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e I 71 2tbf '2 I I 8 9 ; 5DI 1 150 ff.; 93 1 67 ff.; 4 854 ff

1. Sie Aufhebung einer ©ntmünbigung pfolge einer Slnfetfjtunginage nach §§ 664ff.

31(50 gemäh § 684 baf. befeitigt bie Untoirifamfeit ber oon unb gegenüber bem ©ntmünbtgten Borgenommenen gtechtlgefdjäfte m it Slüdtoirfung b il auf ben Slnfang, toeil im Botaulge- festen galle — anberl a ll bei einer SBieberaufhebung nach §§ 679, 686 3 $ ö — o0®0"

amgegangen toirb, baff ber ©ntmünbigunglgrunb Bon SInfang an nicht beftanben hat- Siefe ©efchäfte Werben alfo hinfichtlich ihrer SBirifamieit fo behanbelt, a ll ob ber bte Cnt>

münbigung aulfprechenbe «efcblufj überhaupt nicht ergangen märe, unbefchabet ber tucoglnh' leit, bie SBirifamieit ber 9tec£)tlgefchäfte auf ©rnnb ber §§ 104 9ir 2, 105 2lbf 2 anjugretfen.

2. 2Iber auch bie bon ober gegenüber bem gcfctilici)eu Vertreter in ber 3 wifchcnjeit borgenommenen 9ted)t§gcfchäite Werben nach ber beftimmten SSorfchrift bei ©ah 2 aufrecht- erhalten, wiewohl fie an fief) a ll unwirifam angefehen werben müßten (21 1). g a lll etwa ber ©ntmünbigte unb fein gcfefelictjer Vertreter Bor Aufhebung ber ©ntmünbigung tn ber gleichen Sache «Hbcrfptcchcnbe ©rtlörungen abgeben, wirb el für bie grage, welchel ©o- fchäft gelten foll, einmal barauf aniommen, Weldjel oon ihnen bem anbern settlní) Bor- aufgegangen ift, fo bah bal eine Jcffon hiernach burcf) bal anbere aulgefchloffen fern tonnte.

3ft ber SBiberfprud) auf biefe SBeife nicht lölbar, fo Wirb man babón aulgehen mu||en, bah äugunften bei d ritte n bal Bon ihm m it bem «ertreter abgefdjloffene ©efdjäft ben «or- äug oerbient, weil ber d ritte berechtigt War, m it ber «efu g n il bei «ertreterl äu redjnen (ftreitig).

B. SBirb bie borlünfige «ormunbfehaft (§ 114 21 1) aul ben in 2lbf 2 angegebenen

©rünben «Heber aufgehoben (Bgl. aufferbem bie §§ 60 Sir 5, 61 g®@), fo finb bte gleichen

©efichtlpunite wie im galle bel 2lbf 1 mahgebenb.

ßweiter X itel

aföUlenöetllämng

1. ©rfter «eftanbteil ber SBillenlerilärung ift ber SBitle. 05 e f <h ä f 11 m i 11 e ift er infofern, a ll er überhaupt eine «eeinfluffung bei 9tecf)t!leben! beätoeeft, unb © r f o l g I w i 11 e infofern, a ll er einen beftimmten ©rfolg anftrebt. 355o ber SBille nicht einen folctjen gnlfalt hat, tann Bon einer recf)tlgei<häftlichen SBillenlerilärung nicht bie Siebe fein, unb ein Slechtl- gefchäft iommt baher überhaupt nicht juftanbe (9Í© 68, 322; 79, 305), auch nicht einmal

152 Sillgemeiner Seil 95ed)tSgefcgäfte

ein anfechtbares. — B re ite r Seftanbteil ift bie ® rilärttng beS SBillenS. ©ie bebeutet bie Slunb- gebnng beS recf)tSgefd)äftli(gen SBillenS nad) äugen bi n unb mug bager fo geartet fein, bag bet oerfolgte 3>ocd aud) erfannt Werben fann. SB ent ber SBille ertennbar werben mug, baS richtet ftch nach beit oerfcgiebenen Sitten ber fRechtSgefcgäfte. galls eS fdjon itn SBefen beS ©efcgäftS liegt, bag bie SBillenSerflärung, um Wirffam su Werben, an eine beftimmte fßetfon gerid)tet wirb, tann als ©rfläruttgSempfänger grunbfäglid) nur biefe beftimmte fßerfon in ©etracht fomtnen, Wie baS 93. ju trifft bei ber Äünbigung, beim SSertragSangebot ttttb bei ber SlertragSannagme (m it SluSnagme beS ©onberfallS im § 151). Ser ©runbfag, bag

©rflärungSempfänger nur eilte beftimmte fßerfon fein !ann, greift auch überall ba fßlag, Wo baS © e f e g bie SBirffamfeit ber ©rflärung auSbrücflid) baöon abhängig mad)t, bag biefe einer beftimmten fßerfon gegenüber (§§ 108 Slbf 2, 143) ober in ben pgelaffenen fyällen an

©teile beS ©rflärungSgegnerS ber SBe^örbe gegenüber erfolgt (§§ 143 Slbf 4 ©ag 2, 875, 876, 880, 1168, 1180, 1183, 1726, 1748). Sn allen gälten ber Oorbejeicgneten Slrt banbeit eS [ich um „empfangSbebürftige SBillenSerflärungen" (§§ 130— 132). Sind) bie ©rflärung beS SlonfurSöerwalterS, bag er ein äur TOaffe gehöriges ©runbftücf gemäg § 117 ft'£) frei*

gebe, ift empfangSbebfirftig, unb ©ntpfangSgegiter ift ber ©cmeinfchulbner (9t© 94, 55). — Sn fonftigen gälten, alfo bei ben nicht empfangSbcbürftigcn SBillenSerflärungen. genügt eS, Wenn ber SBille fo funbgetan ift, bag bie Slbficgt, bie angeftrebte fRechtSänberung ger- beiäufügren, benjenigen, bie eS angeht (§ 143 Slbf 4), ertennbar wirb, ©in SBille, ber lebig»

lief) e in i n n e r e s SB o l l e n geblieben ift, tann felbftöcrftänblid) niemals beanfprudjen, eine fRetgtSänberung in ber Slugentoelt gerbeiäufügren. SBer gegebenenfalls bie ^Beteiligten finb, betten ber SBille ertennbar fein mug, hängt Oon ber Slrt beS ©efcgäftS ab. 3» ben ni dgt e m p f a n g S b e b ü r f t i g e n SBillenSerflärungen g e h ö r e n beifpielSWeife bie Sin- eignung, bie Preisgabe, baS eigengänbige $eftament, bie ©rbfchaftSannagme, bie SluSlobung, bie Slnerfennung eines ÄinbeS gemäg § 1598 I, baS SlnerfenntniS ber SSaterfchaft nad)

§ 1718 (9t© 58, 353). Slud) gier ganbelt eS fich um wirf(id)e SBillenSerflärungen, auf welche alle Oon foldjen geltenbe 95ed)tSgrunbfüge SlnWenbung finben, mit einziger SluSnagme beS allein für bie empfangSbebürftige SBillenSerflärung beftimmten § 130. $ie ißerfon beS S3eteiligten im angegebenen ©inne fommt befonberS in grage, Wenn eS fid) um bie Sin- fedjtung einer SBillenSertlärung ganbelt, nämlich äur SSeftimmung beS SlnfecgtungSgegnerS (§ 143). — ©egte unb unechte SBillenSertlärung ju unterfegeiben, liegt tein swingenber ©runb oor. — Sc nadjbent jurn Buftanbefommen eines SRed)tSgefc£)äftS bie SBillenSertlärung einer ißerfon genügt, ober bie mehrerer fich gegenitberftegenben begrifflich notWenbig ift, finb ein»

fettige unb äWcifettige, auf ber SBiflettSübereinftimmung ber ©rilärenben berugenbe 95ed)tS«

gefegäfte (Vertrag) ju unterfd)eiben. — ®ie äBirffamteit einer SBillenSertlärung tr itt ein m it igrer Slbgabe; in benjenigen gälten jeboef), in benen fie einem anbern ober an befielt

©teile einer 93egörbe gegenüber abmgeben ift, erft mit ihrem Bugange (§§ 130— 1321. — Sluf SSerWcdtungSafte laffen fid) bie SSorftgriften beS bürgerlichen SRecgtSüber SBillenSerflärungen niegt fdglecgtgin übertragen. Über projeffucle ©rflärungen f. SSorbem 8 Oor § 104.

2. Stad) ber Slrt unb SBeife einer SBillenSäugerung finb äu unterfdjeiben auSbrücflidje unb ftillfcljWctgcnbe SBillenSerflärungen. ©ine ausbrücflicge, niegt notWenbig Wörtliche, liegt oor, falls bie Slugerung beS ©rilärenben bejWerft, gerabe baS p m SluSbrucf ju bringen, Worauf fief) ber ©cfcgäftswille ridjtet. ©aS SBort „ausbrüdlicg" im ©efege felbft gat feine fiegere, für alle gölle gleiche 93ebeutung; fie mug oielmegr im einjelnen gälte befonberS ge­

prüft Werben (§§ 164, 244, 700 ; 95© 65, 179). ©ine ftil!fd)Wei genbe SBillenSertlärung liegt oor, Wenn bie fdjlüffigen Jpanblungen beS ©rilärenben sWar unmittelbar auf anbere 3mecfe gerid)tet Waren, gleicgwogl aber mit ©ewiggeit unb jebe anbere 2>eutung auSfdgliegenb (95© SBarn 1919 95r 132), bie Slbficgt erfennen liegen, aud) ben Oorganbenen ©efcgäfts- willen funbäugeben, Wie beifpielSWeife bie ber SluSfügrung eines Auftrags bienenbe Sätigfeit ftillfdjweigenb äugleicf) bie Slnnagme beS SluftragS unb baS Bezeigen unb 3uritrf- geben eines ©cgulbfcgeinS ben ©rlag ber ©djulb su erfennen gibt ober WenigftenS geben fann. ®ie 93erfegrSanfd)auung fommt hierbei (§§ 133, 157) m it in 93etrad)t (95© 67, 433; S2S 1910, 57349). 93 lo g f d g l ü f f i g e © a n b l u n g e n g e n ü g e n nur bann n i d ) t , Wenn eine formelle ober eine attSbrüdlidie ©rflärung int eigenttidjen ©inne beS SBorteS ge- forbert wirb, ©ine ftillfdgweigenbe SBillenSerflärung barf nur in einer foldjen §anblung ge- fnnben werben, bie nach Sage ber ©acge feine anbere SluSlegung äulägt; ben tßoräug foll immer bie bem S3eftanbe beS ©efdäftS günftigere gaben (95® 29. 10. 98 V I 202/98). Slber gans gillfcgweigenb fann fid) ein rodjtSgefrbäftlidjer 2lft überhaupt niegt Oollätegen, irgenbwie mug bie SBillenSertlärung immer erfolgt fein (95© 96, 138). Slud) eine ftillfdjWeigenbe SBillenSerflärung einer j urifti feben fßerfon ift an fich möglich; boeg bebarf eS gier befon­

berS betoeisfräftiger Xatfacgen (95© 28. 3. 05 V II 398/04). 2)ie S l u S l e g u n g S r e g e l t t ber §§ 133, 157 finb auch bei f t i l l f d t W e i g e n b e n S B i l l e n S e r f l ä r u n g e n an- juWenben (95® 67, 433 ; 68, 128; 33® 1915, 192). — Slucg im g-alle rein untätigen S?er=

gattenS ift eine eegte — bager aud) anfechtbare — SBiilenSerflärung als abgegeben

anju-SBillenSertlärung 153 nehmen, fall? bie U n t e r l a f f i t n g , nach beit ©runbfäßen Bon Sreu uitb ©lattben urtb nad) ber S5ertef)rSfitte beurteilt, m it ber Slbficßt erfolgte, ßierburd) ben ©efdiäftsmillen ju er*

lenneu ju geben (Bgt. ben ©onberfalt beS § 1956, Skrfäumung ber 2luSfd)lagungSfrift);

ober bann, toenn ber anbere Seil eine SBitlenSerllärung ermarten bürfte nnb eS miber Sreu ttnb ©tauben Berftieße, ißn — jumal bei noel) in ber ©djmebe befinbtidjen 25ejiet)ungen — burdj ©ijmeigen im untlaren ju taffen (9i@ 103, 401; 3 ® 1920, 283; ©rud) 65, 596, mo eine fttllfchmeigenbe SSertragSaufljebung foloie eine ftillfd)loeigenbe StücltrittSertlärung in ber bloßen Untätigleit beS einen SSertragSteilS nicht gefitnben toorben ift).

3. SSorbchalte bienen baju, ber fdjäblidien SluSlegung einer ©rtlärung Borjubeugen (§§ 464, 640 Slbf 2). Ob baS ©efeß in ben gälten, in melchen es nur bie SSermutung fü r eine ftill fchmei genbe SSereinbarung auffteltt („eS gilt", §§ 110, 612, 632, 653), bie Vermutung jugleid) fo toeit mirlen laffen mili, baß and) alle Bon ben SBillenSerllärungen über*

ßaupt geltenben Siegeln anjumenben mären, inSbefonbere alfo aud) bie öon ber Slnfecßtung, lann jmeifetbaft fein (ogt. aud) § 568). Sag Sfäßere barüber bei ben angegebenen Skftimmungen.

4. g u r fRedjtSbeftänbigleit einer SBillenSertlärung gehört, baß ihr lein mefentlidter Wangel innemoßnt. Sag S3ort)anbenfein eineg folcbjen Wangels begrünbet SHcßtigteit ober Unmirtfam*

teil ober 9tnfed)tbarteit. Stid)iig ift bie SBillenSertlärung, falls fie bie beabfidftigte SBirlung über*

ßaupt nicfjt ^u erjielen oermag; ©rünbe hierfür: Schein (§ 117), Wanget bergotm (§125), SSet*

floß gegen ein gefeßlicßeS SSerbot (§ 134) nnb gegen bie guten ©itten fomie bag mud)erifd)e ©e*

fdjäft (§ 138). 3m galle eineg SSerftoßeS gegen ein 25 e r ä u ß e r u n g S 0 e r b o t ift bag ®e>

fdjäft unbebingt ober bebingt unm irlfrm . Sag Sfäßere bei §§ 135, 136. Stur unloirffam

— nicht nichtig — [inb 3ied)tSgefd)äfte in ben gälten, in benen nicfjt ber Bolle oom ®e*

[ehe für bag SBirffamrnerben geiorberte Satbeftanb erfüllt ift, fo tnenn eg an ber nötigen

©inmilligung eineg Sritten fehlt (§§ 111, 174, 182, 185), fo baß bem ©efcßäfte einftmeilen bie rechtliche SBirtfamteit Berfagt ift, burch #in&utritt einer meiteren Saifadße Bolle ©ültig*

leit jeboch eintreten bann. Sag ©efefc fprießt fobantt Bon Unmirlfarnleit aitcf), fallg eg bem StedjtSgefcßäfte ben rechtlichen ©rfolg aug irgeubmeldjem ©runbe abfpredjen m ili. Slnferßt»

bar finb SBillenSerllärungen megen grrtumS (§§ 119, 120), Säufchung nnb Srohung (§ 123), eine ©he außerbem megen 23efd)räntung ber ©efchäftsfähiglcit beg ©begatten (§ 1331) nnb eine neue ©he, menn ber für tot erllärte ©begatte noch lebt (§ 1350). Sag 9?echtSgefd)äft lommt in biefen gälten juftanbe; aber bie mirtfame Slnfedjtung fjat bie Bolle Sficßtigleit

»Bon Slnfang an" (ex tune) sur gotqe (§ 142).

, 5. ®entcinfame§ betreffs ber §§ 116— 124. Sag ©efeh tnüpft bie geßlerbaftigteit einer SBillenSerllärung fomoßi an ben eimaigen Wangel im SBillen mie an einen Wange! in ber

©rtlärung. Qm galle beS SMHen8tnangcl§ l egt bie ©aeße entroeber fo, baß ber ©rllärenbe tn SBirflicßteit überhaupt nicht ben SBillen hat, irgenbeinen 9?ed)tSerfolg herDorsubringen (!• oben 21 1); ober auch fo, baß er einen SfecßtSerfolg ¿mar ruill, inbeS einen anbern alg ben anfeheinenb beabfid)tigten. gm gatte beg ©rflärunn§mangel§ hanbelt eg fidj barum, baß_ber ©rllärenbe etmag anbereS geäußert hat, alg er feinem mähren SBillen gemäß hat erltären mollen. gotgerichtig müßte in allen biefen gällen ber abgegebenen SBillenSerllärung ieber SiecfjtSerfolg überhaupt Berfagt merben. Senn ftetS fehlte eg an einer an [ich notmenbigen 2?oraugfeßung für ihre 9?ed)tSbeftänbigteit. Unb ift überhaupt ber SBille berjeuige SSeftanbteil eineg 3leditSqefd)äftg, bem nad) ber Stecßtsorbnung bie rechts*

erjengenbe Straft jutommt (ögl. SSorbem 1 Bor § 104), fo bürfte sunt minbeften niemals etn folcher SiechtSerfolg eintreten, ber nicht mirilidj beabfichtigt mar, unb bürfte eine ©r- llarung, bie ftd» nicht mit bem mähren SBillen beeft, teinegfalls beachtlich fein. Sag ©efeß hat bte ©adje jebod) ¡sum Seil anberS geregelt. 2luch bei einem SBiberftreite ämifdjen bem er*

Harten SBulen nnb bem maßren SBillen, ober jmifdjen biefem unb ber abgegebenen ©rflänutg t auf baS SkrfeßrSbebürfniS bemüht, ber SBitlengerllärung einen SiecßtSerfoIg mögltdjft äu ftchern. Sag ©efeß gelangt su biefem Stele einmal, inbern es in gemiffen gallen bag entfeßetbenbe ©emießt nicht auf bert SBillen, fonbern auf bie ©rllärung legt unb fonad) fetjon mefer bte _ red)tgeräeugenbe Sraft, unb jmar nach Waßgabe beg nur geäußerten ©d)eitt*

mtlleng betmtßt (§ 116 ©aß 1); älneitenö, inbern eg unter gemiffen StorauSfeßungen and) ein .KechtSgefcßäft, bem eine fehlerhafte SBitlengerllärung -jugrunbe liegt, rechtlich |n r ©nt*

jtehung gelangen läßt, inbeffen hier nur m it ber ©infeßränfung, baß baS ©efdjöft megen

; e.f anhaftenben Wangels burch eine ©rllärung beS Slnfechtuttggberecfjtigten noch nach*

Uagltd) nichtig gemacht merben lann («§ 119—123). Ob nunmehr baS ©efeß jemeilig bie jlctchhglett eintreten ober bag SRed)tggefd)äft aufred)terhalten mili, fei eg als ein mauget*

e^r QUI^ nur , .e’ n anfechtbares, bag hangt, mie fid) ermeifen mirb, Bott ber Strt oeg JJcangelg unb Bon feinem ©runbe ab. Sanad) beftimmt fid) aber auch jugleid) bie tsHteberung^ ber nachfotgenben ©eftimmnngen. Sag entfdjeibenbe ©emidjt ift entmeber auf ben SBillen ( S B i l l e n S g r u n b f a h ) ober auf bie ©rtlärung ( © r t l ä r n n g g g r u n b * laß) gelegt.

154 Allgemeiner Seil StedjtSgefdjäfte

§ H 6

©ine ÜBtUettöerilärung ift nidjt behalft nidjtig4), toeit fid) ber Cstilfi»

renbe insgeheim2) toorbeijält, ba§ Csrilürte nidjt $n Wollen1). Die Csrfläruug ift nidjtig, wenn fie einem anbern gegenüber abpgeben ift nnb biefer ben Sorbe^olt tennt3) 4).

e I 95 I I 91; SR 1 191 ff.; fß 1 94.

1. Set ftille Borbchalt. Ser § 116 bat ben galt im Auge, baß ber Erflärenbe in SBirllidj«

teil baS nicht w ill, Was er *u Wollen erflärt, oielmeljr entfchloffen ift, baS Erflärte nicht jn Wollen, biefen Entfdjluß jebocf) nach außen bin gefliffentlid) Oerbedt (9161 68,128; 73, 222). Er War fid) bei Abgabe ber Erllärung alfo beffen bewußt, baß er etwas anbereS erflärte, als feiner Wahren Abfidjt entfpradj. Sie Erllärung bedt ficb aisbann m it bem ©djeinwillen, ftebt bagegen in SBiberfprucfj m it bem Wahren 28illen. £ier legt baS ©efeß baS e n t f d j e i b e n b e ©ewidjt ber Siegel nach (Ausnahme in ©ab 2) auf b ie E r l l ä r u n g nnb entf<f»cbet um beSwillen bem Sinne nach in ©ab 1, baß biejenige golge, bie Wegen beS Mangels im SSillen an ficb eintreten müßte, mithin bie 9tidjtigleit ber Erllärung, bod) nidjt eintreten foll, baß üielmebt ber bem erllärten ©djeinwillen entfpredjenbe ©efdjäftSerfotg eintritt. Sie SBirffamfeit einer 23ilIenSerfIärung foll burd) nicht in bie Außenwelt getretene Sin» unb Stbfidjten beS Erllärenben, bie m it feiner Üunbgebung in 28iberfprudj fteben, leine Einbube erleiben. 28er beifpielsmeife unter einem ftillen Borbeljalte eine B o l l m a d j t erteilt, haftet trob beS BorbefjaltS lebiglid) nad) Maßgabe ber Bollmadjt, falls nidjt ber ©efdjäftSgegner ben Borbehalt leimt (91© 52, 99).

Sind) bei ber Erforfdjung beS Wirtlichen 28illenS gemäß § 133 tommt eS mithin in folcfjen gälten nidjt auf ben bloß inneren 23illen (91© 68, 126), fonbern auf baS äußere Verhalten an (91©

328 1912,1323). 28er ber E r 11 ä r n n g e i n e S a n b e r n , bei ber ein gehlgriff im AuSbrude ((Schreibfehler) Oorgefallen ift, oorbehaltloS äuftimmt, JoieWoljl er ben Wirtlichen ©inn ber Er«

tlärung ertannt hatte, tann fid) nicht barauf berufen, baß er ficb insgeheim öorbehalten hatte, feine Suftimmung nur nach Maßgabe ber tatfädjlidj üorhanbenen Erllärung ju erteilen;

er hat Oielmehr fein EinßerftänbniS p ber Wirtlid) gewollten Erllärung beS anbern erteilt (91® 66,428;77,105, ©euffA 74 9h 47). Offenfidjtlidj w ill baS ©efeß burd) bie Siegel beS ©aß 1 ber BedjtSfidjerljeit Bedjnung tragen unb ben ErflärungSempfänget, ber fid) auf baS 2Bort öertieß, billigerweife fcfjühen. Man foll fid) eben im BerfehrSleben auf baS SBort oerlaffen bürfen (91© 28arn 09 B r 124). — AnWenbungSgebiet. ©aß 1 besieht fidj auf äBillenS«

ertlärungen aller A rt, beifpielsmeife auch auf l e ß t mi l l i g e B e r f ü g u n g e n unb auf bie Au f g a b e beS Eigentums (§§ 928, 959). And) ber © d j e r j , ber nach ber Abfidjt beS Er«

tlärenben nicht hat ertannt Werben fotlen (anberS im gatle beS § 118), gehört hierher. Eine befonbere Bebeutung hat ber ftille Vorbehalt in ben gällen beS Bedj t Ser werbS burch ei nen B e a u f t r a g t e n . 28enn ein foldjer ertennbar namens beS Auftraggebers hanbelt, ift fein ftiller Borbehalt, nidjt für jenen, fonbern für fidj *u erwerben, fofern ber Beräußerer ben Borbehalt nidjt tennt, bebeutungSloS (91© 73, 222; SBarn 09 9h 124). Bgl. anber«

feitS § 164 Abf 2 wegen beS ftillen BorbeljaltS beS nidjt ertennbar in frembem Barnen auf«

tretenben ©tellbertreterS bahin, baß er nidjt in eigenem Barnen hanbeln Wolle.

2. 3n§geheitn. SiefeS Mertmal trifft überall ju, wo ber Borbehalt berjenigen Berfon gegenüber Oerheimlicht ift, ber gegenüber bie Erllärung abgegeben würbe, unb bei nidjt empfangSbebürftigen 2BilIenSerflärungen (Borbem 1 oor §116) bemjenigen oertjeimlidjt Worben, in beffen Berfon bie äBirlmtg eintreten foll, fo i . B . im galle ber Auslobung gegen«

über ben beteiligten Bewerbern (91® 323 06, 57654).

3. Bei empfangSbebürftigen 9®illen§erilärungen (Borbem 1) liegt ein ©djußbebürfniS nicht Oor, Wenn ber Empfänger Wußte, baß ihm gegenüber nur ein ©djeinwille ertlärt würbe.

3n folchen gällen fann unbebenflidj bem ©runbfaße golge gegeben werben, baß bie an«

gegebene 23iIlenSertlärung Wegen mangelnben ©efdjäftS« ober Erfolgswillens (Borbem 1 oor

§ 116) nichtig ift. SaS rieht ©aß 2 oor (9i@ 328 1910, 603). Semnadj ift beifpielSWetfe auch bie beurtnnbete AuflaffungSertlärung infoweit nidjtig, als ber baS gefamte ©runbftütf Auf«

laffenbe bem anbern Seile gegenüber nebenher erflärt, baß er bie Auflaffung auf etn be=

ftimmteS Seilftüd rticfjt miterftreden Wolle ^ (91© 78, 372). UnfenntniS aus gahrläffigfeit (Sennenmüffen) fommt nicht in Betracht- Eine n u r ä W a n g S m e i f e i a b g e g e b e n e Er«

t l ä r u n g ift, wiewohl bem Srofjenben bewußt ift, baß ber anbere bie Erllärung md)t hat abgeben Wollen, gleichwohl immer n u r a n f e d j t b a r . Senn gemäß § 123 hängt eS öon bem anbern ab, ob er feine Erllärung gelten (affen Will ober nicht. And) eine unter Bor«

behalt erteilte B o I lm acht ift nidjtig, falls ber Empfänger ber Bollmadjt ben Borbehalt tennt. Sie Annahme jebodj, baß baS oom BolImadjtSempfänger m it einem Sritten auf

®runb ber unter einem Borbehalte im ©inne beS § 116 ©aß 1 erteilten Bollmadjt ab«

gefcfjloffene BedjtSgefdjäft für ben Bollmadjtgeber auch bem S ritten gegenüber nicht ber«

SBillenlerflärung §§ 116, 117 155 binblicE), uttb ber © ritte nur auf ©eltenbmacßung be! Bertrauenlfcßaben! nad) § 120 Be*

fctjränit fei, ift febenfall! für bie gälte ber §§ 171, 172 unjutreffenb.

4. Über ben Begriff Bicßtigteit bgl. § 125 2t 1.

§ H 7

SSipb eilte BStflenöetflätung, bie einem anberen gegenüber nbpgeben

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