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Ostsee-Handel : Wirtschaftszeitschrift für der Wirtschaftsgebiet des Gaues Pommern und der Ostsee und Südostländer. Jg. 13, 1933 Nr. 20

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Academic year: 2022

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Wirtschaftszeitung für die 6stseeländer, das Stettiner Wirtschaftsgebiet und sein J{interland

AMTLICHES ORGAN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER ZU STETTIN

Mitteilungen des Deutsch-Finnländischen Vereins e. V. zu Stettin, des Verbandes des Stettiner Einzelhandels e. V.

und des Großhandelsverbandes Stettin e. V.

Herausgeber D r. H. S c h r ä d e r , Syndikus der Industrie- und H andelskam mer zu Stettin

H auptschriftleiter und verantw ortlich tür die Berichte über das A usland W. v. B u l m e r i n c q verantw ortlich tür die B erichte Ober das Inland Dr. E. 8 c h o e n e , den A nzeigenteil W. W i n k e l m a n n , alle in Steiiin.

--- --- Bezugspreis vierteljährlich 2,50, Ausland 3,— Reichsmaik. — Anzeigenpreis lt. Tarii. --- Verlag: Baltischer Verlag G. m. b. H., Stettin Druck: F isch er & Schmidt, Stettin. Schriftleitung und Inseraten-A nnahm e: Stettin, Börse, Eingang Schuhstraße, Fernsprecher Sammel-Nr. 35341. Die Zeitschrift erscheint am 1. und 15. jeden Monats. Zahlungen auf das Postscheckkonto des Baltischen

Verlages G .m .b .H ., Stettin Nr. 104(54. Bankverbindung: Wm. Schlutow , Stettin.

G eschäftsstelle in HelsinRfors: Akadem iska Bokhandeln, Alexandersgatan 7. F ür n icht erbetene Zusendungen übernim m t der Verlag keine Verantwortung.

Mr. 2€ Stettin, 15. Oktober 1933 13. fahr®.

Förderung der Ausfuhr.

V on Dr. E. S c h o e n e . E s unterliegt keinem Zweifel, d aß über aller B e­

mühung um die K räftigung d er Binnenw irtschaft auch eine m öglichst intensive Pflege des A ußenhandels keinesw egs vernachlässigt w erden darf. E s sei hier auf die W orte desi F ührers und Reichskanzlers Adolf H i t l e r im R eichstage am 23. M ärz 1933 hingewiesen, daß Deutschland die V e r­

bindung mit d er W elt nötig h ätte und daß die Arbeit für' d e n Absatz d er deutschen W are in der W elt viele Millionen deutscher V olksgenossen ernährt. Man wird freilich, d a r ­ über muß K larheit bestehen, in Z ukunft keine A usfuhrpolitik m ehr treiben, die zur E rhaltung o der S teigerung des E x p o rts wichtige Interessen d e r deutschen Binnenwirtschaft, n am en t­

lich der deutschen Landw irtschaft, preisgibt. E s wird d ah e r in der nächsten Zeit die Rücksicht auf die notwendige!

Hilfe für den deutschen B auern eine wesentliche Rolle in der deutschen A ußenhandelspolitik spielen, und es i§.t w ah r­

scheinlich, daß sich hieraus auch B elastungen für die deutsche Ausfuhrw irtschaft ergeben w erden, die a b e r im Dienste/

an der gesam ten V olksw irtschaft g etrag en w erden müssen.

Im übrigen aber ist festzuhalten, daß, alle M aßnahm en, die der E rhaltung und d er S teigerung d e r deutschen A us­

fuhr dienlich erscheinen, zu b egrüßen sind und daß d erartige M aßnahm en die U nterstützung aller beteiligten Stellen fin­

den w erden. Zu diesem Zw ecke wird es mit in erster Linie notw endig sein, eine • intensive w i r t s c h a f t l i c h e A u s ­ l a n d s p r o p a g a n d a , eine W erbung für den Absatz des deutschen E rzeugnisses in g roßem Stil, und wo im m er sie möglich ist, zu treiben. D en deutschen G läubigem muß vor Augen gehalten werden, d aß es nur durch Belebung d e r deutschen A usfuhrw irtschaft w ieder möglich sein wird, den nun einmal bestehenden deutschen Z ahlungsverpflichtungen nachzukom m en, dies um som ehr, als die deutsche Ausfuhr durch die W ährungsentw ertungen schon aufs schw erste in ihrem W ettbew erb g estört wurde. Aus d e r V erringerung des Um fanges d e r deutschen H andelsbeziehungen zum Ausl-' lande d arf keinesfalls geschlossen werden, d aß nun d e r A ußenhandel m ehr und m ehr ganz nachlassen werde, viel­

m ehr muß sich hieraus gerad e die N otw endigkeit zu einer verstärkten deutschen W irtschaftspropaganda im Auslandei ergeben. D iejenigen Stellen staatlicher, halbstaatlicher oder privater Art, die sich heute schon d er A uslandspropaganda widmen, sollten d aher alle nur mögliche F örderung erfahren, dam it sie in Zukunft noch w irksam er als bisher tä tig wer.-

d e n können. W ichtig ist auf diesem Gebiet auch die private!

Initiative. Je d e r Kaufmann, d er mit dem Auslande in V er­

bindung steht, sollte im R ahm en d er gegebenen M öglichkeiten aufklärend über die V erhältnisse in Deutschland wirken, um auf diese W eise u. a. auch dazu beizxitragen, daß die B oy­

kottbestrebungen im Auslande, die d ort im Z usam m enhang mit d er nationalen Revolution in Deutschland eingesetzt^

haben, m ehr und m ehr an W irkungsm öglichkeit verlieren.

H ier h a t die A ufklärung d e r W eltöffentlichkeit über die ta t­

sächlichen V erhältnisse in D eutschland übrigens bereits dahin geführt, d aß die B oykottbestrebungen offenbar nachgelassen h aben und daß im m er m ehr die bessere Einsicht auch im Auslande sich durchsetzt, daß ein B oykott deutscher W aren die W irtschaft des E infuhrlandes ebenso schädigt wie die W irtschaft Deutschlands.

U nm ittelbar der G estaltung d e r deutschen Aus- und E in ­ fuhr dient natürlich in erster Linie nach wie vor die deutsche H a n d e l s p o l i t i k , wobei allerdings hervorzu- heben ist, d aß die H andelspolitik und die deutschen v e rtra g ­ lichen Abm achungen zur R egelung d er W irtschaftsbeziehun­

gen mit dem Auslande im wesentlichen doch nur eine H ilfestellung für eine Steigerung des E x p o rts geben und g e ­ wisserm aßen nur den R ahm en bieten können, in dem die deutsche A usfuhrw irtschaft sich selbständig zu betätigen hat.

Es ist anzunehm en, daß die deutsche H andelspolitik in d er kom m enden Entw icklung eine g esteigerte Aktivität zeigen wird. Im m erhin bew eisen d a s deutsch-holländische W irt­

schaftsabkom m en vom F rü h jah r d. Js., die Beseitigung des vertragslosen Zustandes mit Jugoslaw en, die Abm achungen mit U ngarn und d er Schweiz, die w iederauf genom m enen .Ver­

handlungen mit Polen, schon zur Genüge den W illen des Reiches, seine w irtschaftlichen B eziehungen zu m A uslande aufrecht zu erhalten und hierfür auch u nter Anpassung an die gegebenen V erhältnisse die vertraglichen Grundlagen) zu schaffen. H ierbei läßt sich eine gew isse auf d en G e­

danken des K o m p e n s a t i o n s v e r k e h r s hinzielende Tendenz nicht verkennen; K om pensationsverträge sind G e­

genseitigkeitsvereinbarungen, nach denen zwischen bestim m ­ ten L ändern entw eder bestim m te W aren gegeneinander g e ­ tauscht w erden o d er ab e r d er Bezug einer bestim m ten W are gegen g esp errte G uthaben des im portierenden Landes v er­

rechnet wird. D iese Art von Abkom m en, die g eg eb en en ­ falls auch mit Preisschutzbestim m ungen verbunden w erden können, sind besonders in solchen Fällen anzuw enden, wo der innere M arkt geschützt bleiben muß, a b e r ein dringen.’

des Bedürfnis besteht, den E x p o rt deutscher W aren nach dem betreffenden Lande aufrecht zu erhalten.

Auch das vor kuzem v erö ffe n tlic h te G e s e t z z u m S c h u t z e d e r d e u t s c h e n W a r e n a u s f u h r stellt in ­ direkt eine handelspolitische M aßnahm e dar, die die deutsche Ausfuhr zu fördern geeignet ist. N ach diesem Gesetz kann die E infuhr von E rzeugnissen solcher Länder, die deutsche W aren in d er Einfuhr beschränken, zum Schutze der deut­

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O S T S E E - H A N D E L Nummer 20

sehen W arenausfuhr ebenfalls beschränkt w erden. D ie. F e s t­

setzung von E infuhrkontingenten für Erzeugnisse bestim m ter Länder m acht die R eichsregierung davon abhängig, ob diese Länder die Einfuhr deutscher E rzeugnisse ungünstiger b e ­ handeln, als die E infuhr von E rzeugnissen irgend eines dritten Landes. E s bandelt sich hier um eine K annvorschrift, die nur dann in ’ K raft tritt, wenn E infuhrverbote oder Einfuhr}«- kontingente gegen deutsche W aren als offene D iskrim inierung erkennbar w erden. D a D eutschland auch heute noch als E infuhrland nicht nur von Rohstoffen und Lebensm itteln, sondern auch für F ertig w aren ein für das Ausland nicht unw ichtiges A bsatzgebiet darstellt, dürfte das Gesetz zum Schutze der deutschen W arenausfuhr als eine w irksam e De- fensivm aßnahm e zu w erten sein, die in gegebenen Fällen mit voller Aussicht auf E rfolg eingesetzt w erden kann.

D er F ö rd eru n g d er Ausfuhr dienen auch die devisen­

politischen V e r r e c h n u n g s a b k o m m e n , die b ek a n n t­

lich in g rö ß e re r Anzahl mit verschiedenen Ländern a b g e ­ schlossen w erden konnten. D iesen A bkom m en w ohnt die Tendenz inne, den Z ahlungsverkehr zwischen D eutschland und dem betreffenden ausländischen S taat aufrecht zu erh al­

ten und dadurch die Basis für eine g eregelte Abwicklung d er gegenseitigen H andelsbeziehungen zu schaffen. D iese A b ­ kom m en h aben sich im Laufe d e r letzten Zeit m ehr und m ehr als bedeutungsvoll nicht nur für die deutsche Einfuhr, sondern indirekt natürlich auch für die deutsche Ausfuhr erw iesen und dürfen daher in diesem Zusam m enhang nicht ü bergangen w erden. Als ein Nachteil könnte es auf den ersten Blick erscheinen, daß diese V errechnungsabkom m en letzten E ndes einer aktiven G estaltung d er H andelsbilanz zwischen D eutschland und dem betreffenden P artn er en tg e­

genarbeiten müssen, indem sie auf einen vollständigen A us­

gleich von E infuhr und Ausfuhr hinw irken. A ber auch in dieser R ichtung ist V orsorge getroffen, indem in verschie­

denen dieser A bkom m en gegenüber Ländern, mit denen D eutschland eine beträchtlich aktive H andelsbilanz au fz u ­ weisen hat, ausdrücklich üie E rhaltung des W arenaustausches auf der bisherigen G rundlage festgelegt ist.

Mit der deutschen D evisenbew irtschaftung hängt auch die N euregelung des Z u s a t z a u s f u h r v e r f a h r e n s zu ­ sammen, die aller V oraussicht nach von g ro ß er Bedeutung für den deutschen E x p o rt w erden wird. Die V erw ertung von D ollarbonds und verschiedener Sorten von S perrm ark für zusätzliche E x p o rte h at schon seit langer Zeit in d er d e u t­

schen D evisenbew irtschaftung eine R olle gespielt. Im Z u ­ sam m enhang mit d er R egelung des Sogenannten Scripsver- fahrens hat nunm ehr das gesam te Zusatzexportverfahren, das bisher noch mit einer R eihe von N achteilen und S chw ierig­

keiten verbunden war, eine neue vereinfachte G rundlage erhalten. A ußer dem B ondsverfahren, das durch die neuen Bestim m ungen nicht berührt wird, wird in Zukunft nur noch ein einheitliches Z usatzausfuhrgeschäft, d as alle bei Z u satz­

exportgeschäften verw endbare S perrguthaben des A uslan­

des g eg e n D eutschland erfaßt, möglich sein. D anach erhalten die deutschen E xportfirm en künftig durch die Devisenbewirt/- schaftungsstelle nur noch die Genehm igung zur V erw endung von Scrips oder G uthaben bei d er Konversionskasse, wobei die Scrips lediglich bei d„er G olddiskontbank erw orben und nur durch die Einlösung bei der K onversionskasse verw ertet w erden dürfen. Auch w ird von d er F estsetzung einer von vornherein fest um rissenen D evisenfreigabequote, wie dies

bisher der F all war, in Zukunft abgesehen; die Freigabe^

quote wird sich vielmehr nach d er jeweiligen H öhe des Agios, mit dem die G olddiskontbank die Scrips kaufen wjrd, richten und so hoch bem essen sein, daß der bei der V erw er­

tung dieser F orderungen entstehende Gewinn einen vollen Ausgleich des anerkannten V erlustes aus dem reinen W aren­

exportgeschäft gew ährleistet. Dem Auslande gegenüber ist hervorzuheben, daß durch die Vereinheitlichung erreicht ist, daß die deutschen B ehörden jeden S chleuderexport und jede ungesunde K onkurrenz deutscher Firm en untereinander durch die neuen V orschriften unterbinden können, da die Deviseiv bew irtschaftungsstellen streng angew iesen sind, darauf zu achten, daß die W eltm arktpreise von den deutschen E x p o r­

teuren nicht unterboten w erden. Aber abgesehen von.

d e r F ernhaltung jeglicher Schleuderkonkurrenz von den W e lt­

m ärkten h a t auch der ausländische G läubiger von der N eu ­ regelung großfe Vorteile. Kein Gläubiger, d e r mit dem jetzt erziellaren Kurs für K onversionsm ark o d er Scrips unzufrieden ist, wird zum V erkauf seiner F orderungen gezw ungen; auf d er anderen Seite aber hat jeder Auslandsgläubiger, d e r seine G uthaben aus D eutschland vor A ufhebung der Stille­

haltung bezw. d er T ransferbeschränkungen zurückz\iziehen wünscht, in Zukunft die M öglichkeit, diese zu einem g e ­ rechten, den jeweiligen M arktverhältnissen entsprechenden P reise zu verwerten- Endlich ist in diesem Zusam m enhang zu betonen, d aß nun die V erw endung von Exportvalfutä auch o h n e . w eiteres möglich ist bei G eschäften mit L ä n ­ dern, deren Einfuhrfirm en keine oder nur geringe' B eträge der im Zusatzausfuhrverfahren verw endbaren ausländischen F o r ­ derungen besaßen und diese deshalb nur unter S chw ierig­

keiten und mit u n trag b a re n V erzögerungen wiederum im A uslande besorgen konnten. Alles in allem d ü rfte zu e r­

w arten sein, daß das neue Zusatzausfuhrverfahren dazu b e i­

tragen wird, daß alle E xportm öglichkeiten, die für die d e u ts c h e Ausfuhr Wirtschaft b estehen, im vollen U m fa n g auch tatsächlich ausgenutzt w erden können.

U nter d en neuerlich getroffenen M aßnahm en zur E x ­ portförderung sind ferner noch die S t e u e r e r l e i c h t e ­ r u n g e n f ü r A u s f u h r g e s c h ä f t e zu erw ähnen, durch die mit W irkung vom 1. O ktober die Befreiung der A us­

fuhrgeschäfte vom K aufstem pel auf Grund des preußischen Stem pelsteuerge'setzes bestim m t ist. H iernach wird der Stem pel zu K aufverträgen, die nachw eisbar die Lieferung von im D eutschen Reich erzeugten oder hergestellten, b e ­ w eglichen G egenständen unm ittelbar an das Ausland zum G egenstand haben, erlassen. F ern er wird, soweit sonstige K aufverträge über die aüsgeführten G egenstände vor ihrer Ausfuhr abgeschlossen sind, der hierfür entrichtete Stem pel auf A ntrag erstattet, sofern d er K äufer die G egenstände ohne vorherige V erarbeitung oder B earbeitung weiter veräußert hat.

Es konnten im vorstehenden nur einige d er Problem e, die sich auf dem Gebiet der A usfuhrförderung ergeben, s o w i e der M aßnahm en, die deutscherseits letzthin zu diesem Zweck getroffen w orden sind, behandelt w erden. Zweifellos w i r d auf dem Gebiet d er A usfuhrförderung in jeder F orm noch viel getan werden, zumal, wie eingangs bereits g esag t wurde, die R eichsregierung gewillt ist, unseren W irtschaftsbeziehun­

gen zum A uslande w eiterhin eine pflegliche Behandlung angedeihen zu lassen und alles zu tun, was zur H ebung der deutschen Ausfuhr und zur E rzielung der notw endigen E xportüberschüsse erforderlich erscheint.

Die deufsdi'POlnisdien WirisdiaUsverhandlungen.

D er neue p o lnisch e Zolltarif, U m ein en m odus vivendi. D as R o g g en p ro b lem . Vor einem Ja h re h at die polnische R egierung einen

neuen Zolltarif beschlossen, der am 11. O ktober d. J. in K raft getreten ist. D er alte, d er sich auf die G rundsätze des alten russischen Tarifs stützte, ist durch einen schärfer gegliederten Zollplan ersetzt w orden, dessen A usarbeitung Ja h re in A n­

spruch nahm . Mit seinen 4500 Zollsätzen stellt der neue T arif ein um fangreiches und äußerst verw ickeltes G esetzes­

w erk dar, über dessen Bedeutung für Polen und die deutsch­

polnischen Beziehungen auch heute noch kein abschließendes U rteil gefällt w erden kann. E r ist ein D oppeltarif mit zwei Spalten, von denen die erstere die Sätze des O bertarifs enthält, der für d ie W areneinfuhr aus denjenigen Ländern a n ­ gew endet w erden soll, mit denen Polen, wie z. B. m it D eutschland, keine handelsvertraglichen Beziehungen u n te r­

hält. Die zweite Spalte stellt den V ertrags- oder K onventio­

naltarif dar, dessen Sätze durchschnittlich 2o°/o tiefer als die

des Ober'tarifs liegen. Eine gew isse Beweglichkeit ist d a ­ durch gesichert, d aß der Finanzm inister, nam entlich für die Rohstoffeinfuhr und für W aren die in Polen nicht oder nur unzureichend hergestellt w erden zu Zollbefreiungen und N achlässen erm ächtigt ist.

Ohne Zweifel wird d er neue T arif infolge der einge- tretenen Zollerhöhungen die ausländische E infuhr nach Polen w eiter erheblich beschränken. E in solcher R ückgang ist zu­

nächst auch aus gew issen technischen G ründen zu erw arten, weil die Voraussicht des Inkrafttretens der Zollerhöhung die E infuhr, nach Polen in gew issen W arenzw eigen in den letzten M onaten v erstärkt hat. Insbesondere muß mit einem R ückgang des deutsch-polnischen W arenaustausches gerechnet w erden, d a Polen sich anschickte, seine Kampfzölle, d. h. die Sätze seines O bertarifs, aüf deutsche W aren anzuwenden- D aher drohten die Störungen, die das Inkrafttreten eines so ,

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15. Oktober 1933 O S T S E E - H A N D E L 3

verw ickelten G esetzesw erkes unverm eidlicherweise schon aus technischen G ründen dem W irtschaftsleben bereitet, den deutsch-polnischen Beziehungen mit einer besonders schweren Belastung.

E rfreulicherw eise eröffnet die N achricht, daß die d e u t­

schen und polnischen R egierungsvertreter am 9. O ktober in W arschau V erhandlungen begannen, die eine A ufrechterhal­

tung des beiderseitigen W arenaustausches zum Ziele haben, die Aussicht, d aß eine V erschärfung der an sich schwierigen handelspolitischen L age zwischen D eutschland und Polen verm ieden w erden wird. Es handelt sich hierbei um keine A bänderung des im M ärz 1930 in W arschau abgeschlossenen, aber unratifiziert gebliebenen deutsch-polnischen H andelsver­

trages, dessen Bestim m ungen durch die politische und w irt­

schaftliche Entw icklung überholt sind. E s handelt sich viel­

m ehr um die H erbeiführung eines modus vivendi, der vom deutschen S tandpunkte einer erneuten D rosselung der d eu t­

schen Ausfuhr nach Polen Vorbeugen und vom S tandpunkte d e r beiden Länder aus verhüten soll, daß durch neue Kampf- m aßnahm en d en beteiligten W irtschaftskreisen neue W unden geschlagen werden. D a d e r Grundsatz der M eistbegünstigung infolge d e r handelspolitischen Entw icklung d er letzten Ja h re in den zw ischenstaatlichen Beziehungen eine im m er g e ­ ringere Rolle spielt, wird es sich vornehm lich um eine B e­

seitigung oder Lockerung von Einfuhrverboten, einen Abbau d er K am pfm aßnahm en und ein Aushandeln von K ontingenten auf denjenigen W arengebieten handeln, an denen den beiden L ändern besonders gelegen ist. F ür das Gelingen dieser V er­

handlungen bestehen begründete H offnungen, da man, sich auch auf polnischer Seite d arü b er klar ist, daß einseitige K am pfm aßnahm en in handelspolitischen Beziehungen auf lange Sicht unvorstellbar sind, und bei der B edrängnis d er polnischen Landw irtschaft auch g eringere E rleichterungen w ohltätig em pfunden w erden.

W ie haben sich die deutsch-polnischen W irtschaftsbezie­

hungen in d er jüngsten V ergangenheit entw ickelt? D eutsch­

land steht als L ieferant mit sinkender Anteilsziffer noch an d e r Spitze d er Länder in d er polnischen G esam teinfuhr, w o­

gegen Deutschland als A bnehm er polnischer E rzeugnisse von England überflügelt w orden ist und sich an zw eiter Stelle befindet. Die Beziehungen zu den drei wichtigsten, mit Polen

h andeltreibenden Ländern stellten sich nach A ngaben d er am tlichen polnischen Statistik in den letzten Ja h re n wie folgt d a r:

Einfuhr nach Polen in 10 0 0 Zloty-

Ja n .-Ju li 1933 Jan.-D ez. 1932 Ja n .-Dez. 1931 D eutschland

E ngland U.S.A.

G esam thandel

82 915 42 834 59 610 449 912

173 118 74 841 103 950 861 981

359 225 104 392 154 884 1 468 243 Ausfuhr aus Polen

in 1 0 0 0 Zloty

Ja n .-Ju li 1933 Ja n .-Dez. 1932 Ja n .-Dez. 1931

Deutschland 84 762 175 902 315 299

England 105 927 178 133 318 265

U.S. A. 5 859 ' 10 003 12 654

G esam thandel 517 131 1 083 801 1 878 597 D er deutsche Anteil am polnischen G esam thandel sank in der E infuhr von 24,5 o/o im Ja h re 1931 auf 20,l<y0 im Ja h re 1932 und auf 18,4o/0 in den ersten sieben M onaten des Ja h re s 1931. In der Ausfuhr hat D eutschland dagegen seinen Anteil ungefähr behauptet: 1931 — 16^80/0, 1932 — 16,2%, 1933 — 16,4o/o. Polen kauft von D eutschland überw iegend M aschinen und A p p arate/C h em ik alie n , Metall w aren, e lek tro ­ te c h n is c h e E rzeugnisse usw. und führt nach D eutschland vor allem landw irtschaftliche E rzeugnisse, Metalle, H olz, Pflanzenstoffe usw. aus.

Mit dem Beginn d er deutsch-polnischen R o ggenver­

handlungen in Berlin, die gleichzeitig mit den W arschauer V erhandlungen geführt w erden sollen, erleben w ir vielleicht die W iederholung eines beachtensw erten V ersuches der beiden heute im R oggenbau führenden europäischen Länder, D eutsch­

land und Polen, unter dem Z w ange d er rückgängigen P re is­

bew egung in R oggen von neuem zu einem einheitlichen V o r­

gehen auf dritten M ärkten durch Preisvereinbarungen zu gelangen. Es handelt sich hier um eine polnische Anregung, da angesichts d er darm ederliegenden R oggenpreise in Polen eine Gesundung des G etreidem arkts als besonders dringlich em pfunden wird.

Die Holzwaren- und Papierindustrie Finnlands.

Von K urt D. B u c k , H elsingfors.

Die A ußenhandelsstatistik Finnlands des Ja h re s 1931 und noch m ehr diejenige des vergangenen Ja h re s wies in den E xportquoten eine sehr beachtliche proportionelle V er­

schiebung auf. W ährend dem W erte nach der Holzwaren'- export m ehr als die H älfte d e r ganzen finnländischen A us­

fuhr ausm achte, tra t ein W andel zu G unsten d er P rodukte der H olzveredelungsindustrie (Zellstoff, Holzschliff, P appe und Papier usw.) ein. D ieser Um schwung ist für die ganze finnländische Ausfuhr von w eittragender Bedeutung. E r deutet d arauf hin, daß die natürliche stufenweise P ro d u k ­ tionsentw ickelung bereits schneller ihren F o rtg an g genom m en hat, als die finnländischen Industriellen es geahnt und erhofft hatten. Von führenden W irtschaftlern w ar zw ar seit langer Zeit d arau f aufm erksam gem acht worden, daß F innland seinen L ebensstandard nicht steigern könne, indem es imm er grö ß ere M engen von N atur- und R ohprodukten ins Ausland schickt, sondern daß man dem Lande einzig und allein durch S teigerung d er P roduktion von H alb- und F ertigw aren neue und reichere Existenzm öglichkeiten schaffen könne.

G erade wenn m an an dieses erstrebte Ziel denkt, darf man von finnländischer Seite mit G enugtuung an das E rgebnis denken. Bedauerlich ist allerdings, daß sich die P roduktions- Umstellung nicht allmählich hat durchführen lassen. D ie durch die herrschende W irtschaftskrise erzw ungene sprungw eise W andlung h at daher m ancherlei Störungen in der Privat- und Sozialw irtschaft mit sich geführt.

1931 und 1932 w urde Finnland durch die konsequent durchgeführte Dum pingpolitik, die S ow jetrußland auf den kontinentalen und transozeanen H olzm ärkten trieb, zu einer Weitgehenden P roduktionsverm inderung gezw ungen. 1933 tra t durch den H andelskrieg, der Sow jetrußland von G roßbritan- nien, w egen F estnahm e d e r englischen Ingenieure, erk lä rt Worden w ar, auch in d er russischen H olzw arenausfuhr nach England eine Stagnation ein und Finnland h atte den Vorzug, die offenen Bestellungen in gesägten H olzw aren und Rundholz im ersten H albjahre für sich buchen zu können.

So zeigt denn die H olzw aren-E xportstatistik ein günstiges Bild für die M onate Ja n u ar bis August:

1932 1933

(Januar bis August) (Jan u a r bis August^

U nbearbeitetes Holz einschl. Gruben-

und Papierholz 1046 830 m3 1 617 972 m3

S parren beh. 20 271 „ 41319 „

gesägte H olzw aren 1811386 „ 2 758 603 „ Gleich nach d er B eendigung des englischen B oykottes russischer W aren ist kein wesentlicher O rderrückgang zu verzeichnen gew esen, ganz abgesehen davon, d aß S ow jet­

rußland mit seinen Lieferlisten zu spät in den M arkt kaan.

N ach d en vorliegenden Anzeichen zü schließen, wird F in n ­ land im kom m enden J a h re ab e r wieder einen starken R ü c k ­ gang seines H olzexportes erleben. E s ist d aher verständlich, wenn m an heute sein A ugenm erk hauptsächlich auf die Holz- veredelungsindustrien richtet und den H alb- und F ertigw aren gesteigertes Interesse schenkt. Als U eberg an g sp ro d u k te seien Sperrholz und H olzrollen (Bobbins) genannt. D er E x p o rt von S perrholz konnte von 1931: 75 710,8 to auf 80 648,1 to 1932 gesteigert w erden und zeigte in den ersten acht M o­

naten des laufenden Ja h re s 56 619,9 to gegen 50 581,5 to in d er gleichen Zeit des vorigen Jahres. D er E x p o rt von H o lz ­ fo lie n 'w ird in diesem Jafyre laut A ufgabe d er F inska Träd- rullefabriksföreningen etw a 5000 to betragen. B esonderes Interesse h at m an auch d er Ausfuhr von fertigen Möbeln, zusam m enlegbaren Stühlen, S portgeräten, P ark ettp latten usw.

geschenkt und die unter Leitung der Finnischen E xportverf einigung arbeitende Suom en P uuseppänteollisuuden Vientiliito und Fa. Suom i-Export Ltd. arbeiten für die F örderung dieses E xportzw eiges.

Die günsdge E ntw ickelung d e r holzveredelnden I n ­ dustrien (Zellstoff-, Papier- und P appeindustrie) ist zurück­

zuführen auf den niedrigen Ständ d er F m k. und auf die g ü n ­ stige Aufnahme, die die finnländischen E rzeugnisse dieser

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Ö S T S E E - H A N D E E Nummer 20

Industriezw eige überall in d e r W elt gefunden haben. Die Z en ­ tralverbände, F inska Pappersbruksföreningen, F inska Cellu- losaföreningen und F inska Träsliperiföreningen in H elsingfors haben für ihre angeschlossenen F abriken A ufträge erhalten, d eren A usführung bis spät in das nächste J a h r hinein reichen w erden. N ur bei d e r P reisfestsetzung von P ap p e ist F in n ­ land an die interskandinavische Scanfinkraft-K onvention g e ­ bunden; bei d er Bestim m ung d er anderen V erkaufspreise ist den finnländischen Z entralvereinigungen völlig freie H and gelassen. D ie E x portquoten d e r holzveredelnden Industrie haben sich wie folgt verbessert:

1932 1933

(Januar bis August) M echanische H olzm asse 116 036 619 kg 137 064 867 kg Chemische H olzm asse 463 531 619 ,, 494 002 233 ,,

Papier 184 674 409 „ 202 216 622 „

P appe 37 400 495 „ 38 359 621 „

B edeutsam e E rw eiterungen sind in diesen Industrien v o rg e­

nom m en worden. In Enso, Veitsiluoto, Käkisalm i, To.*ppila w urden neue Z ellstoffabriken gebaut und diejenigen von R aum a und W arkaus w urden stark erw eitert. Auch eine R eihe von P apierfabriken w urden technisch vervollkom m net und auf eine g esteigerte P roduktion um gestellt (Kymmene, W arkaus, M änttä, K yrökoski). Alle Anzeichen deuten darauf hin, d aß die finnländischen E rzeugnisse dieser Industrien w eiterhin einen günstigen Absatz haben w erden. Diese hoch- entw ickelten Industriezw eige, die mit den m odernsten H o c h ­ leistungsm aschinen arbeiten, bieten natürlich nicht so großen Teilen der Bevölkerung eine Beschäftigung, w ie .e s bei d er Sägeindustrie d e r F all gew esen ist, so daß die Lösung des A rbeitsproblem es im m er dringender wird.

D eutschland spielt als A bnehm er von finnländischen H olzw aren und den E rzeugnissen der obengenannten In d u ­ striezw eige keine ausschlaggebende Rolle und stellten sich die von Finnland bezogenen M engen wie folgt:

1932 : j : i mach. H olzm asse 2 312 855 kg

ehem. H olzm asse 11805 234 „ (Sulphit)

ehem. H olzm asse w eiße Pappe braune P appe andere P appe K artong Packpapier

anderes P ackpapier Z eitungspapier anderes Papier

17 058 136 3 839 066 282 655 110 228 1 217 061 763 303 225 301 4 683 114 2 087 035

(Sulphat)

H ierbei muß in B etracht gezogen werden, daß es sich m eistens um P artien handelte, die nicht für Deutschland d irek t bestim m t waren, sondern um D urchgangssendungen, die via H am burg, Brem en usw. nach anderen kontinentalen oder überseeischen H äfen weiter verladen wurden. W enn, es sich um deutsche H andelshäuser handelt, die die P artien cif- deutschem H afen kauften, ist es schwer über den Verbleib d er W aren definitive A ufgaben zu bekom m en. Man bedauert es in finnischen E xportkreisen besonders., daß D eu tsch lan d ' seine Rolle als K äufer von u ngesägten und gesägten Holz1- w aren fast ganz ausgespielt h a t und m an ist verärg ert über d ie gro ß en Bestellungen, die der russischen H olzw arenin- d ustrie aus Deutschland zugehen. D a D eutschland in der Liste der L ieferanten Finnlands noch imm er an der ersten Stelle m arschiert, fo rd ert man eine bessere Ausbalanzierung des deutsch-finnländischen A ußenhandels und wünscht, daß D eutschland sich m ehr zum Prinzip d e r R eziprozität bekennen möge. W eitblickende finnländische G eschäftsleute verstehen zw ar den Zw ang, d er die deutschen Im porteure treibt, als Ausgleich für fällige Russenwechsel, mit deren Bezahlung nicht zu rechnen ist, russische H olzw aren in T ausch zu n eh ­ men. Aber auch sie fordern, d aß D eutschland m ehr wie bisher seine E inkäufe an gesagten H olz w aren und den E r ­ zeugnissen der veredelnden Industrien wieder in F i n n l a n d

tätigt. M an m öge sich überlegen, wieweit man in D eutsch­

land diesen finnländischen W ünschen unter Berücksichtigung d e r E igenindustrie R echnung trag en kann, um nicht dem durch E nglands K onkurrenz gefährdeten deutschen E xport nach Finnland w eiter zu schädigen. —

Die GesdiüHsergebnisse der dänischen tirofödiiffahrf.

In dem Jahresbericht der dänischen Schiffsreeder-Ven- einigung für das letzte Ja h r wird auf Grund am tlicher Be»- rechnungen festgestellt, daß die 1932 von der dänischejn H andelsflotte eingefahrene B ruttofracht 133 Mill. K ronen b etragen hat. Dazu kom m en noch als Z eitfracht in a u s­

ländischer F ah rt 9 Mill. Kr. W erden diese 9 Mill. K ronen C harterm iete in B ruttofracht um gerechnet, so seilt sich der gesam te F rachteneingang in 1932 auf rund 148 Mill. Kr.

gegen 154 Mill. Kr. in 1931, 171 Mill. Kr. in 1930 und 20J Mill. Kr. in 1929, dem letzten R ek o rd jah r der Seeschiffahrt.

D as verhältnism äßig günstige E rgebnis im vorigen Jah re, das für A bschreibungen, Zinsen, G eneralunkosten und D ivi­

denden nach den F eststellungen d er R eedervereinigung noch rund 14 P rozent übrigläßt, w ird von der V ereinigung auf die stim ulierende W irkung der K ronenabw ertung im H erbst 1931 zurückgefiflirt. „W äre die g ro ß e A bw ertung , nicht eingetreten, dann w äre d er R ückschlag sicherlich wesentlich g rö ß er gew esen. D am it ist a b e r nicht gesagt, l daß eine«

etw aige w eitere W ährungsverschlechterung günstig fü'r die L age d er R eedereien sein w ürde“ . •

D er Bericht enthält sodann eine ausführliche T abelle über die Ja h reserg eb n isse der dreizehn g rößten dänischen R eedereien, der wir die folgenden Z ahlen entnehm en:

Ja'hresergebnisse dänischer Aktienreedereien.

(13 Gesellschaften)

Gesamtkapital Dividende Dividende Gewinn Jahr in Br.-Reg.-T. zus. d. Gesellsch. zusammen in % p. Reg.-T.

1928 534 000 76,3 5,5 7,2 10,30

1929 523 000 76,3 6,5 8,5 12,40

1930 543 000 76,2 3,8 5,0 7,00

1931 557 000 76,2 1,0 1,3 1,78

1932 ' 569 000 76,2 1,0 1,4 1,81

D er Gewinn .per R eg.-T onne b eträg t also heute nur noch rund 15 P rozent von dem in dem R ekordjahr 1929 erj- zieiten Satz. D as ist ein w esentlich ungünstigeres /V e r ­ hältnis als bei den oben angegebenen B ruttofrachten, S e i­

denen das Ja h r '1932 noch über 70 (Prozent der E in , nahm en von 1929 erbrachte. Die U nkosten der Schiffahrt

sind also bei weitem nicht in dem U m fange zurückg^- gangen, wie die F rachten gefallen sind. 1

D as Jahrbuch der Schiff sreedervereinigung enthält weiter eine sehr lehrreiche Aufstellung, aus der hervorgeht, aut welche verschiedenen Posten sich die B etriebsausgaben der Gesellschaften verteilen. Bei dieser Zusam m enstellung sind 15 R eedereien mit einer T onnage von 774 330 Tonnen Trag^

fähigkeit zusam m engestellt worden, das sind ungefähr zwei D rittel der gesam ten dänischen H andelsflotte. Die einge fahrene B ruttofracht beträgt 88,2 Mill. Kr., die Gesainit ausgaben 76,3 Mill. Kr. oder 86,5 o/0 der Einnahm en. AVS dem R est von 13,5% sind die G eschäftsunkosten -und dj®

V erzinsung der Anleihen zu decken und sodann die dendenzahlung zu bestreiten. D ie G e s a m t - B e t r i e b s a u s g a b e

verteilen sic h1 dabei auf die folgenden Posten:

Verteilung der Betriebsausgaben Ausgaben im

ganzen in 1 0 0 0 Kr.

B unkerkohlen u. Oel 11226

H euern 13 975

P roviant 3196

K ommissionen 4 232

V ersicherung 6 375

R eparaturen, A us­

rüstung .usw. 6 090 H afen-, Lösch- u.

Ladekosten. 29 355

Sonstige A usgaben 1 784_______________________

zusam m en : 76 283 98,45 86,47 ^ U eber ein D rittel der G esam tausgaben entfallen auf Hafen-, Lösch- und Ladekosten. D en nächsthöchs*

Posten stellen die H euern der Besatzungen dar, danft kom m en die Feuerungskosten. Die H euern haben noc»

den u n m ittelbar vorhergehenden Ja h re n einen wesen i grö ß eren Platz in dieser Rechnung eingenom m en; sie jedoch seit 1929 m ehrfach h erabgesetzt w orden. 1931 f trugen sie 21,25 K ronen auf die T onne T ragfähigkeit 17,55o/o d&r G esam teinnahm en.

per t dw.

in Kr.

14,50 18,05 4,13 5,47 8,23 7,86 37,91 2,30

in 0/o der Frachteinnahme°

12,73 15,85 3,63 4,80 7,23 6,91 33,30

2

, 0 2 -

(5)

15. Oktober 1933 O S T S E E - H A N D E L 5

Der Außenhandel Lettlands Im I. Halbjahr 1933.

N ach vorläufigen A ngaben der Staatlichen S tatisti­

schen V erw altung erreichte die Ausfuhr Lettlands im I.

H albjahr 1933 einen W ert von 35,2 Mill. Ls und die Einfuhr einen solchen von 39,0 Mill. Ls, so daß sich ein P assiv­

saldo der H andelsbilanz von 3,8 Mill. Ls ergibt. In den ersten 6 M onaten des Vorjahres stellte sich der Ausfuhrw ert auf 48,6 Mill. Ls und d er Einfuhrw ert auf 39,2 Mill. Ls, was einen A usfuhrüberschuß von 9,4 Mill. Ls bedeutet. Somit ist die Ausfuhr in der B erichtszeit um 13,4 Mill. Ls oder 27,5 P roz. gesunken, hingegen die E infuhr um 0,2 Mill. Ls o der 0,5 Proz. M engenm äßig verzeichnet die Ausfuhr eine S teigerung auf 405 386 t voti 317 640 t, d. h. um 87 746 t oder 27,6 Proz., w ährend die E infuhrm enge auf 294 787 von 313 816 t, d. h. um 19 019 t oder 6,6 Proz. absank.

Die A u s f u h r bietet in den H auptw arengruppen fol­

gendes B ild:

Ja n u a r/Ju n i 1933 Ja n u a r £juni 1932 t 1000 Ls

Lebende T iere (Stückzahl) 214 *) 236 17

N ahrungsm ittel 11 026 10 705 9 946 14 605

R ohstoffe und H albfabrikate 369 790 16 246 271 513 14 542

F ertigfabrikate 24 570 8 227 36 181 19 467

E ine Zunahm e d er Ausfuhr haben auf zu weisen:

J a n u a r/J u n i 1933 Ja n u a r/Ju n i 1932

t 1000 Ls t 1000 Ls

H olzm aterialien 349 818 11611 249 966 9 432

Bacon 1277 1127 204 141

Fischkonserven 316 314 264 296

H äute und Felle 550 1208 214 515

Schm ieröle - 376 86 39 13

Papier 2 822 785 1767 692

G um m ischuhwerk 173 692 113 591

Leinsaat . 1358 391 785 223

F arben 674 381 494 345

Auch die Ausfuhr von K leesaat verzeichnet m engen­

m äßig eine Steigerung von 782 t auf 1157 t, w ährend d er A usfuhrw ert mit 783 000 Ls hinter der V orjahrsnorm (913 000 Ls) zurückbleibt; ebenso ist die Ausfuhr von F urnieren men- genm äßig von 12 977 t auf 15 061 t gestiegen bei rü ck g ä n ­ gigem A usfuhrw ert (3,1 gegen 3,5 Mill. Ls). An F ah rrä d ern w urden 226 Stück ausgeführt gegenüber 51 Stüick im V orjahr.

Von W aren, deren Ausfuhr im I. H albjahr 1933 im Vergleich mit dem selben Z eitraum des V orjahres zurück­

gegangen ist, sind hervorzuheben:

Ja n u ar /Juni 1932 t 1000 Ls

Butter

Zündholzdraht Zündhölzchen Zellulose Flachs

Flaschenkorken'

Land- und Industriem aschinen Waggons

T extilw aren

N ach d en Bestim m ungsländern h at sich die Ausfuhr Lettlands in d er B erichtsperiode folgenderm aßen g estaltet:

Ja n u a r/Ju n i 1933 Ja n u a r/Ju n i 1932

t 1000 Ls t 1000 Ls

7 027 8 545 7 354 13 643

2 479 686 3 822 1001

125 52 811 365

1521 176 1227 229

2134 1761 4 790 2 835

46 120 78 214

264 154 474 820

275 St. 7 635

484- 869 472 2 326

1000 Ls 1000 Ls

E ngland 14 151 13 402

D eutschland 8 386 12 934

Belgien 2 863 3 392

F rankreich 2 169 1894

Litauen 1458 1931

H olland 1026 689

E stland 901 602

U. S. A. 707 368

S ow jetrußland 631 10 178

Schweden 347 440

D änem ark 334 579

Italien 334 115

T schechoslo wakei 302 308

Polen (inkl. Danzig) 325 349

Schweiz 198 105

Finnland 101 146

A ndere S taaten 945 1 199

Eine Ausdehnung hat dem nach die Ausfuhr nach fol

um 14,8 P r o z ./ H olland um 42,8 Proz., E stland um 50 Proz., U SA um 75 Proz., Italien um 100 Proz. und Schweiz um 88,5 Proz. Die Ausfuhr verringerte sich nach: D eutsch­

land um 34,8 Proz., Belgien um 14,7 Proz., Litauen um 26,3 Proz., S ow jetrußland um 94,5 Proz., Schw eden um 25 Proz., D änem ark um 50 Proz. und Finnland um 30 P roz.;

sie blieb fast unverändert nach der Tschechoslow akei und Polen.

D ie E i n f u h r L ettlands wird im I. H alb jah r und 1932 durch nachstehlende Z ahlen gekennzeichnet:

1933

1000 Ls

Ja n u a r/Ju n i 1933 Ja n u a r/Ju n i 1932

t 1000 Ls t 1000 Ls

Lebende T iere (Stückzahl) 7 414 704 6 668 188

N ahrungsm ittel 17 623 2 422 43 142 5 710

R ohstoffe u. H alb fab rik ate 248 518 16 499 245 199 13 425

F ertigfabrikate 28 645 19 245 25 471 19 640

Eine Steigerung der E infuhr verzeichnen u. a. folgernde W aren:

J a n u a r/J u n i 1.933 J anuar^Juni 1932

t 1000 Ls t 1000 Ls

Reis 642 87 251 43

H eringe 2 401 532 230 44

H äu te u nd Felle 532 939 415 935

Saaten a lle r,A rt 5 386 1285 2 880 869

Zellulose 1451 206 1171 196

Baumwolle 2 367 2 467 593 617

W olle 253 713 196 532

Pflanzenöle 367 246 316 248

K autschuk 228 122 93 56

K unstdünger 13 616 1850 7 464 1063

B earbeitete M etalle 9 962 1815 . 8150 1457 E lektr. Masch. u. A pparate 224 764 184 680 1 ndu stri e - M a s c hin en i ■ 794 1633 637 1401

Landwirtschaft!. M aschinen 375 569 338 464

F arb en 466 1055 261 644

G erbstoffe 1490 431 933 296

Von W aren, deren E infuhr sich verringert hat, sind zu nennen: T extilw aren mit einem E infuhrw ert von 5,5 (I. Halbj- ja h r 1932 — 6,6) Mill. Ls, Petroleum 0,6 (0,9) Mill. Ls,i Z ucker ’9|81 t (2979 t) für 125 000 (563 000) Ls, O bst u n d B eeren 0,5 (0,6) Mill. Ls, T ab a k b lätter 419 (444) t für 1,2 (1,5) Mill. Ls, Steinkohle 150 035 (153'572) t für 2,2 (2,4;).

Mill. Ls und G lasw aren 92 000 (157 000!) Ls.

F ür den W arenbezug aus den einzelnen L ändern ergibt sich folgendes Bild:

Ja n u a r/Ju n i 1933 Ja n u a r/Ju n i

1000 Ls 1000 Ls

D eutschland 11563 13 948

E ngland 7 087 3 282

U. S. A. 2 414 1245

Sow jetrußland 2 118 4 750

Belgien 1934 1180

Frankreich 1563 1932

Litauen 1301 788

Schw eden 895 754

H olland 637 736

E stland 690 334

Polen (inkl. D anzig) 745 3 960

Tschechoslow akei 599 829

Schweiz 454 703

D änem ark 400 663

Italien 350 545

0 esterreich 1.75 252

F innland 154 258

A ndere S taaten 5 956 . 3 032

Die E infuhr aus D eutschland hat im I. H albjahr 1933 eine Abschw ächung um 16,5 P roz. erfahren^ ferner aus Sow jetrußland um 55,3 Proz., F rankreich um 21,0 Proz., H o l­

land um 14,2 Proz., Polen um 82,0 Proz., Tschechoslow akei um 25,0 Proz., Schweiz um 28,5 Proz., D änem ark um 33,3 Proz., Italien um 4 0 ' Proz., O esterreich um 32 Proz. und Finnland um 40 Proz. Gestiegen ist d agegen die Einfuhr aus E ngland um 115,1 Proz., USA um 100 Proz., Belgien um 58,3 Proz., Litauen um 62,5 Proz., Schw eden um 12,5 Proz.

und E stland um 75 P roz.

Senden S taaten erfahren: E ngland um 5,2 .Proz., F rankreich *) F ür weniger als 1000 Ls.

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O S T S E E - H A N D E L Nummer 20

W irtschaftliche Nachrichten

§ diweden.

Die neuesten Wirtschaftsnachrichten aus Schweden. D ie soeben erschienene Septem bernum m er der M onatsschrift

„In d e x “ , die von Svenska H andelsbanken herausgegeben/

wird, enthält ©ine interessante U ebersicht der wirtschaftlichen E n tw ic k lu n g Schw edens in d er Zeit vom 15. Juni bis 15.

S eptem ber d. J. E s heiß t darin, daß die Anzeichen eines w irtschaftlichen G esundungsprozesses in Schw eden deutlich und günstig seien, obw ohl die M erkm ale einer anhaltendeni Besseruung noch ungew iß verblieben. D e r E x p o r t i n d e x S c h w e d e n s ist ununterbrochen gestiegen und zählt heute 115 oder 11 P unkte m ehr als im Mär!z des laufenden Jahres,;

w ährend der Im portindex auf 95 steht. D i e S c h i f f a h r t ist w ährend der letzten drei M onate verhältnism äßig lebhaft gew esen und die au fgelegte T onnage ist von 365 562 t T ra g ­ fähigkeit am 1. Juni auf 162 570 t a m 1. S eptem ber g e ­ sunken. D e r G e n e r a l i n d e x d e r G r o ß h a n d e l s ­ p r e i s e für den Monat August w ar 106,6 oder 2 Punktle über den Stand im Mai. D e r G o l d p r e i s i n d e x w ar im August 67,1 oder ein /w en ig unter dem Stand im Mai.

Bevorstehende Zollerhöhung für Radioapparate. Dem V ernehm en nach hat die schwedische G eneralzollverw altung dem A ntrage der schwedischen R adioindustrie auf E rhöhung der Zölle für R adioapparate und Teile davon mit der B e ­ gründung, daß die E infuhr aus D eutschland .im Steigen b e ­ griffen sei, im Prinzip < zugestim m t. N ach den Feststellungen der G eneralzollverw altung betrug d er deutsche Anteil an der schwedischen E infuhr von fertigen A pparaten 1931: 61°/o, 1932: 51,5o/o und im ersten H alb jah r 19331: 55,5%. D er W ert der G esam teinfuhr von fertigen A pparaten u n d Teilen b e ­ trug im ersten H alb jah r 1933: 3,7 Mill. Kronen, wovon 65o/o auf D eutschland entfielen.

Ausdehnung der schwedischen Schiffahrt im Mittel­

meer. Die S w e d i s h E a s t A s i a t i c L i n e hat sich e n t­

schlossen, einen Dienst zwischen N eapel einerseits und Port- Said, Suez, Karac'hi., Bom bay, Kolombo, M adras? K alkutta und R angoon andererseits einzurichten. D ie Linie soll sich bereits als F rachtbasis Schw efelkontrakte mit italienischen E xp o rteu ren durch besondere V ergünstigungen gesichert haben. D urch ihren neuen Dienst w ürde die schwedische Linie in K onkurrenz treten mit d er S o c i e t a V e n e z i a n a d i N a v i g a z i o n a a V a p o r e , die einen 14 tägigen Dienst von T riest nach K alkutta, R angoon und M adras u n te r­

hält, und ferner mit d er „H a n sa“ -Linie und der H o l l a n d B r i t i s h I n d i e n L i n i e , die einen gem einsam en Dienst zwischen G enua und K alkutta, M adras und R angoon b e ­ treiben.

Norwegen.

Außenhandel. D i e E i n f u h r b e t r u g i m A u g u s t 61.2 Mill. Kr. gegen 57,8 Mill. Kr. im August 32. D i e A u s - f u h r erreichte nur 44,7 Mill. Kr. gegen 56,3 Mill. Kr. im August 32. D er E i n f u h r ü b e r s c h u ß beläuft sich d aher für August d. J. auf 16,5 Mill. Kr. gegenüber 1,5 Mill. Kr. im V orjahr.

Auf d er E infuhrseite zeigt sich im Vergleich mit dem Vorjalir eine E rhöhung d er U m sätze bei F etten und Oelen von 3,8 auf 5,7 Mill. Kr., bei R ohm ineralien von 2,5 auf 3,7, bei Rohm etallen von 2,5 auf 3,7 und bei Schiffen und M a­

schinen von 7,4 auf 9,9 Mill. Kr. H ingegen ging die E infuhr von Kolonial- und M anufakturw aren zurück. Auf d er A us­

fuhrseite fällt besonders d e r starke R ückgang der K onserven- 1 ausfuhr von 6,1 Mill. Kr. im August 1932 auf 2,4 Mill. Kr.

auf. E benso ist die Ausfuhr von Oelen und F etten von 5,3 auf 3,5 Mill. Kr., von H ering und Fisch von 7,3 auf 6,2 Mill. K ronen und von Schiffen und M aschinen von 8,1 auf 1.2 Mill. K ronen gesunken.

Die H a n d e l s b i l a n z h at dam it in den letzten beiden M onaten eine beträchtliche V eränderung erfahren. W ährend d er E i n f u h r ü b e r s c h u ß im ersten H albjahr nu r in s­

gesam t 53 Mill. Kr. betrug, ist er E n d e August bereits auf 81 Mill. Kr. g e s t i e g e n .

Eine Zusam m enfassung d er ersten acht M onate d. J.

ergibt eine E infuhrsteigerung bei M ineralien von 48 auf 53 Mill. Kronen, bei Schiffen und M aschinen von 49 auf 54 Mill. Kr., w ährend die E infuhr von M anufakturw aren von 53 auf 45 lUnd von H olz von 9 auf 4 Mill. Kr. gesunken ist.

Im selben Zeitraum ergab sich bei d er Ausfuhr ein R ü c k ­

gang bei Lebensrnitteln von 81 auf 72 Mill. Kr., bei Holz von 11 auf 7, bei H olzm asse' von 52 auf 44, bei P apier vo*i 45 auf 36 und bei Schiffen von 12 auf 6 Mill. Kr. Eine Steif gerung der Ausfuhr ist zu verzeichnen bei M ineralien von 16,6 auf 20,4, bei K unstdünger von 19 auf 26, bei M etallen von 51 auf 55, und bei F utterstoffen von 7 auf 9,5 Mill. Kr.

Zunahme der Ausfuhr nach Deutschland. W ährend für eine ganze Reihe norw egischer W aren d e r Absatz auf dem britischen. M arkte, nicht zuletzt als F olge des O ttawa-Abkom - mens, zurückgegangen ist, zeigt letzthin die A u s f u h r n a c h D e u t s c h l a n d 's o g a r eine Z u n a h m e . D er Grund hier­

für liegt vor allem in den . W ä h r u n g s v e r h ä l t n i s s e n , d. h. in dem niedrigen Stand der norw egischen K rone- Einen w esentlichen R ückgang zeigt allerdings die deutsche W alöleinfuhr, als F olge der bestehenden E infuhrbeschrän­

kungen. Soweit die Ziffern über einzelne W arengattungen bereits vorliegen, ergibt sich für die ersten 8 M onate im V ergleich mit d er entsprechenden Zeit des V orjahres folgen­

des Bild:

A u s f u h r n a c h D e u t s c h l a n d Ja n u ar bis August

1932 1933

(in 1000 t)

F rischhering 32,8 58

H eringsm ehl 27,4 40,5

W alöl 182 78

Zellulose 3 7

A u s f u h r n a c h G r o ß b r i t a n n i e n Ja n u ar bis August

1932 1933

(in 1000 t)

Frischhering 25,4 28.1

K onserven 7,6 3,8

M edizinaltran 12,7 9

H olz 203 000 m3 125 000 m3

H olzm asse 344 315

Zellulose (trocken) 48 35

D ruckpapier 25 21,7

Aluminium 2,5 0,043

Weiterer Rückgang der aufgelegten Tonnage. Laut A ngabe des N orw egischen R eederverbandes w aren E nde . Septem ber d. J. nur 127 norw egische Schiffe mit 682 225 t dw. aufgelegt, d. h. 11 Proz. der' registrierten norwegischen H andelsflotte. G egenüber dem V orm onat ist somit ein R ück­

gang um 38 Schiffe von zusam m en 179 480 t dw. zu v er­

zeichnen. H ierbei ist die Zahl d er aufgelegten Tankschiffe von 36 mit 344 170 t dw. am 31. 8. 33 auf 28 Schiffe mit 262 385 t dw . zurückgegangen.

Im Vergleich mit dem V orjahr ergibt sich f o l g e n d e s

B ild :

Rück- 30. 9.32 30.9. 33 gang Anzahl der aufgelegten Schiffe 263 127 136

T onnage 1311280 682 225 629 055

Eine Funkausstellung findet vom 14. bis 22. O ktober d. J. i n O s l o statt. —

Wieder Zunahme der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der bei den öffentlichen A rbeitsäm tern als A rbeitssuchende E in g e­

tragenen h at sich in d er Zeit vom 15. 8. 33 bis 15. 9. 33' von 27 459 auf 32 848 erhöht. Am 15. 9. 32 betrug die Zahl 30 963.

Dänemarh.

Außenhandel. D i e E i n f u h r b e t r u g i m A u g u s t 113,4 Mill. Kr. gegen 98,9 Mill. Kr. im Juli, die A u s f u h r 105,9 Mill. Kr. gegen 98,5 Mill.( Kr., so daß sich für den A ugust ein E i n f u h r ü b e r s c h u ß von 7,5 Mill. ‘ Kr. e r ­ gibt, gegen 0,4 Mill. K r . D as E rgebnis des August v e r d i e n t

besondere Beachtung, weil die im Laufe dieses Ja h re s bisher schon günstige Entw icklung eine besonders k r ä f t i g e E r ­ h ö h u n g d e r E i n f u h r zeigt, bei einer ebenfalls nicht ungünstigen Entw icklung des W erts der dänischen Ausfuhr, wofür die letzten starken Preissteigerungen für l a n d w i r t l i c h e

V eredelungserzeugnisse m aßgebend waren.

F ür die ersten acht M onate dieses Ja h re s ergibt sich eine G e s a m t e i n f u h r D änem arks von 794,2' Mill. Kr*

gegen 759,2 Mill. Kr., eine A u s f u h r von 778,9 Mill. Kr- gegenüber 733,0 Mill. Kr., so daß sich der E i n f u h r "

Ü b e r s c h u ß von 25,2 Mill. Kr. auf 15,3 Mill. Kr. in diesen1 Ja h re erm ä ß ig t hat.

(7)

15. Oktober 1933 O S T S E E - H A N D E L 7

D ie V erteilung von E in und Ausfuhr auf die w ichtigsten am dänischen A ußenhandel beteiligten Länder zeigt die fo l­

gende Zusam m enstellung (in Mill. K r.) :

E infuhr Ausfuhr

1933 1932 1933 1932

(Januajr-August)

Insgesam t 794,2 759,2 778,9 733,0

D avon aus bzw. nach:

D eutschland 176,1 202,3 98,2 91,8

G roßbritannien 220,5 157,7 511,5 473,5

N orw egen 15,7 13,5 18,2 18,5

Schweden 52,1 40,3 37,0 43,1

U .d.S.S.R. 28,4 31,7 6,0 6,8

Polen 16,4 16,2 4,1 6,, 81

N iederlande 31,8 37,2 9,8 8,6

Belgien 25,8 16,8 19,9 27,9

F rankreich 20,7 20,2 .7,5 11,6

Verein. S taaten 48,2 66,0 4,8 2,9

Erfreulicherw eise hat an der höheren Einfuhr D änem arks im. August auch D eutschland erheblich teilnehm en können.

W ährend sich die monatliche DurchsChnittseinfuh(r bis zum Juli auf rd. 20 Mill. Kr. belief, ist sie im August auf 27,3 Mill.’

Kr. gestiegen. Die deutsche Position hat also insgesam t eine geringfügige V erbesserung erfahren. A ndererseits ab e r zeigen die obigen Ziffern deutlich, d aß vor allem G ro ß ­ britannien eine w eitere V erbesserung seines Einfuhranteils erreichen konnte, und daß auch die kleineren Lieferländer*

wesentlich günstiger abgeschnitten haben als Deutschland.

Die Steigerung der Einfuhr erfaß te so gut wie alle Gruppen, hauptsächlich aber Textilien, R ohstoffe sowohl wie G arne aller A rt, Kunstseiden-, Woll- und Baum wollgewebe, H äute, L eder und Felle, Papier und Papierw aren, chemisch,- technische Artikel, Düngem ittel, Stein, Glas- und Tonw aren, R oheisen und H albzeug, M ashinen und Instrum ente und schließlich auch Brennm aterialien.

Handei mit Deutschland im August. D ie statistische Zusam m enstellung des dänischen W arenverkehrs mit dem Auslande im August 33 ergibt im V e r k e h r m i t D e u t s c h l a n d e i n e E i n f u h r im W ert von 27,4 Mill. Kr. Diesem steht eine A u s f u h r von 11,7 Mill.

K ronen gegenüber. D as Ein- und A usfuhrverhältnis hat sich dem nach seit den V orm onaten außerordentlich gebessert und stellt sich gegenw ärtig auf 1:2,33. D iese V erbesserung hat auch das bisherige Jahresverhältnis günstig beeinflußt.

Da das V alutakontor für den R est des Jah res im V erhältnis zu den früheren M onaten Einfuhrbew illigungen in größerem U m fange für D eutschland erteilt hat, so ist d er E infuhrhandel im allgem einen zufriedengestellt. D er ständige R ückgang der dänischen W ährung in U ebereinstim m ung mit der Pfundentw ertung schreckt nach den gem achten Be-(

obachtungeri viele Im portfirm en davor zurück, A ufträge zu erteilen. Infolge der S teigerung des R eichsm arkkurses müssen diese für die Zahlung früherer A ufträge wesentlich höhere K ronenbeträge aufw enden, als sie ursprünglich kalkuliert haben. Bei manchen Firm en w erden durch die V erteuerung der W aren in K ronen grö ß ere K apitalien in L agerw aren g e ­ bunden, so daß sie S chw ierigkeiten haben, die K äufe zu finanzieren. Die W aren w erden für die dänischen Ein!*

kom m ensverhältnisse zum Teil zu teuer.

Eine internationale Gas- und Luftschutzausstellung findet vom 24. N o v em b e r bis 3. D ezem ber d., J. in K o p e n ­ h a g e n statt.

Lettland.

Schiffahrt. I m A u g u s t d. J. zeigte d er V erkehr mit dem Auslande in den 3 H aupthäfen Lettlands folgende Z ahlen:

E i n g a n g A u s g a n g

Anzahl N rgt. Anzahl Nrgt-

R iga 227 120 593 .227 118 603

Libau 47 24 029 49 28 097

W indau 49 25 377 55 29 242.

Im H afen R iga konnte wieder beobachtet w erden, daß die Schiffe d er Zahl nach ab, der T onnage nach aber zunehmen.

Besteuerung von Begleitpapieren zu Konnossementen.

D urch Rundschreiben vom 28. August d. J. brachte das Z olldepartem ent zur Kenntnis, daß die den K onnossem enten lose beigefügten Begleitpapiere, falls sie bei den K onnosse­

menten bleiben, eine Stem pelsteuer von 30 Sant. je Blatt laut

§ 17 der Stem pelsteuerverordnung zu tragen haben.

Beschränkter Tauschhandel. Von den neulich zur G e­

nehm igung unterbreiteten 6 Tauschhandelsgeschäften hat die Bank von Lettland nur 3. zugunsten d er F ournierfabrik A.-G.

„L ignum “ . d e r A.-G. „ F o u rn ie r“ und der F ournierfabrik

D. Michelson bestätigt. In allen drei F ällen handelt es sich um die L i e f e r u n g v o n S p e r r h o l z g e g e n w e i ß e u n d g e f ä r b t e B a u m w o l l g e s p i n s t e f ü r 5 0 — 70 o/o d e s A u s f u h r w e r t s . D e r R e s t i s t b a r z u b e ­ g l e i c h e n .

D er Austausch von Butter gegen Textilw aren, von K on­

serven gegen Apfelsinen und von Gum m iwaren gegen v er­

schiedene E infuhrw aren ist n i c h t g e n e h m i g t w orden.

N ach wie vor steht die S t a a t s b a n k auf dem S tan d ­ punkt, daß d er T auschhandel in jeglicher F orm unerw ünscht ist, weil dadurch der D eviseneingang verringert wird. Im F i n a n z m i n i s t e r i u m ist man anderer Meinung, zumal der Tauschhandel doch nur im R ahm en der geltenden E in ­ fuhrkontingente vor sich gehen kann. Die g r u n d s ä t z ­ l i c h e E n t s c h e i d u n g d e s M i n i s t e r k a b i n e t t s steht im m er noch aus und wird m öglicherw eise noch längere Zeit auf sich w arten lassen.

Von der Flachsernte w erden im laufenden Ja h r für die Ausfuhr etw a 10 000 to zur V erfügung stehen.

Die Getreideernte übertraf im allgem einen die vorig­

jährige, nur G erste und H afer brachten infolge^des ungünsti­

gen F rühjahrs geringere E rträg e.

Wechselproteste. I m J u l i u n d A u g u s t d. J . kam en 6858 W echsel mit 1,5 Mill. Lat bzw. 6416 W echsel mit 1,4 Mill. Lat zum Protest.

Russische Bestellungen. Die S ow jetregierung hat bei der A.G.O. W ildenberg Sohlenleder für 60 000 Lat .bestellt, bei .der T extilfabrik ,,B oston“ W ollstoffe für F rauenkleidung für 190 000 Lat, und zw ar auf d er G rundlage eines Zwölf - m onatskredits. Vor dem Abschluß steht eine Bestellung auf Sohlenleder im W erte von 150 000 Lat bei der Jä g ele r L eder­

w erk A.G. auf der G rundlage eines Z ehnm onatskredits.

F erner beabsichtigen die Russen, bei d er landw irtschaftlichen Genossenschaft „K onsum s“ 500 to frischen Schw eineschin­

kens im W erte von 200 000 Lat zu bestellen.

Estland.

Außenhandel. ,Im A u g u s t w urden nach E stland W aren im W erte von 4,87 Mill. Kr. e i n g e f ü h r t , gegen 3,19 Mill. Kr. .im August 1932. D er W ert der A u s f u,'h r betrug 5,41 gegen 3,63 Mill. Kr. D er A u s f u h r ü b e r ­ s c h u ß stellte sich dem nach auf 0,54 Mill. Kr. gegen 0,44 Mill. Kr. im V orjahr. Die Steigerung d e r U m sätze ist teil­

weise konjunkturell, teilweise jahreszeitlich bedingt und wurde, außerdem durch die W ährungsentw ertung gefördert.

Die Zunahm e d er Einfuhr träg t im w esentlichen ja h re sze it­

lichen C harakter, — so ist z. B. die K ohleneinfuhr deim V orm onat gegenüber wesentlich gestiegen, ebenso die Einfuhr von Petroleum . Die Steigerung der Einfuhr von Industrie­

erzeugnissen (Zucker, Eisen, künstliche D üngstoffe usw.) ist aber offenbar auf eine konjunkturell bedingte G eschäfts­

belebung zurückzuführen. Die erhebliche Zunahm e d e r A us­

fuhr hängt im wesentlichen mit d er verstärkten H olzausfuhr zusamm en. Auch ist die Ausfuhr von Fleisch (Bacon) b e ­ deutend gestiegen.

G roßbritannien nahm im August nahezu 50°/o d e r g e ­ sam ten estländischen Ausfuhr auf, D eutschland dagegen nur 17o/o. Auch als Lieferant nimmt G roßbritannien die erste Stelle ein, so d aß D eutschland erstm alig mit 210/0 an die zw eite Stelle rückte. D eutschland führte nach E stland W aren für rund 1 Mill. Kr. ein, davon fü t 0,9 Mill. Industricf- erzeugnisse.

In den ersten acht M onaten betrug d er W ert d er E i n ­ f u h r 21,9 Mill. Kr. gegenüber .24,7 Mill. Kr. im selben Z eit­

raum 1932. A u s g e f ü h r t w urden W aren für 26,1 gegen 28,3 Mill. Kr. D er A u s f u h r ü b e r s c h u ß stellte sich auf 4,2 gegenüber 3,6 Mill. Kr. Bei d er Einfuhr nim m t D eutschland zw ar im m er noch den ersten Platz ein, doch ist sein Anteil an der estländischen G esam teinfuhr von 31,5 auf 23,7o/o. gesunken, w ährend der Anteil G roßbritanniens von 13,8 auf 18,0 stieg. G roßbritannien übernahm 42,8o/0 d er G esam tausfuhr gegenüber 41,1 o/0 im Vorjahr, D eutschland nahm 16,7 0/0 auf gegenüber 25,7 <Vo im Vorjahr.

1 Goldfranken = 1,12 Kr. D er W i r t s c h a f t s m i ­ n i s t e r hat den K u r s des bei der E rhebung von H afen ­ abgaben usw. angew andten G o l d f r a n k e n für den O k ­ tober auf 1,12 Kr. festgesetzt.

Schiffahrt. I m J u l i d. J. liefen in d er A uslandsfahrt in den H afen Reval ein 138 Schiffe mit 86 199 N rgt. und gin­

gen aus 157 Schiffe mit 89 530 N rgt. Die T onnage h at im V ergleich zum Juli 1932 etwas zugenom m en.

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