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mittel in ein anderes durch Entmischung. I. Die Erscheinung und der Einfluß der Hof-

■meisterschen Ionenreihe. Durch Red. mit K-Citrat oder H2 hergestellte Goldhydrosole wurden mit einer bestimmten Menge eines Alkohols u: mit einer kleinen Menge eines dritten Stoffes, die bei Temp.-Erhöhung vollständig in Lsg. geht, versetzt. (Eine Reihe von Verss. wurde so ausgeführt, daß die alkoh. Lsg. des dritten Stoffes in das Sol gegossen wurde.) Im zugeschmolzenen Reagensglas wurde dann die Mischung bis zur Vollständigen Lsg. erwärmt u. darauf abgekühlt. Die zuerst entstehende Emulsion wird immer gröber u. man erhält schließlich eine wasser- u. eine alkoholreiche Schicht, wobei die Goldteilchen je nach der Zus. der Lsg. sich entweder in der einen oder in der anderen Schicht oder an der Grenzfläche befinden. In der Grenzfläche sind sie entweder vorübergehend als Zwischenstadium beim Übergang in eins der Dispersions­

mittel u. dann mit unverändertem Dispersitätsgrad, oder aber endgültig u. dann koaguliert. Der Dispersitätsgrad der übergeführten Sole ist zuweilen sehr hoch.

Auch kann durch Überführung eine beträchtliche Konzentrierung erfolgen. Die Ent­

mischung wurde untersucht in Ggw. von Methyl-Äthyl-Propylalkohol u. Toluol, Methyl-Propyl-Butylalkohol u. Nitrobzl. Die Wrkg. der Salze wurde untersucht mittels K-Citrat, -Sulfat, -Chlorid, -Nitrat, -Jodid, -Rhodanid, sowie der Alkalichloride. Die Kationenwrkg. zeigte keine Regelmäßigkeit. Mit steigender Konz, der Anionen der HOFMEISTERschen Reihe geht dagegen nach Vff. die den Übertritt der dispersen Phase in ein anderes Dispersionsmittel ermöglichende Wrkg. in eine den Übertritt hemmende Wrkg. über, wobei eine Verschiebung der Grenzkonzz. eintritt. (Kolloid- Ztschr. 52. 280— 88. Sept. 1930. Riga, Dispcrsoidolog. Lab.) Gu r i a n.

W . Dor'fman und D. Scerbacfiwa, Ionenantagonismus an kolloiden Modellen- IV. Die doppelte Natur der Hofmeister sehen Anionenreihe und die Faktoren, des Ionen­

antagonismus. (III. vgl. C. 1930. II. 2110.) Während kataphoret. Verss. das L adun gs­

zeichen eines S-Sols als n ega tiv bestimmen, folgt aus dem Verh. dieses Sols gegenüber

1930. I I . As. Ko l l o i d c h e m i e. Ca p i l l a r c h e m i e. 3521 Anionen, daß es wie ein positives Sol reagiert, woraus wiederum zu folgern ist, daß der kolloidale S imstande ist, gleichnamig geladene Ionen zu adsorbieren, was neuer­

dings auch von anderen Autoren angenommen wird. — Die stabilisierende Wrkg. der Anionen setzt sich aus 2 Faktoren zusammen, beide abhängig von der Adsorption der Anionen durch die gleichnamig geladenen Micellen des Sols, u. zwar 1. Verstärkung der negativen Ladung der Micellen, 2. Hydratation. — Die stabilisierende Wrkg. der Anionen auf das S-Sol nimmt, in Mischungen mit anderen Salzen, zu mit steigender Wertigkeit des Kations, wobei die HoFMEISTERSche Anionenreihe qualitativ bestehen bleibt. Das gegenseitige Verhältnis der beiden Gruppen, aus denen die Ho f m e i s t e r- sehe Reihe besteht der Valenz- u . der hydrophilen Gruppe variiert von Kolloid zu Kolloid. — Am Zustandekommen des Ionenantagonismus sind nicht nur die Ladungen der Ionen, sondern auch ihre hydrophilen Eigg. beteiligt; von Bedeutung ist die Beziehung zw ischen der Ladung u. dem Hydratationsgrad des Kolloids. (Kolloid- Ztschr. 5 2 . 289—93. Sept. 1930. Moskau, Lab. f. experiment. Biologie von Glav-

nauka.) Gu r i a n.

W . Krestinskaja und 0 . Moltschanowa, Über die positive und negative Ge­

wöhnungserscheinung bei der Koagtdalion eines Eisenhydroxydsols. In Fortführung der Verss. mit Arsentrisulfidsol wurden die Veränderungen mehrerer Eisenhydroxydsole unter dem Einfluß von Elektrolyten untersucht. Die Sole wurden durch Hydrolyse von FeCl3 in sd. W . hergestellt. Als Elektrolyte dienten MgS04, A1C13, KCl, BaCl2, NaX'„Oa, A1(N03)3, KOH, K 3As03. Variiert wurden die Konzz. u. die Art des Zu­

satzes. Nach Vff. beruht sowohl die positive als auch dio negative Gewöhnung der Sole in bozug auf Elektrolyte auf der ehem. Wrkg. der Elektrolyte. Dio Wrkg. wird entweder auf den Kern der Micelle oder auf ihren akt. Teil ausgeübt, wobei jedenfalls nur das Anion in den Bestand der Micelle eintritt. Positive Gewöhnungserscheinungen treten ein, wenn der Elektrolyt oder das Prod. der Hydrolyse mit dem Micellenkern ein gut auflösbares Salz ergibt (Verkleinerung des Micellenkems, Vergrößerung des akt. Teils, Erhöhung der Beständigkeit treten ein bei Zusatz von A1C13, A1(N03)3, FeCl3, HCl). Negative Effekte, d. li. die Koagulation (tritt beim allmählichen Elektrolyt­

zusatz bei geringeren Konzz. ein, als im Falle eines einmaligen Zusatzes) werden beobachtet, wenn der langsam hinzugefügte Elektrolyt eine Verkleinerung des akt.

Teils u. Vergrößerung des Micellenkems hervorruft (KOH, K 3A s03). Bei Zusatz von KCl u. BaCl2 werden „scheinbar“ negative Gewöhnungserscheinungen beobachtet, welche auf die bei geringen Konzz. langsam vor sich gehende Koagulation zurückgeführt werden. MgS04, H3P 0 4 bewirken nur schwache „scheinbar“ negative Gewöhnung. — Aus den Verss. wird geschlossen, daß die Gewöhnungserscheinungen des Fe(OH)3-Sols nicht als künstlich gehemmtes Altem eines Kolloids aufgefaßt werden können. — Kennt man den Bestand des Sols u. den Charakter seiner Veränderungen, so kann vorausgesagt werden, welche Elektrolyte Gewöhnungserscheinungen bewirken. Bei schnell veränderlichen Solen müssen auch die chem. Rkk. zwischen den Elektrolyten u. den Hydrolyseprodd. des Sols berücksichtigt werden. — Zwischen „Ionenantagonis­

mus“ u. Gowöhnungserscheinung besteht ein enger Zusammenhang. (Kolloid-Ztsohr.

5 2 . 294— 302. Sept. 1930. Leningrad, Chem. Lab. d. Pädagog. Herzen-Inst.) Gu r i a n. Fritz Dannenberg, Über die Koagulation von Quarz- und Bolussuspensionen durch Gelatine-, Carrageensol und Elektrolyte. Gelatine sensibilisiert die Elektrolytkoagulation des Quarzes u. des Bolus in Konzz. bis 0,01 g/1. Die geringen, gleich schnell flockenden Konzz. der Ionen K+, Ba+ + u. A1+++ stehen annähernd in dem durch die SCHULZEsche Wertigkeitsregel gegebenen Verhältnis. Dio Gelatine befindet sich wahrscheinlich in hydrophobem Zustand an der Grenzfläche. Wird die Gelatine in Konzz. von 0,1 bis 1 g/1 dem Quarz zugesetzt, so müssen die Elektrolytkonzz. 0,1— 1 Mol./l betragen, wenn dio Quarz-Gelatineteilchen noch rascher ausgeflockt werden sollen. Die Gelatine liegt wahrscheinlich in hydrophilem Zustand an der Grenzfläche vor. Carrageensol vermag elektrolytfreien Quarz u. Bolus nicht zu koagulieren. Für die Koagulation der Systeme Quarz/Carrageen bzw. Bolus/Carrageen in W. durch Elektrolyte gilt die SCHULZE sehe Regel nicht. Die Schwellenwerte der Flockungskonzz. von Gelatine liegen für Quarz zwischen 0,000 01 u. 0,0001 g/1, für Bolus zwischen 0,0001 u. 0,0002 g/1. Auch die Aggregationszeiten des Bolus bei Zusatz von steigenden Mengen Gelatine in Ggw. von KCl (0,01 MoL/1) wurden bestimmt. (Kolloidchem. Beih. 3 1. 447— 69. 1/10. 1930.

Berlin, Techn. Hochschule.) WRESCHNEP..

Erich Heymann, Echte und kolloide Löslichkeit; Einfluß der Grenzflächenspannung.

Die im Zusammenhang mit Metallnebeln oder Pyrosolen stehenden Arbeiten von

3522 A s. Ko l l o i d c h e m i e. Ca p i l l a u c h e m i e. 1930. II.

R. L o re n z , M agnus, E i t e l , L a n g e , v . H e v e s y u. a. werden diskutiert. In den

„Pyrosolen“ (z. B. Cd-CdCl,) hat man es nicht mit kolloiden Lsgg. zu tun, wie ur­

sprünglich angenommen wurde. — Es bestehen Beziehungen zwischen der Stärke der Nebelung u. dem Dampfdruck der Metalle. Je weniger chem. Beziehungen zwischen Metall u. Salz vorliegen, um so eher ist eine Symbasie zwischen dem Dampfdruck u. der Konz, des Metalls in der Salzphase zu erwarten. Auch ist für die Löslichkeit von Metallen in Salzschmelzen die Grenzflächenspannung von Bedeutung. Die Be­

ziehung zwischen Grenzflächenspannung u. Löslichkeit wird an einer Anzahl von Flüssigkeitspaaren geprüft, deren eine Komponente W. ist, u. deren andere von Anilin, Olivenöl, Äther, Amylalkohol, Äthylenbromid, Bzl., Heptin, Hexan, Heptylalkohol, sek. Octylalkohol, CC14, Triäthylamin gebildet wird. Für diese Fl.-Paare sowie für Isobutylalkohol-Glycerin werden die aus der Literatur u. aus eigenen Verss. gewonnenen Werte für Grenzflächenspannung u. gegenseitige Löslichkeit bei verschiedenen Tempp.

zusammengestellt, wobei sich bei Temp.-Veränderungen unabhängig von der absol.

Größe der echten gegenseitigen Löslichkeit eine Antibasie zwischen dieser u. der Grenz­

flächenspannung zeigt. — Die Theorie der Emulsionen diskutierend, kommt Vf. zu dem Schluß, daß als Emulgatoren nur Stoffe in Frage kommen, die capillarakt. sind, ohne gleichzeitig die gegenseitige Löslichkeit merklich zu erhöhen. (Kolloid-Ztsclir. 52.

26980. Sept. 1930. Frankfurt a. M., Inst. f. phys. Chem. d. 'Univ.) G u rian . S. E. Sheppard und R. C. Houck, Die Fluidität von Flüssigkeiten. I. Die Tem­

peraturabhängigkeit der Fluidität. Vf. prüft die von ihm früher (C. 1930. II. 882) auf­

gestellte Formel — A - e - W für die Fluidität an zahlreichen Substanzen u. findet für folgende, zwischen 0 u. 100 bzw. 130° untersuchte Körper eine gute Übereinstim­

mung: jButylalkohol, Octan, Quecksilber, 5-Methylheptanol-2, Essigsäure, Octylalkohol, Acetanhydrid, Äthylenchlorid, Allylchlorid, Isoheptan, Äthylformiat, Äthylbromid, Äthylacetat, Isobutylchlorid, Hexan, Schwefelkohlenstoff, Äthylsulfid, Chlf., Propyljodid, Dimethylketon, Methylchlorid, Äthyljodid, Benzol, Toluol, Tetrachlorkohlenstoff u. Iso­

butylalkohol. — Die Konstante k in obiger Gleichung bezeichnet eine Desorientierungs­

arbeit u. läßt sich in Beziehung setzen zur spezif. Wärme u. dem Mol.-Gew. Die spezif.

Wärme pro Vol.-Einheit istc„-(5, wo <5 die D. bedeutet. Es ist dann (cv [M-6]'^)/K — konst. (M = Mol.-Gew.). Da c„ gewöhnlich mit der Temp. wächst, während <5 ent­

sprechend abnimmt, so ist die Gleichung ziemlich Temp.-unabhängig. Die geforderte Konstanz wird von den untersuchten unassoziierten FU. gut erfüllt. Für die Abwei­

chungen berechnet Vf. einen Assoziationsfaktor a = (K/K') Die Kurven assoziierter Fll., wie W., Ameisensäure, Essigsäure, n-Buttersäure u. Trimethylcarbinol, zeigen Kniekpunkte wie die polymorpher fester Körper, doch sind die Umwandlungspunkte weniger scharf. Die Messungen an W. stützen die Annahme von Ta m m a n n (C. 1927.

I. 395), daß unterhalb 30° Moll, vom Typus (H 20 )6, oberhalb 30100° dagegen (H20 ):l- Moll. existieren. (Journ. Rheology 1. 34971. Juli 1930. Rochester, Unters.-Lab. d.

Eastman-Kodak Co.) Br i s k e.

G. W . Scott Blair, Uber die Strömung viscoser und plastischer Materialien durch ein anfangs leeres, langes, enges Glasrohr. Vf. untersucht, ob beim Auftreten großer Abscherkräfte eine Korrektion für das BiN GH AM -M uRRAY-Plastom eter (C. 1 9 2 3 .1. 789) notwendig w ird. Die Verss. mit W. u. Stärkekleister ergaben, daß der Fehler, der durch Stromliniendeformation nahe am Meniskus auftritt, zu vernachlässigen ist. (Journ. Rheology 1. 42428. Juli 1930. Ithaca, Cornell Univ., Bäckerei-

L a b .) " Br i s k e.

Otto Hahn, Fällung und Adsorption kleiner Substanzmengen an krystallinen Nieder­

schlägen. Eine Unterteilung der Vorgänge bei der Abscheidung kleiner Substanzmengen mit krystallin. Ndd. in eigentliche „ Fällung“ u. in „Adsorption“ erscheint zweck­

mäßig. Die Adsorption ist weitgehend abhängig von den Bedingungen der Nd.-Bldg.

Sie wird durch die früheren Adsorptions- u. Fällungsregeln von Fa j a n s u. Pa n e t h

nicht genügend erfaßt. Der neuere Adsorptionssatz des Vfs. kommt durch Berück­

sichtigung der Ladung des Nd. den tatsächlichen Verhältnissen näher, aber auch dieser Adsorptionssatz kann die Gesamtheit der Vorgänge nicht restlos erklären. Das, was man gemeinhin als Adsorption beobachtet, ist vielmehr die Summe von mindestens zwei Vorgängen, einer momentanen Adsorption u. einer zeitlichen Adsorption (IMRE, (vgl. folgendes Ref.). Beide Vorgänge lassen sich unter gewissen Umständen leicht nebeneinander verfolgen. (Ztschr. angew. Chem. 43. 87175. 4 /10. 1930. Berlin- Dahlem, Kaiser Wilhelm-Inst. f. Chemie.) Wi n k e l m a n n.

1930. ir. A 3. Ko l l o i d c h e m i e. Ca p i l l a r c i i e m i e. 3523 L. Imre, Adsorption leicht- und schwerlöslicher Elektrolyts an oberflächenreichen Niederschlägen. (Vgl. vorst. Ref.) Boi den Adsorptionserschcinungen an oberflächen- reichen Ndd. hat man es im allgemeinen mit 2 Vorgängen zu tun: Der primäre Vorgang (momentane Adsorption) ist eine Ionenadsorption, die von der Ladungsbetätigung der Oberfläche u. von der Wertigkeit des zu adsorbierenden Ions abhängt. Der zweite Vorgang besteht in einer Molekülbldg. u. Riicklsg. der entstandenen Moleküle an der Grenzfläche, wobei einerseits die Geschwindigkeit der Oberfläehcnabnahme, anderer­

seits die Schwcrlöslichkeit der betreffenden Adsorptionsverb, ausschlaggebend sind.

Das Resultierende der beiden Effekte (integrale Adsorption) kann unter Umständen — selbst bei einer abnehmenden Oberfläche — cinon mohrere Stunden lang zunehmenden Gang ergeben. (Ztschr. angew. Chem. 43. 875— 77. 4/10. 1930. Berlin-Dahlem, Kaiser

Wilhelm-Inst. f. Chemie.) WlNKELMANN.