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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 8, H. 9

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TECHNIK UND WIRTSCHAFT

MONATNHMFT DES VEREINE! DEUT/CHER IN G E N IE U R E » »REDAKTEUR D «M E Y E R

S. JAHRG._________ SEPTEMBER 1915___________ 9. H EFT

ZUR EINWIRKUNG

DES KRIEGES AUF LIEFERUNGSVERTRÄGE.

Von Dr. PAUL HAUSMEISTER, Stuttgart-Berlin,

a u sh ü lfsw eisem Vorsitzenden des gew erb lichen E inigungsam tes bei der Kgl. Z entralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart.

1. V o r b e m e r k u n g .

W enn auch die scharfsinnigste juristische U n tersu ch u n g ebenso w enig wie ein noch so g u t gem eintes N o tg esetz die K nappheit an gew issen R ohstoffen

— die eigentliche Quelle so vieler unerquicklicher S treitigkeiten — aus der W elt schaffen kann, so m ag doch eine kurze S childerung d e r einschlägigen R echtsverhältnisse dazu beitragen, m anchen inneren R eibungsw iderstand im deutschen W irtschaftsleben abzuschw ächen und dam it dieses letztere selb st zu fördern. F ür eine solche an bisher e rg an g en e U rteile sich anlehnende K lar­

stellung glaube ich ab er auf G rund m einer am tlichen und p rivaten B eob­

achtungen ein starkes Bedürfnis entdeckt zu haben, da je d e r T ag neue Be­

schw erden üb er offenbare U nzuträglichkeiten b rin g t. Es em pfiehlt sich dabei eine g e t r e n n t e Behandlung d er H a u p tfrag en , w obei ich gern zugebe, d aß die Praxis sich nicht im m er an die sau b ere G renzabsteckung d e r T heorie hält und daß d ah er m ancher Fall in d e r hier zw ecks E rleichterung d er Ü b e r­

sicht gew ählten G ruppierung nicht restlos aufgehen wird.

2. D i e s o g e n a n n t e K r i e g s k l a u s e l .

E nthält eine A bm achung irgendw elchen auf den A usbruch des K rieges, die E rschw erung d er Z ufuhr, die Stillegung des B etriebes infolge Streiks o d e r m ili­

tärisch e r E inberufung d er A rbeiter, eine ungew öhnliche V erteu eru n g d er R oh­

p rodukte usw. bezüglichen V orbehalt, so entscheidet ü b e r seine B edeutung zunächst d er W o r t l a u t . W enn das Erlöschen d e r den V erkäufer treffenden V erpflichtung einfach, d. h. ohne w eiteren Z usatz i), von dem A usbruch eines

x) e tw a : D er V erkäufer ist b erech tig t, vom V e rtra g zu rückzutreten (oder d e r V erkäufer kom m t durch nicht rechtzeitige L ieferung nicht in V erzug), sobald das D eutsche Reich in einen K rieg verw ickelt w ird. (Eine dem Sinne nach ähnliche, im W o rtlau t ab er nicht g anz zw eifelsfreie K lausel h a t das S tu ttg a rte r O berlan d esg erich t — U 50/1915 — in d er T at so ausgelegt.)

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346 A B H A N D L U N G E N

K rieges a b h än g ig g em ac h t w ird, dann ist g e g e n eine V erw eig eru n g d e r Liefe ru n g — ü b e rh a u p t o d e r zum alten P reis — sch lech terd in g s nichts einzuw enden.

U m g ek eh rt m uß d e r V erk äu fer seine V erbindlichkeiten erfüllen, w enn e r (w as a b e r im G esch äftsleb en selten vorkom m t) die A ufh eb u n g des V e rtra g e s a u sd rü c k ­ lich an die d o p p e l t e T atsach e des K rieg sau sb ru ch es un d ein er d arau s sich e r ­ g eb en d en F a b rik a tio n se rsc h w e ru n g g ek n ü p ft h a t und diese letztere nich t bew eisen kann. R echtliche Zw eifel e n tsteh en e rs t bei den — in d e r P rax is freilich ü b e r­

w ieg en d en — F orm u lieru n g en , die sow ohl den K rieg als auch die F a b rik a tio n s­

hem m u n g en usw. erw äh n en , oh n e indes ü b e r das g eg e n se itig e V erh ältn is d ieser beiden U m stände sich deutlich au szusprechen. W enn es etw a h e iß t: „K riege, h ö h ere G ew alt und a u ß erg ew ö h n lich e E reignisse, die einen reg elm äß ig en Be­

trie b unm öglich m achen, en tb in d en von d e r V erp flich tu n g z u r L ieferung d er bestellten W a re n “ , so h ä n g t alles von d e r A u sleg u n g des R elativsatzes a b : bei rein e r k l ä r e n d e r B ed eu tu n g (die == w eil sie) tr itt die K lausel zu­

gleich m it dem K riegsausbruch in K raft; soll sie d a g e g e n eine e i n s c h r ä n ­ k e n d e F u nktion haben (die = insow eit sie), dann m uß diejenige P artei, die sich auf sie b eru ft, den N achw eis d a fü r erb rin g en , daß g e ra d e i h r Betrieb d urch die U n te rb re c h u n g des F ried en szu stan d es g e s tö rt o d e r e rsc h w e rt worden ist. V om S tan d p u n k t d e r s tre n g e n juristischen L ogik aus v e rd ie n t die zweite A uffassung den V orzug 2), weil den G esetzen (und K o n trak te g e lte n in m annig­

fach er H insicht als P riv atg esetze) g ru n d sätzlich g esch w ätzig e M otivierungen, w enn sie auch nach einem alten S atz des Röm ischen R echts nichts schaden, frem d sin d ; indessen g lau b en m anche S ch riftsteller und U r te i le 3), den w irt­

schaftlichen B edürfnissen und dem w ah ren W illen d e r P a rte ie n b esser gerecht zu w erden, w enn sie den V o rb eh alt schon m it dem K rieg sau sb ru ch als solchem w irksam w erden lassen. Vielfach w ird auch eine v erm itteln d e A nschauung v erfo ch ten *), w elche zw ar die einfache T atsac h e des K rieg sau sb ru ch es als Be­

freiu n g sg ru n d an erk en n t, jedoch dem G e g n e r d en Bew eis d a fü r offen läßt bzw. au fb ü rd et, daß in sb eso n d ere d e r B etrieb des V erk äu fers nicht in einem die L ieferung w esentlich e rsch w eren d en M aß durch die U n te rb re c h u n g des Frie­

d en szu stan d es in M itleidenschaft g ezo g en w orden ist. G elin g t d ie se r N achw eis, so bleiben die g e tä tig te n A bschlüsse g ü ltig . V or dem F o ru m d e r zünftigen Ju risp ru d en z kann allerdings auch diese D eu tu n g kaum b e steh en , w eil sie die bei den P arteien gew iß nicht v o rh an d en e A bsicht, einen so g e n a n n te n B ew eis­

v e rtra g zu schließen, v oraussetzen w ürde. Allein da sie d e r w irklichen In te r­

essen lag e am b esten g ere c h t w ird und im m erhin keinerlei positive R ech tsv er­

letzungen enthält, so w äre zu w ünschen, daß sie in tu n lich st w eitem U m fang V ergleichen und, sow eit m öglich, auch G erich tsu rteilen zu g ru n d e g e le g t w ürde.

2) V ergl. O ßw ald in d e r Ju ristisch en W o ch en sch rift Bd. 44 S. 219 u .f.

3) So das von den Ä ltesten d e r K aufm an n sch aft in B erlin h e ra u s g e g e b e n e S chriftchen „ K rieg und L ie fe ru n g sv e rträ g e “ S. 11 und die d o rt g e n a n n te E n t­

scheidung des O b erlan d esg erich ts M ünchen.

4) In sb eso n d ere L andgericht M ünchen in Ju ristisch e W o ch en sch rift 44.

B and 262; zustim m end B undschuh in d e r D eutschen Ju riste n z e itu n g 1915 S. 274; m eh r ablehnend als zustim m end D ü rin g e r in einem b e a c h te n sw e rte n A ufsatz in d e r L eipziger Z eitsch rift 1915 S. 10 und g a n z d a g e g e n S tark e in d er L eipziger Z eitsch rift 1915 S. 672 u. f.

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Auf die nächste sich au fd rän g en d e F rage, w elche W i r k u n g e n im ein­

zelnen die G eltendm achung d e r K riegsklausel h a t (völlige A uflösung des V ertrag es, H inausschiebung d e r F älligkeit d e r zu bestim m ten T erm inen g e ­ schuldeten L eistungen usw .)5), will ich nicht n ä h e r eingehen, weil es in d er P raxis fü r den K äufer im w esentlichen nur darau f ankom m t, daß ihm s o - f o r t bzw. w ä h r e n d des K rieges geliefert w ird. Um so b e d e u tu n g s­

voller ist es dag eg en , zu w issen, o b ü b erh au p t d e r V o rb eh alt rech tsg ü ltig in den V e rtra g aufgenom m en w orden ist. D azu ist zunächst zu bem erken, daß d er A bnehm er an u n t e r s c h r i e b e n e G esch äftsb ed in g u n g en usw . auch d ann geb u n d en ist, wenn er ihren Inhalt nicht k en n t (eine A nfechtung w egen Irrtum s w ird in solchen Fällen w ohl nie durchschlagen). Es rächt sich dann eben die noch viel v erb reitete U nsitte, langatm ige F orm ulare, in denen ein­

schneidende B estim m ungen oft an irgendeiner unauffälligen Stelle versteckt w erden, ohne gen au e P rü fu n g zu unterzeichnen. Ist d e r eigentliche K aufver­

tra g , etw a auf einem Bestellschein eines R eisenden, ohne K riegsklausel a b ­ geschlossen, diese jedoch in dem so g en an n ten B estätigungsschreiben d e r Firm a en th alten , so h ä n g t ihre G ü ltig k eit davon ab, ob aus d e r ganzen bisherigen G eschäftsverbindung eine (stillschw eigende) A nerkennung d e r L ieferu n g sb e­

stim m ungen herauszulesen ist. M einer persönlichen A nsicht nach w ären im Zweifel solche B estim m ungen als unverbindlich zu betrachten, weil niem and durch eine e i n s e i t i g e E rk läru n g einen b ereits fertigen K ontrakt zu seinen G u n sten um ändern kann. Die ü b erw ieg en d e M einung neig t jedoch im H inblick auf die V erkehrssitte dazu, solchen Z usätzen eine verpflichtende W irkung beizum essen. K räftig m uß indes allen V ersuchen, auf dem U m w eg ü b e r H a n ­ d elsgebräuche, T reu und G lauben usw . in kriegsklausel f r e i e A bm achungen nachträglich B eschränkungen zu ungunsten des A bnehm ers hineinzukonstruieren, e n tg e g e n g e tre te n w erden6). Ebenso w enig wie man aus V ereinbarungen m i t K riegsklausel diese letztere, auch w enn sie zu U nbilligkeiten führt, einfach ausm erzen kann, darf man vorbehaltlosen V erträg en eine B efreiung des V er­

käufers, m ag sie auch im einzelnen Fall vielleicht dem G erech tig k eitsg efü h l entsprechen, in w illkürlicher W eise aufpfropfen.

3. D e r E i n f l u ß v o n P r e i s s t e i g e r u n g e n a u f V e r t r ä g e o h n e K r i e g s k l a u s e l .

W enn in eine V ereinbarung keinerlei V orbehalt für den K riegsfall aufge- nom m en ist, d er V erkäufer aber, um seine V erpflichtungen zu erfüllen, sich m it V erlust eindecken m üßte, so erh eb t sich die F rag e, ob e r gezw ungen ist, zu den ursprünglichen Sätzen zu liefern, o d er die L eistung einfach verw eigern darf, o d er ob endlich — unbeschadet d e r G ültigkeit d er ü brigen A bm achungen — d er P reis sich selb sttätig um einen angem essenen Zuschlag erhöht. W enn nun eine B eschlagnahm e o d e r eine völlige U n terb in d u n g d e r E rzeu g u n g o d er d er Z u fuhr (d arü b er N äheres im nächsten A bschnitt) nicht stattg efu n d en hat, kann m an nach dem W o rtlau t des G esetzes nicht w ohl von einer U nm öglichkeit o d er einem U nverm ögen im Sinne des § 275 BGB sp rech en ; dazu kom m t noch,

ä) V ergl. dazu Starke in d e r Leipziger Z eitschrift 1915 S. 670.

6) So m it erfreulicher D eutlichkeit das O b erlan d esg erich t S tu ttg a rt (U 95 1915); a n d e re r A nsicht S tarke in d e r L eipziger Z eitschrift 1915 S. 669.

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348 A B H A N D L U N G E N

daß bei so g en an n ten G attu n g ssch u ld en , d. h. w enn die V erp flich tu n g sich nicht auf b e re its au sg ew äh lte (individualisierte), so n d ern n u r nach allgem einen M erk ­ zeichen, wie A rt, Zahl, M aß und G ew icht, g ek en n zeich n ete W aren bezieht, g em äß § 279 BGB nicht einm al ein vom S ch u ld n er nich t zu v e rtre te n d e s U nv erm ö g en den letzteren befreit. Indes hab en schon in F r i e d e n s Zeiten die R ech tsp rech u n g und das Schrifttum ü b erein stim m en d an erk an n t, daß nach dem Sinn d e r einschlägigen P a ra g ra p h e n und in sb eso n d ere nach d e r V e rk e h rs­

au ffassu n g eine V erbindlichkeit auch dan n erlöschen soll, „w en n die Be­

schaffung von G eg e n stä n d e n d e r fraglichen G a ttu n g eine so sch w ierig e g e ­ w orden ist, d aß sie billigerw eise niem andem z u g em u tet w e rd e n k a n n “ . (E n t­

scheidungen des R eichsgerichts in Zivilsachen, Band 57, 118.) An diese G leich setzu n g h a t dann auch die K rieg sju d ik atu r da und d o rt a n g e k n ü p f t'), oh n e in d e s zu g an z ein d eu tig en E rg eb n issen d u rch zu d rin g en . Freilich lä ß t sich dabei, wie bei je d e r B erufung auf T reu und G lau b en o d e r die Billigkeit, ein R est von U n sich erh eit und — W illkür ü b e rh a u p t nicht au ssch alte n . So h at die M an n h eim er K am m er fü r H an d elssach en das — w en ig sten s nach einem Auf­

satz in d e r Ju ristisch en W o ch en sch rift (B and 44, 231) — von ih r frü h e r for­

m u lierte P rinzip, d aß eine S te ig e ru n g d e r G e ste h u n g s k o ste n um m eh r als 100 vH den V e rä u ß e re r ste ts b erech tig e, vom V e rtra g z u rü ck zu treten , selbst w ied er teilw eise verlassen, indem sie diese V e rg ü n stig u n g auf solche Fälle e inschränkte, in d enen v erm ö g e d e r H ö h e d es B etrag e s bzw . seines V erhältnisses zum G esam tu m satz eine w e s e n t l i c h e S ch äd ig u n g d es U n tern eh m en s zu b efü rch ten w äre. D abei h a t sie a u ß erd em noch den m. E. d u rch au s zu­

treffen d en G ru n d sa tz v erk ü n d et, d aß „ein e L eistu n g au s d e r G a ttu n g so lange m öglich ist, wie sie oh n e o b jek tiv unerschw ingliche K osten un d unü b erw in d ­ liche S chw ierigkeiten b ew irk t w erd en k a n n “ 8).

U n te r diesen U m stän d en lä ß t sich die schließliche E n tsch eid u n g kaum je m it S icherheit V oraussagen, w eshalb, noch g an z ab g e se h e n von d e r durch den K rieg g e b o te n e n R ücksichtnahm e auf die G e g e n p a rte i, schon im H inblick auf die p riv atw irtsch aftlich en In teressen b e id e r T eile d e ra rtig e S treitig k eiten zu ein er g ü t l i c h e n E inigung g e ra d e z u h era u sfo rd e rn . M an m öchte daher w ünschen, daß die a llero rts erric h te te n g ew erb lich en E in ig u n g sä m te r häufiger in A nspruch genom m en w erden. O b m an freilich in d ie se r g an zen M aterie o hne eine N o tv e ro rd n u n g völlig auskom m en w ird, ersch ein t re c h t zw eifelhaft.

Ich selb st bin grundsätzlich kein F re u n d von g esetzlich en E ingriffen in das p riv ate G eschäftsleben. A ber nachdem w äh ren d d es V ö lk errin g en s viel tiefer einschneidende M aßnahm en sich als n o tw en d ig erw iesen u nd — w e n ig ste n s im g ro ß e n G anzen — auch b e w ä h rt h aben, kann m in d esten s von e in e r g r u n d ­ s ä t z l i c h e n A blehnung w ohl nicht m eh r die R ede sein. F reilich d a rf man sich auch von einer solchen R eg elu n g nicht zu viel v ersp rech en , w eil sie in m a t e r i e l l e r B eziehung h ö ch sten s dem R ich ter die B efugnis einräum en kann, in Fällen des so g en an n ten S ch w erv erm ö g en s u n te r A b w eich u n g vom

7) So sp rich t sich das O b e rla n d e sg e ric h t S tu ttg a r t (U 95/1915) deutlich dah in aus, daß U nm öglichkeit anzunehm en ist, w enn eine L iefe ru n g n u r u n ter au ß erg ew ö h n lich en S chw ierigkeiten und m it au ß erg ew ö h n lich en O p fern m ö g ­ lich ist.

8) L eipziger Z eitschrift 1915 S. 653.

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BGB eine „ a n g e m e sse n e “ V erteilung des G ew innes o d e r V erlustes auf die Be­

teilig ten vorzunehm en. B edeutungsvoller w ären vielleicht p r o z e ß rechtliche V orschriften, w enn es etw a gelänge, durch b eso n d ere E inrichtungen die E r­

ledigung d e ra rtig e r S treitig k eiten zu b e s c h l e u n i g e n , sei es, daß m an eine A rt sum m arischen V erfahrens h ierfü r einrichtet, sei es, daß von ö ffen t­

lichen B ehörden eingesetzte o d er b eaufsichtigte g em einnützige Schiedsgerichte m it deren einstw eiliger o d e r e n d g ü ltig e r Schlichtung b e tra u t w erden.

4. B e s c h l a g n a h m e , U n t e r b i n d u n g d e r E r z e u g u n g o d e r Z u ­ f u h r u n d K o n v e n t i o n a l s t r a f e n .

V ielleicht die allerschw ierigsten P roblem e b irg t die B eschlagnahm e, in s­

b esondere die teilw eise, von W aren. Es ist zw ar u n b estreitb ar, daß ein V er- fü g u n g sv erb o t zu g u n sten des S taates (oder eines von ihm d eleg ierten V er­

bandes) eine objektive U nm öglichkeit sch afft; denn angesichts d e r M ach tb efu g ­ nisse d e r G esam theit bzw. d e r jew eils b eig efü g ten S trafan d ro h u n g ist irg e n d ­ eine Z u w iderhandlung u ndurchführbar, g anz ab g eseh en davon, daß keine R ech ts­

ord n u n g einen ih r unterw o rfen en B ü rg er zu einer S chädigung des v a te r­

ländischen Interesses anhalten o d e r auch p u r erm ächtigen kann. In d e r Praxis ab er v ersag t dieser selbstverständliche G ru n d satz insofern, als häufig die Be­

schlagnahm e sich n i c h t auf a 1 le W aren einer G a ttu n g erstreckt, sondern o ft gew isse A usnahm en v orsieht (V erg ü n stig u n g en fü r schon bis zu einem gew issen G rade verarb eitete R ohm aterialien, F reilassung d e r E infuhr aus dem A usland, K ontingentierung des V erbrauchs usw .). So kom m t es nicht selten vor, daß ein Teil eines L agers beschlagnahm t w ird, w äh ren d d er an d ere Teil frei bleibt. B esonders häufig bilden sich d e ra rtig e V erhältnisse bei ein er fakultativen B eschlagnahm e heraus, d. h. dann, w enn irg en d ein er K rieg sg esell­

schaft eine E nteignungsbefugnis eingeräum t ist. L eider h a t es d e r G esetzg eb er, d e r sonst alle E inzelheiten g e reg elt hat, im allgem einen v erabsäum t, die p riv a t­

rechtliche Seite auch n u r zu streifen. M an w ar d ah er g ezw ungen, aus einer neueren R eichsgerichtsentscheidung 9), w elche sich m it d e r U m legung des A us­

falls an bestim m ten, n u r auf einem einzigen G u t züchtbaren Sam en b efaß te, den G rundsatz abzuleiten, daß eine v e r h ä l t n i s m ä ß i g e V erteilung auf die A bnehm er g eb o ten ist, sobald die v o rhandenen o d e r b eschaffbaren M engen zu einer völligen E rfüllung d e r übernom m enen V erpflichtungen nicht m eh r a u s re ic h e n 10). Eine m ittelb are B estätig u n g h a t diese A uffassung durch den

§ 6 d er B ekanntm achungen betr. E inschränkung d e r M alzverw endung in B ier­

b rauereien erfahren, d er la u te t: „Sow eit inländisches M alz auf G rund von V er­

trä g e n , die vor dem In k rafttreten dieser V e ro rd n u n g abgeschlossen sind, nach dem 28. F eb ru ar 1915 an B ierbrauereien zu liefern ist, d arf s ta tt d e r v erein ­ b arten M enge nu r eine nach dem M aß stab des § 1 g em in d erte M enge g e ­ fo rd ert und geliefert w erd en .“ Es w äre em pfehlensw ert, diese B estim m ung auf alle ähnlichen R echtslagen a u sz u d e h n e n n ).

9) Band 84 S. 125 u. f.

i°) V ergl. L eipziger Z eitschrift 1914 S. 1827 und das von d e r K or­

poration der Ä ltesten d e r K aufm annschaft in Berlin h e rau sg eg eb en e Schriftchen

„K rieg und L iefe ru n g sv erträg e“ , S. 7 u. f.

n ) V ^rgl. auch § 1 d e r V e ro rd n u n g ü b er die V erw endung von R ohzucker (RGBl 103), sow ie M ayer, „D as P riv atrec h t des K riegs“ , S. 256 u. f.

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350 A B H A N D L U N G E N

F ü r eine d a u ern d e U n te rb re c h u n g d e r E rzeu g u n g o d e r d e r Z u fu h r g elten n atürlich ähnliche R egeln. D abei ist noch zu beachten, daß sich beim Z u sa m ­ m en treffen ein er teilw eisen B eschlagnahm e m it ein er erheblichen E in sch rän ­ k u ng, E rsch w eru n g o d e r V erte u e ru n g des B ezuges h ö ch st e ig e n a rtig e Z u stän d e h erausbilden k ö n n en , insofern etw a bei einem b estim m ten L iefe rer ein g e ­ w isser P ro z e n tsa tz des L ag ers b esch lag n ah m t, ein a n d e re r Teil auf die A b­

n eh m er p ro p o rtio n al den b e tä tig te n A bschlüssen v e rte ilb a r und ein u n te r b e­

so n d eren S chw ierigkeiten nach träg lich e rw o g e n e r R est n u r m it einem g roßen A ufschlag erhältlich ist.

K äufer, den en infolge ein er B eschlagnahm e nicht g e lie fe rt w o rd en ist, und die dan n m it an seh en m üssen, w ie d e r an d ere Teil die eigentlich ihnen g e ­ schuldete W are zu einem w eit h ö h eren als dem m it ihnen v e rein b arten P reis an die M ilitär- o d er Z ivilv erw altu n g ab g ib t, h ab en schon m eh rfach die Frage au fg ew o rfen , o b ihnen nicht g em äß § 281 BGB ein A nspruch auf E rsa tz des dem L ieferanten zugefallenen und ihnen e n tg a n g e n e n G ew innes z u s te h t12). Da der G e se tz g e b e r bei d e r F o rm u lieru n g d ieser V o rsch rift g a n z o ffe n b a r an B eschlag­

nah m en wie ü b e rh a u p t an K rieg sw irren nicht g e d a c h t hat, so lä ß t sich weder aus ihrem W o rtla u t noch aus ihrem Sinn m it S icherheit irg e n d e tw a s fü r oder g e g e n jene A uffassung entn eh m en . Es b e ste h t d a h e r ein le b h a fte s Bedürfnis fü r d e n E rlaß ein e r N o tv e ro rd n u n g , etw a des Inhalts, daß d as zuständige G erich t aus d e r B ereich eru n g des V erk äu fers zum m indesten das negative V e rtra g sin te re ss e (§ 122 BGB) des K äufers decken m uß un d außerdem aus B illigkeitsgründen eine ang em e ssen e V e rte ilu n g d es M e h rg ew in n es zwischen beiden P a rte ie n vorn eh m en d arf, zum al im R ahm en d e r je tz t g elten d en Rege­

lung ein an g e m e sse n e r A usgleich au sg esch lo ssen und n u r eine g la tte Zubilli­

g u n g des g e sam ten G ew in n es an den än d ern K o n tra h e n te n o d e r eine völlige A bw eisung sein er K lage m öglich ist.

V on nicht zu u n te rsc h ä tz e n d e r W ich tig k eit endlich ist noch die Behandlung d e r V e rtra g stra fe n . G em äß § 339 BGB w ird eine solche n u r dann fällig, w enn d e r Schuldner in V erzu g g e rä t. N ach den im G esch äftsleb en üblichen K lauseln freilich ist m eistens schon die nicht rech tzeitig e L iefe ru n g an sich fü r das E n tsteh en d e r V erp flich tu n g zu r Z ah lu n g d e r v e rein b arten Sum m e m aß­

g eb en d . D em nach w ird d e r S ch u ld n er auch durch eine o b jek tiv e U nm öglich­

k eit nich t befreit, doch kann ihm, w as allerd in g s bis je tz t m erk w ü rd ig erw eise w enig b ek an n t zu sein scheint, obw o h l es in d e r dem R eich stag überreichten D enkschrift ü b e r w irtschaftliche M aßnahm en aus A nlaß des K rieges (D ruck­

sache Nr. 26 S. 15) ausdrücklich b e to n t w urde, d urch die B u n d esratsv ero rd n u n g ü b e r „die Folgen e in e r nicht rech tzeitig en Z ah lu n g ein er G e ld fo rd e ru n g “ u n te r B erücksichtigung d e r jew eiligen In te re sse n la g e g eh o lfen w erd en .

5. S c h l u ß w o r t .

W enn auch die bei einem gew erblichen E in ig u n g sam t g e sam m elten E rfah ­ ru n g en eb en so w en ig einen R ückschluß auf das n orm ale g esch äftlich e Leben

12) V ergl. etw a Juristische W ochenschrift Band 44 S. 111 und „ R ech t und W irtsc h a ft“ 1915 S. 104, sow ie in sb eso n d ere die ju ristisch eb en so sch arf­

sinnigen w ie in w irtsch aftlich er H insicht v erstän d ig e n D arleg u n g en von C ohn in Ju ristisch e W o ch en sch rift B and 44 S. 292.

(7)

zulassen, w ie etw a die B eobachtungen in einem K rankenhaus auf den G e su n d ­ h eitszu stan d eines g anzen V olkes, so kann m an sich doch des Eindrucks nicht völlig erw eh ren , als ob sich die so g en an n te zw eite Linie h in ter d e r F ro n t nicht im m er an A ufopferung fü r das W ohl des V aterlandes u n serer H elden im S chützengraben in allen P u n k ten w ü rd ig zeige. Es soll d a h e r auch an dieser Stelle nochm als u n terstrich en w erden, daß es eine vaterländische Pflicht ist, bei geschäftlichen S treitfrag en sich g eg en seitig entgegenzukom m en, und daß In sb eso n d ere die A usnutzung des K rieges als „ g u te r K o n ju n k tu r“ gerad ezu einen w irtschaftlichen H o ch v errat am V aterlande bedeutet. Es m u ß beispiels­

w eise einfach verm ieden w erden, daß irgendein L ieferer w egen L eistu n g s­

unm öglichkeit vom V ertrag e zurücktritt, um vielleicht noch im gleichen Schreiben seinem K unden un b eg ren zte M engen m it einem A ufschlag von 300 vH anzu- bicten. Es d arf ab er auch nicht ged u ld et w erden, daß d e r A bnehm er e ig e n ­ sinnig an d er vereinbarten Stunde d e r L ieferung o d er so n stig en N eb en b ed in ­ g u n g en festhält, wie w enn d as Land im tiefsten Frieden läge. D erartig e U n ­ zuträglichkeiten pflegen, insbesondere w enn sich einzelne skrupellose K aufleute o d e r G esellschaften u n te r S chädigung o d e r g a r V ern ich tu n g zahlreicher E xi­

stenzen zu bereichern suchen, in w eiten K reisen eine nicht u n b erech tig te E r­

b itteru n g auszulösen. N och schlim m er a b e r ist, w as freilich b isher m eist ü b e r­

sehen w urde, eine andere F o lg e : D urch jeden S treit zw ischen zwei G esch äfts­

leuten w ird ein R eibungsw iderstand in den norm alen V erlauf des W irtsch a fts­

lebens eingeschaltet, dessen A ufrech terh altu n g u n te r den heutigen U m ständen n u r bei ä u ß e rs te r A nspannung aller K räfte m öglich ist und durch jede einzelne H em m ung ersch w ert w ird. Ist vollends e rst d e r P ro zeß w eg b e ­ sch ritten , so w erden zahlreiche P erso n en in A nspruch genom m en und einer etw aigen produktiven T ätigkeit, fü r die w ir angesichts d e r tief eingreifenden E inberufungen die uns noch verbleibenden K räfte aufbew ahren m üssen, m ehr o d e r w eniger entzogen. N atürlich ist jede e i n z e l n e A useinandersetzung für sich unschädlich, eine V erallgem einerung solcher S treitig k eiten a b e r w ürde sich geradezu zu einer B eeinträchtigung u n se re r w irtschaftlichen und dam it letzten E ndes w ohl auch m ilitärischen Schlagfertigkeit ausw achsen. Die v o r einiger Z eit im R eichstag verkündete S parpflicht ersch ö p ft sich d ah er nicht in ein er V erm inderung d er N ahrungsm ittelaufnahm e, sondern b e g re ift auch noch die V erm eidung je d e r unnötigen Inanspruchnahm e von A rb eitsk räften in sich.

Dazu g e h ö rt einerseits das volle G efühl d e r V era n tw o rtu n g bei den leitenden M ännern in u n serer Industrie und in unserm H andel und die d arau s e n tsp rin ­ gen d e B ereitw illigkeit zu gütlichen V ergleichen, an d erseits die rasche A us­

füllung d er in u n serer K rieg sg esetzg eb u n g noch da und d o rt klaffenden p riv a t­

rechtlichen Lücken. M ögen m eine A usführungen nach beiden R ichtungen hin aufklärend und an reg en d w irken und dam it zu einem g anz kleinen Teil bei d e r Lösung d e r g ro ß e n und schw eren G eg en w artsau fg ab en m ithelfen!

(8)

352 A B H A N D L U N G E N

DIE W IRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG DER FRANZÖSISCHEN KOHLENINDUSTRIE UND DIE

KOHLENFRAGE IN FRANKREICH.

Von Dr. M. UNGEHEUER, Luxem burg.

(Schluß von S. 321.)

N ach diesen allgem einen E rö rte ru n g e n ü b e r die w irtschaftlichen und finan­

ziellen B etrieb sv erfah ren im französischen K o h len b erg b au , die uns den Schlüssel zu m anchen auf diesem G eb iet b ish er u n v erstän d lich en o d e r unklaren Erschei­

n u n g en liefern, w ollen w ir w ied er zur F ra g e d e r G ew in n u n g un d V erw en­

d u n g d e r K ohlen in F ran k reich zurückkehren. F ran k reich ist b ek an n t als Kohlen­

einfuhrland, w eil seine K o h len g ru b en bei w eitem den B edarf nicht zu decken v erm ö g en . M it dem ste te n A ufschw ung und d e r A u sd eh n u n g d e r E isenindustrie w ird die Lücke zw ischen F ö rd e ru n g und V erb rau ch im m er g rö ß e r w erden, und die K o h l e n f r a g e , die schon seit fast einem Ja h rz e h n t d as Sorgenkind d e r o stfran zö sisch en E ise n h ü tte n le u te ist, w ird sich allm ählich zu einem Unheil a u sw ach sen , w enn nicht inzw ischen M ittel und W e g e g efu n d en w erden, sie zu lösen. D ie F ra g e d e r K o h len v erso rg u n g fü r F ran k reich un d b eso n d ers für die französische E isen in d u strie s te h t deshalb im H ö h e p u n k t des In teresses, sowohl für die F ran zo sen , die keine M ühen u nd A n stre n g u n g e n scheuen, um sie zu lösen, als auch fü r die D eu tsch en , die zu einem g ro ß e n Teil die Lieferer F ran k reich s sind.

W ie ich b e re its e in g an g s d a rg e le g t habe, b eziffert sich in F rankreich die g e sa m te K o h len fö rd eru n g des J a h re s 1910 auf 38,35 Mill. t. 1911 b e tru g sie 39,35 Mill. t, und 1912 w u rd e sie bis auf 41,309 Mill. t g e ste ig e rt. D ieser F ö rd e ru n g ste h t nun a b e r ein In lan d v erb rau ch g e g e n ü b e r, d e r 1910 56,53 Mill. t, 1911 57,942 Mill. t u nd 1912 59,622, also rd. 60 Mill. t b etrag en hat.

W ie w eit d e r In lan d v erb rau ch durch die In la n d fö rd e ru n g b ish er gedeckt w u rd e u nd w elche K ohlenm engen ein- un d a u s g e fü h rt w u rd en , zeig t uns die fo lg en d e U ebersicht.

J a h r

G e s a m t ­ f ö r d e r u n g F r a n k r e i c h s 1000 t

E i n f u h r v o n f r e m d e n

K o h le n 1000 t

A u s f u h r v o n f r a n ­ z ö s i s c h e n

K o h le n 1000 t

U e b e r s c h u ß d e r E i n f u h r

1 000 t

g e s a m t e r I n l a n d ­ v e r b r a u c h

1000 t

1820 1 094 281 26 255 1 349

1840 3 003 1 291 37 1 254 4 257

1860 8 310 6 160 200 5 960 14 270

1880 19 508 9 942 603 9 339 28 846

1890 26 083 11 603 941 10 662 36 653

1900 32 325 16 117 927 15190 48 803

1905 35 928 14 007 1858 12149 48 669

1910 38 350 19 892 1712 18180 56 530

1911 39 350 20 510 478 20 042 57 942

1912 41 309 20 628 2375 18313 59 622

V e r h ä lt n is d e r f r e m d e n K o h le z u m I n la n d >

v e r b r a u c h v H

19 29.5 41.5 32.5 29 31.1 24,9 35.1 34.5 34,7

(9)

Aus d ieser vergleichenden Ü bersicht g e h t hervor, daß F rankreich in den letzten Jah ren für m eh r als ein D rittel seines In landverbrauches frem de Kohlen e in g efü h rt und kaum zwei D rittel aus seinen eigenen G ru b en b estritten hat.

Als E infu h rlän d er kom m en hauptsächlich E ngland, Belgien und D eu tsch ­ land in B etracht. Den stärk sten Anteil liefert E ng lan d ; s. Abb. 5. Im Jahre 1910 entfielen auf die einzelnen L änder die folgenden E infuhrm engen an Kohlen und Koks nach F ran k reich :

E i n f u h r l a n d

G e s a m t e in f u h r n a c h F r a n k r e i c h

1000 t

V e r h ä lt n is d e r E i n 'u h r e n z u r G e s a m t e in f u h r

vH E n g la n d ... 9919 49,9 B e l g i e n ... 5 383 27,0 D e u t s c h l a n d ... 4 577 23,0 die übrigen L ä n d e r. . . 14 0,1

zusam m en 19 893 100,0

Aus den statistisch en V eröffentlichungen des C om ité des F o rg e s de F rance g e h t hervor, daß d e r A nteil D eutschlands an d er französischen K ohlen­

einfuhr in den Jah ren 1911 und 1912 noch in ständigem W achsen b egriffen ist, w ährend die E infuhr E nglands ziemlich gleich bleibt und diejenige Belgiens fo rtg e se tz t abnim m t.

i j-—n tn q /o n a r - i I

B e /g /e n

E n g la n d B e lg ie n

D e u ts c h la n d

-*¿63

5.279

%5¥7

¥,807

1,820

¥,¥8F

¥,889

2/)31

— r — -C I

¥,ߥ3

¥,556

2,231

¥£¥¥

¥,516

2,0*1

5,089

¥,593

1,901 5 ,¥ 9 1

¥,¥02

5,¥66

¥,605

2,0711.306

D t

6,120

¥,152

1871

u ts c h /a n c /

8875

5,692 1,9CG

1,956

1,¥1Ö

5,512

2,165

ä P

6,985 5,016

2,192

68*1

¥853

2.131 6,162

¥,¥15

2^19

9,38*

¥887

¥ ,3 6 * 10,725

¥,808

3 8 9 2 10.75*

5,221

3,772 5,5 77

9 ,3 1 9

5^52

7 , 5 77

Abb. 5. Die E ntw icklung d e r französischen K ohleneinfuhr aus E ngland, Belgien und D eutschland.

Die A usfuhr von französischen Kohlen ist ziemlich u n b ed eu ten d und b e ­ w egt sich m eist zw ischen 3 bis 4 vH d e r F ö rd eru n g . Es sind hauptsächlich die Becken von V alenciennes, Loire und Alais, die sich m it d er A usfuhr b e ­ fassen, und dabei rich tet sich diese vornehm lich nach Belgien, d er Schweiz, Spanien, Italien und den französischen Kolonien.

Das V erhältnis d er französischen K ohlenförderung zum Inlandverbrauch ist ziemlicli feststeh en d und keinen g ro ß en Schw ankungen u n terw orfen. D er

2

(10)

354 A B H A N D L U N G E N

jährlich durchschnittlich fehlende B e tra g b eläu ft sich auf rd. 20 Mill. t, a »o auf fa st so viel w ie die g e sa m te jährliche K o h len g ew in n u n g Belgien», und d essen B eschaffung m ach t nich t n u r d en B eteiligten sch w eres K opfzerbrechen, so n d ern b e la s te t auch die g an ze V o lk sw irtsch aft schw er, indem ihr jährlich u n g e fä h r 400 M ül. F r (1911) blo ß fü r die D eckung d e s F eh lb ed arfes an Kohle en tzo g e n w erden.

D ie stä rk ste n K o h len v erb rau ch er in F ran k reich sind vornehm lich die fol­

g en d e n D e p a rte m e n ts :

K ohlenverb rauch im J a h re 1910

D e p a rte m e n t 1000 t

N o r d ...9 iS 0

M e u r th e - e t- M o s e lle ... 5956

S e i n e ... 4806

P a s - d e - C a l a i s ...3713

L o i r e ... 1685

R h ô n e ... 1286

S e i n e - e t - O i s e ... 1223

S a ö n e - e t - L o i r e ... 1203

S e i n e - I n f é r i e u r e ... . 1130

B o u c h e s - d u - R h ô n e ... 1060 zusam m en 31 842

N ach d e r am tlichen französischen S tatistik von 1910 w ird die Einfuhr von fre m d e n K ohlen v o rzu g sw eise a u f die fo lg en d en D ep artem en ts v erteü t:

D é p a r t e m e n t

V e r b r a u c h v o n f r e m d e n K o h le n

n a c h B e z u g l ä n d e r n G e s a m t v e r b r a u c h v on

b e l g i s c h e n K o h le n

e n g l i s c h e n K o h le n

1000 t

d e u t s c h e n K o h l e n

f r e m d e n K o h le n

t r a n i ö s i s c b e c K o hlen 1000 t

M eurthe-et-M oselle . . . 8270 3 2SS2 3712 2245

S e i n e ... 723 1206 298 2227 2580 N o r d ... 926 25 106 1057 8722

S eine-Inférieure . . . . 7 832 839 291

Loire-Inférieure . . . . 46 509 151 706 35

S e î n e - e t- O i s e ... 305 236 10 551 671

C a l v a d o s ... 52 41S S 478 5

A r d e n n e s ... 298 89 387 288

B ouches-du-R hône . . . 273 54 327 733

C haren te-In férieu re . . . 260 44 304 4

P a s - d e - C a la i s ... 5 274 - 9 288 3425

M a r n e ... 264 — 11 275 343

V osges ... 179 — 75 254 197

A i s n e ... 241 5 4 250 472 G i r o n d e ... 48 164 — 212 13

In d ie se r A ufstellung sind n u r die D e p a rte m e n ts b erü ck sich tig t, d ie m ehr als 200 000 t frem d er K ohlen jährlich v e rb rau ch en . W ir erseh en a b e r daraus,

(11)

d a ß das F lau p tab satzg eb iet für deutsche Kohlen das D epartem ent M eurthe-et- M oselle m it sein er reichen Erz- und E isenindustrie ist. E ngland liefert m eist nach dem S eine-D epartem ent, wo Kohlen sow ohl fü r den industriellen wie für den häuslichen B edarf ein g efü h rt w erden m üssen. Belgien findet den H a u p t­

absatz fü r seine Kohlen in den beiden industriellen D ep artem en ts N ord und M eurthe-et-M oselle, sow ie im S ein e-D ep artem en t, dem es hauptsächlich seine H ausbrandkohle liefert.

Um die E infuhrzone d er englischen, belgischen und deutschen Kohlen in F rankreich etw as deutlicher darzustellen, gebe ich in A nlehnung an de L eener einige K artenskizzen m it den E infuhrergebnissen von 1905 w ieder, die ein klares Bild des geo g rap h isch en V erbrauchs d er nach F rankreich eingeführten Kohlen geben. Das allgem eine K artenbild bleibt so ziemlich dasselbe, wenn auch seith er an m anchen Stellen die E infuhrziffern etw as angezogen haben.

M ö n c h e VV / C o Jro c/o s

O rn e

Côtes- c/u-Nord \s ZO Jjfe-et- ' ^ ^ sC///o/ne 3Mord/hon S, 2,3

y e n n e f v —

5 f Sarfhe

Yonne 36

Côte-cCOr

73.V . • ‘ ÛOUÔS 1

C h e r \

77

\ N iè v re

\ß e u x \

¡Sèvres C" 3 I

7

\ V/enrte )

\ V Z (S n te

\ r—\V/enne\0/i

ßChorenYff^ 1—^ ---- 1—

fJnfére^J

J >Jure

ïaône-ei-Loire

fîh ô n c

y L

j

/ Ion um

YMauTe^j- y0n SadnejAeefffrt-

1/50000 50000/100000 100000/200000 200000/500000 500000/1000000, m ehr o/o lOOOOOOt ye rö ra u c /j

Abb. 6. V erbrauch d er Kohlen aus den D ep artem en ts N ord und Pas-de-Calais.

Abb. 6 zeigt uns das V erb rau ch sg eb iet d er aus dem eigenen franzö­

sischen K ohlengebiet N ord und Pas-de-C alais g efö rd erten Kohlen.

Die folgende K arte, Abb. 7, lä ß t das V erb rau ch sg eb iet d e r aus Belgien nach F rankreich ein g efü h rten Kohlen erkennen.

D er H a u p ta b sa tz b esch rän k t sich, wie b ereits bem erkt, auf die D ep arte­

m ents N ord und M eurthe-et-M oselle fü r die Industriekohlen und das Seine- D ep artem en t mit Paris als g roßem V erbrauchsm ittelpunkt fü r die H ausbrand-

(12)

356 A B H A N D L U N G E N

kohlen. Im g ro ß e n G anzen ist die E infuhr nach diesen D ep a rte m e n ts keinen g ro ß e n S chw ankungen u n terw o rfen , doch ist b e m erk en sw ert, daß die belgische E infuhr in den beiden g en an n te n In d u strie d e p a rte m e n ts in den letzten J a h r­

zeh n ten doch etw as zug u n sten d e r deutschen K ohlen z u rü c k g e d rä n g t w orden ist. In den Ja h re n 1890 und 1900 beispielsw eise h a t das K artenbild der belgischen E infuhr nach N ord und nach M eurthe-et-M oselle ein abw eichen­

des A ussehen, insofern 1 Mill. t ü b e rs c h ritte n w urden. 1890 lieferte B elgien nach N ord 1 215 000 t und nach M eurthe-et-M oselle 1 057 100 t bei einer g e sam ten belgischen E infuhr nach F ran k reich von 5 340 600 t , 1900 nach N o rd 1 278 600 t un d nach M eurthe-et-M oselle 1 283 800 t bet einer

Abb. 7. V erb rau ch d e r belgischen K ohlen in Frankreich.

g e sa m te n belgischen E infuhr nach F ran k reich von 5 691 400 t 1905 und auch 1910 erreich te die E infuhr b elg isch er In d u striek o h len nach diesen beiden D ep artem en ts nicht einm al m e h r eine M illion.

Die ü b rig en D ep artem en ts sind w e n ig e r reg elm äß ig e A bnehm er, aber die Z iffern sind im allgem einen nicht so b ed eu te n d , daß d ad u rch g ro ß e Änderungen im G esam tbild h erv o rg e ru fe n w'ürden.

Aus dem K artenbild ist noch w e ite r ersichtlich, daß die belgische Kohle nach dem Süden F ran k reich s zu kaum ü b e r das R h o n e-D ep artem en t hinausgeht, w ohin sie ü b rig en s auch n u r auf dem W a sse rw e g e g e lan g t. Die Bahnbeför­

d e ru n g e rs tre c k t sich n u r bis zum D ep a rte m e n t Seine-et-O ise. D arü b er hinaus w ird diese T ra n s p o rta rt zu kostspielig. W estlich vom S eine-et-O ise-D epartem ent b e g in n t die Interessen zo n e d e r englischen Kohlen, wde w'ir aus dem folgenden K artenbild, Abb. 8, erseh en können.

Die E infuhrzone d e r englischen Kohlen um sp an n t g an z W esffran k reich und d e h n t sich infolge des billigen S eew eges nach den französischen H äfen im m er

(13)

w eiter aus. S endungen englischer Kohlen geh en nach säm tlichen g ro ß e n und kleinen H äfen F rankreichs an d e r A tlantischen K üste, im Ä rm elkanal und im Pas-de-C alais. W ie billig E ngland hier ü b e r See ausführen kann, bew eist die folgende B erechnung d e r Schiffsfrachten von den englischen nach den h a u p t­

sächlichsten französischen H äfen :

B e s t im m u n g s o r t

a b H ä f e n v o n W a le s u n d S c h o t t l a n d

a b H ä f e n v o n D u r h a m u n d N o r t h u m b e r la n d O k to b e r

1907 F r / t

N o v e m b e r 1907 F r / t

D e z e m b e r 1907 F r /t

O k t o b e r 1907 F r / t

N o v e u b e r 1907 F r / t

D e z e m b e r 1907

F r / t

D ünkirchen . . . . 3 bis 4 4 bis 6 4 3 bis 4 4 3 bis 9 C a l a i s ... 3 » 4 4 » 6 4 3 x 4 4 3 » 9 B o u lo g n e... 3 » 4 4 x 6 4 3 x 4 4 4

D i e p p e ... 5 4 » 6 4 4 x 6 4 4

F e c a m p ... 5 bis 9 5 » 6 5 3 » 4

Le H ävre . . . . 5 4 . 6 4 4 x 6 4Va 4

Rouen ... 5 bis 9 5 » 6 5 5 4 x 9 4 bis 6 T ro u v ille ... 5 » 9 3 x 5 4 bis 9 — 3 » 5 3 x 5 C a e n ... 5 > 9 3 x 5 4 » 9 5 bis 9 4 x 9 4 x 9

Saint-Malo . . . . 5 4 x 6 4 3 x 5 4 » 9 3 x 4

B r e s t ... 3 bis 5 4 x 6 4 — — Saint-N azaire . . . 6,25 5,25 4,50 4 bis 9 3 bis 4 3 bis 9 N a n t e s ... 6,25 5,25 4,75 5 4 x 9 4 » 9

La Rochelle . . . . 5,75 5,00 4,50 5 4

x

9 3

x

4

Roehefort . . . . 6,00 5,25 4,75 5 4 x 9 3

x

4

La C harente . . . 6,25 5,25 4,75

B ordeaux . . . . 6,50 5,00 4,75 4 bis 9 4 bis 6 4

Bayonne ... 6,50 5,00 5,00 3 x 5 5 4 bis 6 Die F rach tsätze sind erheblich n ied rig er als die d e r änd ern im W ettb ew erb stehenden K ohlenausfuhrländer, und obgleich man g en eig t ist, anzunehm en, daß kein Land g ü n stig e r für die K ohlenausfuhr nach F rankreich liegt, als das b enachbarte Belgien, kann man doch durch V ergleich feststellen, daß bei­

spielsw eise K ohlenfrachten von C harleroi bis Rouen sich um 0,35 F r bis 1,85 Fr te u re r stellen als solche von den englischen H äfen bis Rouen. Da die F ra c h t­

frage im m er eine g ro ß e Rolle bei M assenw aren wie Kohlen und Erzen spielt, ist es leicht begreiflich, daß die englische E infuhr ihr In teressen g eb iet in Frankreich im m er w eiter ausdehnt, und zw ar beso n d ers zum N achteil Belgiens, w ährend w ir nach dem folgenden K artenbild, Abb. 9, feststellen können, das E infuhrgebiet D eutschlands schon aus T ransportsrücksichten hauptsächlich auf das östliche F rankreich besch rän k t bleibt.

A ußer d e r B egrenzung des E infuhrgebiets fü r die deutsche Kohle können w ir aus Abb. 9 noch w eiter das stark e A nw achsen d e r deutschen K ohlen­

ausfuhr nach F rankreich von 1905 bis 1910, bis w ohin die am tliche Statistik reicht, feststellen. 1905 b etru g die G esam tein fu h r deu tsch er Kohlen in Frankreich 2 382 000 t, und die H au p tab n eh m er w aren die D epartem ents M eurthe-et-M oselle m it 1 769 000 t und Seine mit 125 700 t. 1910 b e tru g die

3

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358 ABHANDLUNGEN

G esa m te in fu h r 4 577 000 t und d er A nteil, den M eurthe-et-M oselK ei hielt, 2 882 000 t, so daß also die Ei nf uhr dieses einen D ep a rte m e n ts a ein le G esam tein fu h r von 1905 um rd. 500 000 t ü b erstieg . A uch die E in fu h r deutscher Kohlen nach dem S ein e-D ep artem en t h a t sich von 1905 bis 1910 me n a s ver d o p p elt und 298 000 t erreicht. M it dem ste te n W ach sen d e r ostrranzosischen

Abb. S. V erb rau ch d e r englischen K ohle in F rankreich.

7 199 000 t in F rankreich, 249 C00 t in A lgerien.

E isenindustrie, die auf den reichen E isenerzfeldern des G eb iete s von Brie) noch eine aussichtreiche Z u k u n ft vor sich hat, w erd en h ier noch u n b eg ren zte A bsatz­

m öglichkeiten fü r die deu tsch en Kohlen g eschaffen w erden, und sie w erden bald tro tz aller B efö rd eru n g ssch w ierig k eiten die belgische E infuhr ü b erflü g elt haben.

W as den W e ttb e w e rb d e r einzelnen K ohlenausfuhrliinder u n te re in a n d e r anbe­

lan g t, so sind natürlich a u ß e r den F rach tv erh ältn issen u. a. noch m itbestim m end

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die K ohlenbestände d e r einzelnen Länder, die K ohlensorten, die je nach ihrer B eschaffenheit für die einzelnen Zw ecke verw andt w erden, d er G esteh u n g s- preis und d e r danach g e re g e lte V erkaufspreis, die Z ollverhältnisse, die V er­

kaufso rg an isatio n en usw.

Eine entscheidende Rolle spielen im m er die T ran sp o rtk o sten , weil sie neben dem G esteh u n g sp reis den V e r k a u f p r e i s stark beeinflussen und so g a r in gew issen Fällen den G esteh u n g sp reis v erbessern können. Sehen w ir nur, wie die fo rtsch reiten d e H erab setzu n g d e r S eefrachten die englische K ohlenausfuhr nach Frankreich g e fö rd e rt h at! Kein anderes Land ist im stande, im W esten

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Abb. 9. V erbrauch d eu tsch er Kohlen in F rankreich.

2 3S2 000 t in F rankreich, 23 000 t in Algerien.

F rankreichs erfolgreich m it den englischen Kohlen in W ettb ew erb zu treten . E ngland h a t sich eben in ganz W estfrankreich d u r c h d i e g ü n s t i g e n F r a c h t V e r h ä l t n i s s e eine M onopolstellung geschaffen. Um anderseits d e r französischen K ohlenindustrie, die m it verhältnism äßig hohen G e ste h u n g s­

kosten zu rechnen h at, einen g e n ü g en d en A bsatz im Inlande zu sichern, v er­

billigte F rankreich sein erseits seine E isen b ah n tran sp o rte durch w iederholt h e ra b ­ g esetzte A usnahm efrachtsätze, die, wie d e r v o r einigen Jah ren erst eingeführte N o rd o stta rif fü r Kohlen, eine ausgleichende W irkung hinsichtlich d er H öhe des V erkaufspreises an streb en und die französischen K ohlen mit denen des A uslandes, b eso n d ers den englischen, w ettb ew erb fäh ig zu erhalten suchen. Die schützende W irk u n g des billigen E isenbahntarifs fü r die W ettb ew erb fäh ig k eit d er franzö­

sischen K ohlengruben w ird noch erh ö h t durch den Eingangzoll von 1,30 F r t 3*

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360 A B H A N D L U N G E N

auf die frem den Kohlen. D ieser Zoll b e ste h t seit 1860 und w u rd e tro tz m an ch e r A ngriffe beibehalten, um die kleinen K ohlenbecken von u n te rg e o rd n e te r B edeu­

tu n g noch lebensfähig zu erh alten , so nam entlich die Becken im U m kreis dei D ep artem en ts H aute-S aône, Isère, Alpes, H érau lt, V endée, L o ire-In férieu re und G ard. W enn F rankreich diese M aßregel nicht g etro ffen h ätte, w ü rd e sich h eu te n o tw en d ig erw eise d e r Einfluß d e r ausländischen K o h len erzeu g er auf w eit m ehr als die H älfte des g anzen französischen G eb iete s erstreck en . P riv a tw irt­

schaftlich b e tra c h te t w ird zw ar bei diesem Z u stan d d e r einzelne K oh len v er­

b rau ch er höh ere P reise fü r seine Kohlen bezahlen m üssen, a b e r es ist doch nicht zu leugnen, daß d adurch g rö ß e re volksw irtschaftliche In teressen g e w a h rt w erd en , indem einerseits die im Lande v o rh an d en en B odenschätze auch dem Lande restlos n u tzb ar g em ac h t w erden, d eren N u tzb arm ach u n g w iederum zahlreiche A rb eiter b esch äftig t und sie m it ihren Fam ilien e rn ä h rt, w äh ren d an d erseits d er an das A usland zu zahlende T rib u t v e rm in d ert und d e r N ationalreichtum e rh ö h t w ird.

D er V erkaufpreis d e r französischen Kohlen ist allm ählich g e stieg en , und w enn m an das letzte Ja h rz e h n t h erau sg reift, kann man s o g a r feststellen, daß die V e rte u e ru n g sb e w e g u n g in F ran k reich s tä rk e r w ar als in den ä n d ern kohlen­

fö rd ern d en L ändern. Die n ach steh en d e A ufstellung zeig t uns die P reisentw ick­

lu n g in F rankreich in den letzten 30 Jahren.

ja h r D urchschnittspreis

ab G ru b e Fr t Jah r D urchschnittspreis a b G ru b e F r/t

1880 . . . 12,74 1896 . . 10,84

1881 . . . 12,43 1897 . . . 10,85

1882 . . . 12,36 1898 11,22

1883 . . . 12,50 1899 . . . 12,41

1884 . . . 12,33 1900 . . . 14,95

1885 . . . 11,73 1901 . 15,69

1886 * . . 11,19 1902 . . . 14,55

1887 . . . 10,63 1903 . . . 14,01

1888 . . . 10,31 1904 . . . 13,30

1889 . . . 10,42 1905 . . . 12,92

1890 . . . 11,94 1906 . . . 13,70

1891 . . . 13,25 1907 . ■ . 14,97

1892 . . . 12,40 1908 . . . 15,84

1893 . . . 11,49 1909 . . . 13,22

1894 . . . 11,22 1910 . . . 14,50

1895 . . . 11,01 1911 . . 1 1 , -

D iese S teig eru n g d e r V erkaufpreise ist hauptsächlich die F o lg e ein er allg e­

m einen S teig eru n g d er G esteh u n g sk o sten , die sich b eso n d ers bei den G ru b en b em erk b ar m achte, die b ish er die g ü n stig ste n A bb au v erh ältn isse h a tten . W ir können ü b rig en s aus d er folgenden Z erg lied eru n g d e r französischen K ohlen­

p reise die S teig eru n g d e r G esteh u n g sk o sten klar ersehen.

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J a h r

D u r c h s c h n it ts ­ p r e i s a m F ö r d e r o r t

F r t

L ö h n e

F r /t

i d ie ü b r ig e n K o s te n

F r /t

d u r c h s c h n i t t ­ l ic h e r G e w in n

F r /t

1880 12,74 5,76 4,25 2,73

1885 11,73 5,43 4,18 2,12

1890 11,94 5,62 3,95 2,37

1895 11,01 5,69 4,02 1,30

1900 14,95 6,46 5,34 3,15

1905 12,92 6,38 4,99 1,55

1906 13,70 6,81 5,41 1,48

1907 14,97 7,05 5,96 1,96

1908 15,84 7,36 6,34 2,14

Aus dieser U ebersicht erg ib t sich klar die S teig eru n g d er Löhne und d e r übrigen A bbaukosten, die durch die V erteu eru n g d e r L ebenshaltung, die sozialen L asten und die technischen N euerungen und V ervollkom m nungen im B erg b au b etrieb b ed in g t w erden. Die G ew innquote zeigt vielm ehr eine R ichtung nach unten.

W enn w ir die G esteh u n g sk o sten im französischen K ohlenbergbau im letzten Ja h rz e h n t m it denen d er übrigen L änder vergleichen, so steh t F rankreich, wie w ir dies bereits a n g ed eu tet haben, ziemlich u n g ü n stig da. 1900 betrugen sie nach d er obigen U ebersicht 11,80 Fr, 1905: 11,37 Fr, 1906: 12,22 Fr, 1907:

13,01 F r und 1908: 13,70 Fr. Ähnlich sind die G esteh u n g sk o sten d e r belgischen K ohlen, die beispielsw eise 1906 im D urchschnitt 13,09 F r /t b etrugen, und zw ar in den einzelnen B ecken:

Fr/t in M o n s ... 12,92 im C e n t r e ... 13,13 in C h a r le r o i... 13,09 an d er B asse-Sam bre (N am ur) . . 13,04 in L ü t t i c h ... 13,20 Im selben J a h r b etru g d e r G esteh u n g sp reis an d er R uhr:

M /t Fr/t bei G e ls e n k irc h e n 7,59 oder 9,50 bei H a r p e n ... 8,64 „ 10,80 beim K ölner B ergw erksverein . . . 6,87 „ 8,50 bei d e r C o n c o r d i a 7,96 „ 10,00 Ähnlich ist d er G esteh u n g sp reis an d er Saar.

In E ngland, wo am tliche S tatistiken h ierü b er fehlen, schätzt Dr. K urt Uhde in seinem Buche „D ie P ro d uktionsbedingungen des deutschen und englischen S tein k o h len -B erg b au es“ die G esteh u n g sk o sten auf u n g efäh r 8,20 F r/t. S elbst­

verständlich ist die H öhe dieser K osten verschieden in den einzelnen g ro ß en Becken G ro ß b ritan n ien s. Dies g e h t übrigens auch aus den vom M iners E ight H our D ay C o m m ittee 1907 veröffentlichten G utachten hervor, w onach fü r Schottland ein G esteh u n g sp reis von 5 sh o d er rd. 6,25 F r angegeben w ird. Eine G rube

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362 A B H A N D L U N G E N

in M idland im Z en tru m g ib t 6 sh 4,92 d o d e r rd. 8 F r an, und in D urham b e ­ rech n et m an durchschnittlich 5 sh 9,12 d o d e r rd. 7,20 Fr.

N ach dem 22. A nnual R ep o rt o f th e U nited S tates G eological S urvey ist d e r durchschnittliche G esteh u n g sp reis d e r pennsylvanischen K ohle m it 40 bis 60 c /t, also 2 bis 3 F r /t a n g eg eb en , und er ste ig t in gew issen G eg en d en bis 80 und 85 c /t o d e r 4 bis 4,25 F r/t. Die G e ste h u n g sk o ste n d e r b e rü h m te n Kohlen von C onneville, die einen einzigartigen Koks liefern, b e tra g e n s o g a r n u r 30 c /t o d e r 1,75 F r/t.

Es ste h t also fest, daß F ran k reich g e g e n ü b e r den ä n d ern k o h len fö rd ern d en L ändern m it ziemlich u n g ü n stig en S elb stk o sten zu rechnen hat, und es ist d eshalb oh n e w eiteres klar, daß es die v o rerw äh n ten M aßnahm en, wie E in­

gangzoll auf frem de K ohlen und b estän d ig e V erbilligung d e r T ran sp o rtk o sten im Innern des L andes, zum Schutz seiner In d u strie treffen m ußte. A nderseits g e n ü g t ab e r die inländische E rzeu g u n g bei w eitem nicht den B edürfnissen.

Ich h ab e w eiter oben nachgew iesen, daß jährlich eine g ro ß e Lücke in d e r D eckung des französischen K ohlenbedarfes klafft, und es ist b e m erk en sw ert, festzustellen, w elche A n stren g u n g en F rankreich b ish er g em ach t hat, um diese Lücke auszufüllen und die Z ukunft hinsichtlich des K ohlenbedarfes sich er­

zustellen.

D er s tä rk ste V erb rau ch er ausländischer Kohlen ist, wie b ereits oben nach- g ew iesen w urde, das E isen erzg eb iet von M eurthe-et-M oselle, das ü b er 50 vH seines B edarfes aus dem A usland und zum w eitaus v orw iegenden Teil aus D eutschland bezieht. D urch die hohen F rach ten nun, die z. B. fü r die w eite Strecke B ochu m -H o m éco u rt einschl. Zoll 13,85 F r b etra g e n , und durch die internationalen P reisab k o m m en w u rd e im letzten Ja h rz e h n t d e r K okspreis so seh r in die H ö h e g e trie b e n , daß er ü b e r zwei D rittel d e r g esam ten G esteh u n g sk o sten des fran ­ zösischen R oheisens ausm acht. Es ist d a h e r leicht begreiflich, daß g erad e die E isen in d u strie F ra n zö sisch -L o th rin g en s, die seit 1900 einen so glänzenden A uf­

sch w u n g gen o m m en hat, kein M ittel u n v ersu ch t gelassen hat, sich diesen u n ­ en tb eh rlich en B ren n sto ff in m öglichst a u sg e d e h n te m U m fang und m it m ö g ­ lichst g e rin g e n K osten zu sichern. D eshalb haben die französischen Eisen- industriellen schon 1899 im Süden d er K o h len lag er von N o rd und P as-de- C alais B o hrversuche zur E n td eck u n g n e u e r L ag er g em ach t, die 51/ , Mill. Fr k o steten . D iese B em ühungen w aren von E rfo lg g e k rö n t. Im Ja h re 1908 e n t­

deckte m an am südlichen R ande d es K ohlenbeckens von Pas-de-C alais eine V er­

lä n g e ru n g d e r b ek an n ten ab b au w ü rd ig en L ager, die auf d e r S. 307 v erö ffen t­

lichten K arte des K o h len b erg b au es in N ord und P as-de-C alais b e re its einge­

zeichnet sind und sich von O sten nach W esten auf die fo lg en d en sechs F e ld e r v e rteilen : F resn o y , Vimy, A blain-St.-N azaire, G ouy-S ervins, F re sn ic o u rt und B eugin.

F ü n f d ieser F elder w urd en alsbald in A ngriff g enom m en. Schon A nfan g 1909' w urd en zwei G esellschaften fü r die E rsch ließ u n g eines T eiles g e g rü n d e t: die C om p ag n ie des M ines de G ouy-Servins von d e r Sociéte de R echerches de F resn ico u rt, an d e r eine Reihe von ostfranzösischen H ü tte n w e rk e n , w ie P o n t-ä - M ousson, A ciéries de L ongw y usw ., hauptsächlich b eteilig t sin d , und die So- ciété des M ines de V im y et F resn o y , die von den A ciéries de F ran ce und den H ü tte n von C hätillon-C om m entry g eb ild et w urde und die das G esam t°-ebiet d e r beiden K onzessionen au sb eu ten soll.

(19)

1911 w urden fe rn e r fü r die A u sbeutung d er K onzessionen von F resn ico u rt und A blain-St.-N azaire zwei w eitere G esellschaften g e g rü n d e t, die C om pagnie des M ines de F resn ico u rt, die ebenfalls aus einem ostfranzösischen H iitten- verband zusam m en g esetzt ist, dessen hauptsächlichste W erke die A ciéries de L ongw y, die A ciéries de la M arine et d ’H om écourt, S enelle-M aubeuge, C orcy, de W endej und de Saintignon sind, und fe rn e r die C om pagnie de St.

Nazaire, die von den H ü tten w erk en A ciéries du N ord et de l’Est, D enain-et- Anzin, M icheville und Pont-à-M ousson g eb ild et w urde.

Diese fünf K onzessionen w urden wie g e sa g t eifrig in A ngriff genom m en, und die V o rrich tu n g sarb eiten sind b isher rü stig v orw ärts geschritten. Es bleibt mithin in dem n euentdeckten K ohlenstreifen im Süden des Pas-de-C alais n u r noch eine K onzession, die von Beugin, fü r deren E rschließung sich noch keine G esellschaft gebildet hat. Sie g e h ö rt d e r Société des A ciéries de Pom pey als alleiniger Inhaberin.

Zu d er gleichen Z eit, wo die französischen E isenhüttenleute im Süden d er bekannten L ager des Pas-de-C alais ihre N achforschungen auf eine V erlän g eru n g dieses K ohlenvorkom m ens einsetzten, beschlossen sie, ebenfalls im o stfran zö ­ sischen Erz- und E isenindustriegebiet selbst B ohrungen zu veranstalten, um festzustellen, ob sich hier keine K ohlenlager als F o rtsetzu n g des Saar-Beckens fänden. Diese N achforschungen und ihre E rgebnisse sind seh r b em er­

kensw ert. Ich g ebe d ah er im nachfolgenden einen kurzen geschichtlichen Ü b e r­

blick darüber.

Die ersten N achforschungen nach einer V erlängerung des K ohlenvor­

kom m ens des Saarbeckens reichen bis zum Jahre 1815 zurück, wo Frankreich, d ieser G egend w ieder v erlustig ging. E rfolgreich w urde die F rag e ab er erst g eg en die M itte des vorigen Ja h rh u n d e rts aufgegriffen, als d er G en ëralrat des M osel-D epartem ents die nötigen G eldm ittel zur U ntersuchung zur V erfü g u n g stellte und auch seinen G ru b en in g en ieu r dam it betraute. In den Jah ren 1857 bis 1862 w urden 11 K onzessionen m it einem U m fange von 22 143 ha verliehen.

Erschlossen w urden sie jedoch nicht, da sich zu g ro ß e technische S chw ierig1 keiten herau sstellten und zu g ew altige G eldm ittel erforderlich g ew esen w ären.

Nach 1871 erlaubte die deutsche R egierung die V erschm elzung verschiedener dieser K onzessionen, und das ganze bekannte V orkom m en w urde zw ischen drei G esellschaften aufgeteilt, und zw ar w urde die Firm a de W endel Be­

sitzerin von K lein-Rosseln m it einem U m fang von 5147 ha, die S aar und M osel-B ergw erks-G esellschaft erhielt 15 269 ha und die G esellschaft La H ouvre 1732 ha.

Mit diesen g ro ß en G ebieten ließ sich eh er etw as anfangen, und ihre F in an ­ zierung w ar auch leichter. Die V or- und A u srich tu n g sarb eiten w urden zw ar unter m anchen technischen Schw ierigkeiten, ab e r doch mit E rfolg d u rch g efü h rt, und das lothringische K ohlenbecken hat in den letzten Jah ren einen b ed eu ­ tenden A ufschw ung genom m en.

Als man das g ü n stig e E rgebnis dieser U ntersuchungen sah, setzten in den Jahren 1899 bis 1901 die N achforschungen nach W esten w ieder ein, und m an m achte B ohrversuche bis auf E ntfernungen von rd. 30 km von der G renze. Alle diese N achforschungen w urden von den E isenhüttenleuten des D ep artem en ts M eu rth e-et-M o sd le m it dem g rö ß te n In teresse verfolgt.

Es lag natürlich die A nnahm e nahe, daß das K ohlenvorkom m en des S aar- bcckens, das bis an die französische G renze reichte, sich auch üb er diese hinaus

(20)

364 A B H A N D L U N G E N

in M eurthe-et-M oselle hinein verlän g ern w ürde. M an fo rd e rte die n am h aftesten G e o lo g e n 3) auf, die F ra g e zu stu d ieren , und als ihre B erichte g ü n stig lau teten , w u rd e im A pril 1912 in N ancy eine G esellsch aft La Seille g e g rü n d e t, ie B oh ru n g en auf Steinkohle in den G em einden Lesm énils, R au co u rt, Eply, o rt- sur-Seille und M orville im D e p artem en t M eurthe-et-M oselle v o rn eh m en sollte.

D ieses entsch lo ssen e V orgehen w irkte bestim m end auf die Industriellen, die in d e r Société Industrielle de l’E st in N ancy zu ein er In te re ss e n v e rtre tu n g v erein ig t sind, und nach einem V o rtra g , den d e r G ru b e n in g e n ie u r Villain am 4. M ärz 1903 im V erw altu n g sg eb äu d e d e r Société de l’E st ü b e r das K ohlen­

vorkom m en in M eurthe-et-M oselle g eh alten h atte, w u rd e die Société Lorraine de C h a rb o n n a g e s g e g rü n d e t.

Im N o v em b er 1903 beschlossen die V o rstän d e d e r beiden G esellschaften La Seille und Société L o rrain e de C h a rb o n n a g e s, ihre K räfte zu einem ein­

heitlichen V o rg eh en zu v ereinigen und sich u n te r d e r F irm a Sociétés Lorraines de C h a rb o n n a g e s R éunies zu verschm elzen. La Seille b rach te als Einlage ih re K onzessionen und die b e re its in Eply und L esm énils b eg o n n en en Bohr- versuche, die Société L o rrain e d e C h a rb o n n a g e a u ß e r ihren reich belegten w issenschaftlichen A rbeiten noch die technische un d finanzielle Beihülfe der R eg io n alin d u strie, so nam entlich d e r E isen in d u strie und d e r Salzindustrie, ein.

Die b e re its b e g o n n e n e n A rbeiten w u rd en eifrig fo rtg e se tz t, und Ende Juni 1904 e rreich te m an in Eply die K ohlenschicht bei ein er T iefe von 659 m, w as am 9. A u g u st von d e r G ru b e n v e rw a ltu n g am tlich b e s tä tig t w urde. Ermutigt d u rch diesen E rfolg beschloß d e r V e rw a ltu n g s ra t d e r Sociétés Lorraines, die N ach fo rsch u n g en w e ite r au szu d eh n en un d B ohrversuche in A tton und A b au co u rt vorzu n eh m en . Die G esellsch aft w a r sich von v ornherein klar, daß alle diese A rb eiten erhebliche G eld m ittel b ean sp ru ch en w ü rd en , und sie suchte m ö glichst alle k o h len v erb rau ch en d en In d u strien in O stfran k reich an dem U nter­

neh m en zu in te re ssie re n . Sie h a tte a n fan g s ein K apital von 825 000 F r zu­

sam m e n g e b ra c h t, d a s sie a b e r bald auf 1,65 Mill. F r e rh ö h te, und an dem die In d u strien und P riv a te n fo lg en d erm aß en b eteilig t w a re n :

Fr E i s e n i n d u s t r i e ... . . . 504 500 S a l z i n d u s t r i e ... . . . 127 000 O stb a h n ... . . . 50 000 V erschiedene Ind u strien . . . . . . 184 500 Banken ... ... . . . 6 8 000 verschiedene Z eich n er . . . . 716 000 zusam m en 1 650 000

Auch dieses K apital w ar noch nicht hinreichend, um eine vollständige U n tersu ch u n g des fraglichen K ohlengebietes v orzunehm en, denn ein einziger B ohrversuch von 1500 m T iefe k o stete b ereits 275 000 F r. D ie Société des C h a rb o n n a g e s beschloß deshalb, noch sieben T o ch terg esellsch aften m it je 260 000 F r zu g rü n d e n , die u n te r d e r V e rw altu n g und& technischen Leitung d e r M u tterg esellsch aft B ohrversuche u n tern eh m en sollten. Es w aren die Société

3) Be r i c h t e v o n Ni cklès, B e r g e r o n u n d B e r t r a n d , 1901.

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