bung2—5).
ffi I 96 I I 92; ®1 1 192 ff.; $ 1 95 ff.
1. © a ! Srf)ctngefcßäft. ©! liegt cor, tuenn eine SBillenlerflärung einem anberen gegenüber abgegeben Wirb unb b e i b e ©eile — anber! a ll im galle be! § 116 ©aß 2 — barüber ei nöer f t anben finb, baß ba! Gcrflärte nießt gewollt fei, baß mithin ber SBüIe nur äum (ScEjein erilcirt fein fotlte (91© gSB 1910, 603)- @3 banbeit fiel) aud) ßier um einen gall be! Bewußten SBiberfprudj! äWifcßen SBille unb ©rflärung (§ 116 21 1), eigenartig inbeffen um be!WiIIen, Weil hier lebiglicß empfanglbebürftige SBittenlerflärungen (Borbem 1 cor § 116) in grage fteßen unb babei Borau!feßung ift, baß bie Slbgabe ber ficf) m it bem Wirtlicßen SBillen nießt bedenben ©rflärung auf aulbrüdücßer ober ftiller Bereinbarung ber beiben Beteiligten berußt. Begrifftief) ift für ein folcße! ©cßeingefcßäft erforberlicß, baß ein nießt Oorßanbener S Bi l l e naeß außen a ll corßanben Oorgefpiegelt Wirb, nic£)t aber genügt bie Borfpiegelung einer bloßen äußeren ©atfaeße (91© 60, 21). ©emgemäß ßat aueß bas ipanbeht bureß eine o o r - f l e f c ß e b e n e B e r f o n ( © t r o ß ma n n ) m it bem ©cßeingefcßäft nießt! ju tun (91© 84, 304;
81, ,41; 69, 46; ®euff2t 60 B r 177); §umal Wenn ber erftrebte ©rfolg nur bureß ernfttieße!
©efcßäft, nießt aber bureß ein ©cßeingefcßäft ju erreießen war. ©o bei Berwenbung einer Btittellperfon jum 3wecte bei iäufließen ©rwerb! einer ©aeße bureß einen füllen ©teil*
Certreter (9t© gSB 1914, 5873; 9t© ©rueß 66, 100; 9t© 19. 5. 25 V 443/25) ober bei ber güßrung eine! ©efdjäfte! für ben eigentlichen gnßabet (9t© 84, 304) ober ber ©eßeniurtg an einen ©ritten (näßen SIngeßörigen), wobei Oerbedte ©tellcertretung ober ein fibu^iarifeße!
©efcßäft Cortiegen !ann ( 9 t © 10. 10. 07 IV 97/07; 7. 7.15 V 108/15). ©er ©troßmann, ber bie ©adße (für fieß) erwirbt, wirb beren Eigentümer unb ift nur (djulbrecßtlicß ju tßrer £erau!’
gäbe an ben ©efcßäftlßerrn Oerpflicßtet (@rucß 66, 101). 2lber bgl. aueß Borbem 4 cor § 164 uub § 164 21 3 2tbf 2. — Q u m B e g r i f f e e i n e ä © d i e i n g ef cßäf t ! geß ö r t e ! a b e r tt i<ßt, baß ba! ©cßeingefeßäft auf bie ©äufeßung eine! ©ritten beredmet war (9t© 90, 277).
Bgl- § 398 21 3. ©aßer faun ein ©cßeingefcßäft and) bann feßon gegeben fein, wenn bie Barteien etwa bei ber Beftellung eine! Bfanbred)t! an einer $ppotßef bie ju fießernben gorbetungen bewußt unb gefliffentlid) waßrßeitiwibrig angeben (9t© SBarn 1914 B r 245).
©ine fpppotßef ift jeboeß nießt feßon beißalb nießtig (ober anfeeßtbar), Weil ber ©laubiger nießt rießtig angegeben ift (9t© 79, 75 unb bie bort angegebenen Urteile).
®aß unter ben gegebenen Boraulfeßitngen bie SBillenlertlärung äWifcßen ben un = m i t t e l b a r B e t e i l i g t e n teine 38irfung ßaben lanu, folgt fd;on au! bem in § 116 ©aß 2 ju r ©eltung gebraeßten ©runbfaße. ©aß ferner ba! ©cßeingefcßäft a ll Becßtlgefcßäft a u cß
© r i t t e n gegenüber b e b e u t u n g ü o ! ift, folgt au! bem ©runbfaße Con ber unbedingten SBttmng ber Bicßtigfeit (Cgi. § 125 21 1). geber auf ©runb eine! ©cßeingefcßäft! in 2ln=
fp ru ^ ©enommene iann fonaeß bie Bidjtigfeit minbeften! bann geltenb maeßen, wenn er ein gntereffe baran ßat, gleicßciel ob proäeffuale! ober materielle! (9i© SBarn 09 B r 177;
9t© 53 416, betreffenb eine ©eßeinjeffion; 9t© ©euff2l 64 B r 310), Womit jeboeß nießt gefugt fein foll, baß ber ©ritte fein gntereffe ftet! befonber! naeßweifen muß, ba ficß fein gntereffe oßne Weiterei feßon aul ber ©aeße felbft ergeben iann, wie beifpieliweife. Wenn er bal Älagereißt bei @d)einerwerber! ober ©eßeinbereeßtigten beftreitet. ©er ©laubiger tann bie Con feinem ©cßulbner nur jurn ©eßein üeräußerte ©aeße pfänben, unb anber*
feit! tann ein © ritter bie ©aeße Con ißrem ©eßeinerwerber nid)t Weiter erwerben, ober boeß nur naeß ben ©runbfäßen com gutgläubigen ©rwerbe (§ 932, 892). gft eine ^ppotßet ober
©runbfißutb nicßttg, weil beibe ©eile barüber einöerftanben Waren, baß ber eingetragene
©laubiger teine Becßte aul ber (¡Eintragung erlangen folle, bann tann ber ©igentümer Con tßm bie Bewilligung ber Söfcßung cerlangen (9t© 28. 4. 15 V 539/14). g ft nur ein ©eil bei Becßtlgefcßäft! äum ©eßeine abgefeßtoffen Worben, bann Wirb nießt ba! ganje Becßtl- gefcßäft oßne weitere! nießtig; bielmeßr entfeßeibet ficß ba! naeß § 139 (9t© SBarn 1913 nr ~ ®’ n ©cüeingefcßäft tann sugleicß aueß Wegen Beuacßteiligung ber ©laubiger ber vlufeeßtung bureß biefe unterliegen (9t® @euff2l 67 B r 73).
156 Stlllgemeiner Seil SRecßtlgefcßäfte
Sfßuts be! ©ritten gegen ein Scßcingeftßäft. ©itrcß ein ©cßeingefcßäft Wirb oftmall bie SRecßtllage eine! ©ritten fctjäblict) beeinflußt; meift toirb e! fogat auf bie Schließung
© rittet ju beren Kacßteile berechnet fein (beifpiellWeife um bureß bie ©cßeinBeräußentng einen Bermögenlgegenftanb bem Qugriffe ber ©laubiger ju entließen), ©emnach finb ©ritte gegenüber ben üblen Einwirfungen bei ©djeingefcßäft! befotiberl feßußbebürftig. ©o«
fern nun ein ©dieittgefcßäft augleicß ben Satbeftaub einer u n e r l a u b t e n £ > a n b l u n g erfüllt (§§ 823, 826), finbet ber © ritte einen artlreicßenben ©cßuß in ben allgemeinen ©runb«
faßen bom ©cßabcnlerfaße gemäß §§ 249ff. fjanbelte el fiel) bei einem ©cßeingefdiäfte um bie SBereitlung Bon G r f ü l l u n g l a n f p r ü c ß e n (beifpiellWeife ber ju r ©ewäßrung einel grunbbuihlicßen SRangoorrecßt! Berpflicßtete Ipppotßelenglnubiger Beräußert jum
©bßeine feine fpppotßef, um fieß ber Berpflicßtung au entließen), fo fann bie richtige 9lnWen*
bung bei ©runbfaße! aul § 249 ©aß 1 and) baju fiißren, baß ber berechtigte © ritte nun«
meßr oßne meitere! ben ©eßeinerwerber auf bie Erfüllung feine! 9lnfprucß! belangt (S R © 95,162). ©inen Weiteren ©cßrtß Berleißt ba! ©efeß ©ritten m ittet! ber ©runbfäße Bom gut « g l ä u b i g e n © r w e r b einer ©aeße (§§ 932, 892, 893) ober einer potbentng (§ 405), Wo«
naeß ber gutgläubige ©rwerb aueß bann Wirtfam ift, Wenn ber SBetäußeter nur ein ©eßein«
berechtigter War (ogl. bie §§ 1032 u. 1207 betreff! bei gutgläubigen Grtoerbl eine! SRieß*
brauch! unb eine! Sßfanbtecßt!). Unter ben Sßoraulfeßungen bei § 171 ift ferner jugunften bei gutgläubigen ©ritten auch eine bloße © c ß e i n B o l l m a c ß t Wirifam (bgl. § 171 91 1). ©e«
maß §§ 409, 576 fobann müffen ber ©laubiger einer fjorberung unb ber SSermieter eine!
©runbftüct!, bie ißren 9lnfprucß an einen anbern jum ©chein abgetreten ßaben, bie 9lb<
tretung bem ©cßulbner gegenüber auch oßne SRiicfficßt auf helfen ©utgläubigfeit a ll wirtfam gelten laffen, Wenn fie ißm bie Abtretung angeaeigt ßaben. ©onftige ©cßußmittel ßat ba!
©efeß ©ritten bem ©eßeingefeßöfte gegenüber aulbrücflicß nicht gewäßrt. 3nbe! bie ©cßuß«
bebürftigfeit bei ©ritten tann fieß aueß Weiterßin äußern unb entfprechenb auch Weiteren
©cßuß erßeifeßen. ©o Wirb bem ©ritten unter ben gegebenen SBoraulfeßungen (8 242 91 4) aueß bie G i n r e b e b e r 91 r g ( i ft (exceptio doli generalis) auaugefteßen fein (n. 91. Sßlancf § 117 91 1 unb Oertmann baf. 91 2b ¡3); namentlid) bann, Wenn nach Sage be! fyalle! ber ©runb«
faß fßlaß greift: dolo facit, qui petit, quod redditurus est. 9Ran bente nur an ben ga ll, baß ber ju r ©ewäßrung einer ©aeße Oerpflicßtete biefe, um fieß feiner SBerpflicßtung ju entjießen, an einen anbern bureß bloße! ©cßeingefcßäft Beräußert, ber anbere allbann jeboeß bie ©aeße bem anfprucßlberecßtigten © ritten gewäßrt ßntte unb feßt ber tßerpftießtete bie
©aeße Bom ©ritten mit ber Beßauptung ßeraitlBerlangen wollte, baß jener anbere ju r 9Ser«
fügung über bie ©aeße nicht befugt gewefen fei. ipier ift eine richtige ©teile für bie exceptio doli generalis, ©nblicß aber erfeßeint e! auch a ll reißt unb billig, bem ©ritten bei 9lnfprücßen, ju beren Erfüllung bie Verfügung eine! anberen über eine Sache ober ein eingetragene! (Recht erforbertieß ift, ben entfpreeßenben Seiftunglanfprucß unmittelbar auch gegen benjenigen au geben, ber bie ©aeße ober bal eingetragene SRecßt bureß ©cßeingefcßäft Bon bem aitr Seiftung berpflicßteten anberen an fieß gebracht ßat. ® a ! bebeutete einerlei!! nur, baß ber ©ritte Bor bem GinWanbe mangelnber fßaffiBlegitimation gefeßüßt Wäre, unb baß er alfo nießt nötig ßätte, ju r Sßerwirflicßung feine! SRecßte! Borerft ben Sünfprucß bei ißm 95er*
pflicßteten gegen ben ©eßeinerwerber auf SRücfgewäßrung ber ©aeße ober be! SRecßte!
pfänöeu unb fieß überweifen (affen, gegebettenfalll auch erft ba! ©runbbud)bericßtigung!Ber«
faßten ßerbeiaufüßren. 9lnberfeitl aber ßätten ber Sßerpflicßtete unb ber ©eßeinerwerber, fa ll! fie fieß bie fofortige Belangung be! leßteren gefallen (affen müßten, nur bie fyolgen ißre! eigenen S un! au erleiben, ba fie gefliffentlicß e! bewirft ßätten, baß einftweilen nur ber ©eßeinerwerber ju r Erfüllung be! Seiftunglanfprucß! imffanbe Wäre. E l Wäre bod) nießt reeßt unb billig, ben fcßulblofen ©ritten barunter leiben an laffen (Bgl. 91© 90, 279;
95, 161). (Keift Wirb ber ©ritte in folcßen fä lle n fieß freiließ mit ber ©cßabenlerfaßflage ßiureicßenb ßelfen fönnen (S R © 95, 162). 3>ube! benfbar finb aud) gälle, Wo bie Borau!«
feßungen eine! berartigen 9lnfprucß! nidßt erfüllt finb, aumal nicht gegenüber bem ©eßein«
erwerbet.
2. ©a§ berbertte ©efcßäft. Gtfaßrunglgemnß fommt e! Bor, baß bie Parteien ein@eftfiäfi Borneßmen, ba! ließ in biefer SRecßtlform nießt m it ißrem Wirtlichen SBillen beeft, augleicß aber beftimmt ift, ein anbere! Wirflicß gewollte! SRecßtlgefcßäft au Berbecfen. ©o, Wenn bie Parteien in SBaßrßeit eine ©eßenfung beabfießtigen, äußerlich aber ein Siaufgefcßäft abfcßHeßen, m it bemSSillen, bie ©eßenfung auf jeneSföe'fe au Berbecfen (S R ® 15,294; 68,326; 87,301; ©rud) 40 964). 9lucß unter folcßen llmftänben feßlt e! aWat an ber Gbereinftimmung awifeßen bem Wirflicßen SBillen unb bem erhärten Sffiillen. 9lber biefer ffa ll unterfeßeibet fieß Bon bem reinen ©eßeingefcßäfte be! 9lbf 1 infofern, a ll bei bem leßteren in SBirtlicßfeit feine SRecßt!«
öeränberung beabfießtigt, ßier bagegen eine foleße erftrebt wirb, ©aßer fann unb foll hier grunbfäßlicß and) ber wirflicß gewollte Erfolg eintreten unb foll alfo bal oerbeefte SRecßtlgefcßäft gelten, (©runbfäßlicß anber! liegt ber fyall ber UmWanblung [Sonoerfion] gemäß § 140, wo«
naeß ein anbere! ©efcßäft anftatt be! nichtigen aullegunglWeife unterteilt. Wirb; Bgl. § 140 911).
SBillenserflärung § -117 157 S kr g-all bei 9lbf 2 trifft beifpiellWeife and) batm ju , Wenn bie<(Sßarteien eine bewegliche ©ad)e a ll nur mietweife überlaffen beseicEjnet fyaben, wäßrenö in Sirflicßfeit iäuflidfe Seraulerung beabficfjtigt mar, unb bie golge beffen wäre, baß gegebenenfall! auch ber ©läubiger bei an>
geblichen SJlieter! bie an biefen gelangte ©acße pfänben bilrfte. £>aben bie Parteien in S irflid ffe it eine SBeoollmächtigung beabficfftigt, äu§erlic£) aber eine Abtretung erflärt, bann finb bie oon ber SBollmacht geltenben 3ied)t!grunöfäße (inlbefonbere hinfidjilicf) ber Siberruflid)*
feit) anmenöbar (SR® S a rn 09 Dir 268). SRur ift felbftoerftänblidfe SBebingung für bie 9lnWeitb*
barfeit bei 9lbf 2 ftetl, baß bie für bal gültige guftoobefommen bei wirflid) beabficßtigten
©efcßnftl fonft erforöerten SBoraulfeßungen, wie bie Siorm ufw., erfüllt finb; bei einer burdj ein ©arießnlgefchäft Berbedten ©djentung alfo aud) bie fyormoorfchriit bei § 518 gewahrt ift (S R ® 98, 127; S R © ©euffSl 78 Sir 11). $ a l ©cheingefchäft barf nicht ju r Umgehung Bon gefeßlidjen Seftimmungen bienen.
Söefolgt werben bie SBorfcßriften bei § 117 Slbf 1 u. 2 aud) in bem ffalle, baß in einem förmlicE) abgefdjloffenen ©runbftiitflberäufjerttnflSbertrage (§ 313) ber wirtliche Sauf*
p re il im beiberfeitigen (Sinoerftänbniffe unrichtig angegeben ift, inbem angenommen wirb, baß £)¡er ber beurfunbete SSertrag beftimmt fei, ben ben richtigen Saufprei! enthaltenden wtünblidfen Sertrag ju oerbeden (S R ® 78, 115; S a rn 1913 Sir 309), unb hiernach weiter gefolgert wirb, baß biefer nur münblidfe SBertrag gemäß § 313 ©aß 2 öurd) bie Sluflaffung unb (Eintragung redftlgültig Werben fönne (S R ® 94, 149; 104 ©. 102 u. 298; S R ® S a rn 1927 Sir 18). $>iefe 9luffaffungen finb nid)t jw eifellfrei, ba el unter ben beäeidfneten Um*
ftänben fachgemäßer fdfeinen fönnte, nur einen Saufoertrag, unb jw a r einen teilweife falfdj Benrinnbeten a ll gegeben anjufeljen, unb weiter baüon auljugejjen, baß ber beuriunbete
¿Vertrag belmegen nichtig fei, Weil er bie mirflicf)e Sßreilabreöe überhaupt nicht enthalte, fonad) aber gegen ben ©runbfaß bei § 313 oerftoße, baß ber formbebürftige ©irniöftüdl*
öeräußerungloertrag alle (mefentlid)en) Slbreben enthalten müffe. 8nbel aul praftifcßen ©rün*
ben empfiehlt fid) hoch bie Stedpfpredfung bei 9ieich!gerid)tl, ba fie bie 3Röglid)feit bietet, bal Bon ben Parteien beabfidjtigte ©efdjäft aufredjtsuerhalten unb eine unheilbare Sttid)tig*
reit absuleßnen.
3. ®a§ Slnweubunglgcbiet bei § 117 ift befcfjränft auf bie ff-alle ber empfanglbebürftigen Sillenletflärungen (Bgl. Sorbem 1 Bor § 116) unb auf bie jmeifeitige Sortäufdjung im
©egenfaße jn ber einfeitigen (§ 116). 9luf eine einer SBehörbe gegenüber abgegebene S ille n !*
ertlärnng ift er fonacß unanwenbbar (S R © 16. 2. 11 IV 331/10). 9lucf) ber ber Sllnflaffuug äugrnnbe liegenbe binglidje Sertrag (bie (Einigung) tann ein ©d)eingefd)äft barftellen (S R ©
"• 1' 19 V 92/19). — ® a ! fib u jia rifd jc ©efchäft (ogl. SBorbem 6 Bor § 104) tann äloar ein bloße! ©cheingefchäft barftellen (S R ® S a rn 1918 Sir 135). Sin fid) aber unterfcßeibet el fid) bom ©djeingefcßäfte baburch, baß bei ihm ber beabficßtigte 9ted)t!erfolg ber abgegebenen
©tflärung wirtlich entfpricßt (S R © S a rn 1910 Str 98), nur baß bie gewählte ©efdjäftlform regelmäßig einem anbern wirtfchaftlidfen (Erfolge Bient, a ll bem hier bejmedten. (Sin (Sinflang fehlt ßieralfo gewiffermaßen nur äwifchen bem erftrebten Wirtfcßaftlichen (Srgebniffe unb ber
©efdjäftlform, nid)t aber jwifcßen bem S ille n unb ber (Srilärung. Senn A feine Sache bem B täuflich übereignet, bamit B an ihr Sicherheit höbe, b il A ihm feine ©cßulö be*
&aßlt, bann hat A ben ernften S ille n , B im Sege ber (Sigentumlübertragnng *u fidjern;
nur entfprädje biefem mirtfcßaftlichen ¿wede an (ich nicht bie SBornahme bei Übereignung!«, lonbern bie eine! Sßfanbgefchäftl. SRöglid) ift ein fibu^iarifche! ©efchäft aud) iu bem Qwede, oem anbern Seile Ärebit jn Berfdfaffen (S R © ©rud) 55, 634). SBeim ©icßerungliaufe, ber Bon einem Saufe nach § 433 infofern abweicßt, a ll er nicht eigentlicf) bie Segrünbuug Der öort|elbft oorgefeßenen SBerbinblidjieiten, fonbern nur bie ©idjerung be^wedt, ßot ber Staufer bal 9ied)t, äugleid) aber aud) bie Sßflidjt, bie ©adfe ju feiner SSefriebigung weiter*
äuoenaufen unb allbann ben Sßreilüberfchuß bem SBertäufer ßerauläusahlen (35©
1911, 181 ). 5E)abei ßat ber Säufer Wie ein ^Beauftragter bie SBerpflid)tung ju r treulichen
^e rw a ^u n g Der ©ache uno j ur ggahrung bei Sntereffel feine! ©chulbner! bei ihrem S8er*
taufe ( S R © 76, 34o; gsts 1 9 n ,¿8123). ®er ©d)utbner tann aber nicht 8 ^ 0 u ln 3 U0 8eÖ0K eingebot feiner Aeiftung SRüdgabe bei ficßerheitlhalber übereigneten ©egenftanbe! Berlangen, Da er ooräuleiften hat unb ber § 1223 hier außer SttnWenbung bleibt (S R © 8 S 1914, 768).
<>gl- ferner bie Slulführungen bei § 398 91 1. Seine ©theingefChäfte: Senn A ficß B gegenüber äum ©mpfange eine! tatfädjlid) nicht gewährten SBarleßn! befennt unb bem B Die ©cbulburtunbe unter ber Sübrebe aullfänbigt, baß B feine (angebliche) fyorberung einem m itte n abtntt, um bie Bon biefem bafür ju gewährenbe Seiftung bem A äu?uführen, fo
“ ¡f^ooo kol ©chulboerhältni! erft äwifitjen A unb bem ©ritten begrünbet Werben foll (Ji© 60 21; 12. 2. 10 V 198/09). fe rn e r, Wenn bie ißarteien, um einen Born ©efeße gemißbuhgten (Erfolg ju erreichen, eine an (ich ftatihafte ©efd)äft!form wählen. Qn folcßen I«? k .^le tVraSe 061 3lid)tigteit au! § 134, nicht aber au! § 117 ju beantworten.
'«trD Die ©rflarung m ehreren gegenüber abgegeben, ihre SBebeutungllofigieit aber nur mit einem Bon ihnen abgemacht, fo entfteßt fein ©cheingefchäft (S R © 3. 1 . 07 I 310/06).
158 allgemeiner Seil 3ied)tggefd)aite
Sag a u g fte lle n eineg © d fu lb fih e in g über ein Sarleljn, fallä bie ©djulb aug einem anbern ©runbe i>errüi»rt, ift lein ©cheingefchäft, fonbern Umtoanblung ber @d)ulb in ein Sarlehn gemäg § 607 abf 2 (SK© 13. 2. 06 V I 150/06). ©in ©cheingefchäft liegt baljer aud) bann nicht Oor, tnenn eine HhPothel für ein Sarlehn beftellt, ein foidjeS aber nicht gemährt ift unb nur anbermeite Seiftungen infolge ber Untmanblung a ll Sarlehn gelten Jollen (SR©
12. 1. 21 V 395/20). Anberg ift eg natürlid), menn ber ©igentümer unb ber eingetragene Hhbothelengtäubiger oereinbart haben, bag bie gur Hintergehung üon ©laubigem beftellte Hppothel leine äSirlfamleit haben folle. — Sie Sübtretung einer gorbermtg unter ber SBerab«
rebung, bag bie gorberung erft nad) © intritt einer SBebingung in bag Sßermogen beg Seffionarg übergehen unb big bal)in biefer nur nach äugen hin als ber ©laubiger erfcgeinen folle, ift ein suläffigeg (fibugiarifdjeS) ©efchäft unb lein ©cheingefchäft (SK© @rud)59,142). —
©in K a u f a n g e b o t ftellt nod) nicht ein ©cheingefchäft unb in SÜBirllichleit nod) nicht ben Kauf felbft bar, menn nad) einer nebenher gehenben Slbrebe bie beiberfeitigen in 9Iugfid)t genommenen Seiftungen bereits bortoeg erfolgen Jollen, berart ingbefonbere, bag bie ©ad)e bereits übergeben unb ber SJSreig m it ber Silbrebe angegaljlt mirb, bag er beim 3 uftanbe=
lommeu beg Kaufeg auf ben Sßreig angerechnet, beim 9iid)tguftanbelommen aber alg ©nt- gelt für bie SBinbttng beg Sßerläuferg bienen foll (SR© gäß 16, 3912; 1. 2. 19 V 249/18). —
©ine urlunblidje S B ü r g fc g a f tg e r llä r u n g ift noch nicht begmegen ein ©d)eingefd)äft, meil eine bou ber fd)riftlid)en ©rllärung abmeicfjenbe münbliche Sßebenabrebe über ben Umfang ber Haftung getroffen morben ift (SR© S3 1919, 5904). — Hinfid)tlid) ber
© hefchliegung begeht bie augnaljme, bag bie ©cheinerilärttng bie ©he nicht nichtig macht. Sag ©efeh hot biefe grage in ben §§ 1324—1328 felbftänbig geregelt, unb bie ebenbort aufgeführten SRicgtigieitggrünbe müffen baher alg erfcgopfenb erachtet merben. — Sarüber, inmiemeit bie ©runbfäge oom ©cheingefchäft auch bei ^rojeghanblnngen unb gegenüber einem U rteile antoenbung finben, ogl. Sßorbem 8 oor § 104 unb bie bort an
gelegenen ©ntfeheibungen.
4. Sie S8etoei§Iaft regelt [ich nad) bem ©runbfage, bag, mer eine redjtggerftörenbe Sat- fache behauptet, fie auch i?u bemeifen hat (SR© 29. 11. 07 V II 536/06).
5. Über bie SRidjtiflieit unb ihre folgen, ingbefonbere über ben ©influg ber SRidjtigteit beg ©runbgefchäftg auf bag Sßoltgugggefchäft, bgl. § 125 a 1.
§ H 8
(Sitte tt it f|t e rn ftltd ) g e m e in te S S gille n S e rflä rn n g , b ie in b e r (S rm a rtu n g abgegeben w ir b , b e r fö ta n g e l b e r e r n f t l iö j t e i t ttterbe n id )t to e rfa n n t m erben, i f t n id jt ig 1).
ffi I 97 Slfif 1, 2,
i
I I 93; 9B 1 193 ff.; iß 1 98 ff.1 Sölangel be§ ©rnfteS. ©g hanbelt fid) auch hier barum, bag eine rechtggefchäftliche
©rllärung abgegeben mirb, miemogl ein ®efd)äftgmille (Sßorbem 1 bor § 116) überhaupt nicht üorfjanben ift, meil nämlich ber ©rltärenbe beabficfjtigt, bag feine ©rllärung einen Sftechtg- erfolg überhaupt nicht haben foll. ©ie ift trog beg nur inggeljeim gemachten SBor- behalts beg SRidjtmolleng (§ 116) nichtig, falls ber ©rltärenbe e rm a rte t hat, ber anbere Seil merbe ben SRangel ber © r n ftlid ) le it e rle n n e n . ©r foll unter biefen Umftänben nicht beim SBJorte genommen merben, felbft menn ber anbere ben SBillengmangel tatfächlid) nicht erfannt hat- ©rlannte ber anbere bie SRidjternftlichteit, bann liegt ber fyall beg § 116
©ag 2 oor unb, fofern gmifchen beiben Seilen fogar ein ©inoerftänbnig beftanb, ber g a ll beg § 117. Unter § 118 fallen ©rllärungen, bie 3um Scherge, gu anpreifungen ober aug iß ra g le re i abgegeben merben. aber einer ©rllärung, bie fid) nad) ihrer äugeren ©r- fdjeinung, befonberg nach ihrem Inhalte, alg bie Kunbgebung eineg redjtggefchäftlichen SBillenS barftellt, ift in ber SRegel oon oornherein aud) red£)tSgefci)äftIici)e SBebeutung bei*
¡¡utegen. Sie rechtggefchäftliche SBebeutungglofigleit ift mithin üom SBeljauptenben nach- ju m e ife n (SR© 8.12. 05 I I 179/05). S ie SRed)te beg anbern S e ile g in fo ld je n g ä lte n b e rü d fic h tig t ber § 122. — antoenbbar ift § 118 aud) bei lehtmiltigen SBerficgungen (91©
104, 322).