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e I 103 I I 98; 204 ff.; $ 1 118 ff.; 6 128 ff.

1. Anfechtung Wegen Sänfdjnng unb Sropung. Sem u n f r e i e n SBillen w ill bal ©efep feine größere Sragweite heimeffen a ll bem unbewußten ©cfjeinwitlen (§ 119). Er re ih t aul, recfjtlerjeugenb ju wirfen. Aber wer fih im guftanbe ber feelifcíjen Unfreiheit

ent-174 Allgemeiner Seil AedjtSgefdjäfte

fdjloffett hat, fall eS ebenfalls in ber tpanb Mafien, feine ©rllärung burd) Anfechtung nidffig ä“ ufadjen. Äuf btefer Äuffaffung beruht ber § 123. ©egenftanb bei ©djugeS im ©inne beS

§123 tft bxe 3BtIienSfreil)eit (9t© SSarn 1910 Sir 263). Unb nur um ben fja ll ber Unfreiheit beS SUstlienS, n i c h t and) um ben ber U n f ä t t i g t e x t gur(Sntfc£)iiegung, Ijanbelt eä ficf» hier. Ser

©elegeSfall liegt alfo inSbefonbere nicht oor, menn eine foldje stoangStoeife ©intoirlung ftatt>

gefunben hat, bag ber betroffene gar nicht in ber Sage loar, fich entfdjliegen 31t lönnen. 3üs>

rt?1rü.iDar ie*n ^"un überhaupt nicht baS SrgebniS feines 3®iIlenS; es fehlte ihm oielmehr ber

©efdjäftsroille (©uggeftion, fjtjgnofe, getoaltfameS gügren ber £>anb bei Derftellung einer Unterfchnft). — 3n 33etrad)t iommen SßtllenSerilärnngen je ber A r t (§ 119 31 l).

35erfiögt ein AechtSgefdjäft allein toegen einer unjuläffigen 28illenSbeeinfiuffnng gegen bte guten ©itten, ohne bag foldjeS jugleid) ijinfidjtlid) beS ©efdjäftSätoeciS unb ©efchäftS’

Inhalts juträfe, bann ift auch ein foldjeS AedjtSgefdjäft nur anfechtbar, nidbt aber nichtig (9t® 338 08, 7102; 1913, 11442; 3®arn 1917 Sir 234; § 138 31 1). Über bie Anfechtung eines gufionSüertragS f. 33® 1927, 13481. — b e to irit tuerben !ann 38illenSunfreifjeit burch Saufcgung unb Sroijung. — Sie ÄnfedjtungSfrift beftimmt ber § 124, bie bolläiehung ber Anfechtung regelt § 143. — SaS Anfechtungsrecht nach § 123 toegen argliftigen 35er- fchtoeigenS eines geljterS als auSgefdjloffen 311 eraihten, toenn b i e ä B a n b l u n g S f l a g e nach §§ 480, 459 möglich unb bereits gegeben ift — fo 9t© 48, 282; 70, 429, ift oerfehlt.

2>aS bejeichnete Urteil hanbelt allerbingS nur bom ©attungSfauf (§ 480). Aber nach feiner Söegrünbung (©eite 429), too auf 9t© 61, 171; 62, 282 SSejug genommen ift, mügte ber angenommene ©runbfag auch beim Saufe einer beftimmten ©ache gelten. Ser ©tanbpunlt beS AeidjSgeridjts in bi efergrage !ann jeboch t o e b e r b e i m © p e s i e S l a u f e nod) betm © e n u g i a n f e g e b illig t toeröen. Übermiegen mug hoch bie ©rtoägung, bag es ntöht angebracht ift, ben Setrüger irgenbtoie ju begünftigen. Sgl. baju § 459 Ä 6Be, ferner

§ 124 t l unb § 119 A 7.

2. Sie Säufdjung ift jebeS miffentlidje auf _ Säufchung berechnete Serhalten (9t® 3355 05, 639 ; 09, 3081). ©ie erfolgt enttoeber burd) bie tperöorrufung eines QrrtumS im ©inne öon

§ 119 (9t® 3355 09, 308 l ) ober burd) bie argliftige AuSnugung eines bei bem anbern Seile bereits üorfjanbenen mefentlicf)en3rrtums, fo bag ber Satbeftanb ber argliftigen Säufdjung auch baburdj erfüllt toerben iann, bag ber anbere Seil über feinen Qrrtum nicht aufgeilärt toirb (9t® 62, 150; 77, 314; SSarn 1911 Str 326; 1912 Str 2). ©in fahr l äf f i geS S e r l j a l t e n beS An f echt ungsber echt i gt en iommt feinem ©egner nicht jugute (9t@ 328 1911, 2752). Sa baS ©rgebniS ber argliftigen Säufchung ftetS fein mug, bag ber ©etäufdjte burd) fie in ber Freiheit feiner ©ntfdjliegung beeinträchtigt toirb, fo iann iljr Satbeftanb nur bann erfüllt fein, toenn ber Qrrtum, in ben ber ©enannte öerfegt toorben ober ber bei ihm ohnehin bereits Oorfjanben mar, bie für feinen 355illenSentfchlug maggebenben SSorauSfegmtgen betraf, unb nicht auch fchon bann, menn ber ©egner n u r perfönliche U r t e i l e ober Auffaffungen auSgefprochen unb als folche su erlernten gegeben hat, ba auf biefe 355eife bem ©rilärungS- empfänger bie greigeit feiner (Sntfdjliegung nicht genommen toirb. Aegelmägig mug baher bie Säufchung auf Satfacgen gerichtet fein. SS5eig freilich ber ©rilärenbe, bag ber (frilärungS- empfänger fein, beSßrflärenbett Urteil, auch für fich als maggebenb erachtet unb erad)ten mill, unb fpricht er trogbem betougt ein unjutreffenbeS, ben ©egner ju feinem Aadjteile irreführenbeS Urteil aitS (fo eine SSertSabfdjägung, Äugerung über bie ©üte einer ^hpottjel), bann lönnen bie SorauSfegnngen ber argliftigen Säufdjung auch hier nid)t bejmeifelt toerben (ogl. 9t®

©rud) 56, 878; JR© 24. 3. 23 V 397/22; unb für ben g a ll ber Säufchung burch Äugerung einer AedjtSanficht 9t© ÜQ 1926, 3241). Ser g a lt liegt bann nicht anberS, als hätte ber

©rilärenbe eine falfche Satfadje üorgefpiegelt. — Sie Säufdjung mug, um als folcge gelten

*u lönnen, auch öeabfidjiigt toorben fein. SieS trifft nicht ju , toenn ber Säufdjenbe felbft nur aus grrtum gefjanbelt hat, felbft menn ber grrtunt, beifpielsmeife baS Aidjtlennen eines gehlerS (§ 460), auf gahrläffigleit beruht (9t© 3355 09, 3081)- 3n biefem galle lönnten nur bie ©runbfäge beS 3rrtumS Sßlag greifen. Arglift ift auch auSgefdjloffen, menn ber eine erhebliche Satfadje Serfdjtoeigenbe annahm, bag fie bem anbern belannt fei (9i®

33® 1912, 9072). Sie Äbficht ber SJermögenSfdj äbigung gehört nicht ju r argliftigen Säufchung- Saburd) unterfcheibet biefe fich öom firafredjtlicljen Setruge (9t© 3Barn 1909 A r 440; 1911 31x5; 1913 A r 310; 33® 1912, 693; 1925, 27555; ©euffA 79 A r 199). — Sie Äbfidjt mug im ©inne beS ©efegeS auch eine argliftige fein, toaS oorauSfegt, bag bie Säufchung, mithin bie §eroorrufung ober Senugung ber irrigen Sorftellung beS ©egnerS, als Atittel benugt ift, auf ben (äntfcglug beS ©rllärenben äu beffen Stadtteil beftimmenb einsumirlen. @S genügt aber für ben SSorfag fchon, menn ber Säufdjenbe bas S3etougt*

fein gehabt hat, bag ber anbere gegebenenfalls in feiner ©ntfdjliegung 31t feinem Aadjteile beeinflugt toerben mürbe (9t@ 62, 150; 3Barn 1911 A r 5; 1913 A r 310; 1915 A r 138). 35gl.

noch § 443 Ä 2 unb § 439 Ä 2. ©rforberlid) ift auch nicht, bag ber Säufdjenbe in bem S3etougtfein hanbelt, ber ©egner mürbe bei 35e!anntgabe beS mähren ©adjöerljalts ben SSertrag beftimmt nicht abfchliegen, oielmehr genügt es, menn ber Säufdjenbe nur m it ber SAöglichleit beffen

SBitlenlerflärung § 123 175 rechnet (9 1 © 96, 346; S R © £ 3 1924, 7362). Slrgtift liegt iebenfatl! barm bor (©»ent ual - bolu»), wenn ber ©rftärenbe Weiß, baß feine Eingabe für ben ©efdjäftlgegner ertjebtidj ift, irab er babei m it berlSJlögtidjfeit rechnet, baß fie ber SBahrtjeit nic£)t entfprirfjt (S R © SBarn 1913 Sir 42; S R © £ 3 1926, 3241). Stul gefdj i of fen ift Slrgtift allemal bann, tnenn ber SEäufdjenbe p rn SBeften bei anbern I)at honbeln Wollen. $ e r g a lt argliftiger SEäufcfjung int Sinne bei ©efeße! liegt in ber flieget and) bann nicht bor, Wenn bal SJertjatten bei SEättfdjenben nur b a p bienen füllte, einen bom anbern Steile erhobenen Slnfprudj 51t be- [eiligen; benn niemanb ift »erpftidjtet, ben Slnfpritdj bei ©egner! begrünbert p Reifen, Weber im Sßrojeffe nodj fonft. @0 aud) SR © 58, 355 für einen galt, in bem bie uneheliche SKutter gegenüber bem ©rpuger bei Sinbel, ber bie Stnerfennung ber SSaterfdEjaft anfedjten Wollte, fälfdjtidj befjaufotet tjatte, el ijabe tt»r fonft niemanb beigewotjnt (bgl. and) SR © SBarn 1914 Sir 207; 9t® © t 23, 244; 3 ® 98, 36968; ©euffSt 80 Sir 192). $od) wirb auch in bem in S R ® 58, 355 gebadjten fyaXIe troß § 1718 eine Sftnfedjtung Wegen argliftiger SEäufdjung ntögtidj fein, wenn bie uneheliche SRutter fid) nidjt auf ein bloße! SBerfdjweigen befcfjränft, fonbern burd) pofitibe! fpanbetn, wie j. S8. burd) ©rbieten p m S ib , in bem ©egner eine irrige SBorfteltung tjerborgentfen Ifat. Saß für ben .fpanbetuben nad) ben im SRedjtlBerfeljr tjerr- fdjenben ©runbfäßen oon ®reu ttnb ©tauben ober aul befonberen SRedjtlgrünben eine Stuf»

flürunglpftidj beftanb, ift nur im gatte bloßen SBerfdjweigen! (f. unten) erforbertid). @0 und) S R © 107, 177 unter Situfgabe ber in S R © 58, 355 unb SIBarn 1914 Sir 207 oertretenen Stuf faf Jung.

®ie SäuftbttnflS^anblunß !ann begrifflich beftetjen fo wof)l in einer SBor fpi egel ungunri dj - tigerfbeifpietim eife bei argliftigen Slnpreifungen, empfehtenben Sufidjerungen, S R © 3SB07, 1732) wie in einem SBerfd) Weigen Wahrer Xat f adj en (S R © gSB 08, 4763; 1911,6412). ® a l Beftimmte SBetjaupten beftimmter, bem SBetjauptenben fetbft nicht genau gewiffer SEatfadjen iann argliftig fein (S R © SBarn 1913 Sir 42), braucht el aber nidjt p fein, Weit nur gatjrläffigteit p<

grunbe liegen iann, el bebarf atfo jebelmat nodj bei SladjWeife! befouberer bie SKrgtift ergeben- ber Umftänbe (S K © gSB 0 6 ,1301; SBarn 1913 Sir 42; 1914 Sir 109; 1917 Sir 237, betreffenb eine burd; benStgenten »erantaßte unrichtige Süngabe im SSerfidjerunglantrage). — SBIoße! SBer- fd) w e i g en liegt eor. ift aber a ll ®atbeftanb!merfmal aud) aulreidjenb, Wenn bal Schweigen ben

©runbfäßen öou Treu unb ©tauben wiberfpridjt (S R © 62, 149; 69, 15; 77, 314; 111, 233;

SBarn 1911 Sir 360; 1913 Sir 2) unb ber anbere atfo nad) ber SBerietjrlanfdjauung (S R © SBarn 09 Sir 3) bie erhebliche SJlitteilung unter ben gegebenen Umftänben (§ 242, nidjt and) wjd) ber guten Sitte, § 138, Wie ©taubinger S!t V I annimmt) erwarten burfte (S R © 69, 15;

SBarn 1912 Sir 196; 1913 Sir 273; 1917 Sir 6). £>b biefe Sßoraulfeßung gegeben ift, muß auf ©ritnb ber jwifdjen ben ^Beteiligten beftetjenben SRedjilbeäiefjungen nad) ben SBertjätt- itiffen bei einzelnen gatte! Beurteilt werben, ©ine allgemeine D fie n b aru n g lp flitfjt beftetjt m ^ t (S R © 62, 150; gSB 1911, 5757; 1912, 3425). @0 ift, luer ©pefutationlpapiere »er- äußert, regelmäßig nidjt »erpftidjtet, ben ©rwerber auf allgemeine SSerfjältniffe bei SRarfte!

mnäuweifen, bie ein ertjebtidje! ©inten ber Surfe erwarten taffen, wätjrenb ©reit unb ©tau- beit im SSerfeßr atterbing! eine SJlitteitung befonberer Umftänbe erforbern tonnen, bie be- Süglidj bei beftimmten Saufgegenftanbe! unb feiner SBertfdjäßitng für bie ©ntfdjtießung bei Säufer! erfjebtidj finb (S R © 111, 233; »gl. SR © £ 3 1926, 9161). ®atjer braucht ber Säufer betm Srebitfaufe nidjt ungefragt feine SrebitWürbigteit a n p p ig e n (S R ® SBarn 1911 Sir 360);

ober el müßten befonbere, erfdjwerenbe Umftänbe »ortiegen (S R © 69,15, Wo ber Säufer nidjt OT«-June Überfcßutbung, fonbern aud) feine auf unlautere ©djiebungen gerichtete v «-Im* 6®rfd)wieg; ferner SBarn 1911 Sir 360). ®er Stngeftettte ift nid)t otjne Weitere! »er- s i» r ° em,®*enWerrn bie SEatfadjen m itpteilen, bie feine frifttofe ©nltaffung recfjtfertigen;

ooctj tonnen bte Umftänbe bem SEienfttjerrn eine exceptio doli generalis gegenüber ©rfüt- lintglanfprüdjen bei Stngeftellten geben (S R ® gSB 1926, 7952). Sind) ber ©laubiger, ber et’frenr ■ J u d jt, tjat an fiel) feine Offenbarunglbflidjt hinfidjttidj ber SBermögenlOerfjätt- nt||e Jemel ©djutbnerl; aber madjt er über biefe überhaupt SRitteilungen ober wirb er über

|ie befragt, bann muß er Waßr fein unb barf er n id jt! OerfdjWeigen (S R © 91,81). ^inpfom m en muß tm ubrtgen immer nodj, baß ber Stnfeihtunglgegner fid) beffen bewußt war, baß bie Ä o Ä n L m ©iitfdjtießung bei ©egnerl beftimmenb fein Werbe ober fein fönnte (Jt© £ 3 1920, »87 ). @1 t iegt au(^ n0(^ {ej n argltftigeS SBerhatten bor, wenn ber S8er>

» bsrfonltdje Stnfidjt über ben S e rt bei Saufgegenftanbel surüdhält (9»® 6. 4. 10 208/09); ober wenn etwa ber SSerfäufer n i^ t m itteilt, baß it)m nidjt bie »olle ©djant- tonpllton erteilt War, e! fei benn, baß er Wußte, baß ber Säufer gerabe hierauf einen o l n U 7 „7?/in» unL er ben Str tum bei Säufer! argliftig aulnußen Wollte 18‘. 5' 12.rY 49/ J 2)- ®ohI aber befteht eine O f f e n b a r u n g l p f t i d j t , Wenn fie

*m^ en^ ^ e" n ® eteiIi8ten bereit! beftehenbe! SSertrauenlberhättni! geboten War ( 9 t © 77, 309; gSB 1912, 682; S R ® ©euffSt 79 Sir 60). Unb überhaupt ift anpnetj- 6 ^ erf^Weigen allemal bann ben Xatbeftanb ber argliftigen aufdhung erfüllt, wenn ber Sßerfdjweigenbe eine Satfadje nicht m itteilt, »on ber er weiß,

176 Allgemeiner STeil ?Re(i)tägefdE)äfte

baß fie für bie ©ntfdjließung beS anbern Teiles öon entfdjeibenber 56 eben hing fei, unb wenn

^ugleidj S r eit unb ©lauben bie (Befanntgabe erheifchen (SR© 62, 150). (Baßer £>at ber S8er- fäufer bie SDffenbarungSpfticfjt, Wenn er bie S ertiofigfeit (nicht nur SKinberWerttgfeit) ber berfauften (cmportiet fennt (SR© S S 1921, 6803). S e r im gefd)äftlicben Seben jemanb als frebitwürbig empfiehlt, muß bem (¡Empfänger ber AuSfunft alles offenbaren, was er bon bem Srebitfudjenben für bie Srebitfrage ©rßeblicheS weiß (SR© 24. 6. 26 IV 59/26). SBgl.

aud) einerfeits 9i© 69, 15; 77, 314; $ S 1912, 3425; S a m 1913 Dir 2; fomie anberfeitS SR© 62, 149; S a rn 09 SRr 3; 1912 SRr 196; S2B 1911, 6413. g u r Anfcd)tung genügt eS im allgemeinen nicht, tnenn ber ©egner nur bie SUbficljt b e rlje im lic h t hat, nicht e r f ü l l en j u l ooll en (SR© 70, 427; 48, 282). S oßl aber iaun eS ber Sali fein, menn ber eine Rser- tragsteil weiß, baß ber anbere mit ber getrenlicijen ©rfüllung befonberS redmet, unb er il|n troßbem bei bem Irrtu m , baß eS iticijt gefcfiet)en mirb, beläßt, um auf biefe Setfe beftim- menb äu eigenem Vorteile einäuwirfen (SR® 104, 1, Wo angenommen ift, baß unter ben gegebenen Umftänben auch ein ©attungSfauf megen Untertaffung einer erheblichen Anzeige anfechtbar ift); ober toenn ein SBertragSteil erfennbar nur unter einer beftimmten (BorauS- feüung abfdüteßen toollte, ber anbere aber bewußt unmaßr erflärt, biefe SßorauSfeßung fet in feiner SBerfon »orßanben (SR© 6. 5. 24 I I 329/23). Unterbriitfung ift baS SSerfdUoetgen, menn ber Säufdßenbe burd) pofüibe Sätigieit, AnWenbung täufchenber SJRitte, einen erheblichen llmftanb berbecft (SR® 62, 150). Sie fe£t OorauS eine SRecßtSpfIicE)t ju r Offenbarung, bte entloeber auf @efe| ober »ertrag berußt (SR@St 37, 62; 31, 210 unb bie ßier angeführten Urteile; ferner SR© 62, 150; SR® SÜBarn 09 SRr 3). AnfedRung eines SaufbertragS, weil ber oom Säufer beftocßene Angestellte beS »erfäuferS biefem feine (Begießungen p u t Säufer pflicßtwibrig berfcßmiegen i)at (SR© 107, 208).

®aß fid) bie Arglift beS (Betrügers Don bortißerein gerabe g e g e n b i e j e n i g e S ß e r f o n gerichtet hat, bie alSbann ben SRacßteil erleibet, ift l e i n unbebingteS © r f o r b e r n t S ; ber bolle Satbeftanb beS sioilreditlidien (Betrugs fann bielmeßr aud) bann erfüllt fein, Wenn ber Säter ficß nur beffen bewußt geWefen, er werbe einen anbern fdinbigeu, unb Wenn er c in (BorauSficßt aller möglichen folgen geßanbelt hat (SR© 328 1910, 84690).

®ie Säufcßung muß im ffalle beS § 123 (anberS im $alle ber »erträglichen SchabenS- erfaüflage aus § 463, S a rn 1915 SRr 230) für bie ©ntfcßließung beS ©etäufd)ten öon utfach»

licßcr S irfu n g , für ben ©ntfcßluß beS ©etäufdjten alfo beftimmenb (SR© S S 1911, 2752), minbeftenS mitbeftimmenb (SR® 77,314) gewefen fein, Was nad) rid)terlid)em ©rmeffen su ent- fcßeiben ift. ®ie Strobe bafiir bietet bie fjrage, ob ber Anfecßtenbe burd) feinen mittels ber Säufdjung ßerborgerufenen ober wenigftenS aufrechterhaltenen Srrtum ju ber angefoch«

teilen ©rflärung beftimmt worben ift, ober anberfeitS ob fein auf bie/£äufd)ung äurücfäufuh- renber 3 rrium ohne ©influß War unb bie ©rflärung alfo auch aßne bie Säufdjuug abgegeben Worben Wäre; bagegen ift nicht ju fragen, ob ber Anfedjteitbe bie Abgabe ber ©rflärung bei SenntniS ber Sachlage unb bei berftänbiger Sürbigung beS galleS unterlaffen hätte (SR© 81, 16). (Die Anfecßt&arfeit beS gefamten »ertragS Oerlangt aud) nid)t, baß ber ©e- täufcfjte ben Vertrag bei SenntniS ber Wahren Sachlage überhaupt nicht abgefd)Ioffen haben würbe; bielmeßr genügt eS, baß er fid) baju nur u n t e r f ü r i h n g ü n f t i g e r e n (Bebtn*

g u u g e n berftanben, baß er beifpielsweife nur einen geringeren SaufpreiS geboten haben Würbe (SR© 3 S 1911, 275a; S a rn 1910 SRr 314; 1912 SRr 292; 1918 SRr 181). ©me ohne

©rfolg gebliebene SKrglift ift bebeutungSloS (SR© S a m 08 SRr 186). (Regelmäßig fanit ber er=

forberlicße urfätfjlicije Sufammeuhang nur bann gegeben fein, Wenn bie % ä u f d) u. n g f p ä t e f t e n s b e i m a b f c ß l u f f e beS V e r t r a g s erfolgt ift. SRur beim Saufe einer

©attungSfacße ift baS im ff-alle beS § 480 SKbf 2 anberS, weil hiernach ber Ülnfprud) auf SchabenSerfaß in ber SRegel erft auf eine argliftige SSerfißWeigung beS S-eßlerS bei fiieferuitg ber Sache geftüfct wirb (SR© 70, 423; S28 1912, 3404).

58eftef)t ber urfächlidje Bitfammenhang, bann ift eS unWefentlid), Welchen Umftanb bie

®äitfd)ung betraf, ob ben Snhalt ber ©rflärung ober beu SBetoeggrunb. (SR© 69,15, wo eS fich um bie Srebitwürbigfeit beS Säufers ßanbelte; 55, 86, betreffenb ®äufd|ung über bie ©igen- fchaft als SBollfaufmann; S a m 1912 SRr 196, wo eS fich barum ßanbelte, baß ber Sßer>

fäufer einer ©aftmirtfchaft berfdjWiegen hatte, baß bie ©rlangung ber Sonjeffion auf (Schmierigfeiten ftoßen Würbe; 3 S 1911, 2752, betreffenb iäufdjung burd) bloße Sin- preifungen.) ®a ein ©rfolg burd) mehrere Urfncijcn herbeigeführt werben fann, genügt eS im übrigen, wenn bie argliftige ®äufchitng auch nur mitbeftimmenb gewefen ift (91© 77, 309). ©in Unterfchieb äWifchen dolus causam daus unb dolus mcidens befteßt hier nicht (9f© 3 S 1910, 7994). 8 u erwägen ift im ©in^elfalle, baß, w e n n b i e A n ­ f e c h t u n g w e g e n SBetrugS b e r f a g t , e i n e f ol che w e g e n B r r t u m S g e g e b e n f e i n f a n n , unb baß bie Anfechtung wegen (Betrugs zugleich bie ©runblage für bie ^rrtumS- anfechtung enthält (§ 121 A 1). Sie ftrafred)tlichen ©runbfäße bom dolus eventualis gelten auch hier (SR© O S 1911, 2137).

2SiI(enSerilatung § 123 177 Unerpeblidj ift für bie Slufedjtung megen acgliftiger Säufdjung aud), ob ber ©etäufcpte einen 25ermögenS[cBaben erlitten Bat; eS genügt, bag bie Säufdjung für öieSlbgabe ber an*

gefodjteneu 28ilIenSerfIärung urfcicplidj mar (9t© @euff2l 79 9tr 199).

3. Sropung. Sie Sropung BefteBt in ber Slnfünbigmtg eines Übels für ben gall, bog ber Sebropte nid£)t fo Banbelt, mie eS ber Sropenbe BegeBrt. ©ie mug olfo über einen biogen 25ergleidjSöorfdjIag pinauSgepen. gallS ber SroBenbe nicBt gugleicE) ein ge*

miffeS Sun ersmingen m ill, ift ber Satbeftanb nidjt erfüllt (IR© 328 1913, 10331). ©g geBört olfo p m Sßegriffe ber Sropung, bog ber SroBenbe bie Slbfidjt üerfolgt Bat, ben SBebropten p r Abgabe ber 28illenSerflärung p p in g e n ober menigftenS bie SDlöglicpfeit biefeS ©rfolgeS in feinen 25orfaB aufgenommen Bat (91© 23. 1. 15 V 398/4). Sapcr genügt eS ni<f)t, toenn jemanb, oBne bie SlbficBt, einen ßlnang auSpiiben, nur bon einem in SluSficpt fteBenben Übel fjpricf)t unb fd)on bieS ben anbern p r SSermeibung beS Übels beftimmt Bat (91© 59, 353;

28arn 1913 3tr 186). 28eldjer Slrt baS angebroBte Übel, ift gleichgültig (bgl. 5- 23. ©euffSl 64 sJlr 307). ©S iann materieller ober ibeeller Slrt fein (91© 10. 4. 06 I I I 57/05). Slotig ift nur, bag eS überpaupt geeignet tnar, ben 23ebroBten in feiner ©ntfdjliegung entfcpeibenb P beeinfluffen. Ob eine foldje Sropung anpnepmen, ift gegebenenfalls einerfeits nadj bem objeitiöen 2Kagftabe öernünftigen ©rmeffenS p beurteilen. SlnberfeitS ift aber and) bie

©genart beS S3ebroBten p berüdfidjtigen. 23egrifflid) e r f or b e r l i d j ift n id )t, bag baS Übel u n m i t t e l b a r ben 23ebroBten felbft t r e f f e n f o l l (91© 328 1913, 6381); nur mug biefer bie 2Jermirflidjung beS ettua einem anbern (©Begatten, einem Sinb, and) bem Sin*

broBenben felbft) pgebacfjten Übels als ein folcpeS aud) für fiep felbft anfeBen (91© 60, 373;

328 1915, 238). Saper tann unter Umftänben and) bie Sropung m it ©elbftmorb in )8e*

trad)t iommen (91© 7. 2.12 V 378/11). 2 8 e f e n t t i d j ift enblid) aud) n i d j t , bag baS Übel unmittelbar o o n b e m S l n b r o p e n b e n f e l b p bermirflidjt tuerben foll. ©S genügt, toenn ber Sropenbe p eriennen gibt, bag er einen Sritten b a p oeranlaffen toerbe (91©6t 15, 336;

27, 307). DBne eine foldje Slniünbigung mürbe nur bie 23orauS(age eines iünftigen Übels bor*

liegen. Sie SroBung m it bem g-ortbeftepenlaffen eines Übels reicht aus, falls baS ©rgebniS öon ber Sätigfeit beS SroBenben abpängt (9t@@t 14, 265). @S erfüllt aber ben Satbeftanb ber Sroljung nippt, menn bie fdjon befteBenben SSerhältniffe bon felbft ein lünftigeS Übel er«

toarten laffen, unb ber SroBenbe nur barauf Bintoeift. ©S mug bielmeBr bie 23eeinfluffung burcB ein bon bem SBilten beS SroBenben abpängigeS, irgenbmie burd) feine pofüibe Sätig*

teit in 23etoegung p feBenbeS Übel in SluSfidjt geftellt fein (91© 328 05, 2002).

'■SSiberredjtlicp mug bie SroBung al§ Sllittcl bcuutit fein; bieSSenufpng beSSTcittelS ber SroBung p r 28ittenSbeftimmung mug ficB iBrerfeitS alfo als eine recptsmibrige barftellcn (91© 59, 349 ; 32B 05, 1347; 09, l l 2; ©rud) 54, 283; 55, 626). 23gl. § 823 Slum 10.

©utfdjeibenb ift banad) alfo, bag eS unftattpaft mar, bie Slnbrogung eines [oldjen SunS als

®littel p BenuBen, um ben anbern in feiner ©ntfdjliegung p beftimmen (91© 3S®05, 1346, 06, 821; 28arn 1911 91r 258; 328 1913, 6381), um fo mepr bann, menn ber SroBenbe eine

©rflärnng e rp in g t, auf bie er fein Utecht Batte (91© 328 1917, 4591). 2Bar bie angebropie fianblung an fid) fdjon eine miberredjtlicpe, bann entlüftet eS ben SroBenben fogar nicht, menn er auf Slbgabe ber 23iIlenSerflärung ein iiiedjt Batte, ©ine miberrertjtOctjc SlbficBt bet ber Sroljung, ober bag fidj ber SroBenbe ber 28iberredjtlidjfeit feiner fjanbluugsmeife attd) bemugt gemefen, ift ¿eine SBorauSfeBung für bie Slnfedjtbarfeit beS 9tedjtSgefdjäftS.

Senn bas ©efep gibt baS SlnfedjtnngSredjt nidjt um ber ^mnblungStoeife beS SroBenben mtllen (etma p r ©träfe, ober meil er eines redjtsmibrigen SSermögenSOorteilS megen ge*

Banoelt Bat, 91© 23arn 1910 21r 263); eS geBt oielmeljr allein babon aus, bag b ie f r e i e S B t l l e n S b e f t i m m u n g beS a n b e r n S e i l s j u f d j ü B e n f e i (91© 59, 351; 33® 1911, 27 , momtt aud) ber 5. Q© feine frügere entgegengefeBte Slnfidjt [328 07, 53] auSbrüdlidj aufgegeben Bat). Slbmeidjenb 9t© ©rucB 57, 909, monad) ber SroBenbe ben 28illen gepabi Baben mug, eine Seiftung p erpingen, auf bie er fein 9tedjt Batte. Sag fidj ber SroBenbe mm) beffen bemugt gemefen fein mug, bag er f e i n Stedjt a u f bie S e iftu n g Batte, j-tfmatnt als u n j u t r e f f e n b ; eS genügt in [ubjeftiber § in fid jt, bag ber SroBenbe überpaupt bte übftdjt Batte, bte Seiftung ober bie ©rflärung bem anbern a b p p in g e n , unb er braudjt

®eüatt Bemugt gemefen p fein, bag fein Sun geeignet fei, ben ©egner in un*

plafftger ®etfe p beetnfluffen, müBreub nidjt ebenfalls erforberlidj ift, bag er baS23emugtfein bon ber Stberredjtltchfeit ber SroBung Batte (91© 104, 80; 107, 80; 108, 102; 328 1913, 10331; ©rudj 55, 626; Sg 1926, 3241). 21adj bem ©tanbpunfte beS ©efepeS faun eS fomit aud) barauf nidjt anfommen, ob bem Sater bie SroBung megen feiner perfimlidjen ©igen*

Idjaften überBaupt pgeredjnet toerben fann. Saper ift aud) bie S r o p u n g ei nes §anb<

l ungSunf äBi gen p r ©rfüllung beS SatbeftanbSmerfmalS geeignet (ftreitig). — 2ludj bie

©rnfthcBfext einer Sropung unb ihre SluSfüBrbarfeit burdj ben SroBenben ift fein ©r*

forbernts. 91ur mug ber Säebropte bie erftere mie bie leptere als oorpanben angenommen Baben, fonft fönnte er burcp bie 23ebropung nidjt beftimmt morben fein.

» ®5 8, StommentOT »on SteidUgeri^täräten. I. ®b. 6. « u ft. (Degg.) 12

178 Slllgemeiner Seil 8fe<htSge[<häfte

©rforberlid) ift enblid) für bag Slnfed)tungSre<ht ber urfächlidje gufatnntenhang zwifcffen ber abgegebenen SSillenSerflärung unb ber Srohung (91® 59, 351; 33® 09, 16; SBarn 1913 K r 186). 2lnfed)tbar ift and) ein burd) Srohung abgenötigtes außergerichtliches SugeftänbniS, Weil if)m eine gewiffe S3eWeiSlraft beiwohnt (91© ©ritcf) 58, 835).

SluSfdjlnfj ber 38ib errechntet) feit. SaS ©efep fielet bie SSerWenbung ber Srohung als Ktittel zur SBillenSbeugung nidjt fd)on an fidj unb unbebingt als eine 8®iberred)tlichfeit an;

anbernfallS Wäre bie Beifügung „Wiberred)tlich" jum ©rforberniffe beS SBeftimmenS über»

flüffig. Hiacf) ber allgemeinen 33ebeutung beS 'Begriffs „wiberredjtlich" fann fomit baS Sun beg Sroljenben bann nicht ein Wi berrechtli djeS f ei n, Wenn ber © e n a n n t e zu f e i n e r J p a n b t u n g S w e i f e ein 9ied£)t hat t e (91© 50,60). SaS 91ed)t zur Sroljung fann nun ent»

Weber auf einer allgemeinen Kegel ber K ec£)tSorbnung ober auf einem befonber n 9led)tS»

anfpr udj e beS Srohenben beruhen; fo, wenn ber Srolfenbe einen Slnfprud) auf Slbgabe einer SBillenSerflärung hatte; nad) 91© 64, 59 beifpielsweife and) bann, Wenn ein SBerein bon Slrbeitnehmern bei einer ÄoalitionSbeftrebung im Sinne beS § 153 @eW0 nad) feinen

©a^ungen bem SOlitgliebe, baS bie Beteiligung am Siampfe berfagt, bie Slusfdjtieffung aus bem

©a^ungen bem SOlitgliebe, baS bie Beteiligung am Siampfe berfagt, bie Slusfdjtieffung aus bem

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