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Der Oberschlesische Wanderer, 1905, Jg. 78, No. 141

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Academic year: 2022

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fiber 16000! SBeutlj cit—(9Icittńi$—S itbr$e ©Cfftfiitbel 1888

ersdjlesisdjeÄnkrer

S)er SBcmberer erscheint tocrttSglidj 9fZa<$mittag9. S3e|ttg9*

$rei§ bei ben eigenen @efd)äft§ftellen monatlłd) 60 5pfgv frei in 8 ßan8, im 23otau§ *ablbar; bet

ben gWanßalten monatlich 60 $fg., viertelt. 1.80 2Jłf.

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«entbeti, «nfitifioffttaße »4. SlmtlidjeS 23Iatt für bte $e!anntmacfjtmgen ber ftäbtifdjen S3e§örben tmn ©leimig. ^ ^ - A“

8etoale$«e*iel"»ito«6e is, Sehen §»mułbttti>i ©Ittenbergs adjtfeittges „$tt«Rir. gonntagsblutt“ «1$ S?eü«ge.

No. 141. mg

^ernfarecfier ©entfielt 92.

Syernfbr. ©leitoifi 16 #. 1188

$ernffirecfier Safit^e 78.

<£rwferet nttb

©erlag in ©Ieitrifi

fyreitog, 23* ^lutt 1905

Telegramme:

©Sauberer ©lettoifi.

78. Jahrgang.

gtsglaufr mtb btr vftafiMffye

Euf einer grontaugbepnung bon etwa 100 km — bon ber mongolischen ©renge big an ben ©ebirggabpang östlich ber groben Strafte Dielmg-Eparbin — finb bie ©efecpte gtotfcpen ben Bor«

truppen ber Stuften unb gapaner entbrannt. Den Reibungen Sine«

kitsch' reiht sich heute ein japanischer Bericht an, ber bag.Bilb biefer Kämpfe berboßfiönbigt. Eg ist bie Einleitung gu einer groftcn Scfilaęht; ob eg nun noch möglich fein Wirb, ber EbWidelung beg militärischen Dramas Stißftanb gu gebieten unb einen Sßaffen«

ftißftanb perbeigufftpren, erscheint im höchsten ©rabe gtoeifelbaft.

Eine japanische Ebteilung befeftte in ber ©egenb bon SSeijuan«

pumen am 19. guni SienWadpep, ohne auf SBiberfianb gu ftoften; sie befeftte gangmulingu, 20 Steilen norböftlich bon SBeipienpamen unb berbrängte bie Stuften, bie nach ber nach Airin füprenbcn Strafte gu, mehr norbtoärtg weitergingen. Eine anbete Ebteilung bertrieb am 19. guni bie Stuften au§ gangguling, 10 Bieilen nörblid) bon SBetjuanpumen, unb befeftte bie Hügel nordwestlich bon Sdjipaitoogu, bag nörblich bon gangguling gelegen ist. gn ber ©egenb bon Dfcpangtu riiefte eine Ebteilung ber gapaner gegen bie Eisenbahn bor, bertrieb bie Stuften unb befeftte bie Hügel fitblich bon Suime«

aogu (Scftuanmiaofte), 18 Bteilen norböftlich bon Dfdfangtu. Beibe Basteien haben nur leichte Berlufte erlitten.

Diese japanische Darstellung läftt ersannen, baft ba§ Borgehen ber gapaner in bier tpauptrichtimgen erfolgte: Westlich_gegen Sian«

jangtoopin an ber mongolischen ©renge, Wo am 16. guni ein scharf eg

©efed)t ftattfanb, bann auf ber bon Dfcftantufu nach Borben führen«

ben Strafte, ferner längg ber Eisenbahn, an ber bie Engreifer big Sd)imnmiaofte gelangten, unb östlich auf ber Btanbarinenftrafte bon Dieting nach EParbin. Die russischen Bortruppen, bie übrigens Weiter füblich geftanben hoben, alg man aßgemein annahm, finb überaß um grossere Streifen gnrüa*gegangen. Die russischen tgaupt*

fießnngen liegen inbeften noch Weit guriid; bie Entfernung bon Sdpuanmiaofte nach bem russischen Hauptquartier beträgt g. B. etwa 90 km. Unb erst in jenen Bofitionen scheint Sinemüfcp ernstlich .Staub halten gu maßen.

Die grofte ßrage ist nur, Wag im östlichen ©ebirgSlanbe auf Airin gu bor sich geht. Eu§ feinem ber amtlichen Berichte erfährt man etwas barüber. Bießeid)t führen bort bie gapaner, ben geinb in ber grant Weiter be.fcpäfiigenb, eine jener WeitauSpoIenben Um«

gepttngen auS, bie für ihre Strategie eparafteriftifep geworben finb;

bag neulich gern eibete Erscheinen japanischer Aabaßerie bei Omoffo, Weit im Osten bon Airin, beutete darauf pin.

Bribatmelbungen aug ber Btanbfcpnrei fcpilbern bie Sage ber russischen Ermee alg bergWeifelt. Die gapaner rüden längg ber riesigen grant bon über 400 englischen Bfeilen, bie sich bon ber Bcongoleigrenge nach Borbforea auSbepnt, bor. Die Buffen finb in gänglüper UnfenntniS barüber, Welcher B^nft für ben entfefteiöenben Scftlag gewählt werben faß.

Die gapaner tooßen Wissen, baft Weber bie russischen Offigicre, noch bie russischen Btannfcpaften Ruft haben, ben Aampf fortgnfcftcn.

gn Sßlabimcfiof traf bie sechste geftungSnrtißcrie aus Aron stobt ein.

Euch bie Bioniere erhielten starten Badpfcpub. Eiigenfdpcinlicft ist jebotip bag Ebfcpneiben ber Berbinbung gmtfdpen SSlabiWoftof unb Petersburg napegu durchgeführt unb bie Bacpndjten über SBlabi«

tooftof werben halb aufhören. Die russischen Druppen auf ber gnfel Sachalin finb burep Ertißerie berftärft Worben.

Der Sonderberichterstatter be § „Dailp Dclegrapp" im japani«

sehen Hauptquartier brapteie am 20. guni: Der geitpunft für eine grofte Sdjlacpt ist erschienen. Die Berfmhe ber Buffen, bie japa«

nifspe Ermee gu teilen, sowie bie Offenfibbewegimgen ber Aofafen haben ben Operationsplan OpamaS nicht im minbeften beeinfluftt.

Die japanische grant nahm am 16. guni bie wichtigsten Stellungen ein, bie notwendig finb für ben Erfo.Ig eines aßgemeinen DreffenS.

Die Buffen finb nach eintägigem Aampfe in eine beflagenSWerte Sage berfeftt. ©egenwärtig ist bie Steßung SineWitfdiS gefährlicher als biejenige AuropatfinS währenb ber Schlacht bon Btufben.. Be«

fonberS bie Sicherheit ber Eisenbahn bereite ihm bie größten Be«

forgniffe. Er glaube, bie nächste Scplacpt begWedc, bie gfolienmg bon SBlabiwoftof gu boßen&en. Er hat begpalb beschlossen, Eparbin gu berteibigen, softe eS, mag eS Woße.

Die gricbenSberftaitblungen.

Dem „Dimeg" Wirb auS Beter bürg gemelbet: DaS EuSWärtige Ernt ist noch immer auftcr Staube, gu sagen, Wenn bie griebenS«

berpanblungen beginnen unb wer Buftlanb bertreten Werbe. Bofü über Berficpenmg gufolge, faß ein SBaffenftißftanb erst angeregt Werben, Wenn bie Beboßmäcptigten bie griebenSpräliminarien ent«

Worsen haben.

Blutige Humpen im ©oubernement Eriwan.

gm Areife Sdparuehan, ©oubernement Eriwan gerftörten Euf«

riiprer, bereu gapi auf 37 000 angegeben Wirb, hier armenische Dörfer. Sie Würben bann bei einem Engriff auf baS berfepangte Ulianorafcpon mit einem Berluft bon etwa 100 Daten gurüdgefdpla«

gen. DaS Dorf Epuluubiau Wurde brei Dage bon ben Solbaten ge«

halten. Bacp Eintreffen einer Sotnie Berftärfung ftiplug ber Drupbenfommanbeur bie regelrechten Enftürme ber Eufrüprer ab, unb brachte ihnen grofte Berlufte bei. ©etötet würbe ein Eufrüprer mit grünem Durban. DeS BacptS gingen bie Aofafen gum Engriff über, nahmen 870 Btann gefangen unb erbeuteten eine fcpwarge gapne mtt ber Hanb beS Broppeten, unb eine Btenge SSaffen. ES Würben mohamebanifepe BroFIamaticnen aufgefunben, in denen bie

©cpiiten tmo Suniiten gu einem gemeinsamen Aampfe aufgeforberi Werben.

Selbsthilfe bet russischen gubetu

Die Hefte gegen Me gnben in Btelitopol pat fiep, Wie bet „Dagi.

Bunds djau" auS Beter Burg geschrieben wirb, ba auf bie Bolzet niept 5er geringste Berlaft ist, gut Selbsthilfe ein jübifcpeS Begiment gebildet, bag auS dreihundert Btann guftbolf unb fünfzig Beitern

Beftept. Die Btannfcpaften finb mit Bebolbern bewaffnet. Hebun­

gen werben außerhalb ber Stabt abgepalten, in ber Stabt bagegen öfters Sßroben beranftaltct, um festzustellen, in Wie langer Seit fid) baS guftbolt auf einem bestimmten Blaß berfammein tonne. Su Ostern patte man gubenberfolgungen befürchtet, gn ben Oster«

feiertagen marschierte beSpalb baS gnftbolf in Aolonnen bon je 50 Btann, bie Beiter in Heineren Erteilungen bon je 10 Btann burtip bie Straften ber Stabt.

§cntfń}t# salty.

greitag, ben 23. guni 1905.

Der Anis er Begab fi dp auf ber Hopengoßern nadp Aiel. ©eftern morgen mürben im ©arten ber BtarineaFabemie bie bom Aaifet ber Efabemie gesehensten Büsten beS BigeabmitalS bon gadpmenn unb beS Admirals bon Anorr entpüßt. Später nahm ber Aaifer auf bem Durbinenfreuger „Sübecf" an einer Brobefahrt teil, bon ber er um 12 Upr gurüdfeprte. En Borb ber Hopengoßern empfing ber Aaifer ben gürften bon Sftonaco, ber auep gum grüpftücE geloben war. Bacpmittag stattete ber Aaifer bem Bringen Heinrich im Agl.

Sdploffe einen Befndp ab. EbenbS fanb an Borb ber „Hopengoßern"

ein Diner statt. Bor ber Dasei berteilte ber Aaifer bie Breife an bie Sieger ber £)gean*2Bettfaprt; ben 1. BreiS an üBr. Btarfpaß, ben 2. BretS an Herrn DietgenS (gadpt Homburg) unb ben 4. Breis an Btr. ©eorge Sauber (Enbpmion). Der ©eWinner beS 3. BreifeS Earl of EraWforb ist nicht in Aid.

©egen bie neue Berfonentarifreform macht sich auch in Süd*

beutfdplanb eine Wadpfenbe Bewegung auf, nachdem man bort immer n:ehr ersannt bat, baft biefe angebliche Besonn tatsächlich nur eine Bcrtcuenmg beS BeifenS herbeiführen Würbe.

Die Bewegung gegen ben neuen Etfenfeahntarif beantwortet ein palbofftgtöfer Ertifel damit, baft ber preuftifepe Saubtag sich gründ*

faßlich dahin ausgesprochen pat, die Darifreform foße den ©efiepts*

ftunft ber Beremfachung boranfteßen, aber feine Berminbermtg beS Ertrages auS bem Berfoncnberfehr hevbcignführen. ÜBan werbe im Bublifum gut tun, sieb mit der DatfacPc gu befreunden, baft bie ge*

plante Berjonentarifrcform ein einheitliches, bon bestimmten leiten*

den ©efidjtSpunften bedingtes ©angeS bildet, auS bem man nicht WißFürlicp ben einen ober anderen Dcii ausscheiden sann; man dürfe demgemäss ben gegen cirp Ore De He ber Besonn in ber Oeffentlicp*

feit erhobenen Bedeuten fein grösseres ©ewiept beilegen, als sie tat*

sächlich hoben. — ©egenüber- solchen Enfcpammgen born grünen Difdp Wirb eS noch tüchtiger Erbeif in der Breffe unb int Bublifum bedürfen, um den gaß ber rüdfcprittlidpen unb den Berfepr belasten*

ben Bestimmungen herbeizuführen.

Der alte Streit gwifepen bem Zentrum unb ben Bden im Buhr*

gebiet ist Wieder erWacpt. Der Bodmmer „SBiarnS BolSfi" sündigt für bie Essener ErfnßtooM gum BcidpStagc einen eigenen Aanbt*

baten an unb fordert bie Bolen auf, gegen baS Zentrum gu stimmen.

Die BerggefeftFommiffi . beS Herren!) cm fcS napm den ©efeß*

entWurf über bie zeitweise BhßungSfpcrre mit ber einzigen Ebän*

berung an, baft nicht ber 31. fBärg 1905, sondern ber Dag ber Ber*

fünbigung beS ©efeßeS der Dermin fein foß, bis gu Welchem bie Blutungen uoep eingereicht Werben sönnen.

Eine Beurcgelung ber Aommimalbcficnmmg ber Beamten gu finden, ist schon bor mehreren gapren berfuepi Worden. Da bie Heranziehung ber aftiben unb der nicht aftiben SBilitärperfonen unb ihrer Hinterbliebenen durch die Beiordnung born 22. Degcmeber 1868 gum ©egenftanb ber BeidPSgefeßgeStmg geworben ist, so sonnten für eine lanbeSgefcßlicpe Beurcoclimg nur bie Fommunalen steuerlichen Borrecpte ber Beamten, ©etftlicften unb Schier in grage fommen. gür bie fcplieftlicpe Entscheidung der grage, ob bie Steuer*

borrecpte dieser Beamtenfategorien bauernd aufrecht gu erhalten fein Werben ober ob niept bielmepr baS Bcrlangcn, den ©emeinben bie beße Besteuerung ber Beamten, ©eifttiepen unb Scprer gu ge*

statten, als berechtigt anguerfennen fein Wirb, bürste fiep ein pin*

reichender Enpalt daraus ergeben, baft bie Staatsregierung bie fepon bei Beratung beS AomnumalabgabcngcfeßcS im Sarrbtage er*

bobene gardening sofortiger Abschaffung ber Beamtenpribilegicn nur im HinMicf auf bie Scpwicrigfeiten, bie fiep bezüglich ber Ent*

fcpäbigungSfroge- perauSfteßcn, abgewehrt pat. ©elingt eS, die Beamten, ©eiftlicpen unb Scprer für ben mit einer Beseitigung ihrer Sieuerborrecpte berbunbenen EitSfaß an Etnfommcn gu ent*

schäbigen, so bürste damit ber Ießte ©rund gegen bie Aufhebung der Borfäpriften über bie Einfcpränl'ung beS fommunalen Be*

fteuerungSretipteS gegenüber ben genannten Beamtenfategorien pinfäßig Werben.

Die Arbeiterbewegung im rpetntfcf)=WefifäIifcpett gnbuftrte*

begtrf gewinnt Weiter an EuSbepnung. Eufter ben Bauarbeitern unb Brauern Werben audp bie SBetaßarbeitcr bon ipr ergriffen, unb neuerbingS bropen audp bie Arbeiter ber Aruppfcpen gabrif mit einem EuSftanbe. Die EifenbapnWerfftättcnarPeiter dieser girma hielten eine Bcrfammlung ab, worin eS Wegen Sopnbiffercngen gu erregten Debatten fam. ES Wurde eine Aommiffion getoäplt, bie bei ber Direktion borfteßig Werben foß. SBürbe man fiep niept einigen, so fei ber EuSftanb gu proflamicren.

DaS DiSgipIinarurteil gegen einen ßeprer fBiiielfcplencnS ist geeignet, in ben weitesten Areifen Eufmerffamfeit gu erregen. Der betreffende Scprer patte fiep abfäßig über die „Baroie", baS Organ ber Ariegerbereine, geäuftert, insbesondere deshalb, Weil eS bie Bamen derjenigen 3BitgIieber beröffentlichte, bie wegen iprer poli*

tifepeu ©efinnung auS Ariegerbereinen ausgeschlossen Waren. ÜEßegen Beleidigung ber Arieger ber eine unter Auflage gefteßt, Wurde der Scprer foftenloS freigesprochen, ba er nur WapreDat*

f a dp e n geäuftert habe und ber bon ipm gebrauchte EuSbrucF

„Ariedperberein" audp im Deutschen BeicpStage angewendet worben fei._ Droß dieser Freisprechung Wurde baS DiSgipIinar*

Perfahren gegen ben Seprer eingeleitet, baS mit feiner EmtSent*

feßung endete! gn dem ErFenniniS peiftt eS u. o.: „ES sonnte

ihm niept unbefannt fein, baft BroteFtor bet Ariegerbereine Seine SBajeftät der Aaifer unb Aönig ist unb baft baS AriegerbereinSWefen seitens beS Staates unb ber Staatsbehörden stets unter ft üßt unb in Ießten gapren namentlich wegen feiner Bedeutung im Aampfe gegen bie nmftürglerifdpen Bestrebungen ber Sogialbemofratie überaß ge­

fördert Wirb. Er muftte fiep sagen, baft öffentliche abfäßige unb pämifdpe Bewertungen darüber eines Beamten unwürdig feien und fidp mit ber bon einem Beamten gu fordernden patriotischen Betäti­

gung nicht beitragen. Seine ©efinnung betrat fiep

als

so un- patriotisch, taftloS unb eines Beamten unwürdig, baft fie bie fepärffte disziplinarische Strafe berbient."

gn Deuts<h*SübWeftafrifa gelang eS bem Sei^tnant b. B. bon Drotpa, am Hubup bie ©rootfonteiner Bastards, einige 20 ÜBeufcpm, gu befreien, mit ihnen audp bie Ainber ber deutschen Ansiedler DenF*

linger und SeWancgpF auS Bethanien, bie bon EorneliuS greberict einige ÜBonate mitgeschleppt worben Waren. Euf ber Seite beS geinbeS fielen biet Söitboi, darunter Epriftofth Sambert unb bie Benegaten Bur gafob SBiißer unb Bastard ©erb Engelbrecht. — Ein amtliches Delegramm auS äßinbpuF meldete gestern: bon Drotpa, Seutnant b. B. beS gnfanterie-BsgimentS Br. 131, im Botronißengefedpt südwestlich ber Fleinen AarraSberge bei AanibeS am 14. guni b. g. gefallen. Bigewadptmeifter b. B.

greiperr b. Apapnadp, geboren am 24. 9. 78 gu Homm i. ŚB., früher im DmgonenBcgiment Br. 19, bat fidp am 14. guni b. g. beim Entladen feiner Btftole aus UnborficptigFeit burdp bie Brust gem fepoffen unb ist bald darauf gestorben.

J U i Ö « K

DaS österreichische Herrenhaus napm nach mehrstündiger De­

batte ben Boßtarif, sowie baS Boßiarifgefeß an. Sämtliche Bebner sprachen bie Hoffnung auS, baft eS immer noch gelingen Werbe, bie wirtschaftliche Einpeit mit Ungarn aufrecptguerpalten; anbernfaßS aber werbe bie Begierung retiptgeitig für bie Begelung beS panbelS- politifdpen BerpältniffeS gu ben ausländischen Staaten unter SBap*

rung ber gntereffen ber diesseitigen BeidpSpälfte borforgen.

Bubapcfter Abgeordnetenhaus. Die BHtglieber beS neuen un­

garischen AabincttS Wurden bei iprem Erscheinen im Saale mit Beidpen beS BFiftfaßenS empfangen. Sonst War aßeS rupig. Der fBinifterpräfibent gejerbarp überreichte bem Bräfibenten baS fönig- licpe Handschreiben, Worin bem BeicpStage bie Ernennung beS neuen AabinettS mitgeteilt wirb unb berlaS bann eine Er»

tlänmg über bie Umstände, unter denen bie Ernennung eine#, über ben Borteion stehenden AabinettS erfolgt fei. Der SBinifter*

präfibent Pegeicpnete als Hauptaufgabe beS AabinettS, bie Ernen­

nung eines parlamentarischen ÜBinifteriumS gu ermöglichen, baS bem jeßigen baldmöglichst folgen foße, unb legte bann berjepiebene ©e- feßentwürfe betreffend gnbemnitätS*BeWißigung, BeFrutierung und Entsendung ber QuotewDeputation bor. B^^bent gnftp erFIärte hierauf, baS HouS Werbe bezüglich ber Borlagen beifügen, gt*

biesem Eugenblicf bat ber Btinifterpräfibent, ein gWeiteS Fönig- HcpeS Hanbfcpreiben beriefen gu dürfen. Unter ben Abgeordneten entstand eine grofte Aufregung, Weil sie bermuteten, baft in dem zweiten Handschreiben die Beringung beS Houses beifügt Werbe, und weil sie die Beringung deS HonfeS so lange pinauSgufcpieben Wünschten, bis dem neuen SBinifterium bom House ein BtifttrauenS-;

botum erteilt ist. Bräfibent guftp erFIärte, er Fönne baS HonM schreiben niept beriefen laßen, ba der beiliegende ©egenftand der DageSordnung, die Borfteßimg der SBinifter, nodp nicht erledigt fei. Daraufhin Wurde die Stßung suspendiert. — Sämtliche Buda*

pester Blätter der Aoalition erflären das Fönigliöpe Handschreiben für staatsrechtlich bebenflief), der Btoei fei nur eine irreführende ÜBeinung über die berfaffungSWidrige SBiffion gejerbarpS. gut besonders schwerwiegend wirb erFIärt, baft baS Handsdpreiben gu berftepen gibt, in den Armeefragen Würben niept einmal bie Bor- fdpläge ber 3Bajorität entgegengenommen werben, Weil biefe grage#

gu ben Herrfcperretipten gehörten, gerner Würde in dem Schreiben beS AönigS dabon gesprochen, daft der jeßige Bapmen der Armee unbedingt aufrecht erhalten Werden müsse, geldgeugmeifter Baron gejerbarp ist ein alter Haudegen, der Wiederholt erFIärt pat, daft er fiep auf SBunfcp deS AönigS jederzeit in Stüde hauen Iiefte.

UeberdieS betrachtet er fiep als Soldat, der einfach gu gehorchen bat. Bur so läftt eS fiep erflären, baft gejerbarp im Elter bort 72 gapren, ungeachtet feines unbefriedigenden ©efundpeitSguftan- deS, eine Boße übernimmt, bor der jüngere Aräfte gurüefgefepeut hätten. Die SBitglieber deS AabinettS gejerbarp find durchweg SBänner, die unter normalen parlamentarischen Berpältniffen nid SBinifter geworden Wären, und an die man fidp nur deSpalb Wandte, Weil Bolitifer, die eine Brunft gu haben glauben, für das 9Bim

nifterium niept gu gewinnen Waren. ,

gn ben Bereinigten Staaten tron Borbanterifa tritt die Epinefenfrage Wieder auf die DageSordnung. DaS Selbstbewußt*

fein der Epinefen in der Union ist infolge der japanischen Siege fepfl gewachsen, und sie Woßen fiep daS EinWanderungSberbot niept mepc gefallen lassen. So erFIärte dieser Doge der Epinefe Ben See, dec in Elebeland an der Spiße einer Berbindung der Epinefen fiept, daft die in EmeriFa Wohnenden Epinefen einen Berein gef dpioffen patten^

dessen Btoeß ber Scpuß ber gntereffen ber Epinefen in ben Bereinig­

ten Staaten fei. En erster Steße handelt eS fiep um baS Bedftt bec Epinefen, opne irgend welche EinfcpränFungen einzuwandern un9 hier ansässig gn Werben. Ben See erFIärte, baft bie dpinefijöpe Be­

gierung durch ihren ©efanbten in SSafpington bie Epinefen der Ber­

einigten Staaten aufgefordert pabe, fidp gum Stpuße iprer gn­

tereffen gu organisieren.

(2)

©leimiger Radjrtdjtciu

ŚUteWap ». 23. 3uni 1005 Rerwfür. 1188 u. 16

# 2}er. ErmenimSfd)uß titelt am Dienstag nachmittag unter Borfiß beS StabtratS Ś lu g e eine Sißuug ab. ©B lagen 15 Ermengefuche gur Begutachtung bor, babon mürben 12 bewilligt, bie übrigen abgelehnt. EPan beschloß, bie Dt. ^pillerfchen StiftungS- ginfen mit 170 SJZf. an sechs umerftüßungSbebürftige Personen gu Oerteilen. Dem Bericht über bie ©eßhäftStätigfcit ber Ermenber*

-maltung für baS %aßr 1904 entnehmen mir: Die ©efamifoften ber Ermenpflege beliefen sich auf 118,160,96 EPf. Euf ben ä'opf ber Bebölferung entfallen bemnad) bei einer Seelengat)! bon 59 222 1,99 2ftf. Em 31. ERörg 1905 befanben sich im Ermenhaufe 20, im latholifchen EBaifenhaufe 41, im ebangelifchen EBaifenhaufe 4 Pfleglinge. Die ßafyl ber Personen, bie laufenb unterftüßt wer*

ben, betrug am 31'. EPärg 1026, bon biefen finb 876 DriSarmc, 85 Lanbatme unb, 65 ßrembarme. Unter baS ©efeß über bie außerorbentliäßen Ermenlaften fielen an ©eifteSf raufen, Blobfinnigen, fallsüchtigen, taubstummen unb Blinben 82 Per»

fönen. DaS born OrtSarmenberbanbe ©leimig aufgubringenbe drittel ber Pflegefofien begiffert fiäh auf 17 517,03 SPf. tie ßoften für bie im ©leimiger ßranfenhaufe auf Rechnung ber Ermenfaffe untergebrachten Ermen betrugen 6295,95 2Pf., bie kosten für bie brei ftäbtifchen EBöchnetinnenpflegerinnen 675,49 EPf. tie (Stamm»

rotte ber betn ©emeinbeWaifenrat gur Beaufsichtigung übermiefenen Bormunbf chasten enthielt am 31. Rfärg 3303 EBatfen. Beim Bot*

munbfdjaftSgericht mürben 22 Enträge auf Enorbnung ber für»

forgeergiehung gesteift; babon mürben 8 gurüefgemiefen begm. gurücf»

genommen, 7 genehmigt, 6 fäüe schweben noch.

□ für Schlesien, für Preussen, für Deutschland! EIS bie Schlesier, so schreibt bie „Schief. Zig.", um ihren berechtigten En*

sprächen gegen bie bureaufratifchen Hemmnisse ber ßentralbehörbe 9iad)bruc$ gu berleihen, am 17. februar 1902 gu einer BolfSber- fammlung gufammentraten, gaben sie baS erste Beispiel eines pro*

birtgieüen Zusammenschlusses ohne Unterschieb ber Partei, gur fach"

lichen Erbeit für Probing unb Staat. $Iar aufs Ziel gerichtet, bei alter ©ntfehiedenheit beS EBitlenS łopat unb mafeboü, haben sie baS, mag sie gewollt, im EBefentlichen durcijgefeßt. Sunt gWeitenmale haben nun bie Schlesier in einer BolfSberfammlimg ihre Stimme erhoben, bieSmal für eine Lebensfrage, bie sich nicht auf unsere , probing befchränft, fonbern alle Preußen, alte deutschen an*

geht. Bitt ber SBudßt einer großen BolfSfunbgebung ist bon Säble»

ften aus bie Regierung gewarnt Worben bor einer Verteuerung des Reifens, bie ba§ Wirtfcfjaftlidpe, gesundheitliche unb geistige SBohl beS BoIfeS gu schäbigen droht. Euch bieSntal bürfen Wir hoffen, baß ber ©rfolg nicht ausbleibt. Die bon Schlesien ausgegangene Bewegung greift schon sichtlich in anbeten Probingen um sich; unb

;Wenn fie atterWärtS ben ©straftet maßboder ©ntfehiebentmt be*

Wahrt Wie bei uns, so muß bie Staatsregierung mit ihr rechnen.

Senn biefe Bewegung entspricht, nicht nur ben wirtlichen Bedürf­

nissen beS BoIfeS, fonbern steht auch im ©inslange mit betn aus­

gesprochenen EBiden unseres Kaisers unb Königs. Der 20. futti :1905 ist Wie ber 17, februar 1902, ein Datum nicht nur in ber schle­

sischen, fonbern auch in ber preußischen unb beutfehen ©efdjid)ie, ibenn er weift ben EBea, auf bem eine gesunde $ehnat8politif, in ber sich ade Stäube ttttb BerufSHafftm gufammenfinben, gum EBoljle beS BrficrlcmbeS wirsen sann. ©ine ©hre bleibt eS für unsere Probing, baß ber schlesische Ebler guerft bie Schwingen regt, um sich über bie.

Beflcmmenbcn Schränken ber Parteien gu erheben unb baß Schlesien allen beutfehen LanbcSteilen borangeht mit einer %at: für Schlesien, für Preußen, für Deuts cßlanbl

O DaS frottleichnnmSfeft Würbe gestern in ber üblichen feier­

lichen SB eise begangen. Die Progeffion bewegte sich bon ber alten fßfarrfirdje auS über ben Ring bis gur Rifolaifitaße unb über bie Beuthener unb bie Pfarrftraße Wieber gurücf.

Die Beteiligung war bieSmal außerordentlich start, ber im­

posante Zug, auS bem bie prächtigen Banner unb sahnen herbor»

ragten, Wollte gar fein ©nbe nehmen. Da baS Eßetter sehr günstig War, so todte baS hehre sträfliche Schauspiel kaufende bon Z»*

flauern auf bie Straße.

Q Die Session III Oppeln ber Sdjlefijch-Bofenfdje» Bange*

Piers S-BerufSgenoffenfchnft hielt am EPittWoch in Leobfdjüß ihre sah- reSberfammlung ab. ©S hatten sich bagu 43 Delegierte cingefunben.

Der ©tat für 1906 wurde auf 10 650 EPf. feßgefeßt. EuS bem Be»

riäßt beS technischen Euffichtsbeamten ging herbor, baß er feit. bem 10. EPai 6 Greife rebibiert hat. ©r hat bielfach noch EPdngel an den, Rüstungen gef im ben; auch waren bie Lohnbücher nicht überall in Órbnung.

# Ueber baS Berfahren ber Straßenbahn bed fnbufiriebegtrfs, ErBeiiertoodienfarten nur für Bormittag* unb Rachmittagfahrten gelten gu lassen, War born EBanbetet eine BefchWcrbe an bie Röntgt,

©ifenbahnbireftion %attotoiß abgegeben worben. Darauf ant­

wortete biefe: „Die ©inrichtuwK baß bie #n* unb Rüdfaßd auf .ErbeiterWodienfarten Bor* unb RtxhmittagS unternommen Werben muß, WiE bie Schlesische Kleinbahn Efticngefedfchaft Wegen ber berfdfiebentlichen Betrügereien getroffen hoben, bie bei ber Straßen- bahn bergefommen find, inbem bie Erbeiter häufig teils burd) Täuschung, teils im ©inberftänbniä mit ben Sd)affnern eingelne fahrten Picht fopieren ließen, um sie an bem bet reffen ben Dage noch einmal gu benußen. Euf bie BeförberungSbebingungen hot die EuffichtSbehörbe feinen ©influß, Wir sönnen beShotb in btefer Sache nichts heranlassen. Bemerfen möchten Wir, baß foldje Seitliche Befchränfungen bei ber Staatsbahn fcbenfadS ni<ht Bestehen. Bei ber Staatsbahn sönnen bie ErbeiterWodienfärten an 6 aufeinanber folgenben ErbeitStagen entWeber täglich gur Ein­

und Rüdfahrt ober harten gur einfachen gahrt gWischen EBopnort unb ErbeitSftede gur beliebigen DageSgeit benußt werben." Die EPaßregel ist nach btefer Darlegung auS freier ©ntfdfließung ber

^HeinbahnberWattung entstauben, unb Wenn biefe sie mit bem Schüße gtgen Betrügereien begrünbet, so sann ihr nur schwerlich ein Bor- Wurf gu machen fein, Wenn nicht guglcidj ein Mittel gegeben Wirb, baS auch bet Doppelfahrt am Bormittage ober am Rachmittage bie Kontrolle sichert. DaS sonnte aber wahrscheinlich in einer Bescheini­

gung beS ErbeitgeberS auf ber Rüdfeite der Eßodjepfarte gefunben Werben, bie bie R i W t u n g ber Hinfahrt unb bie Richtung ber Rüdfahrt angäbe unb baburch sehen Zweifel loste. Sßir empfehlen ber BerWaltung, baS gu überlegen unb balbigfte SRilberung gu schaffen. — UcbrigenS ging unsere Enfrage an die Röntgt, ©ifen­

bahnbireftion am 28. Epril 1905 ab unb die Entwert bei uns nach a cht Sßochen, am 22. %uni ein. SSenn bie Direftion gu allen Ent­

werten so biel Zeit notWenbig hot, bann scheint fie both arg über»

bürbet gu fein. Beim Briefberfehr mit ber Hgl. Regierung hotten Wir nur groei brei bis hier ESodjen gu Warten.

§§ Der Ärtegerbemn hotte gestern ©eneral-Epped, Wobei ber Borftßenbe, EmtSgerichtSrat Schiller, beS freubigen ©reigniffeS im ^ohengoffernhaufe gebachte. Rur Fahnenweihe nach Schwieben Wirb eine Deputation entfenbet. Für bie Fotme Würbe ein Fohuen- nagel gestiftet. DaS 33. Stiftungsfest Wirb am 2. %uli im Dheater- baufe begangen. Runmehr fcbilberte ber 1. Schriftführer, $am.

©Wobg, die bielumfaffenbe Dätigfeit beS 1. Borfißenben, der am gestrigen Dape 10 %aßre Rtitglieb beS BcreinS War. ©in Duarteit trug mehrere Lieber bor.

# Der LctjrerPerem ©TettotP begrüßte am Dienstage in feiner

!PbonatSbcrfammIung über 40 RHtglieber. Reftor Itrbaned, Lehrer Scadel unb Lehrer Weltmann Berichteten ausführlich über bie pro*

bingial-Lehrerberfammlunp in Brieg. EP argen unternimmt ber .Berein in (Gemeinschaft mit btn paritätischen Lehrerbereinen Zobrge

unb Ratibor einen EuSflug nach Rauben.

# Sein 25jahrige§ Stiftungsfest begeht ber ©bangelifche Spanner- unb SfünglingSberein ©IetWiß am fommenben Sonntag Jm Äheater* und PongertßauS. Em Sonnabenb abenb ist bereits

eine Borfeier, Wobei lebende Bilder au§ dem Leben Luthers gur Borführung gelangen. Der Sonntag bringt ein großes ßeftfongert,

©efangSbovträge u. a. m. Den Schluß der Feier bildet ein großes Feuerwerf.

# ©in Fest für unsere Stiemen im besten Sinne beS EBorteS war eS, baS bet Durnberetn „Vorwärts" am gestrigen Feiertage gegeben hat unb ber BergnügungSauSfcfjuß bars mit (Genugtuung auf bie Wohlgelungene Beranftaltung gurüdblideu. Unftreibar Wissen ihm Slit unb Sung bafür Dans, unb insbesondere bie kleinen bürsten bie Siebers ehr so fröhlicher Stunben wie gestern nachmittag lebhaft Wünschen, Stauben, bie bei Spiel unb Sdjerg nur adgu rasch ber»

liefen; Der Beranftaltung im Logengarten, ber noch ben Scfmmcf beS bargeftrigen BlmnenfefteS trug, ging ein prächtiger Umgug burch bie Stabt borauS, in bem bie Stinber gahlrcich unb in ben berf(hieben*

artigsten Stoftümen üertreten Waren; ba gab cS SHotonS, tiroler unb Dirolerinnen, Solbaten u. a. m. Euch ber bereingelten ©ruppen unb ber gefchmüdten ©esährte, barunter ein Feftfdjiff, Sportswagen unb Foh^räber fei gebacht. %m Logengarten hotte man auf aßeS mögliche Bebacfjt genommen, WaS ben kleinen Freube unb Spaß bereiten sonnte. Die ©inlabung hielt, WaS sie in ihren Berfen ber»

sprach, bie %ugenb sonnte sieb nach ^ergenSluft auStoden unb oben*

drein Würbe sie „feftionSWeife" mit EBürfteln gefüttert. DaS War auch nicht ohne, denn bie EBürfteleffer bürsten sich ber £>änbe nicht bebienen, ein ungemein brodiger Slnblid. Söir Wollen hoffen, baß nicht nur biefe Fütterung ben kleinen, fonbern baS Fest überhaupt

©roß unb SHein gut befommen ist.

[] Born Blumengießen. — ©in mit blüpenben Blumen beftedter Baifon bietet gewiß einen schönen Enblicf für bie Borübergehenben unb ist ein ©egenftanb ber Fr cube für ben Befißer. Edein bie Un­

terhaltung unb Pflege ader dieser SHnber Floras bringt auch manche esorge mit sich. Soden Blumen wachsen unb gebethen, so müssen sie in erster Linie baS nötige EBaffer erhalten, unb gerabe baS Blumen*

gießen ist ein ßapitel, über daS so mancher Blumenliebhaber unb Blumenbefißer ein Lieb fingen und ein Lieb fingen sann. So fon*

berbar eS biedeicht auch auf ben ersten Blies erscheinen möge, — baS Begießen ber auf bem Baifon fteßenben Blumen ist — so schreibt bie „Rationalgtg." —, eine $unft, bie nur wenige berftehen, gum Schaben ber Blumen unb gum Eerger unb Berbruß ber Mitmen*

sehen, in erster Linie berjenigen, bie unter bem unerfahrenen unb ungeschälten Blumenbegießer wohnen. Zunächst gum Schaben ber Blumen 1 ßier gelten bor adern gWei grunbfäßltche Borfchriften, bie unter aden llmftänben befolgt Werben müssen, Will man auch einen

©rfolg feiner Btumengucht sehen unb erleben. 1. ©ieße niemals Blumen um bie EPittagSgeit, unb überhaupt solange nicht, als bie Sonnenstrahlen mehr ober minber fäßeitelrecht auf ben pflangen stehen. Diese Lehre ist eigentlich eine so felbfiberfiänblichc, daß man sich Wirflieh nicht genug munbern sann, Wenn man immer Wieber gegen biefeS ©efeß fündigen ficht. 2. ©ieße Deine Blumen mehr­

mals am Dagel ©ine gange Engahl bon EPenfdjen glauben ihrer Pflicht gegenüber ben Blumen bodauf ©enüge getan gu hoben, Wenn sie einmal mit ber ©ießfanne ben burftigen ©ewächfen ©r- frifcljung bringen unb sie bei btefer ©elegenheit recht grünblich ein­

wässern. DaS ist aber gnmbfalfd)! EPan muß baS SB etter, bie Demperatur, und nicht gu bergeffen, bie Ratur ber Blumen babei Berüdfichtigen. ,ßat g. B. am Dage ein heftiger unb heißer EBinb geweht, so ist am Ebcnb schon Wieber ade» auSgetroduet unb bet*

dorrt, WaS am EPorgen bor EBafferreichtum schier triefte. Enberer- Jetts bebingt eS bie ©haraftereigentümlid)feit Wieber anberer Bai*

fongierben, baß sie nur mäßig feucht gehalten Werben, ba anbern*

fadS bie ©rbe leicht berfauert unb bie Śurgcln abfaulen unb ab­

sterben. EBic unb Wann man nun auch Blumen gießen möge, eines halte man sicher bor Engen, unb bamit formnen wir auf ben Ber­

druß ber Mitmenschen: fein Blumentopf ohne Unter- f a ß. EBer biesem Pringtp nicht fmlbigt, ist eine ©efaßr für bie unter ihm Wohnenbe Partei unb bie arglos auf ber Straße manbcln*

ben Passanten. Denn baS EBaffer, baS mit biel Fleiß unb EPüße oben auf baS ©rbreidj beS DopfeS gegossen Wirb, läuft halb unten Wieber heraus. Der traurige ©ffeft eines solchen BlumengießenS ist lebiglid) ber: bie Blumen werben troclen unb bie EPenfdjen Wer­

ben naß! EBenn sich aber btele EPenfchcn biefen „Segen" bon oben nicht gefaden lassen unb gornbebenb gum ßadi laufen, so sann man eS ihnen nicht berbenfen. Dabei muß auSbriidlich betont Werben, baß in ben adermeifien Fäden nicht böse Elbficht, fonbern lebiglid) UnfenntniS, nicht RüdfichtSlofigfeit, fonbern Unwissenheit bie Ver­

anlassung gu solchen unliebsamen unb EtergerniS erregenben

„ EBafferfdfgufpielen " ist.

b. ©ine Saunenn bon Besonntem Rufe gab bor bem ©leiwißer Schöffengericht eine ©aftrode. ©S War dies bie EBirtfchafterin

©milie S a j u f d), gebürtig auS Brgeginfa, bie sich in mehre­

ren Fäden Wegen Betruges gu beantworten hotte. %m Sommer 1904 bereifte sie in ©efedfehaft eines jungen EPanncS berscht ebene Stabte DeutsdjlanbS. %n DreSben unb später in BreSlau Würbe baS 4?od)fiapIerpaar berßaftet. Bor bem Breslauer ©eridjt Würbe fürglich bie Enges tagte gu einer bierjährigen Zud)thauSftrafe ber*

urteilt. Eußerbem Wirb sie sich nächstens and) noch bor einem an­

beten oberfdjlefifcljen ©cricht gu berautWorten haben. ©incS DageS erschien sie bantalS mit einem anbeten EPäödjen bei einem Kaufmann p. in Elt-©leiwiß, mit bem sie einen oberflächlichen Berf ehr unter­

hielt. Sie Wußte ben sperrn burd) lügenhafte Vorspiegelungen gu bewegen, ihr 15 EPf. gu leihen. Óbgleidj p. ihren Eßortcn feinen großen ©Iauben beimaß, gab er hoch baS ©elb her. %n einem an­

deren Fode hotte bie Engeflagte ein Buffetmäbchen, mit bem sie gufammen in Stedtmg War, um 23 EPf. gepredt. Sie fäjwinbeltc dem EPäbd)en bor, baß sie ein Sparfaffenbudj ber föattotoißer Spar*

fasse befiße, Wo ihr Ber mögen hinterlegt fei. Dabon war aber fein SBort Wahr. Die Engeflagte Wanbte sich nad) ßattoWiß unb trat bon bort auS mit ihrem ©alan bie bcrljängniSbode Runbreife an.

DaS ©ericht erachtete sie für fchnlbig unb berurteilte sie gu einer Weiteren ©efängniSftrafe bon 9 EPonaten.

):( Der Ber fasset beS Deutschen Zola bor ©ericht. Bor ber

©leiwißer Straffammer fianb heute ber frühere ©rubenfteiger Otto Philipp auS 5!önigShütte, ber sich Wegen Bcleibiguttg beS BergratS Fiebig in Zobrge gu berautWorten hotte. Der ©egenftanb ber heu­

tigen Berhonblung bilbete eine bon Philipp ber ©leiwißer Staats­

anwaltschaft am 26. September erstattete Eingeige, Worin er ben Bergrat Fiebig beßhulbigt, in einer DiSgipIinarunterfinhung gegen ben Steiger DofarSfi baS preiofod gefälscht gu hoben. Racßbem bie Borgänge, bie ber Enflage gu ©runbe liegen, ausführlich erörtert Worben Waren, Wobei ber Engeflagte bei feinen Eufdjulbigungen berharrte, Würbe gu nächst als Sachberftänbiger ber ŚrciSargt Dr.

DracginSfi au§ Zobrge bemommen. ©emäß feinem Entrage be­

schloß ber ©eridjtShof nach furger Beratung, ben Eingejagten behufs Borbercitung eines ©ntachtenS übet feinen ©eifteSguftanb einer öffentlichen Irrenanstalt gu überweifen. Die befannte Schmähschrift beS Singes sagten: ber „deutsche Z°lo" hot mit bem borliegenben Fode nichts gu tun.

# Ein ©enteffiarre erbrauste eine 27 ^aljre alte Frau bon ber

^'ohanniSftraße im Stabtteit PeterSborf; sie Würbe bem bremsen«

hause gu geführt.

# Boltgeinodjrtdjfen. ©in schwerer Diebstahl Würbe am EPittWoch auf ber PreiSWißerftraße 44 berübt. Dort Wohnen ein

; Schlosser unb bret EPaurer, denen auS ber unberfd)Ioffenen EBoß- ftube eine große Menge Sachen: ßleibungSftüde, Uhren, Koffer, gestohlen Worben finb. DaS DiebSgut hot einen EBert bon runb 120 EParf. %n Verbucht fbmmt ein EPaurer. — Urfunben*

f ä l f ch u n g ließ sich ein auf bem Bau ber ßgl. Maschinenbau«

unb Küttensdjule beschäftigter EPaurer baburch gu Schulben fommen, baß er gu Ungunsten seines ErbeitgeberS eine ErbeitSbejchcinigung fälschte. — ©in betrügerischer Hausierer ist gut En*

geige gebracht Worben, ©r ließ in einem ©leiwißer ©afthaufe ©e*

Winne ausspielen nach bem Besonnten Spftem „Drei unter $unbert".

Um nun ben Spielern baS ©ewinnen gu erschweren, berWaßrte er

Me Ru mirtem 1—10 in ber Dafcße. — De 8 V orf ernenn at e9 beraubt Würbe am Mittwoch nachmittag ein Erbeiter bon ber Petri«

ftraße, ber in einer Destille gegedßt uno bann in ben Bromencxden»

anlagen eingeschlafen war. Dem noch unermittelten Diebe fielen 12 Mars in bie $änbe.

© EIS F«nbfacßen Würben bei ber ©leiwißer Poligei gemeldet:

eine silberne Damenufjr, eine ©ranaibroftihe unb eine Kmbermitße.

** ©bangeliftße (Gemeinde. Sonntag, ben 26. %uni, borm. 8 Uhr: FrüßgotteSbienft. Pfarrbtkar ©runbmann. Borm. 9% Uhr:

$auptgotteSbienft. (Kircßeneßor) „Sehet, Welch eine Liebe", ©hör auS „PauIuS" bon MenbelSfon. Podeste für bie Schief. Diaspora- Enftalten. Borm. 11 Ußr: MilitärgotteSbienft. Pastor Schmidt.

BcuOjeucc RatfuüdEKeit.

Vohnhofftr. 24 23, Smti 1905 Fenifpr. 92 [] Sommers Enfang! ©eftem in adet Frühe ist Frau Sonne in baS Zeichen beS Krebses getreten unb ßat unS gugleicß mit bem Enfang beS SommerS ben längsten Dag gebracht, ber eine Dauer bon 18 Stunben unb 46 Minuten befaß. SBir finb nun auf ber

£>öße beS %aßreS angelangt. %eßt geht eS Wieber abwärts 1 Roch aber erfüdt unS bie ©rkenntntS nicht mit EBeßntui. Die Freuben beS SommerS stehen unS ja erst bebor. Die Luft ist Wann unb born Wonnigen Duft ber Rosen unb Lindenblüten burcßhaucßt; die munteren Böglein fingen ihre Lieber, draußen borm Dot reifen bie Früchte, wogen bie ©etreibefelber, anmutig mit Kornblumen unb Klatschrosen geschmückt.- ©S ist eine Freude, eine Luft sowohl für ben Stäbter, Wie für ben Lanbmann, bie weiten Felbfläcßen.

in ihrem üppigen SBacßStum bor sich ausgebreitet gu sehen. SBünfcßen Wir, baS ber Sommer recht schönes SBetter unb bem Lanbmann eine gute ©rnte bringt. ©§ lebe ber Sommer!

a. BegirfSleßmfonferengen. ^m Sdßulfreife Beutßen Werben auch in btefem Sommer 2 BegirkSleßrer-Konferengen abgehalten.

Die Dßemen für bie schriftlichen Erbeiten lauten: 1. „Die formalen Stufen, ihre Bebeutung unb EnWenbung im Unterricht." 2. „EBa- rum unb Wie finb bie Kinder gum selbständigen Bilden unb Lösen bet Rechenaufgaben, Welche ihnen baS spätere Leben ftedt, angu- halten?"

[] Beim KretSauSfcßuß Beutßen OS. finb bie Ferien born 21.

ßult bis 1. September angefaßt. EBüßrenb dieser Zeit gelangen in öffentlicher Sißung ber Reget nach nur schleunige Sachen gut Behandlung.

[] Beurlaubt. KreiSfctjuIinfpeftor SchWatgc in KönigShütte ist born 8. Suti bis 5. Euguft beurlaubt; KreiSfcßuIinfpettor Dr.

ScßWiercgina bertritt ihn.

[] ©rlaß für bie Eblaßfefte. Rachbem bie ©rftanfungen an epidemischer ©eniefftarre in Ießter Zeit eine erhebliche Ebnahme ber ©pibemie haben ersonnen lassen, find bie gur Berßütung einer SBeiterberbreitung ber ©enidfiarre durch Eblaßbefucßer getroffenen Maßnahmen insofern aufgehoben Worben, als baS bei ben Ebläffcn übliche Euffteden bon BertaufSftänben unb baS Feilbieten bon RahrungS- unb ©enußmitteln (Blumen, Bad-, pfefferfücßler- toaren, Obst, SBurfttoaren) sowie bon ©rinnerungSgeießen und re­

ligiösen ©ebraucßSgegenftänben bis auf EBeitereS gugelaffen wirb, derart, baß nur einheimische Händler — auS Land unb Stabt Beutßen sowie Stabt KönigShütte — bie ©rlaubniS gum ©ewerbe»

betriebe erhalten. Diese müssen auS feudjefreien Orten stammen unb in ihren EBoßnungen dürfen während ber leßten biet SBocßen

©rfranfungen an ©enidftarre nicht borgekommen fein.

[] Die EBoßl ber EBgcorbneien unb deren Stedbertreter in ber

©eWerbefteuerflaffe 3 für ben BeranlagungSbegirf Beuthen OS.

— gewählt Werben 5 Ebgeorbnete unb ebenfobiel Stedbertreter — findet am Donnerstag, ben 6. %uli, bormittagS 9 Uhr, im EBaßl- lokal, DpngoSfttaße 23/24 statt.

[J ©ine Ferienkolonie eigener Ert ist bon dem iSr. Berein Mamreß-Loge in Beutßen errichtet Worben. Diese bietet Während ber Sommerferien unbemittelten Schulkindern im Dombrowaer Forst einen täglich 7—Sftünbigen Eufenthalt, Während dessen sie aufs Beste gepflegt, mit Durn- unb %ugenbfpielen unterhalten unb durch tüchtige Märsche unb Weite Spagiergänge körperlich gekräftigt Werben, ©in Damen-Komitee überwacht abwechselnd bie EuSfüß»

rung ber ärgtlicß gegebenen EBeifungen unb ergängt bie Leitung der Ferienkoloniften, bie in tüchtige unb wohlbewährte stände gelegt ist.

%e nach den berfügbaren Mitteln, bie Wohltätige $änbe bereit ge­

stellt haben unb bie noch immer ergängt Werben, Wirb sich die Z,ak)I der Ferienkoloniften auf 30—40 sieden. DaS ©ute in diesem origi­

nellen EBoßltätigkeitSakt liegt hauptsächlich in bem Bestreben, Kinder nicht ohne gwingenben ©rund Wochenlang bem ©Iternßaufe gu ent- gießen unb in ihnen meßt baS ©cfiißl beS ^eimWeßS aufkommen gu

lassen, baS sie seelisch brückt. \ !

[] Die diesjährigen Sommerferien find bie ©SsmentaricßuTen beS Kreises Beuthen OS. find wie folgt feftgefeßt: ScßuIaufficßtS»!

begirf Beutßen OS. I: katßol. Schulen in Deutsäß-Piekar, Reuhof i und Scßarlet), sowie ebangel. Schule in Schartet) bom 8. %uli bis 7. Euguft; katßol. Schulen in SfofefStßal, MiechoWiß unb Rokittniß born 15. %uli bis 7. Euguft. SößuIauffidßtSbegirk Beutßen OS. II : katßol. Schulen in Birkenhain, BrgegoWiß, ©roß-DombroWka unb Kamin bont 15. %uli bis 7. Euguft; katßol. Schulen in Bobrek,

©ßropacgoW, ©obudaßütte, ^oßenlinbe, Kars, OrgegoW, Roßberg und Schömberg born 8. %uli bis 7. Euguft. Scßulauf fidßtS begirk KönigShütte I : katßol. Schulen in Reu-^eibuk, BiSmardtßütte unb SchWientocßloWiß, sowie ebangel. Schulen BiSmarcfhüite und Sd)Wientod)loWiß born 8. %uli bis 7. Euguft; SchuIaufficßtSBegirk KönigShütte II : bie Schulen in Lipine unb Morgenroth born 8. %uli bis 7. Euguft.

[] Die FronletcßnnmSprogeffton konnte bei herrlichstem SBetter unb unter großer Prachtentfaltung programmmäßig bor sich gehen,

©ine biel Daufend köpfige Menschenmenge beteiligte sich an der Pro*

äeffton. DaS Rathaus und eine Engaßl Käufer hatten geflaggt und Waren mit Krängen und (Grün geschmückt.

[] Fn ben fnißol. Seßulborftnnb OrgegoW berufen Wurde Rektor Schmidt in OrgegoW an Stede beS LefjrerS Bortß.

X Die Marine-Bereinigung beS oberftßleftfdjen Fnbuftrie- üegiris unternimmt am 2. %uli einen EuSflug nach PiaSniri, Wo in FritscßS ©arten ein Kongert stattfinden Wird. Die Bereinigung ' umfaßt Beutßen, KönigSßütte, KattoWiß, ©leimiß unb Zabrge.

[] Beutßener BereinSnaißricßten. Durch Statutenänderung füßrt ber ©aftwirtSberein bon Beutßen unb Umgegend bon jeßt ao bie Bcgeidßnung „©aftwirtSberein Beutßen-Stabt." Zum 1. Bor- fißenben Wurde Wieber ßerr Rabale, gum Stedbertreter $ert $anB Langer gewählt. Der übrige Vorstand feßt sich auB ben bisherigen Mitgliedern gufammen. Der Berein gäßlt gegenwärtig 84 Mitglie­

der unb hält feine nächste Berfammlnng bei ©obi-Birkenßain ab.

[] F« ber heißen FnßrcSgeit liegt bei militärischen Uebungen unb Märschen den ©enternden bie gefeßlitiße Berpflicßtung ob, Mannschaften, bie unterwegs erkranken, solange gu berpflegen, bis sie bem nächsten Militärtagarett ober Krankenhause gugefüßrt wer­

ben können.

[] Reue ©ctoerbe meldeten in ber Zeit born 1. Bis 15. $uni Beim Magistrat Beutßen 14 Personen an, während 7 ©ewerbe*

betriebe eingingen.

[] ErbeiterjuBilare. EIS Enerfennung für 30jährige Dienst*

geit erhielten auf ^ugoßütte 1 und auf Liebe-ipoffnungSßütie 3 Er­

beiter bon der Verwaltung silberne Ußren mit SBibmung nebst sil­

bernen Ketten und je 40 Mf. ©elbgefdßenf.

[] Mehr Ließt kommt in die ©mpfangSßalle am OBerfcßlefiftißen Baßnßof. Żur Zeit Werben gWei Fenster auSgebrocßen. Für Siß*

■gelegenßeit fodte man bort ebenfalls etwas tun.

[] ©enteistarre. Langsam, aber stetig nimmt Me ©eniefftarre im Landkreise Beutßen ab. 5$n der Zeit born 15. Bis 22. %um find nur nodß 12 ©rkrankungS«, darunter 5 DodeSfäde an ©eniefftarre,

(3)

angemeldet toorben. ®ie Engafel bet errirartfungen feit dem 19.

üffobember betrögt 476, darunter 282 SCobeSfäffe. ©enefung ist bis je# in 102 söffen gemeldet; eS find somit noch 92 Personen in ärztlicher Behandlung.

[] Born Sffterfte. ßür unsere Hausfrauen ist jefet eine unan«

genehme ßeit, dafe heifet für diejenigen Hausfrauen, die in unserem Zeitalter der modernen grau noch mit Küche und Keffer gu tun haben. ©Uteslieh die ßrauen — trenn man eS als ©lud bezeichnen triff —, die affe Süthens or gen auf die breiten (Schultern der Köcfein abmölken sönnen — glücflicfe die, hwlcfee in diesem trotfenen ÜPtonat noth im SöirtfcfeaftSeiat über dai nötige Kleingeld beifügen. Sßtan steht tut) bor dem OuartalSerften, und teer im %ahte nur biermal feinen ©elbbeutel stiffen sann, toetfe, trie unendlich lange so ein

©nbemonat, trie der Suni, dauert, Und gerade je%t ist die Seit, too sich auf dem BZarfte (Gelegenheit bietet, daS ©elb mit hoffen Händen auszugeben. Heut tourden gum groeiten 9ĘaIe Steinpilge und Pfefferlinge auf den ffftarrt gebracht. 2)ie Pilgfaifon bringt in die Steide der toohlfcfemecfenben (Gerichte eine neue Ebtoedjfelung.

£urdj ihren 23ohIgef<hmacf finden sie immer mehr Siebhaber und freunde. ßtir Pfefferlinge tourden für das Siter 1 2ttf. gefordert.

Reiche ^tiffe bon Śrichten treffen in diesem %abre die Beeren«

fträuchcr deS SSaldeS auf und man sann schon an der gufuhr nach dem Sparst urteilen, dafe die ©rnte recht gut geraten ist. 2Ean er«

freut fidj ordentlich an der Pracht der grofeen ©artenerbbeeren — nicht minder natürlich auch an dem festlichen ©enuffe, doch die Preise! Plan bezahlt für baS Siter grofee ©rbbeeren 60 Pfg., für die Heineren gar 80 Pfg. Blaubeeren soften daS Siter 20 Pfg.

Ś)aS ist nicht jeder Hausfrau „©efehmaef" und toer mit einem be«

fcheidenen ©tat gu regnen hat, begnügt sich schon mit dem Eroma.

%ept, too nicht gerade die fompottarme Seit ist, greift die HauB*

frau nach Kopfsalat, «Stachelbeeren ober Rhabarber, deren Preise find doch gang erheblich geringer. Statt der alten Kartoffeln toählt man seht neue Sorten. Effem Enfcheine nach und toenn man den Urteilen der ßadhleute über den augenblicfliehen Stand deS ObfteS

©Iauben fdjenfen darf, scheint da§ diesjährige Obstjahr recht üppig gu toerden. SDte Kirschen, so sagt die Plarftfrau, find recht gut geraten, fügt aber gleich hinzu, dafe bnS Siter gute Kirschen 45 Pfg.

feitet. Sie ©urfenperiode ist noch nicht angebrochen; toaS auf den Btarft gebracht toird, ist SreibhauStoare. Stecht schön dagegen find Oberrüben, Schoten, StadieSchen und Stettiche. Unser schlesischer Spargel sieht ebenfalls sehr toeife und gart aus, die galigifefjen Händler, die ihn anpreisen, bieten ihn als friesisches StaturergeugniS

— schon deS guten StufeS toegen — an. ©in unfontroffierbarer Kauf ist der ©terfauf. Ueberaff toerden frifd^e Sandeier angepriesen und in neunzig bon hundert Söffen befommt man sogenannte Kaifeier oder Kifteneier, die in den hiesigen BorratSfammern der galigifchen Händler monatelang lagern und dann als frische Sandeier in die Küche toanbeln. So toird man mitunter betrogen und bemogelt — man ahnt e§ garnicht!

w, 3n der Stopcrger Sdjulborftanbsftinmg ist an Stoffe de§

berftorbenen SDtitgliedeS, SteffenbefifeerS p. Ptathejcgpf, der Steffen«

befifeer ßrang SBiecgoref eingeführt toorben. ferner tourden die Sftitglieber dobon in Kenntnis gefeit, dafe die Kgl. Legierung den eingereichten Bauplan für daS bierte 20flaffige Schulgebäude, daS an der BiSmardftrafee gu stehen sammt, mit der Bedingung genel>

migt hat, dafe der EuSgang aus der SSobmtng deS ScfntldienerS mit demjenigen der Schüler nicht zusammenfallen darf. Eufeer den 20 Klaffen toird daS neue Schulgebäude einen grofeen geichenfaal, fotoie

az. Klem-OotnBrotetfa, 22. %unt Borgeftem nachts besuchten gu gelangen. Sie gingen bereinzelt bor. ©iner bon ihnen wurde drei Schmuggler in der üßähe bon Btiffotoife auf russisches ©ebiet auf der Brüde, die über die Brmtfea führt, bon dem russischen

©renzpoften erfafei. Stoischen Schmuggler und Soldat entspann sich ein Pergtoeifelier Kampf, in dessen Berlauf der Schmuggler die Oberhand gewann und den Soldaten bon der Brüde in den Stufe hinunterliefe. Euf ein Signal (amen die drei Schmuggler zu­

sammen. Sie zogen den Soldaten auß dem SSaffer heraus und brachten ihn nadfeß 11 Uhr nach der Polizei in KlehvÖombrotofa.

©efiern Pormittag Wurde der Soldat in Begleitung eines Polizisten auf russisches ©ebiet hinübergeführt. Slach Engabe de§ Kapitäns bon Äßiffomife erwartet den Soldaten eine strenge Strafe. Oer Soldat hatte 15 parse Patronen bei sich und hätte fdjiefeen müssen.

— ©in UnglüdSfaff ereignete sich gestern abend an der deutsch- russischen ©renge. ©in BauerSfohn auß ÜTHffotoife badete in dem an der ©renge belegenen tiefen Reiche ein paar Pferde, ©r selbst safe auf dem einen Xiere. Beim HerauSreiten auß dem SSaffer ftürgte der deS Schtoimmenß Unkundige bon dem Pferde inS SSaffer und ertranf. Bach einer halben Stunde Wurde er auS dem SSaffer gegogen.

h. £abanb, 23. Qfuni. Oer Kriegerberein Bits chin unternimmt Sonntag bon Óatifdjau auS einen Eußflug im Kahn nach ßaband, wo im ^ulefepen ©arten Kongert und Berufung stattfindet.

Zrebttth, 22. %unt. %n der Sdhätifetoaffetmühie bei Schlottau brach geuer auS, daß die gange Befifeung, bestehend ait§ Sänetoerf, SBohnhauS und Blahlmühle, Staff und Scheuer boffftändig ein­

äscherte. Sie geuertoehr hermachte gegen daß gewaltige geuer nichts auszurichten. Euch mehreren Holzhändlern gehörige grössere Hąlg- beftände berbrannten. Oer Sdhaden ist sehr grofe, da die Stuhle

nur niedrig berftchert ist. rw

ßötoenberg, 22. %uni. Eufsehen erregt in Babißhau-BMbfborf die Bcrhaftung deS gubrtoerfSbefifeei'S SSilhcIm Baumert. B. soff sich eines BerbrechenS wider die Sittlichleit schuldig gemacht haben,

©mein anderen ©erüffjt zufolge soff die Belastung deS Baumert mit feinem feit ©nbe Oftober 1904 spurlos berfchwundenen Knechte Hoffe auS Säbntfe im Zusammenhange stehen. Oa§ plöfeliche Ber- fchtoinden deß jungen Ptenfdjen ist biß heute noch nicht aufgeflärt.

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©in Hinweis auf feine Schönheiten.

Euß den Schaufenstern der Buchhandlungen laden deii Reise­

lustigen Reiseführer nach affen Himmelsrichtungen und Weiten in jedem Raturfreurrde unWtfffürlich die Sehnsucht nach entfernten Naturwundern und Raturfchönheiten. SSenn auch der %hüringer SSalb, der Harz, der Odenwald, daß Riefengebirge, die Oatra u. a.

ihre Zugfraft %ahr für ' %ahr auf# Reue beweisen, |o dürfen wir doch darüber unsere engere Heimat Oberschlefien nicht bergeffeu, die auch landschaftliche Schönheiten bon wissenschaftlicher und ästhe­

tischer Bedeutung auf zu Weifen hat.

©in 5teil deß fthlefifch-polnifdjen ßandrücfenS: „deß ©beim*

gebirgeS", daß, in nordwestlicher Richtung aufsteigend, im Ennaberge die Höhe bon 432 ÜReter erreicht, bildet um Sd)arnofin ein Wellen«

förmiges Hügelland. Schluchten und steil ansteigende Höhen, Biefenmatten und freundliche Ortschaften wechseln in bunter golge.

Und über affeß wölbt sich in majestätischer Ruhe 'ein prächtiger vv*v.,,v„ ..vtvv. ... ^ vW,v.Mv.v.v |v.vtv ®ü<henbain, bon RadelWäldern umsäumt. Scharnofin 1 ©ß bietet Räume für daß Jugendheim und den Knabenhandfertigfeitß« [ff affelt 'ffnett peilen Raturiajöndeiten. 8Ber den SBald liebt, iinbet unterricht in sich bergen. Oie Er beiten gelangen demnächst zur

Ausschreibung.

[j Oie SenttnBehanblung Bet (Genickstarre triff ein amerifa- nifcher Ergt, Prof, Subwig Hettoin, in Entrindung bringen, ©r machte auf der legten Versammlung deß Vereins amerikanischer Pathologen und Bakteriologen den Vorschlag, einen Oeil der glüffig- keit auS dem SBirbelfanal gu entfernen und dafür reines Serum bon menschlichem Blute einzuspritzen. _ OaS eigenartige Behänd- hmgßberfafyten toilI Prof. Qeltoin bei Zieren bereits in einer Reihe bon gaffen berfupt und dabei Oaucrhetlungen erzielt haben.

br. Bestrafte Zuhältcrci. Schon längst wollte die Polizei dem (Gelegenheitsarbeiter ©ufiab Bowife auS Rofeberg das Handwerf als Zuhälter legen, sonnte ihn aber bisher noch nicht überführen.

Schliesslich gelang einem Bcutheuer Polizeibeamten nachzuweisen, dafe er auS ©igennnfe einer ledigen Sittendirne auS Rofeberg Schüfe gewährte. OaS (Gericht berhängte eine ^monatliche ©efängnisftmfe über den Enges logten und steifte ifen für drei folgende stable unter Polizeiaufsicht.

[j Unschuldig auf die Anklagebank gebracht Wurde die KokS- arbeiterfrau EgneS Brefe auS Zaborge durch eine, bon einer Er­

beiterfrau ausgesprochene Verdächtigung. %m gebruar hatte die Engeklagte in Beutfeen auf dem Biatkte gWei gipe gekauft und Wollte sie, da sie ihr gu flein erschienen, gegen einen grösseren ein­

tauschen, Weshalb fie in dem gifebbottp nach einem solchen suchte.

Schliesslich nahm sie die beiden erfterftandenen gische Wieder in ihren Korb und entfernte sich, während sich der Händler mit einer anderen Käuferin beschäftigte. Oie als Zeugin auftretende Ar­

beiterfrau hatte Oiebflahl angenommen und erstattete Engetge.

Euf ©rund der Bekundungen deS gtphändlerS, der sich noch genau auf den Vorfall erinnern konnte, Wurde die Brefe freigesprochen.

br. OaS Ktnberfchupgefep übertrat ein Bäckermeister aus Beu­

tfeen, Weil er den 12jährigen Spulfnaben Theodor SBeid)t gWei SRo- nate lang entgegen den gefefelpen Vorschriften mit SemmelauS- iragen bepafttgte. OaS ©eridfet liefe die ©ntfdfeuldigung, daß ©efefe npt gekannt gu haben, nicht gelten und perurteilte den Bäckermeister gu 20 Sftatf (Geldstrafe.

X Schrecklicher Oob. Euf gräfelpe 90eise ist am OienStag Ebend der 13jährige Scfeulfnabe OfonSfp auS ©fearlottenfeof bei KönigSfeütte umS Sehen gekommen, ©r führte um 6 Ufer abends die Pferde feines VaterS auf die SSeibe und piano sich die Seine deß einen Stieres um den Selb. OaS Oter Wurde durch spielende Kinder Peu gemacht und raste plöfelp im ©alopp dabon, den Knaben hinter sich feerPIeifend. Öie Hinterfeufe trafen Wiederholt den Körper deS Knaben und als eS endlich einigen beherzten Blätmern gelang, daß Oier etngufangen, brad)ten sie den ©Item anstelle ifereS noch bor 1% Stunden fröhlichen und gefunden Kindeß eine leblose, säum erkennbare Blaffe in HauS.

[] ©in Opfer beS Rabeß. £arnoWtfeer KnappfchoftS- Iazarett berftarb bald nach feiner ©inlieferung der 25jährige ©rn- benarbeiter ©offa auß S/mmtotfe an den Verlefeungen, die er sich dutch Sturgbom Rabe gugog.

[] Ourefe Spiritus PerBrannt. Ritt Spiritus und petroleum ist, Wie unzählige gaffe Beweisen, borfptig umzugehen. %n Zarno- Wife benufete ein Oienftmäddien deß SefererS B. beim geuermndjen Spiritus, der dabei in Brand geriet und daß Blnböfeen übergofe, so dafe eS alsbald in glammen stand. Oie Sdjtoerberlefete Wurde in daß KreißkranfenfeauS gebracht.

|0etter-$eließirsimiin

Hamburg^ 23. %uni. ©in Hodjbrucfgebtet mit über 770 mm erstreckt fp bon Rordmeften biß nach Rordfranfrcich und der Ost­

see. ©in ausgebreitetes Oiefbrmfgebiet mit unter 760 mm deckt Südofteuropa. Oeutplanb feat bei massigen nördlichen 90inden kplereß SSetter. %m Osten ist eß Wolkig, sonst bielfach heiter, der Osten hatte gestern ausgebreitete Regenfäffe. Ziemlich füfeleß, aber heiteres SBetter ist wahrscheinlich.

Bläbdjen deß OipIermeifterS ©nder; lefeterem ist pon ein Kind an der Seuche erlegen.

Baub- unb Radeltoölder in Hüffe und güffe. Oer beste gafertoeg bietet sich dem Reifenden bon Befcfeniß ober SlaWenßiß. Von diesen Orten Infet fiffj Sffjarnoftn bequem mit dem Wagen erreichen.

Sdpffifcfe ist der Aufgang bon Sales che auß durch den Buchenwald, der sich bon der Bandstraße eine halbe Stunde lang biß Scfearnofin hinzieht. Reizende SRiniaturbilder — eine Schweiz im kleinen — Zeigt Sffjarnofin, Wenn eß bon ©rofe-Strefeiiß auß Besucht Wird.

Wan benüßt die HeereSftrafee über Sucfeolofena biß Olfd)0Wa, biegt bei 6,7 km recfetS ab und bat nun beim „grofeen und kleinen Berg" mit schlechten Wegeberhältmffen und steilem ©efäffe gu kämpfen. Hat man erst die Waldgrenze erreicht, so ist eß ratsamer, daß ©efpann Weiter zu schiffen und sofort mit dem Aufstieg gu be­

ginnen, Waß bei den steil ansteigenden Höhen mit ziemlicher An­

strengung berbunden ist.

Reich an ßanbfffjafiSbtldern mit eigenartigen Reigen ist die Partie bon ©rofe-Sitefelife durch, den herrschaftlichen Park, am

% f ch 11 u r m borüber durch die Allee nach Scharnofin. Beider Wird der Wanderer bor dem Weiter marsch stets zurückgeschreckt durch daß Warnende „Verbotener Weg". — Oocfe Wird die (Gräflich Renardfdje Verwaltung sich dem Wanderlustigen Publikum Wohl entgegenkom­

mend geigen und auf entsprechende ©efuefee hin den Weg am %fcfel- türm gu bestimmten Zeiten freigeben.

Waß bietet nun Scharnofin selbst? OaS gorfffeauS, in gier- liahem Schweigerftil auf freier Hügelkuppe stehend, gewährt dem anspruchslosen Wanderer gern eine ©rquiffung. ©uteS Bandbrot, frische Butter, ©ier, allerlei ©rfrifefeungeu stehen jederzeit zur Ver­

fügung.

Von der oberen (Gallerte hat der Wanderer bei klarem Wetter eine entzückende gernficht. Oa sieht man die Oder — einem Silber- streifen gleich fi<h durch die Riederung ziehen, und über den rauchen­

den Schloten deß %nduftriebegirkeß Winken in Weiter gerne die Kämme der Beskiden und der Karpathen. Staffelförmig in affen garbenlichtern liegen die Waldungen gu giifeen und auß dem satten (Grün deß wellenförmigen Hügellandes leuchten die roten Oäcfeer und Weifegetünchten Häuser der umliegenden Ortschaften herauf.

Ourch eine tiefe Schlugt führen Stufen über die 5£eitfel3brüffe nach dem HhPPolith'Oenkmal, Wo ©ras HhPPolith bor Saferen auß ltn»

borfedjtigkeit fein junges Beben berlor. Wofelgepflegte Wege führen Wetter gur Kapeffe und gum ©otteS-Aüge. Oem Icßterai gegen­

über liegt der Annaberg, fast greifbar nafee. Bei schönern Wetter Und sämtliche Anlagen deß Pielbcfncfeten Wallfahrtsortes mit biofeem Singe gu erkennen, ©ine gufepartie bon Scharnofin nach dem Anna­

berge ist ebenfalls mit bielen Reigen berbunden. Recfet lohnend ist auch die Partie durch den Buchenwald gur giirftentanne.

So bietet Scharnofin für den Raturfreund eine güffe bon An­

regungen. Oer Besuch dieser Waldstätte ist lohnend und jedermann Zugänglich. Wünschenswert im Interesse deß reifenden Publikums Wäre eß, wenn bon der Verwaltung den Wegen größere Sorgfalt zugewendet Würde. So bedarf der Kommunikationsweg, die Ver­

bindungsstücke zwischen OlfdjoWa und Scharnofin einer gründlichen Ausbesserung, um alß oerfeferSfähig gu gelten und ohne ©efafer für Wagen und Radler faferbar gu fein. G. L

** Heldenmut eines Knaben. AuS Bern berichtet man der Voff. Ztg.: Am Pfingstsonntag unternahm daß ^ungbolf cintger Oörfer eine gemeinschaftliche Bergfahrt auf daß als Aus­

sichtspunkt berühmte Stoff ho rn in der Rahe bon ZI) im. Oie (Gesellschaft bestand gum 5£etl auß halbwüchsigen

kletterte der Abgestürzten mit eigener BebenSgefafet na% und fanĘ fie noch lebend am gufee einer ziemlich hohen gelswand. Oer Ab#|

fturg War durch einige Rafenbänder, an denen die gaffende aufge-j schlagen, etwas abgefdhwäcfet Worden, immerhin blutete daß SRäd-j djen au§ mehreren Wunden und der tapfere jugendliche Retter be-j müfete fp eifrig, diese gu Perbinden, daß Blut gu stillen und daß!

BZäddjen in sicherer Sage inS ©roß gu betten. Oann machte et fiefe]

eilends auf, um mit Ießter Kraft noch einmal durch die gelten guj klimmen und auß einer benachbarten Sennhütte Hilfe feerbeigurufen. j Rur mit großer Anstrengung und ©efafer erreichten die Sennen bett]

fast unzugänglichen Ort, Wo die Verunglückte lag. ©in Versuch, diese!

auf einer Art Oraggefieff, einem sog. „Reff", fortgufefeaffen, fcfelug der ©efäferlicfekcit Wegen fefel. Oie Abgestürzte Wurde sodann an langen Seilen über die geißwand in die Höhe gegogen und so in Sicherheit gebracht. Oer Argt glaubt, dafe ifere Verlegungen nicht unbedingt lebensgefährlich feien. Oocfe kam biel darauf an, dafe;

sie rafefe geborgen Wurde, und daß hatte sie einzig ihrem jugend­

lichen Retter gu perdanken. — Am gleichen %age berfdjwanb in der­

selben ©egend ein 12jäferiger Knabe Heinrich Schmiß, ©pmnafiaft auß Bern. @r hatte in Begleitung eines Kameraden und eines Herrn Küster, der bei feiner SRutter gu BHcte Wofent, daß Stofffeorn be­

stiegen. Auf dem Abstieg begegnete er einigen Bekannten und hielt sich eine Zeitlang auf, Während Küster mit dem zweiten Knaben feinen Weg fortfeßte. AIS fiefe Schmiß bon feinen Bekannten trennte, waren Küster und der gweite Knabe fcfeon außer Sehweite,,

©r hat sie nicht mehr erreicht. SRan betmutet, dafe et in feiner Haft auf eine abschüssige Stelle geraten und abgestürzt ist.

** Peter der ©rofee beim Urgrofebater Scfeopen*

h a u e r 3. Oer berdienftboffe Schopenhauer-Biograph ©buard.i

©rifebaefe, so schreibt man der „granff. Ztß-'fe fltbt in feinem kürg«;

liefe bei ©rast Hoffmann u. ©ie. in Berlin erschienenen Büchlein:;

„Schopenhauer, neue Beiträge gut ©efefeiefete feines Bebens", den Beriefet über einen Besuch PeterS deß ©roßen Wieder, den dieser]

mit der Zarin im Safere 1716 bei dem Urgrofebater deß Philosophen,:

Sofeann Schopenhauer, im ÜRarg in Stuitfeof bei Oangtg abstattete.]

Oie Rotig über diese Bewirtung ist in „Sofeanna Schopenhauers, Racfelafe, herausgegeben bon ihrer %ocfeter" (Braunsefeweig 1839) ent­

halten und lautet: „Oer Kaiser und feine (Gemahlin durchzogen daß HauS, um ein Schlafzimmer sich gu Wählen, und ifere Wafel fiel auf ein zu meiner Seit (1789) noch existierendes, nicht großes Zimmer, in welchem aber weder Ofen, noch Kamin fiefe befand; nun aber galt eß, bei strenger Kälte dieses Zimmer gu erwärmen, ©uter Rat War.

feiet teuer, aber der alte Herr Schopenhauer Wußte ifen doch 6« finden: ... die Weißen, untapegierten Wände, der nach damaliger Art mit holländischen gliefen ausgelegte gufeboöen stellten der AuS-’

füferbarkeit derselben fein Hinderniß entgegen. Rteferere gäfeefeett;

Branntwein Wurden herbeigeschafft, in daß übrigens dicht ber- fchloffene Zimmer auSgegoffen und angezündet, jauchzend bot greude blickte der Zar in daß gu feinen giifeen Wogende geuermeer*

Während affe erfinnlidfeen Anstalten getroffen Wurden, die Weitere Verbreitung desselben gu berfeindern. Sobald eß ausgebrannt War, begab sich daß feofee Paar in dem glühend heißen, mit Oualm unb Ounft erfüllten kleinen Raum gut Ruße. Beide standen am anderen;

SRorgen ohne ÜRigräne Wieder auf . . . und berltefeen, die ihnen gewordene Aufnahme rühmend, daß gastfreie Oacfe ifereß WlrteS."

©rifebaefe erläutert diese ©rgäfelung durch folgenden 8«faß: „Johann Scfeobenfeauer scheint sich hier Karl XII. gum Vorbild genommen gu haben, denn als dieser (im September 1707) August den Starken in OrcSden befudfete, liefe er, um daß ifem angewiesene, mit gliefen ausgelegte Schlafzimmer im Palais SRarcolini gu feetgen, eine Stonne Branntwein darin außgiefeen und angünden." — E. Tr. .]

** ©in Kaffeefeau Sf efeer g. %n der Hamburger genfer Zeitschrift „Küffie und Keffer" lesen Wir: Oer iRann, bon dem feler]

die Rede fein soff, gehörte gu jenen unerschütterlichen %ndibiduen,' denen eß Vergnügen maefet, die Rufee und ©eifteSgegenwart fried-1 licfeer Kellner auf die Probe gu stellen. Vor kurzem betrat er ein Bondoner KaffcefeauS und bestellte Kaffee. „Bitte, bringen Sie mir]

den Kaffee in einer Scfeale mit dem Honsel ans der linken Sette",1 sagte er zürn Kellner. ,,^d) bin nämlich linkshändig und iffj kann:

keine andere Scfeale benüßen." „%aWofeI, mein Herr," antwortete:

der Kellner. „%cb Werde fefeen." Hierauf bemerkte man, Wie erj eifrigst mit dem Oberkellner fpraefe. Oer Oberkellner näherte fiefe;

hierauf mit der grage: „Waß für eine Art bon Scfeale Wünscht der]

Herr?" „©ine Scfeale mit dem Henkel auf der linken Seite. %cfe bin]

linkshändig," sagte rnfeig, aber bestimmt der ©oft. Oer Obers effneci berfefeWand und feferte bald darauf etwas berwirrt Wieder. „Oie Scfeale, die Sie Wünschen," begann et gößerad . . . „Wie?" rief!

der ©oft. „©landen Sie, Sie können mir Weißmachen, in einem j erstklassigen Kaffeefeaufe gäbe eß kein solches Oing, Wie eine Scfeale!

mit dem Henkel auf der linken Seite. Unsinn! %ffj könnte oudjt;

unmöglich auß einer anderen -trinken. Sie müssen ja biele solche | Scfealen haben?" „©eioife," sagte der Oberkellner, „Wir haben sie]

auch gewöhnlich; aber iffj bebaute, gestehen müssen, dafe die leßte]

dabon gerade diesen SRorgen gerbroefeen mittig." Oaf; er die Scfeale!

einfach hätte umzudrehen brauchen, um den ©aft gu befriedigen j und den „Wiß" abzufangen, daran dachte er nicht...

** ©ine neue Reblaus. AuS ©arcaffone (grankrettfeXI Wird berichtet, dafe in dortigen Wingertreifen grofee Bestürzung;

herrscht infolge deß Auftretens einer neuen Art bon Reblaus. Be*]

sonders in der Umgegend bon BZmerboiS ist der angerichtete ’ Schaden ungeheuer. Oie Weinftöffe sterben schnell ab. Biß jeßt if$j noefe Tticfet mit Sicherheit festgestellt, Welcher Art der neue Schädling 1 ist. %n der gangen Umgegend bon ©ateaffonne ist die Oraubenerate!

stark gefährdet.

SRödcfeen. Oer Aufstieg würbe auf beut ger^h%eu"wraig^ ^irerara;: mogiim oie ycacppui ocr rmmqen reqrne Jährlichen Wege bewerkstelligt. Auf dem Abstieg herleiteten einige; flanke angriff. Rotfedern Weitere japanische Struppen erschienen

Sdfie P«rfjnd)t*tt «nfr

Berlin, 23. guni. OaS gegen den ©rasen Rüffler erlassene Redeberbot, daß born Berliner Polizeipräsidium ausging, ist durch Verfügung deß üRinifterS deß innern aufgehoben Worden.

Petersburg, 23. guni. Statthalter Alejejew ist unter]

©ntfeebung bon feinem Posten, jedoefe unterVelaffung feiner Stellung j gum (Generaladjutanten ernannt und in den ReicfeSrat berufen Worden.

Petersburg, 23. guni. Oie russische Telegraphenagenhtr met*

bet, dafe der Remisier deß gmtem Bulpgin die Herausgabe der.

„Ritfefti" auf 1 SRonat betboten habe. j Petersburg, 23. guni. Oer Statthalter deß Kaukasus Beriffjfeüi in einem Telegramm an den SRinifter deß gnnern, dafe die über btą\

Vorgänge in TfcfeeriWan Verbreiteten Pribatmeldungenj niefet der Wahrheit entsprechen. ©S herrsche gegenwärtig Rufeeff Rur in einigen Oörfern fei die Stimmung noch gespannt

Bonbon, 23. guni. Oie Abendblätter Veröffentlichen ein Tele» i gramm auS (Gimtfcfeuling, demzufolge am Oienßtag eine starke jfiĄ panische Streitkraft plößltcfe die Racfefeut der russischen rechtes übermütige ältere Putschen die jüngeren Teilnehmer, einen nähern,

gefährlichen, sonst nur bon ©emSjägern und geübten Bergsteigern benußten ßufeftetg einzuschlagen. Auf diesem Abstieg glitt ein Vierzehnjähriges Rtäbdjen, RZargarete gingerift auß dem Weiler Höfen, auß und stürzte den felsigen Abhang hinunter, gm Augen­

blicke deß Sturzes Versuchte einer bon der ©efefffefeaft, ihr noch einen Bergstock zu reichen, damit sie fiefe daran festhalte. Oocfe Vergeblich, daß RZäbcfeen berfefewand in der Tiefe. Run wurde den Burfcfeen, die daß jüngere Volk gu dem Wagnis deß Abstieges Verleitet hatten, so bange, dafe sie nichts ©efcheitereS Wufeten, als fiefe schmählich auf und dabon gu madden. Riefet so der zwölfjährige Eduard Tanner, btt auS demselben Weiler stammt Wie die Verunglückte, Oer Knabe

waren, Wurde der Kampf auf bem gangen rechten glügel bet Suffer allgemein.

Rctoporf, 23. guni. „Sun" meldet cmS Tokio: Kriegs minister Teraucfei habe die Armee bon den grtebenSborfch lägen bt Kenntnis gefeßt, jedoch hinzugefügt, der Verlauf der Verhandlungen fei keineswegs abzusehen, die Soldaten müssten sich auf eine lärgetf Ausdehnung beS Krieges gefafet machen.

Verantwortlich für We Redaktion: Otto Heise, für Reklamen unb den vingeigenteil: Paul Siallmach, Rotationsdruck und Verlags, d. fj, Reumann» €?ia&ibtt<h&rucker«t, lümtli^ in

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