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kontrastiv Deutsch-Polnisch

6.2 Pronominale Form des Satzgliedes

Erst nach Erfassung der Grundfolge der Substantive als Aktanten kann auf die Wortfolge der Pronomina als Aktanten eingegangen werden. Die Pronomina als Aktanten verlangen nämlich nach einer Anapher bzw. Katapher, d.h. sie können nur beim Rückverweis (anaphorisch) bzw. bei einer Vorausweisung (kataphorisch) ge­

braucht werden, deshalb gelten sie als Ersatzformen der Substantive. Selbst ihre Be­ zeichnung Pronomen5* bedeutet, dass sie pro (also für) Nomen erscheinen. Der anaphorischebzw. kataphorische Gebrauch der Pronomina lässt zuerst die Linearisie­

rung der Substantive als Aktanten und erst danach die Linearisierung der Pronomina als Aktantenanalysieren.

58 DieBezeichnung Pronomen umfasst derEinfachheit halber sowohlPartner- als auchVerweisprono­

mina. Partnerpronominasollten eigentlich nicht als Pronomina gelten, weilsie keine Pro-Wörter sind, d.h.

für keine anderen Wörter (Substantive) stehen. „Partnerpronomina",die Gesprächspartner bezeichen, sind nicht ersetzbar, kommenalsoautonom vor, deswegen wird an dieser Stelle vorgeschlagen,diese mit der BezeichnungAutonomina (abgekürzt von Partnerautonomina) auszustatten.

Da also Pronomina ausschließlich im Kontext erscheinen, können Zweifel auf­

kommen, ob eine Wortfolge mit Pronomina als Grundfolgebezeichnet werden kann.

Im Gegensatzzur Grundfolge baut diese nämlich nicht mehr direkt auf hierarchisch-dependentiellen Beziehungen auf, sondern sie ist vom Kontext geprägt und gilt demzu­

folge als kontextuell abgewandelt. Eine kontextuell abgewandelte Wortfolge ist des- 58

wegenkeineGrundfolge mehr. Eine abgewandelte Wortfolge ist also keinerein struk­ turelleWortfolge. Darf sie aber deswegen nicht als unmarkierte Wortfolge betrachtet werden, wenn in bestimmten Fällen Pronominalisierung grammatisch gesehen obliga­ torischePermutationen von Satzgliedern fordert?

Andieser Stelle wird diefolgende Unterscheidung vorgeschlagen:

Jede Grundfolge ist eine unmarkierte Wortfolge, aber nichtjede unmarkierte Wortfolge ist eine Grundfolge.

Die Grundfolge fußtdirekt auf hierarchisch-dependentiellenBeziehungen und um­

fasst ausschließlich diejenigen Elemente, die im Stellenplan des Vollverbs verankert sind. Der Geltungsbereich der unmarkierten Wortfolge hingegen dehntsich auch auf diejenigen Elemente aus, dienichtim Stellenplan des Vollverbsverankertsind.

Angaben sind also von der Grundfolge ausgeschlossen, sind aberimstande unmar­ kierte Wortfolgen zu bilden. Aktanten dagegen können sowohl in der Grundfolge als auch inunmarkierten Abfolgen vorkommen.

Im Folgenden wirdalso untersucht, wiesich die Pronominalisierung derAktanten auf deren Position imSatzauswirkt/auswirkenkann.

6.2.1 Pronomen als Subjekt vs. Pronomen als Objekt

Die Tatsache, dass unbetontes Pronomenals Subjekt vorunbetontem Pronomen als Objekt erscheint, ist so offensichtlich, dass sie hierkeiner Korpusanalyse unterzogen wird, weil das Pronomen als Subjekt sich durch die stärkste Linkstendenz von allen Satzgliedern auszeichnet und demzufolge in Relation zujedem Satzglied nach links rückt. (Es bedeutet aber nicht, dass die stärkste Linkstendenz des unbetonten Prono­ mens als Subjekt keiner wissenschaftlichen Erläuterung bedarf. DerNachweis für diese Tendenz dürfte höchstwahrscheinlich/undkönnte vielleicht nur in der Tiefenstruktur gesucht werden. Die Analyse müsste aber an einem separaten Korpus durchgeführt werden, das alle Positionierungsmöglichkeiten und Okkurrenzvarianten des Subjekts berücksichtigt).

EineAusnahme macht nur der Fall aus, wodas Subjekt durch einPronomen in de­ monstrativer Funktion {das - to) realisiert ist. Dann wird einsolches Subjekthervorge­ hoben undzur Markierung der Hervorhebungrückteshinter z.B. ein unbetontes Pro­

nomen als Objekt. Im Polnischenkann essogar ins rechte Feld rücken, also in einen Bereich, der fürspolnische Subjekt nicht unmarkiert ist. Diese Gegebenheiten werden imzweiten Satzpaarbewiesen.

• Von allem, was mir an ihrgefiel ...(119) su do po2an Fv

Ze wszystkiego,comisię w niej najbardziejpodobało, ... (140) su do R po5w ma Fr

sudo po2an Fv sudo R po5w ma Fr

• Zuersterschienmirdas recht lächerlich und übertrieben. ...

ta Fv do su Pd Pd

Początkowo wydawało misię to śmieszneiprzesadne, ...

ta Fv do R su Pd Pd

taFvdo su PdPd taFvdo R su Pd Pd

Außer der genannten Ausnahme gehtdas Objekt inpronominalerForm allenübri­

genSatzgliedern voraus.

6.2.2 Pronomen als Objekt vs. Pronomen als Objekt

An dieserStelle wird untersucht, inwieweit die Pronominalisierungzweier Objekte für deren Positionierung in der Satzstruktur relevant ist.

...,laßihn mir noch einen Augenblick! (180)

Fv ao do P TAI

..., zostaw mi gojeszcze przez chwile! (214) Fv do ao P Talprzez

Fv aodo P TAI Fv doao P Talprzez

Das obige Beispielbestätigt nur die allgemein bekannte Regel, dass im Deutschen das unbetontePronomen als Akkusativobjektvor dem unbetonten Pronomen alsDativ­ objekt steht. Im Polnischen hingegen ist der Wortklassenübergang dieser Objekte für deren Positionierungirrelevant. Trotz der Pronominalisierungtauschendas Dativobjekt und dasAkkusativobjekt ihre Plätze nicht und kommen inderselben Abfolgewie ihre substantivischen Entsprechungenvor.

Die Pronominalisierungverursachtdiese Wortfolgeänderung auchnichtdann, wenn sie dasVerhältnis zwischenreinem Objektund Präpositionalobjektbetrifft. Dann steht sowohl im Deutschen als auch im Polnischen reines unbetontes Objekt vor unbetontem Präpositionalobjekt,wasdieunten angeführten Beispiele beweisen.

• Ich will dich in mich verliebtmachen. (121) su Fm OzPd polin Pd Infv

Chce cie w sobie rozkochać.(143) Fm ao po5w Infv

su FmOzPd polin PdInfv Fm ao po5w Infv

Istdir viel an ihr gelegen?

Fv do ma po2an PIIv Czybardzoci na niej zależy?

ma do po5na Fv

Fv do ma po2an PIIv ma do po5na Fv

Man muss jedoch wieder aufPronomina aufmerksam machen, die eher in der de­

monstrativen Funktion als in der Verweisfunktion vorkommen. Die demonstrativen Pronomina wechseln nicht ihre Positionen und besetzen dieselben Stellen wie ihre substantivischen Entsprechungen in der Grundfolge.

• Ichsagedir das nicht, um ... (111) su Fv do ao neg

Niemówię ci tego,aby ... (131) neg Fv do go

su Fvdo ao neg negFvdogo

Was dieunbestimmten Pronomina betrifft, so verhalten sie sich im Deutschen ge­ nauso wie die betonten Pronomina. Im Polnischen unterscheiden sich die unbestimm­ ten Pronomina von den betonten Pronomina durch die Position, die sie im Satz ein­ nehmen, weil siesogar hinter Präpositionalobjekte rücken.

• Ich will Ihnen etwasabkaufen. (45) su Fm do ao Infv

Chcę od pana coś kupić.(50) Fv po3od ao Infv

su Fm do ao Infv Fm po3od ao Infv

Die substantivischen Indefinitpronomina verhalten sich im Deutschen wie die unbe­

stimmten Pronomina. Die kontrastive Untersuchung der Stellungseigenschaften der substantivischen Indefinitpronomina im Polnischen ist insofern erschwert, als sie (wenn von denen als Kategorie des Polnischenüberhaupt gesprochen werden kann) nur sehrseltenvorkommen.

An Stelle des substantivischen Indefinitpronomens tritt im Polnischen die Kon­ struktiontaki +Nomen in Erscheinung.

Soll ich dir eins besorgen?(HO) Fm su do ao Infv

Czy mam ci zamówićtaki pokój? (129) Fmd do Infv Ao

Fm su do ao Infv Fmd doInfvAo

Die unmarkierte Reihenfolge der pronominal ausgedrückten Aktanten stellt sich folgendermaßendar:

Deutsch: su, ao, do,go, po Polnisch: su, do, ao, io, go, po