DEUTSCHE B A U Z E IT U N G O R 7
MIT DEN VIER BEILAGENKONSTRUKTION UND AUSFÜHRUNG ln nn WETTBEWERBE 64 j a h r üdU
STADT UND SIEDLUNG , “ "-7 BAUWIRTSCHAFT UND BAURECHT 12 .APRIL
PROFESSOR ERICH BLUNCK H E R A U S G EB E R
SCHRlFTLEITERR E e __B A U M ST R _ FR|TZ EISELEN
ALLE RECHTE V O RB EH A LTEN • FÜR NICHT V ER LA N G TE BEITRAGE KEINE GEW AHR
NR. 30
BERLIN SW 48
EVAN GELISCHE KIRCHE IN O B ER U FER
ARCHITEKTEN Z.V. B A U R A T PR O F. THEISS UND JA K S C H , WIEN MIT 7 A B B ILD U N G E N
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EVANGELISCHE
KIRCHE IN O BERUFER
ARCH ITEKTEN Z.V.
B AU R A T PR O F. THEISS UND JAK SC H , WIEN
A LT A R R A U M
GRUNDRISSE DES SAAL- UND DES EM PORENGESCHOSSES 1 :30O
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BLICK ZUM A LT A R
BLICK ZUM EINGANG
EVANGELISCHE KIRCHE IN OBERUFER
AR CH ITEKTEN Z.V. B A U R A T PRO F. THEISS UND JA K S C H , WIEN
EVANGELISCHE KIRCHE IN OBERUFER
Die evangelische Kirche im Dorfe Oberufer, Be
zirk Preßburg, die wir auf S. 233—236 im Bilde vor
führen, ein Werk von Prof. Theiß, steht schon einige Jahre. Unzweifelhaft wird die gute, aber etwas kahle architektonische Erscheinung gehoben, wenn die Umgebung mehr angewachsen ist (Abb. 1, S. 233).
Sehr gut im Bilde steht der rechteckige Turm , 8,10 m • 5,85 m und 18 m hoch, massiv ausgeführt.
Seine Dachflächen sind m it Kupferblech eingedeckt.
Vor dem Kirchenschiff ist ein Vorraum von 3,80 • 3 ,8 0 m Größe angeordnet, der zu beiden Seiten Zugänge zur Chor- und zur Turmstiege hat.
VOLKSWOHNHÄUSER DER GEMEINDE WIEN XVI. BEZIRK SANDLEITENGASSE
MIT 12 ABBILDUNGEN
KIRCHENEING ANG
Diese Stiegen sind auch von der A ußenseite der K irche zugänglich. D as K irchenschiff (A bb. 3 u n d 4, S. 234) ist qu ad ratisch von 14,0 m S eitenlänge. Die K irchenbänke sind aus L ärchenholz h erg estellt, der Fußboden is t m it schw arzen u n d ro te n Z em en t
p la tte n belegt.
Im A ltarraum befindet sich h in te r dem A lta r eine D ünnw and, die a b g e trep p t m it k rä ftig e n H olz
rahm en eingefaßt is t (Abb. 2, S. 234). In m itte n dieser W and das Bild des G ekreuzigten, in vier Ecken der A btreppung die H o lzsch nitzb ilder von vier A posteln. — Ü ber dem Bilde des G ekreuzigten
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ARCHITEKTEN Z.V.
BAURAT PROF. THEISS UND JAKSCH HOFRAT PROF. KRAUSS UND TÖLK, WIEN
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VOLKSW OHNHÄUSER DER GEMEINDE WIEN XVI. BEZIRK
SANDLEITENGASSE
ARCH ITEKTEN Z.V.
BAU R A T PRO F. THEISS UND JAK SC H ,
H O FR A T PRO F. KRAU SS UND TÖ LK, WIEN
steht die erhöhte Kanzel in schlichter Ausführung.
Die Kanzeltreppe wird durch die A ltarw and v er
deckt.
In der Höhe des Orgelraumes und vor diesem ist die Empore angeordnet. Der abgetreppte Boden und die Brüstung der Emporen sind aus Eisenbeton.
Innenseitig h at die Brüstungswand gehobelte Holz
verkleidung, ebenso sind der Oberteil und ein Saum streifen gegen das Kircheninnere m it gehobeltem Holz verkleidet. Das Kirchenschiff h a t eine flach gewölbte Holzdecke, die m it kräftig gerilltem R ab itz
verputz verkleidet ist. Über dem A ltarraum be
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findet sich eine gerade E isenb etond eck e. Die K ircbeneingangstür aus g eh äm m ertem E isenblech (Abb. 7, S. 236) ist m it m ehreren g etrieb enen M otiven u nd einer orn am en talen B enagelung a u s g e s ta tte t.
Die a u f den S eiten 23 6—240 w iedergegebenen Y olksw ohnhausbauten der G em einde W ien, B e
zirk X V I, S andleitengasse, sind auch schon vor einigen J a h re n e rric h te t w orden. D ie dreieckige F orm des B aup latzes w ar du rch die A nlage der zukünftigen H ö h en straß e gegeben. S tä d te b a u lic h sollte dieser Teil den Ü bergang v on der geschlossenen Bauweise zur offenen, in der U m g ebu ng schon be-
ANSICHTEN, G RUN DR ISSE 1 :400 UND SCHNITT
VO M HAUS NR. 7.
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stehenden villenartigen Bauweise bilden. Die großen H öhenunterschiede im Gelände sowie der H öhenunterschied zwischen Gelände u n d der neuen S traß e b ed in g ten die A usführung verschiedener S tü tz m a u ern , die aus L indabru nner-K onglo m erat- stein in H ackelsteinm auerw erk zur A usführung ge
la n g te n u n d d am it der ganzen B austelle das eigen
artige G epräge geben. Im V erfolg des b eabsichtig ten Ü berganges von der geschlossenen zur offenen B au weise w u rden in sg esam t 17 B aulichkeiten aus
g efü h rt, v on denen 15 n u r W ohnzw ecken dienen.
Die einzelnen G ebäude h ab en höchstens eine zwei- bis dreigeschossige V erbauung. I n der M itte der A nlage is t als D om in an te der ganzen G ruppe u n d als A bschluß der im südlichen Teil vorgesehenen S traß e eine m ehrgeschossige G ebäudegruppe v o r
gesehen. Die grund rißliche E in teilu n g u n d Stellung der H äu ser verm eiden reine N ordw ohnungen. —
D ie in der N r. 29 u n d der vorliegenden N r. 30 v erö ffen tlich ten A rb eiten von B a u ra t Professor Siegfried T heiß sollen auch d a ra n erinnern, daß
dieser B au k ü n stler Ö sterreichs m ehr als zehn J a h re lang das A m t des P räsid en ten der Z en tralv erein i
gung der A rch itek ten bekleidet.
H aben sich, wie in h eu tiger Zeit ü berall, die k rassen Gegensätze -auch in dieser V ereinigung geltend gem acht, so sind vielleicht gerade deshalb in einem P u n k te wir M itglieder uns völlig einig: T heiß w ar der re ch te M ann au f diesem P o ste n ; fa s t will uns scheinen: er w ar der einzig m ögliche M ann, der die gegensätzlichen S tröm ungen bis h e u te zu r gem ein
sam en In teressen v e rtretu n g Z usam m enhalten ko nn te.
T heiß is t Professor an der T echnischen H o ch
schule in W ien, w oselbst sein Schaffen ebenfalls in glücklicher W eise v e rm itte ln d u n d v erb in d e n d sich aus w irk t, ind em er m o d ern ste F o rm g eb u n g als F o rtsetzu n g u n d n ic h t als G egensatz zur Pflege h isto risch en B au stu d iu m s se tz t, das zum m in desten an H ochschulen wegen ihres letzten d ig en C harak ters als Forschungs- u n d W issen sc h aftsin stitu t niem als über B ord geworfen w erden darf.
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Theiß ist zeitgenössischer Architekt, nicht m ehr, nicht weniger, kein „wohldisziplinierter“ Käm pfer
„wohlorganisierter“ moderner „R ichtungen“ . Wo bleibt die „programmatische Gesinnung“ ? Mich dünkt, eine derartige Gesinnung ist einrecht unklarer, daher vielfach unheilvoller Begriff m it einer Grenze gegen das Despotische, m it der anderen gegen das Knechtische. „Gesinnung“ bedeutet oftm als Hängenbleiben an einmal als richtig Gewöhntem, sie bedeutet dann somit E rstarrung in — heute etwa noch — Neuem. „Revolutionäre Gesinnung“ , ein tragikomisches Paradoxon. Wir können nur ständig s u c h e n u n d f o r s c h e n und ständig n e u b e w u ß t we r d e n . Wir müssen z. B. den Bau- und Wohnrationalismus restlos in uns zur A us
wirkung bringen, u m sein H e rr u n d n ic h t sein K necht zu w erden. J e m ehr u n s dies gelingt, je virtuoser wir d arin w erden, desto m eh r w erden wir der Psychose einer „ In g e n ie u r - B augesinnung e n tra te n können.
E in er solchen Psychose sta n d T h eiß ste ts fern, was die hier w iedergegebenen A b b ild u n g en besser als W orte beweisen.
Es w urden ab sich tlich O bjek te verschiedenster A rt, auch etw as ältere A rb e ite n , g ew ählt. Sie sind e rb a u t im bildsam en, w eil k lein elem en tig en Ziegel
m auerw erk, H olz, teilw eise B eto n , es sin d also noch B a u h a n d w e r k s b a u t e n u n d wollen auch als nichts anderes erscheinen.
D r.-In g R ich ard Scharff, W ien.