• Nie Znaleziono Wyników

ftcllnng Wie ber «olljäljrige, auch binfidjtlidj ber Ebemünbigieit (§ 1303), bie bet KRann Bor Soltenbung bei 21. Sebenljabr! nur burdj bie SMljäbrigteitlerilärung erreichen tann. Sur

»erbeiratung bei Sünbe! ift aulnabmiweife bie elterliche Einwilligung nad) § 1305 bi! sur SSollenbung bei 21. Sebenljabr! erforberlid). Einfcbräntungen in beäug auf bie SBirtung ber aSolljäbrigfeitlertlärung tonnen im 23efd)luffe nicht feftgefefct werben. 3 ft burdj tß rio a t- W ille n le r tlä r u n g ber Erwerb Bon üiedjten Bott ber SSollenbung bei 21. Sebettljabr! ab­

hängig gemacht, fo ift ju nnterfud)en, ob nach bem ÜBillen bei Ertlärenben bie tBolIjährtgtettl- ertlärung bem gleidjfteljt. 2lud) für ba! ö ff e n ttid je Sftedjt bat § 3 2lbf 2 an fid) feine ©eltung, fa ll! nidjt bie einjelne S orfdjrift bie Solljäbrigfeit im ©inne bei bürgerltdjen 9tedjtl Berftebt.

JRadj bem 9tu©t2Ing@ o. 22. 7. 13 tann, wa! bie SBirfung ber 2tufnabme, ber Einbürgerung ober be! SSerlufte! ber ©taatlangehörigteit auf bie Kinber betrifft, ein Staeifel in bteferJöe- äieijung nidjt meljr auffommen, ba ba3 ($ef. itt §§ 16, 29 üon ben fta ft elterltdjer ©etoalt ge*

feblich Bertretenen fin b e rn fpricbt.

§ 4

Sie tBolIjährigieitiserflärung ift nur äuläffig, wenn ber fBlinberfä^rige feine E inw illigung erteilt1).

Stellt ber fötinberjö^rige unter elterlicher ©ewolt, fo ift oud) bie Ein»

w illigung beö ©eWalthaberö erforberlid), e§ fei benn, baß biefetn Weber bie Sorge fü r bie ifkrfo n noch bie Sorge fü r baö Vermögen beö tin be ö sufte^t2).

3'ür eine ntinberfährige SEßitwe ift bie E inw illigung bee (s)ewaltt)oberö nicht erforberlid)3).

& I 27 I I 13 316) 1; SD) 1 55 ff.; iß 1 49 ff.

1. Ser burdj bie 23efdjräntung ber ©efdjäftlfäbigteit bem SKinberjäbrigen gewährte

©¿bub foll ihm ohne [eine E inw illigung nidjt entäogen werben bürfen. Sie Einwilligung bat ber ÜUtinberjäbrige perfönlid) än erteilen, nnb äWar in fold)er SBeife, bab bie 2lbfid)t, fxe änr Sienntui! bei SSormnnbfdjaftlgeridjt! gelangen äu taffen, bierau^ etbedt (a. 21. Sern-burg I § 61 I I 1, ber Ertlärung gegenüber bem tBormunbfdjaftlgendjt forbf“" --- * bie Ertlärung burdj einen Sritten übermittelt Werben tonne, ähnlich §ölbem;

$land 2t 1 unb anbere Bon jeber iBefchräntung abfeben Wollen). Sie b i! äur Sledjtltraft be! bie SSolljährigieitlerilärung aulforedjenben 93efi

93©93. Äontmentar tion 9?eiii)ööenci)teiätßn. I. 93b. 6. 9lufl. (@ot)n.)

Hüten , <

18 2lllgemeiner Seil Ißerfonen

werben, Was burdj Einlegung ber 33efdjWerbe gegen ben SSefdjluß gefdjehen tann. ®ie nur für 9iec£)tägeici)äfte geltenben ©eftimmungen ber §§ 182, 183 iönnen hier nidjt p r Str.Wen*

bung tommen.

2. ®em ©ctoaltljaber ift baS'fRedjt ber E in w illig u n g nic£)t int Sntereffe beS SinbeS, fonbern im eigenen Sntereffe gegeben. Sn ber Verweigerung ber Einwilligung fann beSIjalb niemall ein SRißbraudj ber clterlit^en ©eWalt gefunben werben. SRidjt nötig ift bie Einwilligung, Wenn ber ©ewalttjaber bie ©orge für bie fßerfon unb baS Vermögen berieten ijat, unb jwar aud) in bem galle niefjt, baß baS fRedjt p r Vertretung beS ÄinbeS it)m berblieben fein feilte (Ogi. § 1627 2t 1 — abw. fßland 21 3 2lbf 5). SBaS fRedjt ber Einwilligung ftellt ¡id) nic£)t als eine VertretungSljanblung bar, fonbern Ijat in bem fRedjt ber ©orge für bie fßerfon unb baS Vermögen feine facfjlidje ©runbtage. ®aS fRedjt ber ©orge für baS Vermögen fe£)lt nidjt etwa fcfjon bann, Wenn tatfädjlidj baS Sinb lein Vermögen befifjt (£)£© 9, 445). ®arüber, Wann bie elterliche ©eWalt ber SKutter p fte ljt, bgt. § 1684. Einwilligungsberechtigt ift bie ÜKutter, nicht ber SSater, wenn fie nadj § 1685 p r 2luSübung ber elterlichen ©eWalt berechtigt ift.

2ludj in bem fjalle beS § 1676 2lbf 2, Wenn bie elierlidjc ©eWalt beS Vaters Wegen befdjräniter

©efdjäftSfäljigfeit ufw. unter Velaffuttg beS fRedjteS ber ©orge für bie Vetfon beS tiinbeS ruht, hat bie ©tutter bie Einwilligung p erteilen, ba in biefem galle bei ©teinungSDerfdjieben- heilen ber Eltern bie ©teinung ber ©tutter Oorgeljt. Stoß beS VerlufteS beS EinWiltigungS- redjtS Oerbleibt bem Qnljaber ber elterlichen ©eWalt baS fRedjt ber fBefdjwerbe nadj § 20 g©@

gegen ben auf SSoIIjätjrigfcitSerilärurtg lautenben IBefdjtuß. 3)aS fRedjt ber fBefdjwerbe ge>

büljrt and; ber ©tutter Wegen beS nadj § 1635 ihr pfommenben VerfonenforgeredjtS.

3. fSurdj bie Verheiratung ber Socljtcr geljt bem ©eroaltijaber baS fRectjt ber Vertretung in ihren herfönlidjen 2lngelegenljeiten nidjt oerloren (§ 1633). $ ie Sachlage ift aber, Wenn bie Sodjter einmal üerljeiratet War, regelmäßig eine fotdje, baß eS unbillig fein Würbe, bie Don ihr erftrebte VolljährigleitSerllärung an bem SBiberfprudj beS ©eWaltljaberS fdjeitern ju laffen. ®ie Ijier pgnnften ber tninberjährigen SöitWe getroffene fBeftimmung barf auf bie minberjährige gefdjiebene Ehefrau auSgebeßnt Werben (a. 2t. Vland 21 4, Dertmann 21 2 b).

§ 5

$ie ^ o lljä ^ rig ie iiö e rilö ru ttg fo ll nur erfolgen, ioettn fie i>a£ 93efte be§

fÖHttberfährigett beförbert1).

g I 27 I I 13 ?16( 2; TO 1 55 ff.; <J5 1 51, 52.

1. ®em VormunbfchaftSgeridjt ift hierburdj bie felbftDerftänbiidje V flid jt eingefcfjärft, üor Sntfdjeibung über bie VolljährigfeitSerilärung eine ffßrüfung eintreten p laffen, ob fie ¿um Veften ber ©linberjäljrigett gereicht. $abei ift nidjt bloß auf baS Wirtfdjaftlidje füöoljl beS SiinbeS, fonbern auf bie gefaulten SebenSDerhältniffe fRüdfidjt p nehmen. 2ludj fittliche fRüd»

fidjten tonnen Don fBebeutung fein, j. 33. ber llmftanb, baß ber ©tinberjäljrige ©elegentjeit erhält, bie Don ihm ©efdjwängerte p ehelichen unb bem p erWlfrtenben Äinbe bie fRedjte eines ehelichen ÄinbeS p Oerfdjaffen, baburdj aber einer fittlidjen Vflicfjt p genügen (D £ ® 9, 441, 443).

§ 6

©ntntiinbigt1) fann toerben:

1. toer infolge hon ©eifteäfranfljeit ober bon ©eifteäfchtoäche2) feine Angelegenheiten nicht p beforgen toermag3);

2. toer bnreh fßerfihioenbung fich ober feine gfantilie ber © efaljr beö 9tot=

ftanbeö auäfeht4);

3. toer infolge bon Smnffucht5) feine Angelegenheiten nicht p beforgen berntag ober fich °ber feine gatitilie ber ©efahr beö Aotftanbeö anöfeht ober bie Sicherheit anberer gefährbet.

2>ie (Sntmiinbignng ift toieberanfjuheben6), toenn ber ©rnnb ber ßnt=

milnbignng hJegfälU7).

g I 28, 29, 1739 I I 14; ®1 1 60 ff.; $ 1 31 ff.; 4 839 ff.; 6 112, 121.

1. $ ie Entmünbigung barf bei Vorljanbenfein ber gefeßlidjen ©orausfeßungen troff beS 2luSbrudS „tann" nicht etwa nadj Ermeffen beS ©eridjts wegen g-eijlenS eines Sebürf»

niffeS abgelehnt Werben, ©ie Wirb Wirtfam m it guftellung beS SSefdjluffeS an ben Entmünbig*

ten, im gälte ber Entmünbigung Wegen ©eifteSiranffjeit m it guftellung an ben gefeßlichen Vertreter in herfönlidjen 2lngelegenheiten (Dgl. § 1631 211) ober, Wenn ein foldjer fehlt, mit

(Ratürltde ißerfonen §§ 4—6 19 Veftellung beS VormunbeS (§§ 661, 683 8 ^ 0 ) . SBitb bie ©ntmünbigung auSgefproden,

¡o ijat bieS re d tö s e fta lte n b e ä ö irtu n g (9t® 21. 10. 07 IV 88/07). (Sollte felbft bie ©nt’

tnünbigung ju Unrecht erfolgt fein, fo bleibt fie bis ju r SBieberaufhebung in Äraft. SaS ©nt»

münbignngsöerfaf)rcn ift butcf) §§ 645ff. SfßD geregelt. SaS Verfahren finbet nur auf Antrag ftatt. SaS © e rid t ift aber an beit Slntrag nicht in ber SSSeife gebunben, baff eö, Wenn bie

©ntmünbigung Inegen ©eiftesfdwäde beantragt ift, oerhinbert toäre, bie ©ntmünbigung biegen ©eifteSlranlheit ju befdliefsen (91© 3>3B 00, 867; 1915,12638; a. 31. ©taubinger D 2,

$Iand 31 5). ©benfotnenig ift baS fßroäefigeridt ge^inbert, an ©teile ber im ©ntmünbigungS«

berfalfren feftgeftellten ©eiftesfdwäde ©eifteSlranlheit anjunehmen (91® 21.10. 07 IV 88/07).

3lntragsberec£)tigt ift bei ©ntmünbigung tnegen ©eifteSlranlheit ober ©eiftesfdwäde aud bie StaatSanWaltfdaft (§ 646 Slbf 2) — über bie ii)r ju madjenbe Sinnige üon ber Stuf=

nähme in eine grrenanftalt bgl. 3lVf beS SßrgSIR o. 28. 11. 99 —, bei ©ntmünbigung tnegen VerfdWenbung ober Srunifuctjt nad SKajjgabe IanbeSgefe|lider Veftimmungen (§ 680 3lbf 5) aud) bie ©emeinbe unb ber Slrmenöerbanb, nidjt aber bie SluffidtSbeljörbe (91© 28. 2. 07 IV 429/06). Ser Vefdluf) dann binnen SRonatSfrift, tneldje g rift für beit ©ntmünbigten erft

»on Kenntnis beS ©nimünbigungSgrunbeS läuft (f. hierüber 91® 68,402; 107,28; £ 8 1923,398;

SSiebereinfe&mg un^uläffig 91® SBarn 1918 SRr 91), burd Slage angefodjten tnerben, falls bie VorauSfehungen ber ©ntmünbigung äur Seit beS Erlaßes beS ©ntmünbigungShefdluffeS n id t gegeben tnaren. Vrojefigegner beS ©ntmünbigten (ber für ben Vtojefj als proäefifähig gilt) ift ber ©taatsantnalt beS £anbgerid)ts, ber bie S3eiIagtenrolle für bie folgenben Suftanjen beibefjält, fo bafs ihm bie 91ed)tSmittelid)rift gugeftellt werben barf (91© SS®

1915, 12638), bei ber ©ntmünbigung tnegen VerfdWenbung ober S ru n lfu d t ber 3lntrag<

fteller, unb stnar ohne (Rüdfidt barauf, ob er ju r Stellung beS SlntragS bere«f)tigt tnar unb ob bie Veredtigunq fpäter tneggefallen ift (91© 30. 10. 07 IV 303/07). SaS im 2infed)tungS’

twojejj ergangene Urteil tn irlt für unb gegen alle (91® 108, 133; © ru d 58, 1066). SaS ©nt«

wünbigungSOerfalfren lann aus ben in § 6 9lr 1—3 angeführten ©rünben aud) gegen einen

®linberiährigen eingeleitet tnerben, bamit nad) Vollenbung beS 21. SebenSjaljrS leine Unter«

bredung ber gürforge eintritt (bgl. § 646 8 $ ö )- ©teilt fid heraus, baß bie tnegen ©eifteS-- iranlheit angeorbnete ©ntmünbigung nur tnegen ©eiftesfdwäde, tnegen VerfdWenbung

°ber S ru n lfu d t geredtfertigt ift, fo lann bie 2iufhebung ber ©ntmünbigung unb bie neue

©ntmünbigung in bemfelben Verfahren befdjloffen tnerben (bgl. 91© © ru d 47, 897). ©benfo Mt es juläffig, ben tnegen ©eifteSlranlheit ober @eifteSfd)tnäd)e geftellten ©ntmünbigungS«

“ «trag im Saufe beS Verfahrens m it einem foldien tnegen VerfdWenbung ju nerbinben (91® 108, 308). Über bie Verwenbbarleit ber SeWeiSOerhanblungen beS amtsgerichtlichen

©tttmünbigungSOerfahrenS für ben 3lnfed|tungSbtoäe| f. 91® 81, 193.

. 2. S>ie Uriterfdjeibung jw ifden ®cifteSirantl)cit unb ©eifteSfcljtDädie beruht nidjt auf

«ner Verfdiebenartigleit ber ÄrantheitSform, fonbern hat in praltifden fRüdfichten ihren

©runb. Sie gähigteit, fid burd nernünftige VeWeggrünbe leiten ju laffen, ift bei bem ©eifteS«

wanlen infolge Iranthafter Verkeilungen ober Sriebe fo gering, baß er einem it’inbe gleidj- geht (»gl. § 104 (Rr 2), tnäljrenb biefe gähigleit bei einem ©eifteSfdtbaden nod jo tneit nor«

hanben ift, bah er einem SRinberjährigen gleidgeftellt tnerben lann (§ 114). ©eifteSlranlheit üjtb ©eiftesfdwäde finb fomit nur bem © rabe nad boneinanber berfdteben (9t© 50, 203).

©eiftesfdwäde ift nicht blofj norhanben im galle angeborenen ober feäter burd; ©ntmictlungS<

hemmung erworbenen ©dtnadfinnS. Sie lann aud tro | borhanbenen gntellelts bet einer auf üfMdobathifder ©runblage beruhenben ©ntartung beS ©haralterS (beS ®efül)lS= unb Srieblebens) borhanben fein (91® SS® 1925, 9376). SaS Vorliegen einer ©eifieSlranl«

hett ober ©eifteSfdtoäde fefet borauS, baff nad) ben (Regeln ber ärstliden SBiffenfdafi eine Störung ber ©eifteStätigleit feftsuftellen ift, Worüber ber (Ridter nad §§ 655, 671 8 $ ö nur nad Anhörung bon Sadberftänbigen entfdeiben lann. Erft auf biefer ©runblage lann bte ©ntfdeibung ergehen, inwieweit bie ©efdäftSfähigleit beeinflußt Wirb, ob ©eifteSlranlheit ober ob ©eiftesfdwäde entnehm en ift (9t© S a rn 1917 9lr 233). Sie leßtere g-rage ift eine medtsfrage, über Weide bem (Ridter felbftänbig bie ©ntfdeibung pfteht, ohne baff er an ben TtuSfbrud ber als ©adberftänbigen gehörten 3lräte gebunben ift (91© © ru d 49; 882). S u rd baS

•bejtehen lid te r Swifdjenräume wirb baS Vorhanbenfein ber ©eifteSlranlheit im Sinne beS § 6 tttd t anSgefdloffen. 3lud im übrigen bedt fid öer (Begriff ber ©eifteSlranlheit beS § 6 n id t mit oem ber Iranlhaften Störung ber ©eifteStätigleit im Sinne beS § 104 IRr 2, Weide V o rfd tift wettergehenb aud bie ©eiftesfdwäde umfaßt (91© 09, 4112; 1911,1791). Sie ©efdäftS«

unfahtgleit einer Sßerfon lann für ein beftimmteS (RedtSgefdäft nad § j 04 2 angenommen 21etoen, obfdfon fie in (Rüdfidt auf ihre allgemeinen geiftigen gäfjigleiten nad) § 6 nur Wegen

^etfteSfdtoäde entmünbigt werben lönnte. ®er Vroäeßridter wirb übrigens baburd, baff ote ©ntmünbigung nur Wegen ©eiftesfdwäde auSgefproden ift, n id t gehinbert, baS Vor«

banbenfem oon ©eifteSlranlheit feftjuftellen. Vefonbere VorauSfe|ungen h in fid tlid ber [fjMteöiranlheit gelten nad § 1569 für bie Scheibung ber ©he. 3ln bie ©eiftesfdwäde fcßließt i a) als leidtere gorm bie g e iftig e © e b r e d lid t e it (geiftige Unbeholfenheit u. bgl.) an,

2*

20 Allgemeine« Seil fßerfonen

welche einett ©runb p r Einleitung ber fßflegfdjaft, nicht p r Entmünbigung gibt, aud) niiijt eine Vefdjränfung ber ®efd)äftlfäf)igfeit p r goige hat (§ 1910).

3. ©eiftelfranffjeit ober ©eiftelfdjwäche führt nur bann p r Entmünbigung, tnenn ber Ijierbon betroffene bie ©efamtheit feiner Angelegenheiten — worunter nicht bloß bie Ver«

mögenlangelegenljeiten, fonbern and) bie perfönlidjen Angelegenheiten p berftehen finb, auch biejenigen, welche fid) auf bie Sorge für bie eigene Verfon beziehen — nicht p beforgett Ocrntag (9t® 50, 25; 52, 244; SeuffA 66 Dir 24). Vefdjränft fid) bie Störung ber ©eifte!«

tätigieit auf einzelne ober einen beftimmten Ä rei! Oon Angelegenheiten, fo fann nur burd) Einleitung einer fßflegfchaft (§ 1910) geholfen Werben. Sie Entmünbigung Wirb aber nid)t baburd) aulgefchloffen, bah ber p Entmünbigenbe p r Veforgung gewiffer Angelegenheiten, fei e! wegen ihrer Einfachheit, fei e! Wegen ber erlangten Übung ober aul anbern ©rünben, befähigt bleibt (9t© SBarn 08 Dir 111; 1910 Dir 309). Aniah p r Entmünbigung ift inlbe«

fonbere gegeben in fä lle n bei Q u e rn la n te n W a fin fin n !, wenn bie franfhaften Vor- Stellungen ben ©eiftelfranfen berart bei)errfd)en, bah baburd) feine gefamten Sebensberhält«

niffe mehr ober minber in DJütleibenfdjaft gepgen Werben (9i© 18. 3. 07 IV 399/06 — nadj 91® 28arn 08 Dir 1 genügt el, wenn bie ©eiftelfranfheit hauptsächlich bei ber ißroplfü^rung unb im Verfefjr m it Staatlbeljörben ptage getreten ift, ebenfo9t© 17. 5. 24 IV 532/23, Wo ber Entmündigte au! !ranit)aftem Dftifjtrauen unb Verfolgungswahn in p£)lreid)en gälten unbegrünbete Eingaben unb Vefd)Werben an Vehörben gerietet, aulfidjtllofe 9ted)t!ftreitig- feiten geführt unb fid) in to n flift m it ben Strafbeprben gebracEjt, in foldjer DBeife aber feine Seit unb t r a f t einer unfrudjtbaren unb franffjafteit Sätigfeit geopfert unb baburdj feine gefamten Sebenlberljältniife gefährdet hatte). Sie Unfäl)igfeit p r Veforgung ber An­

gelegenheiten brauet noch nicht bie DBirfung gehabt p haben, baff bie Angelegenheiten tatfächlid) in Verwirrung geraten finb. über bie Suläffigieit einer fßflegfdjaft and) bei Uw fäljigieit p r Veforgung ber gefamten Angelegenheiten f. § 1910 A l . $

4. A ll Verfchtuenbet ift nicht fcljon anpfehen, wer unberhältnilmähig grofje Aulgaben ober Schulden macht. Sie unwirtfchaftiidjen Aufwenbungen muffen, Wie bal 9t© QSS 05, 1661 fagt, in Sufammenhang ftehen m it perfönlid)en Eigenfchaften, bie, Wie 3. V . Seicht«

finn, £ieberlid)feit, fjkunfliebe u. bgl., einen ®ang p unoernünftigen Aulgaben erfennen laffen. Ein foldjer §ang wirb um fo eher anpnehmen fein, Wenn el fid) um äWecf- unb nuh«

lofe Aulgaben hanbelt, Wal inbel feine unbebingte Voraulfehung ber Verfd)Wenbung bilbet (a. A. Staubinger B I I 2c). Ser fjang fann in unangebradjter Vertrauenlfeligfeit begrünbet fein (fo 9i® SS 1917, 9664; in biefem galle hatte ber in hohem Alter ftehenbe unb geiftig gebredjliche DKann fein gefamtel, nidjt unerhebliche! Vermögen an feine 3Birtfd)afterin nur gegen bie Vfüd)t ber Unterhaitigewährung ohne febe Sidjerung Weggegeben). Sum Vegriff ber Verfchwenbung ift nidjt erforberlid), baff bie Aufwenbungen bem eigenen Vorteil bei Aulgebenben bienen, unb el ift ebenfoWenig nötig, baff ber $ang p r Ver- fdjwenbung fid) unterfd)iebllol einem ¡eben gegenüber jeigt (91© SeuffA 63 Dir 266;

Söarn 1911 Dir 314). Sie VerfchWenbunglfudjt einer ißerfon fann fid) barin betätigen, baß fie bem Dteije p m Erwerbe oon tunftgegenftänben nicht wiberftehen fann, obfdjon nach ihren Vermögenioerhäftniffen ber Anlauf unoernünftig erfdjeint. Aud) eine berfd)Wenberifd)e ©e- fd)äft!führung, bie auf einem §ange p finnlofer Vergeubung beruht, fann p r Entmünbigung Anlaß geben, begleichen bie auf perfönüchen Eigenfdjaften beruhenbe Vernachläffigung ber 2Birtfc£iaft, wenn fie einen fo hohen ©rab erreicht, baff hierdurch ber wirtschaftliche Verberb herbeigeführt werben muh (ögl. SK 1, 64, ffk o tl,7 2 f.). S a l 91© (323 1914,8621) hat bie Ent«

münbigung aul biefem ©runbe in einem galle aulgefprocpen, Wo ber Entmünbigte längere Seit fjinöurd) fid) um bie SBirtfchaft nicht gefümmert hatte, bie Ernte auf bem gelbe hatte Oerfommen laffen unb bal Sanb nidjt wieder beftellt, fonft aber fparfam gelebt hatte. SKit Entmünbigung fann erft öorgegangen Werben, Wenn ber Verfd) Wender el bahin fommen lä p , bah er felbft ober feine gamilie, bal finb bie Angehörigen, bie gefehlidj ein Dtedjt auf Unterhalt haben, ber ©efaljr bei Diotftanbcl aulgefept finb. Sie ©efahr einel Dfotftanbel für bie gamilie liegt üor, Wenn and) nur bie Ehefrau baoon betroffen wirb (91® 3. 6. 12 IV 621/11). Qft bie ©efahr nadj Sage ber Sache nidjt p beforgen, Weil er j. V . nur über einen Seil feine! Vermögen! üerfügen fann ober ihm noch anbere $ilf!guellen p

©ebote ftefjeu, fo muh bie Entmünbigung unterbleiben. Sie ©efahr bei Dtotftanbe! wirb nidjt baburdj aulgefdjloffen, bah bie gamilienmitglieber burd) äWedentfpredjenbe propffuale DKafjregeln fid^ würben fdjühen fönnen. And) bie Vefd)Iagnaf)mefreil)eit eine! Seile! ber Einfünfte (ügl. § 850 8 VO) Sichert nidjt unter allen Umftänben gegen bie ©efaljr bei Diotftanbel. E l fann bie ©efahr beftehen, bah ber Verfchwenber bie ihm hiernach p r Verfügung bleibenben SKittel ebenfall! p r Vefriebigung feiner berfchwenberiidjen Dleigungen berwenbet.

5. Verwanbt m it bem Vegriff ber Verfdjwenbmtg ift ber Vegriff ber Stuntjucl)t. Er«

forberlich ift ein berartiger franfljafter $ang p m @enu| geiftiger ©etränfe, bah bie Sraft, biefem Anreiz p wiberftehen — wobei natürlich bon auhergewöhnlidjen Vorfommniffen

(natürliche (Perfonen § 6 21 abpfehen ift — , berlorengegangen ift (91© 3SB 02 S eil 280230). ©in folcher fcang ift nic£)t anpnepmen, wenn bal SCrirtfen aud) nur aul gurcht bor ber brohenbett ©ntmüitbtgung etn»

SefcEiränit ift (91© SSarn 1913 A r 1; bgl. § 681 8 <P(D). Aotgebrungenef^nthaltf amfett *. S9.

infolge ber ^rieggteueruug oßne innere 5tbfef)r Oom' 5ll!oßol behebt bte A.runffiid)t nocf) utd)t (SR© 9Baru 1919 9fr. 129). L e ite r wirb erfordert, baß bte Sntmnnbtgung nötig tft ttn Sn*

tereffe beg Xruuffücßtigeu ober feiner gramilieumitglieber, bte fonft ber ©efaljr beg SRotjianbe^

auggefeßt fein würben (ügl. 51 4), ober im ö ffe n tlic h e n S n te re ffe , metl tnfolge ber burd) bie (£run!fud)t eingetretenen üfteignng ju ©ewalttätigfeiten ober rüditdjtgloiem Vorgehen bie ©icfjerheit anberer geföhrbet wirb. 2)ag Sntereffe beg £runffüd)ttgen läßt bte Sntmünbigung and) bann alg nötig erfcßeinen, Wenn er infolge ber Xrnnifucht, ttt^oefonbere liegen beg Ijierburdj ßerbeigefüßrten SRüdgangg feiner geiftigen fjätjigfetten, feine 5ut*

öelegenß eiten n id jt meßr beforgen oermag (f. 51 3). £)aß erwäßrenb begS u*

ftanbeg ber ¿runfenßeit regelmäßig längere 8 eit §ur 33eforgttng etngelner ©ef^afte unfähig War, !ann nid)t entfdjeibenb tng ($ewid)t fallen, Wenn gletd)Woi)l ferne SBtrtfaiaft fid> gehoben hat (9i© Q5S 09, 6543). 93ei ber Prüfung, ob ber (gntmünbtgnng^befd)lu|

toegen $£runfiucbt §n 9ied)t ergangen ift, finb and) Umftänbe heran^ngießen, bte nach vfrlaß freg Söefdüuffeg beröorgetreten finb, j. 95. Sfrtdfall beg STrunffücßiigen nad) Sattmetltger

^efferung (*R© $50 1925, 77023). S)te in § 6 9fr 3 beseidjneten SSoraugfefcungen [teilen ftd) übrig eng alg gleichwertige Xatbeftänbe bar, üon benen ber eine burd) ben anbern erfeßt Juerben fann, ohne baß Ä la g e ä n b e ru n g Oorliegt. 5lnf bie 9Jfrr^tumfud)t, ftotatn*

fndjt u. bgl. werben, wennfdjon biefer 8 uftanb ein ber Xrunffud)t feßr ähnlicher tft, bte nnr für biefe gegebenen (Porfchriften nidjt aulgebehnt Werben bürfen.

6. g itr bie ©Mebcraufbctmng ber gntntünbigung fommt e! nur barauf an, bah p btejer Seit ein ©ntmünbigunglgrunb nicht borliegt, nicht barauf, bah ber Suftanb bei ©ntmunbtgten fiel) gebeffert hat (9t© 3 ® 09, 1891)- $ e r Sntmünbigunglbefcbtuh muff aufgehoben Werben, ioWoljl Wenn feine (Poraulfehungen fpäter toeggefallen finb a ll auch Wenn ber (Richter bet t>er burch bal frühere Urteil nicht befchränften SBürbigung bei Sacbberhatt! p ber Uber»

äeugung fommt, bah fie niemall oorgelegen hoben (9t© QSB 08, 2342). Sie Anfechtunglflage bei § 664 8 $ 0 fann bagegen nur barauf gegrünbet Werben, bah bie (Boraulfehungen ber

©nttnünbigung p r ¿eit bei ©rlaffel bei gntmünbigunglbefchtuffe! nicht borpanben waren

(9t© SSB 02 Seil 28 0230; SBarn 1916 A r 260). t

7. Seitliche «nb örtliche ©eltung. Sft bie ©ntmünbigung oor Snfrafttreten bei (8 ® * erfolgt — Wenn auch nur in ber bent franjöfifchen unb babifchen Stecht befannten y-ornt, bah bent SerfchWenber ein Seiftanb beftellt ift — , fo hat fie bon biefem geitpunft an bie gletdte

®trfung wie eine unter ber iperrfchaft bei S@S3 befchloffene (Sntmünbigung (Slrtt 155,156 @©j.

\5ft bie Sntmünbigung nad) ben ©runbfäßen beg neuen fReci)teg nid)t gerechtfertigt, fo rann jte 0emäh § 6 9lbf 2 aufgehoben ober, Wenn ber Wegen ©eiftelfranfheit ©ntmünbigte tm ©tnne bei neuen (Rechtes nur geiftelfchwach ift, bementfprechenb eingefebränft werben (9i© ©rud) 47, 897). 5luch bie ©ntfdieibung über bie SSieberattfhebung ber (Sntmünbtgung nagtet jta)

«?ch bem 31. 12.. 99 nach neuem (Recht (9t® 3SS 1901, 475). — Sugelaffen ift tn 9lr t 8 g®

nicht bloh bie gntmünbigung bei Snfänberl, fonbern im Öntereffe ber ©nherhett bei tn»

lanbifchen (Rechtlberfehrl auch bie ©ntmünbigung bei im Qnlanbe wohnenben ober, fa u l toohnfihlol, im Qnlanbe fich aufhaltenben SCullänberl. Ser Slufenthalt barf nrdjt üloft etn borübergehenber fein. © I ift aber nicht notwenbig, bah or auf längere Sauer berechnet ober etn freiwilliger ift (9t® 33B 1912, 91412). Ser intänbifche SBohnfih ober Aufenthalt muh «och P r Seit bei ©rlaffel bei ©ntmünbigunglbefchluffel Öorhanben fein. Sie Soraulfehuttgen unb SBirfungen ber ©ntmünbigung beftimmen fich «ach beutfehem (Recht- SBegett ©ntrnün»

mgung einel Aullänberl wirb inöel regelmahig erft borpgehen fein, wenn ber $etmatftaat merp fich nicht bereit finbet. Sie bon bem |>eimatftaate aulgefprochene ©ntmünbigung bei 5lugläuberg í*'^, v t .'PC ICt Krttt+frfton iMorirti+u-n rtrts

uueu

ueuuu», uic |ui, u u m u n u ,a l t o » “ “ ” ” 7" ' t.t:- ’ 0, 262). g ü r bie Sertragftaaten Seutfchlanb, Dfterreich'Ungcrn, yrantretch (bon btefem f|t bal Abiommen gelünbiqt p m 24. 6. 1917), Stalien, bie (Rieberlanbe, (Portugal, (Rumänten tjt laut Sef bei (R f b. 30. 7. 12 unb bej. ©chwebenl taut ©ef b. 8.12. 24 bal £ a a g e r Ab =

uiaji oereu tinoet. s;te oon oem ¿yecmuiHuuie

*ui»icmoer! (einidjliegticE) ber Seiftanblbeftellung) ift auch bon ben beutfehen ©ertchten an»

Perfennen für bie im Snlanb borgenommenen (Perfehrlgefchäfte, aber nicht über bal 9Rah ber ©efchüftlunfähigfeit hinaul, bie fü r entmündigte 3«tänber gilt (A rt 7 Abf 3 ©@;

80, 262) 4. r m r, i /-»v i r 1 1 ^v... Qivrmiröim ^Virvvt Stoforn

to m m e n über bte Sntmünbigung ufw. b. 17. 7.05 in t o f t getreten, g u r bte ©ntmunbtgung

«nb ähnliche gürforgemahregeln fowie bie (Bebormunbung bei ©ntmünbigten ift banach bal ©efefe bei $eimatftaatl mahgebenb unb bie Sehorbe bei $eimatftaatl pftänbig.. Sie

«nb ähnliche gürforgemahregeln fowie bie (Bebormunbung bei ©ntmünbigten ift banach bal ©efefe bei $eimatftaatl mahgebenb unb bie Sehorbe bei $eimatftaatl pftänbig.. Sie

Outline

Powiązane dokumenty