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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 9, H. 8

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TECHNIK UND

WIRTSCHAFT

MONATKHRIFTDEt VEREINE» DEUTSCHER INGENIEURE ♦ »REDAKTEUR D «M EY ER

9. JAHRG. AUGUST 1916 8 . HEFT

DER DEUTSCHE TEXTILMASCHINENBAU.

Von G. ROHN, S ch ön au -C h em n itz.

Jeder G ew erbzw eig bedarf, um im W ettb ew erb e d e r schaffenden Völker b e ­ stellen zu können, b ester Arbeitsmaschinen. Die E rb au er derselben sind d aher bemüht, sie un te r M itw irkung der w erk tä tig en Benutzer möglichst leistungs­

fähig und damit w ettb ew erb fäh ig zu machen. England w urd e ge g e n Ende des ISten Jahrhunderts das Mutte rland d e r Textilindustrie, d. i. der G a r n h e r ­ stellung, der Garn- und Faserg u tv erarb eitu n g und der W a re n a u s rü stu n g in großen Betrieben, durch die Schaffung d e r ersten mit N atu rkräfte u a n g e ­ triebenen selbstätigen Spinn-, W eb- und Wirkm aschinen. Die befruchtende Einwirkung des heimischen G ew erbfleißes auf den Bau solcher Maschinen hat zu der beh errschen den Stellung des englischen Textilm asc hin en­

baues geführt, dessen Ansehen sich auch die deutschen Fabrikanten unterordneten. Der deutsche Textilmaschinenbau, der sich von der Mitte des vorigen Jahrhunderts ab entwickelte, hat d aher dauernd der älteren großen Schwester in Ihartem Kampfe g e g en ü b erg es tan d en , seiner Zähigkeit und Ausdauer, seinem Fleiß und seiner durchdrin genden Erkenntnis d e r A rb eits­

vorgänge ist es ab e r gelu ngen, die englischen Vorb ilder hinsichtlich der weiteren Ausbildung und V erv ollkomm nung nicht n u r zu erreichen, sondern sogar vielfach zu übertreffen, ja in manchen Zweigen selbständige W e g e zu gehen und neue Maschinen für neue Stoffe zu bringen. Dies hat dem d e u t­

schen Textilmaschinenbau auch in n euerer Zeit das in steigenden A usfu hr­

ziffern sich ausdrückende Ansehen auf dem W eltm ärkte gebracht. Als ein­

zelne deutsche Textilm aschinen ihren W e g so g ar in englische Textilw erke fanden, also in das urei genste A bsatzgebiet des englischen Textilm asc hin en­

baues eindrangen, fand der Neid über das Em pork om m en und die A nerk ennung der deutschen Leistungen beso ndere N ahru ng. Die zunehmende V e rdrängung der englischen durch die deutschen Textilw are n auf dem W eltm ärk te w ar mit eine Ursache des uns englischerseits au fg ezw ungenen wirtschaftlichen Krieges.

Die deutsche Industrie steht in diesem Kampf, der nach beendetem W affen gan ge noch be so nders einsetzen wird, vor einer N eu reg elu n g ihrer ausländischen Absatzverhältnisse. Einer solchen steht damit auch der deut-

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sehe Textilm asc hin enbau geg e n ü b e r. Eine Darstellu ng der Entw icklung die­

ses Industriezweiges ist d aher am Platze, zumal er eine b e so n d e r e Vertretung seiner von den allgemeinen Verhältnissen des M aschin enbaues oft abw eichen­

den In teressen noch nicht besitzt und in sich nicht geein ig t ist. i ’J Aus eigene r Kenntnis, aus Anzeigen in Fachschriften, Ausstellungsberichtcn usw. habe ich festgestellt, daß 223 in Deu tschland ansässig e Maschinenfabriken den Bau von A rbeitsmaschinen für die Textilindustrie betreiben. Von diesen stellen 30 Mas ch in en für Spinnerei und F a se r b e a rb e itu n g her, 106 Maschinen für G a rn v e ra rb e itu n g (Weberei, W irkerei und Strickerei, T ü llherstellung und Mehr- fachstickerei), 109 Maschinen für A u srü stu n g (Fär berei, Bleicherei, Vorrich­

tu ng o d e r A ppretu r). Dabei sind die Fabriken für W äschereim aschin en, die den A usrüstungsm aschin en völlig gleichen, mitgezählt. Diese Zah len ergeben eine a ndere Sum m e als die vo rh er für T extilm aschin enfabriken an g e g e b e n e Zahl, weil vers chiedene Fabriken m eh rere d e r g en an n te n drei H au p tzw eig e des Tex­

tilm asc hinenbaues pflegen. Anderseits g ib t es un te r den grö ß e r e n Fabri­

ken 12, die neben dem Textilm aschin enbau noch a ndere Maschinen, wie Kraft- und W e rkzeugm aschinen, Kühlmaschinen usw. bauen, ln den fol­

gen d en Z usam m enstellungen ist jeweils n u r ihre T extila bteilung berücksichtigt.

20 d e r T extilm aschin enbau b e treibenden Fabriken sind im Besitze von Aktien­

gesellschaften, und zw ar sind dies die g r ö ß t e n die ser Fabriken, die allein über 40 vH d e r im Textilm aschin enbau tä tig en A rbeiter beschäftigen.

Von den Fabriken d e r zweiten G ru p p e, d e r G arn v e ra rb e itu n g , gehören 17 d e r Zwirn ere i und Spulerei, 30 d e r W eb erei und deren Hülfsmaschinen. 3 d e r T üllw eberei, 9 d e r B andw eberei, 31 d e r W irkerei und Strickerei, 12 der Flech­

terei und 4 d e r Mehr fach- o d e r Breitstickerei an. Die Fabriken für Nähmaschinen und Kurbelstickmaschinen sind nicht mit berücksichtigt, weil diese als Einzelma­

schinen des H aushaltes und d e r H eim arb eit für die T extilindustrie w enig er in Be­

trach t kommen. Von d e n 109 F a b rik e n für A usrüstungsm aschin en sind 42 als Sonderf abriken des W äsch ereim asch in en b au es zu bezeichnen, obwohl die Erzeugnisse die ser Fabriken nicht nur an das R ein igungsgew erbe, son­

dern auch an N e u a u srü stu n g sa n sta lte n geliefe rt w erd en und anders eits Ma­

schinen der übrigen A ppretu rm aschinenfabriken auch an W äschereie n gelangen.

Z u r Bestimm ung d e r G esam tzahl der von den d euts chen Textilmaschinen­

fabriken besc häftigte n A rbeiter erachte ich die Zahlen des letzten vollen Jah res vor dem Kriege, 1913, für dienlich, d enn die vorlie gende 1 bersicht soll d en neuere n U m fang des b ehandelte n In dustriezw eiges darstellen , und der mittlere Beschäftig ungsgrad des Jah res 1913 g ib t h ierfü r ein richtiges Bild.

Nach Genossenschafts-, K rankenkassen- und anderen Berichten und nach eigener Kenntnis schätze ich die Zahl d e r T extilm aschinenfabrikarbeiter in Deutsch­

land auf 28 000. Davon entfallen auf den Spin ner ei- und Fa se rbearixi- t ungs m aschinenbau 5800, auf den Bau von Mas chinen d e r G arn vera rb eitu ng 14 200 und auf den A usrü stu n g sm asch in en b au 8000. Die w ic htigsten Zwei te d e r zweiten G ruppe, d e r W e b s t u h lb a u und d e r Bau von W ir kstü hlen und von Strickm aschinen, beschäftigte n ziemlich die gleiche Zahl, nämlich je 4800 A rbeiter.

Ihren Sitz haben die Textilm asc hin enfabriken hauptsächlich im Königreich Sachsen und in Rheinland-Westfalen, also in den Ländern , in denen die deut­

sche Textilindustrie hauptsächlich ansässig ist. So sind in den 25 Chemnitzer

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D E R D E U T S C H E T E X T I L M A S C H I N E N B A U 335 Textilmaschinenfabriken allein etw a 12 000 Arbeiter beschäftigt lind in den oü Fabriken des Königreichs Sachsen g e g e n 16 000 Arbeiter. Der T extil­

maschinenbau ist a ußerdem noch h ervorragend im Elsaß mit ge g e n 5000 A r­

beitern vertre ten, fe rner in Süddeutschland (W ü rtte m b erg ) und in 1 hiiringen, der Pfalz und den Provinzen B randenburg , Sachsen und Schlesien und in Berlin.

Für die Berechnung des G esam tw ertes der von den deutschen Tcxtil- maschinenfabriken he rg este llten Maschinen fehlen leider Angaben. N ur aus den Geschäftsberichten von Aktiengesellschaften kann man durch die Jahres- umsatzziffern in V erb in d u n g mit d e r Zahl der beschäftigten A rbeiter einen Anhalt für den durchschnittlichen Anteil eines Arbeiters an dem V erk aufsw ert der Maschinen gew in nen, mit dem dann eine Berechnung möglich ist. Hierbei hat allerdings eine Sch ätz ung aus eigener Sachkenntnis mitzusprechen. Der d urch­

schnittliche Anteil eines Arbeiters an dem W e r t der Jahreslieferung einer Textil­

maschinenfabrik ist, bedin gt durch den W e tt b e w e rb , der die Verkaufpreise regelt, für gleiche Maschinen ziemlich gleich. Er wird aber beeinflußt durch das Vorhandensein einer eigenen Gießerei, durch den Anteil der allgemeinen Unkosten am Jahresum satz und das Verhältnis der wirkliche W e rte schaf­

fenden Arbeiter (s ogen, produktive Löhne) zu den Betriebs- und H ülfsarbeitern.

Diese Schw ankungen sind aber nicht so groß, als daß nicht aus einer solchen Durchschnittszahl in V erbin dung mit der Arbeiterzahl einer Fabrik auf eine annähernde Jahreslei stung der Arbeiter geschlossen w erd en könnte. Bedingt wird die Durchschnittszahl des Arbeiterumsatzes , die auch einen G radm esser für die Ertragfähigkeit eines W erkes bildet, durch den W e rt der zu den M a ­ schinen verw endeten Rohstoffe (Eisen, Metalle, Holz, Leder, Gummi usw.).

Dieser ist bei den verschiedenen Arten der Textilmaschinen verschieden und beträgt etwa x/ ä bis 1/„ des V erk aufs w ertes der Maschinen. Es ist für die Textilmaschinen kennzeichend, daß sie im allgemeinen einen hohen Arbeits­

wert besitzen, was im b esonderen bei den eigentlichen Spinn- und G a rn v e ra r­

beitungsmaschinen der Fall ist. Schließlich ist diese Umsatz-Durchschnitts- zahl noch von der jeweiligen G eschäftslage der Textilindustrie abhängig . In guten Zeiten bei erh öhtem Bedarf an Arbeitsmaschinen zahlt auch die Textil­

industrie höhere Preise für ihre Arbeitsmaschinen, die sonst nur mitunter bei Patenten von einschneidender Bed eu tu ng zu erlangen sind. Es ist eine Folge des freien großen W e ttb e w e rb e s im deutschen Textilmaschinenbau, der bei seiner großen Leistung auf den A uslandabsatz mit angew iesen ist, daß seine Erträgnisse das Mittel des E rtrages des deutschen M as chinenbaues (6 vH) nur selten überschreiten.

Die Durchschnittszahl des Arb eiterum satzes schw ankt im Textilm aschin en ­ bau zwischen 3000 M und 5000 M jährlich, sie hält sich bei Spinnerei- und Webereimaschinen an der unteren, bei A usrü stungsm aschin en (durch ­ schnittlich genom m en) an der oberen Grenze. Llnter Berücksichtigung der hochwertigen G arn vera rb eitu ngsm aschinen kann man eine Durchschnittszahl von 4000 M als Jahresum satz für den Textilm aschin en fab rikar beiter a n n e h ­ men. D araus ergibt sich der Jahresw ert der in Deutschland gebaute n Arbeits­

maschinen für die Textilindustrie zu 100 bis 120 Mill. M. Hierzu ist zu b e m e r ­ ken, daß nach den Mitteilungen von F r ö l i c h 1) bei einem Jah r e sw e r t

’) Vergl. Frölich: Die Stellung der deutschen Mas chinenindustrie im d e u t­

schen W irtschaftsleben und auf dem Weltmärkte, T. u. W. 1914 S. 666 u. f.

I‘

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336 A B H A N D L U N G E N

von 2,5 Milliarden M u nd ein e r Zahl von 543 000 beschäftigte n Personen im ge sa m te n /reinen- M aschin enbau sich die ob ig e D urc hschnittszahl auf 4600 M stellt, w o rau s sich bei nahezu V20 dieser Personenzahl ein Jah­

resle is tu ngsw ert von 125 Mill. M allgemein, also o hne Berü cksichtigung der b e sonderen V erhältnisse des T extilm aschin enbaues, e rg e b e n w ürde.

W ic htig für den deu tschen Textilm aschinenbau ist seine Ausfuhr, worüber die amtliche Ausfuhrstatistik, namentlich seit in den letzten Ja h r e n die Wert­

anm eld u n g bei d e r M aschin enausfuhr v orgeschrieben ist, g e n a u e r e Angaben m acht. Auch die Einfuhr ist zu berü ck sichtig en , weil sie zeigt, inwiefern noch im Inlande d e r Kampf im W e t t b e w e r b mit den ,vom Auslande gelieferten Textilm aschinen au fz unehm en ist. Da bei d e r sch w an k en d en Geschäftslage die Aus- und Einfuhrzahlen im Laufe d e r Ja h r e w echseln, anderseits aber d e r Z usta nd d e r letzten Jah re d e r B etrac h tu n g zu g ru n d e zu legen ist, habe ich aus den Zahlen d e r Ja h r e 1910 bis 1913 u nd d e r erste n Hälfte des Jah­

res 1914 den J ah resd u rch sch n itt gezogen. Dies e rg ib t für die Beurteilung auch be ss ere Zahlen, weil dem allgem ei nen H o c h g a n g e vor dem Jahre 1910 ein Abfall fo lgte und das J a h r 1911 einen gew iss en T iefstand aufweist, der in d e n folgenden Ja h r e n aufs te ig end w ie d e r ü b e rh o lt w o rd e n ist.

Nach die ser B erechnung ergibt sich eine jährliche Einfuhr an Textil­

maschinen im W e r t e von 15,4 Mill. M u nd eine A usfu hr von 44,6 Mill. M.

D er deuts che Textilm aschin enbau h a t also in den letzten Jahren vor dem Kriege durchschnittlich ru n d 40 vH seiner E rz e u g u n g au sgeführt, welcher stattlichen Zahl eine E in fu h r von 131/ 2 vH g e g e n ü b e rs te h t , die zu mindern und g a n z zu besei tigen möglich erscheint. Von diesen Gesamtumsätzen entfallen auf F aserb earb eitu n g s- und Spin nereim aschin en in d e r Einfuhr 81/, Mill. M, in d e r A usfu hr 71/ , Mill. M. Von d e r Ein fu hr kom m en 80 vH auf Baum w ollspinner eim aschinen, von denen m e h r als 4/ 5 aus England, die übrigen aus d e r Schweiz bezogen w erd en . D e r hohen E in fu h r steht eine Aus­

fu h r von nahezu; 2 Mill. M von deuts chen Baumw ollsp in ner eim asch in en gegen­

über, die hauptsächlich aus dem Elsaß nach Fra nkreic h und zum Teil nach Rußland geliefert sind. B ed eu ten d er ist die A usfu hr von Streichgarnspinnerei­

maschinen, die 35 vH d e r G e s a m t a u s fu h r d e r ers ten G ru p p e der Textil­

maschinen b eträg t. Ihr steht eine Ein fuhr von n u r 90 000 M gegenüber.

Die g ro ß e Ü b erleg en h eit d e r deuts chen Mas chinen dieses Spinnereigewerbes h at in den ausländischen A bsatz gebiete n den englischen W e tt b e w e r b nahezu ausges chaltet. Die A usfu hr an deuts chen S tr eic hgarnm aschinen hat ver­

schiedentlich ü b e r die Hälfte d e r E rz e u g u n g betragen.

Zu beachten ist auch, d aß d e r A u s fuhrüberschuß d e r Bastfaserspinnmaschi­

nen rund 1V2 Mill. M beträgt, worin sich das E rstarken dieses noch nicht alten Z w eiges deutschen Textilm aschin enbaues zeigt, d e r dem f r ü h e r auf diesem G eb iete allein h errschenden englischen M as chin enbau fü hlbaren Wettbewerb auf dem W eltm ärk te machen kann.

Bei d e r zweiten G ru p p e d e r Textilm asc hin en, den Garnverarbeitungs- maschinen, b e tr ä g t die durchschnittliche J a h r e s a u s fu h r 24x/ 4 Mill. M, der eine Einfuhr von rund 43/ 4 Mill. M gegen üb ersteht. Von letzteren entfallen 23/ 4 Mill.

M auf W eb ereim aschin en, 1 Mill. M auf Stühle für F e n sterv orhän ge und Tüll­

stoffe und V4 Mill. M auf Maschinen für Z wirnerei und Spulerei. Die e nts pre chenden Ausfuhrzahlen sind rund 9, lx/ 2 und 2 Mill. M, wozu für

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D E R D E U T S C H E T E X T I L M A S C H I N E N B A U 337 Wirk- und Strickmaschinen noch 5x/ 4 Mill. M und für Breitstickmaschinen 6x/ 2 Mill. M komm en. D e r Ein fu hr d e r leichten, einfachen und billigen englischen W ebstühle ist tr otz des hochentwickelten deutschen W e b stu h l­

baues noch nicht zu begegnen, w ährend auf den letz tg enannten beiden Ar­

beitsgebieten der deutsche O ewerbfleiß mit seinen g u t durchgeb ild et en M a ­ schinen herrscht. Der g r ö ß t e Teil dieser Maschinen ist nach den Vereinigten Staaten von N ordam erik a ab gesetzt worden. Der noch junge deutsche Bau von Tüll- und sogenannten G ard in enstü hle n ist auf dem besten W eg e, die Engländer zu überflügeln.

Auch in der dritten G ru p p e der Textilm aschinen, den Maschinen für Wäscherei und A usrüstung, ist der A usfu hrü berschuß bedeutend. Die Aus­

fuhr von A usrüstungsm asc hin en b e tr ä g t 9 Mill. M, denen nur 3/ 4 Mill. M Einfuhr g egenüberste hen. An W äscher eimaschinen b e tr ä g t die Ausfuhr reich­

lich 23/ 4 Mill. M g egen üb er einer Einfuhr von knapp 13/ l Mill. M, die auf die Vorliebe der deutschen W äscher für die se h r te uern amerikanischen Maschi­

nen und Maschinchen zurückzuführen ist.

ln Deutschland w erden fast alle Arbeitsmaschinen gebaut, deren die viel­

seitige Textilindustrie bedarf. Maschinen für Langfaser-Kam mgar nspinnerei und einige w enige Sonderm aschinen, die in Deutschland noch nicht h e r ­ gestellt werden, bieten keine Schw ierigkeiten und würden mit einiger U n te r­

stützung des betreffenden Z w eiges d e r Textilindustrie bald besser als die fremden Vorbilder g e b a u t werden. Die deutschen Textilmaschinen, die sich gegenüber dem alteingesessenen englischen G e g n e r den W eltm arkt erobert haben, konnten dies nur durch bess ere Konstruktion und Bauart. Dasselbe gilt auch für die E rringung des heimischen Absatzes, denn einen wirksamen Schutz­

zoll besitzt der deutsche Textilm asch in en bau nicht. D er deutsche Zoll b e ­ trägt bei Spinnerei- und G espin stfaser-V era rb eitu ngsm aschinen sowie bei Maschinen der Zwirnerei, Spulerei und W eberei 4 bis 6 M für 100 kg, je nach dem Gewicht d e r einzelnen Maschine. Hauptsächlich kom m t d e r Satz von 4 iM für 100 kg zur A nwendung. Das macht bei den Spinnereimaschinen für Baumwoll-Streichgarn und Bastfasern und den weiter oben angefü hrte n Maschinen mit e in e m 'D u r c h sc h n itts w e rte von 60 M für 100 kg bei der Einfuhr (welche W erte von Sachverständigen des handelsstatistischen Beirates m a n ­ gels einer W ertan m eld u n g bei der deutschen Einfuhr geschät zt werden) nur 63/ 3 vH des 'Verkaufpreises aus. Ein solch g e rin g e r Preisunterschied ist beim Maschinenkauf, d e r in vieler Hinsicht eine Vertrau en ssache ist, ohne Einfluß. Dabei wird dieser Unterschied oft durch den höheren Fracht­

kostenaufwand beim Bezüge deuts cher Maschinen in Deutschland zu einem wesentlichen Teil aufgehoben. So b e tr ä g t z. B. die Fracht von Chemnitz nach Aachen für Streichgarnspinnereimas chinen und Tuchstühle, die dort gebraucht werden, nahezu so viel wie d e r Eingangzoll für die gleichen M a ­ schinen aus Belgien, die aus dem benach barten Verviers k o m m e n ; die Eisen­

bahnfracht für C hem nitz er Bastfaserspinnmaschinen nach den Nord seel än dern und Rheinland-Westfalen macht ein Mehrfaches der Kosten der See- und k u r ­ zen E isenbahnbefö rd eru ng englischer Maschinen aus. Verp ack ungsk osten , die durch die Rücksendung 'der Kisten beim deutschen Bezug erspart w erden, k ö n ­ nen kaum berücksichtigt w erden , weil die engliscchen Textilm aschin en bau er ihre Preise einschließlich V erp ackung stellen. Solche Frachtunterschiede spielen

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333 A B H A N D L U N G E N

auch bei d e r A usfu hr deuts cher Textilm aschin en nach Belgien, H olland, Frank­

reich, Italien, Spanien usw. eine Rolle. Deshalb muß die te u r e re deuts che Ma­

schine auch b e ss e r als die englische sein, besser g ew öhnlich durch die größere Leistungsfähigkeit, die die A nsc haffungsm ehrkoste n bald w ettm acht.

Bei den Textilm asc hin en ist für die G ü te in e rs ter Linie die zulässige Arbeitsg esc hw in digkeit m aß g eb e n d , d enn fliese be stim m t die Leistung und dam it den E rtr ag. Die Textilm aschinen, die das ein g e g e b e n e G ut umgeformt und behandelt w ie d e r abliefern, brauchen zu d ie ser Arbeit eine b estim m te Zeit.

Die Erfindungs- o d e r V erb esseru n g stätig k eit im Textilm aschin enbau sucht diese Arbeitzeit abzukürzen und dam it und auch sonst die Leistungsfähig­

keit zu steigern. D aß d a neben d e r Platzbedarf, d e r Kraftverbrauch, die M inderung in der W a r t u n g und A rbeitsbedie nung, die K ürzung d e r nötigen Betriebspause n und schließlich auch die Leb en sd au er berü ck sichtig t werden müssen, erscheint selbstverständlich.

D er de utsche Textilm aschin enbau beherrscht mit se iner Ausfuhr den W eltm arkt. W o im m er Textilindustrie b e ste h t o d e r sich ansiedelt, werden deutsche Arbeitsm aschin en benutzt, nicht n u r in d en euro päisc hen Staaten, son­

dern auch in Nord- und Südam erik a, in C h in a und Japan . Eine Ausnahme m acht n u r die Baum wollfeinspinnerei und die Baum wollweberei, Gebiete, auf denen die englische A rbeitsm as chine ihre V o rh errs ch aft zu erhalten ge­

w u ß t hat. Die deutsche A usfuhr an Baum wollfeinspinnm aschinen — schmale englische Schnelläufe r-W ebstühle v e rm a g Deutschland kaum auszuführen — im jährlichen Durch schnitt von ru n d 1 Mill. M findet vom Elsaß nach Frankreich und zum Teil nach Ruß land statt. Nach letzterem Lande w erden alle Arten Textilm asc hin en geliefert, es g e h t dorthin etw'a 1/ 5 der gesam ten deutschen T exti lm aschin enausfuhr und ein gleicher Teil nach Öster reich-Ungarn. Von den übrigen europäischen L ändern erhalten Skandinavien, Frankreich und Italien je einen ziemlich gleichen Teil Maschinen. England hat einige Baumwollgrob- und Streic hgarn-S pin nereim aschin en sow ie A usrüstungsm aschin en erhalten, auf welchen G ebie te n d e r englische M aschin enbau vom de utschen überflügelt und im W e t t b e w e r b fast völlig ausges chaltet ist. Nach N ordam erik a werden hauptsächlich W ir kstü hle und Stickmaschinen au sgeführt.

Im W e t t b e w e r b auf dem W e ltm ä r k te b e g e g n e t d e r deutsche Textil­

m aschin enbau hauptsächlich englischen Maschinen, ln Europa b esteht Textil­

m aschinenbau, in d e r Schweiz, von wo Baumwollfeinspinnereimaschinen und W eb stü h le auch nach Deu tschland eingeführt w erd en , in Österre ic h, das aber nur einen Teil des heimischen Bedarfes deckt, jedoch auch nach Rußland und dem Balkan ausf ührt, in Belgien, wo Verv ie rs alle M aschin en für Streichgarnwoll- w a re n herstellt und für etw a 3 Mill. M haupts ächlich nach Frankreich, n a c h Italien und Spanien mit P o rtu g a l ausführt, und in Frankreich .be­

s o n d e r s für Seid enw aren und A usrü stu n g , ein G ebie t, auf dem d e r fran­

zösische T extilm aschin enbau auch nach D eutschland au sf ü h re n kann. In Ruß­

land b esaß en die S tä dte Lodz, Z gie rz und Bialystock Textilm asch in enfa­

briken, besonders für Streic hgarn- und B aum w ollgrobspinnerei un d für ein­

fachere Wetostühle; in Schw eden und S panie n finden sich A nfä nge von eigenem Textilm aschin enbau. In den V ere in igte n S ta aten von Nordamerika b e ste h t ein entw ic kelterer Textilm asc hin enbau, d e r die Bedürfnisse d e r eige­

nen Textilindustrie in d e r Baumvvollfein- und Str eic hgarnspin nerei in der

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D E R D E U T S C H E T E X T I L M A S C H I N E N B A U 339 Weberei und in d e r A u srüstung zu befriedigen sucht. Immerhin hat der amerikanische E rfindungsgeis t an den Fortschritten der Textilmaschinen m i t­

gearbeitet. Ich verw eise hierzu auf den breiten Tuchstuhl, den W ebstuhl mit selbstät ig er Spulenau swechslu ng, die Ringspindel, den W ag en sp eiser für krempeln und die Rundstrickm aschinen. Im allgemeinen gelingt ab er dem amerikanischen Maschin enbau die H erstellu n g von Textilmaschinen, n am en t­

lich der entwickelteren G arnvera rb eitu ngsm aschinen nicht, einesteils weil der Textilmaschinenbau besonders geschickte Arbeitskräfte erfordert, die nur durch Seßhaftigkeit ihr Können erlangt haben, andernteils w'eil bei Textilmaschinen mit ihren von der W a re n a r t und d e r Garnfeinheit abhängig en so verschiedenen Größen, Arbeitsbreiten und Einteilungen der ertra gre iche Reihenbau nur selten möglich ist. Die V erschiedenheit der Textilmaschinen g e s t a tt e t höchstens die M as senanfertigung der stets gleich bleibenden Arbeits- und Betriebsteile.

Die aus vielen tausend verschiedenen Einzelteilen zusam men ges etzten T extil­

maschinen, namentlich die Spinn- und G arnvera rb eitu ngsm aschinen, bedürfen eines öfteren Ersatzes der durch Abnu tzung und Bruch schadhaft gew ordenen Teile. Diese im mer w iederk ehrenden gleichen Maschinenteile müssen nach Paßstücken herges tellt w erd en , so daß ein V orrat von ihnen gehalten w erden kann oder schnell zu beschaffende Ersatzstücke benutzt w erden können.

Dies führt zu einer bedeute nden Ausfu hr von Textilmaschinenteilen, die sich auf einen D urchschnitt-Jahre sw ert von 5 Mill. M beläuft, d. i. ,mehr als 10 vH der gesamten Textilmaschinenausfuhr. Die Ausfuhr von Ersatzteilen hat eine besondere wirtschaftliche Bedeutung, denn sie sichert die Verb in dung des Maschinenbenutzers mit dem Hersteller.

Eine besonder e Eig enart der Textilmaschinen ist es, daß sie vom E rbauer nicht vollständig arbeitsfähig herges tellt w erden . Die Maschinen bedürfen noch der Ausrüstung mit den in Sönderfabriken hergestelltcn eigentlichen Arbeits- teileu und Hülfseinrichtungen. So bezieht der Spinnmaschinenbauer die eig ent­

lichen Spinnspindeln, Fadenführ er, Kämme, Nadeln u. dg), aus anderen Fabriken, der Webstuhlb auer die Geschirre und die eigentliche Arbeitsa usr üstung, der W ir k ­ end Strickmaschinenbaucr die Nadeln usw. Auch die Herstellu ng dieser Z u ­ behörteile der Textilmaschinen ist in Deutschland hoch entwickelt. Es gibt 120 Fabriken für solches Textilhülfszeug mit einer durchschnittlichen Jahresaus- fuhr von 152/ 3 Mill. MI, d e r eine Einfuhr von 5 Mill. M gegen ü b ers teh t. Die Arbeiterzahl dieser Fabriken b e tr ä g t einige Tausend, und w'enn man .diese der oben angegebenen Arbeiterzahl der Textilmaschinenfabriken hinzuzählt, kommt man etw a ,auf die durch die Reichs-Betriebszählung von 1907 e r ­ mittelte Zahl der in der Herstellu ng von Textilmaschinen tä tigen Arbeiter, rund 31 000. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß das gen an n te Zählu ngsjahr einen außerordentlich hohen Beschäftig ungsg rad im Textilmaschinenbau aufwies.

Beim Textilhülfszeug überw ie gt die Einfuhr bei den Spulen, den Spin­

deln, den mit Kratzen bezogenen Krempelteilen, den Websc hützen und den Schützentreibern. Bed eute nder ist d agegen die Ausfuhr bei den Kratzen­

beschlägen, den Nadeln und Drahtteilen und den grav ierten kupfernen Druckwalzen. Von den 120 Textilzeugfabriken fertigen Spulen in Holz, Papier und Blech 14, Spindeln und andere Spinnereimaschinenteile 24, Kratzen 10, Ledersachen der Spinnerei 5, W e bstuhla usrüstu nge n 31 (w'ovon 7 Fabriken für Drahtlitzen), Wirk- und Stricknadeln 9, andere Wirkereimaschinenteile

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A B H A N D L U N G E N

(Platinen usw.) 7, H ülfszeu g für A usrüstungsm asc hin ell (d ar u n ter Drucktucher, W alz enbezüge) 13, P rüfvorrichtu ngen (Meß- und Festig keitsm asc hinen) 4, M usters chneidmaschinen (H andels m uster) 5.

D er W eltkrieg hat den deutschen T extilm aschinenbau geschädigt, jedoch hat die ser bei seiner U nabhängigkeit die D eckung des K rie gsbedaifes an T extilw aren (Militärtuch, gestrick te U nterkleider, H alstücher, Decken, Hand­

schuhe und andere Wärm teile, Filz, Beutel- u n d Z eltbahnstoffe, Verbandwatte und V e rbandzeug usw.) ermöglicht. Die erlassen en A u sfu h rv erb o te auf ein­

zelne Arten von Textilm aschinen sind d a h e r durchaus zu rechtfertigen. Dabei ist es dem deuts chen T extilm aschin enbau auch w ä h re n d des Krieges möglich gew esen, Mas chinen nach Ö ster reich, Skandinavien, d e r Schweiz und Holland (vor d e r K rie gserklä rung Italiens an Ö ste rreic h auch nach diesem Lande) auszu­

führen und so einen Teil des w irtschaftlichen W a re n a u s ta u s c h e s aufrecht zu erhalten.

Einer etw aig e n auch nach dem Kriege fo rtb esteh en d en wirtschaftlichen A bsperrung du rch unsere G e g n e r kann d e r deuts che Textilmaschinenbau mit Ruhe e n tg e g e n se h e n . Das Ausland bra u c h t die deuts chen Textilmaschinen, und Rußland, Frankreich und Italien w e rd e n solche nach wie vor beziehen müs­

sen. And erseits zeigt a b er der Krieg d e r deutschen Textilindustrie, daß es not­

w endig ist, ihre U n a b h ä n g ig k e it in d e r Bestellu ng d e r für sie nötigen A rbeitsm aschin en zu erha lte n, und so dürfte die allgem einere Aufnahme des Baues d e r bis h er noch von E ngla nd gelieferten Textilm aschinen durch die Baum­

w ollspinner und -w eb er u n te r stü tz t w erd en . Die F ö rd e r u n g dieser Zweige des T extilm aschin enbaues in Deutschland w ird die beste A n tw o rt auf das eng­

lische V o rh ab en sein.

„SOCIALIZED GERMANY.“

Von Dr. FREDERIC C. HOWE ).

B espro chen von O b erin g en ieu r F r a n z H e n d r i c h s , Charlottenburg.

Je lä n g er d e r Krieg dauert, je n ä h e r die Zeit rückt, wo die Resultierende der aufeinander stürm enden Kräfte gefu n d en w erden muß, desto mehr macht sich auch in den neutralen Staaten das Bestreben g eltend, Klarheit über die w ahre G r ö ß e d e r auf beiden Seiten d e r käm pfenden N ationen zur Verfügung stehenden Kräfte zu g ew in nen. Das ist keine leichte A ufg ab e. Denn England hat rechtzeitig und ausg iebig d a fü r ge so r g t, d aß die g r o ß e n Massen der Neu­

tralen an seine unerschütterliche V orm achtste llung und dam it an seinen und seiner V erbündeten Sieg gla uben. D ara n h a t bisher auch kau m die Tatsache etwas g eän d ert, daß es E ngla nd tr otz d e r g ew altigen A nstürm e der Heere seiner V erbündete n nicht g elu ngen ist, militärische Erfolge zu errin gen. Besonders schw er ist es für den N ordam erik aner, in d e r durc h die hetzerische Jingopresse geschaffenen, kein esw egs friedlichen A tm os phäre ein ein igerm aßen objektives Urteil zu gew in nen, zumal w en n er dazu noch ir gendw ie Teil hat an den m ärchenhaften Erträgnissen aus den Munitionslieferungen für Deutschlands Feinde.

!) V erlag von Charles Scribner’s Sons, N e w York 1915

(9)

„ S O C I A L I Z E D G E R M A N Y “ 341 W enn d a h e r jetzt von ernst zu neh m en d e r amerikanischer Seite mit einem Buche „Socialized G e r m a n y “ der Versuch unternom m en wird, bei dem am erikani­

schen Volk ein bess eres Verständnis für das wirkliche Deutschland zu wecken, so kann dies nicht n u r von W e r t für die weitere Entwicklung der D inge in Amerika selbst sein, so ndern es verd ient auch bei uns besondere Beachtung, was der A m erikaner zur Kriegszeit üb e r uns zu sagen weiß.

Dr. H owe, d e r V erfasser m eh rerer weit v erb reitete r sozialpolitischer A rbei­

ten, nimmt die Stelle eines höheren Bundesbeamten, als* Comm issioner of Immi­

gration in N ew York ein, ist ein gründlic her K enner a nderer N ationen und steht seit langen Jahren mit Deutschland in regem Gedanken au stau sch .

Um nicht von seinen eigenen Landsleuten mißverstanden und von der e n g ­ landfreundlichen Presse als ein „ pro-G erm an partisan “ verschrien z u -w erd en , verwahrt er sich eingangs, daß er keine „A polo gia pro G e r m a n i a “ b e a b ­ sichtige. Er schreib t: „Es ist keine Vertei dig ung des Militarismus, noch eine Glorifizierung des pre ußisc hen Staatsg ed an ken s. Es ist auch keine E m ­ pfehlung des Sozialismus, obwohl die E rfahrungen Deutschlands manche Ein­

wände gegen die Möglichkeit eines sozialistischen Staates zu entkräften. Ich bin einer von denen, die im m er noch glauben, daß mit der Beseitigung von Sonderrechten und der Sicherstellung wirtschaftlicher Freiheit die menschliche Gesellschaft einem Zustan d wirtschaftlicher G erechtigkeit nahekom m en würde, der den Sozialismus als N otw endig keit ausschlösse. U nd ich glaube an die Demokratie und an alles, was die D em okratie in sich .sch ließ t.“

W e r aber, durch den Titel des Buches veranlaßt, zu höre n erw artet, was Howe zu den bei uns durch den Krieg hervorgerufenen vielseitigen sozialpoli­

tischen M aß nah m en zu sagen hat, dem bereitet das Buch zunächst eine E n tt ä u ­ schung, denn davon ist keine R ede; das Material zu der Arbeit stam m t vielmehr aus der Zeit vor dem Kriege. H o w e schreibt d a rü b e r : „Bei Kriegsbeginn legte ich das Manuskript zur Seite, um das Ende ab zu w arten. Als sich aber der Kampf in die Länge zog und die außero rdentlic hen Hülfsmittel Deutschlands offenbar wurden, schien es mir gebote n, das Buch doch hera us zu b rin g en ; teils weil es eine Erk lä rung für die Leistungsfähigkeit Deutschlands bietet, vor allem aber, um neuen Gedanken einer sozialen Sta atsa uffassung V e r­

breitung zu geben, die sowohl von unserem wie von and ere n Ländern berück­

sichtigt werden müssen, wenn sie d e m Deutschland standhalten wollen, das aus dem Kriege hervorgehen wird, gleichviel ob als Sieger o d er als Besiegter.

Denn die deutsche G efahr ist n u r zum Teil eine militärische Gefahr. Sie bedeutet zugleich eine G efahr f ü r die Friedenszeit.“ In diesen W orten liegt zugleich der Schlüssel zu dem ganzen Buch. H ow e ist im G egensatz zu vielen seiner Landsleute nicht erstaunt, daß Deutschland, das an „Flä che n­

inhalt noch nicht den Staat T exas erreic ht“ , mit seinen V erb ündete n dem An­

sturm der halben W elt erfolgreich zu begegnen weiß. Er sieht die V orb edin ­ gungen zu dieser gewaltigen K räfteentfaltung in den in den letzten J a h r ­ zehnten von den Staats- und Städteverw altungen getroffenen g roßzügigen Maßnahmen, die auf die H e b u n g des ganzen V olkstum es abzielen. Durch die klare und geschickte W ie dergabe der verschiedenen E rrungenschaften auf sozialem und gem einwirtschaftlichem Gebiet, die vielfachen Vergleiche mit englischen und amerikanischen Verhältnissen und Auffass ungen und vor allem durch die gelegentlich g e ü b te Kritik verdient das Buch auch in Deutschland be­

sondere Beachtung.

2

(10)

342 A B H A N D L U N G E N

H o w e weiß n u r zu gut, wie schw er es dem D urch sch n itts am erik an er wird, dem Deutschland des zw anzigsten Ja h r h u n d e rts V erständnis e n tg e g e n zu brin­

gen. Er stellt d a h e r eingangs die g ro ß e n U nte rs chie de in d e r A uffassung \o m Staat und dessen Befugnissen hüben und drü b e n ein ander g e g e n ü b e r . Er sagt:

,,Wir legen N achdru ck auf das Recht des Einzelnen. Sein E igentum und seine V orre chte w erden durch V erfassung und Gese tz e ängstlich gew ahrt. Die M acht des Staates ist beschränkt. Sie ist vorsorglich in d e r V erfass u n g genau festgelegt. V oraussetzung ist stets, daß d e r Sta at sich m öglichst wenig g eschäftsm äßig betätigt. W e rt e schaffende Industrien sind p riv ater Initiative Vorbehalten, und dem Einzelnen soll d e r g rö ß tm ö g lic h ste Spielraum gelassen w er­

den, alles in der A nnahme, daß auf diese W eis e die A llgem einheit am besten g e fö r d e rt werde. Nach allgem ei ner A uffassung ist hierzu d e r S ta at auch nicht berufen, seine A ufgabe soll sich vielmehr auf den Sch utz ge g e n innere und ä ußere Angriffe be sc h r ä n k e n .“ Und an a n d e re r Stelle: „ U n s e r Begriff von einer S ta d tv e rw a ltu n g g e h t kaum ü b e r den von einer Polizeistelle hinaus. Kaum trifft man bei uns ein S ta d to b e rh a u p t an, das V erständnis für soziale Auf­

g a b e n b e s ä ß e .“

D e m g e g e n ü b e r schildert er die V erhältnisse in D eutschland: „Deutschland als N atio n h a t nicht n u r in glä nze nder W eise vers ta nden, R eic htüm er zu e r w e r ­ b e n , sondern ebenso, eine V e r t e i l u n g der e rru n g en en Vorteile zugunsten ein er höheren Zivilisationsstufe vorzunehm en. W ir finden eine hohe Wirt Schädlichkeit in dem T r a n s p o r tw e s e n , ein wissenschaftliches Erfassen eines jeden A rbeitsvorganges und eines jeden sozialen und wirtschaftlichen Pro­

b lè m es; es herrsch t die g r ö ß t e F ü rs o rg e für das M ens chenleben, für Gesund­

heit und W o h le r g e h e n , für die Sch ulerzieh ung und die berufliche Vorberei­

t u n g der Arbeiter, Künstler, G eschäftsle ute und G ele hrten und die Mitarbeit des einzelnen als Glied einer Mas chin e u n te r nationalen eh e r als unte r rein persönliche n G esichtspunkten.“ „ D e r S ta at b egle ite t den A rbeiter getreulich von der W ieg e bis zum G ra be. Sein er Erzie hung, se iner Gesu ndheit und d e r E rhaltung seiner Arb eitsk ra ft w ird fortlauf end besondere Beachtung ge­

s ch en k t.“ „N ic hts ist o ffen b ar dem Zufall überlassen. Alles wird kontrolliert.“

Ehe er auf die einzelnen sozialen M a ß n ah m en n ä h e r eingeht, versucht H o w e den von d e r am erikanischen A uffassung so w eit entfernten neuen deutschen sozialen Staatsbegriff geschichtlich Iklarzulegen. Er weist be­

so n d ers d arau f hin, daß die A n re g u n g e n zu ein er sozialen G esetz gebung und zum A usbau einer G em ein w irtschaft k ein esw egs von der D em okratie, son­

dern im G egensatz hierzu von d e r durchaus feudalen R eg ieru n g selbst aus­

g e g a n g e n sind. Im einzelnen w ü rd ig t er die Ante ilnahme d e r Staatsmänner und die Arb eit d e r wissenschaftlichen V e rtr e te r des Staatssozialismus und kom m t zu dem Ergebnis, daß das D eutschland des 20. Ja h r h u n d e r ts viel ver­

loren h a t von seiner Eigenart und seiner Freiheit. A ber „D eutschland hat der W elt eine neue A uffassung vom Sta at gegeben. Es m a g keine ansprechende Auffass ung sein. Sicherlich verletzt sie unseren Begriff d e r persönlichen und politischen Freiheit. A ber wir müs sen zu gestehen, daß die neuen Gedanken erfolgreich sind, daß sie mit der m odernen W ir tscha ftsentw icklung Schritt halten und ein G e g e n stü c k darstellen zu den Tru sts, den S yndik aten und dem uns geläu fig en wissenschaftlichen Erfas sen d e r P ro d u k tio n sp r o z e sse .“

(11)

„ S O C I A L I Z E D G E R M A N Y “ 343 An der H an d von Karl Helfferichs „D eutschlands Volksw ohlstand 18b8 bis 1913“ (Berlin 1913, G . Stilke) bringt H o w e dann zahle nmäßig e Be­

lege aus den letzten J ah rzeh n ten für das Anwachsen aller Kraftquellen Deutschlands. Besondere Beachtung schenkt ler der Verstaatlichung der Eisenbahnen und d e r segensreichen Entwicklung, die diese zusammen mit den aus staatlichen und städtischen Geldern gebaute n Kanälen, See- und Flußhäfen fü r Deutschlands Wirtschaftsleben, für die Finanzen und den Aus­

gleich der verschiedenen Landesinteressen g e nom m en haben.

Er vergleicht: „In England kauften die Eisenbahnge sellschaften die Kanäle auf und setzten sie au ß e r Betrieb. Unser eigener Mississippi, d e r eine ä h n ­ liche Rolle wie der Rhein hätte spielen können, ist durch die Eisenbahnge sell- schäften möglichst ausg es ch altet w o rd en .“

Weiter erw ähnt er die erfolgreiche fiskalische Tätigkeit in der Forst- und Bergw erk sv erw altung und w endet sich ausführlich den Gesetzen über den Arbeitsnachweis, die G ew erbe- und Kaufmannsgerichte, die Kranken­

kassen und die Alters- und Invaliditätsversicherung zu. B em erk ensw ert ist dabei seine Betrachtu ng: „Es ist wahrscheinlich zutreffend, daß die höhere Leistungsfähigkeit und das W ohlbef inden der arbeitenden Klassen sich dera rt gebessert haben, daß selbst die A rb eitgeber dadurch gew onnen hab en, trotz der auf sie entfallenden wesentlichen V ersich eru n g sab g ab en “ . „A rm ut ist des­

wegen inicht aus Deutschland vers chwunden. N ie dergehende Konjunkturen hin­

terlassen ihre Spuren ebenso, wie dies bei uns d e r Fall ist. Aber das Kenn­

zeichnende dabei ist, daß die Nation als solche diesen Fragen mit der gleichen Gewissenhaftigkeit nachgeht, wie sie etwa den Bau von Panzerschiffen, Eisen­

bahnen oder Kanälen, das Festsetzen der Steuern und den Städtebau betreibt.

Sie apppelliert an die Hülfe des Staates und der Gem ein de wegen der Schulung des Körpers und des Geistes sowohl, wie um die Leistungsfähigkeit der A r­

beiter auf einer möglichst hohen Stufe zu e rh a l te n .“ „Es w äre falsch, an- zunehmen, daß Deutschland dabei auf sein P ro g r a m m die wirtschaftliche Gerechtigkeit o d er die politische Gleichheit gesetzt habe. Aber mancherlei erscheint nachah m ensw er t. Jedenfalls hat die A usw anderung aus den d e u t­

schen Städten fast ganz a u fg e h ö r t.“

Howe ist ein rückhaltloser Bew underer der deutschen Erziehungs- und Bildungsanstalten. Erziehung in Deutschland erscheint ihm „von der Volks­

schule bis zu der obers te n Stufe wissenschaftlichen Forschens als Teilerschei­

nung, als Funktion des Staates, nicht wie eine f ü r sich dastehende, vom Staat getrennte Ein richtung.“ „E rz iehung ist von g ru n d leg en d er Bed eu tu ng für die Entwicklung der letzten G eneration g e w o r d e n ; sie hat Deutschland zu einem Lande der Sachverständigen umges ch affen.“

Besonders ein gehende A usführungen widmet er den beruflichen Bildungs­

anstalten, die eine möglichst hohe Leistung eines jeden in seinem Fach g e ­ währleisten, und er kom m t zu dem Ergebnis, daß „D eutschland zweifelsohne die höchstgebildete Nation der Welt ist und infolgedessen H u n d erttau sen d e von geschulten Köpfen den Staats- und Sta dtverw altungen zur V erfügung stehen, befähigt, die vielen sich darb ieten den Aufgaben in exakte r W eise zu lö s e n ."

„N irgends zeigt sich Deutschland von einer so vorteilhaften Seite als in der Stadt.

Alle Klassen sind stolz auf ihr Leben, ihre Tätigkeit und ihre Leistungen. G e ­ schäftsleute im S ta dtrat stellen ihre Zeit ohne Beschränkung zur V erfügung

(12)

344 A B H A N D L U N G E N

und betrachten das in sie gesetzte V ertrauen als eine hohe Ehre, die d e r besten Dienste, die sie zu leisten v e rm ögen, w e rt ist. D eutschland hat einen viel weiteren Begriff vom W e se n der Stadt. Die W o h lf a h rt d e r G em einde , der g esam te n Bevölkerung, aller U n te rn e h m u n g e n statt ein iger w e n ig e r ist der Maß sta b, d e r allen Vorschlägen zugrunde g e le g t wird. W ä h r e n d a ndere Länder das W achstum der S ta dt d e r u ngeregelten T ätigkeit p riv a te r Initiative über­

lassen haben, erkannte Deutschland, daß die Zivilisation von heu te städtische Zivilisation ist und daß die S ta d t als da u e rn d e Anlage erb au t w erd en sollte/'

„ U n d das alles" — so ruft er aus — „ is t erreic ht w o rd en im Frieden unter dem G esetz der allgemeinen Wehrp flicht, das jeden M ann mit ge su n d e n Knochen fü r zwei bis drei Ja h r e seines w erktä tig sten Lebens aus dem P ro z e ß des Werte­

schaffens h e r a u s r e iß t ; es ist erreicht w o rd en u n te r sc hw eren u nd sich dauernd steig ernde n Ste uerlasten für die A usrü stu n g des H e e r e s und d e r Marine, für Erzie hungs- und andere Z w eck e.“ „Ein heit ist d e r herv o r tre te n d e Faktor in Deutschland. Die Nation denkt und han d elt wie ein g r o ß e r menschlicher Mechanismus, d e r in allen seinen Teilen auf W ir tschaftlichkeit und fortschritt­

liche Entw icklung der vaterländischen Ein richtu ngen eingestellt ist.“ „Jede Klasse hat sich willig O p f e r und E inschränkungen ih rer Vorrechte auferlegen lassen, sobald es sich um F ra g e n nationaler W o h lf a h rt handelte. Den Rechten steh en Pflichten g e g e n ü b e r, und V orrechte machen das T ra g e n besonderer Lasten zur Pflicht. Dem alten K rie gspatriotism us ist ein Friedenspatriotismus an die Seite g e tr e te n , d e r ein öffentliches Pflic htbewußtse in herv orgeru fe n hat, willig Lasten und O p fe r zu tr a g e n fü r das G e m e in w o h l.“ — „ D e r Staats­

sozialismus Deutsch lands ist von zweierlei A r t: ers tens produktiv er Sozialismus und zweitens verteilender Sozialismus. D er eine bezw eckt ein Anwachsen des N ationalre ichtu m es und der andere seine ge re c h te re V erteilung. Von den beiden ist d e r letztere d e r w ic h tig e re .“ „H ie rin liegt d e r g r o ß e U nterschied anderen führenden Natio nen g e g e n ü b e r “ und zugleich „d ie wirkliche Erklärung von Deutsch lan ds M ach t; das ist die G ru n d la g e seiner militärischen Leistungen;

es erklärt seinen F o rtschritt im W irtschaftsle ben, das W achstum seines Ü ber­

se ehandel s und den A ufs chw ung se iner H andelsflo tte von einer unscheinbaren G r ö ß e zur zweiten S eem acht d e r W e lt .“

Im m er w ie der g la u b t H o w e daher, seinen Landsleuten nahele gen zu müssen, daß sich A merika nicht so s e h r um den viel verschrieenen „M ilita rism us“ küm­

mern solle, als um diese U rsachen d e r deuts chen Leistungsfähigkeit in Friedens­

zeiten, um davon sich anzueignen, w as wirklich g u t ist. Denn daß auch Fehler, s o g a r schw ere Fehle r bei d e r V erw irk lic hung d e r neuen G edanken des Staats­

sozialismus in D eutschl and mit unte rla ufen sind, d a r ü b e r läßt H o w e seine Leser nicht im Zweifel. E r schreib t: „Patr ia rchalische B e v o rm u n d u n g und Auto­

kratie bedin gen schlimme Folgen, und zw ar auf politischem, sozialem und persönlichem Gebiet. Es ist ihm nicht entg ange n, daß die Regieru ngsorg ane an leitenden Stellen d u rc h w e g n u r aus feudalen Kreisen s t a m m e n und daß das System im Bildungsg änge d e r zur R egierung Berufenen nichts mit dem System gemein hat, dem Deutschland seine gew altigen Erfolge in d e r Industrie und dem Ü bers eehandel verdankt. Seine A usführungen ü b e r die vielfach über­

holten politischen Verhältnisse Deutschlands verraten ein feines V erstän d ­ nis für die sich von seiten d e r reg ie re n d e n O r g a n e entg eg e n stellen d en W iderstä nde. E r s a g t : „D urch das A nwachsen d e r Industrie w u rd e d e r Aorar-

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„ S O C I A L I Z E D G E R M A N Y “ 345

Staat Engla nd in erste r Linie zum Industrie- und H andelsstaat, und infolge des Wahlrechtes konnte sich die Industrie auch in der G e setzgebung durchsetzen.

Es brachte die alte A uffassung des feudalen Staates zu Fall und änderte den Charakter von G roßbrita nnie n. Eine neue O berschicht ersta nd neben dem alten Landadel, und indem sie sich gleiche Rechte und gleiches Ansehen e r ­ werben konnte, verwischte sich auch d e r Unterschied zwischen den übrigen Volksteilen.“ „In Deu tschland d a gegen gilt die neue Oberschich t des Handels und der Industrie noch keineswegs als dem alten Landadel ebenbürtig , u n d nach den Verfass ungen P re u ß e n s und des Deutschen Reiches hat sie nur geringen Einfluß auf die R egie rung.“ Und allgemein f ü g t er hinzu: „Industrie und Handel haben in Deutschland noch nichit die politische Und gesellschaftliche Bedeutung für die Allgem einheit erlangt, deren sie sich in G roßbrita nnie n und den Vereinigten Staaten e rfreuen.“ Er komm t dann auf die G efahren zu sprechen, die seines Erachtens für die Entwicklung einer Persönlichkeit in Deutschland b estehen: „D as Kind wird vom Staat erzogen, nach d e r Auf­

fassung des Staates, wie es für den Staat am zw eckmäßigsten ist, und nur gelegentlich, wie es die Eig enart des Kindes verlangt. Es herr scht Einförmigkeit statt unterschiedlicher Behandlung, und demzufolge vermißt man auch durchw eg bei einem Kinde die für Amerika so charakteristische Initiative. Preußen hat die persönliche Eig enart durch sein Erziehungssystem mit eiserner Strenge ausgetrieben, eben so wie die Eigenar t d e r einzel­

nen Staaten, eine Eig en ar t, die das Deutschland von vor fünfzig Jahren der übrigen W elt so wertvoll m achte. Das ist ein sc hw erer Verlust, wie ihn jedes System mit sich bringen muß, das keinen W e r t dara uf legt, die U r s p r ü n g ­ lichkeit und das Selbstv ertrauen eines Volkes zu wecken und lebendig zu e r ­ halten.“ In dieser herben Kritik dü rf te n ungewollt wertvolle Fingerzeige für uns enthalten sein. Diese Schlußfolg eru ngen lesen sich zugleich wie ein Aufruf an unsere Industriellen, an die In genieurwelt, die bisher „niemals Zeit hatte“ , neben der Erfüllung ih rer Berufs aufgaben ihren Einfluß in geb ührendem Maße geltend zu machen bei den Volk sv er tretungen , innerhalb der Regierung und bei vielen wichtigen Angele genheite n öffentlichen Interesses. Dem V e r ­ fasser liegt dabei lediglich daran , den Nachweis zu erb rin gen, daß diese N ach­

teile, wie er sie sieht, nicht als n otw endig e Begleiterscheinung des Sozialis­

mus auftreten müssen, sondern sich zurückführen lassen auf die Entwicklung, die der Staatssozialismus in Deutschland ü b e r den Feudalismus gen omm en hat. Er gla ubt an eine Möglichkeit, daß Amerika auf d e r G rundla ge des demokratischen Staates zu gleich guten Ergeb nissen ko mm en kann ohne Zugabe der geschilderten Nachteile. Er em pfiehlt gleichzeitig seinen Lands­

leuten, diesen Aufgaben ohne Aufschub n äh er zu trete n. Denn mit seherischem Blick erw artet er noch G roßes von der Zukunft des D eu tschtumes. „Ich glaube, daß Deutschland erst am Anfang seiner bedeute ndste n Leistungen ste h t.“ „D er europäische Krieg hat den Pro zeß der Sozialisierung weit ü b e r den Stand von vor einem J a h r hinaus beschleunigt. Ist ers t d e r Krieg vorüber, wird sicherlich ein starkes Anwachsen staatlicher Betätig ung einsetzen, eine mäch­

tige A usbrei tung des Arbeitsgebietes und eine Beschleunigung in der Entw ick­

lung des sozialisierten Staates in der nicht dem okratischen Form. Zur W ie d e r­

aufrichtung der Industrie und des Handels wird die' Nation Kredit^ aus öffentlichen Mitteln zu niedrigen Zinssätzen bewilligen. Neue Industrien

3

(14)

346 A B H A N D L U N G E N

w erden vom Staate üb ern o m m en werden, um die Steuerla sten zu veringern.

Staat und Syndikate w erd en in e rhöhtem M aße Zusam m engehen, und zwar in d er Weise, daß bei Sicherstellung der private n Initiative ein Teil d e r Syn­

dikatsgewinne der Allgemeinheit zu g efü h rt wird. D eutschland wird sich zwei­

felsohne von den Schäden des Krieges weit schneller erholen als die anderen Nationen Europas, und zw ar infolge d e r vielen vorh a n d e n e n staatlichen Er­

werbsm öglichkeiten, die das Leb en sm ark der Nation bedeute n, und vor allem dank d e r in langen Jahren erprobte n G em ein w irtschaft. D eutschland bleibt auch nach dem Kriege noch eine D ro h u n g u nd zugleich ein Vorbild, ein Pro blem den S ta atsm ännern a n d e re r Staaten und ein Pfadfinder auf dem G eb ie t sozialer R e fo rm en ."

DEUTSCHLANDS HANDEL MIT BELGIEN VOR DEM KRIEGE.

Von Dr. M. UNGEHEUER, Luxem burg.

Infolge seiner außero rdentlic h gün stig en geographischen Lage und des raschen Ausb aues seiner V erk ehrs m itte l hob sich Belgiens H andel erstaun­

lich schnell. W ä h re n d sich im J a h r z e h n t von 1830 bis 1840 seine Gesamt­

einfuhr erst durchschnittlich auf 204 Mill. Fr bezifferte, stieg sie von 1840 bis 1850 auf durchschnittlich 336 Mill. Fr, erreichte von 1850 bis 1860 bereits 737 Mill. Fr, 1860 bis 1870 1368 Mill. F r , H370 bis 1880 2413 Mill.

Fr, 1880 bis 1890 2875 Mill. F r, 1890 bis 1900 3107 Mill. Fr, 1900 bis 1910 5119 Mill. Fr und b e tr u g 1911 6806 Mill. Fr.

Ebenso rasch entwickelte sich der G esam tau sfu h rh an d el Belgiens. Im Ja hrzehnt 1830 bis 1840 b e tr u g er durchschnittlich 152 Mill. Fr, 1840 bis 1850 284 Mill. Fr, 1850 bis 1860 709 Mill. Fr, 1860 bis 1870 1220 Milli ¡Fr, 1870 bis 1880 2097 Mill. Fr, 1880 bis 1890 2672 Mill. Fr, 1890 bis 1900' 2840 Mill.

Fr, 1900 bis 1910 4428 Mill. F r und erreichte 1911 5879 Mill. Fr.

Einen ähnlichen A ufschw ung nahm d e r Spezialhandel Belgiens, bei dem der Zwischenlager- und D u rc h g a n g v e rk e h r in Abzug g e b ra c h t ist. Der Ein­

fuhrhandel hob sich von 180 Mill. Fr im J a h r z e h n t 1830 bis 1840 auf 3163 Mill. Fr im J a h r z e h n t 1900 bis 1910 und b e tr u g 1911 4508 Mill. F r ; der Aus­

fuh rhan del stieg in ders elb en Zeit von 128 Mill. Fr auf 2475 Mill. F r und er­

reichte 1911 3580 Mill. Fr.

Sowohl im G esam thandel wie im Spezialhandel Belgiens nahm Deutsch­

land den ersten Platz ein.

An der G esam teinfuhr Belgiens w a r Deutschland 1911 mit 1575 Mill.

Fr, an der G esa m ta u sfu h r mit 1281 Mil). F r beteiligt. i

Bei der belgischen Einfuhr wird Deutschland zw ar im Spezialhandel von Frankreich überflügelt, ab e r die belgische A usfu hr nach D eutschland tritt wiederum g e g e n ü b e r der nach Frankreich so stark her vor, daß d e r Gesamt-

\ erkehr Deutschlands im Spezialhandel mit Belgien dennoch an ers te r Stelle steht.

Die belgische Einfuhr aus Deutschland b e tr u g 1911 602 Mill. Fr die Ausfuhr nach D eutschland 959 Mill. Fr.

(15)

Technik und W irtscha ft 1916.

D r. M. U n g e h e u e r : D e u t s c h l a n d s H a n d e l m i t B e l g i e n v o r d e m K r i e g e . D er Spezialhandel Belgiens m it seinen hauptsächlichsten Ein-U nd A usfu hrländern .

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(16)

S E L B S T V E R W A L T U N G IM G E W E R B L I C H E N B E T R I E B E 347

Bezüglich der W a re n g a t tu n g e n verteilte sich die belgische Ein- und A us­

fuhr fo lgenderm aßen:

B e lg is c h e E in fu h r

aus

D eu tsch lan d B e lg is c h e A u sfu h r n ac h D e u ts c h la n d M en g e

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1000 F r

vH M en g e

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1000 F r vH

1. Lebende Tiere . . . 835 1 496 0,2 14 113 0,3 30 506 3,2

11. Getränke u. N a h ru n g s ­

mittel ... 280 653 3,1 60 663 10,1 725 755 16,1 163 116 17

111. R o h s t o f f e ... 8 101 283 90,6 264 091 43,8 3 470 901 76,9 606 474 63,2

IV. Fertigfabrikate . . . 563 116 6,3 274 475 45,6 301 145 6,7 158 220 16,5 V. Unverarbeitetes Gold u.

Silber, Gold- u. Silber­

geld ... 1 1 668 0,3 1 1 015 0,1 8 945 888 100 602 393 100 4511 915 100 959 331 100

rtl. 490 rd. 767,5

M ill. M M ill. M

Die beig ef ügten Schaubilder (s. Tafel 2) geben eine klare Übersicht über die Bedeutung D eutschlands im Vergleich zu den übrigen am belgischen auswärtigen Handel beteiligten Ländern.

BEITRÄGE ZUR FRAGE DER SELBSTVERWALTUNG IM GEWERBLICHEN BETRIEBE.

Von Dr. A. BENDER.

In den letzten Jahren hat man sich in den Kreisen der Industrie mehrfach mit der Frage beschäftigt, ob die bestehende gesetzliche Regelung des g e w e rb ­ lichen Betriebes und die A usü bung der staatlichen Aufsicht neb en dem a n er­

kannt g ünstig en Einfluß auf das Gemein w ohl hem m en d auf die Arbeits­

freudigkeit und das V erantw ortungsgefühl der G ew erb eu n tern eh m er einw ir­

ken könne.

Wen n auch zugegeben wird, daß sich der Einzelne dem W ohle der Gemeinschaft unterzuord nen habe, so wird doch ge w ünsc ht, daß der selbstän­

digen Entscheidung der U n te rn e h m e r m ehr Freiheit gelassen bleibe, als es bisher der Fall i s t 1).

D erartige Bestrebungen, die dem Gedanken einer möglichst vollkom­

menen S e l b s t v e r w a l t u n g des technischen Betriebes entsprechen, legen die Frage nahe, ob zurzeit die Verhältnisse in d e r Praxis eine Ä n d e r u n g d e r s t a a t l i c h e n A u f s i c h t n o t w e n d i g erscheinen lassen. Bei der Be­

a ntw ortung dieser F ra ge beschr änken wir uns auf die w i c h t i g s t e n g e ­ s e t z l i c h e n V o r s c h r i f t e n z u m S c h u t z e d e r A r b e i t e r , d i e in der G e w e rb e o r d n u n g zum Ausdruck gela ngen und deren Befolgung der Aufsicht b eso n d er er Beamten unterliegt. W ir haben d aher zunächst zu er-

J) Vergl. Hellmich: Staatliches Reglementieren und private U nselbständig­

keit, T. u. W . 1913 S. 37.

(17)

örtern, w i e d i e S t e l l u n g d e s U n t e r n e h m e r s b e z w . T e c h n i k e r s 2) g e g e n ü b e r d e n A r b e i t e r s c h u t z V o r s c h r i f t e n d e r G e w e r b e ­ o r d n u n g i s t .

Es ist die A ufg abe d e r in F rag e kom m en d en G e se tz g e b u n g , den A r­

b eiterstand so zu heben und mit Rechten zu ve rs ehen, daß e r ein g esu n d er Bestandteil un se res Volkes ist. E rstre b t wird d a h e r nicht nur die Schaf­

fung ang em e ssen er Betriebstätten und A rbeitsbedingunge n, so ndern auch die Sicherstellung dieses Standes bei V e r w e r tu n g se iner Arbeitskräfte.

D er A rbeiterschutz ist in Deutschland, wie in den mei sten übrigen Län­

dern, in der Erkenntnis durchgebild et w ord en, daß die A rbeit d e r ju g e n d ­ lichen und weiblichen P e rs o n en einer Ein schränkung bedarf , um a rg e Miß­

brauche zu vermeiden, die durc h freie V erein barungen sich nicht ausschließen lassen.

D er R egelu ng d e r Frauen- und K in derarbeit (B es chränkung d e r Arbeits­

zeit) schlossen sich Schutzvorschriften g e g e n die Unfall- und K rankheitsge­

fah ren an, ferner das V e rb o t d e r S onnta gsarbeit, die E inführung d e r Arbeits­

ordnungen, die Regelung der Lohnzahlu ng und a ndere wichtige Bestimmungen.

Die zum Schutze d e r jugendlichen und weiblichen A rb eiter erlassenen G esetz e w urd en anfänglich von den O rts polizeibehörden ü b e r w a c h t; später w urd en für einzelne Industriebezirke b esondere „F a b ri k in s p e k t o re n “ ein g e­

setzt, die ineben d e r Ortspolizeibehörd e für die D u rc h fü h ru n g d e r Arbei­

te rsc hutz bestim m ungen zu sorgen hatten, und erst im Ja h r e 1878 w urde diese Aufsicht allgemein für alle Bundesstaaten eingeführt.

Die Aufsichtsbeamten bringen den A rbeitgebern und A rbeitnehm ern die gleiche Bereitwilligkeit zur V e rtr e tu n g ihrer berechtig ten In tere ssen e n t­

gegen und suchen eine V ertr auensstellung einz unehmen, die d e r F örderung g u te r Beziehungen zwischen U n tern eh m ern und A rbeitern dienen kann.

Die wichtigsten Gebiete des Arbeiterschutzes, die ihrer Aufsicht u n ter­

liegen, sind die f o l g e n d e n :

A I . S c h u t z d e r j u g e n d l i c h e n u n d w e i b l i c h e n A r b e i t e r i n F a b r i k e n ( A n l a g e n m i t m i n d e s t e n s 10 A r b e i t e r n ) . Die G e w e r b e o r d n u n g untersc heidet gro ß jä h rig e und m inderjährig e A r­

b eiter (unter’ 21 Ja hren), von denen diejenigen zwischen 18 und 21 Jahren einen b e sonderen Schutz nicht genießen. Für die Ju gendlic hen u n te r 18 J a h ­ ren gilt die allgemeine Bestimmung, d aß Rücksichten g esundheitlic her und sittlicher Art zu nehmen sind, wie sie durc h das Alter die ser Arb eiter gebote n sind.

Ein w eitgehe nder Schutz wird den Jugendlichen zwischen 14 und 16 Jahren g e w ä h r t 3) : Ein V erbot der Besc häftig ung bezw. eine Beschränkung der Arbeit gilt für solche G ew erb e, in denen eine G e f ä h r d u n g d e r G esundheit dro h t (z. B. Bleifarbenfabriken, R oßhaars pinnere ien, Vulk anisie rw erk stä tte n, G lashütten, Ziegeleien, W alzwerke) .

2) Die Bezeichnung Technik er wird hier für a l l e technischen B e a m ­ ten, nicht nur für die mittleren angew endet.

3) Kinder un te r 14 Jahren dürfen in Fabriken höchstens 6 Stunden, solche unte r 13 Ja hren garn icht beschäftigt w erden .

348 ' A B H A N D L U N G E N

(18)

S E L B S T V E R W A L T U N G IM G E W E R B L I C H E N B E T R I E B E 349

Die Beschäftigung jugendlicher A rb eiter ist ferner der Polizeibehörde mitzuteilen, auch muß sich an der A rbeitstätte ein Verzeichnis der beschäftigten Jugendlichen unte r A ngabe der A rb e it s z e i te n 4) befinden.

Diese einschränkenden Vorschriften, die hier n u r auszugw eise erw ähnt sind, sow eit es zum Verständnis d e r folgenden Zusam m enstellung geb ote n ist, gelten nicht nur für die gewerblichen Betriebe mit mindestens 10 Ar­

beitern, sondern finden auch mit einzelnen Abweichungen auf kleinere W e r k ­ stätten A nw endung, so fern Im Betriebe Miotoren b enutz t w e rd e n ; ferner gelten sie un te r U m ständen für kleinere Werfte n, Ziegeleien u. a.

Für die Beschäftigung w e i b l i c h e ^ A r b e i t e r 5) besteh t ähnlich wie bei den Jugendlichen ein V e rb o t bezw. eine Einschränkung der Beschäftigung für solche G ew erb e, in denen eine G efä h rd u n g d e r G esu ndheit zu befürchten ist;

auch hier ist die Ruhezeit ge re g e jt und gelten ähnliche Formvorschriften (Anzeigen und A ushänge).

Diese Beschrä nkungen finden nicht n u r für die gew erblichen Betriebe mit mindestens 10 Arbeitern, sondern auch zum Teil für kleine M o to rw e rk ­ stätten A nw endung, ferner un te r U mständen für Steinbrüche, Ziegeleien u. a.

Ein n äheres E in gehen auf die beschr änkenden Vörschriften für die Arbeits­

zeiten, in sbeso ndere auf das V erb ot d e r S onnta gsarb eit und die Regelung der Ausnahmebewilligung, w ü rd e zu weit führen, da hier nur geprüft w erden soll, inwieweit sich d i e I n d u s t r i e d i e B e s t i m m u n g e n z u e i g e n g e m a c h t h a t .

Zur B ean tw o rtu n g dies er Frage sei auf die Ermittlungen der Preußischen G e w e rb e a u f s ic h t s b e a m te n 6) Bezug genomm en, die auszugweise in der nach­

stehenden Zusam m enstellung 'für die Jahre 1912 und 1913 angegeben sind.

I n P r e u ß e n e r m i t t e l t e Z u w i d e r h a n d l u n g e n g e g e n d i e B e ­ s t i m m u n g e n b e t r e f f e n d B e s c h ä f t i g u n g v o n A r b e i t e r i n n e n .

(Auszug)

J a h r A n zeig en , A u sh ä n g e

D a u e r d er B esch ä fti­

g u n g ’ )

M itta g s ­ p au se* )

B esch äfti­

g u n g an S o n n ab en d e n u. V o rab en d en d e r F e s tta g e * )

N ach t­

a rb e it *)

M in d est­

ru h eze it* )

1912 2545 2878 3053 6181 623 95

1913 2567 2869 3733 5623 727 150

*) Die Zahlen geben die gesetzw idrig beschäftigten P ers onen an.

Die Zahl d e r Betriebe, in denen Gesetzwidrigkeiten ermittelt wurden, b e tr u g im Jahre ,1912 . . . . 3671

1913 . . . . 3671

4) Die Arbeit darf nicht vor 6 U h r früh beginnen und nicht nach 8 Uhr abends dauern. Sie darf nicht län g er als 10 Stunden währen und muß durch 3 Pausen unterbro chen sein. Sonn- und Feie rta gsa rb eit ist verboten. Die Mindestruhezeit soll 11 Stunden betragen.

5) Die Arbeitszeit darf nur 10 Stunden betragen (Sonnabends n u r 8 Stunden, Schluß um! 5 Uhr) und muß durch eine einstündige M ittagspause unterbrochen werden .

6) Jahresbericht der Preußischen Regierungs- und G ew e rb e r ä te Berlins, 1912 u. 1913, R. v. Deckers Verlag.

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