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Ostsee-Handel : Wirtschaftszeitschrift für der Wirtschaftsgebiet des Gaues Pommern und der Ostsee und Südostländer. Jg. 17, 1937 Nr. 18

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Academic year: 2022

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(1)

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NUMMER 18

U L E A

DRONTHBIM SUNDSVAI

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i l S T O C K H O

LEN IN G R AD

ORIGA

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Onowi D A N Z IG

WARSCHAU

MAGI

IKPURT LEIPZIG X

ORCSDe^

J P*t<f MUNCHElK^

FRAN I

jämtz

Krakau

Leistu ng sw ettkam p f der d eu tschen B etriebe.

S y n d ik u s B e rg e r: D er Um bau d es B ö rse n g e b ä u d e s.

Dr. E. S c h o e n e : D er d e u ts ch -sch w e d isch e H andel.

Dr. H. 6 la d o s c h : D ie han d elsp olitisch en G ru ndlag en für die W irtschafts beziehungen D eu tsch lan d s zu den S taaten S ü d o steu ro p as.

Dr. E. R ie g e r: W eltw arenm arkt ab g e sch w äch t.

(2)

Nummer 18 O S T S E E - H A N D E L Tahrgapg 1937

RegelmäfMge Passagier-

Damplcriinien

z w is c h e n

S l e f i i n — R i g a S c h n e lld a m p fe r „ R eg in a “ A bfahrten v o n S tettin . . . je d e n D ien sta g 15,15 U hr

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G r . W o l l w e b e r s t r .

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Wirisdiafiszeilnng für das Ostdeutsche Wirtschaftsgebiet und die Ostseeländer

A M T L I C H E S O R G A N D E R I N D U S T R I E - U N D H A N D E L S K A M M E R Z U S T E T T I N O R G A N D E R W I R T S C H A F T S K A M M E R F Ü R P O M M E R N .

M I T T E I L U N G E N :

d er B ezirksg ru p p e Pom m ern d es V e re in s zur W ahrung der O d e rsch iffa h rtsin te re sse n , Sitz Stettin, d es V e re in s zur Förderung ü b e rse e isc h e r H an d e lsb ezie h u n g en e .V . zu Stettin

d es D eu tsch -Fin n lä n d isch e n V e re in s e. V. zu Stettin der D e u ts ch -S ch w e d isch e n Vereinigung zu Stettin

D e u tsc h -sch w e d isch e r N a ch rich te n d ie n std e r D eu tsch en G e s e lls c h a ft zum Studium S c h w e d e n s zu G re ifsw a ld , bearbeitet unter Mitwirkung der N o rd ischen A usland -In stitu te d er U niversität G re ifsw a ld .

ff* .

I S S t e t t i n , I S . S e p t e m b e r 1 9 3 7 1 7 . J a E u r a .

oßmtmpu>eübmq4 dm ückm Bd>ud&

Besprechungen, die zwischen der ReichsWirtschaftskammer und der Deutschen Arbeitsfront über die Durchführung des Leistungswettkampfes der deutschen Betriebe geführt worden sind, haben nunmehr zu e,nem abschließendem Ergebnis geführt. Der Leiter der Reichswirtschaftskammer hat in einem Rund­

schreiben vom 30. August 1937 bekanntgegeben, d aß in gem einsam er Beratung mit der DAF. die Mit-

^'rkung der O rganisation der gewerblichen W irtschaft bei der Durchführung des Prüfungsverfahrens dadurch sichergestellt ist, d aß die Beurteilung der wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Auszeichnung eines Betriebes durch die W irtschaftskammern erfolgt. Die W irtschaftskammern erstatten ihr Gutachten auf Grund einer Äußerung der zuständigen Industrie- und H andelskam m er, bei H andw erksbetrieben der S t ä n d ig e n H andwerkskam m er. Bei Betrieben, die der Industrie oder dem Handel angehören, haben Industrie- und Handelskam m ern ihr Gutachten im Einvernehmen mit der fachlich-bezirklichen G ru p p e , für den zu überprüfenden Betrieb zuständig ist, abzug eben.

Wirtschaftskammer ‘ Pommern gibt auf G rund einer Mitteilung der DAF hierdurch bekannt, d aß

^ d ü n g e n zum Leistungswettkampf noch bis zum 30. Septem ber 1937 entgegengenomm en w erden.

^'e Kammer erw artet von jedem Betriebe der pommerschen gewerblichen W irtschaft, d aß er bemüht ist, ltri Sinne der Verfügung des Führers vom 29. August 1936 den G e d an k e n der nationalsozialistischen

e*riebsgemeinschaft zu verwirklichen.

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2 Ö S T S E E - H A N D ' E L Nu mme r l 8

Der Umbau des Börsengebäudes.

D em B eschauer der B örse vom H eum arkte aus wird zwar aus dem vor dem nordöstlichen F lügel des G ebäudes an g e -, brachten Gerüst, vielleicht auch durch einen Blick in den daran anschließenden H of kenntlich, daß bauliche V erän d e­

rungen des G ebäudes im G ange sind. E r kann aus dieser B e­

obachtung ab e r nicht entnehm en, daß sich zur Zeit eine fast völlige N eugestaltung d er inneren Teile des H auses vollzieht.

Mit diesem inneren U m bau ist nicht erst in diesem F rü h jah r begonnen worden, sondern die A nfänge dazu liegen schon bis in das F rü h jah r 1934 zurück.

Man kann drei Bauabschnitte in diesem U m bauw erk u n te r­

scheiden, für die nicht vorw eg in einem einheitlichen E n t­

schluß die um fassende Planung aufgestellt wurde. E s lag vielm ehr so, daß die B auarbeiten des zweiten und dritten A bschnittes verursacht w urden durch die sich bei der D u rch ­ führung d er A rbeiten des V orabschnittes ergebenden E rfa h ­ rungen mit dem Zustand des G ebäudes, durch neu auftretende Bedürfnisse in d er R aum gestaltung und R aum verteilung, durch eine einschneidende V eränderung d er Z w eckbestim m ung des G ebäudes und schließlich aus dem zweck- und sinngem äßen B estreben heraus, dem einmal auf weite Sicht gefaßten E n t­

schluß zur baulichen U m gestaltung auch die entsprechende A usführung zu geben.

D er - erste B a u a b sc h n itt um faßt die N euinstandsetzung einer Anzahl von A rbeitsräum en des Büros, den Ausbau des Sitzungszim m ers, des F estsaales und des früheren K om ­ m issionszimmers. Sobald die durch die M achtergreifung b e ­ dingte U m änderung der K am m erorganisation und die dam it verbundene B eanspruchung der A ufm erksam keit und A rbeits­

kraft des L eiters d er K am m er und seiner M itarbeiter g e ­ stattete, sich die A rbeitsstätte der K am m er auf deren b au ­ lichen Zustand genauer anzusehen, w urde als erstes die V er­

setzung der A rbeitsräum e des B üros in einen sauberen, hellen und freundlichen Zustand veranlaßt. Die T atsache, daß etwa seit dem J a h re 1916 nichts w esentliches m ehr für die H e r­

richtung der Räum e des B örsengebäudes geschehen war, hatte naturgem äß zur Folge, daß sich nicht nu r die Büro- rä'ume, sondern auch die Sitzungs- und R epräsentationsräum e in einem wenig erfreulichen, abgenutzten und unansehnlichen Z ustande befanden. W ährend für die U eberholung der B üroräum e eine verhältnism äßig einfache A usstattung dem verfolgten Z w ecke durchaus genügte, m ußte bei d er E rn e u e ­ rung d er R epräsentationsräum e auf eine w ürdige und stil­

gerechte Ausführung Bedacht genom m en w erden. D as schloß die nicht leichte, aber von den beteiligten A rchitekten a u s­

gezeichnet gelöste A ufgabe in sich, die dem heutigen G e­

schm ack nicht m ehr entsprechenden Teile d er Innenaus­

stattung in einer diesem G eschm ack und zugleich dem histo­

rischen C h arak ter des G ebäudes entsprechenden W eise um ­ zuw andeln. So wird jeder, d er das K om m issionszim m er im ersten S tockw erk in seinem früheren Z ustande g ekannt hat, mit U eberraschung feststellen, was je tzt aus diesem vorher abgenutzten und in seiner N üchternheit unw irtlichen Raum gew orden ist.

D as von altersh e r in diesem R aum untergebrachte, für die G eschichte d er S tadt Stettin w ertvolle und einzigartige gro ß e G em ä ld e .v o n A lten-Stettin, das vor 1600 gem alt w orden ist, w urde gereinigt und in einer w irkungsvollen, den R aum beherrschenden Art an der einen L ängsw and angebracht.

Ihm g egenüber hängen, so geordnet, daß sie wie ein G egen­

stück des gegenüber hängenden Bildes von A lte n -S te ttin w irken, die auf H olz g e m a lte n Bilder der s ä m tlic h e n pommer- schen H erzoge, ebenfalls ein alter Besitz d er Kamm er. F er­

ner wurde in dem Raum eine w ohlgelungene Kopie des m d er M arienkirche in D anzig befindlichen Bildes der K a u f le u t e

Michael und Simon Loitz über einer alten echten Truhe, die aus dem Besitz des früheren O bervorstehers d er Kaufmann schaft Schlutow stammt, aufgehängt. Die Unterbringung dieses Bildes in dem Raum gab den G edanken ein, seine alte, nicht sehr ansprechende Bezeichnung als K o m m i s s i o n s z i m m e r

aufzugeben und den Raum fortan „Loitzerizim m er“ zu n e n n e n -

I n d er Mitte des R aum es an der F ensterw and befindet s ic h

die von clem S tettiner B ildhauer K arl Schw erdtfeger g e schaff ene Büste des F ührers.

E tw a gleichzeitig mit dieser N eugestaltung des Loitzen zimmers. wurde auch das Sitzungszim m er der Kammer, dem früher die B eratungen d er V orsteher der Kaufmannscha >

dann die des geschäftsführenden A usschusses und jetzt des B eirates der K am m er stattfanden, neu hergerichtet. Dieses Sitzungszim m er behielt im allgem einen seinen alten C h a r a k t e r ,

nur w urde seine ruhige und ernste W ürde durch eine ^ uC bespannung der W ände in einem tiefen satten Rot und duic Anbringung von schweren F enstervorhängen aus Tuch gleicher F arb e unterstrichen. An d e n W ä n d e n blieben alten w ohlgelungenen' großen Bilder d er früheren O bervo^

Steher d er K aufm annschaft in ihren goldenen Rahm en, die si von dem roten U ntergrund w irkungsvoll abheben. Ein kleine , neben d e m S i t z u n g s z i m m e r gelegener Raum , w u r d e mit selben roten Tuch bespannt wie der Sitzungssaal se >

und in ihm die von dem D resdner Bildhauer B e r g e r g e ^

schaff ene F ü hrerbüste so untergebracht, daß sie, umra von dem T ürrahm en, den Blick des Besuchers, der Sitzungssaal betritt, als erstes auf sich zieht. D ieser Sitz saal offenbart seinen ernst-feierlichen C harakter vor allem dann, w enn bei ganz zügezogenen, die F en ster und Pfei völlig verdeckenden und wie eine geschlossene Stor vv ^ w irkenden F enstervorhängen das aus zwei M e t a l l s c h a l e n * die weiße D ecke und von dort aus zurückgew orfene 1 den ganzen großen R aum in gleichm äßiger V erte1 ^ und in milder, aber völlig ausreichender H elle durc i ^ In dem neben dem Sitzungssaal liegenden g roßen Festsa ^ d er Börse, d er früher hauptsächlich für die V eran staltu n g ^ der Abendhalle benutzt w urde, galt es vor allem, den u ^ die m ächtigen F enster fallenden Blick des Besuchers auf ein ^ häßlichen H of und häßliche H intergebäude zu k es,eitx£ ^ Zu diesem Z w eck wurde d er K ünstler H ugo K örte beauftr ^ auf M attscheiben symbolisch die für Stettin und Pornm ^ w ichtigsten G ew erbe, näm lich die Industrie, den See-, 1 schiffs-, E isenbahn- und F lugverkehr, den See- und Bin ^ schiffshafenbetrieb, den A ußenhandel, den Groß- und Ein handel, den Geld-, Bank- und B örsenhandel und das Versic^

rungsge w erbe darzustellen. Die Ausführung dieses lungenen E ntw urfes w urde d er bekannten Berliner Puhl & W agner übertragen. Die F arbengebung für die f ^ undurchsichtig gew ordenen F en ste r w urde geschickt wählt, daß d er E indruck des im Schinkelschen Stilje g tenen schönen F estsaales nicht g estö rt wurde. Als z 'v w ar es, um diesen E indruck zu vervollkom m nen, n ° tl^ urCh häßliche K rone aus dem Saal herauszunehm en un eine m ächtige neue K rone zu ersetzen, die von

(5)

^ S e p t e m b e r 1937 O S T S E E ^ H A N D E L 3

Rosenbauer entw orfen und von der F irm a W alter H off m ann G. m. b. H. als ein M eisterstück ausgeführt wurde. E s ist sehr reizvoll, sich in die B etrachtung zu vertiefen, in wie feiner Einfühlung vor hundert Ja h re n und in d er w eiteren Vollendung jetzt die verschiedene Bestim m ung der beiden nebeneinanderliegenden Säle, näm lich des Sitzungs- und des

^ estsaales, bei deren künstlerischer Schaffung zum Ausdruck

§ekornmen ist, und doch ein N ebeneinanderliegen dieser eiden R äum e ohne die Em pfindung einer G egensätzlichkeit la ihrer Form - und F arbengebung aufkom m en zu lassen.

1 eben der ruhigen, die ern ste A rbeit symbolisierenden. H altung

^Cs Sitzungssaales die feierliche H elle des m ächtigen F est- Saales. N eben dem gedäm pften Licht des B eratungsraum es

^ in verschw enderischen S trahlen gespendete Lichtfülle der

^ den Stil des S aales außerordentlich glücklich eingel­

egten prachtvollen Krone. F ü r die M ilderung der G egen- SUizlichkeit dieser beiden R aum ausstattungen sorgt dann aber auf der einen Seite in dem Sitzungszim m er die die ernste renge des R aum es w eicher m achende W ärm e d er roten arbengebung, und u m gekehrt in d er hellen Feierlichkeit des Sr°ßen F estsaales die ruhige klassische F orm gestaltung und

le beinahe zarte F arbenw ahl des Schinkelschen Stiles.

^ le Arbeiten des zw e ite n ' B auabschnittes ergaben sich aus T Tatsache, daß nach dieser A usgestaltung d er R epräsen- atlonsräume im ersten und zweiten S tockw erk das Trep-

^Gnhaus, das Vestibül und vor allem der g ro ß e und kleine j^Ürsensaal im E rdgeschoß durch ihre kalte N üchternheit und

ren schlechten baulichen Zustand bedrückend abstachen,

^ ä h re n d man a b e r mit den P lanungen für die U m gestaltung die c^ eser Räum lichkeiten beschäftigt war, erwuchs für

^ Kammer einie ganz neue Aufgabe. Am 16. Ja n u ar 1936 di<T W irtschaftskam m er Pom m ern errichtet, und run ^nc^ustr*e‘ und H andelskam m er zu Stettin mit d er Füh-

g der G eschäfte dieser W irtschaftskam m er beauftragt}

p en- In dem g roßen O rganisationserlaß des Reichs- und eußischen W irtschaftsm inisters vom 7. Ju li 1936, der die

^_samte O rganisation der gew erblichen W irtschaft und da- w^ auch das A ufgabengebiet d er W irtsehaftskam m em regelt, ju^r bestimmt w orden, daß die in Abteilungen und U nterabtei- sch^6n V e rfü h rte n B ezirksgruppen der Reichs- und Wirtl- Z]l a tss ruppen auch räum lich mit' den W irtschaftskam m ern tlasVer^ nigen seien. E ntsprechend diesem E rlaß m ußten in cjl]S ^ ° rsengebäude aufgenom m en w erden die Abteilung In- S und die U nterabteilungen Groß-, Ein- und Ausfuhr- Ve C ’ ^ ^ ^ h a n d e l , G aststätten- und B eherbergungsgew erbe, ittler- und A m bulantes G ew erbe. E s schien im ersten A.u . A.mDuiantes b ew e rb e . ü,s schien im ersten diese ^aSt unm öglich, die G eschäftsräum e für alle stellt S te ilu n g e n , die teilw eise recht g ro ß e A nforderungen dara^11' .*m ^ ö rsen g eb ä u d e unterzubringen, und m an dachte ein ’ Gin neues G rundstück zu erw erben, und auf diesem Abteil^11 ^ ec^ür^n^ssen der W irtschaftskam m er und ihrer t j au 1(ln^ en entsprechendes G ebäude zu errichten. D ie die enken, die dem entgegenstanden, w aren einmal s°lch eSc^ a^ ung d er Mittel fü r die D urchführung eines bei r* ^r° r ^La^ens, und ferner auch der G edanke daran, daß

^chk -C1 au^ enblicklichen R ohstoffknappheit an die Mög-

^eit i ^ er -Durchführung eines solchen Baues in absehbarer t)'em aum zu denken war.

Plari ^ lc ^itekten G auss gelang es, der K am m er einen d er dem neu auftretenden R aum bedürf- tiiige C^em vorhandenen B örsengebäude durchaus Ge- tatj und ihm w urde nun auch gleichzeitig die

N eugestaltung des T reppenhauses, d es V estibüls und der beiden B örsensäle übertragen. Bevor jedoch diese A rbeiten in Angriff genom m en w erden konnten, w ar es vor allem mit Rücksicht auf die zu erw artenden L astenverschiebungen unerläßliche V oraussetzung, zu prüfen, ob das B örsenge­

bäude auf' einem genügend sicheren G runde stand. D aß in dieser R ichtung Zweifel am P latze w aren, bew ies die T a t­

sache, daß an vielen Stellen im B örsengebäude sich teil­

weise recht erhebliche Risse zeigten, und zw ar hauptsäch­

lich in dem nach dem H eum arkt zu gelegenen Teil des G e­

bäudes. Man hatte deshalb bisher auf Grund d er g u ta ch t­

lichen A eußerungen von Sachverständigen angenom m en, daß mit diesem vorderen Teil das G ebäude auf unsicherem Grunde stand. U m eine nach menschlichem E rm essen ganz sichere U nterlage zu haben, w urde d er erste S achkenner D eutsch­

lands, Professor Rüth, D resden, beauftragt, den Zustand des Gebäudes und seines U ntergrundes genau zu untersuchen. E r tat dies und kam zu dem E rgebnis, daß die R isse in den W änden des G ebäudes überall ihre U rsache darin hatten, daß in den S tockw erken über -den Rissen bauliche V er­

änderungen und dam it verbundene Lastenverschiebungen, vor allem die B eseitigung tragender W ände, vorgenom m en w or­

den w aren. E r stellte fest, daß d er U ntergrund, auf dem das ß ö rsen g eb äu d e steht, zu besonderen Besorgnissen für dessen B estand keinen Anlaß gibt. N achdem also daraus kein G rund zur Z urückstellung m ehr bestand, konnte d er A rchitekt Gauss an die Ausführung der von ihm vorgelegten und von d er Kam m er gebilligten Pläne gehen, die nunm ehr d er K am m er unter Aufwendung sehr viel g eringerer Mittel erm öglichten, dem O rganisationserlaß des Reichs- und Preußischen W irt­

schaftsm inisters G enüge zu tun. Die U m baupläne des .Archi­

tekten Gauß sind auch so gestaltet, daß die V erw endung neuen E isens nicht erforderlich ist, so daß also auch aus dem Gesichtspunkt der E isenknappheit heraus eine V erzögerung d er schnell geförderten B auarbeiten nicht bedingt .wird.

D aß der A rchitekt eine solche Vielzahl neuer Räume- im Gebäude in übrigens sehr glücklicher Lösung schaffen konnte, liegt daran, daß fast sämtliche R äum e des B örsengebäudes, so wie es im J a h re 1836 fertiggestellt w orden war, a u ß e r­

gew öhnlich hoch und meist auch außergew öhnlich groß sind. E s ist dies von Besuchern d er B örse oft mit einem gew issen E rstaunen über so viel R aum verschw endung u n ­ serer V orfahren bem erkt w orden. H eute wird man sagen .können, daß m an den K aufleuten, die dam als in den dreißiger Ja h re n des vorigen Ja h rh u n d e rts so großzügig und in der R aum gestaltung verschw enderisch bauen ließen, d a n k ­ bar sein muß. W enn sie sicherlich auch ihren Entschließ, so w eiträum ig zu bauen, nicht in dem G edanken gefaßt haben, daß später einmal d arau s für eine W irtschafts­

kam m er P om m ern die nötigen R äum e herg e ric h te t w erden m üßten, so hat doch unbew ußt ihre .G roßzügigkeit bei d er G estaltung d er dam als in d er H auptsache n u r re p rä se n ­ tativen Z w ecken dienenden R äum e und Säle dazu geführt, daß nunm ehr ein Teil dieser R äum e sverm ehrfacht auch rein, praktischen Z w ecken völlig genügt. E s sind auch nicht etw a nur einzelne g ro ß e R äum e in m ehrere kleine Zim m er unterteilt w orden, sondern es ist an einer Stelle, näm lich bei dem kleinen Börsensaal, gelungen, aus dem einen Saal zwei zu m achen, indem nämlich -eine Zw ischendecke gezogen w orden ist, nach deren A nbringung im m er noch zwei g e ­ nügend hohe R äum e bezw. R aum gruppen übrigbleiben. Z ur

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4 O S T S E E . H A N D E L Num m er 18

U m gestaltung im einzelnen sei noch, beginnend mit dem dritten S tockw erk, folgendes g esag t:

Aus diesem S tockw erk sind die dort befindlichen W ohnun­

gen eines Boten und einest Chauffeurs d er K am m er heraus- geuom m en und in das b enachbarte Gebäude S chuhstraße 18 verlegt w orden. D ieses G ebäude gehört d er K am m er seit dem Ja h re 1928. Sie h a tte 'es zunächst nur aus G ründen v er­

pflichtender T radition gekauft, weil an seiner Stelle frü h er das S eglerhaus gestanden Kat, ein E ntschluß, der nunm ehr, wie aus dem G esagten hervorgeht, auch seine gute praktische W irkung hat. In das H aus S chuhstraße 18 ist als dritte W oh­

nung aus dem E rdgeschoß des B örsengebäudes noch die des H ausm eisters verlegt und mit dem B örsengebäude durch eine T ü r verbunden worden. In den im d ritten S tockw erk des, B örsengebäudes auf diese W eise freigew ordenen Räum en und anschließenden früheren B üroräum en sind 11 Zim m er für die U nterabteilung E inzelhandel geschaffen w orden, und aus bisher fast unbeachtet und deshalb ohne Pflege gebliebenen R äum en und aus Bodenräum en, die eine halbe T re p p e höher liegen, noch w eitere 6 Räum e, in denen das V erkehrsbüro de‘r K am m er und d er den „O stsee-H andel“ herausgebende Baltische V erlag im w esentlichen u ntergebracht w erden sollen.

E ine durchgreifende U m gestaltung haben auch alle übrigen Räum e des dritten S tockw erks erfahren; es ergibt sich auch dort aus teilw eise unbenutzten Räum en m ancher R aum ­ gewinn. Alle Zim m er sind hell tapeziert. D urch die A nbringung von Scheiben in den n ach den K orridoren herausgehenden T üren sind die K orridore durchw eg heller gew orden, und die zahlreichen, bisher unbenutzten N ischen in den starken W ä n ­ den sind zu W andschränken ausgebaut w orden. Aehniiche U m gestaltungen finden sich in den B üroräum en des zw eiten Stockw erks.

D as erste S tockw erk w ird durchgreifend dadurch geändert, daß der kleine Börsensaal, wie bereits erw ähnt, durch A n­

bringung einer Z w ischendecke in 2 g ro ß e S äle geteilt w ird.

D er R aum im ersten Stockw erk w ird dadurch noch größer, daß d er o b e re Teil des ü berm äßig h ohen V estibüls mit einbezogen wird. W ährend im unteren T eil des B örsenge­

bäudes die G arderobe für die B enutzung des g ro ß en B örsen­

saales u ntergebracht w erden soll, w erd en au s dem g rößeren oberen S aal m ehrere R äum e herausgeschnitten, von denen einer, d er ,,S tettiner Z im m er“ genannt w erden soll, die B e­

stimmung als Sitzungszim m er h aben wird, w ähren die ü b ri­

gen verhältnism äßig gro ß en R äum e auch noch als B üro­

räum e V erw endung finden w erden. D er g roße Börsensaal, aus dem die gußeiserne E m p o re herausgenom m en w orden ist, wird zu einem V ortragssaal au sg estaltet w erden. In ihm sollen die W appen all d er pom m erscben S täd te an gebracht werden, die d er H ansa angehörten, und es w ird deshalb dem S aal der N am e „H a n sa-S a al“ gegeben w erden. D er S aal wird nach der, Innenseite des H auses zu m ehrere große T üren erhalten — bisher w ar n u r eine T ü r vorhanden —, dis auf eine breite W andelhalle mit gew ölbter D ecke führen. In unm ittelbarer N ähe des B örsensaales ist, wie gesagt, der G arderobenraum angeordnet, desgleichen sind gro ß e T o i­

lettenräum e dort geschaffen w orden, so daß also in einem abgeschlossenen Teil des E rdgeschosses eine für d as P u b li­

kum bequem e und zw eckm äßige G elegenheit zur A nhörung von V orträgen in dem etw a 350 M enschen auf nehm end ein H ansa-S aal besteht. In d er E ck e zw ischen Hansa-Salal und G arderobenraum wird sich iein Zim m er befinden, inj dem die R edner sich vor B eginn ihres V o rtrag es aufhalten können.

In diesem schön gestalteten Zim m er ist g l e i c h z e i t i g teilweise die um fangreiche B ücherei der Industrie- und H a n d e l s k a m

m er untergebracht. D er andere T eil befindet sich in dem über diesem R ednerzim m er gelegenen Raum im ersten Stockweik?

der mit dem unteren Zim m er d er Bücherei durch eine Trepp0 verbunden ist.

Im G esam ttreppenhaus w erden Stufen und W ä n d e mit deutschem M arm or belegt w erden, ebenso w ird das V e s t i

gestaltet. E ingebaut in die G arderobe wird sich die P o r t i e r

losre befinden, von d er aus den Besuchern der W eg nach den

. . . Ke-

Stellen im H ause gew iesen w erden wird, die sie zu suchen wünschen.

Sehr bem erkensw ert ist schließlich die V erw endung der rv lerräum e unter dem früheren kleinen Börsensaal, dem z u k u

tigen G arderobenraum . E s wird hier fast aus S c h u t t

gro ß er gew ölbter und durch P f e i l e r m ehrfach u n t e r t e i l t ^

R aum geschaffen, in dem d as gesam te A n s c h a u u n g s m a teH für die H andlungsgehilfenprüfungen und sonstigen^ P r ü f u n g '611

sehr praktisch und w irkungsvoll u n terg eb rach t w e r d e n k a n n

D urch A nbringung von Lichtschächten ist für g e n ü g e n d e s

geslicht in diesen R äum en ausreichend gesorgt. Mit diesem neu entstandenen P r ü f u n g s r a u m durch eine T reppe ve1^ ^ den, befinden sich im ersten S tockw erk die Büros für ~ B earbeitung d er L ehrlingsrolle. D aran a n s c h l i e ß e n d i m &

geschoß längs d er S ch uhstraße w erden der U nterabteil11111 G aststätten- und Beherberguingsgiewerbe 7 R äum e zur fügung gestellt w erden.

In dem K eller auf der änderen Seite des E i n g a n g s wird ^ ein W einlokal befinden, für dessen behagliche und t e i l w e i

künstlerische A usgestaltung ebenfalls g eso rg t ist.

Zu erw ähnen ist schließlich noch die vollkom m ene Neug®^

staltung des sehr häßlichen und unpraktischen Hofes, ^ dem sich in Z ukunft 5 G aragen für die Autos der Kamm und ihrer A bteilungen und e i n Uniterstellraum für räder befinden werden.

F ür diejenigen, die nach dem K ostenaufw and fragen* ^

d i e s e r U m bau b e d i n g t , s e i g e s a g t , d a ß d i e s e K o s t e n

nicht unerheblich sein w erden. Sie stehen ab e r in kei ^ V erhältnis zu den A ufw endungen, die v o r 100 J a h r e n ^ S tettiner K aufm annschaft in einer S tad t m achte, die da ^ nur 29 000 E inw ohner hatte, und sie stehen auch in 'ce*^cn V erhältnis zu den Kosten, die hätten a u f g e b r a c h t vvet müssen, wenn die K am m er zum E rw e rb eines neuen Gru

i darav*

stückes und der E rrich tu n g eines neuen G e b ä u d e s

gezw ungen w orden w äre. Die M ittel standen infolge D jäh rig er sparsam er W irtschaftsführung bereit.

E s ist unm öglich, auf dem b eschränkt zur V e r f ü g u n g stellten R aum m ehr als in g an z gro ß en Z ügen die E rg et>m des U m bauplanes darzustellen. E ine E inzeldarstellung vU1j eII1 dieser Z eitschrift noch aus d er berufenen F ed er des mit Bau b eauftragten A rchitekten Gauß erfolgen. Jedenfa S^ . g, es ihm g elungen,-abgesehen von dem u n e i n g e s c h r ä n k t ^

digenden künstlerischen E rgebnis, allen räum lichen I^cC ^ nissen d er Industrie- und H andelskam m er zu Stettin u n ^ W irtschaftskam m er P om m ern f ü r ab seh b are. Zeit in überzeugend praktischen W eise G enüge zu tun.

mit zu rechnen, daß die R oharbeiten des U m baues t>i3 O ktober des J a h re s vollendet sein w erden, und daß

einem einfachen R ichtfest d er D an k d er K am m er eJ1 schnelle und sorgfältige A rbeit den bei dem Bau b e s c h a 1 ^

A rbeitern zum Ausdruck gebracht w e r d e n kann. ^ E nde des Ja h re s 1937 wird d er U m bau a u c h in

(7)

15. September 1937 O S T S E E - H A N D E L 5

seinen Einzelheiten bestim m t vollendet sein. E s wird dann das „H aus d er W irtschaft“ stehen und dem Reichsw irt- schaftsminister gem eldet w erden können, daß im W irtschafts- Bezirk Pom m ern die von ihm gew ünschte O rganisation der gewerblichen W irtschaft bis zum letzten durchgeführt w o r­

den ist.

Per V izepräsident d er Kam m er, H err Konsul M eister, h at m seinem anläßlich des h u ndertjährigen Jubiläum s des B örsen­

gebäudes am 9. S eptem ber 1936 in d er F estsitzung der Kam- gehaltenen V orträge im Hinblick auf das von der K orpo­

ration der K aufm annschaft in den dreißiger Ja h re n des vorigen Jahrhunderts geschaffene B auw erk der Börse an das Schinkel-

sche W ort erinnert: „D as Id eal in der B aukunst ist nur dann völlig erreicht, wenn ein G ebäude in allen seinen T.eilcn seinem Zw eck in geistiger und physischer H insicht vollkom m en entspricht.“ E s ist erfreulich, festzustellen, daß man auch nach F ertigstellung des jetzigen U m baues wird sagen dürfen, daß das um gestaltete G ebäude seinen neuen und erw eiterten Zw ecken in R aum ausnutzung, R aum verteilung und R aum ­ ausstattung vollkom m en entspricht und doch überall d en Geist em pfinden läßt, in dem vor 100 Ja h re n die K orporation der K aufm annschaft den Bau errichtet hat. Dan^ft dürfte e r­

reicht sein, daß es auch in seiner neuen G estalt dem von Schinkel gepriesenen Ideal nahekom m t. B erger.

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Der deutsch-schwedische Handel.

Von Dr. E. S c h o e n e , S tettin.

Schw eden und D eutschland haben sich in Bezug auf die natürlichen V oraussetzungen für einen intensiven G üteraus­

tausch schon im m er sehr gut ergänzt. D er deutsch-sch wei- dische H andel kann sogar auf eine Ja h rh u n d e rte alte T ra ­ dition zurückblicken. W enn Schw eden heute auch über eine hochentw ickelte Industrie — nam entlich in einigen bestim m ­ ten S pezialzw eigen — verfügt, so ist es doch in erster Linip ein an wichtigen R ohstoffen reiches Land und d aher schon seit langem ein bedeutender R ohstofflieferant D eutschlands.

Auf d er anderen Seite ist d er L ebensstandard d er schw edi­

schen B evölkerung ein sehr hoher, die K aufkraft eine b e ­ sonders starke, so daß sich hier der vielverzw eigten d e u t­

schen Industrie mit ih rer g ro ß en L eistungsfähigkeit ein recht ergiebiges A bsatzfeld bietet. D ie E ntw icklung d er deutsch- schwedischen H andelsbeziehungen h at sich dah er in D eutsch­

land nicht nur stets einer intensiven P flege erfreut, sondern ist auch im m er auf das sorgfältigste beobachtet worden, b e ­ sonders natürlich in den deutschen Seehäfen, über die sich ein g ro ß er Teil des deutsch-schw edischen G üteraustausches vollzieht.

Bei einer B etrachtung des deutsch-schw edischen H an d els in dein Z eitraum seit 1931 ist nun zunächst leider festzu­

stellen, daß dieser H andel im V erlauf und u n ter d er E in ­ w irkung der W eltw irtschaftskrise nach W ert und U m fang

beträchtliche E inbußen erlitten hat. Auch die sc^ we<^lS^ej.

W ährungsabw ertung hat ihr Teil zu dieser Entw icklung getragen. In den letzten Ja h re n hat sich dann aller ^ d er G üteraustausch zwischen den beiden Ländern _ gehoben, wobei a b e r betont w erden muß, daß die el| ^ t.

treten© E rholung hauptsächlich auf die S teigerung der < ^ sehen E infuhr und n u r in geringerem M aße auf eine Be e ^ d er deutschen Ausfuhr nach Schw eden zurückzuführen W ertm äßig ergibt sich im einzelnen folgendes Bild-

E infuhr A u s f u h r

aus Schw eden nach Schw ed en in Mill. R eichsm ark

1931 158,1 424,2

1932 95,1. ... 228,1

1933 102,(5 191,1

1934 133,8 198>3

1935 152,9 206,8

1936 191,6 230,4 ^

D er T i e f s t a n d d er J a h re 1932/33 ist a l s o w e i t g e h e n d u

w u n d e n ; gleichzeitig sind a b e r g r o ß e V e r s c h i e b u n g e n

tauschverhältnisses eingetreten, die zu L asten D e u t s c ^

gehen. D e u t s c h l a n d s A usfuhrüberschuß im V e r k e r ^ Schw eden ist im Z eitraum von sechs Ja h re n von 266, ^ lionen R eichsm ark im Ja h re 1931 auf 38,8 Mill-

(13)

15- September 1957 O S T S E E , H A N D E L 11

lln Jah re 1936 zurückgegangen. D ie schwedische Ausfuhr nach D eutschland hat — bei stark zurückgegangenem V olu­

m en'des gesam ten beiderseitigen A u ß e n h a n d e ls— ihren Stand v°n

19 3 1

nicht nur behaupten, sondern sogar um rund 20%

steigern können. D agegen zeigt die deutsche Ausfuhr nach Schweden in den letztein 5 Ja h re n eine gew isse Stagnation, die erst seit 1936 in, wenn auch noch geringem , U m fange behoben erscheint. Auch der prozentuale Anteil D eutsch­

lands an d er V ersorgung des schwedischen M arktes m it Auslandswaren h at sich beträchtlich verringert. W ährend auf Deutschland 1931 noch 33o/0 d er schwedischen G esam tein­

fuhr entfielen, w aren es 1936 n u r noch 23,9%.

Aus diesen Ziffern ist zu entnehm en, daß sich die B edeutung des deutschen M arktes für Schw eden beträchtlich vsr- Sroßert h a t, daß d agegen Schw eden gegenüber früheren Jahren viel w eniger deutsche W aren einkauft, in dieser Richtung also deutscherseits natu rg em äß noch e rh e b ­ liche Wünsche offenbleiben müssen. E s ist allerdings herv o r­

zuheben, daß trotz dieser E ntw icklung D e u t s c h l a n d a Uc h h e u t e n o c h d e r e r s t e L i e f e r a n t S c h w e ­ d e n s i s t . W enn auch G roßbritannien — als d er erste W e tt­

bewerber D eutschlands auf dem schwedischen M arkt — Seine Position auf diesem in den letzten Ja h re n hat verbessern Tonnen, näm lich von 1.4,1% im Jah re 1931 auf 19% im Ja h re

^30^ so bleiben doch die schwedischen Im porte aus G raß- ritannien im m er noch nicht unbeträchtlich unter denen aus dem Reich. A ber auch diese F eststellung kann nicht über die Tatsache hinw egtäuschen, daß Schw eden trotz seiner aus­

gezeichneten K onjunktur in den letzten Ja h re n und trotz einer dunstigen E ntw icklung seines A ußenhandels seine B ezüge aus Deutschland im letzten Ja h rfü n ft ziemlich gleichbleibend gestaltet hat.

^ur die E ntw icklung der letzten Ja h re und auch für die

^ eitere G estaltung des deutsch-schw edischen. H andels muß e 1934 getroffene V e r r e c h n u n g s r e g e l u n g als j^undlegend angesehen werden. D anach wird die Bezahlung 1 den beiderseitigen W arenaustausch durch V errechnung R e g e l t, indem auf beiden Seiten die Z ahlungen auf beson-

^ ren Clearingkonten gesam m elt w erden, von denen dann c Auszahlungen an den jeweiligen A usführer vorgenom m en erden. W as die technische Abwicklung des V errechnungs- erkehrs angeht, so hat die deutsch-schw edische V errechnung s er> soweit bekannt ist, in zufriedenstellender Weisie Auktioniert.

t^ Cnn auch vom deutschen S tandpunkt au s auf die Verschlech:- ari Ung der R elation zwischen Im- und E x p o rt für D eutschland dieser Stelle hingew iesen w erden m ußte, so kann auf der eren Seite die W iederausw eitung des G esam tvolum ens des

^^'S chw edischen G üteraustausches, die neuerdings nach ist V° r^ er&egangenen scharfen S chrum pfung zu beobachten

\v! natur£ ernäß nur als ein erfreuliches E rg e b n is gew ertet s^. erL D iese ansteigende E ntw icklung mit allen ihren gün- keh*211 ^edgen — zum Beispiel auch für die beteiligte V e r­

jag rsv^ rtschaft — setzte vor allem mit dem J a h re 1936 ein.

\y. Sei hier die Stim m e eines h erv o rrag en d en schwedischen rts<*aftsführers, des P räsidenten der schw edischen Landes- s t d er Internationalen H andelskam m er, S i g f r i d E d - Plan^*111 an^ e^ b r t , d er sich in d er Z eitschrift „D er V ierjahres-

^ r- 6 vom 22. Ju n i 1937 hierzu wie fo lg t ä u ß e rt:

^ a f t ^ man ^^ng eg en das J a h r 1933, d. h . d as J a h r des In- retens des schwedisch-deutschen C learingabkom m ens,

zum A usgangspunkt wählt, so findet man, daß d er W a re n ­ austausch zwischen den beiden L ändern sich seitdem in einer ständigen S teigerung befindet. D ieses günstige V erhältnis ist in gew isser B eziehung dem C learingabkom m en zuzu­

schreiben, das autom atisch eine Steigerung von Schw edens E x p o rt nach D eutschland bedingt in dem selben M aße, wie Schw edens E inkäufe in D eutschland steigen. D a D eutsch­

land dank seiner vielseitigen Industrie erfreulicherw eise A us­

sichten zu haben scheint, den w achsenden B edarf Schw edens an Industrieprodukten in im m er höherem G rade decken zu können, ist also zu erw arten, daß infolge d er W echselw ir­

kung, die durch das schw edisch-deutsche Clearing entsteht, der E x p o rt Schw edens nach D eutschland sich: ebenfalls in einer günstigen W eise entw ickeln w ird .“

D iese optim istische B etrachtungsw eise w ird vor allem auch durch die E ntw icklung des letzten H alb jah res erhärtet. Im ersten H alb jah r 1937 hatte die deutsche E infuhr ausi S chw e­

den einen W ert von 98,1 Millionen R eichsm ark gegenüber 89,1 Millionen R eichsm ark im ersten H alb jah r 1936. D ie deutsche A usfuhr nach Schw eden ist im ersten H alb jah r 1937 auf 124,4 Millionen R eichsm ark g egenüber 10435 M illio­

nen R eichsm ark im ersten H alb jah r 1936 gestiegen. Esi b e ­ steht also die berechtigte H offnung, daß in diesem J a h r bei w eiter steigender E infuhr au s Schw eden nunm ehr auch die deutsche Ausfuhr nach Schw eden w ieder eine k räftig e re A ufbesserung a'ufweisen wird.

U m noch k u rz auf die W a rengruppen einzugehen, die im schw edisch-deutschen G üteraustausch die hauptsächliche Rolle spielen, so ist auf d er E infuhrseite hervorzuheben', daß S chw a­

den, wie gesagt, in erster Linie fü r uns R ohstoff-Lieferant ist, w ohingegen alle an d eren G ütergruppen nu r ieine verh ält­

nism äßig geringe Rolle spielen. Von den G ütern im Werte]

von 98 Millionen R eichsm ark, die D eutschland im erste n H alb jah r 1937 eingeführt hat, entfallen über 60 Millionen, also fa st 2/ 3 au f R ohstoffe. D aneben spielt noch die E in ­ fuhr von 'H albzeug, insbesondere von Schnittholz und Z ell­

stoff mit ca. 4 bezw. 4,5 M illionen eine g rö ß e re Rolle.; Auf dem G ebiet d er E rn äh ru n g sw irtsch äft ist die E infuhr aus Schw eden verhältnism äßig nicht so sehr bedeutend mit A us­

nahm e von Butter, wovon im ersten H alb jah r 1937 im m erhin für über 5,6 Millionen R eichsm ark bezogen wurden,.

ln d er deutschen Ausfuhr nach Schw eden spielen u n ter Roh- und H albstoffen Kohlen und K oks die H auptrolle. Im übrigen aber entfällt ü ber 80% d er deutschen Ausfuhr nach Schw eden auf F ertig w aren aller Art. Im besonderen U m fang sind an d er F ertigw arenausfuhr nach Schw eden G ewebe, Farbstoffe, Chemikalien, E isenw aren, K raftfahrzeuge und elek tro tech ­ nische E rzeugnisse beteiligt.

E s ist bekannt, daß auch Schw eden noch gew isse W ünsche w egen d er w eiteren G estaltung seiner A usfuhr nach D eutsch­

land nam entlich für gew isse S pezialerzeugnisse d er schw e­

dischen Industrie hat. D iesen W ünschen wird sicherlich am ehesten dann entsprochen w erden können, w enn die d a rg e ­ stellte günstigere E ntw icklung d er deutschen Ausfuhr nach Schw eden w eiter anhält. W enn es also d e r deutschen E x ­ portindustrie gelingen sollte, in Z ukunft w eiterhin w ieder einen sich steigernden A bsatz auf dem schwedischen M arkt zu finden, so d ü rfte auch wohl vom deutschen S tandpunkt aus einem verm ehrten Im p o rt schw edischer W aren nach D eutschland nichts im W ege stehen.

(14)

12 O S T S E E - H A N D E L Nummer 18

Die handelspolitischen Grundlagen

für die Wirtschaftsbeziehungen Deutschlands zu den Staaten Südosteuropas.

Von D ipl.-V olksw irt D r. H an s G l a d o s c h , Breslau.

D ie deutsche W irtschaft h at von jeher eine enge V erbin­

dung mit derjenigen d er S üdoststaaten E u ro p as gesucht und gepflegt, wozu auf beiden Seiten die besten V oraussetzungen g egeben sind; denn die S truktur d er beiden Wirtschaftsv- räurne ist so beschaffen, d a ß beide einander aufs beste e r ­ gänzen, indem näm lich deutsche Industrieerzeugnisse gegen A grarerzeugnisse und R ohstoffe d er B alkanstaaten au sg e ­ tauscht w erden können. W elche g ro ß e Bedeutung die d eu t­

sche R eichsregierung einer d erartigen w irtschaftlichen Z u ­ sam m enarbeit mit diesen S taaten beim ißt, bew eist die noch in allgem einer E rinnerung stehende R eise des R eichsbankpräsi- denten D r. Schacht M itte vorigen Ja h re s nach Südost­

europa, die bekanntlich rein w irtschaftlichen Z w ecken diente und die beiderseitigen B eziehungen vertiefen sollte. U eber- h au p t hat die deutsche H andelspolitik im m er das Ziel v er­

folgt, im R ahm en d er gegebenen M öglichkeiten die v ertrag ­ lichen H andelsbeziehungen zu diesen S taaten auszubauen und durch Abschluß von H andelsverträgen, V ereinbarung d er A nw endung der M eistbegünstigungsklausel und E rm äß ig u n g von Zollsätzen den H andelsverkehr zwischen beiden W irt­

schaftsgebieten zu fördern. D arü b er hinaus m achte die in den N achkriegsjahren eingetretene allgem eine internationale V erschuldung, die einen reibungslosen Z ahlungsverkehr zw i­

schen den einzelnen L ändern entgegenstand, es notw endig, au ß e r den H andelsverträgen noch besondere A bm achungen ü ber den Z ahlungsverkehr zu treffen, die g era d e mit den B alkanstaaten zuerst abgeschlossen w urden.

In ein er A ufsatzreihe sollen die b em erkensw ertesten D aten d er E ntw icklung der N achkriegszeit bis zum heutigen Stand d er H andelsbeziehungen D eutschlands zu Albanien, Bulgarien, Griechenland, Jugoslavien, O esterreich, Rum änien, zu • der Tschechoslow akei, zu d er in diesem Z usam m enhang gleich­

falls zu den B alkanstaaten zu rechnenden T ü rk e i und zu U ngarn in der angegebenen alphabetischen Reihenfolge d a r­

gelegt werden.

Albanien.

Die H andelsbeziehungen D eutschlands zu Albanien sind g eg e n ­ ü ber denjenigen zu anderen S taaten w eniger um fangreich, was bereits aus d er von beiden L ändern eingeschlagenen H an d els­

politik hervorgeht. D er W irtschaftsverkehr w ickelte sich anfänglich auf d er G rundlage eines vom 12. August 1936 d a ­ tierten N otenw echsels und albanischen G esetzesdekrets ab, in dem beide S taaten in d er E rw a rtu n g des Abschlusses eines baldigen H andelsvertrages mit W irkung vom 25. August 1926 ab vereinbarten, daß d e r W a renverkehr auf d er G rundlage des P rinzips der G egenseitigkeit die Zollbehandlung d er m eistbegünstigten S taaten genießen w erde. D er in Aussicht genom m ene Abschluß eines H andelsvertrages blieb jedoch in d er F olgezeit aus, da Albanien im J a h re 1933 aus fo l­

g ender V eranlassung einen W echsel seiner H andelspolitik c in sch lu g :

D er in den Ja h re n 1931 und vorher entstandene E in fu h rü b e r­

schuß tra t auch im J a h re 1932 in noch grö ß erem U m fange als bisher ein, w as für Albanien ein unerw ünschter Zustand w ar und dessen w irtschaftliche E ntw icklung beeinträchtigte.

D eshalb entschloß sich Albanien zu einer Kündigung saint licher H andelsabkom m en, H andelsverträge usw. Dies führte dann am 4- N ovem ber 1933 zur A ußerkraftsetzung des oben erw ähnten M eistbegünstigungsabkom m ens. D er seit d i e s e m

Z eitpunkt eingetretene vertragslose Zustand hält auch h e u t e

noch an. T rotz des F ehlens vertraglicher Vereinbarungen und trotz d er verhältnism äßig geringen W irtschaftspolitik^11 Bedeutung Albaniens ist dessen M a r k t als A b s a t z g e b i e t ^ die deutsche W irtschaft nicht ohne Interesse. A u c h im gelaufenen Ja h re k onnte die seit langem zu v e r z e i c h n e

A k t i v i t ä t D eutschlands im deutsch-albanischen W arenver

aufrechterhalten w erden. D eutschland hat es n i c h t an m ühüngen fehlen lassen, den W ünschen Albaniens auf s a keren A bsatz seiner W aren in D eutschland entgegenzukotf^

men. N euerdings droht allerdings die deutsche A u s f u h r n ^ Albanien B eschränkungen zu unterliegen; denn ein am August 1937 veröffentlichter M i n i s t e r r a t s b e s c h l u ß s e t z t

gew isse W aren, soweit diese nicht au s Italien, N o r d a m ^ und Griechenland stammen, E i n f u h r b e s c h r ä n k u n g e n fest- ^ andere M itteilung besagt allerdings, daß die Inkraftsetzu dieses Beschlusses vorerst noch aufgeschoben sein so sofern ist also hier die L age bis auf w eiteres ungeklärt- Bulgarien.

B ulgarien ging bald nach Abschluß des W e l t k r i e g e s a r^ die H andelsbeziehungen zu D eutschland wieder au z^ en men, was bei dem treuen W affengefährten aus dem

V ölkerringen nicht w eiter verw underlich ist. Da die ' &

am 19. F eb ru ar 1921 durch einen N o t e n w e c h s e l er o R egelung des handelspolitischen V erhältnisses z w i s c h e n

den S taaten auf d e r G rundlage d er M e i s t b e g ü n s t i g u n g in

der im m er stärkeren w irtschaftlichen A nnäherung den ^ Sprüchen nicht m ehr genügte, sah m an sich zu e i n e r

tergehenden R egelung veranlaßt. Bulgarien v e r f o l g t e

das Ziel, die seit einer R eihe von Ja h re n b e s te h e n d e n j. begünstigungsverträge zu T arifverträgen auszU^ auen' uß erte unm ittelbaren Anlaß h i e r z u gab d i e d e u t s c h e r s e i t s gea

ö d a m i t z u

Absicht, Bulgarien V orzugszölle e i n z u r ä u m e n , u m g taaten einer B ehebung der seinerzeit allgem ein in den Südosteuropas bestehenden N otlage b e i z u s t e u e r n . ^

W unsche geleitet, m öglichst bald diesen Plan in die a ^^

zusetzen, w urden die am 26. Mai 1932 b e g o n n e n e n e l & w c rt

lungen bereits am 22. Juni 1932 beendet. B e r n e r

ist; daß d er am 24- Juni 1932 Unterzeichnete deutsc ^ ^ rische H andels- und S chiffahrtsvertrag d er e r s t e dieser ^ war, den B u lg arien n ach Beendigung des W e l t k r i e g e ^ ^ schloß. In A rtikel 9 gew ähren sich beide ^ er*Ta^ ^ >ejstbe-

„ gegenseitig d i e unbedingte u n d u n e i n g e s c h r ä n k t e

günstigung fü r alles, was die Zollsätze, alle N ebena ^ ri£- und die Art ihrer E rhebung betrifft, sowie für die

t e n , F örm lichkeiten und G ebühren, denen die Zollma ^ ^

unterw orfen w erden kön n en “ . N eben den durch J^ende^

Währung d er M eistbegünstigung g e s c h a f f e n e n w e i t g e

E rleichterungen fü r den beiderseitigen W a r e n a u s t a u s c

in den V ertrag noch eine R eihe von B e s t i m m u n g e n ^ ^

alle w ichtigeren W irtschaftsfragen eingebaut. D a Je

(15)

15. September 1937 O S T S E E . H A N D E L 13

Vereinigten S taaten von N ordam erika ihre Zustim m ung zu der eine A usnahm e von der M eistbegünstigung darstellenden Vereinbarung derartig sich protektionistisch ausw irkender Zolltarifab'reden versagte, die deutscherseits für W eizen, G erste und Mais, seitens Bulgarien für Industrieerzeugnisse gew ährt werden sollten, tra t eine V erzögerung1 in d er Inkraftsetzung des V ertrages ein. E s bestand ab e r U ebereinstim m ung d a r­

über, daß auch nur eine teilw eise Anw endung des V ertrages zu einer wesentlichen Belebung der beiderseitigen W irtschafts­

beziehungen beitragen würde. D eshalb w urde er auf Grund eines N otenw echsels vom 3. F eb ru ar 1933 mit W irkung vom 17. F eb ru ar ab unter Ausschluß bestim m ter, besonders aufgeführter deutscher und bulgarischer T arifvereinbarungen vorläufig und nach Austausch d er B estätigungsurkunden am 4- D ezem ber 1933 im A usw ärtigen Amt schließlich am 19.

■Dezember 1933 endgültig in K raft gesetzt.

Nachdem sich in d e r P rax is'g ew isse- E rgänzungen des H a n ­ delsvertrages als notw endig herausstellten, um in dessen Sinne 2um N utzen d er beiden V ertragspartner den gegenseitigen W arenaustausch w eiter auszudehnen, trat m an bald zu wei- eren V erhandlungen zusamm en. Diese führten am 24. N o ­ vember 1933 zum Abschluß eines Zusatzabkom m ens, d as ab D ezem ber 1933 vorläufig in Anw endung trat und am April 1934 mit dem dazugehörigen ebenfalls vom 24 November 1933 stam m enden S chlußprotokoll ratifiziert wurde.

Das Zusatzabkom m en, das dann zusam m en mit dem Schluß- Protokoll am 26. Juni 1934 in K raft trat, sah vor allem eine A bänderung der A nlage A zu Art. 10 des H an d els­

vertrages vom 24. Juni 1932 vor, wonach die deutsche Zoll- reiheit für solche Gem üsesam en • aufrechterhalten bleibt; die auf Grund von A nbauverträgen mit deutschen Z üchtern au?

ulgarien em geführt werden.

jedoch die scharfen D evisenbestim m ungen der B ulgari­

schen N ationalbank auf die D auer die bulgarische Ein- und usfuhr hem m ten, w urde zur B eseitigung dieser Schwierig -

1 en im deutsch-bulgarischen Z ahlungsverkehr zwischen der eutschen R eichsbank und d er Bulgarischen N ationalbank am 24- August 1932 ein V errechnungsabkom m en abgeschlos­

sen, zu dem am 1. Ja n u a r 1934 eine Z usatzvereinbarung lu ZU ’ e*ne weitere reibungslose Abw icklung des Zah-

^ ngsverkehrs, soweit er auf dem W arenverkehr beruhte, Slcnern sollte .

Auf Grund dieser A bkom m en (H andelsvertrag und Verrech-

^ungsabkom m en) hat sich der W arenaustausch bisher für cutschland wie auch für Bulgarien in jed er W eise zu- e. ^ ste lle n d 'e n tw ic k e lt. Schw ierigkeiten böt allerdings zeit«

ClSe der hohe bulgarische' C learingsaldo,' um dessen Ab- p . C ung sich jedoch B ulgarien besonders bem ühte, indem die aus D eu tsc h la n d ' durch Zulassuing außerhalb der de^ inSente begünstigt wurde. A ndererseits genießt Bulgarien Vorteil, daß D eutschland sich verpflichtete, die nach

^ aren£a ttungen vereinbarten E infuhrkontingente voll abzu- te r^nen, 50 dam it den für den deutschen M arkt arbei- r äurntn . ®ar*sc'k'en Produzenten eine A bsatzgarantie einge- für r 1St" -^a rüber hinaus haben sie auch A nhaltspunkte tin 016 ^ re*se ih rer E rzeugnisse, da mit den Einfuhrkonc g e f Cnten auc^ die H öchstpreise d er einzelnen W aren fest- a l s 6 Zt- w’er^'en* D iese starke Bedeutung, die D eutschland ljec,..^r° ^ te r A bsatzm arkt für die bulgarischen Erzeugnisse f l a c h e n " ZU ^ 0/° ^ er G esam tausfuhr B ulgariens geht wep- eut&chland — w ird von bulgarischer Seite keines- verkannt, und es, wird auch offen ausgesprochen, daß

Bulgarien auf D eutschland angew iesen ist. D a seitens B ul­

garien d er W unssch ausgesprochen w orden ist, die beider­

seitigen W irtschaftsbeziehungen noch m ehr zu intensivieren und auch dafür V orschläge gem acht w orden sind, ist m ög­

licherw eise in ab seh b arer Z eit w ieder mit V erhandlungen zu rechnen.

D ie in letzter Zeit geführten V erhandlungen befaßten sich jedoch nicht mit dem W arenverkehr, sondern führten zum Abschluß eines R eiseverkehrsabkom m ens, das am 1. A ugust 1937 in K raft getreten ist. F ü r den R eiseverkehr nach B ul­

garien wird darin der H öchstbetrag, d er ohne Genehm igung für die Person und den K alenderm onat über die jew eils g e l­

tende deutsche F reig ren ze hinaus erw orben und nach B ul­

garien verbracht w erden kann, auf 300,— RM. festgesetzt.

Die M itnahm e eines w eiteren B etrages von 20,— RM. in inländischen Scheidem ünzen o d e r ausländischen G eldsorten über die jeweils geltende F reigrenze hinaus ist statthaft.

F ü r G eschäftsreisen kann das A bkom m en nicht in Anspruch genom m en w erden.

Griechetnlatid.

Die handelspolitischen B eziehungen D eutschlands zu G riechen­

land beruhen im wesentlichen auf dem am 24. M ärz 1928 a b ­ geschlossenen H andels- und Schiffahrtsvertrag, der am 1.

Ju li 1928 vorläufig und am 6. N ovem ber 1928 endgültig in K raft gesetzt wurde. E r ist mit sechsm onatigen F rist k ü n d ­ bar. Von besonderer W ichtigkeit ist in dem V ertragsw erk, das eine u m f a s s e n d e R egelung d er w echselseitigen H a n ­ delsbeziehungen enthält, der A rtikel 15, d e r die M eist­

begünstigung beiden S taaten einräum t und folgenden W ortlaut h at: „D ie Boden- und G ew erbeerzeugnisse jedes v ertrag ­ schließenden Teils w erden bei d er E infuhr in das Gebiet des anderen T eils sowie bei d er Ausfuhr nach dem Gebiet des anderen Teils in Ansehung des B etrags, d er E rhebung und Sicherstellung von Zöllen und A bgaben sowie in A n­

sehung aller Zollförm lichkeiten nach dem G rundsatz d er M eistbegünstigung b ehandelt.“ Zu beachten ist, daß die W areneinfuhr in G riechenland einer w eitgehenden staatlichen K ontrolle untersteht, wobei im allgem einen W aren nur im R ahm en besonders festgesetzten K ontingente, auf dem K om ­ pensationsw ege o d er mit besonderer Bewilligung zur E infuhr zugelassen werden. Im g roßen und ganzen konnte sich im Laufe der vergangenen Ja h re die w irtschaftspolitische F ü h ­ lungnahm e der am tlichen deutschen und griechischen Stellen darauf beschränken, hier und da unverm eidbare kleinere Schw ierigkeiten des W aren- und Z ahlungsverkehrs, der durch ein zwischen d er R eichsbank und d er Bank von G riechenland auf unbefristete Zeit am 31. A ugust 1932 a b g e ­ schlossenes V errechnungsabkom m en (N otenbankabkom m en) geregelt ist, zu beseitigen. So traf auch in d er zweiten A ugusthälfte dieses Ja h re s eine griechische W irtschaftsabord­

nung in Berlin ein, um mit den zuständigen Stellen de{s Reichs- und P reußischen W irtschaftsm inisterium s über schw e­

bende W irtschaftsfragen zu verhandeln. D abei bleibt es den R egierungen lediglich Vorbehalten, die H andelsbeziehungen im R ahm en d er gegebenen M öglichkeiten w eiter zu v er­

tiefen und den zeitlichen Bedürfnissen anzupassen. D azu g e ­ h ört vor allem eine genaue B eobachtung des G uthaben­

standes des einen L andes auf dem K onto d er B ank des a n ­ deren L andes; denn e s liegt in der N atur d er Verrechnung'ät- abkom m en, daß ein zu hohes G uthaben des einen P artners einem reibungslosen W a renverkehr zwischen beiden Teilen hinderlich ist. In dieser E rkenntnis ist bereits 1933, als der

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