Zeitschrift für Kolonialpolitik, Kolonialrecht und Kolonialwirtschaft, 1911 nr 4

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4. Jtprtf 1911. XIII. gaßtrgcmg.

c p u v ^ o g t o f o g t e ö e v f ü d C i d j m ¿ 3 8 c m fu t> c > C k e r . S o n ben E ingeborenen © ü b a frifa S finb bie S ufcbm änner bent 3tu§fterben nabe ltn b auch bie H o tte n to tte n e rto a rte t in nicht affg u fe rn e r S e it ba§fefbe SdjidEfal. S öH ig anber§ fie tjt e§ m it ifire n S acbbarn, ben S a n to , bie burd) bie S e riib ru n g m it E u ro p ä e rn fa ft g a r nicht g e litte n haben. g u t allgem einen

„e rfre u e n fie fidj einer boß ftänbigen inn e re n © e fu n b b e it u n b feben einer guten S B eiterenttoicffung e ntge g en ."*) ® ie ITrfarfjen biefe§ berfdjiebenen Ser«

b alten§ finb nicfjt leidfjt gu e rg rü nb e it. E ine ber to id jtig fte n i j t gtoeifeffoS bie to e it geringere H ä u fig fe it Bon Scifcbeben Bei ben S a n to , benn bie S tadjfom m en au§ fo lg e n finb burcf) eine ft a r t B erm inberte g r u d jtb a r fe it au§gegeidjnet. 20i i t * Bebingt if t bie größere 2B ib e rfta n b § fra ft ber S a n to burcf) i£)re toeiter bor«

g e fdjritte ne gefeHfdjaftficbe © rg a n ifa tio n , beren S e tra d jtu n g manche totere)*

fan te E in b ficfe getoäbrt. ® r . @5. 3Pi. £ fje a l, bem tn ir f)ie r in ber Haupt«

fache folgen, fd jre ib t,* * ) bafe bie g o rm ber R e g ie ru n g bei ben fü b liä je n S a n to gtoifdben re in e r Ü F fifitärbefpotie unb einem p a tria rd fa lifc fje n © pftem einfacher S frt fd jto an fte. ® ie S ftilitä rb e fp o tie , bie im S ereidje be§ europäifdjen E in * flu ffe s Berfdjtounben ift, toar babitrch auSgegeidjnet, baß ein H errfdfjer BoII»

fom m eit u n u m fcß rä n fte S fa d jt befaß. E r fo n n te über ba§ Sieben ber U nter«

tanen to illfü rlic f) entfcffeiben, iß m gehörte ber gange S efiß ber © e m e to fä ja ft unb er toä fjlte feine au§füf)renben O rg an e nach S elieben. © e in perfönlid)e§

© efolge batte ib m in ber u n te rto iirfig fte n SBeife git bienen u nb e§ b u rfte ficb u u r u nbetoaffnet näbern. Stber er hätte ficb bodj baBor gu buten, gu febr inx ©egenfaß gu ben SBunfcben fe in e r U rie g e r gu banbeln. ® ie re in öefpotifdje S o rm ber R e g ie ru n g to a r bei ben m ehr frie b fe rtig e n S ö ffe rn be§ S innen»

ianbe® feftener af§ an ber S ü fie . © ie enbete fa ft im m e r, toenn ein W a n n to it fcbtoadber 2S iiIe n § fra ft jenem fo lgte, ber fie eingerichtet batte.

© a§ © bftem , toefdjeS m an af§ to p ifd) begeicbnen fa n n , ift eine erbeblicb ntifbere g o rm a b fo fu te r H e rrfd ja ft. ® ie böcbfte S lu to ritä t b le ib t gtoar e i n e r S e rfo n getoabrt, aber bie R u b re r ber einseinen Stoeige be§ @ tamme§ fin b febr e influß reich unb Bermögen ficb gur © e ltu n g gu b rin g e n . S e i einem Steil

° S u fc £ |a n tn bet Sölfettun&e", ijerauSg. Don © . Sufdjan; 316«

* * ) S b e a l , „ H is to r y a n d E th n o g ra p h y o f A fr ie a S o u th o f th e Z a m b e s i“ , -oo. 1—3. ßonbon 1907— 1910. © m an ©onnenf(f)ein & So., S im .

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ber S n ta n b ftä m m e hat fo g a r ba§ getoöfmtiche V o lf eine M acht e rla n g t, burd) toeldje bie H ä u p tlin g S m a d ft fe&r eingefdbränft to irb , fo gtoar, baff fe ine to id jtig e H a n b lu n g gefchehen fa n n , ohne guerft bie V e rfa m m fu n g ber ertoadjfenen M ä n n e r angepört git haben. g re itic h g ilt fe lb ft in biefeit g ä lte n bie M e in u n g eines M itg tie b e S ber berrjcbenben g a m itie to e it m ehr a ls bie beS gemeinen M a n n e s . Sßerfönlidtje g ä p ig fe it to irb bei ben V a n tu ü b e rb a u e t nicht hoch eingefchäht, bergticpen m it ben V orrechten, bie aus ber S tbftam m ung fließ en.

S ie M itg lie b e r ber H e rtfd je rfa m ilie n nehmen einen entfdjieben a rifto fra tifc fje n Siang ein. S h re fperfonen toaren in ber S e it ber U n a b h ä n g ig fe it biefer V o tie r unbew eglich unb ein ihnen gugefügter (schim pf tourbe a ls baS fdjtoerfte Ver»

brechen an gef eben. S e m SSoIfe toaren 3. 58. h e ira te n gtoifcpen VlutS ber»

toanbten b e ftim m te r © ra b e ftrenge berboten, beit H ä u p tlin g e n nicht, © ine

© in fc h rä n fu n g ber abfotuten H e rrfd ja ft bebingte ber VecptSgrunbfab, toonach g liic h tlin g c bon einem S ta m m ben Schuh beS H ä u p tlin g s eines anbern S ta m m e s gcnoffen, bei bem fie S u flu c h t juchten; baS brachte ieben unpopu»

lä re n H ä u p tlin g in bie © e fa p r, feine © e fo tg fd ja ft 31t b e rlie re n .

S aS ©efep ber E rb fo lg e b e g iin ftig tc bie V itb u n g neuer S tä m m e . S ie erften g ra u e n eines H ä u p tlin g s toaren getoöhnlich Söcpter fe in e r U nte rh äu p t»

lin g e . Slber fe ä lte r er tourbe unb fe m ehr er an Slnfehen getoann, befto m ehr tourbe feine g rcu n b fc h a ft bon mächtigen g a m ilie n gefucbt unb hoher fa m es, bafe bie © p e fta u bon höchftem Sftang in giemlicp borgefcprittenem S itter genommen tourbe. S ie g a lt a ls bie grofee g r a u unb ih r erfter S o h n toar ber H aupterbe. Stber ftpon frü h e r tourbe einer ber g ra u e n beS H ä u p tlin g s , a u f V orfcplag fe in e r B e ra te r unb g re u n b e h in , eine V o rg u gS fte llun g ein»

g e rä u m t u nb ih re m ältefte n S o h n tonrben einige S tbteitungen ber Ceute feines V a te rs übergeben, bie einen in bieter H in fic h t unabhängigen S toeig beS S ta m m e s fo n ftitu ie rte n , ber nicht fe ite n bie botte U n a b h ä n g ig fe it e rra n g.

Sind) bie V e rte ilu n g ber Singehörigen eines S ta m m e s an b re i S öhne beS oberften H ä u p tlin g s fa m bor. Sim öfteften fa m eS in bünn be b ölfe rte n @e»

bieten gur Slbgtoeigitng neuer S tä m m e , toaS leicht e rfiä riie h if t ; beim b o rt fo n n te fiep ber neue S ta m m bon bent elterlichen giemlicp to e it entfernen unb bie S B ahrftfjeinlichfeit, bap gehben auSbrachen, bie g u t ttn te rto e rfu n g beS einen S eileS fü h rte n , toar g ering .

S ie S fnhänglichfeit an baS S tam m eS oberhaupt to a r bie gröpte S ugenb ber V a n tu u nb fie if t b is heute e rha lten geblieben, too bie S tam m eS organifa»

tio n noch befteht. S r . S h ea t fa g t, ein M a n n fo n n te nach europäifepen 93e=

g riffe n ein S iu S to ü rftin g fe in : g ra u fa m , u n m ä p ig , to o tiü ftig u nb gemein, baS alles machte nichts aus, toenn er n u r bem H ä u p tlin g ergeben to a r; bann g a lt er a ls boU toertig.

V e ftim m te S te u e rn gab eS bor ber S e it ber europäifchen O berhoheit bei ben V a n tu nicht. V e b ft bem © rtra g ih re r © a rte n , in toelchen bie Unter»

gebenen bie S trbeit u n e n tg e ltlich 3» berrichten hatten, besogen bie H ä u p tlin g e

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S e r H aube! m it g rem b en ftanb bam alg u n te r ber K o n tro lle ber H ä u p tlin g e , bie fo b ie i Bon bem © e to in n bedielten, al§ ih n e n gefiel.

S ie S te lig io n ber nicht gunt © p rifte n tu m belehrten 33antu ift S ip n e n fu it. SBenn bie © e ifte r ber Stirnen B eleibigt tourben ober h u n g rig fin b, fo g la u b t m an, berutfachen fie ^ ra n tp e ite n u nb U n g iü cf, big ih r g o rn burch S ie ro p fe r b e frie b ig t to irb . S B etrifft SStifggefchid: einen gangen (Stam m , fo to irb bie C p fe ru n g m it bielem Z e re m o n ie ll a u g g e fiih rt, toobei bie fß rie fte r eine grobe Stolle fp ielen . Sim pörpften bere prt to irb ber (Seift eine§ H aupt»

lin g g , ber betx 33Iib beperrfcpt. © e in Stame ift to ta l berfchieben. S u rcp biefe Satfacpe lie fe n fiep einige gorfcper b erle ite it, bie SBantu al§ SKonotpeiften 31t begeicpnen, ton§ aber u n g u tre ffe n b ift.

S ie 23antu hatten ein © pftern be§ ©etoopnpeitgrecptg u nb o rg a n ifie rte

© ericpte, bie fre ilic h hei ben m iiitä rifc h e n S tä m m e n o ft beifeite gefäpoben tourben. i^pre ©efepe ftam m te n aug einer fßeriobe, big gu ber bie S ra b itio n nicht guriictreicht uttb bie, toelcfje gewöhnliche S in g e b eitrafen, toaren allen to o h lb e fa n n t, fobafj bie S3erpanbiung m e ift n u r ber geftfteH ung beg SSer»

geheng g a lt. 5fei to m p iig ie rte n g ä lte n bienten ifträgebengien gur Stüptfchnur unb eg tourben fe lb ft befannte fftecptgaugleger bon attberen (Stäm m en um ih re Stnficpten g e fra g t, ©egen ©ntfcpeibungen ber U n te rh ä u p tlin g e to n nte an bag © tam m e g ob e rh a up t berufen werben, ©ineg SSerbrecheng ü b e rfü h rt g a lt jeber Stngefchulbigte, ber feine Unfcpuib nicpt betoeifen to n n te . S a g g a m ilie n o b e rh a u p t toar fü r alle © lie b e r ber g a m ilie b era ntto ortlich unb eg beftanb bie to lle ttib e a S eranttoortlicfjfeit ber U n te ra b te ilu n g e n beg © tam m eg f i i r alle ih re Singehörigen. SBetm ettoa bie H a u t eineg geftohlenen Stinbeg in einem it'r a i gefunben toitrbe, fo toaren alle Söetoopner begfelben ftra fb a r.

Stiem anb b u rfte U n to iffe n p e it über bag S u n u nb Saffen eineg Stacpbaru borgeben. S a g © etoohnpeitgrecht berlangte b ie lm e h r, bah er b a rü b e r toohl u n te rric h te t fei. SBar er eg nicht, fo bernacpläffigte er feine P flic h t ber @e=

m einfcpaft gegenüber. Sin einer © ericptgb e rha n blun g nahm en in ber Siegel alle fDtänner beg ® ra ig te il, in bem fie fta ttfa n b . S a g SSerpör to a r ä u ffe rft rig o ro g . © otoo h i ber K lä g e r, a ls ber Stngefcpulbigte to n n te n ih re ©a<pe bon g re u n b e n bertre te n iaffen. g ra g e n gu ftelien to a r febem iö e ifip e r unb ieber fß erfon bon a n e rfa n n te r Stechtggeleprfam feit e rla u b t. S ie fDtaffe ber Z u h ö re r B e rp a rrte in g rö ß te r 9tupe. Z u m © cpluffe ber SSerpanbiung Pufferten bie Söeifiper ip re ÜDteinungen unb ber H ä u p tlin g fä llte bag U r te il, bag ent»

Weber a u f Z a h lu n g ein e r iöitfje ober a u f ben S ob lau te te , auper toenn eine Slerfou ber Heperei fcpuibig befunben to itrb e ; fie patte bie fcpreilicpften S ta rte rn gu e rtra g e n . S ie eingige fßerfon, toeicpe ber Heperei nicpt a n g e tia g t Werben to n n te , to a r ber H ä u p tlin g . 33ei Herenprogeffen perrfcpte nicht bie Slupe toie fo n ft, fo n be rn grobe S iufregung, unb eg tourben auch bie gebrauch»

iicpen g o rm a iitä te n nicpt eingepaiten. S tu r bei ben nörbiicpen S tä m m e n W ürbe in g ä lte n , too alle Söctocifc m angelten, unb bei Hepenprogeffen, gum

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® ie Vefchneibung ber K naben u nb Me fie begteitenben GrinfübrungS»

gerem onien fin b bet fa ft allen (Stäm m en Vrauch- S ie © in fü hrungS gerem onien machen ben ju n g e n m it einem SKate ¿um g rtoadjfenen, fta tte n iijrt m it allen 9ted)ten ber ib iä n n e r aus. S e r Ü bergang if t nicht, tote bei ben E u ro p ä e rn , ein fc fjrittto e ife r. S ie VefchneibungSfefte fin b e n aEjäl^rltcf) fta tt, borauSgefeßt, baß ber H ä u p tlin g einen re ife n S o fm b a t; fo n ft toerben fie lä n g e r hinaus»

gefdioben. S ie m it einem .g ä u p ttin g S fo h n gleichseitig befchnittenen Knaben fin b im fp ä te re n Seben beffen B e ra te r unb ftän b ig e B e g le ite r. S ie bilb en einen © eheim bunb u nb b iirfe n nie gegeneinanber auSfagen. ffteifegerem onien ber ÜDJäbcfjen toerben bei ber SKehrgaht ber S tä m m e fa ra ftig ie rt u nb fin b m it fejueHen © jgeffen berbunben, toelcfje bie ® o to n ia tre g ie ru n g e n gu unter»

brücfen ftreben. S u n t S te le fö n ne n fie babei atterbingS n u r fehr la n g fa m fom m en unb eS if t recht gtoeifelhaft, ob fie b a m it bie getoünfchte m oratifctje Hebung ber Sieger erreichen.*)

(üfbenfo fdftoer u nb ber guten S fe fu ltate burcßauS nicht getoiß i f t bie 9lb=

fchaffung ber iß olhgtm ie (V ie ttoe ibe rei, h ä u fig falfdh a ls ip o lgg am ie ober Vielehe begeicfjnet), toelche bei alten V a n tu a n g e troffe n to irb . — S ie Gehe»

fcftliefeung if t m it fe in e r re tig iö fe n S erem onie berbunben, fo n be rn ein Über»

e infom m en, toonach ein ÜKäbchen bon ih re n Gcttern ober anberen V ertoanbten an einen Stiann übergeht, ber im fta n b e ift, ben Singehörigen eine beftim m te G fntfcfjäbigung gu Reiften. Sodh if t baS feineStoegS „g ra u e n fa u f," benn bie g r a u fa n n nicht, toie ettoa ein S fta b e , bon $ a n b gu $ a n b to e ite rb e rfa u ft toerben. SSBenn bie g r a u fchledjt behanbett to irb , fo fa n n fie ben ÜDfann ber»

taffen u nb gu ih re r g a m itie 1 gurücffefjren, ohne baß biefe berbftichtet ift, bie

rücfgugeben. SBenn bagegen bie Gfhefrau ben S tim m b e rtä ß t u nb er nicht bie S ctjutb b a ra tt trä g t, fo if t bie g a m itie gur b tü cfe rfta ttu n g b erbftichtet u n b bie g r a u fä llt ber V erachtung anheim . S ie fchtim m fte S e ite ber Gchefchtießung bei ben V a n tu if t ber ü m fta n b , baß e§ ben V ertoanbten fre ifte h t, ein Süäbchen gu b erheiraten, ohne ih m ben gertn g fte n Geinftuß a u f bie © a tte n to a fft gu ge»

fta tte n . %n S B irftich fe it if t baS fre ilic h nicht im m e r ber g a lt. GeS fom m en auch Siehe§heiraten bor. Gerben fa n n bie g r a u bon ih re m Spanne nichts.

S h re S te llu n g if t eine untergeorbnete unb ih r obliegen alte fcfjtoeren A rb e ite n , bie V efchaffung a lter V a h ru n g S m itte t m it SiuSrtahme beS gteifcheS u nb ber SWitcf). SSenn ber S tiann m ehrere g ra u e n befißt, fo h a t jebe ih re n eigenen

^a u S fta n b . S e r R eichtum eines SüanneS to irb nach ber S a h t fe in e r g ra u e n u nb ber ©röfse fe in e r V iehherben bem effen; eine S trt be§ VefiöeS to irb benußt, u m bie anbere gu berm ehren.

V erboten if t bie ©befcfjlteßung unb ber außereheliche ©eßhlechtSberfebr nicht n u r nahen V lu tb e rto a n ö te n , fonbern auch ben Stngehörigen eines u nb

*) Stteifegeremonien Bei Vantuftäm m en in $eui[c£|=0[tafrifa BefcfjreiBt Sßrof. ii. SBeute im @rgänsung£()efl 9ic. 1 ber äJtitteilungen aug ben beutfctjen ©djufigebieten. ¿Jahrgang 1909.

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beweiben @ efdled)tg ober Wotemg. 2 IB S e rB a n b te gelten te iB n u r bie Ser=

B a n b te n b ä te rlid e rfe itg , n te ift aber and) jene m ü tte rtic fie rfe iB . S e i beit S tä m m e n , m elde m it ben © uro ß ä ern in enge S e rü ß ru n g fom m en, B ir b bie

© sogam te n id t m ehr ft r ift e eingehaiten. ® in b e r fü h re n ben g a m ilie n n a n te n beg S a te rg . S e i ben O baherero u nb ben ihnen naheftehenben S tä m m e n finb bie S anbe ber ©he tocferer a B bei ben ü b rig e n fü b lid e n S a n tu . Wag fo m m t b e r m u tlid baher, B e il bei biefen S tä m m e n bei ber S ö fu n g ber ©he ©igen=

tu m g fra g e n B e n ig e r in S e tr a d t fom m en.

Ä in b e rlo fe g ra u e n fin b n id t gefcfjä^t. ©§ fo m m t fehr o ft bor, baff fic gegen S d to e fte rn a u g g e ta u fd t Berben.

S e t ben ß ü fte n ftä m m e n B ir b a u f ebetide Wreue ber g r a u B e n ig gehalten. S a m e n tlid bie © hefrauen ber fß olhggniften haben g e B ö h n lid 2ieb=

baber, ohne baß bag a B große S d a n b e g ilt, ©ntbecft ber SWaitn einen ©ße=

b re d e r, io fa n n er bon ih m bie Z a h lu n g einer S üß e fo rb e rn . Stngefehenen (Säften B ir b B e ib lid e © e fe H fd a ft gegeben; biefe © e fe b fd a fte rin n e n finb m e ift S ßitB en. S fe h r a B bie g e B ö fm Iid ert Seute h a lte n bie H ä u p tlin g e ' a u f ehelide W reue; bie H a re n B m ä d tig e r H ä u p tlin g e B erben ftrenge b e B a d t.

S iä n n e r m it m ehreren g ra u e n B eifen febeg S tü c f S ieh — bag ih re n größ ten S e id tu m a u s m a d t — unb artbereg © ig e n tu m betn H a n g h a lte einer b eftim m te n g r a u gu. SBenn ber Scann ftir b t, fo erben bie S ö hn e ber b re i H a u p tfra u e n aHe§, bag gum H aufe ih re r S H itte r g e h ö rt; benn foHte er eine n o d größere S a h l g ra u e n gehabt haben, fo g a lte n bie übergäßligen gefeEb f d a f t l id n id t m e h r' a B W ien e rin ne n . ® te jü n g e re n S rü b e r haben an ben ä ltefte n S in fp ru d a u f einen W eit ber © rb fd a ft.

S e i ben n o d Ü d fe lb ft überladenen S tä m m e n B ir b ber öanbbefiß feiteng ber H ä u p tlin g e an feine Stnhänger v e rte ilt unb i f t u n ü b e rtra g b a r, Beber in ber g o rm non S a d t, n o d b u r d S e rfa u f. g a ttg fem anb fe in Sattb lange S e it n id t benußt hat, ober f id ohne © rla u b n ig beg H ä u p tlin g g bon ber (S e m e in fd a ft e n tfe rn t, fo b e rlie rt er ba§ S in re d t a u f biefeg Sanb. W er n id t b e rte ilte W eil beg S tam m eggebieteg if t gem einfam er S efiß .

¡Ön ber B e ite n Sfegion f ü b lid beg S am befi befteßen felbftrebenb m a n d e rle i S fb B eid un g en ber fogialen ^ n ftttu tio n e n ; in ben (Srunbgügen e n tfp re d e n fie fe b od ben h ie r g e fd ilb e rte n . Slußer bem © in flu ß , B e id e n bie europäifdje

^ o lo n ifa tio n a u f bie S a n tu b ö lfe r augübt, fin b nod) b e rfd ie ö e n tlid S p u re n

^er ä ltere n a ra b ifd e n unb p e rfifd e n © in flü ffe b orfja nb e n; B ie B e it biefe S e e in fiu ffu n g bon SIfien ging, m uß erft b u r d fiin ftig e g o rfd itn g e n rttfß ig er=

r n itte it B erben.

H - g e h I i n g e r.

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S e m im b on g en S a bre e rffie n e n e tt erften Baube be§ SßetEeS „S a S S c u t f f e i io lo n ia t r e if " , ba§ bie © filb e r u n g O ftafriE aS unb S a m e n tu ä um fafet, re ib t f i f ber in biefem S a bre e rffie n e n e ätoeite B a n b in to ü rb ig fte r S e ife an. @r b r in g t bie S a rfte llu n g SogoS, © übtueftafriE aS , ber beutfcOen

lief) b o rlie g t, S ie fe lb e n © e fiftS fm n E te in n u ffe n ff a f t l i f er u nb b r a f t if f e r B egiebung, bie ber B e a rb e itu n g be§ ersten BaitbeS gitgrttnbe gelegen haben, g alte n aud) f ü r bett gtoeiten B a nb al§ B o ra t. S ie einzelnen K o lo n ie n fin b ibiebernm boit b e trie b e n e n b e le h rte n bearbeitet tuorben, u nb glnat S ogo bon B ro fe ffo r S r . B a ffa tg e , © üb ln e fta friE a bon B ro fe ffo r S r . © fu lfe e , bie @ f ub=

gebiete an ber © übfee bon B ro fe ffo r S r . © ieberS unb f r ia it t f f o u bon S r . SBegner. B ü rg e n f f o n bie ta r n e n ber H erausgeber u nb B e a rb e ite r b a fü r, bafj ber © ru n b d la n be§ SBerEeS n a f a lle n S tiftu n g e n b in getnabrt bleiben m ürbe, fo b e te ilig te n f i f , »bie a u f beim erften B a n b , toiebetum eine Steibe a uS gegeifneter S a f gelehrter an ber B e h a n d lu n g bon berfd)iebenen

© in g elfra ge n . S a § borliegenbe © efam ttnerE ift e n tffie b e n ba§ bebeutenbfte, ba§ über bie © f if g e b ie t e S e u tffla n b S gefdjrieben ift u nb to irb alten beiten u u e n tb e b r lif fe in, bie f i f eingebenber m it ben b e u tffe u K o lo n ie n gu B e ff a f- tig en b e a b fif tig en . SßoE)I fe in anbereS EotonifierenbeS BoIE berm ag ein äbm lif e S B u f , ba§ n i f t n u r f ü r B ib lio tb e ie n , fonbern a u f f ü r ben Hanb»

g e b r a u f be§ eingelnen b e ftim m t ift, aufgutoeifen, »nie ba§ S e u t ffe S te if.

B e i B e t r a f tu n g ber eingelnen K o lo n ie n geigte f i f , baff ber einheitliche B la u b o ilfiä n b ig getnabrt »norben ift, ohne bah einer ber B e rfa ffe r irg e nb eine B e ffr ä n fu n g f i f hätte auferlegen ntüffen. S ie S o rm ber S a rfte E u n g if t in fo fe rn eine g lü d lif e , al§ bie S a rfte llu n g ber eingelnen © ebiete a u f bie S ta fb a rg e b ie te S tü d fif t n im m t. Stuf alle eingelnen S tb ffn itte Eann n a tu r

i) S K e tie t, § a n § , »ßrofeffor D r . ® a 3 Seutfcfje tolon ialreid). ©ine Sänberfanbe ber beutfeben ©djufegebieie. fgweiter S3anb: Stogo, ©übtnefiafrifa, ©djufjpebieie an ber ©übfee unb Siautfcbou. «Kit 6 ta fe ln tn garbenbruef, 33 Soppeltafeln m it 139 S ilb e rn in Kupfer=

äfeurtg, 34 farbigen ft'artenbetiagen unb 71 X ejlfarten , P rofilen unb 2)tagratnmen. ^oerlag beS B ib lio g ra p h ie n 3 n fittu i§ Seipgig unb Sßien 1910. «Warf 15.— .

(7)

gemäß h ie r nicht eingegangen » erb en , befortbetS fei aber a u f bte S trbeit non ^ r o f . S r . ifSaffargc a u fm e rffa m gentadft, bte bte ® u Itu rg e o g ra b f)te ~ogoS bebanbelt uttb bie entfdlteben a u fffä re n b b a b in to irfe u m uß, baß übertriebene ttnb falfcße S orfteH itngen bon beut © e fa m tto e rt SogoS afS Slcferbaulanb a u f ba§ richtige Sftaß a u riid g e fü b rt » erben. Ü ber ben Sieferbau SogoS äuß ert fid) ipaffarge folgenberm aßen:

„SSie in bieten t e ile n StfriEaS fin b aud) in S ogo ü e rb ä ltn iS m ä ß ig geringe © tre d e n beS SobenS fü r ben Stnbau geeignet. ® a u b tfä d )Iid ) fom m en bie fru d jtb a re n u nb h ä u fig aud) feud)ten a llu b ia le n S afböben b a fiir in g ra g e , befonberS in ben © tebben beS SíüfienboríanbeS, ber ^ n fe lb e rg ß la tte bon S obóm e u nb in ben S ä le rn bes ©ebirgeS. gfäcbenbaft fa rm ber Stderbau 5ttm S e if in ber ölß a lm e n ao n e getrieben » erb en , fobann im Storben in ben S anbfdfaften iiß e b ii, S tnjanga, Sfcbaubfo, g a ffa u u nb S a ffa ri, » a b rfc b e iu lid ) and) in bieten S e ile n beS © afagatieflanbeS , n a m e ntfid) in ber Sanbfcbaft Wloab. Sind) am gnß e ber © ebirge, » o bie S öfd)ungen m it ben abgefd)toemm=

ten S e rto itte ru n g S b ro b u fte n bebedt finb, b ü rfte baS o ft genug ber g a ff fe in.

S einem © b a ra fte r nad) if t ber gelb ba u , » ie ü b e ra ll im tro b ifd ie u S tfrifa , ein

^aefbatt, b. b- eS ban b eit fid) u m einen Staubbau m it häu fig em Sßechfef be§

SobenS, fotoie h äu fig em g ru d )t» e d )fe l unb lä n g e re r S rá d je . © raS unb Söufd) » e rb e n gerobet unb abgebrannt unb b a m it augleid) eine Stfcbenbüngung e rh ie lt; n u r bie großen S äum e bleiben fteben. S ic StuSfaat e rfo lg t getoöbn=

ließ m it bent S e g in n ber erften Stegen, im Stüftengebiet a lfo ä » e im a l. © ana a u s fü h rlic h bebanbelt © h ie b t in feinem großen ff ie r f ben Stderbau ber © ne, nam e ntfid) ben in ® o. S e i ber StuSfaat ber © ritte finb h ä u fig re fig iö fe geier=

fid )fe ite n nottoenbig. © o m uß in S tw atim e ber g c tifc h b rie fte r bie E rla u b n is fü r bie StuSfaat beS SeifeS geben, in S a ffa r i f ü r bie © tu te beS DantS, unb bie erften g e fb frü d )te » e rb e n o ft beut g e tifd j a ls S ß fe r gebracht.

©toe aber E ig e n tu m ber S ib b e n ober g a m ifie n ; baatoifdien lie g t bie f h e rrcm fofeS Sanb. g n b e m eingefne Seute, bie burd) B e ira t eine neue g a m ifte begrünben, auSaiehen u nb im S u fd ) ein eigenes © e fiö ft unb eigene g e lb e r anfegen, to irb baS Sanb fo rtto ä b re n b neu befiebeft, toäbrenb alte © ie b fu n g e n 3u m S e if » ie b e r eingeben. S ie gefbgefeße fin b fe f» ftre n g : S iebe b ü rfe n fo fo rt erfeboffen » erb en . S ie g e lb e r liegen ent»eber ru n b u m bie S ö rfe r unb » e rb e n bon biefetr aus beftefft, ober fie fin b e n fid) gana abgelegen irgenbtno tu t S u fd ), unb bann » e rb e n h ä u fig befonbere garm = unb © ffa b e n b ö rfe r ober aud) ©inaefböfe ber fre ie n g a n tifie n b egriinbet, bie befonberS » ä b re n b bei StuSfaat unb E rn te ß eriobifd) b e»obnt, fo n ft b erlaffe it fin b.

SBäbrenb getoöbnlid) in S tfrifa bie g r a u beim ^ a d b a rt baS gefb befteffeu m uß unb ber SStann böcbftenS bie gröbfte S trbeit, » ie baS g a lle n ber S äum e, beforgt, if t im größten S e ife SogoS biefeS S e rb ä ftn iS ein anbereS. -xirrt ß iifte n g e b ie t fd fe in t aunt S e if nod) bie g r a u bie ^ a u ß ta rb e it au tu n ; a lle in bereits im © a la g a tie ffa n b lie g t bie fd)»ere S trbeit in ber $ a n b ber SOtänner.

(8)

23er © H aben hat, lä ß t biefe fre ilic h fü r fid) arbeiten, fo n ft m u fj ber SUantt fe lb ft m it ber ^>acEe ben Stoben bearbeiten, ioätfrenb bie g ra u e n n u r beim

@äen unb © rn te tt helfen. SttS (Serät b ie n t bie tpacfe m it e ife rn e r k lin g e , bie enttoeber m it einem S o rn eingelaffen ober m it ein e r S ü lle aufgeftedEt i f t ; baneben fin b auch S ljt unb fe lb ft © b a te n tu t ©ebraitcf). Stem erfenSioert ift, baf; in S lioatim e ber Stoben f ü r ben Steigbau m it einer ©ichet umgebrochen lo irb , einem bei ben B e rb e rn fehr beliebten S n ftru m e n t.

SBäbrertb m ir fo im größten S e it SogoS S te rhä ttniffe ftnben, bie bon benen D bergttineaS uttb beS SBeftfubanS nicht abtoeichen, if t ber g e lb b a u im

b ö lfe ru ttg ift bicht gufantm eitgeörängt, fo baff ba§ Sanb an unb fü r fich nicht im fta nb e ift, bie 3JZenfchen gu ernähren. Staitbhau ift baher unm öglich uttb eine intenfibe, feft geregelte SBirtfcbaftgm etbobe eingetreten. %n befonberen, att febem -gaufe befiitölichen S ü n g e rg ru b e n toerben ber S u n g beS BieheS unb bie .gauS abfälie gefam m elt. Sltt ben fte ile n O ehängen ber Sterge if t eine S e rr a ffe n fu ltu r ontftanben, inbem m an bie © te ilte aus bem S tie r nahm uttb SBälle ijerfteltte, b a m it bie ©rbe bei ben trobifcheit Stegengüffen nicht t)erab=

gefchtoemmt toerbe. S ie g e lb e r fin b bttrch guröben in Beete bon 6 B ie te r Säuge u nb l h i B ie te r Streite e in g e te ilt unb obenbreitt h oh l geftattet, fo bafj ba§ Stegenioaffer in ihn e n ftehen b le ib t. S it ben ©benen hat m att bie Stäche behufg fü n ftlic h e r B e rie fe tu n g ber g e lb e r abgeleitet. Sille g e lb e r befinben fich in fa u b e rfte r B e rfa ffu n g uttb fcfjönfter O rb n u n g , gang ähnlich toic im B ta n b a ra g e b irg e itt K a m e ru n , u nb gioar aus benfetben © rtin b e n : bie Slot hat ben Sieger gegtoungen, -gu arbe iten uttb fo bie £öb e beS S u ttu rg u fta u b e s h e rb e ig e fü h rt."

g ü r bie B e u rte ilu n g ber S Irbeit u nb ber S ä tig ie it ber SBeijfett itt beut

©ctm hgebiet fin b bie S luS führungen B affargeS bon großem SBert, ber beforn ber§ über bie B a um looH uitterfucbungen beS ito to n ia h S B irtfd h a ftlic h e n Storno tee§ ein günftigeS U r t e il fä llt. K u ltu r , S tubbftangen unb Biehgucht, H a usbau unb © iebetungen, $ a ttb io e rf, S tefleibung u nb Stetoaffnung ber Eingeborenen ufto. loerben in fta re r, anfchautidfer SBeife behanbett, fo baff eS bem Sefer m öglich ift, fich ein beutticheS S tilb babott gu machen.

S ie angefügten, m it a usfüh rlich em Sejct berfehetteit h a rte n erhöhen bie itb e rfic h ttid h ie it ioefentlich u nb tra g e n fehr gum S terftänbniS beS gangen bei.

S e r © chtlb e ru n g SogoS fo lg t biejenige bon S eutfdh=@ übtoeftafrifa, be§

©chuhgebietS, baS gioar noch tn bem Stnfange ber © n tio iiflu n g fteht, aber fe it m ehreren S a h re tt baS allgem eine S u te re ffe in befottberent B tabe ertoecft hat. Stearbeitet if t © tib io e fta frifa bon fß ro f. S r . ©dhut^e. Sibgefehett babon, baff noch nicht gu entfcheibeit ift, in ioetdher SBeife bie © n tto id lu n g ber K o lo n ie u n te r ben herrfchettben lln tftä u b e it b o r fich gehen lo irb , if t h ie r ein B ta n ge t att ioiffenfchafttichem Satfadhem SSiateriat feftguftetten, ber in anberen (Gebieten fich nicht fo fü h lb a r macht. @erabc beShatb ift bie B e b a itb lu n g biefeS ©dfuis-

(9)

■gebieteS u m bieleS fdjto erige r al§ bie a lle r u n fe re r anberen K o lo n ie n , unb aus biefem © rrtn b e berb ie n t bie borgüglidje S lrb e it beS B e rfaffe rS gang befonbere

S lnerfennung.

S n überfidEjtlidjfter SBeife fin b e t ber Sefer eine © chilbe run g be§ SJatur=

b ilbe§ u nb beS S laturlebenS bon © ü b to e fta frifa , toobei befonberS ba§ ® a f)ite i, in bem bie 5£iertoelt bebanbelt to irb , herborgehoben gu fe in b erbient. GS hätte ficb bieüeicht em pfehlen mögen, toenn ber B e rfa ffe r, ber, toie toenige, berufen ift, ein fadunännifcheS U r te il h ie rüb e r abgugeben, biefem Stbfdhniit einen größeren S a u m g u g e te ilt hätte. B iit ben „a u S fd jIie fflid ) 99?eereS=

betoühnern" beginnenb, fü h r t unS ©chulpe in bie ÜbetgangSgone bon SBaffer unb tia n b , in ber fid j eine am phibifche S a u n a angefiebelt hat, gu ben ßanb=

tie re n ber itü fte , u m ban n bie, ¡nenn auch n u r arm e, binnenlänbifche S a un a au SBaffertieren gu behanbeln u nb fählieftlid) bie © ä u g e tie rto e lt ber J M o n ie einer B etrach tu n g gu untergiehen.

S)ie B e b ö lfe ru n g if t in fe ine m Sanbe fe ite n aus fo berjd)iebenen GIe=

m enten gufam m engefeht, toie in © ü b to e fta frifa unb toobl anberStoo auch nicht in ber SBeife m it ih re m äBofmfip bertoadjfen toie b o rt. SDeSpalb if t bie 3Inorb=

n u n g eine fe h r g litd lid ie , toonacb biefe B e b ö lfe ru n g bei ber B e p a n b lu n g ber eingelnen Sanbgebiete g e ftfiilb e rt to irb . B o n gang befonberem SBert fin b bie A u s fü h ru n g e n beS B erfafferS über bie fa rb ig e n G intogbner ber K o lo n ie , benen eine eingehenbe S o rfd ju n g S a rb e it gitgrunbe lie g t. S n t © egenfap gur B efchreibung ber G ingeborenen=BeböIferung if t ber toeifgen B e b ö lfe ru n g unb ih re r f i u lt u r ein befonberer S lbfcpnitt gugetoiefen, ber ein anfdjaulicbeg B ilb bon ben b o rt beftebenben B e rp ä ltn iffe n g ib t. S n ber SBertfchäpung ber ein=

aelnen SBirtfcpaftSgtoeige betont B e rfa ffe r bie grunblegenbe B ebeutung ber Biehgucht fü r © übtoeft, bie tooi)I fü r baS gefam te toirtfch aftlich e Seben ber

•Kolonie auSfdhlaggebenb fe in to irb . ® em im G ntftepen b egriffenen B e rg b au ießt er eine grofje B e be u tun g bei, unb eS to irb fidh e rft ffaäter geigen, ob ber B e rg b au bie H o ffn u n g e n , bie a u f ih n gefegt toerben, gu e rfü lle n im fta n b e ift.

Sin h a rte n fin b ber S lrb e it beigegeben:

1 hhbrograbhifche ® arte, 1 geologifdje ® a rte , 1 m eteorologifche Starte, 1 B e g e ta tion S fa rte ,

1 Ufarte ber © äugetierberbreitungS gebiet'e unb 1 B ö lfe rfa rte .

SlEe biefe h a rte n finb m i t ausfüh rlich em £ e £ t ber betreffenben B e rfa ffe r berbunben.

Über ba§ ber auSgegeicpneten S lrbeit beS B e rfaffe rS beigegebene S ite ra tu r=

ergeichnig fa n n m an berfepiebener S tnfidit fe in , Slicpt berftänblicp ift bie tu fu r , m it ber bie S ite r a tu r auSgetoäpIt tourbe unb ba§ Sehlen einer Slngahl größerer toichtigerer S lrbeiten.

(10)

n ö ^ fte n S e it bes © efam tio erfeg bebanbelt f k o f . S r . © ieberg bie

©dbußgebiete in ber ©übfee, u nb E)at b a n tit eilte S trbeit g e lie fe rt, bie lief) in jeber SBeife rn ü rb ig an bie b orberigen a n fd jlie ß t. @erabe bon biefem » e it auSgebeijnten S e il beutfeben ttberfee-SBefifeeg eine fla re Ü b e rfid jt 3» fleben, bat große © eb ioie rig fe iten . 3 f t boif) nodb m a m fe S tu ffX ärunggarbeit b o rt au erlebigen u nb beftebeu tie fg re ife nb e ltn te rfd jie b e gioifeben ben nebeneinanbei liegenden © ebieten. Sing bem lanbegfunblicben Ü berbticf möge befonberg ber S e il berborgeboben ioerben, ber bie B e b ö lfe ru n g bebanbelt, unb ber, m it c b a ra fte riftifd ie m B ilb to e rf berfeben, bag gana befonbere S ntereffe beg Seferg b e rb o rru fe n m uß. Stuct) biefem Stbfcbnitt beg © efam tio erfeg if t eine Steiße oon h a rte n nebft erXäuteruben S e ite n angegliebert, bie bag © tu b iu rn ber K o lo n ie toef entlieh erleichtern. S a g in einaelne @ruf>t>en georbnete S ite ra tu r*

Bergeicbnig berb ie n t befonbere S tu fn te rffa n tfe it.

2)er leßte Stbfcbnitt bes SBerfeg bebanbelt bag ®tautfd>ou=@ ebiet in ber B e a rb e itu n g bon SSegner. B e r f aff er g ib t in ber .gaubtfaetje eine febr beaebtengioerte B etrach tu n g ber SBeltlage biefeg ©ebußgebieteg, bag^ ohne ferne U m gebung in fe in e r B e be u tun g fa u m erfaß t » e rb e n fa ttn . S ie ü b rig e n

© rö rte ru n g e u bag SJJadbtgebiet betreffenb finb n a turg em ä ß nicht febr u m fa n g - reich, geben aber ein iiberficbtlicbeg u nb erfihößfenbeg B ilb unfereg a fia tifd je n Befißeg. Sind) biefem S tb fä n itt fin b gur E rle ich te ru n g beg © tu b iu m g h a rte n beigegeben, ebenfo ioie ein S ite ra tu rb e rg e tifn ig a ngefügt.

“ SBag bie teebnifebe S tu g fü b ru n g beg © efam tioerfeg b e trifft, fo fa n n loobl fe in S to e ife t beiteben, baß biefe burd) bag B ib lio g ra ß b iid ie S n ftitu t in berbor*

ragenbfter SBeife borgenom m en ift- io irb eine foldje S ötte bott cutg- gegeidjneten S X tu ftra tio ne n u nb borgüglicben h a rte n geboten, baß bag f f ie r f atg eine ä J iu fte rie iftu n g borgenannten S n ftitu tg begeiebnet ioerben m uß.

SXÜeg in altem if t „bag Seutfcbe fio to n ia lre ic t)" ein SBerf, bag, f ü r bie große SlUgem einbeit gefdfrieben, loo b l nicht fo halb bon einem ähnlichen

6 . S S i n f l e r .

(11)

i n d e u ffc fje tt ^ c ^ w lg e ß ie ie n .1)

(Sine © tu n b fra g e fo lo n ia le r fftccht& po litif tft e§, ob m an ben SBtlben m it unferem S u Itu rre d E begnaben ober ob m an fitf) bie SKühe nehmen foE, b a s>

a u t o t h o n e 9t e ä) t b e r ( E i n g e b o r e n e n f u l t u r e l l g u e n t = t o i cf c I n. — S ie g ra g e f ä llt in ber §aut>tfacbe gufam m en m it ber oberften iß roblem fteE ung ber S o io n ia lfto litif ü b e rh a u p t: O b m an ben SSilben m öglichft rafcf) u n§ S u ltu rm e n fcb e n anäbneln foE (® e r f cf) m e 1 3 u n g § * ober 21 f i i * m i I i e r u n g § t b e 0 r i e), ober fitf) m it ih m bergefeEfchafttn (St H 0 a i « i e r u n g § t f) e 0 r i e), ober ih n toie ein S ie r behanbeln unb im S t e if e t to t- fdhlagen (© e to a 111 h e 0 r i e). S ie S egnabung m it u nferem S u ltu rre c h t loäre bann eine S e rb in b u n g ber 2iffim ilie ru n g § = unb ber S otfchlagS theorie. —

<Ettoa§ mufe gefchehen. S e r SSilbe if t n u n e in m a l ba u nb läfet fid) ohne cm gfinblidbe S tö r u n g ber to irifch a ftlich e n unb fio litifc h e n (E nttoicflung ber K o lo n ie n nicht e lim in ie re n , — • fotneit bie§ ü b e rb a u e t m öglich toäre. \?d) hutbige ber S tfio giieru ng sth e orie, unb b in habet ein Stnbänger ber 6 ut=

to icflu n g ber eigenen K u lt u r ber SBilben in ber D ich tu ng a u f nufere K u ltu r . (E nttoicflung ber eigenen S u ltu r ber SBilben — if t ba§ nicht eine contradictis in adiets? @ ibt e§ ü b e rb a u e t eine S ffiilb e n fu ltu r? S in b bie SBilben nicht iu ltu r lo fe SDienfchen? — (S§ fo m m t b a ra u f an, toa§ m an u n te r „ K u lt u r " ber- ftebt. (Eine S u lt u r im S in n e eine§ in ltu r e E abgefcbloffenen, fe rtig e n ä u fta tv be§, g ib t e§ ü b e rh a u p t nicht. L la v r a S s " tf t im g lu fe . 2tuäh to ir a u f n ufere r fiolgen S u ltu rh ö h e fin b n u r ein © lie b in ber S ette, bie 31t einer $öl)e ber S u lt u r fü h rt, öon ber to ir noch feine 2ifm u n g haben. S e §balb if t e§ unge*

recht, bie to iib en S tä m m e bon b o rn be re in al§ fu Itu r Io § 3« berbam m en. (SS ift b ie lm e b r n ö tig , ih re — höhere ober niebere — S u lt u r fennen 3« lernen, biefe m it unferem S u ltitrm a fffta b 311 betoerien, unb bann fie 31t enttoidetn.

S e r H ä u p t l i n g if t bem SBilben ba§ S tjm b o l ber äufjeren 93iad)t, bie S a n t i l i e ba§ S b n tb o l ber erften fosialen S in b u n g unb ber ethifajen

t) $ a § TOatetial ju btefem SBortrag habe tdj meiner ©cfirift „StoionialpoEtif ai§

®'iienfci)aft" (B e rlin 1910), ben bort gitierten S e rie n unb S u ffix e » (namentlicf) (3- Stoi)!er§) ioiüte 9 Iu g u f it n ß r ä m e r , § a m a it, Oftmifronefien unb 'Samoa (S tuttg art 1906) entnommen.

SSergteid^äiueife ftnb auch Die^tägetnopnfietten öon ©tchnmen in nicfjtbeutfcöen Kolonien i)ernn=

9eJogen tootben.

(12)

Slnfchauungen, ber t o t e m t ft i f ä) e @ t a m m e § i ) e r 6 a n b , baS © p n tb o l beS ertoetterten fo k a le n G re ifes unb be§ griebenS , S a u b e r unb 91 b e r = g l a u b e finb iEpn (Symbole ber © o ttp e it. ® entgem äf5 Eann m an u n te r- fcpeiben: H ä u p tlin g s * ltn b g a m ilie n ftra fre c p t, toterniftifcijeS @tantme§= unb griebenSrecpt u nb © a fra lre d p t.

I . ® e r H ä u p t l i n g fja tte frü h e r bet aEen SiegerböIEern SEfriEaS baS 3tecpt über Seben unb ®ob. V e rra t gegen iEm rft noch heute ein tobeStoürbigeS Verbrechen. H ä u p tlin g S m o rb ift H ocpberrat; fcpon ber V e rfitd ) bertoirE t bas Sebeit. SBer ficf) m it ber g r a u beS H ä u p tlin g s bergept, ift bem ®obe berfaüen, feine g a m ilie ber © E iaberei. — Slber bie VEachtfppäre beS H ä u p tlin g s reicht noch toeiter. SBiber iEm begeht ein Verbrechen, toer a u f S abung bor © ericpt nicht erfcpeint ober toer auStoanbert, feine S lrieggfolge le ifte t, b e fe rtie rt unb a u f foldfe SBeife bte SßeprEraft beS © tam m eS fchtoäcpt; SanbeSbertoeifung unb V e rm ö g e n g fo n fiS fa tio n if t bie © trä fe , © r if t ber fß ep räfen ta n t ber ©tam me§=

macht. V o n feinen T öchtern e rio a rte t m an, baff fie bi§ g u r ©he Eeufcp ble ibe n;

feine g a m ilie fo ll ba§ igbeal ber g a m ilie n re in p e it, beS g a m ilie n fto lg e g , bar*

fteHen. ^ n ih m b e rfö rp e rt fich bie SBirEung beg © otte gfrie be n S : SBenn er ben g rie b e it in ben gefitoodfen ber Vefcpneibung ober beg ©dftoeinemarEteS bet ben iß a p u a geboten hot, fo if t febeg trofsbem begangene Verbrechen ßanb*

friebenSbrucE). — © ein e © e ifte rh ü tte ift bei ben SB a tt i a m to e f i bem flitch- tenben Verbrecher S lfpl, ficpert ih n gegen V e ftra fitn g , macht ih n fre ilic h at§=

bann grt feinem ©EEaben. © e in H aitS if t S lfpl a u f ben SW a r f cp a 1 1 i n f e I it , too ber Verbredher al§ S g u ib a le n t fe in Sanb an ih n b e r lie r t; feine VeerbigungS * ftä tte if t SEfpI a u f V a i t r u ; feine H ü tte , fe in © ra b u nb bie SBopnitng beg

@ rabtoäd)terg bei ben 91 m a g o f a , einem S a ffe rn fta m m im 97orben bon

© ü b a fr ifa . — 3 « feinen © b ra t toerben a u f S ' i o r b ' S ' f e u m e c f l e n b u r g unb V e u h a n n o b e r V erbote ber ÜJEachEommenfchaft erlaffen, © elübbe ber U n fru ip ib a rE e it getan, © r fa n n ficf), too ü b e rh a u p t V ie lto e ib e re i perrfdht, fo b ie l © hefrauen geftatten, alg feine V e rm ö g en S be rh ältn iffe e rla u b e n : ® e t H ä u p tlin g fß fa li bon fßiofcpi hotte 7, V fa rn a fu bon VEarangu 13, ber ®fagga=

h ä u p tiin g © in n a in ® ibafd)o hotte 70 g ra u e n . ® ie H ä u ptiin g S to c h te r geht bei ben SB a b i g o alten auberen g ra u e n bor. ® e r ältefte © o h n fe in e r H a u p t*

fr a u to irb H ä u p tlin g . — © ine e ig e na rtige S te ig e ru n g ber H ä u p tlin g g m a c i)t fin b e t fich a u f ber © ü b fe e in fe l a I u i t , too er über aEe g ra u e n attg ber k la ffe ber © em einen (ber frü h e r U n fre ie n ) ftra flo g betfü ge n b a rf. U nb fa ft nirgenbS if t bie fßei'fon beg H ä u p tlin g s (S n fo fi) fo in ben S K ittelpunE t beS

©trafrechtSfchuheg gerücft, ioie bei ben 9 I m a g o f a : ® ie V e le tb ig u n g beS

§ n fo fi, ber U ng eh o rfa m gegn ih n m irb (ebenfo tote H ocpberrat) m it V er*

mögenSEonfiSEation geahnbet.

n . ® ie g a m i l i e if t ber H o r t ber p r im itib e n fogialen 9Ittfd)auungert, ber p rim itib e n fogialen © itte unb © ittlic p E e it. ® ie fe b ü rfe n to ir nicht m it bem V ia fffia b ltn fe re r .S u ltitra n fic p te n meffen. U nb boch — manche VecftS*

getbopnpeit ber SBilben fie pt ben m obernften V e ftrebungen ber Sßobernen ber*

(13)

gtoetfelt ähnlich. ® ie § g ilt bor aEem dort £>en S p itte ln g u t S te gulierung ber S iadjfom m enfchaft, bie ijie r inte b o rt gtoifdjen bem äBunfd) nad) ^in b e rfe g e n unb ber 33ei'hütung bon (Sefgenbeng i)trt unb her fcfjtoanfen. 3ßo g u r d jt bor ttb e rb ö lfe ru n g h e rrfd jt, bie g r a u fo g ia l g ering eiitgefcfjä^t to irb , bie ©he le id jt lö s b a r ift, unb S in b e r a ls unbequemes H e m m n is ber SBeiterberehelidjung entßfunben toerben, m irb bie 23efeitigung beS © rnbrho u nb bie ^ in b e S tö tu n g fü r e rla u b t gehalten. © o im k o rb e n ber © a g e 11 e b a 1 6 i n f e I bei unehe»

lieb © cfjtoangern. © o bei ben 33 a i n i n g a u f ? i e u = $ o r a m e r n , toenn bie M u tte r fu rg nach ber © e b u rt ftir b t, to e il niem anb baS ® in b fangen unb groß«

gieben m ürbe. Sind) bei ben 23 a n t u b ö lfe rn i f t © m b rtjo b e rn id jtu n g e rla u b t unb h ä u fig , toenn fie auch nidbt a ls a n ftä n b ig g ilt. 2lud) a u f 9 i a u r u. Sind) bei ben S B a n i a m t o e f i ; bodj braucht fie ber © bem ann nicht gu bulben. S ie ift nam entlich im erften unb gtoeiten f^aßre nach einer © e b u rt üblich. Sind) bie S B a b f c f j a g g a to le rie re n fie, toie bie ß in b e S tö tu n g , bie toieberum bei ben S S a n i a m t o e f i nicht gebräuchlich) fff- ® te B u f o b a l e u t e anberfeitS beftrafen S in b e S tö tu n g u nb © m b rb o b e rn id jtu n g ; b a fü r to irb h ie r ber % l)ton*

fo lg e r getötet, ber nicht m it gebaEten g ä u fte n g u t äßelt io m m t. ©benfo ift bei ben $ e r e r o ® in b eS tötun g fe ite n unb to irb gleich ber © m brtjo be rnich tu ng b e ftra ft; S inb erfeg e n if t e rto ü n fd jt. Sind) bie S l m a g o f a beftrafen bie H e rb e ifü h ru n g beS StbortuS ( m it ein e r 93uße bon 4— 5 © tiie f 2Siei»), ber aber trobbem aEgem ein in © e b ta u d j if t (g u t S e fe itig u n g eines uneßelidjcn

©m brtjoS fa n n fo g a r ber ^ n lo f i bie © enehntigung e rte ile n ); baS 93eibringen ober SBerfdjaffen bon S Ib o rtie rm itte ln to irb gleidjfaES b e ftra ft. 93ei ben H e r e r o begegnen to ir einer fe ltfa m e n StedjtSanfdjauung, ber to ir auch bei a nb e re n S tä m m e n nachgehen tooEen: g to iE in g e gu befom m en, g ilt a ls ein befom bereS © lü d ; bie © Ite rn legen ih re n Starnen ab u nb nennen fiel) r u b e r r i ( = gtoet);

ber StoiEingSEnabe b a rf bon frü h e fte r g ugenb an g le ifd j effen u nb erbt bie SGBerft beS 23aterS. © ang anberS bei ben iß a u a a u f 9ieu=@ uinea, too S to iE ittg e u nb M iß g e b u rte n in ber Siegel getötet toerben; too and) bie ©rnbrqo»

b e fe itig u n g a ls © o rre la i aE gu frü he r ©he e rla u b t if t ; too bie erften b re i B efruchtungen — nam entlich bei ju n g en , fdjtoadjen g ra u e n — b e fe itig l S e rb e n; too aud) gtoifeßen lebenben ^ in b e r n ein StoifcEjengeitraunt bon 3 b is

^ fa h r e n fü n ftlid j gefcßaffen to irb ; too and) M it t e l, u m bie ©eßtoangerfeßaft fü r im m e r gu b ethüten, bon ber M u tte r ber X o d jte r m it in bie ©he gegeben toerben, u nb too bie ^ in b e S tö tu n g burd) © rb ro ffe lu n g ober Sebenbigbegraben an ber fta g e S orb nu n g ift, faES nicht ba§ ertoünfdjte ® in b e rfd je in t, ober gu biele S in b e r fom m en. SlnberS toieberum a u f ber © a g e l l e h a l b i n f e t , too gleidjgefdjlecßtiiche S to iE in g e am Sehen bleiben, fo n ft aber baS StoiEingS»

mäbchen getötet to irb . U nb am m e rito ü rb ig fte n a u f ben M a r f dj a 11 « 111 f e I n , g. 93. a u f 91 a u r lt — bem flaffifcß en Sanbe ber © nthrtjober»

leibe ffngeft, 23Xittfdjanbe, 93iutfiinbe m ite irta n b e r tre ib e n unb to e il fie beS»

(14)

„Ip fa n tb ro p ifc h e n " 33orfteHungen and) bei ben 33 a n t u b ö lfe rn O fta frifa S : baS U in b to irb a ls e in b ic e ite r n ober ben fiin ftig e n © bem ann tötenber U m bolb angegeben. © o g ilt bei ben Ü B a b f c b a g g a unb 2B a b o n b a bel

iebte S to iH in g ober baS 3 toiIIingS m äbd)en a ls 3BoIf unb to irb getötet,

ancb bei ben S B a f c b a m b a a u nb SB a r a n g i , ober toenn baS U in b r n ifr gefta ltet ift. 33Ieibt baS U in b — au§ iO iitle ib ober 23erfef)en — am Seben, jo g ilt e§ a ls m it einem SMafel behaftet, u nb bie © Ite rn fud»en biefen zu Verbergen. 2K a n prophezeit ih m bie ©be m it einem berfchmäbten äftäbeben, ober, toenn eS toeiblicben ©efchlecbtS ift, m it einem a lten , bäfdicbeu Söfann.

iß on S rittin g e n b le ib t n u r e i n ft'in b am Sehen; bie Hebam m e fdm eibet ben O p fe rn ben £ a iS bitrd). © anz im © eg e nteil zu biefen S lnfdiauungen toerben bei ben SB a g a n b a am oberen nörblichen 9 ip a nfa bie S to illin g e fe ftlid i be

g rü ß t. S ie a p a r a unb 3W a m b u g n toieberum töte n bie U in b e r eines äJtäbchenS, ba§ bor © in t r it t ber © efd)Ieb)tSreife geboren bat. R ö tu n g ber g to iltin g e unb ber U m b e r m it ü berzähligen g in g e rn , fe rn e r ber U in b c r, beren SÜM ter bei ber © e b u rt fta rb , fin b e t fid) auch in K a m e r u n , too frü h e r and) äftifcblinge getötet tourben.

S ie Ü b e r f ü h r u n g eines UinbeS if t fa ft ü b e ra ll nicht ftra fb a r. 33ei ben 33 a p it a S if t ber ztoeigefd)led)tliä)e 33erfebr bor ber ©be bitrcbauS iib=

lid ). 3 Iu f ben T I a r f d) a I I in fe in b e rrfd ü in biefer SSe^iebung a b folu te g re ib e it; h ie r fin b a lle SWäbdjen fdjon m it 12 fa h r e n b e flo rie rt; m an bat

© efchlechtS iranfbeiten bei S e b n jä b rig e n fe ftge ftellt. — ® ie fe 3ted)tS auffaffung ä n b e rt fid) jeboef» m e ift, fobalb ber 33ertebr bon g o lg e n begleitet ift. ®aS g ilt a ls ftra fb a re ©ebanbe; z. 33. auch a u f ben T I a r f d) a 11 in fe in . ®e§=

halb tennen m ehrere 33 a n t u ftöm m e fü r unbefäfnittene U naben unb Sftftb«

dien, bie m it g o lg e n b e rfe h rt haben, bie eutfeblidje © trä fe beS gem einfam en 33fäbIenS. (DaS neugeborene U in b to irb bei ben 3B a p a r e unb 3B a tn = b u g u getötet. U n fe r U u ltu rftra fre c b t toürbe ben g efeilteren „% a tb e fta n b"

© tr a fb a r fe it. (Denn ber borehcliche U m gang bor ber 33cfd)neiöitng g ilt bei bielen 33 a n t u b ö lfe rn f ü r e rla u b t; bei einzelnen e rftre d t fid), toie m ir fp ö te r feben, biefe © rla u b n iS beute fo g a r nod) a u f bic S e it nach ber 33e=

febneibung (bei manchen n u r a u f biefe), toöbrenb foid)e g ä lte frü h e r toenigftenS fbm bolifch — m it (DobeSftrafe geabnbet tourben. — 9 tu r eine g o lg e bie fe r fre ie n Sinfdiauungenr über ben außerehelichen © efchledltSberfchr if t eS, toenn fid) bie 33 r o ft i t u t i o n ber U in b e r fchon in ju g e n b iid je m S fltcr, m e ift bom sehnten SebenSjabre ab, bem ächtigt, ohne baff hiergegen im SBege ber © trafrechtS getoobnbeit eingefchritten toürbe. — ©ttoaS ftrengerc unb fu ltu r e ü höhere S tnfidjten über ben SSerfebr ber ©efdjlccbter zeigen bie 3B a b = f d) a g g a , too ztoar ber 33erfebr nicht berboten ift, baS ibiäbeben, baS bor ber ©he geboren bat, aber fe ine n SKann b efom m t. Stuf ber hödiften U u ltu r -

(15)

ftu fe [teilen in b ie fcr § in fi< h t bie ^üftenbem ofm er © fta fttfa s , bie © u a h e 1 i, bie ® eufä)heit b o r ber Ehe bedangen, tre n n ba§ 33täbchen a u f einen f r e ie r re fle k tie rt, unb bie bom V e rfü h re r ertnarten, baß er bie V e rfü h rte b eiratet, toenn fie einen guten S tuf genießt. StnberfeitS b r a u e t ber außereheliche ftin b ä ö a te t feine S tlim ente gu gahlen.

@ trafre(f)t§getooi)nbeiten, bie ficf) a u f bie E h e unb ba§ eheliche Sehen belieben, fin b ohne bie gttgrunbeliegenben 8 ib iIre d )tS g ru n b fä b e nicht gu bcr=

fteben. ® ie fitttich e n Stnfchauungem ber 33 a n t it neger bom SBefen ber Ehe, ih re n P flic h te n unb » o ra tt§ fe |u n g e n bangen a uf§ engfte m it ber Bei ihnen frü h e r aHgemein üblichen, aber auch je h t noch borfom m enben @ r u b p e n * e h e (V ie tm ä n n e re i, V ie fto e ib e re i) gufam m en. ® ie eingetne Ehefcfßießung fb ie lt gleicbfam ber © rubbenehe gegenüber fe ine große, jebenfafig feine ent=

fchcibenbe Stoße. U nb bie Eingetehe g ilt 3. 23. bei ben S B o b o n b r i a l§ bitrcfn au§ a n o rm a l, © a b e r bie E in ric h tu n g ber ®obia§nächte: ® ie Ehegatten fibett ficb 4— 5 ©age unb Stächte gegenüber, ohne fefte S tabrung 31t nehm en; ober bei ben S B a b f c ß a g g a : ® ie Eheleute leben 4— 8 SBocben g e tre n n t in 3» e i tp ü tte n u n b toerben bon einem S auberer u n te rric h te t; o b e r,b e i ben SB a = b i g o : » r a u t unb B rä u tig a m fom m en m ährenb ber © u n fe lh e it in § © o rf, bei ber .jjodjgeit effen V ta n n unb g r a u getrennt. Sitte biefe bemühte 3 utücf=

h a ltu n g , biefe fchamhafte ober m a ttie rte $ e im lid jfe it bebeutet, baß m an fiel) ber Eingelehe gem ifferm aßen fefjämt, fie fü r etma§ h ä lt, ba§ beffer nicht m äre ober jebenfaßS frü h e r nicht m ar. Stuch bei ben S ß f l p u a a u f 9teu=@uinea herrfcht bie Stedßgfitte ber © rubbenehen. ® ie Eingetehe g ilt ih r gegenüber als © itrtbe unb e rfo rb e rt £ e im lic h fe it. © ab e r bie eigentüm liche ©atfache ber fogenannten „© cfjm iegerfchau". — Stuch bie fasen Slnfchanungen über bie

® e u f <h h e i t b e r 33t ä b cf) e n b or ber Ehe, b o t aßem ber » ra u te , fin b b a ra u f gurüefguführen. ® ie St m a 3 0 f a b eftrafen bie V e rle itu n g einer ic=

bigen » e rfo n ober einer SBitme gurn SöeifcEjIaf nicht, mot)I aber, menn in fo lg e babon eine © e b n rt e rfo lg t ift, m it einem © tü c f V ieh » rtß e ; ber uneheliche 23ater h a t ba§ Stecht, ftattbeffen ba§ S in b 31t fa u fe n . (S tuf ben © i I b e r t = in fe fn b e rfü g t ber E hem ann über aße ©chm eftern fe in e r E h e fra u ferueß.) 23ei ben SB a b i g 0 g ilt e§ f ü r f<himbfli<h ober lächerlich, at§ J u n g fr a u in bie Ehe gu gehen, bei ben V 0 n a b e f e n ( ö ftfa r o lin e n ) nicht f ü r unehrern h a ft. Stuch bei ben V lt f 0 b a teuten fe fjt bie m angelnbe S u n g fr ä itliih fe it

•tu t ben S a u fb re iS fü r bie » r a u t h e ru n te r, » e i ben S B a f a g a r a m irb bie

® ie SB a n j a m m e f i , meldje in biefer ¿ pinfidit ebenfaüs bie b enfbar laseften Stnfchauungeu hutbig en , ben fre ie n gefchfechttichen U m gang ber 33täb=

dien bor ber Ehe unb bie „fre ie S iebe" m ährenb ber Ehe, ja ba§ g n f t it u t ber

„V robeehe" fennen, geigen aße fu ttu re ß höherftehenbe Stegerftäm m e anber«

(16)

beiten Pon ihnen fdjon aufgegeben fin b . © eSbalb fd jlä ft am ©age ber S a b ' la n g beS .godjgeitSguieS ber © bem ann m it ber © be fra u gufam m en. @ogit=

fagen a ls © rfaß ber © ruppenebe unb a ls üble g o lg e ber ©triebe geigt fidj aber and) bei ihnen am a usg e prä gtere n bie iß ro ftitu tio n . SBir tre ffe n h ie r öffentliche K ä u fe r, öffentliche © irn e n , ja , tote b ereits ertoäbnt, öffentliche S in b e r im ä lt e r Pon 10 fa h re n , (ä h n lic h enttoicfelt i f t bie S p ro ftitu tio n eigentlich n u r noch a u f ben © i I b e r t in fe in , too ber B a te r ber B ürger»

m äbdjen n n g e ftra ft ben K u p p le r fp ielen b a rf, toährenb bie B e tä tig u n g a ls B u h le rin ( n ik ir a n r o r o ) 'e in e m abeligen M äb d je n feinen Sanbbefih fo fte n toürbe.)

m onnaie beS M anneS ih re © renge: geber B a n t u h ä lt fid j fo b ie l g ra u e n , a ls er begabien ia n n ; m e ift toobnen unb fodjen fie a lle in , effen aber m it ben S cannern gufam m en. B e i ben SB a b f dj a g g a h o t jebe g r a u ih re eigene .©ritte, too fie m it ben S in b e rn le b t; ber M a n n befucht fie ber Steihe nach.

B e i ben SB a b i g o h o t bie g ra u , bie ber M a n n guerft geheiratet hot, be=

ftim m te B orrechte; bie -gäuptlingS tochter geht fietS Por. B e i ben SBa»

B e i ben B u f o b a leuten b c ftim m t ein S a ub e re r bie ^ a u p tfr a u . Stuf ^ a * I u i t g ilt M än n ertoe d jfe l, ben nam entlich bie Bufchineiber tre ib e n, nicht f ü r u ne hrenhaft. Ü b e rall a u f ben M a r f d j a l l i n f e l n h e rrfd jt B ie lm ä n n e re i, aber fe in e B ie lto e ib e re i, außer a u f B a u t u , too biefe h ä u fig e r if t a ls jene;

bie S in b e r gehören ber M ä n n e rg ru p p e ; bie Sßittoe to irb t r a f t ©efeßeS g r a u beS B ru b e rS beS Perftorbenen ©pemannS (ö e b ira te ) ober b a rf n u r m it fe in e r

© enehm igung einen anbern h e iraten . B e i ben © ro ß fjä u p tlin g e n 9i a I i f = Si a t a f a r a u f ben M a r f ch a 11 i n f e I n ift B ielto eib ere i ober ©inepe unb M a itre ffe ttto irtfd ja fi üblich- © ie @ u a h e I i haben feine © ruppenehe, auch feine B ie im ä n n e re i, to o hl aber B ielto eib ere i. © e r g re ie h a t h ie r in ber Siegel 4, ber © fla P e 2 g ra u e n ; bie S a h t ber S iebenfrauen if t u n b e fd jrä n ft.

ra ub P o rfo m m t, toie bei ben SB a b i g o u nb ben SB a r a n g i if t er fpm bolifch getoorbert: ber B rä u tig a m e n tfü h rt bie B r a u t beim © ang u nb g a ijlt ben S a itfp re iS nach, © ie fe S a itfp re ife fin b nach S Irt, ^ ö h e unb S a h lu n g S te rm iu a u ß e ro rb e n tiid j Perfchieben. B e i ben m eiften (Stäm m en beftehen fie in B iet).

S o e rh ä lt bei ben S B a b o n b e i u nb ben S B a f a g a r a ber Schtoiegerbater eine Stege b is gu neun B in b e rn , u nb bie B r a u t einen B le ir in g an ben Strm . B e i ben SB a p a r a e rh ä lt je n e r 3 S tinber, 12 Stegen unb -jjo nig , nach ber

© e b u rt beS erften SinbeS 2 toeitere Stegen, bei ben SB a f <h a m b a 2— 5 B in b e r, 1— 2 Stegen u nb ifo n ig , bei ben Seuten u m & i n b i unb ben SB a » b i g o 4 S tinber, 2 Siegen ober 2 @djafe. ©benfo bei ben SB a h e h i. © ie

(17)

S a r a n g i haben f ü r ein 20iäbd)en 2 B in b e r uni) 10 Stegen, f ü r eine SBittoe 2 Siegen a ls K a u fp re is feftgefeßt. S e r B re is ia n n bei ben SB a n i a m tu e f i aboerbieni toerben. S ie SB a b i g o getoäbren in a lle r g ö n n © tu n b u n g . SinbererfeitS e rh ä lt fa ft ü b e ra ll bei ben B a n t u bie B r a u t eine SCuSfteuer, m e ift eine S ieSe/ ein © t iid S ud) unb B e rten . B e i ben iß a p u a to irb ber K a u fp re is f ü r bie ©be an bie bäterlichen u nb m ü tte rlic h e n B ertoa n bten ber g r a u begablt. © nb lid ) fennen auch bie © u a b e I i bie föaufe'be. S e n Stauf=

p re is (S tilem ba) m it 40— 75 R u p ie n = 60— 100 SDiarf b e rte ile n bie © Ite rn unb © ro ß e ite rn ber B r a u t u n te r fid).

S ie iß e r I o b t t n g bot außer bei ben iß a p u a nicht ettoa bie Beben- tu n g , baß bie B ra u tle u te fich berpflichten, b is gur ©be bie Steufdibeit gu be-

»oabren, fo n be rn fie begtoedt in ber Siegel n u r eine B e frifittn g beS ®aufpreifeS..

S in b e rb e rlo b itn g e n , u nb gtoar im garteften S ilie r, fittb h ä u fig , g. B . bei beit B u f o b e reuten unb a u f 97 a u r u . S aS B e rlö b n iS to irb bei ben © u a b e I i m e ift m it 15 fa h r e n gefchloffen; bie B ra u tle u te toerbeu g a r nicht g e fra g t;

m it 20 g a b re n b a rf ber © o b n fr e i toäbien. Siucb S tinberPerlobungen, unb gtoar fdion fu rg nach ober fo g a r bor ber © e b ttrt fo m m en bor, an toeidie bie S in b e r gebunben fin b . — SCuS ber BeditSgetoobnbeit ber Staüfebe e rg ib t fid ), baß ber K a u fp re is u n te r U m ftä nb en g urü cte rfta ttet unb baburcp bie ©be, toie jebeS anbere Becbt§gefd)äft, rü d g ä n g ig gemacht toerben ia n n . S ie fe St u f = I ö f u n g ber ©be t r i t t bei ben S a b f c b a g g a ein, toenn bie g r a u ben 30iann böslich b e rlä ß t, toenn fie ben ® a u § b a lt nicht gemachten ift, toenn fie ben B ia n n m iß b a n b e it, toenn fie u n fru c h tb a r ( m it einer fßrobegeit bon 2— 3 fa h r e n ) , toenn fie b um m ober fa u l if t ; auch bei toieberholtem ©bebend);

beim erften b efom m t fie Pom B ia n n e B r iig e l. B e i ben SB a n j a nt to e f i geht bie g r a u in ben B e iiß ih re s B aterS guriicf, toenn ber arm e B ia n n ben K a u fp re is nicht abO erbicnt. S ie ©befcbeibung ( S a la t) gefchieht bei ben S u a h e l i in getoiffen g ö n n e n . S e r B ia n n fa ß t: nim etracha (ich habe bid) b e rla ffe n ) ober: n im e fu te lif fi m fe toangn (ich fcßeibe mich bon b ir, bu b ift nicht m ehr m eine g r a u ) . U nb gtoar hat ber 9Wann baS Bed)t, nach B e lieb e n bie ©be gu fdjeiben, toenn ih m bie g r a u nicht m ehr g e fä llt. Sagegen ia n n fich bie g r a u Pom Spanne n u r bann loS fa u fe n, toenn er b a m it einberftanöen ift. Sind) a u f ben 307 a r f d) a 11 in fe in bollgfebt fich bie © befdieibung leicht (b o r einem g a m ilie n r a t) ; auch g rauentaufcb i f t h ie r iib lid ). S e r © b e = b r u cb tourbe frü h e r fa ft ü b e ra ll m it bem Sobe b e ftra ft. $ ie r unb ba haben to ir, g. B . im B o rb o fte n ber @ a g e 11 e b a lb in fe l, unfere .ftu ltu rftra fe n f ü r biefeS S e lit t e in g e fü h rt, baS bebauerlichertoeife fe it b icfer S e it im S unebm en b e g riffe n ift. SBäbrenb aber bei nnS bie m ilb e B e ftra fu n g beS ©bebrucbö ö a ra u f g u riM g u fü b re n ift, baß, toie baS beutfche 9teicb§geridjt a n n im m t, biefeS Bergeben n u r bann a ls eine ebrlofe ^ a n b lu n g angefeben toerben fa n n , toenn fid) bie © b rlo fig fe it aus ben begleitenben U m ftä nb en e rg ib t, if t bie höhere ober geringere B e ftra fu n g beS ©bebruä)S bei ben SBilbett eine g o lg e

1 9

(18)

bet 2ínfd)auung, baß bie S ta u im © ig e n tu m be§ SWanneS ftefte. S ie bestrafen i£)tt b a ijet tote anbete SSermögenSbelifte. S o bte Stetoobner bet © a g e t t e * b a tb in fe t m it SW ufdfetgeibfirafe itt £>öbe be£ © befü )iie ß u ng § fa ufp re ife§ . SlucEj a u f ben iß a I a u in fe ln b a t bet © bem ann n u r ba§ Stecht, Shtße gu fo rb e rn , aber fe in S ö tu n g ä re d )t. SInbererfeitS if t bet ben iß a p u a bie Sfiutracbe auggefcbloffen, inenn ber in fla gra nti e rtaubte ©bebrecber erm orbet to irb , unb a u f S a m o a u nb 9 i e u = @ u i n e a to irb b ie fe t übertoiegenb m it bem Sobe b e ftra ft. 33raud)t ber V e rfü h re r n u r eine © elbbuße gu gabten, fo beftebt fie m e ift in einem Stinb, bei ben SB a b i g o in einem g ä rfe n . § u t SBieber*

b o lu n g s fa lle geftatten h ie r unb ba bie StedftSfitte, baß ber betrogene @be=

m a n n bie g r a u ben SSerfübrer gur SSerfügung (te ilt, u nb biefer fie bebalten m uß, faH§ er nicht borgiebt, toieber ein S tinb gu gablen. Stuf ben SJt a r » fdb a l l in fe ln to irb n u r ber bon g ra u e n höherer S tä u b e begangene ©bebrucb ober ber bom © bem ann einer foldjen beruhte b e ftra ft. Stuf St a u r u if t n u r ber ©bebrud) bon $ ä u p tlin g § fra u e n SSerbrecben. © in S ö tu ng srecb t be§ @be=

ntanneS beftebt bem a u f fr ifd fe r f í a t ertappten ©bebredfer gegenüber noch bet ben SB a f a g a r a itn b SB a n j a nt in e f i. § n anberen g a lle n genügt aud) bei biefen S tä m m e n eine S3uße bon 25 S tü d $ e u g ober tra fe n . Stnbere S tä m m e berlangen anbere SSußett. S o bie SB a f d) a m b a a in SBaffinbe 3 ober 4 Stinber, bie S B a b o n b e i ( M b , bie SB a p a r e fennen noch eine 3 ü d ftig u n g § = ober S fla b e itftra fe f ü r ©bebrucb. SWancbe S tä m m e unter»

fdjetben b e ta illie rt, ob bie S a t gtoifcbeit g re ie n ober gtoifdfen S ila b e n ober gtoifcben g re ie n unb S ila b e n begangen toorben ift, unb ftu fe n barnad) bie SSußen ab. %m erften g a lt (g re ie m it einer g re ie n ) b e trä g t fie m e ift 10 Qiegert ober 2 S tinber ober 1 S ila b e , £stn gtoeiten g a lt ( S ila b e m it einer g re ie n ) b e trä g t fie 8 Siegen unb, inenn bie S a t bon g o lg e it beg leite t toar, 2 S ila b e n unb 5 Siegen. § n t b rü te n g a lt (g re ie r m it einer S ila b in ) be=

tr ä g t fie 15 Siegen, unb ber SSerfübrer e rh ä lt öa§ ettoa geborene ® in b . 33ei ben ^ e r e r o § tn irb f ü r Sd)toäcbung einer © be fra u ftet§ n u r S tr a fe gegabü;

biejeutge einer Sebigen ift ü b e rh a u p t nicht ftra fb a r. ©bebrud) g ilt auch hier a I8 SSergeben gegen ben ©bem ann. S ie S itte berbietet nicht, baß ber SWann ih n genehm igt unb ö a fitr ein © efdfenf n im m t, b. b- bie g r a u a u § Ie ib t (eine S fan tu an fcb au u ng ). Stäche burcb Scbänbttng per g ra u e n be§ SSerbrecherS fo m m t bor. S ie © bebredferin to irb auch h ie r fa u rn g e ftra ft, aEenfaII§ fort«

gefchidt. — S ie S S e r g e t o a l t i g u n g ber g r a u (Stotgucbt) b a t toobl m it bte m e rfto ü rb ig fte red)üid)e SSetoertnng burcb bie SBilben u ttfe re r Schub*

gebiete e rfahren. S ie C e r e r o beftrafen fie, toenn fie an berheirateten g ra u e n begangen tourbe, in ber Siegel m it einer SSuße bon 5— 6 Schien, in leichteren g ä lte n m it einem Schaf. 23ei ben S ß a b f d f a g g a to irb fie tote ein H e in e r S ie b fta b l b e ftra ft. 33ei ben S B a n f a m t o e f i ü b e rh a u p t n u r, toetttt fie an berheirateten g ra u e n begangen tourbe, unb n u r m it ber ©bebrud)§=