• Nie Znaleziono Wyników

schaften des Wasserdampfes. K rit. Zusammenstellung der Experimentaldaten v o n R e g n a u l t (z. T. ü b e r h o l t ! ) , des amerikan. Ingenieur V e r e i n s (A. S. M. E .), v o n KNOBLAUCH, v o n CALLENDAR. Ausführliche Wiedergabe; viele Diagramme. (Ann.

Min cs [12] 15. 293— 358. Etabl. Schneider u. Co.) W. A. R o t h . Bernhard Neumann und Georg Müller, Zur Thermochemie der unterchlorigen Säure und einiger ihrer Salze in wäßriger Lösung. (Vgl. C. 1 9 2 5 .1. 2365; 1 9 2 6 .1. 2448;

K onst. u. Thermochemie des Chlorkalks). Die bisherigen thermochem. Daten über HOC1 u. Hypoehlorite sind spärlich u. widersprichsvoll. Vff. stellen aus Chlorhydrat- K ryohydrat + HgO u. Dest. 16— 22% ig. HOCl-Lsgg. her, die durch Zugabe von fl.

C120 bis auf 3 0 % gebracht werden können; die Lsgg. sind im Dunkeln mehrere Stdn.

haltbar. — Es werden 0,55% ig. Lsgg. von NaOH, K O H , LiOH , Sr(OH) 2 u. Ba(OH)„

hergestellt, die gleiche spezif. Wärme haben sollten; bei Ca(OH) 2 muß m it 0,16% ig.

Lsg. gearbeitet werden. Eichung der versilberten W e i n h o l d -Gefäße (m it poliertem Schutzzylinder aus Ni-Blech) elektr. Die Rkk. mit Cl2 oder HOC1 ändern den W .-W ert nicht merklich. Best. von CI' u. OC1' durch Titration mit Thiosulfat u. W ägung des gesamten AgCl nach Red.

Bei der Einw. von CL-Gas (in konstantem Strom u. Unterschuß) auf die Laugelsgg.

wird zur Fernhaltung von C 02 u. zum Entfernen des nicht gel. Cl2 ein konstanter N2- Strom auf die Oberfläche der Lsg. geblasen. Die 6 Lsgg. geben nicht ganz gleiche Zahlen (24,043 kcal [K O H , aq] bis 24,186 kcal [Ca(OH )2,aq ]) für die R k .;

Cl2-Gas + 2M eO H ,aq = M eCl.aq + M eOCl,aq + H20 .

Die Übereinstimmung m it T h o m s e n ist wie fast immer besser als die m it B e r t h e l o t . — Die Verdünnungswärmen von HOCl-Lsgg. (Ausgangslsgg. HOC1 + 6,6H 20 bis 143H20 ) werden gemessen. Sie steigt mit steigender K onz, der Ausgangslsgg. kontinuierlich an.

Die Neutralisationswärme von HOC1 wird im Mittel zu 8,94 kcal gefunden (Minimum NaOH m it 8,923, Maximum V2Ca(OH) 2 mit 8,989 kcal). HOC1 ist also schwach dissoziiert. Lösungswärme von C720-G as in 2072 Molen W . = + 8 ,7 3 7 kcal. Aus obigen Wärmetönungen, den Neutralisationswärmen von Base -f- H Cl,aq, der Bldgs.-W ärm e von H C l,aq (beides nach THOMSEN) u . von W . ergibt sich die Bldgs.-Wärme von iiO C i,a q aus den Elementen zu + 30,439 kcal, die W ärmetönung der vollständigen Hydrolyse Cl2-Gas - f aq = H C l,aq -f- H O C l,aq zu + 1,396 kcal. Die Bildungswärmen der Salz­

lösungen aus den Elementen ist für das Li-Salz + 92,19, das Na-Salz + 82,803, das K -Salz + 85,748, das Ca-Salz + 180,642, das Sr-Salz + 181,446, das Ba-Salz + 179,42 kcal. Zur K ontrolle wird die Bldgs.-W ärm e der betreffenden Chloridlsgg.

berechnet u. m it den Literaturwerten verglichen. Die Übereinstimmung ist nur bei BaCl2,aq schlecht. Die Bildungswärme von CIJD folgt zu — 16,239 kcal, die von 2H O C l,aq zu — 7,502 kcal. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 182. 235— 54. 19/8. Breslau, Techn. Hochsch., Inst. f. chem. Technol.) W . A. R o t h .

F. Haber, Über Verbrennungs- und Explosionsvorgänge. Zusammenfassender Vortrag (Breslau, 22. 5. 1929) unter modernen Gesichtspunkten. Der Innenkegel einer Bunsen-Flamme gibt die Bandenspektren von OH, CH u. C— C, diese treten also im Gebiet der stehenden Explosionen als Zwischenstoffe auf. D ie Strahlung des OH ist intensiver als die eines gleichtemperierten schwarzen Körpers, geschieht also auf K osten der Reaktionsenergie. Auch das starke Leitvermögen des Innenkegels zeigt die Wirksamkeit von energiereichen Primärteilchen, die von der chem. R k. her­

stammen, energiebeladen m it anderen Teilehen zusammenstoßen u. namentlich CH u. C— C dissozneren. D ie Erscheinung, daß zurückschlagende Flammen erlöschen, wenn man die gegenüberstehenden W ände des Metallrohrs stark entgegengesetzt auflädt, findet so ihre Erklärung. — Der Einfluß der H -Atom e auf dio Verbrennung,

2164

der störende Einfluß fester Wände, der begünstigende der R k . H + OH = H 20 + 115 kcal, wird auseinandergesetzt. D ie K inetik der einfachsten Gasrkk. (Dreierstoß, Austauschrk., Aktivierung u. deren Mechanismus) wird behandelt, ferner dio Wellen­

mechanik u. Quantentheorie (o- u. p-Wasserstoff, Deutung der Aktivierungswärme).

W ährend wir die Bldg. von W .-D am pf aus den Elementarmoll, weitgehend überschauen können, fehlen uns bei der Verbrennung der K W -stoffe noch viele Einzelkenntnisse (W rkg. von H u. OH auf die K W -stoffe); nur das Auftreten von CH u. C— C ist sicher;

u. das ist ein Fortschritt. (Ztschr. angew. Chem. 42. 745— 51. ‘20/7. Berlin-Dahlem,

K .-W .-In st. f. phys. Chem.) W . A. Ro t h.

Francis A . Smith und S. F. Pickering, Bunsenf lammen von ungewöhnlicher Struktur. V ff. untersuchen die Formen von Bunscnflammen aus Propan-Luft- u.

Acetylen-Luft-Gem ischen. Bei Ausschluß der N ebenluft wird der Innenkegel pyra­

midenähnlich. Die Basiskantenlänge ist für ein gegebenes Brennerrohr empfindlich von der Zus. u. der Geschwindigkeit des Gasgemisches abhängig, so daß bei Variation innerhalb enger Grenzen 3-, 4- usw. seitige Pyramiden auftreten, bis dann der Kegel zu rotieren anfängt u. der Brenner durchschlägt. Vff. beschreiben noch einige andere Erscheinungen bei der Verbrennung dieser Gasgemische in Bunsenbrennern. (Bureau Standards Journ. Res. 3. 65— 74. Juli. Washington.) L o r e n z .

A a. K o l l o l d c h e m l e . C a p il la r c h e m ie .

G. S. Whitby, J. G. Mc Nally und W . Gallay, Untersuchungen organophiler K ol­

loide. (V gl. W h i t b y , C. 1928. II. 856.) Die zur Fällung von Metastyrol&eAcn in Bzl.

bzw. v on Celluloseacetatsolcn in Benzylalkohol notwendige Menge A. bzw. tert. Butyl- alkohol nimm t mit steigender Solkonz. ab. Bei Metastyrolpräparaten v o n verschiedenem Polymerisationsgrad erfordern die viscoseren Lsgg. bei gleicher K onz, weniger Fällungs­

mittel als die weniger viscosen. Für dasselbe Celluloseacetatsol nimmt die erforderliche Menge Fällungsmittel mit steigender Temp. sehr rasch zu, während sich die Viscosität nur wenig ändert. Die Fällung durch ein nichtquellendes Reagens ermöglicht daher wahrscheinlich nur unter beschränkten Bedingungen, z. B. bei Solen verschiedener K onz, in demselben Lösungsm. u. bei derselben Temp., einen Vergleich der Sole bzgl.

des Anteils an nichtgebundenem Lösungsm. (Solvatationsgrad). Zwischen Viscosität u. Fällbarkeit besteht kein allgemeiner Parallelismus (Verss. an M etastyrol in 6 8 ver­

schiedenen Lösungsmm.) u. die Reihenfolge der Fällbarkeit ist für die einzelnen Fll.

verschieden; besonders große Abweichungen vom Parallelismus bei den M etastyrol­

solen in Methylal u. Acetal, dio trotz niedrigster Viscosität von allen Fällungsmitteln am leichtesten gefällt wurden. — Der Tem p.-K oeffizient der Viscosität von Cellulose­

acetatsolcn in Phenyläthylalkohol, Benzylalkohol, A ceton u. Cyclohexan nimmt mit steigender K onz. zu. Dio Abnahme der relativen Viscosität von Polyvinylacetatsolen ( ‘2 g/100 ccm ) in Bzl. (7 ,7 % zwischen 15 u. 55°), Kautschuksolcn (0,328 g/100 ccm ) in Bzl. (7 ,5 % zwischen 11 u. 45°) mit steigender Temp. ist sehr gering; ein Metastyrolsol (0,328 g / 100 ccm B zl.) ändert zwischen 15 u. 55° seine relative Viscosität überhaupt nich t; dies spricht gegen die Annahme, daß die Viscosität dieser Sole hauptsächlich auf der Existenz einer Struktur beruht. Der Tem p.-K oeffizient der Viscosität von Celluloseacetatsolcn in Phenyläthylalkohol u. in Benzylalkohol, die bei Zimmertemp.

gelatinieren, ist kleiner als derjenige von Celluloseacetatsolen in A ceton u. Cyclo- hexanon, die nicht gelatinieren, auch wenn die Temp. der ersteren bis ganz nahe an die Gelatinierungstemp. erniedrigt wird. Eine allgemein gültige Beziehung zwischen dem Anteil an gebundenem Lösungsm. u. der Größe des Tem p.-K oeffizienten scheint nicht zu bestehen. — Vff. messen die relative Viscosität v o n Kautschuksolen gleicher K onz, in 28 verschiedenen Fll. (K W -stoffen, Estern, Äthern, Aminen, Halogenalkylen) u. die Quellung von rohem u. vulkanisiertem Kautschuk in denselben Fll. E in Parallelis­

mus zwischen Quellung u. Viscosität ist nicht a l l g e m e i n , w ohl aber bei Fll. von ähnlichem chem. Charakter (z. B. den Gliedern einer homologen Reihe) erkennbar. In der Reihe Benzylchlorid, Benzalchlorid, Benzotrichlorid oder Bzl., Toluol, X y lo l nehmen z. B. Quellung u. Viscosität regelmäßig zu. Die durch direkte Messung an K autschuk­

oder Metastyrolstücken bestimmbare Menge imbibierter Fl. erreichte nie den aus der HATSCHEKschen Gleichung für dio Viscosität von Em ulsoiden errechneten Betrag.

Die direkten Quellungsmessungen sind jedoch wahrscheinlich wegen der beginnenden Diffusion unzuverlässig, u. die durch das dispergierte K olloid gebundene Lösungsm.- Menge kann viel größer sein als die bei Imbibitionsverss. an massiven Stücken ge­

fu n d e n e .— Bei. Metastyrol, das bei höheren Tempp. elast. Eigg. zeigt, hängen diese

1929. II. A3. Ko l l o id c h e m i e. Ca p il l a r c h e m i e. 2165 Eigg. merklich vom Polymerisationsgrad ab. Durch Autopolym erisation von Styrol bei Zimmertemp. erhaltenes Metastyrol mit sehr hohem Polymerisationsgrad (keine beobachtbare Gefrierpunktsdepression) zeigt viel bessere elast. Eigg. als durch E r­

hitzen von Styrol gewonnenes Metastyrol mit einem M ol.-Gew. von ca. 2000. — P o ly ­ meres Vinylacetat zeigt bei etwas erhöhter Temp. elast. E igg.; oberhalb ca. 40° wird cs leicht dehnbar. N och bessere elast. Eigg. bei autopolymerisiertem Styrol, das sich oberhalb seiner „Elastizitätstem p.“ (65°) im wesentlichen wie Kautschuk verhält.

Nur 1300 bzw. 1500% gedehnte Proben von autopolymerisiertem Styrol bzw. P o ly ­ vinylacetat zeigten röntgenograph. keine Krystallinterferenzcn, die bei gedehntem Kautschuk beobachtete Orientierung ist danach für den Besitz elast. Eigg. bei organ.

K olloiden nicht wesentlich. V ff. nehmen an, daß Naturkautschuk in derselben Weise heterogen ist wie Polyvinylacetat ( W h it b y , M c N a l l y u. G a l l a y , C. 1929. I . 377), M etastyrol u. nach unveröffentlichten Verss. von Whitby u. Crozier synthet. K a u t­

schuk. Kautschuk besteht nicht aus z w e i scharf unterschiedlichen Phasen, da die bei Quellungsverss. bestimmte Menge „G elkautschuk“ von der Art des Quellungs­

mittels abhängt u. die Gelphase selbst heterogen ist. — Polyvinylacetat ist ein weiteres Beispiel für die früher besprochene Regel, daß K olloide mit polaren Moll, am leichtesten polare organe Fll. imbibieren, nichtpolare K olloid e niehtpolare Fll. Polyvinylacetat ist 11. in den niedrigeren Gliedern der Reihe der Fettsäuren, Ketone, Alkohole u. Ester, weniger 1. in den höheren Gliedern; 11. auch in F ll. mit hoher D E . wie Acetonitril u.

Nitromethan. E s wird leicht dispergiert durch Methyl- u. Äthylform iat, weniger rasch durch Methyl- u. Äthylacetat, noch langsamer durch Äthyolxalat u. Butyloxalat.

L. in Methylalkohol u. A .; quellbar ohne Dispergierung in Butyl- u. Am ylalkohol bei Zimmertemp., nicht quellbar in H exyl- u. Caprylalkohol. Quellbar, aber nicht 1. in Ä ., nicht quellbar in Butyläther. Rasche Dispergierung in M ethylal; in Acetal nur geringe Quellung. (Colloid Symposium Monograph 6. 225— 36. 1928. Montreal,

M c G i l l IJ n iv .)' K r ü g e r .

J. R. Fanselow, Der E influß von Elektrolyten und Nichtelektrolyten auf die optische Aktivität und den relativen Scherungswiderstand von Gelatinesystemen. (Vgl. K r a e m e r u. F a n s e l o w , C. 1928. II. 2109.) Der Einfluß verschiedener Säuren (H ,S 0 4, HCl, H Br, H J, H3P 0 4, HCIO.,, Trichloressigsäure, Citronensäure, Ameisensäure, Weinsäure, Essigsäure) auf opt. A ktivität u. Scherungswidcrstand v o n Gelatinesystemen bei 15°

ist zwischen dem isoelektr. Punkt u. pn = 3 prakt. gleich, bei pn < 3 spezif. W rk gg .;

v or allem ein großer Unterschied zwischen den starken Mineralsäuren u. den organ.

Säuren. Auch die organ. Säuren, mit denen sich pn-W erte von 0,5 erreichen lassen, verursachen nicht die Zunahme von opt. A ktivität u. Scherungswiderstand bei pn = ca. 1,2 u. die Zunahme der TYNDALL-Intensität bei pn = ca. 0,7. Zwischen dem A u f­

treten des Maximums von opt. A ktivität u. Scherungswiderstand bei pn = 1,2 bei niedrigen Tempp. u. der Trübungszunahme bei etwas höherer A cidität scheint eine Beziehung zu bestehen. Zusatz von A ceton verstärkt den spezif. Einfluß der Säuren.

In der Reihe H ,S 0 4, HCl, H3P0.,, Trichloressigsäure, H010.,, Citronensäure, Ameisen­

säure u. Essigsäure ist kein Zusammenhang zwischen dem Einfluß der Säure u. der Valenz des Anions erkennbar; er ähnelt vielmehr der HoFMEISTERschen Reihe. Die K-Salze der Säuren, die ausgesprochene Maxima von opt. A ktivität u. Scherungs­

widerstand bei pH = 1 , 2 hervorrufen, bewirken in V10 -n. K onz, eine Zunahme gleicher Größenordnung dieser Eigg. bei pn = ca. 3; kein solcher E ffekt bei K -A cetat u.

K-Citrat. Ggw. von NaCl, CaCl2, ZnCl,, HgCl2, (N H ,)2SO.„ N a2S 0 4, MgSO., u. A12( S 04) 3

hat bei pH = 0,5— 3 keinen großen Einfluß auf den Charakter der A ktivität- bzw.

Scherungswidcrstand-pH-Kurven, bei pH zwischen 4 u. dem isoelektr. Punkt dagegen in einigen Fällen erhebliche Unterschiede im Kurvencharakter fü r verschiedene Salze derselben Säure. Bei Zusatz von K J + H J, NaCl + HCl, N a2S 04 oder (N H4)2S 04 + H2S 04 mit wechselnden Mengen Salz (15°) erhöhen kleine Salzmengen spezif. Drehung u. Scherungswiderstand bei pn = 1,2 bis zum isoelektr. Punkt, nicht bei Ph < 1,2;

mit größeren Salzzusätzen gehen beide Eigg. durch ein Maximum. Das Maximum liegt etwa bei der Anionenkonz., die dem Maximum mit Säure allein bei ph = 1,2 ent­

spricht. In allen salzhaltigen Systemen, außer denjenigen mit K J u. CaCl2 tritt bei höherer Salzkonz, eine merkliche Trübung ein. Der Einfluß verschiedener Salzkonzz.

auf opt. A ktivität u. Scherungswiderstand bei bestimmten ph ist ganz ähnlich wie der Einfluß auf das elektrokinet. Potential lyophober Systeme. — Best. der spezif. Drehung u. des Scherungswiderstandcs von Gelatinesystemen in Ggw. von Aceton, A ., Glycerin, Harnstoff, Formaldehyd, Phenol, Pyrogallol u. Gerbsäure ergibt, daß alle diese Stoffe,

2166

außer Glycerin, das bis zu 9-mol. K onz, beide Eigg. fast unverändert läßt, eine Abnahme bewirken (vielleicht manchmal eine ganz geringe Zunahme bei sehr kleinen Zusätzen).

Daraus folgt, daß die durch kleine Elektrolytmengen hervorgerufene Zunahme nicht auf Dehydratisierung oder Veränderung der Natur der Oberfläche der Gelatine- micellen, sondern auf demselben Mechanismus wie der Einfluß von Elektrolyten auf verschiedene Eigg. lyophober Systeme beruht. Die Erkennung dieses Einflusses wird durch die Aminosäurenatur der M icelloberflächen etwas kompliziert u. durch die hohe, durch die Hydrophilie der Gelatine bedingte Stabilität in gewissem Grade maskiert.

Trotzdem ist das Verh. von Gelatinesystemen besser durch die Gesetze für das Verh.

hochdisperser heterogener Systeme als durch die klass. Gesetze der Stöchiometrie zu erklären. (Colloid Symposium Monograph 6. 237— 52. 1928. Madison, Univ. of W is­

consin.) Kr ü g e r.

John H. Northrop, Chemische und physikalische Änderungen in Gelatinelösungen während Hydrolyse. In Gelatinelsgg. wurden die Änderungen der Viscosität u. die gleichzeitig auftreten e Zunahme an Carboxylgruppen bestimmt, während die Gelatine durch Pepsin hydrolysiert wurde. Zur Messung der Viscosität diente ein N ouY sches Torsionsviscosimeter, die Zunahme an Carboxylgruppen wurde durch Form oltitration bestimmt. Sehr geringe ehem. Änderungen verursachten merkliche Änderungen der Viscosität. V f. nimmt an, daß die große Viscosität von Gelatinelsgg. durch gequollene Micellen bedingt w ird; geringe chem. H ydrolyse kann eine Micelle zerreißen u. starke Änderungen der Viscosität verursachen. (Journ. gen. Physiol. 12. 529— 35. 20/3.

Princeton, N. J., Rockefeller-Inst.) WRESCHNER.

John C. Krantz jr . und N eil E. Gordon, Emulsionen und der Einfluß der Wasser - Stoffionenkonzentration a u f ihre Stabilität. Bei Mineralöl (N ujol) erhielten Vff. mit Na- Oleal als Emulgierungsmittel Ö l-in-W .-, mit M g-, Ca-, M n-, Co-, N i- u. zli-Oleat W .-in- Ölemulsionen; N a- u. N H t - Valerat lieferten nicht sehr beständige Öl-in-W .-, M g- u.

'n-Valerat W.-in-Ölemulsionen; Emulgierungsvermögen der Valerate geringer als dasjenige der Oleate. Arabinsäure u. ihr Na-, Mg- u. Fe-Salz liefern sämtlich öl-in -W .- Emulsionen. Die Arabinsäure wurde erhalten durch Ansäuern einer wss. Acacialsg.

m it HCl, Dialyse u. Fällung mit A ., das Mg-Salz (2 ,4 % MgO) durch K ochen von Arabin­

säure mit überschüssigem M gC03, Filtrieren u. Eindam pfen auf dem Wasserbad, das Na-Salz durch Fällung der Ca-Salze der Acacialsg. mit N a2C 0 3, Neutralisieren u. E in­

dampfen, ein steifes Gel von arabinsaurem Fe durch Zutropfen von FcCl^-Lsg. zu einer 20% ig. wss. Acacialsg. Mit Pb-Arabat (40,25% P b), hergestellt durch Behandlung von wss. Acacialsg. mit einer Lsg. von P b20 (C H3C 0 0 ) 2, solange Fällung eintritt, u.

Trocknen bei 100°, konnten keine Emulsionen erhalten werden; Pb-Arabat ist prakt.

uni. in W. u. N ujol. M it Na-Gluconat oder Na-i-Galaktonat entsteht der Ö l-in-W .-Typ, mit Ca-Gluconat oder Ca-i-Galaktonat je nach der Art des Mischens der Öl-in-W .- oder W .-in-Öltyp; die Emulsionen mit N ujol als äußere Phase waren ziemlich viscos, die mit N ujol als innere Phase dünnfl. Al- u. Fe-Salze der Gluconsäure u. i-Galaktonsäure ließen sich nicht herstellen. Dioxystearinsaures Na, liefert sehr stabile, Na-Salicylat instabile Öl-in-W .-Emulsionen, dioxystearinsaures M g nur W.-in-Ölemulsionen; Ca- Salicylat u. Ca-Gallat geben ziemlich stabile W.-in-Ölemulsionen, zeigen aber auch Neigung zur Bldg. des öl-in -W .-T yp s. Na-Gallat ist ein schlechtes Emulgierungsmittel.

D ie Regel, daß die Salze 2-wertiger Metalle v on organ. Säuren mit einfacher K W -stoff- kette stets W.-in-Ölemulsionen liefern, gilt also nicht bei Einführung polarer OH- Gruppen in die Mol. Die Tatsache, daß mit Acaciagumm i stets der Ö l-in-W .-Typ er­

halten wird, beruht wahrscheinlich 1. auf seinem Geh. an 1-wertigen Salzen der Arabän- säure, 2. auf der Ggw. von OH-Gruppen. Das gleiche Verh. von Tragantgummi hat wahrscheinlich ähnliche Gründe.

V ff. untersuchen den Einfluß von ph auf die Eigg. von I. Öl-in-W.-Emulsionen (Baumwollsamenöl- u. Nujolemulsionen mit Acacia u. Tragant als Emulgierungs­

mittel), II. W.-in-Ölemulsionen (Emulsionen von W. in N u jol u. Olivenöl mit Mg-Oleat als Emulgierungsmittel). — I. Die mit Acacia hergestelltcn Baumwollsamenöl- u.

Nujolem ulsionen sind stabil bei einem pn der äußeren Phase von 2— 10; geringe Ände­

rung der Oberflächenspannung u. der relativen Viscosität mit ph ; Teilchengröße viel gleichförmiger u. kleiner als bei den mit Traganth hergestellten, geringe Zunahme an den sauren u. alkal. Seiten des pn-Bereiches. D ie Em ulsionen mit Traganth sind bei einem pn der äußeren Phase von 1,9— 2,3 besonders stabil, rascher Zerfall an der alkal.

Seite; der pH-Bereich der Stabilität ist bei Ansäuern mit HCl oder H2S 04 derselbe, entspricht aber keiner spezif. H ‘ -W rkg., da NaCl in einer K onz, von ca. 10-2-n. eine

1 9 2 9 . II. A3. Ko l l o id c h e m i e. Ca p il l a r c h e m i e. 2167 ähnliche Stabilität hervorruft; erheblicher Abfall der Viscosität u. Oberflächenspannung m it steigendem pH. Für die stabilen Emulsionen mit Acacia u. Traganth liegt p a bei 4,11— 4,28 bzw. 2,5; die Änderung der [H ’ ] der äußeren Phase nach der Bldg. der E m ul­

sionen zeigt ausgesprochene Pufferwrkg. der Gummiarten an. D urch Verreiben von 0,5 g Traganth mit 25 ccm W . bis zur Gelatinierung hergestellte Gele scheiden bei 3-tägigem Stehen nur dann kein W . an der Oberfläche ab, wenn pn zwischen 0,4 u. 2,1 liegt; im Sinne von F i s c h e r s Hydrattheorie der Emulgierung (vgl. F i s c h e r u.

H o o k e r , Fats and F atty Degeneration [1917] 5) sind also die mit Traganth her­

gestellten Emulsionen im pa-Bereich der höchsten Hydratationsfähigkeit des Traganths am stabilsten. — III. Die Olivenöldispersionen waren stabiler als diejenigen von N ujol.

Pa-Bereich (innere Phase) größter Stabilität 11— 12,5, bei p a = 11— 2,5 mäßige Stabilität, bei pa = 2,5— 0,9 äußerste Instabilität. Frisch gefälltes u. längere Zeit gelagertes Mg-Oleat gaben etwas verschiedene Ergebnisse. Die Instabilität beruht bei Mineralöl auf der hohen [ H ']; NaCl beeinflußt die Stabilität der Emulsionen in N ujol nicht, die Stabilität der Emulsionen in Olivenöl nimmt dagegen mit steigender NaCl- K onz. der dispersen Phase ab. Kein Einfluß der p a der inneren Phase auf die Ober­

flächenspannung. Die Emulsionen von Fll. verschiedener pa in Mineralöl sind viel weniger viscos als die äußere Phase allein, ausgesprochener Abfall der Viscosität jenseits pa = 0,9 u. 13. Die Emulsionen m it sehr niedriger V iscosität sind am wenigsten stabil. Bei mittleren Teilchengrößen zwischen 17 u. 30 Mikron ist die Stabilität von der Teilchengröße unabhängig. (Colloid Symposium Monograph 6. 173— 206. 1928.

College Park [M d.], Univ. of Maryland u. Baltimore [M d.], Pharm. Res. Lab., Sharp

& Dohm e.) Kr ü g e r.

W . O. Smith und Paul D. Foote, Gapillarerscheinungen in nichtzylindrischen Capillaren. Vf. gibt an, daß die Steighöhe h einer Fl. mit der D . q u. der Oberflächen­

spannung a in einer zylindr. Capillare mit dem innern Um fang P gegeben ist durch h = — wobei A die Schnittfläche der Capillare, 0 der Kontaktwinkel u.

Q 9 Ä

die Schwerkraft bedeutet. Vf. untersucht die Gültigkeit dieser Gleichung bei ellipt.

Capillaren verschiedener Exzentrizität. D ie Übereinstimmung m it dem Experiment ist viel besser als bei den gewöhnlich gebrauchten Formeln. — Der Dam pfdruck über dem

( d a P - c o s © ) p0 (d0 o P coz Q) Meniscus ist gegeben durch p — v„ = —— ;— --- oder genauer - - - = — rr—,— T— ,

0 (qA ) b p (Q— d ) ( p 0A )

wobei p0 der D am pfdruck über der freien Fl., p der über dem Meniscus, e0 die D D . über der freien F l., d über dem Meniscus ist. (Physical R ev. [2] 33. 637. April. Mellon

Inst, of Industrial Res.) L o r e n z .

Fahir Emir, Oberflächenglasuren und Oberflächenlösungen der Myristinsäure.

Bringt man einen Tropfen Myristinsäure auf W . bei Zimmertemp. (18°), so breitet sich der Tropfen aus u. bildet einen Film auf der W .-Oberfläche. Bei Tempp. unter 15°

breitet sich der Tropfen nicht mehr von selbst aus, man kann aber einen schwimmen­

den Film herstellen, wenn man die Myristinsäure in Bzl. löst u. einen Tropfen dieser Lsg. auf das W . bringt. Den so erhaltenen Film nennt M a r c e l i n (C. 1926. I. 2890) eine Oberflächenglasur (künstliche Bldg.) im Gegensatz zu der zuerst beschriebenen Oberflächenlsg. (spontane Bldg.). V f. untersucht solche Filme, um aus deren Dicke die Größe der M oll, zu berechnen. Seine Ergebnisse für die Myristinsäure stimmen mit den röntgenspektroskop. Messungen von B e c k e r u. J a n c k e (C. 1923. I- 499) gu t überein. (Com pt. rend. Acad. Sciences 188. 1667— 70. 24/6.) W r e s c h n e r .

Fahir Emir, Oberflächenlösungen und molekulare Glasuren. Untersuchungen einiger Substanzen und Bestimmung ihrer Molekiillängen. In Fortsetzung früherer Arbeiten (vgl. vorst. R ef.) wurden Film e von Palmitinsäure, Stearinsäure u. Cetyl- alkohol untersucht. (Compt. rend. Acad. Sciences 189. 239— 40. 29/7.) W r e s c h .

A. Frumkin und John Warren Williams, D ie Beziehung zwischen dem elektrischen Moment und der Potentialdifferenz an Grenzflächen. Die Unteres, verschiedener Forscher ( G t j y o t , R i d e a l , S m it h ) u. der Vff. (C. 1924. I. 2386; C. 1925. II. 1513) über die Beziehung zwischen dem elektr. M oment der Moleküle u. der Potentialdifferenz an Grenzflächen weisen Differenzen auf, die eine quantitative Berechnung des elektr.

Momentes aus der Potentialdifferenz noch nicht ermöglichen. V ff. diskutieren mehrere Gründe hierfür: Uneinheitlichkeit der D E . in der Grenzfläche; störender Einfluß der W .-M oleküle; verschiedene Meßmethoden der Potentialdifferenz; Polarisation der gerichteten Moleküle durch Nachbarmoleküle. D och bestehen in qualitativer H in­

2168

sicht Vergleichsmöglichkeiten, die Vff. durch Beispiele u. Erklärungen für aliphat. u.

aromat. Verbb. belogen, an Alkoholen, Ketonen, Äthern, Estern, Aminen u. Benzol- d e r iw . im Falle einer L u ft-W .- u. einer Hg-W .-Grenzfläche. (Proceed. National Acad.

Sciences, Washington 15. 400— 05. Mai. Wiscosin, Univ., Lab. o f Phys.-Chem.) S t o c k . P. A. Thiessen und J. Heumann, Das elektrokinetische Potential des Goldes in sehr verdünnten Elektrolytlösungen. Das clektrokinet. Potential von G old wurde durch die Bewegungen eines sehr dünnen Goldfadens beim Anlegen eines Potentials bei verschiedenen hohen Verdünnungen gemessen. Die K onz.-Abhängigkeit ist an den K urven ersichtlich. M it steigender K onz, der Elektrolyte in der Lsg. geht das elektro- kinet. Potential durch ein Maximum (bei 10~7-n .), das sich auf Grund der Annahme

Sciences, Washington 15. 400— 05. Mai. Wiscosin, Univ., Lab. o f Phys.-Chem.) S t o c k . P. A. Thiessen und J. Heumann, Das elektrokinetische Potential des Goldes in sehr verdünnten Elektrolytlösungen. Das clektrokinet. Potential von G old wurde durch die Bewegungen eines sehr dünnen Goldfadens beim Anlegen eines Potentials bei verschiedenen hohen Verdünnungen gemessen. Die K onz.-Abhängigkeit ist an den K urven ersichtlich. M it steigender K onz, der Elektrolyte in der Lsg. geht das elektro- kinet. Potential durch ein Maximum (bei 10~7-n .), das sich auf Grund der Annahme