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Die Bautechnik, Jg. 11, Heft 34

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Academic year: 2022

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Frankfurt

D ie z w e ite V erstarkung der N ied erk ran iger Strafienbriicke bei S ch w ed t a. d. Oder.

Von R egierungsbaurat S a rr a z in , Berlin, und R egierungsbaum eister a. D. H o ffm an n , D atteln, b eid e frUher Schw edt (Oder).

W enn im folgenden iiber die VerstSrkung d er N iederkraniger Briicke Die schw achsten Stellen bild eten jedoch auch nach 1911 die Stófie des b erichtet w erden soli, so geschieht dies, w ell gerade diese V erst3rkung U ntergurtes, w eil hier — mit A usnahm e einiger kleiner w aagerechter zeigt, w ie — nam entlich u n ter A nw endung des elektrischen Schweifi- Laschen auf den abstehenden Schenkeln d er oberen W inkel — besondere verfahrens — auch stellenw else sehr stark iiberbeanspruchte Brucken mit StoBelem ente fehlten; die StoBdeckung w urde nur durch die H aupttrager- w irtschaftlicben M itteln fiir schw ere Lasten ausgebaut w erden kónnen, knotenbleche und die w aagerechten K notenbleche des unteren W ind- selbst w enn sie fruher schon einm al v erstarkt

w orden sind.

Die N iederkraniger Briicke iib erąu ert jetzt die O der beim Dorfe N iederkrSnig im Zuge des sogenannten Schw edt-N iederkraniger O der- dam m es, des w ichtigsten O deriibergangs zwichen Kiistrin und Stettin, der einzigen V erbindung von der U ckerm ark nach der N eum ark (Abb. 1).

In den Jahren 1893 und 1894 w urde hier die erste eiserne Briicke ais Ersatz fiir zw ei dicht beieinander liegende Holzbriicken errichtet.

D rei O berbauten, ein m ittlerer von 50,50 m und zwei seitliche von je 37,43 m Stfltzweite, iiberbriickten den dam als nur 120 m breiten, M eglitze genannten W asserlauf. Die H aupt­

trager w aren ais H albparabeltrager ausgebildet und m ufiten, da die Strafie nicht rechtw inklig zum FluB uberfuhrt w erden k o n n te, gegen- einander verschoben w erd en , so dafi eine rechtsschiefe Brflcke en tstan d , dereń H aupt­

trager um eine halbe F eldw eite gegeneinander v ersetzt sind.

Durch die 1905 begonnene R egulierung der unteren O der w urde nun der M eg litze, die fruher nur ein N ebenarm w ar, die gesam te W asser- m enge der O der — mit A usnahm e des bei W interhochw asser im Polder- geb iet abfliefienden Teils — zugew ieseh, so dafi ihr Bett v erbreitert und die Briicke verl3ngert w erden mufite. In den Jah ren 1910 und 1911 ver- schob man daher den linkseitigen O berbau nach W esten zu und fflgte zw ei n eue O berbauten von 50,50 m Stfltzw eite dazw ischen.

Es ergab sich dadurch die h eu tig e A nordnung m it fflnf O ber­

bauten (Abb. 2). Da gleichzeitig der H olzbelag der drei alten O berbauten durch eine K leinpflasterfahrbahn und Eisenbeton- fuBwege ersetzt w urde, mufiten diese O berbauten verstarkt w erden. Auf die LSngs-

trager w urden ein —1_- Eisen und ein W inkel- eisen aufgenietet (ZD—).

Bei den H aupttragern erh ielt der bisher oben offene O bergurt eine K opfplatte, wodurch ein hutfórm iger Q uerschnitt entstand; am U ntergurt w urden auf die oberen W inkel w aagerechte La- m ellen aufgelegt. Auch w urde ein regelrechter o bererW indverband ein­

g e b a u t, der eine Ver- starkung der mit dem W indportal zusam m en- fallenden H aupttrager- pfosten erforderlich m achte. An den Schrag- sta b e n , die w ie bel

0 5 « 20 30 ao km

A bb. 1. O bersichtskarte.

v erb an d es bew irkt. Da w ie bei allen Bauteilen auch fiir die V erbindung d e r U n tergurtstabe verhaitnism afiig starkę N iete verw en d et w orden w aren, blieb ais Stofiąuerschnitt vielfach nur ein Bruchteil des Stabąuerschnitts iibrlg.

Das E rgebnis der statischen N achrechnung, der die Briickenklasse I, DIN 1072, zugrunde g eleg t w urde, zeigte — obw ohl die S tabąuer- schnitte an sich im allgem einen geniigten — Infolge dieser konstruktiven M angel an vielen Stellen starkę Spannungsiiberscbreltungen. Bei einem U ntergurtstofi b etru g z. B. die rechne- rische Spannung ohne Beriicksichtigung des aufierm ittigen Kraftangriffs 2590 kg/cm -. Es mufi d aher geradezu ais ein Glflck bezeichnet w erden, daB die Briicke in einem Strafienzug lag, d er bis zum Jahre 1926 auch iiber fflnf Holzbriicken fiihrte, die nur m it 3,5 t G esam t- last befahren w erden durften. Mit dem N eubau dieser Brflcken im Zuge des Schw edter O der- ubergangs, der in den Jah ren 1926 bis 1932 durchgefuhrt w u rd e 1) und der einschlieBlich des A usbaues der dazw ischen liegenden Strafienstrecken einen K ostenaufw and von etw a 2,4 Mili. RM verursachte, ergab sich som it die N otw endigkeit, die N iederkraniger Briicke zu verstarken, da h ie r an einen N eubau bei der inzw ischen hereingebrochenen W irtschaftskrise nicht zu denken war.

Die V erstarkung hatte sich auf die H aupttrager und die ebenfalls iiberbeanspruchten Q uertrager d e r drei alten U berbauten zu erstrecken, w ahrend die Langstrager und die beiden im Jah re 1911 fertiggestellten O berbauten der Briickenklasse I geniigten. A us geldw irtschaftlichen G riinden mufite die A usfuhrung auf zw ei Jah re v ertellt w erden. 1931

Abb. 3. E ntlastungsvorrichtung fflr die V erstarkung d er Q uertrager.

allen alten Briicken in Flacheisen mit G egenschrSgen in den m ittleren Feldern ausgefiihrt w aren, w urde nichts g e a n d e rt, so dafi die ais Folgę der Schw ingungen dieser Stabe sich ergebenęlen N achteile be- stehen b lieb en . A ufierdem w iesen die alten U ntergurte starkę AuBer- m ittigkeiten (V erscbiebungen der Schw erlinien gegenflber den Stabnetz- linien) auf, die beim Bau nicht beriicksichtigt und b ei der V erst3rkung nur zum geringen Teil ausgeglichen w orden w aren. In die O bergurtstabe war die A ufierm ittigkeit sogar erst durch die V erst3rkung hineingekom m en.

w urden zunachst die Q uertr3ger, sow ie der grófite Teil der O bergurte und der Pfosten verst8rkt. Im Jahre 1932 folgten die iibrigen A rbeiten, vor allem die V erst3rkung der Schragstabe und d er U ntergurte. A lle A rbeiten

*) Vgl. K a u m a n n s , N eubau der StraBenbrucke uber den Grofi- schiffahrtw eg Berlin — Stettin, B autechn. 1928, Heft 29. —- S a r r a z i n u. G o r g e s , N eubau der O derflutbriicke, Bautechn. 1932, H eft 33. — K a u ­ m a n n s u. S a r r a z i n , Brflckenneubauten im Schw edt-N iederkraniger O der- dam m , Bauing. 1933.

DIE BAUTECHNIK

11. Jahrgang BERLIN, 11. August 1938 Heft 34

A lle R e c h te v o rb e h a lte n .

(2)

464 S a r r a z i n u. H o f f m a n n , Zweite V erstarkungderN ie derk r3nig erStra fle nbriic ke usw. Fachschritt t.a. ges.Bauingenieurwesen

w urden ausgefiihrt, ohne die O berbauten auf ein festes G erilst abzusetzen, dessen K osten nicht tragbar gew esen w aren. D aher m uflten, sofern die V erst8rkungsteiie, w ie z. B. bei den Q uertrSgern, auch fiir die A ufnahm e der K rafte aus Eigengew icht herangezogen w erden sollten, besondere E ntiastungsvorrichtungen angeordnet w erden, auf die bei der B esprechung d er einzelnen B auteile kurz eingegangen w erden soli.

1. V e r s ta r k u n g d e r Q u e rtr 3 g e r.

Bei der V erstarkung der Q u e r t r 3 g e r , dereń W iderstandsm om ent um 23%, zu erhóhen w ar, k onnte der nachstliegende G edanke, oben und unten eine oder m ehrere G urtplatten aufzulegen, mit Riicksicht auf den V erkehr nicht verw irklicht w erden, w eil die Fahrbahn nur 5 m breit war.

Sie w urde zw ar gleichzeitig m it d er V erst3rkung d er Q uertrager nach je d e r S eite um 10 cm auf 5,20 m (DIN 1071, Norm VI) verbreitert, aber auch danach w 3re beim A uflegen einer oberen G u rtp latte eine v011ige S perrung der Briicke nicht zu um gehen gew esen. D iese Sperrung muflte u n b ed in g t verm ieden w erden. A usschlaggebend fiir die g ew ah lte Ver- starkungsart w ar der U m stand, dafl das A ufbrechen und die W ieder- h erstellu n g des im guten Z ustande befindlichen Straflenpflasters erhebliche K osten verursacht hatte. Man entschlofl sich daher, die Q uertr3ger nur von unten zu verst3rken. An die untere G u rtp latte w urde ein 200 mm h oher I-fO rm iger Q uerschnitt, b esteh en d aus 4 l_ 8 0 - 8 0 - 1 0 und einem Stegblech, genietet. (Eine V erstarkung im Schw eiflverfahren hatte sich hier ais teurer herausgestellt.) Da nach d er B erechnung die V erst3rkungs- teile im vollen U m fange auch zur A ufnahm e des E lgengew ichts heran- zuzlehen w aren, muflte die b esteh en d e K onstruktion vor dem Aufbringen d er V erst3rkung vollkom m en en tlastet w erden. Dies g esch ah durch die in Abb. 3 dargestellte E ntlastungsvorrichtung; dort ist auch die A nordnung d er V erst3rkungsteile zu erkennen. Zu beiden Seiten des Q uertr3gers w urden an die U ntergurte, m oglichst dicht am K notenblech, kurze Balken aus I P 2 6 gehangt, auf denen m ittels Topfschrauben die H ilfsąuertrager aufgelagert w aren, die w ahrend der D urchfiihrung der V erstarkung die gesam te Last aufzunehm en hatten (zu beiden Seiten des Q uertr3gers je ein 14 0 ). Auf den H ilfstragern ru h te die sogenannte W aagebalken- konstruktlon, die im w esentlichen aus zwei geg en ein an d er ausgesteiften

^ ZICI24 b estan d ; d iese □ C - E i s e n w aren — w ie aus Abb. 3 zu ersehen CJ>

~ ist — ais gleicharm ige H ebel ausgebildet. H ierdurch sollte eine glelch-

■5 maflige V erteilung der E ntlastungskraft erzielt w erden. Der W aagebalken c h atte die Aufgabe, an den beiden achsgleich g eleg e n en m ittleren L3ngs- tragern das Eigengew icht der Fahrbahn abzufangen. Der Entlastungs- g druck brauchte also nicht w ie bei einem unm ittelbaren Kraftangriff unter m dem Q uertrager durch die V erstarkungsteile hlndurchgeleitet zu w erden.

D iese konnten d aher mit S icherheit ohne V orspannung eingebaut w erden.

” Die durch d ie Entlastungsvorrichtung auszuiibenden Krafte w urden so Ź errechnet, dafl die negative M om entenfiache, die durch die die LSngs-

^ trager von unten angreifenden Krafte erzeugt w urde, slch m oglichst mit der M om entenfiache aus E igengew icht deckte (Abb. 5).

Vor dem Einbau der Verstarkung nahm man zunachst die alten unteren Gurtplatten ab u nd bohrte nach ihnen die oberen Winkel des Vcrstarkungstr3gers. Sodann wurde der unte r den beid en Langstragern erforderliche Druck durch Anzlehen der Topfschrauben erzeugt und durch einen besonders ausgebildeten Fliissigkeitsdruckmesser ge m esse n, der zwischen dem einen Ende des W aagebalkens und dem L3ngstr3ger ein­

gebaut war (Abb. 3 u. 4). Der Druck an dem anderen Ende des Waagebalkens muflte dann ebenso grofl sein. Es w urd e sorgfSItig darauf geachtet, dafl zu beid en Seiten des Quertr3gers das Anzlehen der Topfschrauben gleich- mSflig vor sich ging, damit Verbiegungen der L3ngstr3ger nicht eintreten konnten. Nachdem der vorgeschriebene Entlastungsdruck erreicht war, wurden die zwischen den I l C - E i s e n des W aagebalkens und den L3ngs- trSgern elngeschalteten Keile (Abb. 3, llnks) -etwas angezogen, damit der Druckmesser au sgebaut w erden konnte, dessen Druckanzeiger den Erschiitterungen durch das Nieten nicht ausgesetzt w erd en sollte. Durch diese Maflnahme w urd e den Quertragern iiber die vorges chrlebene Ent- lastung hinaus noch eine geringe Vorsp an nung erteilt. Der Verst3rkungs- trSger, der schon vorh er an den Quertr3ger lose angehangt word en war, konnte nun fest angezogen und verschraubt werd en. Daraufhin wurde die Briicke, die w ahre nd des bis jetzt beschrlebenen, etwa 3/t Stunden dauernden Vorgangs gesperrt worden war, fiir den leichten V erkehr wieder freigegeben, die Entlastungsvorrlchtung blleb jedoch so lange in Tatigkelt, bis die Verstarkungsteile wenlgstens an den Enden mit dem alten Quer- tr3ger vern iete t waren.

Etwas elnfacher g estaltete sich die Verst3rkung d e r schragen E n d - q u e r t r 3 g e r . Eine Spannungsiiberschreltung durch lotrecht wirkende Kr3fte trat hier zwar nicht auf, dagegen bed in g te das Fehlen des oberen Windver ban des nach den Enden der O berb aute n zu, dafl gemafl DIN 1073, C, III auch das Mom en t aus der am O berg urtknote npunkt angreifenden Kraft ViooO au fg enom men w erden muflte (vgl. weiter un te n unter 113).

Hierdurch w urd e eine Verst3rkung der Endąuertra ger erforderlich. An Stelle des erwahnten I-Q uers chnitts bei den normalen Quertr3gern waren jedoch nur 2 L 8 0 -1 2 0 - 1 2 und ein dazwischenliegendes Blech 120 • 10

(3)

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J”iK ugust 193334 S a r r a z l n u. H o f f m a n n , Die zweite Y erstarkung der Niederkranlger Strafienbrucke bei Schwedt a. d. Oder 4 6 5

einzubauen. Fiir die Entlastung geniigte e i n e Topfschraube m it Druck- m esser, die in T ragerm itte angriff und unm ittelbar auf d ie W iderlager bzw. auf die Pfeiler aufgesetzt w urde (Abb. 6).

II. V erstark u n g d er H au p ttrager.

1. S c h r a g s t a b e .

Die V erstarkung der Schragstabe bezw eckt eine V erbesserung des bestehenden Z ustandes in dreifacher H inslcht:

Um das erstgenannte Ziel, die A ussteifung der Schragstabe, zu er­

reichen, kam ein A usw echseln d e r F lacheisenstabe durch knickfeste Profile im allgem einen nicht in Frage, da dies nicht móglich w ar, ohne den betreffenden U berbau auf ein festes G eriist abzusetzen. Man mufite sich vielm ehr dam it begniigen, an jedes Flacheisen zw ei V erst3rkungs- w inkel anzunieten, so daB ein Schragstab jetzt aus zw ei Flacheisen und vler V erst3rkungsw inkeln besteht. N ur in den m ittleren F eldern ist von

Abb. 4. Entlastungsvorrichtung fiir die Y erstarkung der Q uertrager. Abb. 6. Entlastung der Endquertr3ger.

a) Die schlaffen F lacheisenstabe sollten durch steife G ebilde ersetzt w erden, um die aus den Schw ingungen sich ergebenden N achteile zu beseitigen.

b) In denK notenpunktanschlussen ,

war der nutzbare Q uerschnitt infolge der V erw endung zu starker N lete zu gering, so daB dort erhebliche O ber- beanspruchungen auftraten. D iese A nschliisse w aren zu verstarken.

c) Bel d er H erstellung d erB cto n - fufiwege im Jah re 1911 w aren die F lacheisenstabe u n m ittelb ar in die FuB w egplatte einbetoniert w orden.

H ierdurch ergab sich fiir den H aupt­

trager eine erhohte Rostgefahr und fiir den FuBweg infolge unm ittel- barer O bertragung der Schw ingungen eine starkę N eigung

zur R issebildung, die sich besonders beim A sphaltbelag be- m erkbar m achte. Es w urden daher jetzt, da die Fufiweg- platte fiir die Y er­

starkung der Schrag­

stabe ohnehln auf- gebrochen w erden mufite, um dieSchrag- stab e herum — wie aus Abb. 7 u. 8 zu ersehen ist — be­

sondere Fiihrungs- kasten eingebaut.

Im

i

A bb. 5. i M om entenfiachen der Q uertrager infolge von E igengew icht und Ent-

lastungsdruck.

dieser A usbildung abgew ichen w orden; h ier w aren einerselts die alten S tabe so schm al, dafi die V erstarkungsw inkel nicht biindig m it dcm Flacheisen hatten geleg t w erden kOnnen, anderseits schien eine vOllige A usw echslung dieser Stabe ohne A bsetzen des O berbaues unbedenklich, w eil hier die Stabkraft bei u n b elasteter Brucke sehr gering ist. Die aus- zuw echselnden Stabe w urden w ahrend des U m baues v(511ig spannungslos gem acht, dam it auch in den neuen Staben die gleiche Spannkraft infolge ruh en d er Last auftreten konnte und d ie K raftverteilung im S tabnetz des H aupttragers nicht g ean d ert w urde. H ierzu dlente eine b esondere Ent- lastungsvorrichtung, die — fiir einen kleinen O berbau — in Abb. 8 unter den beiden m ittleren Feldern, in denen die Schragstabe auszuw echseln w aren, eingezeichnct ist. Ein Peiner Trager von en tsprechender Lange w urde an die aufieren K notenpunkte angehangt, und im m ittleren K noten- punkte w urde durch eine zw ischen diesen Trager und den U ntergurt geschaltete W asserdruckpresse eine Q uerkraft erzeugt, die die Stabkraft aufhob. Erst dann w urden die Flacheisen entfernt und an ihrer Stelle C □ 16 eingebaut.

D ie h e u te nicht m ehr iłbliche V ergltterung durch zickzackfdrm lg an- g eordnete Flacheisen w urde gew ahlt, w eil bel den beiden O berbauten aus dem Jah re 1911 dic aus C □ besteh en d en Schragstabe auf die gleiche Art versteift w orden w aren. Auch die Pfosten aller O berbauten w elsen

— sow eit sic nicht vollw andig ausg eb ild et sind — eine ahnliche V ergitterung auf.

D er zw eiten obenerw ahnten F orde­

rung, die Anschlufifiachen der Schrag-

S o r

Abb. 7. Yerstarkung der Haupttrager der kleinen Oberbauten von 2 bis 0.

(4)

A r r , « o n « DIE BAUTECHNIK

4 o b S a r r a z i n u. H o f f m a n n , Zweite Verst3rkung der NieaerkrMniger StraBenbrucke usw. F a c h s c h rlft f. d. g e s. B a u ln g e n le u rw e sen

stabe zu vergr5Bern, w urde dadurch e n ts p ro c h e n , dafi man die ab- steh en d en S chenkel der V erstarkungsw inkel bis in die K notenpunkte hin- einfuhrte und m it den K notenblechen bzw. m it den A nschlufilaschen d er Flacheisenstabe verschw eifite. Auch die anliegenden Schenkel sind durch eine V -N aht angeschlossen w orden, die ab er fiir die O bertragung der Zugkrafte entsprechend den S onderbestim m ungen fur Briicken nicht in R echnung g e ste llt ist.

Die neu eingebauten C H -Schragstabe w urden im S teg an die Knoten- bleche g e n ie te t u nd an den Flanschen an sie angeschw eifit; bei dieser G elegenheit w urde gleichzeitig durch eine kleine V erschiebung der Stabe die hier vorhandene A ufierm ittigkeit beseitigt.

Die Stabe D x und D r sind b ei allen drei O berbauten nicht ausgesteift w orden, da hier die Schw ingungen infolge der starken Eigengew ichts- spannung gering sind. D agegen m ufiten bei diesen Schragstaben die

Abb. 10. Grofier alter O berbau nach der V erstarkung.

Rechts grofier n e u e r O berbau.

A nschluSquerschnitte durch kleine Flacheisen, die senkrecht zur Trager- ebene aufgeschw eifit sind, vcrstarkt w erden.

Nach der V erstarkung der Schragstabe konnten die nach der Haupt- tragerm itte zu angeordneten G egenschragen w egfallen. Dafi hierdurch das A ussehen der Briicke seh r gew onnen hat, erkennt man aus Abb. 9a u. b, die eine A nsicht des H aupttragers des dorfseitigen kleinen O berbaues vor und nach der V erstarkung darstellen, und aus Abb. 10, die den groBen alten O berbau nach der V erstarkung und rechts noch einen Teil eines groBen neuen O berbaues zeigt. A us dieser A bbildung kann m an auch ersehen, w iew eit die alten O berbauten in ihrer aufieren Form den neuen O berbauten angcglichen sind.

Bei dem A usbau d er G egenschragen, die zum Teil nur mit einem einschnittigen N iet angeschlossen w aren, stlefi m an iibrigens auf eine offenbar schon 1893 beim Bau

vorgenom m enc, recht eigenartige MaBnahme. Abb. 11 zeigt das Ende einer dieser Schragstabe nach dem H erausnehm en. Man sie h t, dafi n eben dem eigent- llchen A nschlufiniet noch ein kleiner N iet (H eftn iet?) g e ­ schlagen w ar. Ob hierdurch nur ein besseres A nlicgen des Stab- endes oder eine E rleichterung

beim Schlagen des H auptnietes A bb. 11. E nden der G egenschragen bezw eckt w erden sollte oder aus nach dem A usbau.

w eichem G runde sonst d er kleine

N iet geschlagen w urde, ist nicht festzustellen. An die bei dieser An­

ordnung auftretende G efahr des Einreifiens des Stabes hinter dem H aupt- niet hat man ab er offenbar nicht gedacht.

Noch eine andere „M ontagesunde* sei in diesem Z usam m enhange erw ah n t:

W ie man in Abb. 3 sieht, w aren die Q uertr3ger u nm ittelbar oberhalb der U ntergurte an die Pfosten angenietet. Die w aagerechten Schenkel d e r u n teren Q uertr2gerw inkel konnten daher vielfach nicht bis zum Pfosten herangefiihrt w erden, sondern stiefien gegen die inneren K notenbleche des H aupttragers. A nstatt nun — w as auch das b eąu em ste gew esen w3re — diese W inkel w egen des leichteren E inbauens etw as zu kurzeń, w urden sie durchgefiihrt und dafiir die ohnehin schon knapp b em essenen K notenbleche bis zu etw a 30 mm eingekerbt. Zum Gliick w urde dieses V erfahren nur b ei einem d er drei alten O berbauten angew endet. Bei der V erst3rkung w urde versucht, die W irkung der E inkerbungen unschadlich zu m achen, indem die ab steh en d en Schenkel der V erstarkungsw inkel

(5)

ScMeusm Pumpwerk

Unterer rer inHollaęe

■norma/er Wasserspieęe/ +J$S5_ afen in Hastę *53,30 SMeusenkammer

Platz fur die iweite Schleuse

J a i i r g a n g l l H e f t 3 4 ,

ll. A u g u s t 1933 s a r r a z i n u. H o f f m a n n , Die zw eite Y erstarkung der N iederkranlger Strafienbriicke bei Schw edt a. d. O der 4 b 7

Abb. 9a. Vor der VerstSrkung. Abb. 9 b . Nach der V erstarkung.

Abb. 9. H aupttrager des dorfseitigen kleinen U berbaues.

oder besondere Laschen iiber die betreffenden Stellen hiniibcrgefiihrt w urden.

2. U n t e r g u r t k n o t e n p u n k t e .

Die U rsachen, die zur V erst3rkung der U ntergurtstóBe fiihrten, sind in der E inlcitung bereits an g ed eu tet. Die A nordnung der Stófie in den K notenpunkten und das fast vóllige Fehlen beso n d erer StoBlaschen be- dingte erhebliche O berbeanspruchungen in den K notenblechen, dereń

nutzbare Fiachen viel zu klein w aren. Durch die Verst3rkung konnte an der Lage der StóBe naturlich nlchts g ean d ert w erd en ; ebensow enig w ar es móglich, ohne die O berbauten auf ein G eriist abzusetzcn, die gesam te Zugkraft durch n eue StoB elem ente zu ubertragen. Man mufite sich viel- m ehr darauf beschrankcn, u n te r grundsatzllcher B eibehaltung der b e ­ stehenden Stofianordnung die K notenbleche des H aupttragers und des W indverbandes durch A nordnung von V erstarkungsteilen zu entlasten.

________ (Schlufi folgt.)

Elektrischer Antrieb der Schleppzugschleusen in O snabriick-H astę und O snabriick-H ollage.

Alle R ech te v o rb e h a lte n . Von Reglerungs- und Baurat E. F o ss, H annover.

1. A l l g e m e i n e s .

O ber die Lage der Schleusen O snabriick-H aste und O snabriick-H ollage, die den A ufstieg vom E m s-W eser-K anał zu den H afenanlagen der Stadt Osnabriick verm itteln, glbt der O bersichtsplan (Abb. 1) AufschluB. Die Schleusen w urden 1915 in Betrieb genom m en. Wie aus Abb. 2 ersichtlich, w urde in den Jahren 1916 bis 1919 im D urchschnitt jed e Schleuse etwa 6 0 0 mai und in den Jahren 1919 bis 1925 etw a 860m al im Jahre gefiillt.

Seit 1926 hob sich der V erkehr bed eu ten d .

Die B etriebzeit betrug Im W inter 10 und im Som m er 13 bis 14 Stunden.

Die B edienungsm annschaft hatte im Som m er 12 Stunden D ienstbereitschaft.

Bei dem geringen V erkehr in den ersten Jahren konnten zwei Schleusenarbeiter die A rbeiten zur B edienung einer Schleuse und des zugehórigen elektrischen Pump- w erks leisten. D abei muBten allerdings zeitw eise aufier dem 12 stiindigen B ereitschaftsdienst noch O berstunden geleistet w er­

den. N achdem aber seit dem Jahre 1926 der V erkehr auf dem O snabriicker Zweigkanal eine er­

hebliche Steigerung erfahren hat, mufiten zunachst Streckenunter- haltungsarbeiter zur H ilfe heran- gezogen w erden. Auf die D auer liefi sich jedoch eine V erdoppe- lung des S chleusenpersonals nicht verm eiden.

Nach Einrichtung des e le k ­ trischen A ntriebes an den U nter- hauptern im Ja h re 1930 telcht zur B edienung je d e r Schleuse ein Mann aus. Die A rbeitschichten d er beiden B edienungsleute kon­

nen so verschoben w erd en , dafi w ahrend der B etriebzeit stets ein Mann anw esend ist und auch der P um penw arter gleichzeitig das Pum pw erk bedienen kann.

W ird die Ersparnis an Lohnen fiir das zw eite B edienungspersonal m it Riicksicht darauf, dafi das Personal nicht das ganze Jah r fiir die S chleusen- und P um pw erkbedienung in Anspruch genom m en w ird, zu rd. 2 • (2 • 1000) = 4000 RM angenom m en, so w iirde dies bei 24 000 RM G esam tkosten der elektrischen A ntriebe fiir beide Schleusen einer Ver- zlnsung und A bschreibung von 41^ T o o o ^ ~ en tsPrechen- Die g e ' ringen Strom kosten fiir die kleinen D rehstrom m otoren kónnen bei der nur M inuten b etrag en d en B etriebzeit aufier Betracht bleiben.

in in

2. D ie b i s h e r i g e n A n t r i e b e d e r S c h l e u s e n v e r s c h l u s s e . Die G esam tanlage der Schleusen mit den zugehórigen Pum pw erken ist aus A bb. 1 ersichtlich.

Die Bew egung der K lapptore und derU m laufschiitze (Zyllnderschiitze) am O berhaupt w ird u n ter B enutzung des vorhandenen Schleusenw asser- gefailes (Schw im m er) a u sg efiih rt1).

Die U ntertore und die R egisterschiitze in den U ntcrtoren w urden durch W inden m it H andkurbeln b ed ien t (Abb. 3 bis 7).

Fiir die m echanische A rbeit des A ufziehens von erheblichem G ew inn ist die Z erteilung der Schiitzflache in einzelne ubereinanderllegende

Streifen (Registerschiitze). Es liegen vier O ffnungen iiberein- ander, und zw ar sow ohl in der Schiitztafel ais auch ln dem festen Rahmen des Schtitzes. Sobald die Schiitztafel um die H óhe einei Offnung aufgezogen oder nieder- gedriickt w ird, sind alle O ffnungen fiir das D urchstróm en des W assers frei. Es sind in jedem Torfliigel zwei Schiitze n ebeneinander an­

gebracht, wodurch mit Hilfe der Bew egungsvorrichtung das gleich­

zeitige Offnen und Schliefien er- reicht w ird. Die B etatigung der R egisterschiitze erfordert ab er einen verhaltnlsm afilg groBen E nergieaufw and, so dafi die fiir die B edienung zur V erfiigung steh en d en zw ei M ann — P um pen­

w arter und Schleusenarbeiter — m it grofier K raftanstrengung an den K urbeln der W inden drehen m ufiten, um die R egisterschiitze nacheinander zu heben und die Torfliigel zu óffnen. H aufig sind Stórungen an den stark beanspruchten W indw erken eingetreten und sehr oft Z ahne aus dem Stahlgufisegm ent fur den H andantrleb der Torschiitze ausgebrochen.

3. D e r e i e k t r i s c h e A n t r i e b d e r S c h l e u s e n v e r s c h l u s s e am U n t e r h a u p t .

Bei dem im Jahre 1930 ausgefiihrten U m bau des H andantriebes am U nterhaupt w urde teils aus K ostenersparnisgriinden, teils w egen des fur die A ufstellung einer besonderen elektrisch betrieb en en W indę fiir den A ntrieb der R egisterschiitze sehr beschrankten Platzes fiir Tor und Schutz

*) Eine eingehende B eschreibung dieser A ntriebe s. A. F r a n k e , Ztrlbi. d. Bauv. 1916, S. 262 bis 264.

*53,30

Abb. 1. Lageplan der Schleusen und Pum pw erke.

(6)

468 F o s s , Elektrischer Antrieb der Schleppzugschleusen in Osnabriick-Haste usw. F a c h s c h rift f. d. g e s . B a u ln g e n ie u rw e s e n

ein gem einsam er A ntrieb gew ahlt, w obei die T ordruckstange durch H ebel- iibertragung zunachst das Schutz und erst dann das Tor bew egt.

Die Schleusen O snabriick-H aste und O snabrflck-H ollage sind die ersten Schleusen m it Stem m toren und eingebauten R egisterschiitzen, die m it ge- m einsam em elektrischen A ntrieb ausgefiihrt w urden.

Abb. 8 bis 11 und Abb. 12 bis 14 lassen diesen gem einsam en A ntrieb erkennen.

Der m echanische Teil ist von der Firm a Fried. K rupp G rusonw erk AG, M agdeburg-B uckau, und die elektrische A usriistung von den Bergm ann-

Elektrizitatsw erken ge­

liefert w orden.

Ais elektrische A rbeit ste h t in den Pum p- w erken d er Schleusen

Beim Óffnen und auch beim Schliefien d er Torschiitze u n te r vollem W asser- druck w erden infolge der grofien Reibung der Schiitze zu erst die in die Zahnstangen eingebauten F edern zusam m engedruckt oder auseinander- gezogen.

D er alte Anschiufi der T orschubstange ist w eggefallen und dafiir der Angriff fiir die T orschubstange naćh Abb. 8 u. 9 geandert.

Fiir den Notfall ist doppelseltiger H andantrieb vorhanden.

D er B etrieb geschieht nun in der W eise, dafi z. B. vor Óffnen der U nter- haupttore zuerst die Torschiitze geoffnet w erden, die von der Triebstockzahnstange m ittels des am Tor befestigten Angriff- hebels b e ta tig t w erden. In der geOffneten E ndstellung der Torschiitze wird d er An-

Abb. 3.

Mitte Zahnstange

Abb. 2. Anzahl der Schleusungen in den Jahren 1916 bis 1930.

O snabriick-H aste und Ó snabruck-H ollage Drehstrom zur V erfiigung, der m it einer O berspannung von 5 kV dem N etz des Stadtischen E ltw erkes in Osnabriick bzw. m it 10 kV dem Netz der N iedersachsischen E lektrizltats- w erke entnom m en und dort auf die V erbrauchspannung von 380/220 V, 50 Perloden um gespannt w ird (Abb. 15).

Der Antrieb der W indę fiir die Tore und R egisterschiitze geschieht durch einen geschlossenen D rehstrom m otor 380 V, 50 P erioden, L eistung 6,6 kW (9 PS), 30 min und 850 U m dr./m in bei V ollast und

1000 U m dr./m in bei Leerlauf. Auf der M otorw elle sltzt der B rem sluftm agnet und eine R utschkupplung.

Durch die Rutschkupplung w ird — neben den elek­

trischen Sicherungen — eine U berlastung des M otors, des W indw erks un d Briiche von T riebw erktellen bei plOtzlich auftretenden W iderstanden verhiitet. Die M otorw elle treib t einen ln einem O lgehause ein- geschlossenen Schneckentrieb, D er KOrper des Schneckenrades b esteh t aus Hartgufieisen m it Radkranz aus m ittelharter Phosphorbronze. Die Schnecke ist aus Stahl geschnitten. Auf der Schneckenradw elle sltzt je eine K lauenkupplung, die

durch einen H ebel m iteinander v erb u n d en sind und durch R undeisenstecker y erriegelt w erden.

Bel entsprechendem Ein- stelien des H ebels Ist ent- w eder der H andantrieb oder d er M otor elngekuppelt. Eine gleichzeitlge K upplung ist nicht mOglich, weil in der M ittel- lage (senkrechte S tellu n g des Hebels) belde K upplungen aus- geschaltet sind. Die Schnecken­

radw elle treib t ein K egelrader- paar an. Auf dem unteren Teil d er senkrechten V orgelege- w elle des grofien K egelrades sitzt ein Rltzel mit Schw lnge zum A ntrieb der T riebstock­

zahnstange.

Die T riebstockzahnstange mit eingebauter F ed er greift an dem A ngriffshebel fiir die Schiitzbew egung an. D ieser

H ebel leg t sich, nachdem die Schiitze geOffnet sind, an die K lauen des am Tor befestigten Lagerbockes und kann so das Tor ln der W eiter- b ew egung m itnehm en. Die in die Z ahnstangen eingebauten Schrauben- fedem diirfen auch bei dem elektrischen A ntrieb nicht fortgelassen w erden.

trieb durch E ndschalter ausgeschaltet. Nach A usspiegelung des Schleusen- w assers w ird der A ntrieb w ieder eingeschaltet und das Tor selbst g e ­ offnet. In d er E ndstellung w ird die B ew egung durch Endschalter still- gesetzt. Fiir die Schllefibew egung ist eine U nterbrechung nicht erforder­

lich, da hier zunachst die Schiitze un d im W eiterlaufen des A ntrlebs die Tore geschlossen w erden. D er Z w ischcnendschalter w ird hierbei iiberfahren, so dafi der A ntrieb ohne U nterbrechung bis in die ge-

ttiliel jiellunj

§ i- i i.

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Scit/hen, I offen

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t Abb. 6.

A bb. 5 bis 7.

A lter H andantrieb der Registerschiitze

in den U ntertoren.

schlossene Torstellung lauft und h ier erst durch E ndschalter stillg esetzt wird- Das óffn en und Schliefien d er Tore erfordert bei H andantrieb etwa 2 min, bei elektrischem A ntrieb etw a 45 sek, die Ó ffnungszeit der Schiitze b etrag t 5 sek.

(7)

J n h r g a u g l l H e ft 34

11. A u g u s t 1933 F o s s , Elektrischer Antrieb der Schleppzugschleusen in Osnabriick-Haste u nd Osnabruck-Hollage 469

Die A ntriebw inden (Abb. 8 bis 11) sind auf kraftlgen U -E lsen-R ahm en aufgebaut, die auf d er Schleusenplattform angeordnet sind. Die eisernen S chutzhauser der A ntriebw inden stehen mit A usnahm e der festen Kopf- w ande auf Rollen. Die M aschinen konnen d ah er je d e rz e it freigelegt w erden.

Die zur B edienung der W indenm otoren erforderlichen W alzenschalter, Mefi- instrum ente und S teuerkontroller sow ie auch eine Steckdose zum AnschluB einer K abellam pe sind in den W indw erk-Schutzhausern untergebracht. Fiir die Strom zufiihrung ist von der N iederspannungsschaltanlage der Pump- w erke bis zu den nordseitigen A ntriebw inden ein Erdkabel v o n 3 X 16 m m 2 K upferąuerschnitt verlegt.

Das zw ischen den A ntrieben der Nord- und Siidseite v erlegte Erd­

kabel 7 X 1 6 m m 2 K upferąuerschnitt ist langs der StraBenbriicke auf dereń Langstrager angebracht. Dic

zw ei zusam m engehórigen Tor- fliigel w erden gleichzeitig ge- steu ert. In Sonderfailen kann jedoch jed er Torflugel fiir sich bew egt w erden.

Das Schaltbild fiir die elek ­ trische B etriebseinrichtung ist in Abb. 15 dargestellt.

Die S teuerung der beiden zusam m enarbcitenden M otoren geschieht m ittels M otorenw ahl- w alze und H auptsteuerw alze nur am W indenhaus auf der N ordseite des Sch!eusenunter- hauptes.

Die H auptsteuerw alze (Kontroller) hat neben den H altstellungen . 0 “ drei Stel- lungen

I Schutz auf, II Tor auf,

III Schutz und Tor zu.

Die S teu erk u rb el wird in der feststehenden Kopfwand d er T riebw erkgehause betatig t und ist so ausgebildet, daB sie nur in der N ullstellung der H auptsteuerw alze (Kontroller) abgezogen w erden kann. Fiir die B etatigung der M otoren- w ahlw alze w ird dieselbe Kurbel b en u tzt. Es ist also nur eine Steuerkurbel vor- handen, so dafi der B edienungs- mann den v orhergehendcn

A ntrieb abgeschaltet haben mufi, bevor er den nachfolgenden A ntrieb steuern kann.

Durch E instellung der M otorenw ahlw alze kónnen entw eder b eid e Tore gleichzeitig od er einzeln geóffnet und geschlossen w erden.

D am it die E ndstellungen der Tore nicht iiberfahren w erden kónnen, sind fur jeden M otor zw ei E ndschalter (je einer fur das Offnen und SchlieBen) eingebaut, ferner fiir d ie E ndstellung der geóffneten Register- schiitze ein w eiterer Endschalter m it Zahlw erk.

die D rehrichtung, die der Ó ffnungsbew egung d er Torschiitze entspricht, angelassen.

W enn die Schutze geóffnet sind, w erden die M otoren durch die E nd­

schalter E 2 und E 5 abgeschaltet. Ist die Schleusenkam m er en tleert und sollen die Tore geóffnet w erden, mufi der B edienungsm ann die H aupt­

steuerw alze (K ontroller) in die m it „11“ — Tor a u f — bezclchnete Schalt- stellu n g bringen. D adurch w erden dic Endschalter E 2 und E 5 iiberbruckt und die M otoren w ieder in derselben D rehrichtung angelassen, wodurch die Tore geóffnet w erden. W enn die Tore ganz geóffnet sind, w erden die M otoren durch die E ndschalter E 1 und E 4 stillgesctzt.

Sollen die S chlcusentore w ieder geschlossen w erden, dann mufi der B edienungsm ann dic H auptsteuerw alze (K ontroller) in dic mit „111“ —

Schnitt 5-C

Abb. 8

Ąnsicht 0

Abb. 9.

Abb. 10.

z

=St=FFfT Jn

Abb. 11.

Abb. 8 bis II . N euer elektrischer A ntrieb der U ntcrtore und R egister-

schiltze.

Schutz und Tor zu — bezcichnete S chaltstellung bringen. Dadurch w erden die M otoren in der entgegengesetzten D rehrichtung angelassen, wodurch zunachst die Schutze und im AnschluB daran die Tore ohne U nterbrcchung geschlossen w erden. Kurz vor dem A nschlag der beiden Tore w ird die H auptsteuerw alze (K ontroller) in die H altestellung „ 0 “ eingelegt, wodurch die M otoren ausgeschaltet w erden. Sobald die Tore zur Ruhe gekom m en sind (einige Sekunden W artezeit), w ird die H auptsteuerw alze (Kontroller) w ieder in die m it „111“ bezeichnete S chaltstellung gebracht, und die Tore

Abb. 12.

Die E ndschalter sind in Abb. 15 in der Steilung gezeichnet, die der ge- schlossenen Lage aller V erschliisse entspricht. Sollen z. B. die beiden V erschliisse am U nterhaupt fur Tor und Schutz I und II geóffnet w erden, dann mufi der B edienungsm ann die M otorw ahlw alze in die Schalt­

stellung „I -f-11“ und die H auptsteuerw alze (K ontroller) in die Schalt­

stellung „1“ — Schutz auf — einlegen. Dadurch w erden die M otoren fiir

Abb. 13.

w erden ganz geschlossen. Die B ew egung w ird durch die Endschalter E 3 und E 6 stillgesetzt, alsdann w erden die M otoren durch die M otorw ahl­

w alze ausgeschaltet.

Die in Abb. 15 mit Bm bezeichneten B rem sluftm agnete w erden glelch- zeitig m it den M otoren eingeschaltet, so dafi sie vor A nlauf der M otoren die Brem sen liiften. Durch die vorerw ahnten E ndschalter w erden dem -

(8)

470 F o s s , Elektrischer Antrieb der Schleppzugschleusen in Osnabriick-Haste usw. DIE BAUTECHNIK F a c łis c h rlft f. d . g e s. B a u ln g e n le u rw e s e n

tSSmmmSU

A bb. 14.

Abb. 12 bis 14. L ichtbilder des neuen elektrischen A ntriebes.

nach die B rem slufter in den E ndstellungen d er Schleusenverschliisse gleich- zeitig m it den M otoren abgeschaltet, die B rem sen failen also cin und brem sen die lebendige Kraft des M otors und des G etriebes ab. Im norm alen B etriebe w erden die M otoren 1 und II durch die M otorw ahlw alze gleich- zeitig gesteuert. In A usnahm efallen kann der B edienungsm ann durch die M otorw ahlw alze einen A ntrieb alleln steu ern . D urch Zuriickfiihren der H auptsteuerw alze (K ontroller) in die N ullstellung kónnen die A ntriebe auch jed erzeit w ahrend der Bew egung stillgesetzt, und durch E inlegen in die G egenstellung kann sofort die entgegengesetzte B ew egung eingeleitet w erden. — Die elektrischen E inrichtungcn zum A ntrieb der R egisterschiitze

in den S chlcusen-U nterhaupt-T orpaarcn und zum Bew egen der U ntertore haben bisher elnw andfrei g carb eitet und b ed eu te n gegeniiber dem frtiheren Z ustande (H andantrieb) eine erhebliche V erbesserung.

Die K o s te n fur die elektrischen Einrichtungen zum A ntrieb der Registerschiitze in den unteren T orpaaren und zum B ew egen der U nter­

tore an beiden Schleusen betragen fiir

a) den m echanischen T e i l ... 11 500 RM b) d enelektrischenT eileinschl.derK abelverbindungsleitung 6 5 0 0 RM c) neue Zahnstangen nebst Z u b e h ó r ... 6 000 RM zusam m en 24 000 RM

Alle R eclite v o rb eh a lte n .

Die H ochwasser des Rheins bei Basel in der Zeit von 1808 bis 1930.

Von Regierungsbaurat L. O ex le der Bayerischen L andesstelle fiir G ewSsserkunde, M iinchen.

I. A llg e m e in e s .

Ais M itteilung des cidgenóssischen A m tes fiir W asserwirtschaft In Bern ist im Jahre 1926 eine A rbeit von Ing. C. G h e z z I , Chef der I. Sektlon fiir H ydrographle „Die A bflufiverhaitnisse des Rheins in Basel"

herausgegeben w orden. Das Werk ist eine erschópfende Studie iiber dic AbfluBvorgange des Rheins in Basel fiir die Zeit von 1808 bis 1925 und Ist im H inblick auf die langjahrige B eobachtungsrelhe eine der auf- schlufirelchsten hydrographischen Arbeiten.

Da die hydrologischen V erhaltnlsse eines Flusses kelner erkennbaren G esetzm aBigkeit unterw orfen sind, ist man zu der praktlsch berechtigten Annahm e gezw ungen, daB dic A bfluB verhaltnisse innerhalb groBer Zeit- raum e sich nicht andern, solange nicht durch kunstliche Eingriffc (z. B.

A bforstcn groBer G ebiete, ausgedehnte Fluflkorrektionen, Hochwasser- dam m anlagen, m achtige Spelcheranlagen usw.) die bestehenden AbfluB- verhaltnisse im E lnzugsgebiet g eandert w erden. Die planmaBige Erfassung der AbfluBverhaltnisse iiber groBe Z eitraum e ist also auch der W eg, das MaB des Einflusses derartiger Eingriffe zu bestim m en.

Den AnlaB zu folgender Studie gaben m eine U ntersuchungen iiber die AbfluB- und H och\vasserverhaltnisse an der Donau und ihren sCid- baycrischen geschlebefiihrendcn Zufliissen, an denen an etw a 60 Pegel- stellen seit 1826 regelmaBige B eobachtungen gem acht w erden. Die erschópfende A bhandlung „Die A bfluBverhaitnlsse des Rheins bei Basel"

bot w ertvolle Vergleichsm óg1ichkeiten mit m einen Ergebnisscn. Ihr Z ahlenm aterial und das der m ustergiiltlgen Jahrbiiclier des eidgenósslschen A m tes fiir W asserwirtschaft in Bern liegen der folgenden Studie zu- grunde.

Im A bschnitt II sind die fiir dic B curteilung notw endigen A ngaben iiber die A bfluBverhaltnissc des Rheins bei Basel kurz zusam mengefaBt, w ahrend im Abschnitt III die U ntersuchung der in dem Zeitraum 1808 bis 1930 aufgetretenen Hochwasser des Rheins bei Basel hinsichtlich ihrer W asscrfiihrung, ihrer H aufigkeit und ihrer V erteilung auf die e in ­ zelnen M onate sich anschlieBt.

II. W a ss e rfiiliru n g d e s R h e in s b ei B asel.

D er Rhein hat bei Basel ein E inzugsgebiet von 35 929 km-. An seiner Einm iindung in den Bodensee hat er ein E inzugsgebiet von nur 6123 km 2, am AusfluB aus dem den AbfluB stark vergleichm aBigenden B odensee 11 487 km 2 und unm ittelbar oberhalb der Einm iindung der Aare 15 907 km 2. Das E inzugsgebiet d er Aare betragt 17 779 km2, ist also gróBer wie das des Rheins vor d er V ereinigung der beiden Flusse.

Die G letscher- und Firnoberflache betragt 662,84 km2, d. s. 1 ,8 % des E inzugsgebietcs, w ahrend die O berflache d er Seen sogar 1238 km2, d. s.

3 ,4 3 % des gesam ten Strom gebietes des Rheins oberhalb Basel elnnim m t.

Im Zeitraum 1828 bis 1930 betrug am Rhein bel B asel:

dic m ittlere JahresabfluBm enge (MQ) durchschnittlich

1024 m3/sek = 28,5 sl/km 2, (das entspricht einer Jahresabfiufihóhe von 933 mm)

die gróBte m ittlere JahresabfluBm enge

im Jahre 1910 1439 m 3/sek = 40,1 sl/km 2, die kleinste m ittlere JahresabfluBm enge

Im Jahre 1921 606 „ = 16,9 , die m ittlere N iederw asserm enge(M N Q ) 400 „ = 11,1 » die kleinste N iederw asserm enge (NQ)

im Jahre 1858 202 „ = 5 , 6 die m ittlere H ochw asserm enge (MHQ) 2794 „ = 78 die gróBte H ochw asserm enge (HQ)

am 13. Juni 1876 5700 „ = 1 5 9 Es v erhait sich also NQ : MNQ : MQ : MHQ : HQ

= 202 : 400 : 1024 : 2794 : 5700 = 0,2 : 0,4 : 1 : 2,7 : 5,6.

Die W asserm engenhaufigkcit im B eobachtungszeitraum b etru g durch­

schnittlich an 360 350 270 180 90 30 10 Tagen 380 450 700 1000 1400 1850 2200 m 3/sek.

Im Z eitabschnitt 1808 bis 1930 betrugen die gróBten, kleinstcn und m ittleren sekundlichen M onatsabfluflm engen (letztere auch in Prozentcn der durchschnittlichen m ittleren JahresabfluBm enge ausgedriickt):

M onatsabfluBm enge

m3/s e k

Januar F ebruar Marz April Mai Juni Juli August Sep-

tem ber O ktober No- vem ber

De- zem ber

g ró B te... 1596 1330 1796 1844 1954 2511 2836 2496 2410 1748 2143 1588

kleinste ... 242 220 332 464 713 845 789 705 607 436 375 326

m ittlere . . . . f 663 649 758 969 1249 1531 1518 1351 1127 920 800 738

d. s. in % . . . 1 5,4 5,3 6,2 7,9 10,1 12,5 12,4 11,0 9,2 7,5 6,5 6,0

(9)

J a h r R a n g l l H e ft 34

11. A u g u s t 1933 O e x l e , Die Hochwasser des Rheins bei Basel ln der Zeit von 1808 bis 1930 471

Im langjahrigen D urchschnitt steigt die W asserfuhrung des Rheins bei Basel von ihrem M indestbetrag in der ersten Februarhalfte m it rund 640 m3/sek zu erst langsam , m it Beginn der Schnceschm elze in den Vor- bergen E nde Marz ab er schneller auf ihren H óchstbetrag in der zw eiten Junihalfte mit fast 1600 m3/s e k ; g eh t dann ziem lich gleichm afiig bis E nde S eptem ber auf die m ittlere Jahresabflufim enge m it 1024 m 3/sek zuriick und fallt dann im m er langsam er bis zu ihrem M indestbetrag im Februar.

Da die planm afiige Erforschung der W asserfuhrung unserer Fliisse Im allgem einen erst m it Beginn dieses Jahrhunderts einsetzte, g ib t die folgende Z usam m enstellung der m ittleren Jahresabflufim engen fiir den Rhein bei Basel in einzelnen Z eitabschnitten w ertvolle A ufschlusse. Zum Vergleich sind die entsprechenden A ngaben fiir den Inn bei W asserb tirg 1) beigefiigt.

Z eitabschnitt Rhein

bei Basel Inn bei W asserburg

1808 bis 1810 939

1811 „ 1820 1080

1821 „ 1830 1022 362 (1826 bis 1830)

1831 „ 1840 991 328

1841 . 1850 1064 361

1851 „ 1860 1010 342

1861 „ 1870 954 334

1871 „ 1880 1042 361

1881 „ 1890 985 345

1891 „ 1900 982 364

1901 „ 1910 1042 365

1911 „ 1920 1091 378

1921 „ 1930 1044 351

1808 bis 1930 1024 353 (1826 bis 1930)

Sow ohl am Rhein bei Basel ais auch am Inn bei W asserburg ist das Jah rzeh n t 1911 bis 1920 das abflufireichste; auch das Jah rzeh n t 1901 bis 1910 ist abflufireichcr ais das langjahrlge D urchschnittsjahr, w ahrend das Jah rzeh n t 1921 bis 1930 am Rhein bei Basel auch iib er, am Inn bei W asserburg jedoch gleich dem D urchschnittsjahr ist. In m ehreren Jah r­

zehnten des vorigen Jahrhunderts sind an beid en Flufistellen die Zehn- Jahresdurchschnlttsw erte der MQ kleiner ais in den drei Jahrzehnten des jetzigen Jahrhunderts.

*) Vgl. L. O e x l e , „W asscrw irtschaftliches iiber den Inn bei W asser­

bu rg ", W asserkraftjahrbuch 1930/31. G. H irth V erlag AG, M iinchen.

III. H au figk eit, In ten sitat und A uftreten d e r H och w asser d e s R heins bei B a se l.

Die graphische D arstellung d er Jahres-H óchst-, M ittel- und N iedrigst- w asserstande langjahriger P egelbeobachtungen an geschiebefiihrenden Fliissen m it stark sich an d ern d er H óhenlage der Flufisohle g ib t wohl A nhaltpunkte fiir das MaB der S ohlenanderungen und der A usw irkung von Baum afinahm en (z. B. Eintiefung infolge von FluBkorrektionen oder Erhóhen der H ochw asserstande infolge Einschniirens des Hoch- w assers zw ischen D am m en usw .); um ab er die H ochw asser eines zuriick- lieg en d en B eobachtungszeitraum es auf eingetretene od er geplante A nde- rungen des A bflufiąuerschnlttes iibertragen zu kónnen, geniigt ein V ergleich der H o c h w a s s e rs ta n d e nicht; es m ussen vielm ehr die Hoch- w a s s e r m e n g e n der B erechnung zugrunde g eleg t w erden. Auf diese W eise w erden auch die durch E isstauungen hervorgerufenen H ochw asser­

stande aitsgeschaltet, zum al die Eisblldung durch die m eist im ver- g angenen Jah rh u n d ert durchgcfiihrtcn FluBkorrektionen stark abgem indcrt w urde.

Fiir verkehrsw ichtige Briicken oder fiir W chre ist fur die B erech­

nung des A bflufiąuerschnlttes in der Regel nur die hóchst bek an n te H o c h w a s s e rm e n g e von B edeutung; die W irtschaftlichkeitsberechnung einer Reihe von H ochw asserschutzm afinahm en wird auf der H ochw asser­

m e n g e n haufigkeit und der M onate des A uftretens der H ochw asser aufgestellt. Die K osten des B auvorhabens einschliefilich Z inscndienst und A m ortisation und lnstandhaltung der Bauten wird dem Schaden gegeniibergestellt, d er von den H ochw assern vcrschiedenen Ausmafies, der Zeit ihres A uftretens und cntsprcchender W icderkehr (H aufigkeit) vcr- ursacht wird.

Am Rhein bei Basel sind in den Jahren 1808 bis 1930 ( = 123 Jahre) 260 H ochw asser aufgetreten, bei dereń H óchststand die W asserm enge von 2100 m 3/sek erreicht oder uberschritten w urde. Das eidgenóssische Amt fiir W asserw irtschaft in Bern hat in entgegenkom m ender W eise der Bayerischen L andesstelle fiir G ew asserkunde eine Z usam m enstellung der H ochw asser zur V erfiigung gestellt. In u n ten steh en d er Tabelle sind diese 260 H ochw asser nach M onaten ausgcschieden und nach der Grofie ge- ordnet, und zwar sind die sechs grofiten H ochw asser einzeln vorgetragen, die ubrigen 254 H ochw asser sind in A bstufungen von 100 zu 100 m 3 cingcreiht.

Aus den M onatssum m en g e h t hervor, dafi der Juli m it 57 und der Ju n i mit 50 H ochw asser (zusam m en 107 === 2/s aller Hochw asser) die m eisten H ochw asser aufw eisen. Im F ebruar (8), Marz (6) u n d April (9) sind die w enigsten H ochw asser. D er Mai hat m it Riicksicht auf das grofie R iickhalteverm ógen und die A nreicherung der S een bei Beginn der Schneeschm elze nur 20 H ochw asser. In den M onaten S ep tem b er mit Jan u ar traten je zw ischen 14 und 19 H ochw asser auf.

I n t e n s i t a t , H a u f i g k e i t u n d d u r c h s c h n i t t l i c h e W i e d e r k e h r d e r H o c h w a s s e r am R h e in b e i B a s e l.

M o n a t

Einzel- sum m en

G esam t- sum m e

W ie d e rk e h r Im Z eit- a b s c h n ltt 18 0 8 b is 1928

ln J a h re n

W asserfuhrung

m 3/S e k

W asserspendc

s l/k m 2

Januar Februar

N l—i W3

April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember

5700 159 1 1 1 120

5642 157 1 1 2 60

5280 147 1 1 3 40

4790 133 1 I 4 30

4615 128 1 1 5 25

4300 120 1 1 6 20

3901 b is 4000 108 bis 111 2 1 1 4 10 12

3801 „ 3900 106 „ 108 1 1 2 12 10

3701 . 3800 103 , 106 1 1 13

3601 , 3700 100 „ 103 1 1 2 1 1 6 19

3501 „ 3600 97 „ 100 1 1 20 6

3401 „ 3500 95 , 97 1 1 21

3301 . 3400 92 „ 95 1 2 1 1 2 1 1 9 30 4

3201 „ 3300 89 „ 92 1 1 1 1 1 5 35

3101 . 3200 86 . 89 1 1 1 2 1 6 41 3

3001 , 3100 83 „ 86 1 1 1 1 1 1 6 47

2901 „ 3000 81 „ 83 3 1 6 4 2 3 1 20 67 2

2801 „ 2900 78 . 81 2 1 2 1 1 1 1 9 76

2701 . 2800 75 . 78 2 1 1 5 4 3 16 92

2601 „ 2700 72 , 75 1 1 1 1 6 2 2 1 15 107

2501 , 2600 70 , 72 1 2 1 4 6 5 2 2 2 25 132 1

2401 , 2500 67 . 70 2 1 1 3 8 4 4 1 3 ! 27 159

2301 „ 2400 64 „ 67 I 1 2 1 7 7 4 3 2 2 i 30 189

2201 „ 2300 61 , 64 1 1 1 5 7 9 4 1 1 I 31 220

2101 „ 2200 58 . 61 3 1 3 6 9 9 2 2 2 3 40 260 V.

M onatssum m en 14 8 6 9 20 50 57 33 19 14 14 16 260

Som m erhalbjahr 188 Hochwasser, W interhalbjahr (O ktober m it Marz) 72 H ochw asser.

(10)

472 O e x l e , Die Hochwasser des Rheins bei Basel in der Zeit von 1808 bis 1930 — Vermischtes F a c h s c h riit t.a. g e s . B a u in g e n lc u rw c s e n

'21 Jnn bei Wasserburg (Er6.-12011 km*)

inI Rhein bpi Basel I£ -fi* 35S2Skm2) ---

l i ' '■ ■—

Ib ) Rhein bei Basel Winterhalbjahr---

haufigkeit die H ochw asserspendenhaufigkeit fiir 1 km2 des E inzugsgebietes des Rheins b el Basel gebildet und aufgetragcn. Die H ochw asserspenden­

haufigkeit des Inn bei W asserburg (E. G. = 12 011 km 2), der Iller bei K em ptcn (E. G. = 950 km 2), der Tlroler A chen bei Staudach (E. G.

= 946 km 2), d er A m m er b el W eilheim (E. G. = 610 km 2) und der Vils bei Pfronten (E. G. = 111 km 2) sind zum V ergleich m it eingetragen. Fiir die L angenauftragung w urde ein logarithm ischer MaBstab gew ahlt.

Bei den gegenw artigen A bflufiverhaltnlssen des E inzugsgebietes des Rheins b ei Basel erreichen bzw. iiberschreiten die H ochw asser des Rheins bel Basel mit einer W iederkehr alle

Aus dieser D arstellung ist zu e rse h e n , daB in der Z eit von 1850 bis 1900 nicht nur die A bfluBmenge, sondern auch die H ochw asserhaufig- keit am Rhein b e i Basel geringer ist (vgl. JahresabfluB m engen von 1850 bis 1900). D ieses Ergebnis stim m t mit den bisherigen U ntersuchungen im D onaugebiet iiberein.

Bel U ntersuchungen, die die Einw irkung von Baum aflnahm en auf die H aufigkeit und die Intensitat der H ochw asser eines F lusses klarstellen s o lle n , w erden die oben beschriebenen V erarbeitungen w ertvolle A nhalt- p un k te geben, bediirfen aber zu diesem Zw ecke noch der E rw eiterung durch U ntersuchungen iiber die A nderung d er H ochw asserdauer.

500 250 100 50 25 10 5 3 2 1 >/, Jahre

6400 6100 5750 5300 4670 3950 3520 3050 2870 2500 2150 m 3/sek 180 170 160 148 130 110 98 85 80 70 60 sl/k m 2.

Im W interhalbjahr (O ktober m it Marz) erreichen bzw. iiberschreiten die H ochw asser m it einer W iederkehr alle

500 250 100 50 25 10 5 3 2 1 V- Jahre

5020 4850 4560 4130 3770 3230 2870 2515 2260 1980 1720 m 3/sek 140 135 127 115 105 90 80 70 63 55 48 sl/k m 2.

Zur Bildung der H ochw asserstandshaufigkeit bei den derzeitigcn A bfluBverhaitnissen w erden aus d er zur Z eit giiltigen A bflufim engenlinie die zu den einzelnen H ochw asserm engen gehOrlgen P eg elstan d e genom m en.

Auf diese W eise ist es auch mOglich, fiir geplante A nderungen der Ab- fluBverhaitnlsse die dann zu erw artende H ochw asserstandshaufigkeit zu bestim m en.

Durch die A usschaltung grofier O berschw em m ungsgebiete durch K orrektionen m it H ochwasscrsChutzanlagen oder durch um fangreiche Ver- bauungen od er A bforstungen im E inzugsgebiet kom m t die Hochwasser- w elle rascher und grdfler, es wird also die H ochw asserhaufigkeit und -intensitat erhOht; durch R cgulierungen am A uslauf von Riickhaltebecken dagegen kann die H ochwasSerwelle abgeschw acht w erden (z. B. geplante B odenseeregullerung).

Um einen O berbllck zu bekom m en iiber die H aufigkeit der Hoch­

w asser in verschiedenen Z eitab sch n itten , w urde die Jahreshochw asser- haufigkeit fiir jed es Jah rzeh n t fiir sich g e b ild e t und In Abb. 2 d argestellt.

0,1 0,5 1 2 3 5 10 2025 30 U0 SO 60 80 W 150 200 250 300 W 0 500

V Jahre

Abb. 1.

Hochwasserspendenhaufigkeit U des Rhein bei Basel

a) Jahreshaufigkeit bj Haufigkeit Iw Winterhalbjahr Z) des Jnn bei Wasserbuiy i) der Ammer bei Weilheim U) der Jiier bei Kempten i) der liroler Men bei Staudach BJ der Ws bei Pfronten y

I I !

§ § i Abb. 2.

Die W asserm enge von 4000 m 3/sek und m ehr w u rd e bei sechs Hoch- w assern iiberschritten, und zw ar

beim HW vom 6. Juli 1817 mit 4790 m3/sek, 18. S eptem ber 1852 „ 5642

, 13. Ju n i 1876 . 5700 »

„ 3. S eptem ber 1881 „ 5280 .

„ 28. D ezem ber 1882 „ 4615 „ und , 16. Ju n i 1910 „ 4300

aiso zw eim al im Juni, einm al im Juli, zw eim al im S eptem ber und einm al

im D ezem ber, od er fiinfmal im Som m erhalbjahr (April m it Septem ber) und einm al im W interhalbjahr.

In d er letzten Spalte der Tabelle ist die durchschnittllche W iederkehr d er einzelnen H ochw assergruppen in dem B eobachtungszeitraum 1808 bis 1930 ( = 123 Jahre) berechnet.

Um die H ochw asserhaufigkeit bzw. -intensitat mit anderen Flufi- g eb leten yergleichen zu kOnnen, ist in A bb. 1 aus d er H ochw asserm engen-

Yerm ischtes.

E rlafi d e s p re u B is c h e n F in a n z m in is te rs , b e tr e ffe n d B e s tim m u n g e n ftir d ie A u sfflh ru n g v on B a u te n in H olz vom 10. Juli 1933(111.19.6200a/10).

N achdem d er Ausschufi fiir E inhcitliche technische Baupolizei- bestim m ungen im D eutschen Norm enausschufi die .B estim m ungen iiber die A usfiihrung von B auw erken aus H olz im H ochbau" (N orm blatt DIN 1052, V ertrieb: B euth-V erlag G. m. b. H ., Berlin SW 19) endgultig heraus- gegeben hat, w erden diese hierm it fiir Preufien mit W irkung vom 1. Sep­

tem ber 1933 fórmllch ln Kraft gesetzt. Die erforderlichen A bdrucke der B estim m u n g en 1) w erden dem nachst den A m tsblattstellen der R eglerungen und des Polizeiprasidium s Berlin zugehen. Die H erren Regierungs- prasldenten und den H errn P olizeiprasidentcn in Berlin ersuche ich, zu veranlassen, dafi die A bdrucke den A m tsblattern ais S onderdrucke bei- gefiigt w erden.

Die n euen B estim m ungen, die durch dlc B ckanntgabe im A m tsblatt m afigebende K onstruktlonsvorschriften im Sinne des § 11 d er nach der Einheltsbauordnung aufgestellten B auordnungen w erd en , treten an die Stelle der A bschnltte D I Ziffer 1 bis 7 und 10 (vgl. Runderlafi vom 25. Mai 1925 — II. 9. 1562 —) 2) und II b der Bestim m ungen iiber die bei H ochbauten anzun eh m en d en B elastungen und iiber die zulasslgen Be- anspruchungen der Baustoffe vom 24. D ezem ber 1919 — St. 6 . 588 — 3), die h ierm it ebenso w ie der Runderlafi vom 10. A ugust 1924 — II. 9. 542 — , betreffend A uslegung d er H ocłibaubelastungsbestim m ungen4), zum 1. S ep­

tem ber 1933 aufier Kraft g esetzt w erden. Der Erlafi w ird Im Z entralblatt der B auverw altung veroffentlicht.

■) Ais Sonderdruck zum Preise von 0,60 RM und 8 Pf. Postgeld zu beziehen vom V erlag W llh. E rnst & Sohn, Berlin W 8.

2) Ztrlbi. d. Bauv. 1925, S. 344. — 3) E benda 1920, S .4 5 . — J) Ebenda 1924, S. 302.

T a g u n g a u f d e r L e ip z ig e r B a u m e s s e . Im Rahm en der vom 27. bis 31. 8. stattlindenden Leipziger H erbstm esse wird am 28. 8. auf der Bau­

m esse der G en eralinspektor fiir das deutsche Strafienw esen SDr.=3ng. T o d t iiber den Stand der A rbeiten an dem Fernstrafiennetz berichten, das nach Adolf H itlers Pianen g e b a u t w erden soli. A uflerdem hat der Staats- sekretar im R eichsarbeitsm inisterium Dr. K r o h n zugesagt, ln einem V ortrage zu den Pianen Stellung zu nehm en, die im Rahm en der A rbeitbeschaffungs- mafinahm en durchgefiihrt w erden sollen.

Zuschriften an die Schriftleitung.

„ ) ' “ - V e r ( a h r e n zur B erech n u n g von F a ch w erk sta b en usw . I.

In dem in der Bautechn. 1933, H eft 9, S. 114, ver()ffentlichten Aufsatze von Sr.=3»g. K o m m e r e l l sind Form eln fiir die B em cssung von W echsel- staben angegeben, die u n ter Z ugrundelegung der F orderung gleicher Sicherheit fur alle B auteile a b g e le ite t w erden. In dem A ufsatze lautet

**S ^ D

Form el (7) a . = — •, w oraus durch A nalogie Form el (8) dn = ...-

V z u l V

a b g ele itet w ird. In Form el (7) w ird die S icherheit gegen ein e unzulassige V erform ung des B auteiles festgelegt, in F orm el (8) aber gegen (Dauer-) Bruch des B auteiles. Es ist m. E. nicht angangig, dann noch von gleicher Sicherheit zu sprechen.

Um in beiden Form eln die Sicherheit gegen Bruch zu erhalten, ware in (7) <fs durch aB zu ersetzen, so dafi Form el (10) lauten w iirde:

dB ( / dl ) ____ ,1B \ min 5 ^ j u ^ w ) niax 5

Cytaty

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