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aus kontrastiver Sicht

4.2 Zur Reihenfolge aller Aktanten

4.2.4 Trivalente Verben

• (j-m) etw. empfehlen

a. DerProfessor empfiehlt (dem Studenten) das Buch.

DO AO

b. DerProfessorhat (dem Studenten)das Buch empfohlen.

DO AO

• polecać/polecić(komuś)coś

a. Profesor poleca (studentowi) książkę.

DO AO

b. Profesor polecał/polecił (studentowi) książkę.

DO AO

• (j-m) etw.stehlen

a. Der Dieb stiehlt dem Nachbarn den Wagen.

DO AO

b. DerDiebhatdem Nachbarnden Wagen gestohlen.

DO AO

46 Vgl. das Verbpaar.- czytac/przeczytac.

47Die Meinung von Relevanzder Semantik fürdie Wortfolge vertrat ENGEL auch 1996:

„Kommen zwei Präpositivergänzungen zusammen vor, so gehtin der Regeldiejenige, dieeinbelebtes Wesen bezeichnet, voran, die zweite bezeichnet immer etwas Unbelebtes [...].“ (ENGEL 1996: 324, Bei­

spiele ebenda)

2004 verzichtete ENGEL aufdie semantischbegründeteErfassung von Abfolgeregularitätän, ohne ir­ gendwie irgendwelchen Grunddafür gegeben zuhaben, waszur Schlussfolgerung führen kann, dass nach Engel solche Abfolgen nicht mehr dem semantischenMerkmalbelebt/unbelebt gemäß festgelegt werden, sondern ehereine Fragevon Thema und Rhema sind, was dasfolgendeZitat beweisen mag:

„Treffenmehrere der.sonstigen Ergänzungen’ aufeinander(was recht selten vorkommt),soist die Li­ nearisierung grundsätzlich frei, das heißt:Sie ordnen sich in beliebiger Folge [...].(ENGEL 2004: 167)

Imvorliegenden Buchwird nichtsdestoweniger die semantisch verankerete BegründungderLinearisie­

rung von Aktanten in derselben morphologischen Form beibehalten.

a. Janek kradnie(sąsiadowi) (samochód).

DO AO

b. Janek ukradł (sąsiadowi) samochód.

DO AO

Auchaufgrundder präsentierten Beispiele wird dieThesebestätigt,dass sowohl im Deutschen als auch im Polnischen die Subjekte linksvom Finitum, also entsprechend im Vorfeld und im linken Feld, situiertwerden. Bei den trivalenten Verben tauchen aber zweiAktanten rechts vom Finitum auf. Die Besetzung des deutschen Mittelfeldes stimmt mit der Besetzung des polnischen rechten Feldes überein und entspricht der BindungsstärkederObjekteans Vollverb. Die Voranstellung des Dativobjekts gegen­

über dem Akkusativobjekt resultiert nämlich daraus, dass das Akkusativobjekt stärker mitdemVollverb verbundenist als das Dativobjekt. Es entstehtjedoch dieFrage, wor­

auf diese Bindungsstärke zurückzufuhren ist? Ist denn die Bindungsstärke wirklich davon abhängig, dass in den oben angeführten Beispielen das Dativobjekt fakultativ und das Akkusativobjekt obligatorisch erscheinen? Liegtder üblichen Situierung des Dativobjekts vor dem Akkusativobjekt die Tatsache zugrunde, dass das Dativobjekt häufiger als fakultativer Aktant erscheint, während das Akkusativobjekt häufiger als obligatorischer Aktant vorkommt?

ENGEL (1994: 182) stellte47fest,

„daß dasjeweilserste Elementbelebte Größen, dasjeweils zweite aber eineunbelebte Größe be­

zeichnet.

Die Dativ-Akkusativ-Anordnung wird in der DPG (1999: 509) ähnlicherweise er­

klärt:

„Die Abfolge von Dativ-undAkkusativelementen richtet sich nach der Regel, dass Belebtes vor Unbelebtem steht. Da aberDativergänzungen fast immerBelebtes bezeichnen,Akkusativergän­

zungen hingegen ebenso gut Belebtes wieUnbelebtes, legen wir inder Grundfolgeden Dativ vor demAkkusativ fest.“ (DPG 1999: 509)

DiezitierteRegel erklärt also auch teilweise, warumdie KJammerfähigkeit des Da­

tivobjekts so fragwürdig ist. Sie trifftjedoch nur für solche Verben zu, deren Valenz das Akkusativobjekt sowohl mitdem Merkmal [+belebt] als auch mit dem Merkmal [-belebt] zulässt.Zu solchen Verben gehört empfehlen. Dieses Verb legt dieAbfolge DO vor AOfest, unabhängigvom semantischen Merkmaldes Akkusativobjekts:

(j-m) etw. empfehlen oder (j-m) j-n empfehlen

Hans hat(demNachbarn) das Buch empfohlen.

Hans hat(demNachbarn) den Arzt empfohlen.

Es entsteht jedoch die Frage, wie sich die Abfolge Dativ - Akkusativ gestaltet, wenn sowohl das Dativobjekt als auch das Akkusativobjekt einesVollverbs gleichzei­

tig nur Belebtes bzw. nur Unbelebtes bezeichnenkönnen. Das Problemwird aber an dieser Stelle behandelt, wo nach Untersuchung der unten präsentierten Beispiele ein Erklärungsversuch der linearenAnordnung von Dativ-und Akkusativobjekten erfolgt.

Für die Erörterung dieses Phänomens seien solchedeutschen Verben gebraucht, de­

renbeide Aktanten bei gleichzeitiger Syntaktifizierung nur Belebtes bzw. nur Unbe­

lebtes bezeichnen können. Bei diesen Verben darf alsokein „belebtes“ Akkusativob­ jektauftreten,wenn das Dativobjekt „unbelebt' ist, und umgekehrt.

Die Untersuchung dieserVerbenfindet im Vordergrund mit derenpolnischenäqui­ valenten Verbenstatt.

j-n j-m gegenüberstellen

a. Der Untersuchungsrichter stelltdasOpfer dem Täter gegenüber.

AO DO

b.Der Untersuchungsrichter hat das Opfer dem Täter gegenübergestellt.

AO DO

• (s)konfrontować kogoś z kimś

a. Sędzia śledczy (s)konfrontuje/(s)konfrontował ofiaręze sprawcą.

AO PO

j-n (j-m) vorziehen

Die Mädchen ziehen PeterPaul vor.

AO DO

• lubić bardziej kogoś (od kogoś)

Dziewczyny lubią bardziej Piotra od Pawła.

AO GO

• e-e Sache(e-rSache) vorziehen Helga zieht HamburgBerlin vor.

AO DO

woleć coś (od czegoś)

Helga woli HamburgodBerlina.

AO PO

Dasfolgende Verbpaar j-n j-m vorjuhren vs. doprowadzić kogoś do kogoś™ setzt die Syntaktifizierungausschließlich der nurBelebtesbezeichnenden Ergänzungen voraus.

41 Das polnischeVerb doprowadzić kogośdo czegoś (np. do załamanianerwowego- z.B. zum Nerven­

zusammenbruch) wirdnicht berücksichtigt, weil es keine alternative Gebrauchsvariante des oben erwähnten Verbs ist, sondernaufgrund der Semantik ein separates Verb (mit anderem Inhalt)ausmacht, alsokeines­ falls ein fakultatives Äquivalent zu j-nj-m vorjuhren darstellen kann.

j-n j-m vorführen

a. Die Polizei führt den Diebdem Richtervor.

AO DO

b. Die Polizei hat den Dieb dem Richter vorgeführt.

AO DO

• Doprowadzać/doprowadzić kogoś dokogoś

a. Policjadoprowadzi/doprowadzazłodziejado sędziego.

AO PO

b. Policja doprowadziła/doprowadzałazłodziejado sędziego.

AO PO

Die These, dass das Dativobjekt in der RegeldemAO vorangeht,weil es lockerer als das Akkusativobjekt mit dem Vollverb verbunden ist, muss durch die oben ange­

führtenBeispiele, wo umgekehrt das Akkusativobjekt vordem Dativobjekt steht, mo­ difiziert werden. Die Voranstellung des Akkusativobjekts gegenüber dem Dativobjekt ist in diesem Falle damit zu erklären, dass sowohl das Akkusativobjekt als auch das Dativobjekt das semantische Merkmal [+belebt] aufweisen.Wennalso die beiden Ob­ jekte das semantische Merkmal [+belebt] enthalten müssen, dann kommen sie in der unmarkierten Abfolge: Akkusativobjekt vor Dativobjekt. Das Akkusativobjekt steht vor dem Dativobjekt auch dann unmarkiert, wenn die beiden Objektedas semantische Merkmal [-belebt] aufweisen.

Daraus lässtsich die Regel ableiten:

WenndieVerbvalenznach identischen semantischen Merkmalen des Dativob­

jekts und des Akkusativobjekts verlangt, stelltsich die unmarkierte Abfolge AO vor DO geltend heraus.

Sonst rückt das Dativobjekt vor dasAkkusativobjekt,obwohl auch diese „regelmä­ ßige Reihenfolge öfters durchbrochen wird.“ (HELBIG &BUSCHA 1991: 572, 2001:

479) Begründung für die DurschbrechungdieserRegel wurdeoben dargestellt.

Die unmarkierte Abfolge von Dativ und Akkusativ ist also semantisch bedingt - genauer: die Reihenfolge Dativ - Akkusativ oder Akkusativ- Dativ ergibt sich aus der semantischen Valenz des Vollverbs. Dies erbringt den Beweisdafür, dassdie syntak­

tische Valenz von der Semantik prädeterminiert ist. Die Semantik determiniert also auchdieGrundfolge(unmarkierteAfolge der Aktanten).

Ohne abermitder Kenntnis der syntaktischen Valenz vertraut zu sein, ist man au­ ßerstande,den Inhalt zu verstehen,wennDO und AO ohnemorphologische Exponen­

ten der Kasuskategorie auftreten, also wenn sie mit dem Nullartikel vorkommen und dazu noch die Flexionsendung durch ein Nullmorphem realisiert ist. Dann entscheidet ausschließlich die Position eines Elements über dessen Satzgliedschaft. Von der Verbvalenz kann man also sowohl aufdie Satzgliedfunktion, die in diesem Falle aus­

schließlich positionell ausgedrückt ist, als auch auf dieWortfolge schließen.

Die stärkere Verbundenheit des Akkusativobjekts mit dem Vollverb hängt allem Anscheinzuwider nicht exklusive davon ab, dass das AO häufiger obligatorisch und dasDO häufiger fakultativ vorkommt. Das fakultativeoder obligatorischeVorkommen eines Elements ist zwar ausschlaggebend für dessen Verbundenheitsgrad mit dem Vollverb, man kann trotzdem nicht im Falle aller Aktanten aus deren Bindungsstärke aufderen unmarkierte Reihenfolge schließen,was sich nicht nur aus dem Beispielder

Verben mit ausschließlich „belebten" bzw. „unbelebten" Aktanten ablesen lässt, wo der fakultative und deshalb auch lockerer mit dem Vollverb verbundene Dativ, weiter nachrechts rückt als der obligatorische und demzufolgeauch stärker verbundene Akku­ sativ. Dieser Widerspruch zwischen der Bindungsstärke und Stellungstendenz eines AktantenlässtsichauchamBeispiel der Linearisierung des AO und des GO nachweisen.

Die polnischen Äquivalente dieserVerbendoprowadzić, skonfrontowaćunterschei­

den sich von ihren deutschen Entsprechungendurch deren Valenz. Auf Grund derVa­

lenz verlangen die polnischen Verben nicht nach DO, sondern nach PO. Die Abwei­ chungen in morphologischer Formder Aktanten verursachen weder Bedeutungsunter­ schiede zwischen dem Deutschen und dem Polnischen nochUnterschiede in der Ver­ teilung der lexikalischen Äquivalente im Mittelfeldund im rechten Feld. Der unmar­

kierten Voranstellung des AOgegenüber dem DO entspricht die Syntaktifizierung des POstatt AO im Polnischen, was aber keine Unterschiede auf der distributiven Ebene bewirkt, weil das POhinter das AO rückt.Trotzmorphologischer Diskrepanz sind wir mit der vertikalen Übereinstimmung konfrontiert, die sich in der Semantik nieder­ schlägt.DieseGegebenheit lässt sich wie folgt darstellen:

Deutsch: AO DO

v ł

Polnisch: AO PO

Diesem Beispiel ist zu entnehmen, dass die lineare Anordnung in dem deutschen Satz durch Semantik und indem polnischen Satz durch Morphologiemotiviertist. Der morphologische Unterschied bewirkt keineAbweichungin der linearenAnordnung der Lexeme. Es wird also vorgeschlagen, diese Art distributiver Äquivalenz als semanti­ sche oder lexematische Übereinstimmung inder Linearisierung (kurz: Äquivalenz in semantischer bzw. lexematischer Linearisierung) zu bezeichnen.

j-n.(e-r) Sache anklagen

a. DerStaatsanwaltklagt den Flüchtling(des Mordes) an.

AO GO

b. Der Staatsanwalthat den Flüchtling (des Mordes) angeklagt.

AO GO

• oskarżać/oskarżyć kogoś o coś

a. Prokurator oskarża uciekiniera o morderstwo.

AO PO

b. Prokurator oskarżał/oskarżył uciekiniera o morderstwo.

AO PO

Inobigen Fall ist auch ein qualitativer Unterschied in derVerbvalenzbemerkbar, weil dem deutschen Genitivobjekt das Präpositionalobjekt im Polnischen entspricht.

Trotz desUnterschiedesinder syntaktischen Valenz, entsteht keine Abweichung in der Linearisierung der Aktanten, denn sowohl das deutsche Genitivobjekt als auch das polnischePräpositionalobjektstehen unmarkiert nach dem Akkusativobjekt. Die lexe­ matischeLinearisierung stimmt demzufolge überein.

An dieser Stelle muss aber darauf hingewiesen werden, dassder Grad derVerbun­

denheit eines Aktanten mit dem Vollverbund dem Valenzstatus dieses Aktanten nicht immer Zusammenhängen. Im folgenden Satzsteht das fakultative GO, das schwächer ans Vollverb gebunden ist, nach dem obligatorischen AO, das stärker mit demVoll­

verb verbundenist:

Der Staatsanwalt klagt den Politiker (derKorruption)an.

AO GO

Dieunmarkierte Situierung desobigen Genitivobjekts ist also rein aufdessen mor­

phologische Form zurückzufuhren, während die Positionierung des Dativobjekts und des Akkusativobjekts sich in der Verbvalenz niederschlägt. Bei Linearisierung des Paares Akkusativobjekt - Genitivobjekt sind die semantischen Merkmaleder Objekte ohne Belang, was dasfolgende Beispiel zeigt:

Manhat dieMenschender Freiheit beraubt.

AO[+belebt] GO[-belebt]

Man hat die Kinder der Mutter beraubt.

AO[+belebt] GO[+belebt]

Über die unmarkiertePositionierungdes GO gegenüber demAOentscheidetweder semantische Valenz, denn semantische Merkmale sind ohne Belang für die Abfolge, nochsyntaktischeValenz, weil das GO, egalobobligatorisch oderfakultativ, demAO folgt, wie es z.B. beim Verb j-ne-r Sache anklagen (vgl. oben)der Fallist. Wenn also die in semantisch-syntaktischer Hinsicht engere Verbundenheit des GO mitdem Voll­

verbnicht aus der Verbvalenz resultiert, dann ist seineengere Bindung ans Vollverb auf die morphosyntaktische Formdes Satzgliedes zu schließen. Unter der Vorausset­ zung, dass die morphosyntaktische Repräsentation den Vorrang gegenüber der Verbvalenz gewinnt, findet die aufgestellteThese ihre Bestätigung, dass das Prinzip der syntaktischen Verbnähe über einen weiteren Geltungsbereich als die Valenz ver­

fugt. Die Verbnähe istauch morphologisch motiviert.

Man darf jedoch keinesfalls behaupten, dass die Verbvalenz nicht relevant für die Wortfolge ist. DerEinfluss der Valenz auf dieWortfolge ist am bestenbei Kombinato­ rikdesDOund AO vordie Augenzu führen, wo die unmarkierte Abfolge von Dativ und Akkusativ sowohl durch die syntaktische als auch die semantische Valenz des Vollverbs determiniertwird.

Es lässt sich nicht bestreiten, dass der unmarkierten Linearisierung derElemente, deren Verbvalenz nach DO und AO verlangt, und der Linearisierung der Elemente, deren Verbvalenz AO und GO fordert, verschiedenePrinzipien zugrunde liegen, was beweist, dass die unmarkierte Reihenfolge der Objekte sowohl nach der Valenz als auch nach dem Prinzip der syntaktischen Verbnähe als auch unter dem Aspekt der Kombinatorik der Objekte untereinanderanalysiertwerden muss.

Bemerkenswert ist der Widerspruch zwischen Bindungsstärke eines Elements und dessen Position in Grundfolge (unmarkierter Abfolge der Aktanten). Dieser Wider­ spruch äußert sich darin, dass die obligatorischen Aktanten vor den fakultativen Ele­

menten erscheinen, was bei Linearisierung z.B. von AO/GO der Fall ist. Wenn also obligatorische Aktanten, obwohl in hierarchisch-dependentieller Hinsicht stärker als fakultative Aktanten ans Vollverbgebunden, voreinigen fakultativen Aktanten unmar­

kiertvorkommen, sokann der Zweifel aufkommen, ob dieunmarkierte Stellung eines Aktanten immer und nur aus den dependentiellenBeziehungenresultiert, was das Prin­

zip der syntaktischen Verbnähe in der Version von HELBIGoder HOBERG besagt. Es scheint offensichtlich zu sein, dass dieseGegebenheit dem Prinzip dersyntaktischen Verbnähevon HOBERG und HELBIGzuwiderläuft.

Meines Erachtens ist das Prinzip der syntaktischen Verbnähe abzuleiten aus: den hierarchisch-dependentiellen Beziehungen, der Verbvalenz, der morphosyntaktischen Form des Elements, der Kombinatorik der durch die Verbvalenz geforderten Elemente.

Die Verbnähe schließt alle für die unmarkierte Abfolge relevanten Faktoren ein.

Die Grundfolge ordnet sich nach Rechts-bzw.Linkstendenzvon Aktanten.

Je mehr Aktanten einAktant einzurahmen vermag, desto stärker zeichneter sich durch Rechtstendenz aus, und umgekehrt: Je weniger Aktanten ein Aktant einzurahmenvermag,desto schwächer zeichnet er sich durch Rechtstendenz aus.

Die Aktanten mit stärkster Rechtstendenz sind demzufolge imstande, die Valenz­

klammer zu schließen. Je stärkere Rechtstendenz ein Aktant aufweist, desto wahr­ scheinlicheristes, dass er die Valenzklammer bildet.

An dieser Stelle werden trivalente Verbenmit einem präpositionalenAktanten ver­

glichen.

j-n. an e-r. Sache hindern

a. DerWachmann hinderte den Gefangenen an der Flucht.

AO PO

b. DerWachmannhat den Gefangenen an der Flucht gehindert.

AO PO

• Przeszkadzać/przeszkodzić komuś w czymś

a. Wartownik przeszkadzał/przeszkodził więźniowi w ucieczce.

DO PO

In diesem Falle kann man auchvom Unterschied in der syntaktischen Valenz spre­

chen,denn die semantische Entsprechung des deutschen Akkusativobjektsist imPolni­ schen ein Dativobjekt. Dieser morphologischeUnterschied bewirkt jedoch keine Dis­ krepanz auf der distributiven Ebene, weil die reinenObjekte in den beiden Sprachen vor dem Präpositionalobjekt unmarkiert stehen. Auch hier bleibt die Äquivalenz in der lexematischen Linearisierungaufrechterhalten.

b. Nauczycielrozdawał/rozdal uczniom książki.

DO/Adressat AO/Patiens

Dieses Beispiel veranschaulicht im Gegenteil zu den vorangegebenen Beispielen, dass der Unterschied in der Valenz auch unterschiedliche Positionierung der Aktanten

im Satz nachsichziehenkann. DerAktant, der die semantische Rolle Adressat spielt, wird im Deutschen als Präpositionalobjekt und im Polnischen als Dativobjekt expo­ niert, was dieDiskrepanz auch auf der distributiven Ebene bewirkt, die sich darin äu­

ßert, dass im Polnischen das Präpositionalobjekt nach dem Akkusativobjekt und im Deutschendas Dativobjekt vor dem Akkusativobjekt unmarkiert steht. Diesemorpho- syntaktische Differenz (AO-PO vs. DO-AO) hat auch zur Folge, dass die semanti­

schen Rollen diskrepant linearisiert werden: Patiens -Adressat vs. Adressat - Patiens.

In diesem Falle ist demzufolge syntaktische Valenz ausschlaggebend, so dass die se­ mantischen Rollen anders perspektiviert werden.

Dt.: AO PO

Adressat Patiens Poln.: