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Theologisches Literaturblatt, 1. September 1899, Nr 35.

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Academic year: 2022

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XX, Jahrgang. Nr. 35. Lei pz i g, 1. September 1899.

Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

herausgegeben

Ton

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

E rscheint jeden F re ita g .

Abonnementspreis v ierteljährlich 2 J6. 50 /$ .

Expedition: K önigsstrasse 13.

Insertionsgebühr pr. gesp. P etitzeile 30 /^.

W e ir , Thomas H . B. do, A short history of the Hebrew text of the Old Testament.

Socin, Albert, Die Siloahinschrift.

Schiatter, A ., D ., Das Evangelium des Johannes.

Sasse, Joann. B a p t., S. J . , Institutiones theo- logicae de sacramentis ecclcsiao.

Turner, Cuthbertus H am ilto n , A . M . , Ecclesiae Occidentaüs Monumenta Juris Antiquissima.

Canonum et conciliorum graecorum interpre- tationes latinae.

Meyer, F. B., Christus im Buche Jesaia,s.

Fnrrer, Dr. theol. Konrad, Katholizismus und Protestantismus in acht Vorträgen dargestellt.

Hardeland, Diak. Otto, Zweiundfünfzig K o n fir­

mandenstunden.

Zeitschriften.

Eingesandte Literatur.

W e ir , Thomas H. B. de (AsBistant to professor of O riental languages in th e U niversity of Glasgow), A s h o r t h i s t o r y o f t h e H e b r e w t e x t o f t h e O ld T e s ta m e n t. London 1899, WilliamB and N orgate (XV, 149 S. g r. 8). 5 sh.

D as Ziel dieser Veröffentlichung ist gewesen, das W erden des hebräischen Textes vom A nfang an bis dahin zu verfolgen, wo er die G estalt erreich te, in der er dem L eser eines modernen D ruckes des hebräischen A lten Testam ents vorliegt.

Diese A ufgabe h a t Bich der Verf. g estellt, weil eine „genau entsprechende D arste llu n g “ nicht existirt. Dies soll nicht be­

stritte n werden, aber die Form , in w elcher die Beschaffenheit des hebräischen T extes beschrieben wird, ist doch Nebensache gegenüber dem M aterial selbst, und ausserdem ißt auch die F orm der von W eir gegebenen D arstellung nur rela tiv neu, denn auch in meiner „E inleitung ins A. T .“, die der Verf.

nicht erw äh n t, findet man folgende A bschnitte: Mögliche G arantien der G üte hebräischer H andschriften etc. (S. 25— 29);

altjüdische T extbearbeitung bis zum Talm ud (S. 29 — 35); nach- talm udische T extbearbeitung (Massora, S. 3 5 — 52); V arianten- Bammlungen und D ruckausgaben des hebräischen A lten T esta­

m ents (S. 5 2 — 55).

Diesen D arlegungen gehen bei W eir die K apitel IV — V II parallel. Davon ist K apitel V der „B eschreibung des Textes des ersten Ja h rh u n d e rts“ gewidmet. Ich muss gestehen, dass dieser Term in „erstes Ja h rh u n d e rt“ (näm lich n. Chr.) m ir zu unbestim m t und nicht hinreichend m otivirt erscheint. Dem­

gegenüber h alte ich meine Disposition, die quellenmässig alles aus dem Talm ud erhebt, was darin über die Geschichte des A lten Testam ents enthalten ist, für k la re r und das danach gezeichnete Bild für greifb arer.

Den erw ähnten vier K apiteln, die das Zentrum von W e ir’s Buch bilden, schickt er eine Geschichte der hebräischen S chrift voraus, wie diese Geschichte nach dem Mesastein, der Siloah- inschrift etc. sich g estaltet h at. In diesen P a rtie n ist zu beanstanden, dass die In schrift des M esasteins eine „phönizische In sc h rift“ genannt w ird (S. 8). Neu is t auch, dass Mesa in 2K ön. 1, 1 erw ähnt werde (ebenda). — Sodann die A bschnitte, welche jener m ittleren H auptpartie des W eir’schen Buches folgen, betreffen die E intheilung, die P unktation, die massore- tische B earbeitung, die H andschriften und die D ruckausgaben des hebräischen A lten Testam ents. Den Schluss bildet eine interessante Korrespondenz, die der rühm lichst bekannte P ro ­ fessor Jam es Robertson (in Glasgow) m it einem jüdischen Ge­

leh rten über den Sinn der Schlussformeln gefü h rt hat, die den einzelnen Büchern des hebräischen A lten Testam ents zu folgen pflegen.

Im einzelnen möchte ich zur Verbesserung des Buches noch dies b e itra g e n : M ehrmals fehlt die Angabe der Quelle der be­

treffenden Bem erkung, z. B. bei „Josephus spricht von einer prächtigen G esetzesrolle, geschrieben auf P erg am e n t“ (dies ste h t in Antiqu. X II, 2, 11: xal

tüv

öicpdspa>v, vgl. das Ge­

nauere in m. Einl., S. 104). Ebenso fehlt die Belegstelle bei m ehreren Angaben auf S 23 ff. 84. A uf S. 72 is t bem erkt, dass in Ps. 4 2 — 83 Jahve 44 und Elohim 2 0 0 mal vorkomme.

A ber nach D elitzsch’s Symbolae ad Psalm os illustrandos isa- gogicae findet sich Ja h v e 46 mal und Elohim 20 4 mal in P s. 4 2 — 83. Die F älle der ästhetischen Qere stehen unvoll­

ständig auf S. 91 (vgl. m. Einl. 31. 77). S. 88 sa g t W e ir:

„D er K onsonantentext des zw eiten Jah rh u n d erts is t genau der K onsonantentext des heutigen T jtges“. Aber die Zwischen­

zeiten w aren doch nicht ganz ohne L ebensäusserungen, vgl.

m. Einl. S. 30. 4 9 — 52. — D er Ausdruck Qn is t, obgleich er rich tig als Im perativ des aram äischen qrä (lesen) bezeichnet w ird (S. 89), doch dem P articipium passivum Qere vorgezogen.

Aber fü r letzteres spricht der P lu ra l Qarjän, der G egensatz

Kethib und das parallele Sebir (m. Einl. S. 31, Anm.; 36).

I s t es w irklich natürlich, v Qris un<i Sevirs“ (S. 122), also den P lu ra l eines Im perativs und eines P articips, nebeneinander zu stellen? Auch die N ichterw ähnung der verdienstvollen Aus­

gabe von J . H. Michaelis 1720 (S. 130) scheint mir unbe­

re c h tig t zu sein. Uebrigens dürfte die Schreibweise Capellus (S. 101 f.) und der Gebrauch von

„V ersion“

betreffs des masso- retischen Textes (S. 8 1 ; Jedenfalls s ta tt „recension“) m it der Enfernung der K orrektoren des Buches von dessen D ruckort (Leipzig) Zusammenhängen.

Alle diese Bemerkungen wollen der A rbeit von W eir nicht ihre V erdienstlichkeit und ihre B rauchbarkeit absprechen.

Seine D arstellung gib t ein lichtvolles und in allem wesent­

lichen richtiges Bild von der Geschichte des hebräischen Textes des A lten Testam ents. Besonders w erthvoll sind die Photo­

graphien und sonstigen Koproduktionen der w ichtigsten In­

schriften, aus denen die Schriftgeschichte geschöpft is t, und der bedeutendsten H andschriften und Ausgaben des A lten T esta­

ments. D a findet man eine Seite (Exod. 19, 2 4 — 20, 17, also m it dem Dekalog) von dem M anuskript (B ritish Museum, Or., N r. 4 4 4 5 ), das nach Ch. D. Ginsburg noch ä lte r, als der P ete rsb u rg e r Prophetenkodex (vom Ja h re 916) ist. D ann folgt Jes. 14, 31 — 16, 3 aus dem eben erw ähnten M anuskript und ze ig t uns dessen supralineare Punktation. E in B la tt aus der grossen Rabbinischen Bibel, die 1862 zu W arschau erschien, vergegenw ärtigt uns Ri. 5, 1 2 — 16 m it den jüdischen Kom­

m entaren. H auptsächlich auch w egen dieser illustrirenden Bei­

gaben w ird W eir’s Buch ein überall dankbar aufgenommenes

L ehrm ittel sein. Ed. König.

S o c in , A lbert (Professor in Leipzig), Di© S ilo a h i n s c h r if t zum G ebrauch bei akademischen Vorlesungen. Neu g e­

zeichnet und herausgegeben. S eparatausgabe aus der Zeitschrift des deutschen Palästina-V ereins. F re ib u rg i. B.

1899, J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) (4 S. g r. 8). 60 P f.

W ie w ir von Socin und Smend die beste Reproduktion der M esa-Inschrift dargeboten bekommen haben (1886 bei Mohr in Freiburg), so verdanken w ir nunmehr dem N achfolger Fleischer’s auch eine Revision der bisherigen Veröffentlichungen der Siloah­

inschrift. Diese seine jetzige A rbeit w äre schon dann v er­

dienstvoll, wenn sie nur ihren nächsten Zweck, den Studirenden

eine zuverlässige Kopie der In sch rift zu ganz billigem P reise

zu verschaffen, erfüllte. A ber Socin’s A rbeit h atte, wie zu er­

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w arte n is t, noch höhere Ziele. Sie wollte in Bezug auf den Schriftduktus sogar die Nachzeichnungen der Inschrift über­

treffen, die w ir dem grossen P aläographen Ju l. E u tin g in S trassb u rg verdanken. Denn „wenn man versucht, eine solche In sch rift nachzuzeichnen, sind doch individuelle Auffassungen m öglich“ , und einige B uchstaben fasst Socin anders auf, als E u tin g . Ausserdem h a t Socin in m ehreren Einzelheiten die je tz t herrschende Lesung d er Inschrift geändert, wie S. 3 aus­

einandergesetzt ist. Ueberdies is t der grossen Nachzeichnung der Inschrift auch eine T ranskription in Q uadratschrift und eine U ebersetzung beigegeben. Nebenbei b e m e rk t, in der T ran sk rip tio n w ären besser die Finalbuchstaben vermieden, wie ich es schon seit 1893 (meine „E in leitu n g “) thue und wie es auch Hugo W inckler ausdrücklich befürw ortet hat.

L eider müssen w ir nunm ehr hinzusetzen, dass die im Vor­

stehenden angezeigte P ublikation wol die letzte sein dürfte, die w ir A lbert Socin verdanken. Denn seine g ro ssartige K enntniss der semitischen Sprachen und seine seltene Lehr- gabe sind in ein allzufrühes G rab gesunken. Ed. König.

S c h ia tte r , A., D. (Professor in Tübingen), D a s E v a n g e liu m d e s J o h a n n e s ausgelegt fü r Bibelleser. Calw und S tu tt­

g a r t 1899, Vereinsbuchhandlung (370 S. 8). geb. 3 Mk.

Als den 6. T heil seiner E rläuterungen zum Neuen T esta­

m ent h a t der Verf. das Evangelium Johannis herausgegeben.

In derselben W eise wie in den fünf vorher erschienenen Theilen seiner E rläu teru n g en zum Neuen T estam ent h a t der Verf. auch hier eine fortlaufende E rk läru n g geboten, in w elcher die w ich­

tig eren Stellen des T extes in w örtlicher Uebersetzung durch ge­

sperrten D ruck sich abheben. D adurch w ird es auch dem Leser, der w eniger m it dem T exte v e rtra u t ist, leicht gem acht, dem F o rts c h ritt der Gedanken zu folgen. Die kritischen F rag en , welche bei diesem Evangelium eine so grosse Bolle spielen, tre te n ganz zurück, wie es der Tendenz des Buches entspricht, das ausdrücklich als eine A uslegung fü r Bibelleser a u ftritt.

W o dem Verf. ein Hinweis auf eine strittig e F ra g e unum­

g änglich schien, h a t er denselben in der B egel m it kurzen W orten in einer Fussnote u n te r dem T ex t gegeben. U nter diesen Anm erkungen is t wol die w ichtigste diejenige, welche w ir bei der E rk lä ru n g der Tem pelreinigung Kap. 2, 12 (S. 46) finden m it folgenden W o rten : „M atthäus erzäh lt dieselbe T h a t Je su nach dem feierlichen E inzug zum letzten P assah (21, 12 ff.).

Die lehrhafte A bsicht is t bei beiden Aposteln dieselbe, deut­

lich zu machen, was Jesus ein- für allem al von den P rie ste rn schied und diese gegen ihn e rb itterte . Beide Apostel erzählen darum Jesu E ingriff in die Tem pelordnung d a , wo er zum erstenm al den Tempel b e tritt. Die Rücksicht auf die Chrono­

logie t r i t t bei beiden in derselben W eise zurück. E s is t darum unmöglich zu sagen, w ann die A ustreibung des M arktes s ta tt­

gefunden h at. Jedenfalls h a t Jesu U rtheil über das, was heilig sei und in den Tempel gehöre, nicht geschw ankt, sondern w a r am A nfang wie am Ende seines W irkens dasselbe. Es ist darum auch keineswegs unmöglich, dass Jesus seinen Unwillen ü ber die m it dem G ottesdienst verbundene K räm erei mehrmals in ähnlicher W eise äu ssert“. M it w eiser M ässigung lenkt der V erf. da den B lick auf die H auptsache und w eist dam it ein w eiteres E indringen in diese F ra g e ab.

D asselbe V erfahren ü b t er auch d a , wo er die F ra g e s tre ift, ob die Chronologie des Todestages Jesu m it der der S ynoptiker stimme oder ih r widerspreche. D ort finden w ir S. 253, diesmal im T ex t selber, zu Joh. 13, 1 die E rk läru n g , dass es sich aus der A ngabe des Johannes nicht deutlich er­

kennen lasse, wie sich nach der E rinnerung des Johannes die E reignisse zu r O rdnung der F e stta g e verhalten haben. Es sei nicht k la r, ob er an den V orabend des ersten und grössten F eie rtag es denke, an dem bereits das P assahm ahl gegessen w urde, oder ob er diesen m it zum F este zähle und das Mahl a u f den vorhergehenden Abend v erle g t habe. D as Mahl, von dem er berichte, habe Johannes jedenfalls nicht als das P assa h ­ m ahl bezeichnet. Es scheine hier zwischen M atthäus und Johannes ein schwer zu erklärender Unterschied in ihrem R ückblick au f den V erlauf der Passionsgeschichte vorhanden zu sein. Ebenso bleibt S. 337 bei der E rk lä ru n g der W o rte : die Juden g ingen n ich t in das Richthaus, dam it sie nicht un­

rein w ürden, sondern das P assah essen könnten, die Sache in der Schwebe. Bei der ersten E rw ähnung S. 253 aber se tz t S ch iatter hinzu: „Dass w ir aber über diesen P u n k t nichts Sicheres erfahren, r ü h rt daher, dass der Blick des E vangelisten nicht an den Nebenumständen h a fte t, sondern an dem , was ihm bei der E rin n eru n g an jene T ag e die Hauptsache is t: e r liebte die Seinigen bis z u le tz t“ . Auch da also lenkt der Verf.

den Blick von den kritischen F ra g e n auf die Hauptsache, was fü r eine E rk lä ru n g , die fü r Bibelleser berechnet is t, gewiss das R ichtige ist. N ur beim Anfang des 21. K apitels t r i t t er etw as m ehr aus der Z urückhaltung h erv o r, indem er dieses K apitel als einen von Johannes selbst verfassten N ac h trag a n ­ sieht und nur in 2 4 b eine andere Stimme erkennt, etw a aus­

gehend von einem grösseren Kreise, der Johannes noch k a n n te und seinem Buch das Zeugniss beigab, dass es die K irche m it aller Zuversicht entgegennehmen dürfe. E s w ird hier doch rich tig er sein, m it Zahn zu sagen, dass das ganze 21. K apitel ein, wenn auch nicht geradezu von Johannes selbst verfasster, so doch u n te r den A ugen und m it B illigung des Johannes en t­

standener N ac h trag ist.

Müssen w ir so die Z urückhaltung, welche der Verf. fast durchw eg bei kritischen F ra g en beobachtet, in Uebereinstim- m ung m it dem Zweck seines Buches finden, so können w ir überhaupt nicht verkennen, dass der Verf. m it seiner E r ­ k lä ru n g für Bibelleser w irklich leistet, w as er sich zu leisten vorgenommen h a t und was der Leser zu erw arten berech tig t ist. Dabei d a rf freilich niemand denken, dass ihm hier leichte Speise vorgesetzt werde. D er Verf. fordert von seinen L esern A rb e it, wenn sie ihn verstehen wollen. Von einer oberfläch­

lichen trivialen, hier und da erbaulich verbräm ten Auslegung, wie man ih r wol hier und da begegnet, is t sein Buch w eit entfernt. Ja , w er den A nfang der S ch latter’schen A uslegung liest über Joh. 1, 1— 1 8 , der w ird gleich zuerst eine Probe davon em pfangen, dass der Verf. etw as von seinen Lesern fordert. Es ist m ir sogar frag lich , ob einfache, nicht theo­

logisch gebildete Bibelleser hier mitkommen k önnen; m ir scheint es, dass der Verf. hier seinen Lesern reichlich viel zugem uthet h at.

U eberhaupt kann ich dem Verf. bei der A uslegung des Prologs nicht rec h t zustimmen. Mir scheint S ch iatter doch zu sehr dabei stehen zu bleiben, dass Jesus uns das W o rt G ottes b rin g t und durch dieses W o rt G ott selbst offenbart.

Diesen Gedanken, der doch nur eine Seite der in Christo g e ­ gebenen Offenbarung bezeichnet, hebt S ch iatter einseitig h e r­

vor. So lesen w ir S. 9: „W ir finden bei ihm (Jesus) das W o rt und das heisst das Ew ige, G ott selbst finden“, „m it dem W orte is t G ott bei u n s“ . Z w ar hören w ir auch, dass das W o rt G ottes eigener Sinn und W ille is t, ja wo es im T ex t heisst, dass das W o rt G ott ist, da w ird uns gesagt, dass das W o rt

„sein E rzeugniss“ ist, „das er vor sich stellt, sein Eigenthum , das er sich m acht, sein Glanz, in dem er leuchtet, dies alles aber in jen er herrlichen Vollkommenheit, die alle Aehnlichkeit m it unserem Sprechen, Bilden, E rzeugen ü b erste ig t, weil sie m it unserem Stückw erk und V ielerlei nichts gemein hat, son­

dern im W o rt sich selbst ganz g ib t und sich selbst ganz h at.

A lles, was er is t, geh t ein ins W o rt; so m acht er es sich selber gleich and wohnt in ihm m it jen er w underbaren E in ­ heit, die das Merkmal des einigen Gottes is t“ (S. 8). Dieses W o rt aber schafft sich nun einen Menschen, durch den es in der W e lt w irksam w ird. „Ein Mensch entstand aus dem W o rt, der ganz und g a r das W erk und Gebilde des W ortes w ar. E s is t das Gebilde des W o rte s, vom W o rt geschaffen und deshalb auch das W erkzeug und M ittel, wodurch das W o rt in der W e lt g eg en w ärtig wirksam und offenbar i s t“ (S. 17).

Das is t die E rk lä ru n g der A ussage: Das W o rt w ard Fleisch.

Nun w ird es freilich nicht d arauf ankommen, zu ent­

scheiden, ob m it dem A usdruck Logos das uranfängliche W esen dessen, der in der Person Christi erschienen ist, bezeichnet ist, ob es den präexistenten Christus als solchen bezeichnet, oder ob der Name Logos gerade den fleischgewordenen Christus be­

deutet, w ofür Zahn in seiner E inleitung S. 537 aufs neue ein-

tr itt. In letzterem F a ll w ürde eben das ewige W esen C hristi

durch die P rä d ik a te ausgedrückt werden, die von dem Logos

ausgesagt werden. Jedenfalls kommt der Gedanke, dass h ie r

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von dem ewigen Dasein dessen die Rede is t, der in Christo erschienen is t, nicht znm vollen R echt oder m indestens nicht zum klaren A usdruck. Man w ird sagen m üssen, dass diese ganze A usführung über den Prolog des Johannesevangeliums nich t k la r und auch nicht einfach genug ist.

A ndererseits scheint m ir gerade der Prolog und auch der e rste T heil des Evangeliums, der sozusagen die Exposition gib t (1, 1 9 — 4, 54), m it besonderer Liebe behandelt zu sein. Vor allem verdient der A bschnitt Kap. 2, 23 — 3, 21, das Gespräch Jesu m it Nikodemus, hervorgehoben zu werden. H ier ist es unseres E rachtens dem Verf. ganz besonders gelungen, den L eser in die tiefen Gedanken des Gesprächs einzuführen und ihn zu fesseln.

N eu en k irch en i. Hadeln. Lic. End. Steinmetz.

S a s s e , Joann. B a p t., S. J . , I n s t i t u t i o n e s th e o lo g ic a e d e s a e r a m e n tia e c c le s ia e . Volumen II. Opus posthumum, cura A ugustin: L e h m k u h l, S. J . , F rib u rg i Brisgoviae, sumptibus H erder. De poenitentia cum appendice de in- dulgentiis. De extrem a unctione. De ordine. De m atri- monio. Cum approbation eetc. F re ib u rg i. B. 1899, H erder (XX , 498 S. gr. 8). 7. 20.

Die in Nr. 34 des Ja h rg a n g es 1897 dieser Z eitschrift be­

sprochene erste H älfte dieses W erkes handelte über die S a k ra ­ m ente im Allgemeinen, sowie über Taufe, Firm ung und Abend­

mahl als die drei ersten Glieder der sakram entalen Siebenzahl nach römisch-scholastischer F assung. Die vier A bschnitte des h ier vorliegenden Schlussbandes handeln also über die vier übrigen Sakram ente, und zw ar in der herkömmlichen O rdnung:

de poenitentia (cum appendice de indulgentiis), de extrema unctione, de ordine, de matrimonio. D er schon bei B and I hervortretende und von uns a. a. 0 . k o n statirte Eindruck, dass die A usführungen des Verf.s h in te r der neueren W issenschaft s ta rk Zurückbleiben, k e h rt beim vorliegenden Bande wieder.

Die vom H erausgeber hie und d a, theils im T ex t, theils in Anmerkungen, beigefügten Zusätze tra g e n nur wenig dazu bei, das W erk auf die Höhe des gegenw ärtigen theologisch-wissen­

schaftlichen Untersuchens und Arbeitens zu erheben. Ueber das S akram ent der Busse w ird in der ersten H älfte des Bandes (S. 1— 253) so gehandelt, als ob keinerlei neuere Forschungen über die geschichtlichen G rundlagen dieses Dogmas stattgefunden h ä tte n ; von den zum Theil bedeutenden B ei­

trä g e n neuerer p rotestantischer G elehrten über die altkirchliche und m ittelalterliche Busslehre w ird auch nicht m it einer Silbe gehandelt; w eder W . H errm ann, noch H arnack, noch Lipsius, noch K arl Müller, noch Sieffert — la u te r noch vor ca. 1 896/97 th ä tig e Monographen über den Gegenstand — finden E rw ähnung.

Selbst die einschlägige katholische L ite ra tu r neuesten Datum s erscheint m angelhaft berücksichtigt. F . X . F u n k ’s Studie über die altchristliche Bussdisciplin w ird auf S. 59 z itirt, aber nach ih re r erste n , in der T übinger „Theol. Q u artalsch rift“ 1884 enthaltenen G estalt, nicht nach der neueren Ausgabe (in F unk’s

„K irchengeschichtl. A bhandlungen“ etc. 1897). A ehnlich er­

g eh t es in dem das E hesakram ent behandelnden A bschnitte der F u n k ’schen A rbeit „Cölibat und P riesterehe im kirchl. A lte r­

th u m “, welche seinerzeit im Ja h rg a n g 1879 je n er Q uartal­

sc h rift erschien und S. 339 nur in dieser älteren F assung z itir t w ird. E inige Male h a t der H erausgeber in zusätzlichen Bem erkungen auf neuere, seit 1890 erschienene katholische A rbeiten verw iesen, aber dies doch n u r sporadisch, ohne gleichm ässige B erücksichtigung a l l e r der M aterien, für welche eine Bezugnahme auf neueste sie betreffende V erhandlungen w ichtig gewesen sein w ürde. So nim m t er an zweien Stellen (S. 268 bei der extr. unctio und S. 426, bei dem Them a von der Unauflöslichkeit der Ehe) auf die 1 8 9 0 — 1892 erschienene D ogm atik H. Schell’s in W ü rz b u rg , natü rlich in polemischer W eise, Beziehung. Einm al w ird auch eine erst w ährend des D rucks dieses Bandes ans L icht getretene A bhandlung erw ähnt, nämlich F r. W ieland’s Studie über die genetische Entw ickelung der Ordines minores (Supplem. zu r Röm. Q uartalschrift 1897).

A ber neben diesem einen F alle von w achsam er B erücksichtigung auch neuester Publikationen begegnet man nicht wenigen D efekten der auffallendsten A rt Von den in römischem Sinne k o rre k t lehrenden D arstellern der Anfänge des P re sb y tera ts

und Episkopats in der K irche is t z. B. Sobkowsky (W ürz­

burg 1893) übergangen. Aus der auf eben dieses Them a und auf die U rsprünge des kirchlichen Aemterwesens überhaupt bezüglichen protestantischen L ite ra tu r w ird zw ar H atch-H arnack (erschienen 1883) zweimal angeführt, aber von den h ie rh e r gehörigen A rbeiten Löning’s, Sohm’s, W rede’s, Loofs’, auch des U nterzeichneten (Bibi. u. kirchenhistor. Studien II, 1893) w ird keine Notiz genommen. — Man könnte über diese und ähn­

liche N achlässigkeiten leichter hinw egsehen, wenn nur der L eh rg eh alt des W erkes durch frische O rig in alität oder speku­

lative Tiefe für seine Schwächen hinsichtlich der historischen Substruktion einigerm assen entschädigte! A ber es ist ganz und g a r n u r reproduzirende und scholastisch-dialektisch dis- kutirende G edankenarbeit — ohne selbständige G eistesregung oder D arbietung neuer Gesichtspunkte — was man hier zu lesen bekommt. Und wegen der D ü rftig k e it dessen, w as der H erausgeber aus seinem Eigenen zu den nachgelassenen Auf­

zeichnungen des Verf.s hinzugefügt h at, dürfte das W erk selbst in katholischen L eserkreisen nur ein mässiges Interesse zu

wecken im Stande sein. Zöckler.

T u r n e r , Cuthbertus Hamilton, A.M. (Collegii b. M ariae Mag- dalenae apud Oxonienses socius utriusque collegii b.

M ariae V irginis W intoniae olim scholaris), E c c le s ia e O c c id e n ta lis M o n u m e n ta J u r i s A n tiq u is s im a . C ano- n u m e t c o n c ilio r u m g r a e e o r u m in te r p r e t a t i o n e s la tin a e . F asciculi P rim i P a rs prior. Canones Aposto- lorum, Nicaenorum, P atru m Subscriptiones. Oxoniae 1899, Clarendon (XVI, 96 S. 4). 10 sh. 6 d.

Von dem grossen Unternehmen, das dieser T itel ankündigt, b rin g t das hier vorliegende erste H eft n u r einen bescheidenen Anfang, bestehend in einer kritischen A usgabe von Dionysius E xiguus’ Uebersetzung der 50 Apostolischen Canones, sowie vom lateinischen T ex t die N am ensunterschriften der Nicänischen K onzilsväter. D er Spezialtitel fü r diese erste L ieferung la u te t daher: Canones et Concilia graeca ab antiquis interpretibus latine reddiia. Fasciculi primi pars prior: Canones qui di- cuntur Apostolorum secundum interpretationes Dionysii Exigui duas. Nicaenorum Patrum subscriptiones in quinque classes secundum diversitatem distinctae. Eine sp äter — freilich erst in zwei Ja h re n — folgende zw eite L ieferung (Fase, prim i pars altera) soll die P räfationes zum Nicänischen Konzil, sowie das Symbolum und die Canones ebendieser Synode bringen. Dass es dem H erausgeber gelingen w erde, das von seinen V or­

gängern, auch dem letzten derselben (F. Maassen, Gesch. der Quellen u. L it. des kanon. Rechts im Abendlande etc. I, G ratz 1870) fü r die kritische W iedergabe der ältesten abendländi­

schen K irchenrechtsurkunden Geleistete zu übertreffen, lässt sich auf Grund dieses E rstlin g s seiner bezüglichen Arbeiten schon annehmen. Denn von der Dionysischen Uebersetzung der 50 Canones apostolorum b ietet er ausser der schon früher m ehrfach gedruckten, u. a. auch in der Migne’schen P atrologie ser. 6, t. 67 vorfindlichen Redaktion noch eine zw eite, bisher ungedruckte, die sich von jen er u. a. durch ihre Zählung von n u r 49 Canones unterscheidet (p. 1— 32). Und auch den lateinischen N am ensunterschriften-Index zum Nicänum ste llt er m it bedeutender k ritischer A kribie auf G rund von fünf H and­

schriftenfam ilien, also in fünffach verschiedener G estalt dar (p. 3 5 — 91). Von diesem Subskriptionen-Verzeichniss erschien, noch bevor der D ruck des T u rn er’schen Heftes ganz beendigt w ar, ein m ehrsprachiger T ext, herausgegeben von H. Geizer, H. Hilgenfeld und 0 . Cuntz und die betreffende Namenliste auch auf G rund griechischer, koptischer, syrischer, arabischer und arm enischer Ueberlieferung der Konzilsakten darbietend.

T urner h a t diese interessante P arallele zu seiner A usgabe nur eben noch erw ähnen, nicht mehr näher vergleichen gekonnt.

Dieselbe weicht, was die lateinische T ex tg esta lt betrifft, von der seinigen hier und da, wenn auch nicht in erheblichem Masse, ab; s ta tt jener fünf H andschriftenklassen h atten die Je n ae r Editoren deren nur vier unterschieden.

Von den w eiteren Folgen der P ublikation des Oxforder

G elehrten d arf man sich , im Hinblick auf die nicht geringe

A kribie, wie er sie an den hier gebotenen Texten b eth ätig t,

wol Günstiges versprechen. N ach Beendigung des die L atein ­

(4)

te x te des Nicänischen Konzils bietenden ersten Bandes (vgl.

oben) gedenkt derselbe in ähnlicher W eise auch die Konzilien von A ncyra, Neocäsarea, G angra, Antiochia, Laodicea, Kon­

stantinopel , Ephesus und Chalcedon auf G rund der sie be­

treffenden lateinischen U eberlieferung zu bearbeiten.

Meyer, F. B., Christus im Buche Jesaias. Einzig berechtigte vom Verfasser genehmigte Ausgabe von C. F. Kassel, Emst Röttger (VI, 289 S. 8). 3 Mk.

Der Titel lässt eine Studie historischer oder sonst wissenschaftlich- theologischer Art erwarten. In der That bietet das Buch 28 erbauliche Aufsätze über „die Geschichte der Rückkehr (Israels) von Babylon (Luther: Babel), welche der Prophet im 41. bis 55. Kapitel seines Buchs im voraus verkündet“ ; und das „Christus“ des Titels rechtfertigt sich eigentlich nur insofern, als jene Geschichte — aber doch selbstverständ­

lich! — im Licht des Neuen Testaments behandelt wird; dem Text zu­

folge bildet ja die Person des Herrn mehrfach den Mittelpunkt, indess nur etwa bei der Hälfte der Aufsätze.

Was zur Uebersetzung des Buches geführt hat, ist mir nicht klar geworden; ich habe wenig neue Gedanken gefunden, und die deutsche Exegese pflegt, wenn ich so sagen darf, gewissenhafter zu sein; es ist doch z. B. nur verschleierte Willkür, wenn S. 118 für „die Beschaffenheit des Ideal-Knechts“ an erster Stelle „Eine heilige Mutter“ gefordert wird auf Grund der Textworte: der Herr hat mich gerufen „von Mutterleibe an“. Doch mögen die Lebhaftigkeit in der Entwickelung und der Reich­

thum an Bildern in der Darstellung der Gedanken manchem gefallen:

mir will beides etwas amerikanisch übertrieben erscheinen. Jedenfalls fordert die Lektüre geistig gebildete und bewegliche Leser, und vielleicht könnten diese Aufsätze aus solchen Kreisen dem Alten Testament wieder Freunde gewinnen helfen. Da dort die Kenntniss der heiligen Schrift gewöhnlich alles zu wünschen übrig lässt, hätte die Uebersetzung vielleicht manche Hilfe leisten sollen, um die zahlreichen biblischen Reminiscenzen verständlich zu machen, auch solche, die leichter zu deuten sind, als z. B. S. 88: „Also betete . . . Epaphras im Hause, das Paulus gemiethet“. Bezüglich der „Kohle des Juniperus“ S. 39 und 67 scheint es an eigenem Rath gefehlt zu haben; gemeint ist Ps. 120, 4:

Feuer in Wachholdern, wörtlich: gluthhaltende „Wachholderkohle“.

„Das fruchtbare Land Beula“ S. 34 in der Hagargeschichte ist auch mir räthselhaft geblieben. __________ P. Lic. Veit.

Furrer, Dr. theol. Konrad, Katholizismus und Protestantismus in acht Vorträgen dargestellt. Zürich 1899, Müller, Werder & Cie.

(151 S. gr. 8). 2 Mk.

Das Erscheinen dieser Vorträge über den Gegensatz der beiden abendländisch-christlichen Hauptkonfessionen in seiner gegenwärtigen Gestalt beruht nicht auf des Verf.s eigener Ausarbeitung derselben für den Druck, sondern es wurde durch die stenographische Nachschrift, welche einer der studentischen Zuhörer den frei gehaltenen Reden widmete, ermöglicht. Behandelt werden der Reihe nach: 1. Die Grund­

lagen des katholischen und des protestantischen Glaubens; 2. Das (katholische) Oberhaupt der Kirche; 3. Maria und Gottes Erbarmen;

4. Der katholische Priester und der protestantische Pfarrer; 5. Messe und Abendmahl; 6. Kloster und Welt; 7. Was müssen wir thun, dass wir selig werden? 8. Das Sterben und das Jenseits. Die Auffassung und Behandlung des Problems ist nicht, wie der dermalige Stand der Beziehungen zwischen Protestanten und Katholiken (auch in der Schweiz) dies wol nahe legen könnte, eine romfeindlich polemische, sondern eine ironische. Theils des Verf.s vergleichend-religionswissenschaftliche Studien, wie er sie an der Züricher Hochschule zu vertreten und zu leiten hat, theils seine Zugehörigkeit zur Richtung des protestantischen Freisinnes (im Sinne eines gemässigten, modernen Zwinglianismus) ermöglichen und erleichtern es ihm, bei seiner Beurtheilung der Dogmen, Kultgebräuche und Verfassungsgrundsätze des Romanismus durchweg eine weitherzige Nachsicht zu üben. Wie dies im Einzelnen von ihm zur Ausführung gebracht wird, ist von uns an einer anderen Stelle des Näheren gezeigt

worden.* Zöokler.

Hardeland, Diak. Otto

(Pastor zu Petri und Pauii in zitta u ),

Zweiundfllnfzig Konflrmandenstunden. Ein Handbuch für Geistliche, nach des Verfassers Leitfaden für den Konfirmandenunterricht bearbeitet.

Leipzig 1898, Fr. Richter (XI, 377 S. gr. 8). 5 Mk.

Hardeland’s Leitfaden für den Konfirmandenunterricht ist in zwölfter Auflage erschienen, hat sich im Laufe der Jahre in einer Anzahl von Gemeinden eingebürgert und scheint gern gebraucht zu werden. Seine für Zeitschriften gelieferten katechetischen Entwürfe und Ausführungen haben vielfach Beachtung gefunden. Zuletzt hat die Verlagshandlung der Pastoralblätter ihn aufgefordert, den ganzen Katechismus in ent­

sprechender Weise für den Konfirmanden unterricht zu behandeln. Man

* Beweis d. Gl., Aug. 1899, S. 307 ff.

merkt es dem vorliegenden Buche überall an, dass sein Verf. mit Kraft und Umsicht bestrebt ist, den kleinen Katechismus Dr. Martin Luther’s den Konfirmanden Wort für Wort möglichst fest ins Herz zu prägen. Uebrigens tritt das Erbauliche hinter dem Lehrhaften zurück.

Die Lebrentwickelung ist bisweilen unverhältnissmässig in die Breite gegangen. Im Eifer für die reine Lehre thut der Verf. gelegentlich einen nicht unbedenklichen Schritt über das Mass unserer Väter hinaus, wenn er den „Glauben“ der zur Taufe gebrachten Kindlein mit dem Glauben der Erwachsenen möglichst auf eine Linie zu stellen bestrebt ist. — Es macht einen übereifrigen Eindruck, wenn Hardeland im An­

schluss an den heiligen Zorn der Männer Gottes vor den Kindern erklärt, in ähnlicher Weise werde man ihn auch am Konfirmationstage fluchen hören. Wozu diese Schroffheit? — Kleine Unrichtigkeiten be­

gegnen dem Verf., wenn er die Zahl der neutestamentlichen Lehrbücher zu hoch angibt, einen Ausspruch Augustin’s von den alten Lutheranern herleitet etc. — Als musterhafte Leistungen nennen wir neben der Eingangsbetrachtung über den zwölfjährigen Jesus die Ausführungen über Nothtaufe und Pathenamt. Durchweg hat uns übrigens der kurze Leitfaden mehr zugesagt als vorliegendes Handbuch, das uns allzu wortreich und etwas trocken erscheint. — Dem Konfirmandenunterrichte in knapper Form durch fesselnde Erzählung etc. frische, lebensvolle An­

regung zu geben, ist auch eine wichtige Aufgabe, die bei Hardeland zu sehr zurücktritt, so viel des Trefflichen und Beherzigenswerthen er sonst zu bieten h a t . ____________________ R. Bendixen.

Zeitschriften.

Beweis des Glaubens, Der. Monatsschrift zur Begründung und Ver- theidigung der christlichen Wahrheit für Gebildete. 3. Folge, II. Bd., der ganzen Reihe X X X V . Bd., 8. Heft, August 1899: C. M.

M e ad, Ritschl’s Stellung als Dogmatiker. G. S a m tleben , Die Sozialdemokratie als Anwalt für Judas Ischarioth. Eine irenische Stimme aus dem Süden. Z ö c k le r, Dr. G. Wetzel über die Echt­

heit des Johannisevangeliums. H o ll e r , Missions-Apologetik, eine neue Wissenschaft. Miszellen.

Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judenthums.

43. Jahrg. Neue Folge, 7. Jahrg., Heft 7, Juli 1899: Z u c k e rm a n d l, Nachtrag zu meiner Tosefta-Ausgabe. Louis G in z b e r g , Die Haggada bei den Kirchenvätern und in der apokryphischen Literatur (Forts.).

H . B r o d y , „Gabriel und Samuel der Fürst“. David K a u fm a n n , Das Huldigungsgedicht Salomon Ibn Gabirols für Samuel ha-Nagid.

Moritz S te in sc h n e id e r, Die italienische Literatur der Juden (Forts.).

A. F e ilc h e n fe ld , Die älteste Geschichte der deutschen Juden in Hamburg (Forts.).

Siona. Monatsschrift für Liturgie und Kirchenmusik. 24. Jahrgang, Nr. 8, August 1899: Ordnung und Weihe der neuen Johanniskirche in Cölln a. d. Elbe. G. H e r z o g , Brief an einen ehemaligen Schüler.

R. Eitner’s Quellen-Lexikon. Aus der St. Peterskirche zu Heidel­

berg und der Neustädter Kirche in Erlangen. Chronik. Musik­

beigaben. ____________________

Eingesandte Literatur.

P. S c h w a rz k o p ff, Das Leben nach dem Tode. Braunschweig u. Leipzig, Hellmut Wollermann. 1 Mk. — Heinr. L ü tk e m a n n , D.

Joachim Lütkemann. Sein Leben und sein Wirken. Nach älteren Quellen dargestellt. Mit 1 Bildniss. Ebenda. 2 Mk. — N e u e C h risto terp e. Ein Jahrbuch, begr. von R. Kögel, E. Frommei und Wilh. Baur, herausg. von Max Vorberg. Bremen u. Leipzig, C. Ed.

Müller. 4 Mk. — P. P ie p e r, Kirchl. Statistik Deutschlands. (Grund­

riss der theologischen Wissenschaften. 13. Abtheilung.) Freiburg i. Br., J. C. B. Mohr (P. Siebeck). 9 Mk. — Herrn. L ö b b e l, Der Stifter des Carthäuser-Ordens, der heilige Bruno aus Köln. Eine Monographie.

(Kirchengeschichtliche Studien, herausgeg. v. Dr. Knöpfler etc. V. Bd., 1. Hft.) Münster i. W ., Heinr. Schöningh. 5,60 Mk.

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