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Ostsee-Handel : Wirtschaftszeitschrift für der Wirtschaftsgebiet des Gaues Pommern und der Ostsee und Südostländer. Jg. 17, 1937 Nr. 17

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Academic year: 2022

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(1)

^ Ia r g a r d

Ausgabe A

N U M M E R 17

O R O N T H B I M S U N D S V A I

'O S L O S T O C K H Oi

L E N IN G R A D

'S KAU

ORIGA .ibau'---

IE M E L

Okowi

D A N Z IO

HANNOVEP Q

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FqANKPUBT ^Ci-IP

WARSCHAU

gLöw itz

”“6 K rakau

‘KATTOnÄ/ITZ

IN C H EI

Entschließung des Neunten Kongresses der Internationalen Handelskammer.

Die Preisregelung für Auslandswaren.

Das Ergebnis der 25. Deutschen Ostmesse.

Deutschland im Außenhandel der Baltischen Staaten.

(2)

Nummer 17 O S T S E E n H A N D E L

Actien-Gesellschaft für See­

land Fluss-Versicherungen in

STETTIN

G e g r ü n d e t 1 8 5 7

Ä « * '

Fernsprecher Nr. 2 7 0 6 0 Drahtanschrift: „Seeunion“

‘M&indreisen

X U I * S C C --- Stettin nach

von

f innland, Estland, Lettland

^ Schweden und Norwegen

7 tä g ig e R u n d r e is e n

^ D. „R egina“

S te ttin —R iga—S te ttin . . . D. „ N o rd la n d “

^ S te ttin —T a llin n —H e lsin g fo rs—T a llin — RM 8 1 ,-

S te ttin 1 0 t ä g ig e R u n d r e is e n

D. „ N ü rn b e rg “

ab RM 105,'

S te ttin (N o rrk ö p in g —M älarsee)—

S to c k h o lm - A bo—S te ttin . ab RM 125,- D. „ B ra n d e n b u rg “ u.D . „ S tra ß b u rg “

S te ttin —T a llin n —W ib o rg —K o tk a -

T a llin n —S te ttin ab RM 125,—

1 9 tä g ig e R u n d r e is e n

O

D. „ O stp re u ß e n “

S te ttin - W e s ts c h w e d e n —N orw eg en ab RM 220,—

In V e rb in d u n g m it d en regelm äßigen P assa g ie rd a m p fe rlin ie n zwischen d iesen Häfen.

Die P re ise sc h lie ß en D am p ferfah rt, V erpflegung u n d K ab in en p latz ein.

A u sk u n ft u n d F a h rp lä n e d u r c h d ie R e e d e re i

Rud. Christ. Gribel / Sicliin

Gr. L a sta d ie 56,11 P assa g e-A b teilu n g T e l e f o n N r . 3553

N a t i o n a l

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^cnneporfu, S c a ftfo ftr a e u p * ,

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Dccfirfjßtungßn.

d^atonttemiffd L 1 . 1937 42 StiUfonen 3WH

SßCp^ßtuno

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S ß o ß m n t f f 2

1845

-£ßbßno0erfid)mm0ßn mit unö n r^U id)^ Unfccfucfiuno/

^ I c I n U b c n o D ß t f i c f j c t u n o t n ü&ßc U m t Summ en/

^ ß c u f o n u o b ilö u n ö o ?

unft^taoltenea

D etfitfjm m ö e n .

^ a 6 ß n 3 f l ^ I u n 0 c n 1 9 2 4 « 1 9 3 6

106 M illio n e n 3I0H

(3)

f t a n f t e l

WirfsdiaUszeifung für das Otideufsdie Wirfsdiaffsgebief und die Osfseeländer

A M T L I C H E S O R G A N D E R I N D U S T R I E - U N D H A N D E L S K A M M E R Z U S T E T T I N O R G A N D E R W I R T S C H A F T S K A M M E R F Ü R P O M M E R N .

M I T T E I L U N G E N :

der Bezirksgruppe Pommern des Vereins zur Wahrung der Oderschiffahrtsinteressen, Sitz Stettin, des Vereins zur Förderung überseeischer Handelsbeziehungen e.V. zu Stettin

des Deutsch-Finnländischen Vereins e. V. zu Stettin der Deutsch-Schwedischen Vereinigung zu Stettin

Deutsch-schwedischer Nachrichtendienstder Deutschen Gesellschaft zum Studium Schwedens zu Greifswald, bearbeitet unter Mitwirkung der Nordischen Ausland-Institute der Universität Greifswald.

Stettin, 1 , Septem ber 1937 17 . fn h rg . Entschließungen des Neunten Kongresses

der Internationalen Handelskammer.

n den A usgaben des „O stsee-H andel“ vom 15. Juli und August 1937 ist bereits über den N eunten K ongreß d er

^ternationalen H andelskam m er, d er in d er Zeit vom 28. Juni ls 3. Juli 1937 in Berlin stattgefunden hat, berichtet w orden.

^ ch sind die R eden des M inisterpräsidenten G eneraloberst

°nng, des P räsidenten A braham F row ein und des Präsi- enten Dr. F. H. F entener van Vlissingen im „O stsee-H andel“

^°llinhalt]ich zum A bdruck gebracht w orden. D er K ongreß . at bekanntlich eine g rö ß ere Anzahl von Entschließungen,

^ g e s a m t 23, gefaßt. N achstehend w erden die w ichtigen Schließungen des K ongresses zur W ährungspolitik und ZUr H andelspolitik in vollem W ortlaut w iedergegeben.

^ n t s c h 1 i e ß u n g 1.

W ährungspolitik.

^ Die Internationale H andelskam m er b eg rü ß t mit G enugtuung '"n -Fortschritt, d er seit ihrem P ariser K ongreß im Ja h re 1935 dem Gebiet d er von ihr stets verfolgten w ährungspoliti- de Gn — näm lich d er W iederherstellung ‘eines System s es freien, internationalen D evisenverkehrs zu festen K ursen — le t^ lt Worc*en *st- Sie bringt erneut ihre bereits auf dem

^ zten K ongreß vertretene Ansicht zum A usdruck, daß die

^ W e n d ig k e it einer Stabilisierung d er D evisenkurse auf Gold- J J Sls besteht, um dam it einen w irksam en W iederaufbau der 2 e^twir tschaft zu erzielen.

Insbesondere bestätigt sie die sowohl in der D reim ächte- arung vom S eptem ber 1936 — d er sich sechs L änder an- q c l° ssen haben — als auch in dem Z usatzabkom m en vom Ktober 1936 zum A usdruck gebrachten allgem einen G rund- Sci^.e‘ b eg rü ß t und billigt den E ntschluß d er vertrag-

^ leßenden R egierungen, soweit möglich jede E rschütterung G rundlagen d e r internationalen W echselkurse zu ver-

^ en und erforderlichenfalls zu diesem Z w eck B eratungen dCr^!.e^ en' b egrüßt es ferner, daß die E rk läru n g sowohl der Gn^erung des internationalen H andels als auch insbeson- einer A ktion zur allm ählichen L ockerung der K ontin­

gente und d er D evisenkontrolle, deren A bschaffung das Ziel sein muß, eine so g ro ß e B edeutung beim ißt. Sie schließt sich ferner d er in d er E rk läru n g zum A usdruck g ebrachten H offnung an, daß keine W ährungsabw ertung vorgenom m en wird, um dadurch überm äßige W ettbew erbsvorteile zu e r ­ h alten und somit den V ersuch zur W iederherstellung sta ­ bilerer w irtschaftlicher V erhältnisse zu hem m en.

3. D er Vorteil, d er sich aus einer W ährungsstabilisation fü r den W elthandel ergibt, w ird in dem M aß e g rö ß e r w erden, als die Länder, in denen die Stabilisation stattgefunden hat, an Zahl zunehm en und das V ertrauen und die politische S ta ­ bilität gefördert w ird. Die W iederherstellung d es V ertrauens ist a b e r ganz besonders notw endig, um den M echanism us des internationalen K reditverkehrs w ieder in G ang zu setzen, so daß mit H ilfe d er zunehm enden W ährungsstabilität und d er V erm ehrung d er W ährungsreserven d er m eisten G läubiger­

länder langfristige Anleihen und K redite zur Finanzierung des H andels frei gew ährt w erden können. Zu diesem Zw eck m üßten die zur Z eit bestehenden offiziellen und halboffi­

ziellen H em m nisse des internationalen K redit Verkehrs beseitigt w erden.

Die Internationale H andelskam m er em pfiehlt den vollen E in ­ satz zur Steigerung des Einflusses d er in d er D reim ächte- erklärung dargelegten G rundsätze. E s m uß jedoch an erkannt w erden, daß die Schaffung eines zufriedenstellenden in te r­

nationalen W ährungssystem s eine dauerhaftere Basis erfo r­

dert, als sie durch -ein A bkom m en mit b eschränkter W ir­

kung, das au ß erd em kurzfristig k ü n d b ar ist, geschaffen w e r­

den kann.

4. Sie vertraut darauf, daß sich noch m ehr Länder dazu en t­

schließen w erden, sobald als durchführbar das erforderliche Gleichgewicht zwischen ihrem Preisniveau und ihren W e c h s e l k ursen herzustellen, w odurch eine d er w ichtigsten V oraus­

setzungen fü r die A ufhebung der D evisenkontrolle und den B eitritt zu den G rundsätzen d er D reim ächteerklärung als einer Basis für internationale Abkom m en geschaffen w ürde.

(4)

2 O S T S E E - H A N D E L Nummerl7

E s ist jedoch wichtig, d aran zu erinnern, daß in allen Ländern eine d er w ichtigsten Bedingungen für die A ufrechterhaltung einer Stabilität der W echselkurse die B eibehaltung eines B ud­

getgleichgew ichts ist, da andernfalls’ neue M ißverhältnisse zwischen den Preisniveaus und den W echselkursen entstehen können.

5. Das Steigen d er W arenpreise, das in den letzten Ja h re n stattgefunden hat, h at die W iederherstellung einer Gleich­

gew ichtslage sow ohl auf internationalem G ebiet als auch innerhalb gew isser L änder erm öglicht. U nd diese W iederher­

stellung d er G leichgew ichtslage w urde auch durch die S teige­

rung d er G oldproduktion unterstützt, die ebenfalls dazu bei­

getragen hat, die Liquidität der Länder, denen das Gold zu­

geström t w ar, zu erhöhen, und den L ändern mit unzureichen­

den G oldreserven die M öglichkeit g egeben hat, ihre W ä h ­ rungsreserven in dem M aße, in dem ihr H andel eine S teige­

rung erfährt, zu verm ehren. Die B esorgnis einer G oldknapp­

heit ist nicht m ehr begründet. V ielm ehr haben die rasche Steigerung der G oldproduktion, die zweifellos durch den höheren G eldw ert des G oldes g efördert w orden ist, und das F reiw erden von gehortetem Gold zu einer außerordentlichen V erm ehrung d er m onetären G oldbestände bei den. N o ten ­ banken geführt.

Bei dieser Sachlage haben die Länder, die den g rö ß ten Teil des angebotenen G oldes aufgenom m en haben, es für nötig befunden, es in starkem M aße zu sterilisieren. Jhr A bsorp­

tionsverm ögen w ird durch die S chw ierigkeit so vieler and erer Länder, ihre G oldreserven zu erhöhen, belastet. Auf diese W eise h ab en sich einige w ichtige Problem e ergeben, über die die m aßgebenden Stellen d er verschiedenen L änder m it­

einander B eratungen pflegen sollten. Sie sollten sich darum bem ühen, die W ährungsgleichgew ichtslage aufrechtzuerhaltejn, die bereits erreich t w ar, und sich so rasch wie m öglich einem stabilen W ährungssystem zu nähern, da ein einseitiges V o r­

gehen verhängnisvoll sein w ürde.

6. Die K am m er bringt ern e u t ihre Ansicht zum A usdruck, daß die mit d er R egelung des P roblem s d e r internationalen Schul­

den politischen U rsprungs befaßten R egierungen sich über die Lösung dieses P roblem s endgültig verständigen sollten, da diese F ra g e fü r die W iederherstellung eines geordneten Wäh- rungssystem s von grundlegender Bedeutung ist.

7. Zusam m enfassend stellt die Internationale H andelskam m er aberm als fest, daß ein Bedürfnis nach einer Stabilisierung der W ährungen auf G oldbasis besteht. Sie beg rü ß t die neuerliche konstruktive W eiterentw icklung im B ereich der W äh ru n g s­

politik. E in e allm ähliche Abschaffung d er Z w angsvorschrif­

ten, eine stetige A nnäherung an den Zustand der Währungsl- stabilität, eine W iederaufnahm e des internationalen K reditver­

kehrs, soweit die U m stände e s erlauben, und die volle E n t­

faltung d er internationalen Z usam m enarbeit in d er W äh ru n g s­

politik einschließlich einer L ösung des. P roblem s d e r in te r­

nationalen Schulden politischen U rsprungs stellen die Basis der fortschreitenden W iederherstellung einer rationellen W ä h ­ rungsordnung dar. E in e rationelle W ährungsordnung w ird ihrerseits den internationalen H andel, die K apitalbew egung und die L ockerung d er internationalen Spannungen erleich ­ tern, die, w enngleich sie auch ihrem U rsprung nach nicht rein w irtschaftlich sind, durch das F o rtb esteh en von Wirtj- schaftsverhältnissen, die einer w eiteren H ebung d er m ate­

riellen W ohlfahrt entgegenstehen, v erstä rk t w orden sind.

E n t s c h l i e ß u n g 2.

H andelspolitik.

1. Die H andelspolitik d er V ölker sollte so g estaltet w e r d e n , daß die derzeitigen H em m nisse des internationalen Ausi*

tausches von Gütern, D ienstleistungen und A r b e i t s k r ä f t e n her­

abgem indert w erden. D ie heutige L age b i e t e t f ü r einen Um­

schwung in d er nationalen Politik und eine B e s e i t i g u n g d e r K onflikte und Schutzm aßnahm en, die den natürlichen S tro m des H andels ab g elen k t und das H andelsvolum en v e r k l e i n e r t

haben, eine günstigere G elegenheit, als sie seit J a h r e n b e ­

standen hat.

2. Bis zu einem gew issen G rade haben diese Ablenkungen d er W irtschaftsstruktur eine neue F o rm verliehen, und eine plötzliche und vollständige U m kehrung d er Politik würde d aher eine gefährliche V erw irrung mit sich bringen. Aber m dem M aße, in dem die Krise nachläßt, w erden die Krisen- m aßnahm en überflüssig und sollte d as S elbstinteresse ihre baldige Aufhebung erheischen. F ü r eine gem einsam e und all mählich fortschreitende Aktion zur H ervorrufung des Selbst interesses, a u s dem sich diese konstruktive R eform e r g e b e n

muß, bestehen gute Aussichten.

3. D urch den Zusam m enbruch des internationalen Güteraus tausches sind einige N ationen gezw ungen worden, zUm T auschhandel zurückzukehren, und sie h ab e n durch zw ei, seitige V erträg e versucht, einen genauen Ausgleich z w i s c h e n

ihren mit jedem einzelnen Land getätigten Im port- un E xportgeschäften herbeizuführen. E infuhrkontingente, dis krim inatorische Zölle und D evisenzw angsw irtschaft, die diesen T auschhandel begleiten, stehen dem H andel und dam it dem W ohlstand aller, die sie betreffen, entgegen. In ihrer Wir kung lenken sie den H andel von einem Land auf e i n'anderes ab und verringern das G esam tvolum en des H andels.

4. D er Schlüssel zu einer dauernden W i e d e r b e l e b u n g des internationalen H andels ist die F ö rd e ru n g des v i e l s e it i g ^ 1 A ustausches von W aren und D ienstleistungen als des Grun faktors für eine Ausweitung des G eschäfts, fü r eine u m f a s s t e n

dere Spezialisierung, für die K apitalbew egung und für die Schuldentilgung, die notw endigerw eise in W aren und Dienst leistungen erfolgen muß.

5. Die H aupthem m nisse sind in dieser H insicht die q u a n t i ta )

tive R egulierung des H andels und das S treben nach genauer Zw eiseitigkeit, und diese H em m nisse selbst sind w i e d e r u m

eine F o lg e des m angelnden Gleichgewichts d e r P r e i s n i v e a u s ­

E infuhrkontingente, D evisenkontrolle usw. v e r h i n d e r n

internationale Angleichung d er nationalen P r e i s n i v e a u s . ^lC

1 **

sind vielfach g rö ß ere H em m nisse als einfache Zölle, und h e r ist der U ebergang von den zuerst g enannten S c h u t z w a f f '011

zum Zollsystem ein erster S chritt in d er richtigen Richtung M ittlerw eile sollten somit die E infuhrkontingente nach Mö»

lichkeit durch Z ollkontingente erse tzt o d e r erw eitert w e r d e n

V orteile w ürden sich für den H andel auch aus einer p° ^ i i l

sehen V erständigung ergeben, denn eine solche politi&c^e V erständigung w ürde den Abschluß von Finanz- und Wa rungsabkom m en zur Beseitigung d er D e v i s e n b e s c h r ä n k u n g 611

erm öglichen.

6. Die dringende N otw endigkeit eines m öglichst raschen U ebergangs vom T a u s c h verkehr zum H andel ergibt s ic h a den Schw ierigkeiten, die zur Zeit gew isse I n d u s t r i e l ä n d e r ^ d er V ersorgung mit A grarprodukten und R o h s t o f f e n , u andere L änder beim A bsatz von A grarp ro d u k ten und 1 ° stoffen em pfinden. W enn erst einmal n ach einer B e h ä n d ! ^ der F ra g en d er internationalen Schulden und W ä h r u n g e n

(5)

1- September 1957 O S T S E E ^ H A N D E L 3

Möglichkeit geschaffen w orden ist, den H andel wieder zu beleben, w ird sich zeigen, daß die S orgen dieser beiden G rup­

pen von L ändern einander entsprechen. D ie Lösung des einen P roblem s ist o hne die Lösung des anderen nicht möglich.

ln dem Bestreben, so rasch wie m öglich den U eb erg an g vom zweiseitigen T auschverkehr zum vielseitigen H andel zu voll­

ziehen, und die bestehenden H andelshem m nisse zu beseitigen, Müßten die G läubigerländer die Schuldenabtragung dadurch ermöglichen, daß sie m ehr W aren und D ienstleistungen von der W elt annehm en, als sie W aren ausführen. E in G läubiger­

land muß eine passive Z ahlungsbilanz als den Beweis für den W ohlstand begrüßen, w ährend das Schuldnerland seine Schulden n u r dann bezahlen kann, w enn es im Austausch Von W aren und D ienstleistungen eine günstige Bilanz erzielt.

^ni. dieser Politik praktische W irkung zu verleihen, sollte

*ür die Abschw ächung der gegenw ärtigen H andelshem m nisse Von allen hierzu geeigneten M ethoden G ebrauch gem acht

^erden. Soweit die H andelsbeschränkungen durch autonom e aßnahmen gem ildert w erden können, sollten diese binnen Ufzester F rist ergriffen w erden. Zw eiseitige H andelsverträge sollten — u nter strik ter E inhaltung d er unbedingten Meistbe-

§unstigungsk:iau9el — unverzüglich abgeschlossen w erden, 'v°bei Ausnahmen, falls solche in bestim m ten Fällen, wie Zl B- bezüglich der K ontingentierung, vorgesehen w erden, ay und 'eindeutig zu form ulieren w ären. Sobald die Dis- Parität der finanziellen und d er industriellen Bedingungen eine oschwächung 'erfahren hat, sollten diese A usnahm en w ieder au%ehoben w erden. Zw eiseitige Handelsvierträge, die für eine spätere Aufnahm e in m ehrseitige A bkom m en geeignet

^lnd, sind besonders zu em pfehlen.

; ^ allen Fällen, in denen Abkom m en, die tatsächlich auf Cinc V erbesserung des W elthandels abzielen, möglich sind, s°llten derartige U ebereinkom m en getrofffen w erden, und

^War mit hinreichenden Sicherheiten. Bezüglich solcher A b­

kommen spricht sich die Internationale H andelskam m er für e Aufnahme k la re r und eindeutig form ulierter Ausnahm en n der M eistbegünstigungsklausel nach dem Vorbild dem­

jenigen aus, die von d er Panam erikanischen K onferenz in M ontevideo gebilligt und später von der R egierung d er V er­

einigten S taaten unterzeichnet w orden sind. D ieses Abkom m en träg t keinesw egs nu r regionalen C harakter, sondern enthält einen Appell zum B eitritt an alle Nationen.

9. D ie Internationale H andelskam m er em pfiehlt ein sofortiges H andeln aller R egierungen in dieser R ichtung. O hne die b e ­ stehenden Schw ierigkeiten zu übersehen, ist sie d e r Ansicht, daß viele Länder zur Zeit bereit und willens sind, diesen R at zu befolgen. Die R egierungen, die die Tendenz zur Z w ei­

seitigkeit hem m en und den M echanism us des vielseitigen, H andels w iederherstellen können, w erden den wertvollstem B eitrag leisten. J e d e überraschend einsetzende Initiative w ird zur F ö rd eru n g einer die ganze W elt um fassenden B ew egung zur V erhandlungs- und U ebereinkom m ensbereitschaft führen.

Zu d er E ntschließung über H andelspolitik gab die d e u t s c h e G r u p p e noch folgende E rk läru n g ab :

,,Die deutsche D elegation stimmt d er R esolution zur H an d els­

politik zu. An verschiedenen Stellen des allgem einen Teiles d er Entschließung, sind handelspolitische G edankengänge en t­

halten, die so w ichtig und entscheidend sind, daß sie nach Ansicht d er D eutschen G ruppe zw eckm äßigerw eise nochm als zusam m engefaßt w erden. D iese G edankengänge sind: Die M aßnahm en zur W iederherstellung des internationalen H a n ­ dels müssen im W ege freundschaftlicher und verständnis­

voller Zusam m enarbeit zwischen gesunden und in sich g e ­ festigten N ationalw irtschaften erfolgen, und zw ar auf d er G rundlage w irklicher w irtschaftlicher G leichberechtigung und nach M aßgabe d er nationalen L ebensnotw endigkeiten, die begründet sind in dem R echt eines jeden V olkes auf Selbsterhaltung. W ie die Lösung des R ohstoffproblem s, d er Schuldenfrage und d er W ährungsproblem e w esentliche V or­

aussetzungen für eine Ausweitung des H andels und einen A bbau d er ihm entgegenstehenden überm äßigen Schranken bilden, so setzt andererseits die Lösung dieser P roblem e eine gleichzeitige m erk b are E rleichterung d er W arenbeziehungen voraus.“

Preisregelung für Auslandswaren.

^ urch die V erordnung vom 15. 7. 1937, veröffentlicht im p u ts c h e n R eichsanzeiger vom 11. August d. J., und die 2n erlassenen A usführungsbestim m ungen ist das w ichtige

!et d er A uslandsw arenpreise für das Reich g ereg elt re en' ^ e^ er die w ichtigsten Bestim m ungen dieser Neu-

^ e ung soii im folgenden kurz berichtet w erden:

stell^C^ St ^St ^ 6r ^ er ausländischen W aren klarzu- de en> VOT1 ^ er N euregelung e rfa ß t sind. N ach A rtikel 6 A usführungsverordnung sind als ausländische W aren sehem ^aS ^ eutsc^ e R eichsgebiet eingeführten W aren anzu-

5 K la n g e sie nach ihrer E infuhr einer Be- o d e r Ver- Sjc^eitunS nicht u nterzogen w erden. D ie N euregelung erstreckt die1 a^S° n ^c^lt a u f den V erkehr m it denjenigen E rzeugnissen, aUS au sländischen W aren hergestellt w erden: vielmehr

durch ’ •• * ---

i^r uurch eine Be- o d er V erarbeitung d er E infuhrw are VR„ karak ter als A uslandsw are verloren. E in e Be- o d er l r beitung liegt in d er R egel dann vor, w enn die W esens- sbeht ef’ ^ are verändert w ird, ein neues V erkehrsgut ent- art

die W;o der w enn durch die Behandlung ein A bsatzm arkt für a r e erst erschlossen w ird. A ußerdem bestim m t der

A rtikel G, daß auch W aren, die im V eredlungsverkehr ein- und w ieder ausgeführt werden, nicht d e r Preisregelung für Auslandsw aren unterliegen.

D ie neue V erordnung läßt im inländischen V erk eh r für au s­

ländische W aren grundsätzlich höchstens den tatsächlichen E inkaufspreis zuzüglich der volksw irtschaftlich gerechtfgrtig- ten Kosten- und G ew innaufschläge zu, mit d er M aßgabe, daß für eine R eihe von börsen- und m arktgängigen W7aren d er W iederbeschaffungspreis zulässig ist. E s ist also, w enn m an zunächst von dem W iederbeschaffungspreis absieht, in d e r R egel zwischen dem tatsächlichen E inkaufspreis und den Kosten- und G ew innaufschlägen zu unterscheiden. D er E inkaufspreis ist, wie bereits gesagt, d e r an den V erkäufer für die W are tatsächlich gezahlte P reise zuzüglich d er en t­

standenen B ezugskosten. Zu diesem G rundpreis w ird der der jeweiligen M enge entsprechende Kosten- und G ew inn­

aufschlag hinzugerechnet. Auf diese W eise k ann unschw er etwaigen eine V eränderung des P reises notw endig m achenden V erhältnissen R echnung getragen w erden. Im gegebenen F all kann also d er G rundpreis jeweils entsprechend g eän d ert

(6)

4 O S T S E E , H A N D E L Nummer 17

w erden, w ährend d er Kosten- und Gewinnaufschlag absolut gleichbleibt. N ach A rtikel 1 der 1. A usführungsverord­

nung dürfen als Kosten- und G ew innaufschläge die absoluten B eträge eingesetzt w erden, die im K alenderjahr 1936 bei v er­

gleichbaren G eschäften durchschnittlich erzielt w orden sind.

D eckt sich das Geschäfts- nicht mit dem K alenderjahr 1936, so darf dasjenige G eschäftsjahr zugrundegelegt w erden, das zwischen dem 1. Juli 1936 und dem 30. Juni 1937 endet. Die Z uschläge müssen, wie die V erordnung vom 15. 7. 37 aus­

drücklich sagt, „volksw irtschaftlich g erech tfertig t“ sein. E s w ird also jeder U nternehm er und K aufm ann prüfen müssen, ob seine A ufschläge dieser Bedingung entsprechen. U eber- h öhte Aufschläge d er E inführer können nach A rtikel 2 der ersten A usführungsverordnung von den-U eberw achungsstellen, überhöhte Aufschläge- der nachfolgenden Stufen von den Preisbildungsstellen h erab g esetzt w erden.

D ie G rundsätze für die Berechnung d er Kosten- und G ew inn­

aufschläge gelten auch dann, w enn d er G rundpreis nicht der tatsächliche E inkaufspreis der W are, sondern d er W ieder- beschaffungspreis ist. N ach A rtikel 1 d er 1. A usführungs­

verordnung tritt im inländischen V erkehr des E inführers mit ausländischen W aren, die einen Börsen- od er M arktpreis h aben und von den U eberw achungsstellen mit Einw illigung des R eichskom m issars für die Preisbildung durch B ekannt­

m achung im R eichsanzeiger jew eils bezeichnet w erden, an die Stelle des sonst m aßgeblichen tatsächlichen E in k a u fs­

p reises der Börsen- o d er M arktpreis, d er zurzeit des A nge­

botes oder V erkaufs auf den ausländischen M ärkten für W aren gleicher Art und Güte gültig ist. H ier ist also im G eschäft des E inführers mit dem ersten inländischen K äufer der Wie- derbeschaffungspreis in F orm des Börsen- od er M arktpreises zuzüglich d er B ezugskosten zugelassen w orden. G rundsatz ist, w ie sich schon au s dem W ortlaut des angeführten A r­

tikels ergibt, daß d er W iederbeschaffungspreis nu r für den V erkauf des E inführers an seine A bnehm er zugelassen w erden soll, w ährend für die nachfolgenden Stufen d er G rundsatz des tatsächlichen E inkaufspreises gilt. Aus besonderen Gründen sollen jedoch von den U eberw achungsstellen für die nachge- ordneten Stufen in dieser H insicht A usnahm en zugelassietn w erden können.

D ie Liste d er ausländischen W aren, für die anstelle des ta t­

sächlichen E inkaufspreises der W iederbeschaffungspreis treten darf, ist durch A nordnung des R eichskom m issars für die Preisbildung vom 23. August 1937, die im R eichsanzeiger vom 23. August 1937 veröffentlicht w orden ist, festgelegt w orden. Die Liste d er W aren enthält gegenüber den beiden B ekanntm achungen vom 3. 10- 1934 und 11. 1. 1935f zur alten A uslandsw aren-Preisverordnung einige w ichtige A enderungen.

D ie Liste enthält im w esentlichen nu r noch die E in fu h r­

positionen, d er w ichtigsten T extilrohstoffe sdwie d er M etall­

w irtschaft. N ur für diese W aren läßt sich «auch einwandfrei jederzeit ein Börsen- oder M arktpreis feststellen.

Die U eberw achungsstellen haben durch die N euregelung neue F unktionen ü bertragen bekom m en, von denen schon die R e d e w ar. D ie U eberw achungsstellen dürfen auch Festsetzungen, die für bestim m te W aren oder W arengattungen allgemeine P reisregelungen enthalten, fü r alle H andelsstufen vornehmen, w ohingegen das R echt d er U eberw achungsstellen zur F e s t ­ setzung im einzelnen F alle auf das E inzelgeschäft z w i s c h e n

dem E inführer und dem ersten inländischen K äufer be­

schränkt ist.

F ern er w ird durch die N euregelung eine Verknüpfung zwischen d er T ätig k eit der U eberw achungsstellen einerseits und d er regionalen Preisbehörden andererseits hergestellt. Die zuständigen regionalen Preisbehörden, näm lich die Preisbil- dungs- und Preisüberw achungsstellen, die auf Grund der ersten A nordnung über die W ahrnehm ung d er A ufgaben und Befugnisse des R eichskom m issars für die Preisbildung vom 12. D ezem ber 1936 eingerichtet w orden sind, erhalten von den U eberw achungsstellen gem äß A rtikel 2 d er 1. Aus­

führungsverordnung von ihnen getroffene F estsetzungen im einzelnen F alle m itgeteilt. Die Preisbildungsstellen können für die dem E inführer nachfolgenden Stufen Ausnahm en von den B estim m ungen d er neuen A uslandswarenpreisregelulng zU' lassen o d er anordnen, soweit d as au s volkswirtschaftlichein G ründen oder zur V erm eidung besonderer Schwierigkeiten dringend erforderlich erscheint. W ährend also die Festsetzung allgem einer Art und die einzelne F estsetzung fü r das G e s c h ä f t

des E inführers mit dem ersten inländischen K äufer durch die U eberw achungsstellen erfolgt, verbleibt die regionale Bildung von Preisen für ausländische W aren den Preisbildungsstellen, die gesam te Preisüberw achung den Preisüberwachungsstellen!- Z ur E rreichung d er auf dem Preisgebiet angestrebten Ziele w erden also die U eberw achungsstellen, die Preisbildungsstellen und die P reisüberw achungsstellen m iteinander F ühlung halten müssen. Richtlinie fü r alle diese Stellen muß unter anderem sein, daß sie nach M öglichkeit fü r eine stetige inländische Preisentw icklung S orge zu tragen haben, daß sie bei Preis­

steigerungen auf dem W eltm arkt durch geeignete M a ß n a h m e n

zu verhüten versuchen m üssen, daß sich die P reise für den letzten V erbraucher erhöhen, und daß d er Kosten- und Ge' w innaufschlag die volksw irtschaftlich g erechtfertigte Höhe nicht übersteigt.

F ü r den Fall, daß den B estim m ungen d er A u s l a n d s w a r e n ' '

P reisverordnung vom 15. Juli 1937 zuw idergehandelt wird>

kann auf G efängnis und G eldstrafe, letztere in unbegrenzter H öhe, oder eine dieser S trafen erk a n n t w erden. Die Straf' V e r f o lg u n g t r i t t a u f A n t r a g d e r z u s t ä n d i g e n Preisüberw achung5 stelle ein.

Die A uslandsw aren-Preisverordnung vom 15. 7. 1937 is* so­

fort, die gesam te N euregelung in allen ihren Teilen am 23- August 1937 in K raft getreten.

Das Ergebnis der 25. Deutschen Ostmesse.

D ie 25. D eutsche Ostmesse, die in den T agen vom 15. bis 18. August 1937 in K önigsberg stattfand, w ar die S pitzen­

messe aller bisherigen M esseveranstaltungen des M esseam ts K önigsberg. Die B e s u c h e r z a h l belief sich auf 204 000 g egenüber 191 000 im Ja h re 1936. Die Zahl d er a u s ­ l ä n d i s c h e n B e s u c h e r betrug 4 750 gegen 4 050 auf

d er 24. D eutschen Ostm esse. Auch die Zahl der A u &' s t e i l e r h a t gegenüber d er letzten M esse w ieder zuge' nom m en und erreichte mit 2 480 F irm en (1936 — 2 404) einen neuen H öchststand. In e l f A u s l a n d s a u s s t e l l u n g6 *11 einschließlich des Standes d er F reien S tadt D anzig wäre*1 rund 300 ausländische Einzelfirm en vertreten, und zw ar aus

(7)

September 1937 O S T S E E H A N D E L 5

■Estland, Finnland, Italien, Lettland, Litauen, M andschukuo, Polen, Schweden, T ürkei und U ngarn. Mit dieser A usländs­

beteiligung, die zum ersten Mal infolge d er gegenüber den früheren Ja h re n erheblich verg rö ß erten Ausstellungsfläche der einzelnen L änder eine eigene A usstellungshalle ganz beanspruchte, ist ein neuer R ekord aufgestellt w orden.

Das g e s a m t e A u s s t e l l u n g s g e l ä n d e d er 25. D eut­

schen O stm esse . um faßte eine F läche von 110 000 qm, von

^enen 5 000 qm gedeckter R aum in diesem J a h r w egen der Vergrößerung d er Technischen M esse durch Aufstellung^

großer A usstellungszelte neu geschaffen w erden m ußte.

Die m e s s e t e c h n i s c h e G l i e d e r u n g in Allgemeine

^aren m u sterm esse, Technische und Baum esse, Landwirts­

chafts-A usstellung, H andw erks-A usstellung, Auslands-Aus­

stellungen, Fach- und Sonderschauen ist auch in diesem Jahre w ieder beibehalten w orden und h a t sich aufs neue b e ­ währt, da sie eine schnelle und einwandfreie U ebersicht g e ­ s itte t, die durch eine U nterteilung in Branchenabteilungjejn 11111 rd. 300 W arengruppen noch günstiger gestaltet w urde,

^as M e s s e g e s c h ä f t erfu h r seine hauptsächliche A n­

regung durch die N achfrage. D ie Abschlüsse w ickelten sich trotz der seitens d er Aussteller hier und da geforderten län ­ geren Lieferfristen g latt ab. Im E rg eb n is tra t das Messege- schäft aller B ranchen nicht hinter dem des Ja h re s 193G zu- ruck, sondern lag in vielen Z w eigen z. T. erheblich d a r­

über, so daß man im allgem einen von einer U m satzzunahm e SPrechen kann, die zw ischen 1.0 und 30% liegt.

n der A l l g e m e i n e n W a r e n m u s t e r m e s s e verließ

^er größte Teil d er A ussteller die diesjährige Messe mit großer Befriedigung. So vor allem auch in d er Textilm esse, 111 der sich schon die neuen deutschen T extilstoffe d u rch ­ gesetzt haben. In Leder, Schuh- und L ederw aren herrschte G e h w e g Zufriedenheit. H aus- und K üchengeräte sind viel Verkauft w orden. E in gutes Geschäft verzeichneten Wasch;- aPparate. Auch in den B ranchen d er H ausw irtschaftsgegen­

stände h atten die E rzeugnisse aus neuen - deutschen W e rk ­ stoffen große E rfo lg e aufzuweisen. Spiel-, Sport- und Galan- jeriewaren zeigten ein ausgesprochen lebhaftes Geschäft, wo*

ei bereits reichliche W eihnachtsaufträge hereingenom m en Werden konnten. In N ahrungs- und G enußm itteln erzielten Vlele Artikel U m satzsteigerungen von 10 bis 20%. Bei k o s­

metischen Artikeln, D rogen und Chem ikalien w ar das Ge- Schäft besonders g ut in F arb en und Lacken. P apierw aren Bürobedarf behaupteten sich und konnten erfolgreiche

^ S c h lü sse buchen.

le T e c h n i s c h e M e s s e hat auf d er 25. D eutschen Ost- J^esse einen besonders erfolgreichen Platz eingenom m en, eine

^atsache, die schon d er U m stand hervorhebt, daß allein für e K raftfahrzeugm esse 3 500 qm n euer R aum bereitgestellt erden m ußte. — Im V ordergründe d er Abteilung Mai:

me*bau und technische A nlagen standen W erkzeugm a- lxien, M aschinen des graphischen G ew erbes und Schw eiß- g'en, in denen sehr gu te G eschäftsabschlüsse erreicht

^ rden. B efriedigend w ar d er Ausgang der M esse auch für k ^eu g n isse d er E lektrotechnik. D ie Rundfunkindustrie/

^Pnnte ihre U m sätze bis zu 20% über die des Vorjahres) lnausführen. Die A bschlüsse sowohl für Personenkraft'f gen, wie auch in Last-, Liefer- und B etriebskraftw agen ren zufriedenstellend, jrlöher als 1936 lagen die U m sätze in

^ euerlöschfahrzeugen und G eräten. O ptische und feinmecha- .p e A rtikel fanden w ieder ihren guten A bnehm erkreis.

chnische B edarfsartikel aller A rt und verschiedene M a­

schinenarten fanden zahlreiche K äufer und Interessenten.

In d e r B a u m e s s e konnten die A ussteller von Baul m aschinen einen unbestreitbaren E rfolg verbuchen. F ü r alle Zw eige des Baufaches w urden g ro ß e Abschlüsse in M aschi­

nen, G eräten und A nlagen getätigt. E benso lagen Baustoffe aller Art in einem lebhaften W echsel von A ngebot und N ach­

frage, w obei vor allem auch Isolierm aterial und die neuen A ustauschstoffe g rö ß eres Interesse fanden.

Auf dem L a n d m a s c h i n e n m a r k t hat die L andm a­

schine, ob für B odenbearbeitung, Vieh- und Stallw irtschaft, o d er ob für landw irtschaftliche N ebenbetriebe, ihren Platz w iederum voll behauptet. Die bereits auf d er M esse selbst erfolgten Abschlüsse haben w eitere Interessentenaufträge im Gefolge gehabt, die bis zum nächsten Ja h re laufen.

Die Losung „H andw erksarbeit in jedes H au s“ , u n te r der d a s H a n d w e r k auf d er diesjährigen O stm esse mit einer großen geschlossenen Ausstellung auftrat, h at ihren E rfolg nicht verfehlt. Sowohl in den verschiedenen Z w eigen des G ebrauchshandw erks, wie auch im K unsthandw erk k o n n ­ ten sehr gute A ufträge hereingenom m en w erden, so daß viele W erkstätten bis zum nächsten J a h r , vollauf beschäftigt sind, vor allem Schlosser, P olsterer, K ürschner, T ischler und das E lektrohandw erk. Die deutschen Porzellan- und M ajolika-M anufakturen haben gute A bschlüsse erzielt.

W as die F a c h - u n d S o n d e r s c h a u e n angeht, so haben sie durch ihren w irtschaftsw erbenden C h arak ter ihre W irkung auf die praktischen G eschäftsabschlüsse nicht v er­

fehlt, wie beispielsweise die g ro ß e Schau D eutscher W e rk ­ stoffe und die Fachausstellungen der E nergiew irtschaft „ E le k ­ trizität“ und „G as“ . Diese Fach- und Sonderschauen u n te r­

streichen dam it gleichzeitig den W e r b e e r f o l g d er dies­

jährigen Ostmesse, der in allen Abteilungen d er M esse von den Ausstellern bestätigt wird.

C harakteristisch für das A uslandsgeschäft d er 25. O stm esse ist die T atsache, daß A usländer in diesem J a h r in w eit g rö ß erer Zahl als im V orjahr in allen A bteilungen d er M uster­

messe und d er Technischen M esse als E inkäufer und stark e Interessenten auftraten. D ieser U m stand e rk lä rt sich daraus, daß die zwischen D eutschland und den - O ststaaten laufenden V erträge dem praktischen Geschäft die W ege g eebnet haben und auch bei kontingentierten Posten d er Initiative des K auf­

manns genügend Spielraum lassen. Im V ordergrund des In te r­

esses standen Landm aschinen aller Art, die aus allen O st­

staaten K äufer' fanden, da die günstige K onjunktur die V er­

w irklichung des zum Teil seit Ja h re n angestauten B edarfs nunm ehr zuläßt. S tark g efragt w aren auch alle anderen Maschinen, vor allem Bau- und W erkzeugm aschinen, d a ­ zu jede Art von Kleinm aschinen. Auch für K raftfahrzeuge und F a h rrä d e r bestand reg e s Interesse, vor allem bei den E inkäufern aus Litauen und dem M em elgebiet. F ern er w u r­

den ins Ausland verkauft bezw. K aufabschlüsse vorbereitet:

in Ziegeleim aschinen, K ühlanlagen (u. a. für Fischverw ertung).

Groß w ar auch das Interesse fü r bestim m te G ruppen d e u t­

scher Textilien, die vor allem au s einigen N achbarstaaten) K äufer fanden. W eitere^ K aufinteresse ausländischer M esse­

besucher zeigte sich u. a. noch für elektrotechnische A ppa­

rate, verschiedene M otoren, Müllerei- und M olkereim aschinen,

f technische N euerungen aller Art, Polsterm aterialien, D rogen, A utom aten usw. In d er Landw irtschaft w urden verschiedene A bschlüsse in Z uchttieren getätigt, daru n ter Schafe und Kleintiere. Ein größeres G eschäft mit der S taatso rg an i­

sation eines A usstellerlandes w urde angebahnt. Die W erbe-

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6 O S T S E E ^ H A N D E L NummerlT,

W irkung d er Schau, deutscher W erkstoffe auf das Ausland ist besonders hoch zu veranschlagen. Aus zahlreichen M it­

teilungen aller ausländischen W irtschaftskreise, die die O st­

m esse besucht haben, ist zu entnehm en, daß diese Aus­

stellungen mit dem im A uslande bisher so beliebten V o r­

urteil, als ob es sich um E rsatzstoffe handle, aufgeräum t, haben. D ieses spiegelt sich vor allem in der ausführlichen und günstigen Beurteilung der osteuropäischen P resse w ieder.

D ie ausländischen A ussteller konnten in diesem J a h re gute Abschlüsse erzielen. G eschäfte w urden u. a. abgeschlossen in R undholz, K iefern-Stam m blöcken, Sperrplatten, B astfaser, in S aaten und H ülsenfrüchten, in K alk? Klinkern, Granijt, P flastersteinen u. a. Baum aterialien. Im R ahm en d er vo r­

handenen K ontingente fanden die von einigen S taaten a n g e ­ botenen W eine, O bst und Südfrüchte besonderes Interesse.

D ie bei m ehreren S taaten vorhandenen K ontingente in V olks­

kunsterzeugnissen konnten im V erlauf d er M esse vollständig

ausgenutzt w erden. In zahlreichen anderen A rtikeln der A uslands-A usstellungen w urden von deutschen und a u s l ä n ­

dischen Interessenten W arenm uster entnommen, die zur An*

bahnung neuer G eschäftsbeziehungen in d er nächsten Zeit führen dürften. U eb er ein größeres Geschäft, d as sich aU die E infuhr landw irtschaftlicher E rzeugnisse n ach D e u t s c h ­

land und auf die Ausfuhr deutscher M aschinen bezieht, wir noch verhandelt.

D er Abwicklung des A uslandsgeschäfts auf der 25. D e u ts c h e n Ostm esse kam en w ieder die A ußenhandelsbesprechungen zU gute, die fü r acht L änder durchgeführt w urden und ^ G egenw art von V ertretern des R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m s

und d er R eichsdevisenstelle eine reg e Beteiligung von in- uT1 ausländischen K aufleuten aufzuweisen hatten. Sie trug011 M. a. dazu bei, über das O stm essegeschäft hinaus eine Reihe von G eschäftsverbindungen anzuknüpfen, die sich im Lau des nächsten Ja h re s ausw irken werden.

Deutschland im Außenhandel der Baltischen Staaten«

D ie drei B altischen S taaten — E stland, Lettland und L i­

tauen — befinden sich heute in einer P eriode des w irtschaft­

lichen Aufstiegs, w elcher zum g rö ß ten Teil durch die V er­

besserung d er allgem einen W eltkonjunktur bedingt ist, dabei ab e r auch seinen besonderen C harakter hat. D urch die K rise sind diese drei L änder in besonders schwerem M aße m itg e­

nom m en worden, da der P reissturz sie d ank dem vorw iegend ag ra re n C harakter ih rer W irtschaftsstruktur sehr empfindlich traf und da sie in finanzieller H insicht über nur sehr g e ­ ringe R eserven verfügten. Die S teigerung d er P reise für A grarp ro d u k te u nd H olz, wie sie nam entlich in den beiden letzten Ja h re n zu beobachten w ar, hat w esentlich dazu beig e­

tragen, die Krise zu überw inden und zu einem Aufstieg' der K onjunktur zu führen, d er schneller ist, als in vielen anderen Ländern.

Das Tem po dieses A ufstieges spiegelt sich deutlich in den A ußenhandelsziffern d er letzten Zeit wieder. Im A ugenblick, wo diese Z eilen geschrieben w erden, liegen in R eval die am tlichen Ziffern für den A ußenhandel E stlan d s und Litauens für die ersten 6 M onate und L ettlands für die .ersten 5 M o­

n a te d. J. vor. D ie entsprechenden H andelsbilanzen stellen sich wie folgt:

1937 193G

(6 bezw. 5 M onate)

E stland E infuhr 51,7 39,0

A usfuhr 42,0 37,3 Mill. Kr.

L ettland E infuhr 87,0 42,8

A usfuhr 80,5 43,4 Mill. Lat

Litauen E infuhr 94,5 68,7

A usfuhr 93,6 92,4 Mill. Lit Bei einem flüchtigen Blick auf diese T abelle fällt ein U m ­ stand besonders ins Auge, näm lich die v e rh ä ltn ism äß ig 'sta rk e Zunahm e der E infuhr in allen d re i L ändern. Bei einer Auf­

gliederung in W a rengruppen zeigt sich, daß sich hierin die s t a r k e I n v e s t i t i o n s t ä t i g k e i t wider spiegelt, wie sie in den drei S taaten nach d er K rise eingesetzt hat. H ierbei ist es von Bedeutung, daß die unm ittelbare staatliche w irtschaft­

liche B etätigung — nicht zuletzt als F olge des neuen, a u to ri­

tären R egim es — eine m erkliche E rw eiterung e rfah ren hat, so nam entlich in L ettland und E stland.

E s t l a n d h a tte bereits im! ersten H alb jah r 1936 eine passiv®

H andelsbilanz, doch hat sich d er E infuhrüberschuß im ^aU fenden J a h r m erklich vergrößert. E in e G efahr wird in diesei E ntw icklung nicht gesehen, da die D eckung d er W ä h r im noch nie eine so gute w ar w ie heute und da d er I m p o r t sa^

vorw iegend aus Produktionsmitteln zusammensetzt, deren betriebnahm e von einer Steigerung d er Ausfuhr gefolgt sei dürfte. In e rste r Linie gilt dieses für die E infuhr der rnaSiC, e nellen E inrichtungen fü r die Brennschieferindustrie, vve c bereits für die nächsten J a h re feste L ieferungsverträge w iegend nach D eutschland besitzt. — D ie günstige D evise^

läge hat auf d er a n d e ren Seite die estländische »Regiei1^

veranlaßt, die E infuhrbeschränkungen für eine R eihe von brauchsw aren erheblich aufzulockern. D ie W a r e n a u s f u h r 1

z. T. w egen d er m angelhaften E rn te des J a h re s 1936 >be trächtigt w orden, so daß die Zunahm e m ehr durch die r Steigerung (Fleisch, H olz) bedingt ist.

Die V erdoppelung d er E infuhr L e t t l a n d s g e g e n ü b e r

V orjahr steht zw ar i m W iderspruch zu d er i n z w i s c h e n er ten A bw ertung des Lait, ist a b e r durch die von der au t ä r e n R e g i e r u n g i m E i l t e m p o b e t r i e b e n e n I n d u s t r i a l is i e des L andes zu erklären. W ie in den anderen balti '

T -GX*

S taaten w ar das dom inierende E lem ent in der Industrie lands frem dstäm m ig, d. h. nicht-lettisch, und das Bestr d er lettländischen R egierung geh t nun dahin, eine natiou und dabei vom S taat ab h ä n g ig e W irtschaft z;u schaffe.13' ^ d er E infuhr dom inieren dem gem äß Industriemaschinen, ^ z. T. fü r die E rrich tu n g neu er g ro ß er W erke, wie z. B. rf ^ e anlag'en, dienen. Die befriedigenden E rn te n der letzten J h ab en eine erhebliche S teigerung d er 1 an dw i r t s c h a fth c ^ ^ Ausfuhr mit sich gebracht, w ährend die H olzausfuhr d er P reishauße eine ebenfalls bedeutende Z unahm e ert ^ hat. In den K reisen der W irtschaft L ettlands w erden

angesichts dieser A usdehnung des A ußenhandels ^ e^ rC>sCn gen laut, wobei nam entlich au f den U m stand h in g e t1 ^ wird, daß L ettland arm a n R ohstoffen ist und daß die ^ wie es übrigens auch in E stland der Fall ist, über genutzt w orden sind.

rschei' D ie S truktur des A ußenhandels in L i t a u e n unter sich insofern von d er in den an d e ren L ändern, als hier

idet der

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L September 1957 O S T S E E ^ H A N D E L 1

agrare C harakter besonderst deutlich in E rscheinung tritt und die Bedürfnisse d er B evölkerung in Bezug auf ausländische Industriefabrikate w esentlich geringer sind, w orin auch die Aktivität des A ußenhandels ih re teilweise E rk läru n g findet;.

Auch hier sind a b e r Be streb ungern zur E ntw icklung der ein­

heimischen Industrie zu m erken und die Zunahm e d er E infuhr bezieht sich g erad e auf d era rtig e Produktionsm ittel. B eson­

ders zu erw ähnen ist, daß: man in L itauen besonderes Ge1- 'vicht auf die V eredelung seiner landw irtschaftlichen E rz e u g ­ nisse legt. Die industrielle Ausfuhr, welche in E stlan d und Lettland im Zunehm en begriffen ist, h at in Litauen kaum eine edeutung, — vom gesam ten E x p o rtw e rt in den ersten 5 iMo'- naten des laufenden Ja h re s entfallen) n u r etw a 3,5o/o auf in ­ dustrielle F ertigw aren.

Ini A ußenhandel d er B altischen S taaten spielen D eutschland

^nd E ngland die ausschlaggebende R olle u n ter allen anderen

"ndern. E tw a die H älfte des B edarfs an ausländischen aren w erden in diesen beiden L ändern gedeckt, w ährend

~*~70o/0 ihrer A usfuhrgüter auf diesen M ärkten ab g e se tzt

^erden. In der E infuhr steht in L ettland und E stland eutschland dauernd an erster Stelle, w ährend in Litauen ngland vorläufig noch den ersten P latz einnimmt. Nacii er Bereinigung d er politischen B eziehungen zwischen eutschland und Litauen hat d er Anteil D eutschlands an der Jllauischen E infuhr von 4,3 o/0 (1. H alb jah r 1936) auf 21,lo/0

^ • H albjahr 1937) zugenom m en, w ährend E nglands Anteil v°n 39,6o/o auf 29,5o/o zurückgegangen ist. Auf d er E xportf seite stiegen die Lieferungen nach D eutschland von l,lo/o 14,3 o/q d e r G esam tausfuhr, w ährend die Ausfuhr nach

E ngland von 50,90/0 auf 45,90/0 zurückging. B em erkensw ert ist es, daß d er W arenaustausch L itauens m it d er Sow jetunion anteilm äßig bedeutend zurückgegangen ist. — In E stland h a t sich die E infuhr deutscher E rzeugnisse von 12,2 auf 14,5 Mill.

K ronen und in L ettland von 17,8 auf 23,8 Mill. L at gehoben:.

O bw ohl E ngland als d er H auptabnehm er d er E rzeugnisse der Baltischen S taaten über ein w irksam es D ruckm ittel verfügjt, ist es ihm doch nicht gelungen, seine Position als L ieferant zu verstärken. G ünstige T ransportbedingungen, bessere Kenntnis d er M ärkte, A npassungsfähigkeit der deutschen In ­ dustrie an den besonderen Bedarf, E inräum ung von K rediten und nicht zuletzt d er enge persönliche K ontakt zwischen dem deutschen Lieferanten und dem Im p o rte u r in den baltischen Ländern, — das sind neben d er hohen Q ualität und d er W e tt­

bew erbsfähigkeit d er deutschen Industrie die w ichtigsten F aktoren, welche dem deutschen E rzeu g n is einen festen und entw icklungsfähigen M arkt im B altikum gesichert haben. Auf d er anderen Seite bietet d er deutsche M arkt für die landw irt­

schaftlichen E rzeugnisse und verschiedene R ohstoffe und H albfabrikate den baltischen L ändern d ank d er günstigen Preiskionjunktur einen bedeutenden A nreiz zum Absatz, der sich neuerdings auch auf solche W a ren (Flachs, H olz, Fleisch) b e z i e h t , w elche bis vor nicht langer Zeit vorw iegend in E n g ­ land ab g esetzt w urden. Von d er G esam tausfuhr E stlan d s gingen im ersten H alb jah r 23o/0 n ach D eutschland und 33o/0 nach E ngland, w ährend die lettländischen Lieferungen (5 Mor nate 1937) zu 300/0 nach D eutschland und zu 400/0 nach E n g ­ land gingen. In beiden Fällen, ebenso auch in Litauen, hat sich das V erhältnis zu G unsten D eutschlands verschoben.

Mtfiellungen der Industrie- n. Handelskammer

Einzelhandel

^ e r k a u fs so n n ta g e v o r W e ih n a c h te n 1 9 3 7 .

^ er H err Reichs- und Preußische A rbeitsm inister h a t unter -ni 6. J uii d s> j rs . folgenden E rlaß h erausgegeben:

>>Irn Ja h re 1937 soll, wie in den vergangenen Jah ren , die Zahl d er V erkaufs sonntage vor W eihnachten für das Reich einheitlich geregelt w erden. E ntsprechend m einem R u n d ­ schreiben vom 28. Juni 1932 — III a 8933/32 —, das die ]reigabe d er jeweils zw ischen dem 8. und 24. D ezem ber liegenden S onntage vorsieht, kom m en in diesem Ja h re

^wci V erkaufssonntage, näm lich d er 12. und 19. D ezem ber

*n Betracht. Im vergangenen Ja h re sind in einzelnen F ällen

^ erstö ß e gegen die von mir getroffene R egelung der V er­

kaufs sonntage vor W eihnachten vorgekom m en; u. a. ist in emigen Städten als E rsatz für den ersten S onntag im De- Zem ber d er letzte Sonntag im N ovem ber als V erkaufs- Sonntag freigegeben w orden. D erartig e U m gehungsversuche f e in e r A nordnungen können n i c h t geduldet w erden.

cn bitte daher, zu veranlassen, daß in diesem Ja h re in der Zeit vom 28. N ovem ber bis 25. D ezem ber d er 12. und D ezem ber als V erkaufssonntage gemäß; § 105 b Abs. 2

^O . freigegeben w erden. Die F re ig ab e w eiterer Somn- tage in diesem Z eitraum darf nu r mit m einer Zustim m ung f o l g e n . D auer und L age d e r V erkaufsstunden sind in enachbarten O rten und Bezirken, in denen eine A bw ande­

rung d er K äufer eintreten kann, möglichst einheitlich zu regeln, um einer unerw ünschten V erschiebung d er W e tt­

bew erbsverhältnisse vorzubeugen.

Ich bitte, für die strenge E inhaltung der Sonntagsruhe an den hiernach nicht freizugebenden S onntagen zu sorgen.“

H a n d w e r k s b e tr ie b e b e i P rü fu n g d er a u ß e r g e w ö h n lic h e n U e b e r s e tz u n g .

Die A rbeitsgem einschaft d er Industrie- und H andelskam m ern h atte den Reichs- und P reußischen W irtschaftsm inister die F rag e vorgelegt, ob bei d er E rrichtung einer E inzelhandels­

verkauf sst eile die in d er betreffenden G egend liegenden H andw erksbetriebe, die die gleichen W aren wie d er E in z el­

hän d ler als selbstgefertigte W aren o d er im Z ubehörhandel vertreiben, bei d er P rüfung d er außergew öhnlichen lie b e r- setzung berücksichtigt w erden müssen.

D er Reichs- und P reußische W irtschaftsm inister h a t hierzu verneinend in einem Schreiben vom 30. Juni 1937 Stellung g en o m m en :

„D as G esetz zum Schutze d es E inzelhandels und seine D urchführungsverordnung erstrecken sich ausschließlich auf E inzelhandelsbetriebe und die V erhältnisse in solchen E in ­ zelhandelsbetrieben. E in e R egelung zum V orteil od er N achteil an d e rer G ew erbebetriebe ist mit d er Einzelhan- delsschutzgesetzgebung w eder beabsichtigt gew esen noch tatsächlich getroffen w orden. D er G esetzgeber ist bei Auf-

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8 O S T S E E - H A N D E L Nummer 17

Stellung d e r V oraussetzung der Prüfung der au ß e rg ew ö h n ­ lichen U ebersetzung des E i n z e l h a n d e l s , nicht ab e r von einer außergew öhnlichen U ebersetzung m it G ew erbe­

betrieben überhaupt ausgegangen. D ie B erücksichtigung von H andw erksbetrieben bei P rüfung der außerg ew ö h n ­ lichen U ebersetzung m üßte um gekehrt eine B erücksich­

tigung d er E inzelhandelsverkaufsstellen bei Zulassung eines H an d w erk ers zur F olge haben. D ies ist w eder vom S tand­

punkt d er H andw erksgesetzgebung noch vom Standpunkt der E inzelhandelsgesetzgebung tatsächliche U ebung oder beabsichtigt.

Die T atsache, daß einem H an d w erk er ein Z ubehörhandel auch mit nicht-selbsthergestellten E rzeugnissen genehm i- gungsfrei zugelassen wird, enthält keine B erechtigung d a ­ für, daß dieser H an d w erk e r mit B ezug auf seinen Zubehör;- handel einem besonderen Schutz unterstellt wird. A nders ist der F all nur dann zu beurteilen, w enn ein H andw erker neben seinem H an dw erksbetrieb auch eine E inzelhandels­

verkauf s s teile betreibt, die en tw ed er schon vor In k ra ft­

treten des G esetzes zum Schutze des E inzelhandels als über den R ahm en eines Z ubehörgeschäftes hinausgehende V erkaufsstelle anzusehen w ar o d er n ach In k ra fttre te n des Einzelhandelsschutzgesetzes als V erkaufsstelle genehm igt worden ist.“

B e h a n d lu n g v o n A u s v e r k ä u fe n im W e g e d er V e r s t e ig e r u n g.

D er Reichswirtsichaftsm inister h at in einem E rlaß erneut d a r­

auf hingew iesen, daß auch A usverkäufe, die im W ege einer V ersteigerung vorgenom m en w erden, an die B eschränkungen d e s § 7 U W G . (Anm eldung des A usverkaufs bei d er zu stän­

digen Industrie- und H andelskam m er) gebunden sind. Auch de von den G erichtsvollziehern vorgqnom m enen freiw illigen V ersteigerungen sind, sofern sie sich als A usverkäufe darstel- len, anm eldepflichtig. D ie A nm eldepflicht trifft aber in der R egel nicht den G erichtsvollzieher, sondern den A uftraggeber d er V eranstaltung. D er G erichtsvollzieher hat a b e r die Pflicht zu prüfen, ob d er ihm erteilte A uftrag auch entsprechend dein B estim m ungen durchgeführt w erden darf, insbesondere ob d er A uftraggeber auch seiner A nzeigepflicht genügt hat. In dem E rlaß wird schließlich noch betont, d aß n u r V ersteig e­

rungen im W ege d er Z w angsvollstreckung des A usverkaufs nicht anm eldepflichtig sind.

K o p p e lu n g s g e s c h ä fte u. P r e is sto p p v e r o r d n u n g .

In letzter Zeit sind verschiedentlich F älle bek an n t g e w o r­

den, in denen G roßhändler gegenüber E inzelhändlern die Lie­

ferung bestim m ter W aren von d er A bnahm e an d e rer Waren, abhängig gem acht haben. D a die V erordnung vom 30. 12.

1935 (RGBl. 1936 Teil I S. 1) n u r fü r Lebens- und Futtery m ittel und nu r für den K leinverkauf gilt, w ar beim Reichs- kom m issar für die P reisbildung ihre E rw eiterung durch E rla ß eines allgem einen K oppelungsverbotes bean trag t w orden. D er R eichskom m issar hat d as a b e r als überflüssig bezeichnet, weil alle K oppelungsgeschäfte eine V eränderung d er Liefe­

rungsbedingungen zum N achteil d er A bnehm er bedeuten und dem gem äß als V erstoß g egen § 1 Abs. 2 d er Preisstoipp- verordnung b estraft w erden können.

A u fr u f d e s L e ite r s d er W ir tsc h a ftsg r u p p e E in ­ z e lh a n d e l zur E in s te llu n g ä lte r e r A n g e s te llte r .

„W ir können h eu te feststellen , d aß der K am pf g e g e n die A rb eitslosigk eit E rfo lg e au fzu w eisen hat, die vor w en igen

Ja h re n noch für unerreichbar angesehen w urden. D i e Ar­

beitslosigkeit ist h e u te bis auf g eringe R este beseitigt. E s handelt sich jetzt noch darum , diejenigen letzten G r u p p e n von A rbeitslosen wieder unterzubringen, d eren W i e d e r e i n s t e l l u n g

infolge besonderer V e r h ä l t n i s s e trotz, a l l e r Bem ühungen bisher nicht möglich war. E ine solche besondere G ruppe bilden die älteren A ngestellten. Im R ahm en d es V i e r j a h r e s p l a n e s hat deshalb M inisterpräsident G eneraloberst G öring a n g e o r d n e t ,

daß, B etriebe und V erw altungen mit 10 od er m ehr A n g e stellten in angem essenem U m fange A ngestellte im Alter von 40 und m ehr Ja h re n zu beschäftigen haben, soweit sie eine o rdnungsm äßige V orbildung auf weisen und e i n s a t z f ä h i g &in

Die E rm ittlungen d er R eichsanstalt für A r b e i t s v e r m i t t l u n g

und A rbeitslosenversicherung haben ergeben, daß noch etwa 43 000 einsatzfähige ältere A ngestellte vorhanden sind, die in d er gesam ten W irtschaft unterzubringen sind. I n z w i s c h e n hat d er P räsident d er R eichsanstalt fü r A r b e i t s v e r m i t t l u n g ü n

A rbeitslosenversicherung die ihm zustehenden B e f u g n i s s e au die A rbeitsäm ter und L andesarbeitsäm ter ü b e r t r a g e i n un diesen aufgegeben, mit den B etrieben zu verhandeln und „g,e gebenenfalls die E instellung einer bestim m ten Zahl älterer A ngestellter anzuordnen. Die U nterbringung der älteren An gestellten erfolgt in den einzelnen B ezirken im E i n v e r n e h m e '11

mit den W irtschaftskam m ern unter Z ugrundelegung eines g e nauen Planes, d er die w irtschaftlichen V erhältnisse des be treffenden Bezirks berücksichtigt.

I c h h a l t e e s f ü r m e i n e P f l i c h t , d i e B e t r i e b s f ü h r e r d e s E i n z e l h a n d e l s a u fz u f o r d e r ü ; a u c h v o n s i c h a u s g e n a u z u p r ü f e n , i n w e l c h e ! U m f a n g e i h n e n d i e f r e i w i l l i g e E i n s t e l l u i u » ä l t e r e r A n g e s t e l l t e r m ö g l i c h i s t .

Bei gutem W illen w erden sich sicherlich in vielen ) B etrieb^ 1 W ege finden, um älteren A ngestellten A rbeitsplätze zu sc a fen. E s liegt mir daran, daß dort, wo ;nach L age der eine N eueinstellung älterer A ngestellter erw artet w erden m m öglichst nicht solange g ew a rtet w ird, bis das A rb e ite zu Zw angsV erfügungen schreitet, sondern daß die B e tn6 führer dann von sich äusi die entsprechenden E n t s c h l i e ß t 111»

treffen.

N ach den R i c h t l i n i e n des P räsidenten der R e i c h s a n s t a l t ^ A rbeitsverm ittlung und A rbeitslosenversicherung sollen ^ V erhältnisse des einzelnen B etriebes geprüft w e r d e n ,

festzustellen, ob und in welchem U m fange die E i n s t e älterer A ngestellter zu fo rd ern ist. D agegen sollen e schem atischen R ichtzahlen äuf G r u n d von D u r c h s c h n

berechnungen aufgestellt w erden, w eil die V e r s c h i e d e d er V erhältnisse in den einzelnen Bezirken und W irt50*1^ ^ zw eigen ein solches V e r f a h r e n nicht zuläßt. Auf d e r a n S eite muß, jedoch berücksichtigt w erden, daß e s bei ^ M aßnahm en o hne O pfer u n d au ch o h n e gew isse H ärten ni abgeht, w enn d e r E rfolg erreicht werdepn soll.

is? ei1 Ich halte es fü r richtig, daß auch die Betriebe, die vven1^ . als 10 A ngestellte beschäftigen, also an sich nicht zui ^ terbringung älterer A ngestellter verpflichtet sind, von slC^ eJ1 prüfen, wieweit sie freiw illig ältere A ngestellte aufn können. E s wird sich für m anchen B etrieb als

i Mitar erw eisen, einen erfahrenen älteren A ngestellten als b eiter zu haben. D ie Bezirksgruppem d er W i r t s c h a f t s g i

Einzelhandel sind angew iesen w orden, auch mit diesen m en in V erbindung zu tre te n .“

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