gew issen Abschluß gefunden iiatte.

Seitdem ist in V erbindung mit nachlassenden U m sätzen eine A bschw ächung der M etalle 'erfolgt, die bei K upfer und Zinn rund 10 P rozent b eträ g t (und bei Zink und Blei sogar bis zu 20 P rozent geht. B erücksichtigt man, daß, um nu r einige Beispiele anzuführen, seit Anfang des Ja h re s R ohzucker, am erikanische Baumwolle, gro b e K reuzzuchten und Platin um 15 bis 20 P ro zen t im Preisie gestiegen sind, daß darüber h in ­ aus argentinischer W eizen, ägyptische Baumwolle, russischer F lachs und Zinn sich um ein V iertel ihres W ertes erhöht haben, (und daß die B efestigung bei K autschuk und bei K upfer auch jetzzt n och 30 bis 35 P rozent und bei Z ink sogar 50 P rozzent ausm acht, so ist leicht .einzusehen, daß bei solchen, in einem Z eitraum von Inur drei M onaten erfolgenden, rapiden U nkostenverteuerungen die G efahr eines stärkeren P re isrü ck ­ schlags jederzeit gegeben ist.

E in g rö ß e re r R ohstoffverbrauch und ein verm ehrter G üter- austausph, den alle L änder anstreben, ist auf die D auer nur möglich, w enn d era rtig e P reissteigerungen, wie sie im ersten Q uartal dieses Ja h re s u n te r starkem Zulauf von Spekulation und A ußenseitern e rfo lg t sind, in Z ukunft unterbleiben. Eine preisregulierende T ätig k eit fällt dabei besonders d en in te r­

nationalen R ohstoffkartellen zu, deren Dispositioinen durch das W ettrüsten selbst über den H aufen gieworfen sind.

Auf der in L ondon begonnenen W elt-Z ucker-K onferenz will mäm untersuchen, w elche Aussichten für die E inberufung einer neuen W eltw irtschafts-K onferenz vorhanden sind, die die w irt­

schaftlichen B eziehungen d er S taaten untereinander zu v er­

tiefen hätte. Im allgem einen vertritt m an die Ansicht, daß die Zeit f ü r eine d era rtig e H andelskonferenz mit dem Ziel einer langsam en A btragung d e r bestehenden Z ollm auern und vielleicht auch einer B eschränkung d er R üstungen arbeitet.

H inzu kom m t, daß m an in A m erika und neuerdings auch in E ngland die mit dem S teigen d er R ohstoffpreise v erbun­

denen Lohn- und P reisspannungen zu spüren bekom m t, und daß man hofft, dieser S chw ierigkeiten, wenn nötig im gem einsam en Zusam m enstehen, H e rr zu w erden.

D as bis Anfang April lebhafte B edarfsgeschäft ist seitdem m erklich abgeflaut. G rößere G ew innm itnahm en e r f o l g t e n :

a u ß e r in K upfer, Blei und Z ink noch in K autschuk s o w i e

W eizen. B em erkensw ert w iderstandsfähig erw iesen sich die M ärkte für F uttergetreide, R ohseide und Zinn. In sich f e s t

veranlagt blieb trotz des R ückschlages die H altung bei R oh­

zucker, T ee, Manila- und Sisalhanf, F lachs sowie Silber-*

D urch feste re H altung fielen ostindische Baumwolle, Wolle unter F ührung von K reuzzuchten und R ohjute auf.

A usgehend von d er gesunden statistischen L age kam es am W e l t w e i z e n m a r k zu 'einer k räftigen Befestigung. Be­

sonders sprunghaft w ar die B ew egung an den argentinische^

Börsen. V erknappend w irkten neue K äufe des Festlandes, besonders ab e r die g ro ß e V orratsbildung in E ngland, Die B eurteilung der 1937er W eizensaaten ist dadurch etwas in den H in terg ru n d ged rän g t worden, daß die A usfuhrüber­

schüsse in den U rsprungsländern in einem unerw arteten T em po abgenom m en haben. D ie K aufbew egung hat zu- letzzt auch auf F u tterg e tre id e übergegriffen. D ie spekula­

tiven E ngagem ents sind durch g rö ß ere G laltstellungen m den letzten T agen verm indert worden. — Von d er s o e b e n

beginnenden internationalen Z u c k e r k o n f e r e n z erhofft*

m an eine O rdnung des W eltzuckerm arktes im Sinne einer vernünftigen R egelung d er W eltzucker-E rzeugung. D er Zeit­

p unkt für die K onferenz ist insofern günstig gew ählt, als der W elt verbrauch steigende R ichtung auf weist, die V orräte m den letzten drei Ja h re n sich um ein ^Drittel verkleinert habe11 und auch noch genügend R aum für eine A ufbesserung der vordem sta rk u n te r D ruck liegenden W eltm arktpreise vor- hajnden ist. — D ie -K a u t s c h u k preise, die sich seit N o­

vem ber 1935 — .am H öchststände von E n d e M ärz dieses Ja h re s mit 13,50 d je lb gem essen — reichlich verdoppelt hatten, sind durch A uflockerung bisher spekulativ gebunde­

n e r M engen gleichfalls u n ter D ruck g esetzt worden. Die Roh' gum m i-V orräte sind nicht bloß in A m erika1, sondern nam ent­

lich in E ngland sta rk zurückgegangen, näm lich auf 53 0UU T onnen gegenüber 148 000 T ohpen noch vor J a h re s fris t Die schon seit einiger Zeit bestehende A b g ab en eig u n g h el den B untm etallen, besonders bei K upfer, Blei und Zink ist durch die bek an n te E rk läru n g Roosevelts; die K ritik an den hohen P rofiten zahlreicher K u p f e r berg w erk e übt, noch v erstärk t worden. D ie V erbraucher haben sich mit Vof räten gut versorgt und können die E ntw icklung abwarten- D er Ausbau d er W eltkupfer-E rzeugung m acht zudem ständig w eitere F ortschritte. W ährend Blei in E rw a rtu n g r e i c h l i c h e *

Z ufuhren eine recht m atte H altung zeigte und auch Z in k a G rund n o rm alerer E rzv erso rg u n g ständig billiger offerie 4 w urde, w ar die H altung d er Z i n n m ä r k t e zuletzt etvV^'’

w iderstandsfähiger, obw ohl d er W cltzinnvorrat mit 23 o T onnen um 6000 T onnen h öher als vor Jah resfrist liegt, un die, R estriktionsaußenseiter mit aller K raft an d er A u s d e h n u n g

ih rer E rzeugung arbeiten. W esentlich erhöhte Z i n n z u

fu h ren dürften a b e r erst von den S o m m e r m o n a t e n ab zur V erfügung stehen. ; — Auch auf dem W e l t b a u m w o H m a r k t ist die seit der zw eiten F eb ru ar-H älfte in G ang S e kom m ene H ausse-B ew egung seit , Anfang April abgeflaut- S tärk er als zuvor v ergegenw ärtigte m an sich, daß z. B- am e rikanische Baum w olle m ehr als 25o/0 höher liegt als im Ap*

1936, und daß die von J a h r zu J a h r zunehm ende VVel baum w ollerzeugung und die K onkurrenz der neuen Spm11

Stoffe einer künftigen Baumwioll-Bewegung enge G re n z e t setzen. — In unm ittelbarem Z usam m enhang mit dem sta

(7)

15. April 1937 O S T S E E ^ H A N D E L

ken R üstungsbedarf steht die anhaltend g ro ß e N achfrage nach K r e u z z u c h t e n , besonders gew öhnlicher Art, auf allen U rsprungsm ärkten. Die V orräte sind w eitgehend geräum t.

So e rk lä rt es sich auch, daß die groben Q ualitäten innerhalb Ja h re sfrist die enorm e V erteuerung von rund 75 P rozent auf weisen.

W a re : W eizen R oggen Kaffee Z u ck e r B u tte r B a u m w o lle J u te W o lle F la c h s K u p fer Z inn B lei Z ink S ilb e r K a u ts c h u k

B ö rse : C hikago C hikago N ew Y ork L o n d o n K o p en h a g en N ew Y ork L o n d o n B ra d fo rd L e n in g ra d N ew Y ork N ew Y ork L o n d o n L o n d o n L o n d o n L o n d o n

D ie P reisentw icklung:

E in h e it: Q u a litä t:

cts. j e b u sh . cts. je b u sh . cts. j e Ib.

s. j e cw t.

Kr. j e kg cts. j e lb.

£ je to.

d. j e lb.

£ j e to.

cts. j e lb.

cts. j e lb.

£ j e to.

„ j e to.

d. j e oz.

d. je lb.

H a rd w in te r 2 W e s te rn Nr. 2 Rio Nr. 7 I a Q u a litä t M iddling F irs t 64 o r to p s B K K O E le k tro ly t S tra its gew . M arke gew . M arke S ta n d a rd s m o k e d s h e e t

Ju n i 1936 87.75 57.75

6,75 4/7 2,07 11,80 16.90 3 2 - 41,—

8,85 41,50 1 5 , - 13.75 19.90

7,37

11. Jan.

1937 133,62 112.25

8,87 6/2 1,85 13.03 19,06 38,—

5 2 , - 12,45 51,35 28,19 20,70 21.25 10,81

11. M ärz 1937 137,12 108,60 9,25 6/8 2,14 14,45 19.50 37 — 5 8 , - 17,32 64,60 36,40 37 — 20.50 11,56

A p ril 1937 142,—

116,40 9,—

6/9 14,962 — 21.75 39,—

60 — 15,62 61.75 29,06 30,12 21.50 12.50

Erzeugung und Ausfuhr der Holzindustrie Finnlands 1936.

S t a n d d e r K a r t e l l v e r e i n b a r u n g e n . ~ U m f a n g u n d W e r t e r g e b n i s d e r A u s f u h r e r h ö h t. A l l g e m e i n P r e i s b e s s e r u n g e n erzielt.Z e i t u n g s p a p i e r e r z e u g u n g 1937 r e s t l o s v o r v e r k a u f t .

ie in früheren Ja h re n von d er finnischen H olzveredlungs-

^dustrie eingegaingenen K a r t e l l b i l d u n g e n mit in te r­

nationaler oder finnisch-skandinavischer Beteiligung liefen im Jahre 1936 weiter. Das im N ovem ber 1935 in K o p e n - . a g e n zwischen Finnland, Schw eden, Polen, O esterreich, ow jetrußland, Jugoslaw ien, Rum änien und der T schecho­

slowakei abgeschlossene E .T .E .C . - A b k o m m e n (European unber E x p o rters Convention) verteilte u nter diese acht ander eine S c h n i t t h o l z a u s f u h r q u o t e von 3 850 000

^ an d a rd s, wovon auf Finnland 1005 000 S tan d ard s entfielen.

as A b k o m m e n w u r d e f ü r 1937 e r n e u e r t , nachdem es zur Zufriedenheit d er T eilnehm er gearbeitet hat. Anderer,- Seits dürfte es wesentlich zu der gerade für Schnittholz be-

^»nders kräftigen Preissteigerung beigetragen haben.

as 1935 von Finnland, N orw egen und Schw eden gebildete 1 S . - K a r t e l l (Mechanical Pulp Suppliers) w irkte 1936 Crstmals als s t r a f f e s E r z e u g u n g s k a r t e l l und oÜ a n kte für Finnland d ie Ausfuhr von 290000 t (1935) auf '7 000 t '(1936) und die E rzeu g u n g von 312 000 auf 307 000 t

Die dadurch erhoffte P reissteigerung trat ein.

as lange schon bestehende S. P. S. - K artell (Sulphite Pulp ppliers) bestand mit seinen bekannten Erzeugungsbö-

^ ränkungen weiter.

sk^ k a n k r a f t “ - K a r t e 11, welches die finnisch- t andinavische K raftpapiererzeugung regelt, w urde u m w e i -

r e v i e r J a h r e v e r l ä n g e r t .

^ . m f a n g u n d W e r t d e r E r z e u g u n g s t i e g e n f ü r

^ c f i n n i s c h e H o 1z a u s f u h r i n d u s t r i e noch f ühl- arer als für die B innenm arktsindustrie:

E r z e i u g n n g s k e n n z i f f e r n d e r A u s f u h r ­ i n d u s t r i e (1926 — 100) l a u t „U n i t a s “ )

U m fang W ert

!933 1934 1935 1936 1933 1934 1935 1936 X21 151, 148 164 90 118 109 . 134 fin ' ^ 6 S e n t ^ v e r b e s s € r t e n P r e i s e , welche die

Aschen S ägew erke bei der Ausfuhr erzielten, beeinflußten

m aßgebend die finnische Ausfuhr überhaupt. D urchschnittlich stiegen die je S tandard erzielten P reise von 1770 auf 1950 Fm k. D as W ertergebnis d er gesam ten finnischen S c h n i t t ­ h o l z a u s f u h r (Nadelholz) stieg von 1828 (1935) um 274 auf 2102 (1936) Mill. F m k. Von der Z unahm e d er finnischen G esam tausfuhr fällt also fast ein D rittel allein auf diesen A us­

fuhrzw eig. Die A u s f u h r v erteilte sich auf folgende w ich­

tigste V e r b r a u c h s l ä n d e r :

1936 1935

Stds. o/o Stds. o/o

G esam tausfuhr 1 093 319,3 100 1.036 220,7 100 davon u. a. n ach :

D eutschland 58 909,5 5,4 45 970,7 4,4

Schw eden 14 034,9 1,3 . 17 579,2

D änem ark 62 597,2 5,7 61975,8 6,0

N iederlande 54 803,1 5,0 45 776,8 4,4

Belgien 113 421,2 1,0,4 127 019,5 12,2

G roßbritannien 660 964,0 60,5 607 887,0 58,7

Irland 22 086,7 2,0 21 744,2 2,1

F rankreich 30 413,3 2,8 23 987,8 2,3

Spanien 1205,1 0,1 1.2 524,4 1,2

P ortugal 1653,5 0,2 1 344,4 0,1

Asien 1200,1 0,1 2 342,5 0,2

A lgerien 626,5 696,7 0,1

T unesien 353,8 878,4 10,1

M arokko 713,0 0,1 978,2 0,1

A egypten 3 835,8 0,3 2 983,1 0,3

U nion von Südafrika 44 342,0 4,1 38 360,5 3,7 P ort.-W estafrika 12 630,6 1,2 12 289,4 1,2 K anarische Inseln 4 953,3 0,5 6 040,2 0,6 N euseelaind

u nd A ustralien 2 598,4 0,2 3 671,0 0,4

Die finnische G esam tausfuhr überschreitet zw ar etw as ’ die Finnland im E .T .E .C .-A bkom m en (s. o.) zugeteilte M enge, doch handelt es sich dabei um W aren, w elche noch für L iefe­

rung 1935 gekauft, a b e r schließlich e rst 1936 verschifft wur-

(8)

6

O S T S E E - H A N D E L N u m m e r 8

den. D ie K ä u f e D e u t s c h l a n d s stiegen um 13 000 Standards. Die g rößeren deutschen D evisenzuteilungen traten w egen der höheren P reisgestaltung nicht voll bei den A usfuhr­

m engen in E rscheinung.

Die finnische P a p i e r h o 1 z a u s f u h r b e tru g : M engen (1000 cbm ) W ert (Mill. F m k.) 1931 1933 li934 1935 1936 1931 1933 1934 1935 1936

243 782 1333 1216 1071 33,5 85,2 169,3 168,0 148 Säm tliche finnischen S p i e r r ' h o l z f a b r i k e n n utzten ihre E rzeugungsanlagen voll aus. In den letztein fünf Ja h re n stieg die E rzeu g u n g jährlich um 10 bis 20 Proz. D ie zahlreichen n euen A nw endungsgebiete für . S perrholz, nicht zuletzt im Flugzzeugb.au und in d er R undfunkindustrie, begünstigten diese E ntw icklung. Die P reise zogen jedoch im H erb st 1936 fühlbar an. Die E rzeugung erreic h te 1936 insgesam t 211 000 cbm (1935: 185 000 cbm ). A usgeführt w urden folgende Mengen.»:

V erbrauchsland 1936 1935

t ■ t

D eutschland 8 256 8 735

G roßbritannien 106 831 88 355

D änem ark 6 900 7 134

N iederlande 7 831 5 348

S üdam erika 3 563 4 080

Belgien 3 036 2 125

Ostindien 7 733 9 658

Italien 18 443

Schw eden 528 368

N orw egen 379. 166

Andere Länder 1016 926

G esa m t: 146 091 127 338

Die Ausfuhr nach D eutschland hielt sich auf fast gleicher Höhe.

Die finnische S p u l e n i n d u s t r i e nahm nicht an dem a ll­

gem einen Aufschwung der finnischen Industrie teil. N e u e A b s a t z m ä r k t e s i n d n i c h t zu) f i n d e n , da die A b­

nehm er, die ausländischen G arnfabriken, m ehr und m ehr zur V erw endung von P apierspulen übergehen. Die Ausifuhr- m engen betrugen 1936 (1935) 6278 (6050) t im W erte von 48 (47,2) Mill. F m k.

Dem zwischen den H o l z s c h l e i f e r e i e n bestellenden M .P.S. K artell (s. o.) gelang es, im H erb st 1936 k r ä f t i g e P r e i s e r h ö h u n g e n durchzusetzen. Infolge des u n g e­

wöhnlich trockenen Som m er litten die finnischen F ab rik en zeitw eise an W asserm angel. D er M ittelpreis für nassen H o lz­

schliff stieg jedoch nur von 384 Fm k. 1935 auf 393 je t, da ein g ro ß e r Teil d er Ausfuhr noch zu den Anfang 1936 g ü l­

tigen n iedrigeren P reisen vor sich ging. — D ie A u s f u h r v o n P a p p e u n d K a r t o n verm ehrte sich Dei festen Preisen n u r unbedeutend. D ie Ausfuhr der dem finnischen H olzschliff verein angehörigen F ab rik en gestaltete sich wie folgt (in t ) :

1936 1935

H olzschliff (trocken) 52 784 42 753 Holzschliff (naß, trocken

gedachtes Gewicht) 214 054 237 444

P appe, K arton 6415(5 60 805

330 994 341002 Die erheblichen P reissteigerungen kam en der finnischein . Z e l l s t o f f i n d u s t r i e erst in d er zw eiten H älfte 1936

zugute. D ie Z e l l s t o f f e r z e u g u n g n ah m um rd. 190000 t zu, wovon je d ie H älfte auf Sulfit- und Sulfatzelistoff e n t­

fällt. N ach Inbetriebnahm e d e r n e u e n S u l f a t f a b r i k e n i n U l e ä b o r g u n d d e r F a b r i k „ S u n i l a “ i n K o t k a wird die finnische Sulfaterzeugung 1938 etw a 480 000 t be­

tragen. L aut M itteilungen des finnischen Zellstoffvereins be­

trugen E r z e u g u n g u n d A u s f u h r einschließlich der­

jenigen der O/Y W a ld h o f A /B :

Zellstofferzeugung (in t) Zellstoffausfuhr (int) (vorläufige Ziffern, trocken gedachtes G e w i c h t

1936 Sulfitzellstoff 937 740 Sulfatzellstoff 388 875

1935 1936

842 375 773 904 294 096 325 831

1,935 700 849 242 082 1326 615 1136 471 1 099 735 942 931 Die A u s f u h r richtete sich nach folgenden wichtigen Ländern

Ausfuhr

1936 1935

Sulfit Sulfat Sulfit Sulfat

D eutschland 3 025 36 841 3197 31579

G roßbritannien 380 899 124 798 299 954 89 357 Verein. S taaten 104 510 89 681 1.21 608 65 878

F rankreich 68 497 39 244 52 723 23 029

Südam erika 27 135 1332 17 629 234

D änem ark 17 808 5 817 12 178 3 891

Ja p a n 21 484 968 25 556 1809

Belgien 16 895 2 193 13 555 1 868

N iederlande 12 640 2 254 8 974 2 370

A ustralischer Bund 2 080 9 587 868 8 602

Italien 10 164 1281. 34179 4 721

Griechenland 6 350 101 3 583 273

Schweiz 1694 1829 887 636

Schw eden 2 362 420 4 462 338

U dSSR 2 573 200 4 765

E stland 2 412 10 2 919 —

Spanien 1553 514 4 711. 1188

Indien 1767 171 482 ’ 1/51

China 1261 381 348 —

P ortugal 1006 34 766 9

M exiko — — 1281 —

Die S u l f a t zz e i l s t o f f a u s f u h r n a c h D e u t s c h 1 a n konnte um rund 50001 t g esteigert werden.

Die P a p i e r e r z e u g u n g stieg von 458 000 (1935) auf 548 000 (1936,) t lund die Ausfuhr von 383 000 auf 456 000 t.

Die Z eitungspapierausfuhr hatte bei etwas erhöhten P reisen eine gu te N achfrage im Auslande, da die politische U nruhe allerorten d en Papierverbrauch, steigerte. U m schlag- S eidenpapier w urden ebenfalls zu verbesserten P r e i s e n aus­

geführt.

Die m eisten B etriebe d e r finnischen H o l z v e r e d l u n g s i n d u s t r i s

erw eiterten und verbesserten ihre Anlagen. E in e n e u e S u 1 * f i t z e l l s t o f f a b r i k w i r d i n Ä ä n e k o s k i g e b a u t » Die zwei neuen im Bau begriffenen g roßen S u l f a t f a b r i k e n in U leäborg und K otka sind bereits, erw ähnt. — Teilw eise gehen

d i e finnischen Sulfitfabriken dazu über, gebleichten Sulfit'

Zellstoff herzustellen. B esonders zahlreich wurden n e u e K a r t o n m a s c h i n e n a u f g e s t e l l t .

Beim Jahresw echsel 1396/37 h a tte die finnische H o l z v e r e d ­

lungsindustrie ungew öhnlich g r o ß e K a u f o r d e r s f ü r k ü n f t i g e L i e f e r u n g abgeschlossen.

(9)

15. April 1937

---

' V - S '- ? : 7 ' ! ■■■■■' •

O S T S E E ^ H A N D E L

Mißefitmgen der Induslrlc- u. Handelskammer

Einzelhandel

K ein e W erb u n g m it d er M itg lie d sc h a ft zur W ir ts c h a fts o r g a n is a tio n .

Der W erberat der deutschen W irtschaft hat m ehrfach darauf- hingewiesen, daß die M itgliedschaft zu den gesetzlichen B e­

rufsorganisationen, also zu den W irtschaftsgruppen, F a c h ­ gruppen, Innungen usw. nicht zur privaten W erbung v er­

wendet w erden darf. Bei der Z ugehörigkeit zu einer G liede­

rung der gew erblichen W irtschaft handelt es sich um eine Pflichtmitgliedschaft, die heute fü r jeden G ew erbetreibenden selbstverständlich ist. Mit der H ervorhebung derartig er Selbstverständlichkeiten in d er W erbung kann a b e r fälschlich der Eindruck einer Besonderheit, etw a besonderer V ertrauens­

würdigkeit oder besserer Leistungen erw eck t werden. In der Herausstellung solcher selbstverständlichen U m stände als B e­

sonderheiten liegt daher nach Ansicht des W erberats eine I r r e f ü h r u n g , die u n z u l ä s s i g ist.

Auf W unsch des W erberats m acht die W irtschaftsgruppe Einzelhandel die Kaufleute nochm als darauf aufm erksam , d aß ' derartige W erbehinw eise in allen öffentlichen A nkündigungen Unzulässig sind. Gleichzeitig wird nochm als betont, daß die alten M eldeplaketten zum G esam tverband des deutschen Einzelhandels längst von den Schaufenstern, L adentüren usw.

Zu entfernen wareri. D iese P laketten dienten seinerzeit ledig­

lich zur K ontrolle d er erfolgten Anmeldung und sind über*

holt. Einzelhandelsfirm en, die die P laketten noch im m er nicht entfernt haben, m üssen dies also schleunigst nachholen.

h a n d w e r k lic h e N e b e n b e tr ie b e .

•^ach § 1 d e r D ritten V erordnung über den vorläufigen Auf­

bau des deutschen H andw erks vom 18. Ja n u ar 1935 ist der selbständige Betrieb eines H andw erks als stehendes Gew erbe nur den in der H andw erksrolle eingetragenen natürlichen und Juristischen ‘P ersonen gestattet. Diese V orschrift findet nach Näherer Bestim m ung des R eichsw irtschaftsm inisters auch A n­

wendung auf die mit U nternehm en des H andels, der Industrie, der Landw irtschaft oder sonstiger G ruppen der W irtschaft verbundenen handw erklichen N e b e n b e t r i e b e.

ßie.se Bestim m ung ist deshalb besonders wichtig, weil in H andw erksrolle n u r eingetragen wird, wer die M eister­

prüfung für das von ihm betriebene od er für ein diesem v e r­

wandtes H andw erk bestanden hat o d er die Befugnis zur- A n­

leitung von Lehrlingen in einem dieser H andw erke besitzt.

s darf also auch das H andw erk als N ebenbetrieb nur von m der H andw erksrolle eingetragenen F irm en betrieben oder geleitet werden.

^ur K lärung der Zw eifelsfragen, die eine begriffliche Abgren- 2ung handw erklicher Neben- und H ilfsbetriebe mit sich brin- h a t d er Reichs- und P reußische W irtschaftsm inister unter dem #24. M ärz 1937 folgende Anordnung erlassen,:

ln handw erklicher N e b e n b e t r i e b im Sinne dejs* § 1 A b ­ satz 2 d er D ritten V erordnung über den vorläufigen Aufbau es deutschen H andw erks vom 18. Ja n u ar 1935 (Reichsgesetz- att I Seite 15) in d er Fassung d er V erordnung vom 22. J a ­ guar

1936

(R eichsgesetzblatt I Seite 42) l i e g t v o r , wenn in emem U nternehm en des H andels, der Industrie, d er L an d ­ wirtschaft oder sonstiger G ruppen d er W irtschaft W aren zum bsatz an D ritte auf Bestellung handw erksm äßig hergestellt

o d er Leistungen für D ritte auf B estellung handw erksm äßig b ew irkt w erden, vorausgesetzt, daß eine solche T ätigkeit n i c h t n u r , i n u n e r h e b l i c h e m U m f a n g e a u s g e ­ ü b t w i r d , , o d e r d a ß e s s i c h n i c h t u m e i n e Ji H i l f s b e t r i e b h a n d e l t .

E ine handw erkliche T ätigkeit ist dann als unerheblich im Sinne des A bsatz 1 anzusehen, wenn sie den durchschnitt­

lichen U m satz und die durchschnittliche A rbeitszeit eines ohne H ilfskräfte arbeitenden B etriebes des betreffenden H a n d ­ w erkszw eiges nicht übersteigt.

H i l f s b e t r i e b e im Sinne des Absatz 1 sind nicht sielb-

■ ständige, d er wirtschaftlichen Zw eckbestim m ung d es H aupt - U n tern eh m en s dienende H andw erksbetriebe, w enn sie insbe­

sondere

1. A rbeiten für das eigene U nternehm en ausführen (zum Beispiel H erstellung, Instandhaltung oder A usbesserung von Betriebseinrichtungen und B etriebsm itteln, A nferti­

gung von M odellen und M ustern, A ufarbeitungsarbeiten und dergleichen),

2. Leistungen auf Bestellung D ritter bew irken, w elche a) als handw erkliche A rbeiten u ntergeordneter A rt zur

gebrauchsfertigen U eberlassung üblich sind (zum Bei­

spiel V erbindung eines elektrischen B eleuchtungs­

k ö rp ers m it einer 'bereits gebrauchsfertig installierten Leitung, A enderungsarb eiten an K onfektionskleidung), b) in unentgeltlichen Pflege-, Instandhaltungs- o d er In ­

st and setzung sarb eit en b esteh en,

c) in entgeltlichen Pflege-, Instandhaltungs- o d er In- standsetzungsarbeiten an solchen G egenständen b e ­ stehen, die in dem H auptuntem ehm en selbst erzeugt w orden sind (an anderen G egenständen nur, soweit ausnahm sw eise A ushilfsarbeiten vorgenom m en w e r­

den),

d) auf einer vertraglichen o d er gesetzlichen G ew ährlei­

stungspflicht beruhen (sogenannte Garantiearbeiten').

D urch V ereinbarungen, ergänzenden Inhalts zwischen den zu­

ständigen G ruppen d er gew erblichen W irtschaft können B e­

sonderheiten einzelner W irtschaftszw eige berücksichtigt w e r­

den. D iese V ereinbarungen bedürfen * d er Zustim m ung des Reichs- und Preußischen W irtschaftsm inisters.

A u fsu c h e n v o n W a r e n b e s te llu n g e n a u f G e w e r b e le g itim a tio n s k a r te .

F ü r das Auf suchen von W arenbestellungen auf G ew erbe­

legitim ationskarte gem äß § 44a RGO gelten die folgenden Bestim m ungen:

1. Auf vorherige A ufforderung kann d er K arteninhaber bei jederm ann B estellungen aufsuchen.

2- O hne A ufforderung darf e r Bestellungen aufsuchen a) bei K aufleuten in deren G eschäftsräum en,

b) bei P ersonen, welche W aren der angebotenen A rt in ihrem gew erblichen o d e r landw irtschaftlichen G e ­ schäftsbetriebe verw enden, und zw ar sowohl in den G eschäftsräum en als auch in den Privatwohnungiefn o d er im F reien;

c) bei jederm ann, und zw ar sowohl in den G eschäfts­

räum en als auch in den P rivatw ohnungen und im Freien, sofern es sich handelt um

(10)

8 O S T S E E ^ H A N D E L Nummer 8

D ruck- und sonstige Schriften erlaubten Inhalts und B ildw erke, T raubenw ein (einschl. Schaum wein), E rzeugnisse d er Leinen- und W äschefabrikation, N ähmasichinen,

überw ebte 'Holzrouleaus.

3. D er K arteninhaber darf nu r P roben und M uster, nicht die W are selbst mit sich führen.

E in e A usnahm e ist gestattet fü r das Feilbieten

a) von Gold- und Silber waren, Taschenuhren, B ijou­

terien, Schildpatt w aren durch die F ab rik an ten und G roßhändler inländischer B etriebe und deren R ei­

sende sowie durch H andelsagenten,

b) von E delsteinen, P erlen, K am een und K orallen durch inländische G roßhändler und deren R eisende sowie durch H an d elsag en ten an W iederverkäufer, wenn der V erkauf im Stück üblich ist.

S ta d th a u s ie r s c h e in g e m ä ß § 42 b RG O .

D er Reichs- und P reußische W irtschaftsm inister weist in einem E rla ß auf folgendes hin:

„D urch1 § 42 b RGO ist den G em einden die M öglichkeit g e ­ geben, den S traßenhandel sowie das Aufsuchen von W a ren ­ bestellungen bei P rivatpersonen durch ortsansässige G ew erbe­

treibende erlaubnispflichtig zu m achen. Die E rteilung dieser E rlaubnis — des sogenannten S tadthausierscheins — kann d a ­ bei von dem N achw eis eines Bedürfnisses abhängig gem acht w erden. W ie sich aus zahlreichen, m ir von den einzelnen W irtschaftsorganisationen vorgetragenen E inzelfällen ergibt, wird diese M öglichkeit neuerdings in steigendem M aße von vielen G em einden o hne jede P rüfung des Einzelfalles zu einer A usschaltung sowohl des eigentlichen Straßenhandels als auch nam entlich d er sogenannten D etailreisenden (das sind Personen, die bei P rivatpersonen fü r eigene oder frem de R echnung W arenbestellungen auf suchen) ausgenutzt; h ie r­

durch soll eine unerw ünschte K onkurrenz des ortsansässigen stehenden E inzelhandels ferngehalten w erden. Eine derartige Praxis, die nichts m ehr mit ein er S äuberung des H au sierg e­

w erbes zu tun hat, verm ag ich im Interesse eines gesunden und auch dem letzten V erbraucher nützlichen Leistungswettbei- w erbes nicht zu billigen. N am entlich die V ersandgeschäfte, die erheblich zu d er V ersorgung w eniger bem ittelter V olks- kreise m it G egenständen des täglichen B edarfs beitragen, sind zur A ufrechterhaltung ihres Betriebes auf d i e ' T ätigkeit der D etailreisenden angew iesen; diese üben bei d er V ertriebsart des V ersandgeschäftes die gleichen wichtigen F unktionen aus wie die V erkäufer beim stehenden E inzelhandel. E s kom m t hinzu, daß auch die E xistenz dieser R eisenden und d er übrigen S traßenhändler durch eine schem atische V ersa­

gung des Stadthausiersicheins gem äß § 42 b RGO oft ohne zw ingenden Grund g efährdet w ird; dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die betreffenden P ersonen in den letzten Ja h re n regelm äßig einen Stadthausierschein ' erhalten haben und ihnen dieser nunm ehr plötzlich ohne einen in ihrer P e r­

son liegenden Grund v ersagt wird.

Ich ersuche dah er die R egierungen d er Länder bezw. die H erren R egierungspräsidenten, in Z ukunft m ehr als bisher darauf zu achten, daß die Gem einden bei d er Anw endung des*§ 4 2 b RGO die B edürfnisprüfung nicht in d er geschil­

derten einseitigen W eise han d h ab en ; ich w äre andernfalls g e ­ zwungen, durch eine entsprechende gesetzliche A enderung des § 42 b diese Praxis unm öglich zu m achen“ .

K o p p e lu n g s v e r k ä u f e im F isc h h a n d e l v e r b o te n .

D er V orsitzende der H auptvereinigung d er deutschen Fisch­

w irtschaft hat unter dem 19. M ärz 1937 durch Anordnung N r. 45 untersagt, „die A bgabe von Fischen und F i s c h waren aller A rt von d er gleichzeitigen Abnahm e von andere|n Fischen, Fisch- oder sonstigen W aren abhängig zu m achen.“

D ie A nordnung ist veröffentlicht in d er N um m er 20 S. 135 des R eichsverkündungsblattes des R eichsnährstandes v o m 22. M ärz 1937. D er V orsitzende d er H auptvereinigung • kann]

im Zuw iderhandlungsfalle O rdnungsstrafen festsetzen.

D ie A nordnung h a t besondere B edeutung fü r die w i r t s c h a f t ­ lichen V orstufen des Einzelhandels. D em E inzelhandel ist schon durch das G esetz vom 30. D ezem ber 1935 die Koppel- lung verboten. D ie A nordnung spricht je tzt ganz a l l g e m e i n , also o hne E inschränkung auf den Einzelhandel, für jede „A b­

g ab e von Fischen und F ischw aren aller A rt“ das K oppe­

lungsverbot aus.

Industrie

D e r in d u s tr ie lle F a c h a r b e ite r in d er B a u w ir tsc h a ft.

U eb e r die N achw uchsfrage in d er Bauindustrie; als eine der wichtigsten Schlüsselindustrien, ha,tte sich vor kurzem der ehrenam tliche L eiter d er W irtschaftsgruppe Bauindustrie, G e­

nerald irek to r D r . V o g l e r , u nter anderem wie folgt g e ä u ß e rt:

P raktisch kann man in der Bau W ir ts c h a f t .von einer A rbeits­

losigkeit nicht m ehr sprechen, wohl ab e r vom Gegenteil:

einem M angel an tüchtigen F achkräften. Anfang 1933 gab es in d er B auw irtschaft noch fast 1 Million Arbeitslose,- heute dagegen n u r einen R est, der sich zum überw iegenden Teil aus den jahreszeitlichen B eschäftigungsschw ankungen und au s d er für das G ew erbe kennzeichnenden dauernden Fluktuation d er A rbeitskräfte erk lä rt. In welchem Ausmaß M aßnahmen zur B ehebung des • F acharbeiterm angels in der Bau W irtschaft getroffen w erden müssen, und w elcher 4 rt diese sein werden., h än g t wesentlich von dem B eschäftigungsstand des G ewerbes ab, von dem A ltersaufbau der deutschen Bevölkerung und von a n d e re n F aktoren. D ie W irtschaftsgruppe B auindustrie rechnet so: N ach einer E rhebung p er 15. 10. 36 w aren bei ihi rund 90 000 F acharbeiter beschäftigt. Um diesen Stand halten zu können, muß die F acharbeiterschaft jährlich um 4,2 P r o z . ergänzt w erden. D as bedeutet in Lehrlingszahlen u n g e ­ rechnet, daß d er Bestand an L ehrlingen auf etwa 8—9 P r o z . von obigen 90000 F ach arb eitern gehalten w erden muß, das sind also rund 7500. G egenw ärtig g ib t es im Bereich der W irtschaftsgruppe B auindustrie n u r rund 3000 Lehrlinge. U m diese Z ahl in ab seh b a re r Zeit m indestens verdoppeln zu können, m üssen wir einmal die B aufirm en zu verstärkter L ehrlingshaltung bew egen, o h n e dam it einer sinnlosen Lehr- lingszüchterei das W ort zu reden; die W irtschaftsgruppe B au­

industrie h a t im E invernehm en mit dem Präsidenten, der R eichsanstalt hierzu die erste n g ru n d le g e n d e n Schritte u nter­

nom m en, um in ihrem B ereich das N achwuchs- und F ach­

arb e iterproblem im W ege d er S elbstverw altung zu lösen.

Zum zw eiten aber muß von d er deutschen Jugend erw artet w erden, daß sie sich m ehr als bisher einem b a u g e w e r b l i c h e n

B erufe zuw endet.

W ie im m er w ieder festgestellt w erden muß, ist es in w e i t e m

K reisen leider noch zu wenig bekannt, daß es in der B au­

industrie lebensp wie in verschiedenen anderen I n d u s t r i e /

zw eigen einen loder sogar m ehrere geordnete A usbildung5' gänge mit d reijähriger Lehrzeit gibt, und daß diese T a t s a c h e

(11)

m ß

15. April 1937 O S T S E E - H A N D E L 9

viel zu wenig g ew ürdigt wird- Es bestehen in d er B au­

industrie 3 F acharbeiterberufe, deren Ausbildung vom D eu t­

schen Ausschuß fü r Technisches Schulwesen, dem so g e­

nannten '„D atsch“, bis ins einzelne geregelt ist, näm lich den Beruf des M a u r e r s , des Z i m m e r e r s und des B e t o n - b a u e r s . Alle drei B erufe sind für tüchtige junge Leute sehr aussichtsreich. Die frü h e r des ö fteren in E ltern- und E rz ie h e r­

kreisen gegen den B auarbeiterberuf ,g eäu ß erten Bedenken, daß der W echsel der B austellen und die verhältnism äßig große U ngebundenheit des Baulehrlings gew isse G efahren für die charakterliche und fachliche Ausbildung in sich bergen, sind heute absolut unberechtigt. D ie W irtschaftsgrüppe Bau- mdustrie hat dafür Sicherungsm aßnähm en ergriffen, daß dem Lehrling nicht nur eine /hervorragende fachliche, sondern auch charakterliche Ausbildung zuteil wird. Auch finanzielle B e­

lastungen entstehen dem Lehrling o d er den E ltern durch eine auswärtige B eschäftigung nicht; diese K osten träg t der Lehr- . herr.

Schließlich m üssen die acht wöchentlichen K urse in den L eh r­

w erkstätten der W irtschaftsgruppe erw ähnt w erden, in denen der Lehrling nationalpolitisch, theoretisch: und praktisch in Verbindung mit der DA F und H J geschult wird. D iese L eh r­

w erkstätten o d er vielleicht besser gesagt L ehrbaustellen sind nicht schulm äßig aufgebaut, sondern möglichst getreu den V erhältnissen einer Baustelle angepaßt.

Ergänzend ist für P o m m e r n zu berichten, daß die Be- zirksgruppe Pom m ern d er W irtschaftsgruppe sich der Lösung der F rage, dem jungen N achwuchs d er B auw irtschaft eine A-Usbildung zuteil w erden zu lassen, die ihn zum qualifizierten acharbeiter stem pelt, mit besonderer A ufm erksam keit a n ­ genommen hat. Z unächst ist einmal in Anlehnung an die

^■rbeiten des L andesarbeitsam tes und d er A rbeitsäm ter dafür

° rge g etra g en worden, d aß die bauindustriellen Firm en P om ­ merns eine ih rer Facharbeiterziahl entsprechende Anzahl von ehrlingen (M aurer, Zim m erer, B etonbauer, Betriebsschlosser')

^uin l, April d. J. neu eingestellt haben. D ie B ezirksgruppe 0rnmerii wird auf G rund der U ebereinkunft zwischen dem

^räsidenten der R eichsanstalt fü r A rbeitsverm ittlung und Ar- eitslosenversicherung und d er W irtschaftsgruppe Bauindustrie

^ U nterstützung d er zuständigen A rbeitsäm ter die Mit- g ^dsfirm en auch in Z ukunft dazu anhalten, eine ih rer G röße entsprechende Zahl von L ehrlingen einzustellen, und wird sie

arin kontrollieren.

Die B ezirksgruppe Pom m ern der W irtschaftsgrüppe B auin­

dustrie b ea b sic h tig t,, entsprechend dem Vorbild im ganzen Reich eine L e h r b a u s t e l l e i n A l t d a m m b e i S t e t t i n zu errichten, in d er künftig die Lehrlinge j ä h r l i c h z w e i M o n a t e l a n g z u s t r a f f e r f a . c h l i c h e r und c h a ­ r a k t e r l i c h - w e l t a n s c h a u l i c h e r E r z i e h u n g s ­ a r b e i t e i n g e z o g e n w e r d e n .

Ei$enbalin>GiUerverkelir *)

a) D eutsche Tarife.

R eichsbahn-Gütertarif, H eft C II b (A usnahm etarife).

D er Ausnahmetarif 1 B 34 (G rubenholz) w urde m it G ültig­

keit vom 1. April 1937 eingeführt. E r gilt für G rubenholz von den vom E m pfangsbahnhof 495—1300 km entfernt lie­

*) B earbeitet vom V erkehrsbüro der Industrie- und H andels­

kam m er zu Stettin, das allen Interessenten fü r Auskünfte in E isenbahntarifangelegenheiten g eg en g eringe G ebühr zur V erfügung stellt.

Georg Gadow, Frauendorf-Stettin

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