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Glückauf, Jg. 54, No. 20

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Berg» und Hüttenmännische Zeitschrift

Nr. 2 0 18. Mai 1918 54. Jahrg.

Lösbare Verbindungen der Schüsse von Schüttelrutschen.

V on In g e n ie u r F . W i l l e , B erlin.

(Schluß.) K n i e h e b e l v e r b i n d u n g e n .

Als e in e 'd e n E rschütterungen b eim -A rbeiten der S chüttelrutsche gut widerstehende, dabei aber doch leicht zu lösende R utschenverbindung h a t sich die in den Abb. 39 und 40 dargestellte Anordnung erwiesen, die von den Gebr. Hinselm ann in Essen in jüngster Zeit auf den M arkt gebracht worden ist, und bei der zum Verbinden

der Schüsse eine Kniehebelkupplung Verwendung findet.

Bei dieser Verbindung, die in dem wiedergegebenen Aus­

führungsbeispiel bei einer Rollenrutsche zur Anwendung gekommen ist, sind an den E nden der Schüsse die üb­

lichen Verstärkungsbleche a angeordnet, die sich m it ihren K anten aneinanderlegen. Über, die etwas über die Seiten des R utschenbodens hervorstehenden Lappen b

der Bleche a w ird die K niehebelkupplung geschoben und lediglich durch den Hebelanzug festgepreßt un d ge­

sichert. Die Kupplung selbst b esteh t aus dem Bügel c m it dem an dessen einem Ende um den Zapfen d schwing­

bar angeordneten Kniehebel e, dessen Nocken / sich beim Drehen des Kniehebels gegen die Lappen b legt. Der An­

schlag g am Kniehebel läß t zwar die Bewegung des Nockens / über dessen Mittellage senkrecht zu den Lappen b zu, verhindert aber gleichzeitig ein weiteres Ausweichen. W ährend nun der Nocken / die Lappen b in den Bügel c festpreßt, is t gleichzeitig durch die im Bügel vorgesehene Stellschraubeh dafür Sorge getragen, daß sich die K upplung nicht n ur den wechselnden Breiten der Lappen b an paß t, sondern auch der unver­

meidlichen A bnutzung folgen kann.

Einkerbungen in den Lappen er­

möglichen es, die Stellung der K upp­

lung zur S chüttelrutsche ein für allemal festzulegen. Zweckmäßiger­

weise sind dabei die Angrilfsflächen dei Nocken / als Schneiden, die der Stellschrauben h als Spitzen aus­

gebildet.

Bei welligem Liegenden oder wechselndem Einfallen is t bei den R utschenverbindungen eine gewisse Federung erw ünscht. Diese wird, wie die in den Abb. 41 un d 42 dar­

gestellte Ausführungsform einer Hinselm annschen Kniehebclkupp- lung zeigt, in einfacher Weise durch Einlegen eines federnden, schlitten­

artig zwischen dem Bügel c geführten Zwischenstücks i erzielt. Die E in­

stellung des Bügels c nach der Breite der Lappen b erfolgt auch hier m it Hilfe der Stellschraube h\ jedoch ist diese, etw a durch N u t u n d Stift, drehbar, aber fest m it dem Zwischenstück i verbunden. In dessen Bohrung ist ein Druckbolzen k geführt, dessen Längsbewegung durch Anschlag seines in einem Schlitz geführten D orns l be­

grenzt wird u nd der u n ter dem D ruck der Feder m

A bb. 40. G rundriß

d er K n ieh e b elv erb in d u n g vo n G ebr. H inselm ann..

(2)

310 G lü c k a u f Kr. 20

steht. Die Spitze des Druckbolzens k ist als Schneide

ausgebildet, um sein Abgleiten an den Lappen b zu verhindern.

Y V V 'f

A bb. 41. S e ite n an sich t

A bb. 42. . G ru n d riß

d e r K n ieh e b elv erb in d u n g m it F e d eru n g von G ebr. H in selm an n .

Bem erkenswert ist bei beiden Ausiührungsformen der H insehnannschen Kniehebelkupplung, daß stets m it einem einzigen Handgriff das Lösen oder Schließen der Kupplung erfolgen und dam it ohne weiteres auch die Rutschen Verbindung hergestellt oder gelöst werden kann.

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Abb. 44.

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3 !

A bb. 45.

A bb. 4 3 - 4 5 . K la m m e r verbin düngen v o n M arcus m it v ersc h ie d e n a rtig au sg eb ild eten S chußenden.

Ein weiterer Vorteil der Kupplung ist, daß bei ihr keine bei jeder R utschenverbindung für sich lös- und feststell­

baren Teile zur Verwendung gelangen, so daß kein Ver­

lust kleiner, loser Teile zu befürchten ist.

K l a m m e r v e r b i n d u n g en .

Eine Anzahl von Rutschenverbindurigen verwendet zum Verbinden der Schüsse Klammern, die gewöhnlich

an dem einen Schuß sta rr befestigt sind und einen W ulst des benachbarten Schusses umfassen. In der Verschluß­

stellung wird diese K lam m erverbindung dann durch Riegelstifte o. dgl. gesichert. Die Abb. 43 veranschau­

licht eine derartige, H erm ann Marcus in Köln geschützte Rutschenverbindung. An den; Ende des einen R utschen­

schusses ist am Außenumfang der W ulst a durch An­

nieten eines Flacheisens hergestellt, w ährend der benach­

barte Schuß eine entsprechende Rille b trägt. Das Ende des einen Schusses wird in das Ende des benachbarten von oben hineingelegt, so daß der W ulst a in die Rille b genau hineinpaßt und eine Längsverschiebung beider Schüsse gegeneinander verhindert. Die obern Enden der W ulst und Rilleneisen sind zu Augen c umgebogen. Durch jedes dieser an den Seitenwänden der Schüttelrutsche befindlichen Augen wird ein Riegelstift d hindurch­

gesteckt, wodurch die beiden Schüsse fest u nd haltbar m iteinander verriegelt sind. Um die Verbindung wieder zu lösen, braucht man nur die Stifte d beram zu­

ziehen, worauf siclr der eine Schuß vom ändern nach oben abheben läßt.

Bei der Rutschenverbindung von Marcus nach Abb. 44 ist der W ulst a als ein umgebogener R and ausgeführt, der in den zu einer Rille b gebogenen R and des benach­

barten Schusses hineinragt.

Bei den beiden vorgenannten Verbindungen gehen die Innenflächen, der Schüsse ohne vorstehende K anten

A bb. 46.

A bb. 48.

A bb. 46 - 4 8 . K lam m erv erb in d u n g e n von M arcus m it gleichen S chußenden.

g latt ineinander über. Dies ist nam entlich dann er­

wünscht, wenn die R utsche nach beiden Seiten fördern

soll. F ördert sie dagegen nur nach einer Seite, so genügt

auch die in Abb. 45 dargestellte Ausführungsform von

Marcus, bei welcher der an dem einen Schuß befindliche

W ulst a einfach aufgewalzt oder angeschweißt, die Rille b

(3)

18. Mai 1918 Gl ü c k a u f

311

in das anschließende Ende des benachbarten R utschen­

schusses eingepreßt ist.

Die in den Abb. 4 3 - 45 dargestellten R utschenver­

bindungen weisen den Nachteil auf, daß die beiden Enden jedes Schusses verschiedenartig ausgebildet sind.

Beim U m bau der R utsche müssen daher die Enden der einzelnen Schüsse stets in der gleichen Lage verbleiben, um eine schnelle Zusam mensetzung der R utsche zu er­

möglichen. Bleibt die Lage der einzelnen Schüsse un­

beachtet, so werden häufig einige davon erst noch e n t­

sprechend gedreht werden müssen, dam it sich die Ver­

bindung hersteilen läßt. Zur Beseitigung dieses Mangels h at Marcus die beiden Enden jedes Schusses vollständig gleichartig gestaltet. Sie tragen daher, wie Abb. 46 zeigt, je einen gleichen W ulst a, der die R utsche umgreift und von der Stoßfuge einen gewissen A bstand besitzt. Beide W ulste a ragen in die entsprechenden Rillen eines ge­

meinsamen Bandes b hinein, das an der Fuge um den R utschenstoß von außen herumgelegt wird. Das Band ist an jedem seiner obern E nden zu Augen j umgebogen, die m it den Augen d der umgebogenen R utschenränder überein stim m en und genau zwischen die .seitlichen Augen d hineinpassen. An jeder R utschenseite w ird noch ein Riegelstift e durch die drei Augen hindurchgesteckt und hierdurch die* feste Verriegelung der R utschenver­

bindung bewirkt. W erden die beiden aus Flacheisen her­

gestellten W ulste a unm ittelbar an den E nden der R u t­

schenschüsse, d. h. dicht an der Stoßfuge, angebracht (s. Abb. 47), so ragen die W ulste in eine gemeinsame Rille des herumgelegten Bandes b hinein. Bei der Aus­

führungsform nach Abb. 48 sind die Rutschenenden selbst

A bb. -1'.). S e n k re c h te r Q u e rsc h n itt d u rch die K lam me rv e rb m d u n g von N aß.

Abb. 50. A n sic h t v o n u n te n u n d S c h n itt n ac h der L in ie A - B -C in Abb. 49.

zu Wülsten a umgebogen; die in die Rille des um den R utschen­

stoß gelegten Bandes b hinein­

passen. Mit dieser gleichartigen Ausbildung der einzelnen Rut- schenschüsr.e ist aber der Nach­

teil entstanden, daß jede Ver­

bindung mehrere lose Teile be­

sitzt, die naturgem äß leicht verlorengehen. Falls daher keine Ersatzteile zur H and sind, kann sich der Aufbau der R utsche sta rk verzögern.

A bb. 51. S c h n itt n a c h d er L in ie D - E in

Abb. 49.

Die zahlreichen losen Teile verm eidet die von August Naß in Herne entworfene, für Pendelrutschen be­

stim m te Verbindung, bei der ebenfalls die einzelnen Schüsse durch Klam m ern lösbar zufam m engehalten werden. Bei ihr (s. die Abb. 49 — 51) sind an jedem Ende der einzelnen Schüsse querverlaufende Winkeleisen

a angebracht und an jedem W inkeleisen Klammern b

durch einen einseitig versenkten,

lo.

eil Niet e drehbar- befestigt, und zwar- sind die Klam m ern einm al rechts un d einmal links angeordnet, um jeden Schuß sofort einbauen zu können. Die K lam m ern b bestehen zweck­

mäßig aus Flacheiseu, die durch Niete m iteinander fest verbunden sind. An den freien E nden der Klammern sind Löcher- c vorgesehen, d eren|D urchm esser größer

Abb. 52. A bb. 53. S e n k re c h te r S eite n a n sic h t. Q u ersch n itt.

A bb. 52 u n d 53. R u tsc h e n v e rb in d u n g der G ew erk sch aft N o rd stern .

als der der m it ihnen in gleicher F lucht liegenden Löcher d in ■ den Winkeleisen ist. D urch die Löcher

c u nd d greifen die H aken der K etten, die zum Anf-

hängen der R utsche an den Stempeln dienen. Die Löcher d im Steg der W'inkeleisen a erhalten deshalb einen kleinern Q uerschnitt als die Löcher c, dam it die Klam m ern b beim Hin- und Herbewegen der R utsche nicht belastet werden. D er N iet e wird auch nicht belastet, weil er nicht durch beide W inkeleign, a geht.

Um zu verhüten, daß die Klam m ern herunterhängen und beim Hin- u nd H ertragen der einzelnen Schüsse abgestoßen werden, ist der in der Klam m er angebrachte Bolzen / m it einer K ettenöse versehen, die durch Ver­

m ittlung einer K ette den S tift g trägt. Die Klam mern werden dann nach Einstecken dieses Stiftes in die Löcher d der W'inkeleisen a in ihrer Lage gehalten.

Zu den K lam m erverbindungen kann auch die in den Abb. 52 und 53 dargestellte R utschenverbindung der Gewerkschaft Zeche N ordstern in H erzogenrath gezählt werden. Bei dieser für R ollenrutschen be­

stim m ten Verbindung sind an den an den seitlichen Enden der Schüsse befestigten Leisten a Hohlzapfen­

hälften b angeordnet: Über diese wird eine runde Hülse

c geschoben u nd dadurch die Vereinigung der beiden

benachbarten Schüsse hergestellt. Die H ülse c ist an

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312 G l ü c k a u f Nr. 20

ihrer Außenseite als Lager für eine der Laufrollen d der R utsche ausgebildet. Auf beiden Seiten ihrer Nabe trä g t die Laufrolle A nsätze e, die dem Z u tritt von Verunreinigungen zu der Lagerfläche verhüten sollen.

Im Inn ern der Laufrolle is t ein H ohlraum ausgespart, der zur Aufnahme von konsistentem F e tt für die Schm ierung des Lagers dient. Die Laufrollen d werden auf der H ülse c gegen seitliche Verschiebung durch die in die H ülse eingeschraubte Scheibe '/ gesichert.

Der Schraubenbolzen g befestigt die H ülse c, die Scheibe / un d die Laufrolle d an den Leisten a. D a deren äußere K anten etw as abgeschrägt sind, können sich die Schüsse bei unebenem Liegenden selbsttätig en t­

sprechend einstellen.

Die in den Abb. 43 - 53 dargestellten K lam m er­

verbindungen haben meines W issens keine nennens­

werte V erbreitung gefunden. Die Gründe hierfür dürften vor allem in dem ihnen anhaftenden grund­

sätzlichen Mangel zu erblicken sein, daß in jeder K lam m er Verbindung zwischen den ineinandergreifenden Teilen naturgem äß ein geringes Spiel bleibt, das vor­

handen sein m uß, dam it die Verbindung m it der er­

forderlichen Schnelligkeit und Sicherheit hergestellt werden kann. Dieses Spiel in den einzelnen Ver­

bindungen vergrößert sich naturgem äß im Laufe der Zeit beim Arbeiten der R utsche. D adurch en tsteh t nicht nur ein äußerst starkes, störendes Geräusch, sondern es wird auch eine schnelle Zerstörung der verbindenden Teile herbeigefühlt. Die Förderw irkung der R utsche nim m t ebenfalls, je größer das Spiel in den einzelnen Verbindungen wird, stetig ab, d a die letzten Schüsse einen viel kleinern Weg zurücklegen als die dem Antrieb zunächst liegenden.

K e i l v e r b i n d u n g e n .

Diese Ü belstände vermeiden von den ohne Aus­

nutzung des Rutschengew ichtes wirkenden Verbin­

dungen außer den Bolzen- und Kniehebelverbindungen

Abb. 54. S en k rec h ter Q u ersch n itt* A bb. 55.

A bb. 54 u n d 55. K eilv erb in d u n g von M arcus.

noch diejenigen, bei denen zum Zusam m enhalten der Schüsse die Keilwirkung ben u tzt wird. Von diesen K eilverbindungen besitzt die von H erm ann Marcus in Köln entw orfene (s. die Abb. 54 und 55), die den K lam m erverbindungen desselben Erfinders sehr ähnlich

ist, an den E nden der Schüsse W ulste a, die aber an ihren innern K anten m it Abschrägungen b versehen sind, so daß also je zwei eng aneinander liegende W ulste a zusammen eine ; chwalbenschwanzförmige Gestalt z< igen. Die beiden W ulste, die in ihrer Längsrichtung etw as Anzug haben, werden an ihren geraden Strecken durch aufgeschobene gerade, schwalbenschwanzförmig ausgehöhlte Leisten c fest zusammen gehalten, wodurch die Schüsse ohne jede weitere Verriegelung sicher, aber doch leicht lösbar m iteinander verbunden sind. In ­ folge der keilförmigen G estalt der W ulste un d Hohl­

leisten bleibt die Verbindung auch bei der A rbeit der R utsche fest. Die W ulste a besitzen an den runden R utschenecken keine Abschrägungen, dam it sich die Hohlleisten c gu t auf die W ulste aufschieben lassen.

Bei der in den Abb. 56 u n d 57 dargestellten R u t­

schenverbindung von Friedrich D ünschede in Hom ­ berg (Rhein) is t das eine E nde der zu verbindenden Schüsse an seinem Boden m it einer Öffnung versehen, die sich nach u n ten zu verengt. Rings um diese Öffnung ist der R utschenbcden durch die m it ihm durch Niete verbundene P la tte a versteift, deren sich m it der Rutschenbodenöffnung deckende Öffnung ebenfalls nach unten zu enger wird. Am ändern E u d e : jedes Schusses befindet sich ein stark er Zapfen b, der m ittels der flanschenartigen V erbreiterung c am Rutschenboden befestigt ist. D er Zapfen b erh ält hierdurch einen solchen H alt, daß er auch bei einem starken seitlichen Druck nicht von dem Schuß abgeschert oder abgerissen werden kann. D er Flansch c en tspricht in seiner Größe der R utschenbodenöffnurg und ist dem entsprechend kegel­

förmig gestaltet. W ird beim Zusam m enbau der Schüttel­

rutsche der Zapfen des einen R utschenschusses in die Bodenöffnung des benachbarten Schusses hinein­

geschoben un d hierauf in ein im Zapfen b befindliches Loch der Keil d getrieben, so p reß t sich der Flansch c des Zapfens b kräftig in die Bodenöffnung des ändern R utschenschusses ein. Auf diese Weise werden die m it ihren E nden einander übergreifenden beiden Schüsse fest m it­

einanderverbunden. Ebenso können auch durch Herausschlagen des Keils d die beiden Schüsse in wenigen Augenblicken wieder gelöst werden.

Denselben Grundgedanken, nämlich nu r am Boden der zu vereinigenden R utschenschüsse die Verbindungsm ittel anzuordnen un d diese in ihrer Schlußlage durch einen Keil zu sichern, b en u tzt auch die in den Abb. 58 und 59 wiedergegebene Verbindung von Julius Müggen­

burg in Essen. H ier sind an den E nden eines jeden Schusses P latten a u nd b unterhalb des R utschen­

bodens befestigt. Die P la tte a ist an ihrem äußern Ende winklig umgebogen, die P la tte b stufenförm ig ausgebildet und m it einem dem abstehenden, schwach keilförmigen Schenkel der P la tte a entsprechenden Schlitz ver­

sehen. Beim Aufeinanderlegen der Schüsse greift daher die P la tte a durch die P la tte b hindurch un d klem m t sich m it Hilfe des schwach keilförmigen Schenkels selbsttätig

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Abb. 56. A bb. 57.»

S en k re c h te r Q u e rsc h n itt S e n k re c h te r L ä n g ss c h n itt d u rch die K e ilv erb in d u n g v o n D ünschede.

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S eite n an sich t.

(5)

18. Mai 1918 G l ü c k a u f 313

fest.jü* Außerdem wird die Verbindung noch durch den Keil c gesichert.

Die durch die Abb. 60 und 61 gekennzeichnete, für R ollenrutschen und für Pendelrutschen verwendbare Verbindung von W ilhelm Stach in B uer b en u tzt eben­

falls die W irkung eines Keils zur Vereinigung der R u t­

schenschüsse, ohne dabei ihr Gewicht heranzuziehen.

p = = = = = * - - - p ^

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Abb. 58. S en k rec h ter L ä n g ss c h n itt. .

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A bb. 59. A n sic h t vo n u n te n .

A bb. 58 u n d 59. K e ilv erb in d u n g v o n M üggenberg.

Bei dieser Verbindung werden die E nden der zu ver­

bindenden Schüsse ineinandergelegt. Über die hier­

durch ebenfalls aufeinanderhegenden seitlichen Ab­

biegungen a der beiden Schüsse wird von der Seite her eine U-förmige K lam m er b geschoben und ein Keil c oberhalb der Abbiegungen a in die K lam m er einge­

trieben. D er Keil muß m it seinem spitzen Ende der F örderrichtung zugewandt sein. D am it die K lam m er b sich nicht verschieben kann, is t eine W arze d vorgesehen, die in eine Ausnehm ung der A bbiegung a greift. W ährend

des A rbeitens der R utsche wird sich daher d er Keil c bei den heftigen Stößen nach links, d. h. in der Förder­

richtung, selb sttätig eintreiben; w ährend der sanften Bewegung der R utsche nach rechts t r i t t aber keine um gekehrt gerichtete M assenwirkung im Keil auf.

R utseheitt’crbindungCM zum gleichzeitigen lösbaren F esthalten anderer, m it der R utsche zu kuppelnder Teile.

In jüngster Zeit sind die Kupplungsglieder bei den R utschenverbindungen nicht nur zum Verbinden der Schüsse, sondern auch dazu verw endet worden, andere, m it der R utsche zu kuppelnde und für ihren B etrieb erforderliche Teile lösbar festzuhalten. Auf diese Weise werden beim Um bau der R utsche infolge der hierbei

erfolgenden Trennung der Schüsse auch sogleich jene ändern Teile von der R utsche gelöst.

So sind beispielsweise nach einem Vorschlag von A lbert Schwesig in B uer die am un tersten Schluß einer schräg ab w ärts fördernden R utsche . angeordneten F angarm e lösbar m it den Kupplungsgliedern der Schüsse verbunden. Diese am un tersten Schuß sitzenden Fangarm e ragen quer au s dem Rutschenprofil so weit heraus, daß sie in die Stem pelreihen des Ausbaues hineinfassen und sich beim Lösen irgendeiner Verbin­

dung h in ter diese Stem pel legen, wodurch ein Vor- schleudem des abgelösten un tern Teils der R utsche verhindert wird. B isher waren die Fangarm e durch

A bb. 62. G ru n d riß d er R u tsc h e n v e rb in d u n g v o n Schwesig.

N iete m it dem u ntersten Schuß dauernd verbunden, der sich dadurch für die Beförderung als sehr sperrig erwies. W urden außerdem die Fangarm e, wie es häufig vorkom m t, wiederherstellungsbedürftig, so m ußte der ganze Schuß zutage gebracht werden, weil die Aus­

besserung nur in der W erkstatt- möglich war. Diese N achteile werden durch die A nord­

nung von Schwesig vermieden, die in Abb. 62 veranschaulicht ist. H ier sind die durch die Augen b u n d c der beiden zu verbindenden Schüsse gesteckten Verbindurigsbolzen a um die B reite des F angarm s ¿verlängert.

Dieser besitzt ebenfalls Augen e, durch die die Bolzen auch hin­

durchgreifen. Somit wird der Fang- arm d von den Kupplungsbolzen a der Verbindung m it erfaßt un d gehalten. E r kann ohne Schwierigkeiten aus­

gewechselt werden und is t an jeder Verbindung ohne weiteres anzubringen. L ö st sich eine Verbindung jenseits des F angarm s d, gegen die F örderrichtung gesehen, so fällt d er abgelöste Teil der R utsche m it dem Fangarm gegen die Stem pel / und g u n d wird so von diesen festgehalten.

Zu dieser Gruppe von lösbaren S chüttelrutschen­

verbindungen kann m an auch die in den Abb. 32 u nd 33 dargestellte Bolzenverbindung zählen, bei der die Ver­

bindungsm ittel zweier Schüsse gleichzeitig von einem die L aufräder der Rollenrutsche tragenden, die beiden Schüsse dicht' umgreifenden Verstärkungsblech fest­

gehalten werden.

A bb. 60. S en k rec h ter Q u e rsc h n itt. A bb. 61. S eite n an sich t.

A bb. 60 u n d 61. K eilv erb in d u n g v o n S ta c h .

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314 G l ü c k a u f x __________ Nr. 20

Beobachtungen über den natürlichen Wetterzug in zerklüftetem Grestein und seine Rückwirkung auf die Temperatur der Grundluft.

Von V erm essungsingenieur a . D. Chr. M e z g e r, G ernsbach (M urgtal).

(F ortsetzung.)

D ie S t o l l e n t e m p e r a t u r in i h r e m V e r h ä l t n i s z u r

B o d e n t e m p e r a t u r.

Vor d er B etrachtung der T em peraturverhältnisse sei die vielleicht la u t werdende F ra g e 'b e a n tw o rte t, ob denn so geringfügige Luftbewegungen, wie sie sich m ittelbar im Stollen der Felsenquelle nachweisen lassen, die T em peratur überhaupt in fühlbarer Weise zu beein­

flussen vermögen. Die A ntw ort darauf gibt ohne w eiteres ein Vergleich der in Zahlentafel i enthaltenen Angaben der T herm om eter .2 und 3, von denen das eine a n .d e r H interw and der Schieberkam m er, das andere im Stollen­

eingang aufgehängt w ar, und zwar beide annähernd in gleicher Höhe und som it auch in gleichem A bstand von der Bodenoberflächc wie von der Vorderwand der Schieber- und W asserkam m er. W äre die T em peratur im Innern des Bauwerks ausschließlich durch die W ärm e­

leitung bedingt,, so m üßten die beiden T herm om eter annähernd die gleiche T em p e ratu r anzeigen, in W irk­

lichkeit weichen aber ihre Angaben an den m eisten B eobachtungstagen ganz erheblich voneinander ab;

am 14. Ja n u a r und am 12. J u n i 1904 lag die T em peratur ' im Stolleneingang um zwei volle Grade höher a ls'in der Schieberkamm er. F ür diese auffällige- Verschiedenheit der T em peratur ist kein anderer G rund zu erkennen als die verschiedene Lage der beiden T herm om eter zu den oben nachgewiesenen L uftström ungen: T h erm o­

m eter 3 befand sich m itten in der Strom bahn, w ährend T herm om eter 2 seitlich davon vollständig im W in d ­ schatten lag, von der durch den Stollen aus- u nd ein­

ziehenden L uft also nicht b erü h rt wurde.

Zu einem ähnlichen Schluß gelangt m an, wenn m an die Angaben der Therm om eter 6 und 7 m iteinander vergleicht. Diese wichen im allgem einen n u r bei a u s ­

z i e h e n d e r L u ft um nam hafte B eträge voneinander ab, in diesem Falle blieb ab er das an der H interw and des Stollens aufgehängte T herm om eter 6 außerhalb, der Bahn des in Form eines dünnen, schräg nach vorne ge­

richteten Strahls aus der F irstk lu ft austreten d en L u ft­

strom es; die beobachteten U nterschiede zwischen der T em peratur-in der K lu ft un d der im h in tersten Teil des Stollens müssen also gleichfalls irgendwie m it dem Luftzug zusam m engehangen haben. W ar dieser ein­

w ärts gerichtet, so m ußte die gesam te Stollenluft an .der Bewegung teilnehm en und diese also auch an der H interw and des Stollens fühlbar werden. D am it e n t­

fällt dann der angegebene G rund für einen verschiedenen S tand der T herm om eter 6 und 7.

Auch sonst m acht sich der Einfluß des Luftzuges auf die S tollentem peratur noch in verschiedener Weise bem erkbar, so z. B. in dem Maß der j ä h r l i c h e n T e m p e r a t u r s c h w a n k u n g . Den in Z ahlentafel 2 aufgeführten durchschnittlichen Jahresschw ankungen der S tollentem peratur habe ich nachstehend die bei München in den gleichen A bständen von der Eidoberfläche ge­

fundenen m ittlern Schwankungen der B o d e n te m p e ra tu r1 gegenübergestellt.

N um m ern der A b sta n d d. B e - ß e o b a c h t u n g s - o b n eh tu n g so r te o t t e im S to lle n v o n d er E rd- d. F e ls e n q u e lle oberflH cho

2

3 4 5 6 7

2.50 2.50 4,20 6,80 9,60 8,80

S c h w a n ­ k u n g e n der

S to lle n - tem p eratu r

0 C 6,8 7.3 3,0 2.4 2,2 l;6

S c h w a n ­ k u n g en der

B o d e n ­ tem p er a tu r b. M ü nchen

° c 7.8 7.8 4,0 1.7 0,6 0,8

U n te r sc h ie d d er S c h w a n ­ k u n g e n im S t o lle n und

im B o d e n

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s. G lü ck a u f 1916, S. 1013.

Z ah len tafel 2.

T e m p e r a t u r e n - i m S to lle n .

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im S to llen cin g a m r, T h e rm o m e te r. 3

im S to lle n b e i 9m , T h erm o m eter 4

im S to lle n bei 1,35 m , T h e rm o m e te r 5

am S to lle fte n d e , T h e rm o m e te r 6

in d er F ir s t k lu ft , T h e r m o m e te r 7

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a PC gtriarsle höchste mittlere rerlamie höchste mildere geringste höchste mittlere giritcil«

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1903 9,4 9,7 ;:;,W 7,3 13,5 10,4

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1904 9,4 9,7 5,5 12,0 8,’s 6,5 13,5 10,0 8,4 10,8 j 9,6 8,5 10,4 9,5 8,5 1 0 , 1 9,3

1905 9,5 9,6 5,8 12,3 9,1 7.0 14,5 1 0 , 8 8 , 2 10,6 ! 9,4 7,8 10,0 8,9 8 , 0 .9 ,6 8 , 8

1900' 9,5 9,6 6,3 12,0 9,2 7,5 13,4 10,5 8,6 10.7 j 0,7 8,8 ■10,2 0,5 8 , 8 10,0 9,4

1907 9,4 9,6 6,0 11,8 8,9 6,4 14,0 10,2 8,0 11,0 9,5 8,5 10,8! 0,7 8,4 10,3 9,4 8,1 9,6 8,9

1908 9,3 9,6 5,0 12,0 8,5 6,5 13.0 9,8 8,0 11,0 9,5 8,7 I I , 0 9,9 8,5 10,1 9,3 8 , 0 9,5 8 , 8

Im D u rc h sc h n itt 5,7 12,0 8,9 6,9 13,7 10,3 8,0 11,0 9,5 8,5 10,8: 9,7 8,4 10,3 9,4 8,3 9,6 9,0

D u rc h sch n ittlich e b '- W j i

jä h rlic h e Schw an­ 6,8 7,3 3,0 2,4 i 2,2 1,6

ku n g

G rö ß ter U n te r­

schied cler 0,7 -'riVS.L'-v.- 1,0 0,0 0,5 i 0,9 0,6

Ja h re s m itte l

Ü b erschuß ü b e r die ~

m ittle re B oden- 0,2 1,2 0,4 0,6 i 0,3 0,1 -

te m p e r a tu r !!

(7)

13: Mai 191.8 G l ü c k a u f '315

Wie m an sieht, sind die Schwankungen der L u ft­

tem peratu r in der Schieberkam mer, im Stolleneingang u nd in der Stollenm itte beträchtlich schwächer, im hintern Teil des Stollens u n d in der F irstk lu ft aber weit stärk er als die Schwankungen der B odentem peratur bei ruhender G rundluft1. Diese Abweichungen wird m an in der H auptsache wieder auf die im Stollen fest­

gestellten L uftström ungen zurückzuführen-haben.

Vergleicht m an die in Zahlentafel 2 für die ver­

schiedenen Beobachtungsorte abgeleiteten m i t t l e r n T e m p e r a t u r e n u n te r sich, so findet m an Unterschiede bis zu 1,4°, dagegen h a t sich bei den Beobachtungen in München, H am burg und Königsberg übereinstim m end ergeben, daß die m ittlere B odentem peratur bis zu der hier in Frage kom menden Tiefe von 10 m in jedem A bstand von der Erdoberfläche nahezu .gleich ist; die festgestellten Unterschiede gehen innerhalb des Tiefen­

abschnitts von 1 —10 m nicht über 0,3° hinaus2. Auch in dieser H insicht m acht sich also der Einfluß der L u ft­

bewegung geltend.

Die früher durchgeführte U ntersuchung über die m ittlere B odentem peratur3 ermöglicht sogar, den Einfluß des Luftzuges auf die S tollentem peratur nach Maß und R ichtung ziemlich genau zu bestim m en. Aus den dort m itgeteilten Zahlen ergibt sich die m ittlere Boden­

tem p eratu r im D urchschnitt von W ald und Feld, wie sie für die anv W aldrandc entspringende Felsenquclle in Frage kom m t4, für 245 m Seehöhe und 49° 10' nörd­

licher B reite — diese Zahlen bezeichnen die Lage des Stollens — zu 9,1°. U nter diesem Maß bleibt die Tem ­ p eratu r in der F irstk lu ft um 0,1° und die J envperatm in der Schieberkam m er um 0,2° zurück, w ährend die T em peratur im Stollen um 0,3 - 1,2° darüber hinaus­

geht. Die m ittlere L u fttem p eratu r b eträ g t in Metz m it 180 m .Seehöhe 9,4°, für die.um 65 m höher liegende

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1904

Jan. Febr. März A pril Mai Ju n i J u /i Aug. Sept. OHt. Nov. Dez.

A bb. 5. T e m p e ra tu rg a n g im J a h re

Felsenquelle kann sie nach meinen frühem U nter­

suchungen6 um 0,5° niedriger, also zu 8,9° angenommen werden. D am it stim m t die m ittlere T em peratur der Schieberkam m er genau überein. Man darf dies als einen Beweis dafür ansehen, daß auch die abgeleitete m ittlere B o d e n te m p e ra tu r auf die vorliegenden Verhältnisse zutrifft. H ieraus folgt dann, daß der Luftzug die m ittlere

1 D ie T em p e ra tu r b e o b a c h tu n tfe n b e i M ünchen sin d u n ter V e r ­ h ä ltn is se n v o rg en o m m en w o rd en , d ie ein en n e n n en sw e rten L a iftzu g im B o d e n a u s sc h lo ss e n .

2 s . G lü ck a u f 1915, S. 1015.

» s. G lü ck a u f 1917. S. 691 ff. cVkii«..«

4 D ie B o d e n o b e r flä c h o Ist ü b er dem h m te r n l e i l d es S to lle n s b e w a ld e t, ü b er d em v o r d e m T e il frei.

5 s. G lü ck a u f 1915. S. 1047.

T em peratur in der F irstk lu ft und in der Schieberkam m er nicht fühlbar beeinflußt haben kann, daß er dagegen die T em peratur im Stollen etw a um 0 ,3 - 1 ,2 ° erhöht hat. Von dieser T em peraturerhöhung muß m an unter, den in den Abb. 1 - 3 dargestellten V erhältnissen a n ­ nehmen, daß sie in der H auptsache auf A r b e its w ä r m e zurückzuführen ist, die innerhalb des Stollens erzeugt wird, daß sie also irgendwie m it W i d e r s tä n d e n zu- sam.menhängt, die der Luftzug im Stollen zu über­

winden hat. D as den Stollen durchström ende W a s s e r kann nicht die Ursache dieser Erwärmung, sein, da seine T em peratur n ur 0,3° über der m ittlern B odentem peratur liegt. E s kann wohl zu der Erw ärm ung der L u ft bei­

tragen, verm ag aber ihre T em peratur selbstverständlich nicht über seine eigene hinaus zu steigern. Auch aus der reichlichen K o n d e n s a t io n v o n W a s s e r d a m p f , die im Stollen zu beobachten ist, läß t sich der Überschuß der S tollentem peratur über die B odentcm peratur nicht erklären. Soweit sich der Dampf, der im Stollen in tropfbar-flüssiges W asser übergeht, dort^ entwickelt, gleicht sich der W ärm egewinn bei der K ondensation restlos aus gegen den W ärm everbrauch .bei der Ver­

dunstung; auf der ändern Seite muß die W ärm e, die dem Stollen im Sommer m it dem aus der äußern A tm o­

sphäre einziehenden W asserdam pf zugeführt wird, durch die ihm im W inter m it dem ausziehenden D am pf e n t­

zogene W ärm e annähernd aufgewogen werden. Aber selbst wenn m an annehm en wollte, daß das zufließende W asser u nd der einziehende D am pf dem Stollen m ehr W ärm e bringen, als das abfließende W asser und der aus- ziehendc D am pf m itnehm en, bliebe im m er noch unver­

ständlich, warum sich dieser W ärm egewinn auf die einzelnen A bschnitte des Stollens und auf die Vor­

kam m er so ungleich v erteilt. Die hohe Tem peratur, die für den Stolleneingang gefunden wurde, lä ß t sich also nicht auf K ondensations­

wärm e zurückführen. Demnach dürfte es sich verlohnen, auf die T em peraturverhältnisse im Stollen etwas näher einzugehen un d die. F eststellung zu ver­

suchen, in welchem Grade die T em peratur der Stollenluft durch den W etterzug u nter verschie­

denen U m ständen beeinflußt w ird und auf welchen p hy si­

kalischen Vorgängen u nd Zu­

sam m enhängen dieser Einfluß beruht.

In den Abb. 5 un d 6 ist der zeitliche T em peratur­

gang an den verschiedenen Punkten des betrach teten

W etterweges durch Scha Minien dargestellt; die über

den einzelnen Linien eingetragenen Zahlen geben die

Num m ern der Beobachtungsorte an, auf die sich die

Linien beziehen. Die Jah re 1904 un d 1908 sind für die

bildliche D arstellung des Tem peraturganges gew ählt

worden, weil in jenem am häufigsten b eobachtet worden

ist u nd in diesem die Beobachtungen an 7 P u n k ten ,

gegen 4 im Jah re 1904, vorgenommen worden sind; in

dem einen Ja h r sind die Beobachtungen im zeitlichen,

in dem ändern jm räumlichen Sinne am vollständigsten,

(8)

316

G l ü c k a u f

Nr. 20

Z ur Kennzeichnung der weiten Zeitabstände, in denen die Beobachtungen im Jah re 1908 einander folgen, sind in Abb. 6 die beobachteten Punkte der Schaulinien durch kleine Kreise hervorgehoben; die geraden Ver­

bindungslinien dieser Punkte können den tatsächlichen T em peraturgang selbstverständlich n u r in grober An­

näherung wiedergeben. In dieser H insicht v erm ittelt Abb. 5 eine zutreffendere Vorstellung, da­

gegen lä ß t Abb. 6 die U nter­

schiede zwischen dem Tem pera­

turgang der einzelnen Punkte des W etterweges und den Uber­

schuß der Stollen tem p eratu r über die norm ale, aus Seehöhe und geograpnischer B reite abgeleitete B odentem peratur, die in dem Schaubild durch eine wagerechte Linie angedeutet ist, schärfer hervortreten. Der T em peratur­

gang in der F irstk lu ft is t in Abb. 5 n u r für die Zeit von E nde April bis M itte September dargestellt, in Abb. 6 sind der D eutlichkeit wegen die Schau­

linien für die Beobachtungs­

punkte 1 und 5 weggelassen wor­

den; der T em peraturgang dieser Punkte wird durch die Schaulinien 2 und 6 in ziemlich guter Annäherung m it dargestellt. In Abb. 6 ist des Vergleiches wegen noch die aus den Beobachtungen bei München abgeleitete B odentem peratur für 4,20 m Tiefe eingetragen.

während er sich im Boden m it wachsender Tiefe ver­

zögert; er-erfolgt in 2,50 m Tiefe durchschnittlich um 2 Monate, in 9 m Tiefe um volle 6 Monate später als im Freien. H ier fällt er in Ansehung der M onatsm ittel bekanntlich in die Monate Ja n u a r u nd Juli, in dieser H insicht ergibt sich dem nach eine weitgehende Über-

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Jan. iebr: März April Mai Ju n i Juli Aug. Sept.

A bb. 6. T e m p e ra tu rg a n g im J a h re 1908.

Oi(i Nov. Oez.

einstim m ung zw ischenjder Stollenluft u nd der Außen­

lu ft und ein auffälliger Gegensatz zwischen Stollen- tem p eratu r und B odentem peratur.

Um die Zeit d er T em peraturum kehr erreicht auch der T em peraturunterschied zwischen den beiden Enden Z ahlentafel 3.

M o n a ts m itt e l d e r L u f t t e m p e r a t u r im S to lle n f ü r d a s J a h r 1904.

M onate

S cliie b e r k a m m er S to lle n e in g a n g S to lle n b e i 13,5 m S to lle n e u d e F i r s t k l u ft L u ft­

tem p er a tu r in M etz

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Z a h l der B e o b a c h ­ tu n g e n

M onats- m itte l

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Zahl d er B eo b a ch ­ tu n g en

M onats­

m itte l

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Z ahl der B e o b a c h ­ tu n g en

M onats­

m itte l

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Z ahl der B eo b a ch ­ tu n g e n

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Z ahl der B e o b a c h ­

tu n g en

M onats- m itte l

OC

J a n u a r . . . . 8 5,9 12 1,1 . 12 8,5 4 8,7 0,0

F e b r u a r . . . 10 7,1 12 7,7 12 9,0 2 9,1 3,5

M ä r z ... 10 7,2 10 7,9 10 9,2 8 9,2 A 9

A p ril . . . . 9 9, 2 9 9, 7 7 . 8 ,7 " 9 9,1 9 8,8 10,9

Mai . . . 7 10,4" 8 11,7 6 9,6 8 9,6 8 8,8 14,4

J u n i ... 6 11,4 7 12,6 7 10,2 6 9,7 7 8,9 17,0

J u l i ... 3 11,8 3 13,3 3 10,6 3 10,1 3 9,0 21,1

A u g u st . . . . 3 12,7 3 12,7 3 10,7 3 10,1 3 9,2 17,7

S ep te m b er . . 3 11,0 7 12,0 7 10,4 9 9,8 8 9,4 13,2

O k to b er . , . . 9 10,2 10 9,7 10 9,5 9 9,7 10,1

N o v em b er . . 8 8,1 8 8,8 9 9,3 9 9,0 9 9,1 9,4

D ezem b er . . 6 7,2 6 8,1 6 8,8 7 8,6 i 8,8 3,6

An der H and der beiden- Abbildungen un d auch aus der Zählentafel 3 lä ß t sich noch ein w eiterer be­

m erkensw erter U nterschied zwischen dem Gang von S tollentem peratur und B odentem peratur aufzeigen. Der Tem peraturgang erreicht seine Grenzwerte fa st zu gleicher Zeit in der Schieberkam m er, in der Stollen­

m itte und am Stollenende, im Ja h re 1908 auch am Stollenanfang, und zw ar im Ja n u a r und im Ju li oder August, der zeitliche E in tritt der T em peraturum kehr ist also innerhalb des Bauwerks unabhängig von dem A bstand der betrach teten Orte von der Bodenoberfläche,

des Stollens, dem in den Abb. 5 und 6 der gegenseitige A bstand der Schaulinien 3 und 6 entspricht, sein größtes Maß; seinen kleinsten W ert h a t dieser U nterschied in den M onaten A pril/M ai und O ktober/N ovem ber. Es is t zu erw arten, daß die tiefern Gründe für die be­

sprochenen ungewöhnlichen T em peraturverhältnisse am besten erkennbar werden, wenn man die T em peratu r­

verteilung im Stollen um die Zeit der T em peratur­

um kehr näher b e tra c h te t un d sie m it derjenigen v er­

gleicht, die bei schwachem oder bei aussetzendem L uft­

zug vorliegt. Von dieser Erw ägung ausgehend, habe

(9)

18. Mai 1918 G l ü c k a u f 317

ich in Abb. 7 die räumliche T em peraturverteilung im , Stollen für je einen Tag des kältesten und des w ärm sten Monats der Jah re 1905 und 1908 sowie der den m ittlern T em p eratu rstan d der beiden Jah re einschließenden Monate dargestellt. In dieser Abbildung sind die Tem ­ peraturen als. O rdinaten aufgetragen; die über dei

211.05

2— A>-4°

2,0 <22

5.2'

26.4.05

59 5,) 55

25.5. OS

\f0.0 Ü6 A-11°

3,2

23JO S a o ^A=i5o

74 1/02

7 6 5 V 3 2 /

Abb. -7. R ä u m lich e T e m p e ra tu rv e rte ilu n g im Stollen.

Abszissenachse eingetragenen Zahlen geben die wage­

rechten A bstände der Beobachtungsorte voneinander an, die d aru n ter stehenden Zahlen die N um m ern dieser Qrte nach Abb. I. Auf die S tollentem peratur beziehen sich die ausgezogenen Schaulinien; die beobachteten P unkte sind darin durch kleine Kreise bezeichnet, die T em peraturen in Zahlen beigeschrieben. Wo auf der dem- B eobachtungsort 3 entsprechenden O rdinatenlinic zwei K reise eingezeichnet sind, gilt der untere für die Schieber­

kam m er, also den B eobachtungsort 2; wo auf dieser Linie nur e in K reis eingetragen ist, fallen die Tem ­ peraturen für beide O rte zusamm en. Die über den Schaulinien stehenden Pfeile deuten die Richtung, die beigeschriebenen Zahlen die S tärke des Luftzuges an, wie sie in der F irstk lu ft beobachtet worden ist; das Fehlen des Pfeiles zeigt an, daß an dem betreffenden Tage keine Luftbew egung wahrzunehm en war. Über, den einzelnen Schaubildern ist der B eobachtungstag angegeben.

Um die T em peraturverhältnisse im Stollen u n m ittel­

bar m it denen vergleichen zu können, die in Böden ohne w eite H o h lrä u m e 'u n d ohne nennensw erte L u ft­

bewegung gefunden worden sind,' habe ich in Abb. 7 noch die B odentem peraturen für die der Lage der Stollen­

achse entsprechenden Tiefen eingetragen, und zwar auf G rund der früher besprochenen Beobachtungen in

Bogenhausen bei München1; die dabei erhaltenen Schau­

linien sind in der Abbildung gestrichelt. Das langjährige M ittel der B odentem peratur in Bogenhausen stim m t m it der m ittlern L ufttem p eratu r in der F irstk lu ft des Stollens fast genau überein; m an w ird sonach annehmen dürfen, daß der jährliche Gang der B odentem peratur bei München von dem bei Metz nicht erheblich a b ­ weicht2, die gestrichelten Schaulinien in Abb. 7 also den Verlauf der B odentem peratur seitlich von der Felsen­

quelle, sow eit er nich t durch den Luftzug im Boden stärk er beeinflußt wird, ziemlich zutreffend wiedergeben.

Bei der B etrach tu ng der Abb. 7 d arf nicht über­

sehen werden, daß für die R ichtung un d die Stärke des Luftzuges nicht das T em peraturgefälle innerhalb des Bauwerkes, sondern der U nterschied zwischen der jeweiligen m ittlern T em p eratur der an d er Bewegung beteiligten G rundluft un d der gleichzeitigen m ittlern T em peratu r der A ußenluft bestim m end ist. Dieser U nterschied en tspricht annähernd dem beobachteten T em peraturunterschied zwischen der F irstk lu ft und dem E nde des unterirdischen W etterweges an der Außen­

seite der W asser- und Schieberkam m er; auf der rechten Seite der einzelnen Schaubilder is t daher die Außen- te m p e ra tu r A in Zahlen beigeschrieben.

D ie W ä r m e e n t w i c k lu n g im S to lle n . Wenn der Überschuß der S tollentem peratur über die T em peratu r der F irstk lu ft und der W asserkam m er auf der B ildung von A rbeitsw ärm e b eruht, wie oben als wahrscheinlich angenom m en w urde, so könnte man versucht sein, diese als R eibungsw ärm e. aufzufassen, die durch den W iderstand bedingt wird, den die ström ende L uft an den W änden des Stollens zu über­

winden h a t; will aber schon die geringe Luftgeschw indig­

k eit im Stollen u n d das im m erhin ziemlich erhebliche Maß der T em peraturerhöhung, welche die L u ft a u f ihrem Wege von einem Stollenende zum ändern erfäh rt,

26.5.07

— 5

Jj/ao VgoYwo

5,6

A-24c

25.7.03

~*3

3,5 7,5 A-7°

7 6 5 4 3 21 7 6 5 4 3 21

A bb. 8. A bb. 9.

A bb. 8 u n ä 9. R ä u m lic h e T e m p e ra tu rv e rte ilu n g im S tollen

m it dieser A uffassungenicht recht stim m en, so w ird sie . durch Abb. 7 in bündigster W eise w id erleg t. W ürde die erhöhte T em p eratu r im Stollen von der Reibung d er ström enden L u ft an den Stollenwänden herrühren, so m üßte sich die L u ft auf ihrem Wege durch den Stollen m ehr u n d m ehr erw ärm en, bei einziehendem Strom also am Stollenende, bei ausziehendem aber am Stollen­

eingang eine entsprechend höhere T em peratur zeigen als bei ihrem E in tr itt in den Stollen, u nd das Maß dieser Tem peratursteigerung m üßte m it der Strom ­

1 s. h u i c k a u f 1915 S. 1013.

2 In B o g en h a u se n h a n d e lt e s sic h um d ie B o d e n te m p er a tu r fü r fr e ie s F eld , b e i der F e ls e n q u e lle um den D u r c h sc h n itt d er B o d e n - tem p era tu r fü r W a ld und F eld .

(10)

.318

G l ü c k a u f Nr. 20

stärke zu- und abnehmen. Die efstere Voraussetzung ist am 21. 1. 05 und am 3. 2. 08 bei einziehender L uft wie am 5. 7. 05 und am 29. 8. 08 bei ausziehender er­

fü llt dagegen lassen die Schaubilder vom 26, 4. 05 und vom 25. 5. 08 von einem Ansteigen der Tem peratur in der R ichtung des Luftzuges nichts erkennen. Am 20. 4. 05 könnte m an sich allenfalls die erwärm ende W irkung der R eibung durch eine abkühlende W irkung ries gegen den Stolleneingang hin k älter werdenden Bodens ausgeglichen denken, für -den 25. 5. 08 versagt jedoch dieser Erklärungsversuch, dem außerdem der Verlauf der Tem peraturlinie am 29. 8. 08 widerspricht.

D as an diesem Tage in entgegengesetzter R ichtung wie am 25. 5. 08 verlaufende Tem peraturgefälle im Boden w irkt offensichtlich nicht verschärfend auf die Tem peraturunterschiede im Stollen. Auch die in Abb. 8 dargestellte Tem peraturverteilung zeigt deut­

lich, daß es nicht angeht, die gleichmäßige Stollen­

tem peratur am 25. 5. ÖS auf den Einfluß der Boden­

tem peratur zurückzuführen; wenn das schwache, nach außen gerichtete Tem peraturgefälle im Boden an jenem Tage nicht verhindern konnte, daß sich die L u ft am Stolleneingang der Stollenm itte gegenüber um volle 3°

erw ärm te, so kann es auch am 25 . 5. 08 keine irgendwie in B etrach t kommende W irkung auf die Stollentem pe­

ra tu r , ausgeübt haben. D am it ist erwiesen, daß die L uftström ungen im Stollen nicht im m er von einer Tem peraturstcigcrung begleitet sind, die ein- oder ausziehende L u ft also auf ihrem Wege durch den Stollen nicht u n ter allen Um ständen W ärm e aufnim m t, auch wenn sich die Geschwindigkeit, m it der sie sich bewegt , der obern Grenze der beobachteten W erte nähert.

H ieraus folgt, daß für das Maß der E rw ärm ung, welche die L uft im Stollen erfäh rt, die S trom stärke n ich t entscheidend sein kann. Dies lä ß t sich auch an der H and der Schaubilder vom 21. 1. 05 und 3. 2. 08 sowie derjenigen vom 5. 7. 05 und 29. 8. 08 zeigen.

Bei jenen ste h t die S trom stärke 2, bei diesen die Strom ­ stärke 4 verzeichnet, die T em peraturzunahm e des L u ft­

strom es auf die Länge des Stollens aber b eträ g t 1,0°

am 21. 1. 05 gegen 2,5° am 3. 2. 08 und 4,5° am 5. 7. 05 gegen 2,1° am 29. 8. 08. F ür den 25. 5. 08 ergibt sich die Tem peraturzunahm e n u r zu 0,1°, obwohl der Luftzug an diesem Tage ebenfalls die S tärke 4 h a tte . In ver­

einzelten Fällen h a t sich sogar eine A b n a h m e der S tollentem peratur in der Strom richtung feststellen lassen; in Abb. 9 ist ein soLher F all dargestellt. \Vie m an sieht, kann an dem genannten Tage von einer W ärm eentwicklung im Stollen ü berh aup t nicht die Rede sein, obgleich der Luftzug die Stärke 3 h a tte ; hier k an n es sich bestenfalls um einen durch die Luftbewegung bew irkten T e m p e ra tu ra u 's g le ic h handeln. D aß die Stollenluft auch bei aussetzendem oder n ich t m ehr wahrnehm barem Luftzug ausgleichend au f die Stollen- tem peratu r w ir k t— wie m an anzunehm en haben wird, durch i n n e r e Ström ungen — lassen die Schaubilder vom 9. 10. 05 u nd 14. 11. 08 (s. Abb. 7) fa st als zweifellos erscheinen. Im gleichen Sinne wirken übrigens auch die V erdunstung und die K ondensation, auf die ich noch näher eingehen werde, auf die T em p eratu r der Stollenluft zurück.

Die E rw ärm ung der Stollenluft kann also nicht durch R eibung an den Stollenwänden v erursach t worden

sein. (Forts, f.)

Volkswirtschaft uiul Statistik.

Dir bergbauliche Gewinnung Großbritanniens im Jahre 1916. N ac h ste h en d w ird nach Teil 3 des »A nnual G eneral R e p o rt on Mines a n d Q uam es« eine. Z u sam m enstellung w iedergegebsn, die ü b e r die bergbauliche G ew innung G ro ß b rita n n ie n s in den J a h re n 1915 u n d 1916 u n te rric h te t.

1915 1916

M enge W e rt M enge W e rt

1. t £ 1. t £

A launschiefer . 7 911 791 6 261 704

A ntim önerz . . 2,5 59 — —

A rsenkies . . . 421 233 300 300

A rsen . . . . 2 496 32 779 2 545 56 104

B a riu m . 62 477 79 829 76 034 127 491

B a u x it . . . . 11 723 3163 10 329 2 934

S um pferz . . . 1986 496 1 095 274

K a l k ... 3 233 897 155 560 2 786 321 145 504 Q uarz, K iesel

USW'...

102 698 15 539 50 592 11650

T on und

S ch ieferto n . 8 871 821 1 172 877 6 500 388 1 247 338 K ohle . . . . 253 206 081 157 830 670 256 375 366 200 014 626

K upfererz . . 579 3 084 ~ 787 6 234

Z em entkupfer . 243 9 938 241 15639

F lu ß s p a t . . . 33 123 11484 54 731 18 697

G olderz . . . 5 086 3 389 1 338 650

1915 1916

Menge W e rt M enge W e rt

1. t £ 1. t £

K ies und S and 2 350 267 213 373 1 961 650 200 414 G i p s ... 247 229 78 747 219 284 73 183 F e u e rste in . . 6 085 415 1 200 212 4 843176 973874 E isenerz . . . 14 235 012 4 587 651 13 494 658 5 545072 E is e n p y rit . . 10 535 4 873 ' 10 481 6 875

B leierz . . . . 20 744 295 187 17107 339 169

L ig n it . .. . .. 1783 536 500 .375

K a lk s te in . . 11 115 909 1 306 268 10 541 573 1 395 830 M anganerz . .

N a tu rg a s . . .

4 640 87 000’

4 640 5 140

85 0001

6 020 Ocker, U m b ra

usw. . . . . ■8 989 9 641 10 159 - 9 933

Ö lschiefer . . 2 998 652 836 593 3009 232 1 032 '294 S a l z ... 2 005 605 607 251 1 960 448 904 133 S a n d ste in . . 2 520 856 758 325 1 999 308: 596 617

D achschiefer . 226 037 452 819 .176 827 471 401

K re id e . . . . 850 575 301 401

S tro n tiu m su l­

f a t ... 640 688 2 513 2 639

Z innerz . . . 8144 -668 609 7 892 712 142

W olfram erz . . . 331 41 996 394 49 699

U ra n erz . . . 82 51 1 001

Z inkerz . . . 12 057 70 383 8 4.76 65 304

zus. — [170 458258

214 034 524

1 In K ub ikfu ß .

(11)

■18. Mai 1918 G l ü c k a u f 319

D er G esa m tw e rt d e r 1910 in dem Insclreich g efö rd e rte n M ineralien belief sich a u f 214,03 Mill. £, w as im V ergleich m it dem V o rjah r eine S teigerung um 43,58 Mill. £ b e d e u te t.

A n K ohle w u rd e n 256,38 Mill. t im W erte von 200 Mill. £ gefördert, d. s. 3,17 Mill. t m e h r als im V o rja h r bei ein er gleichzeitigen S teigerung des W e rtes u m 42,18 Mill. £. D er D u rc h sc h n ittsw e rt ste llte sich fü r 1916 a u f 15 s 7,24 d gegen 12 s 5,00 d in 1915. N ach A bzug d e r K o h le n a u sfu h r v erblieb fü r den heim ischen V erb rau ch eine K ohlenm engc v o n 201,37 Mill. t o d e r 4,525 t a u f d en K o p l d e r B e völkerung v erfü g b a r. Die K o h len a u sfu h r belief sich im g anzen a u f 55,00 (59,95) Mill. t. Diese Menge s e tz te sich wie folgt z u s a m m e n :

1915 1916

1. t 1. t K ohle... ... 13 534 560 38 351 553 Kohle, e n th a lte n in 1 481 498

(1 010 302) 1. t au s g e fü h rte m K oks 1 683 837 2 469 163 K ohle, e n th a lte n in 1 324 695

(1 225 071) 1. t a u s g c fü lirte r P re ß ­

kohle . - ... .... 1 102 564 1 192 225 K ohle f ü r D a m p fe r im au sw ä rtig e n

H a n d e l ... 13.030 964 12 988 172 zus. 59 951 925 55 01)1 1 13 A n A n th ra z it w urden 1910 4,64 Mill. t im W erte von 4,10 Mill. £ g efördert.

D as au s dem in G ro ß b rita n n ie n in d e n J a h re n 1915 und 1916 g efö rd erten E rz e rh a lte n e Schnr.-izgut is t nach M enge und W e rt in d e r n ac h ste h en d e n Z iisa m tm n T eilung auf-

1915 1916

M enge 1. t

W ert

£

M enge 1. t

W e rt

£ A n tim o n . . ■

K u p fe r . . . . G old1 ...

E ise n . . . . B l e i ...

S ilb e r1 . . . . Z i n n ...

Z i n k ...

4 234,5 . 1256 4 567 351 15 520 96 448 4 968 4 096

380 19 600 4 027 25 978 355 '

355 149 9 519 815746 273 135

4 278 4 319 096

12 573 86 485 4 697 3 000

340 37 794 884 35 045 211 389 449 11 284 855 656 205 350

zus. — 27 455 915 — 36 545 968

1 B e i G old u n d S ilb e r , sin d d ie M engen in U n zen a n g e g e b e n ; 1 U n z e = 31,1 g.

K olileugew ihiiuiig Iia u a d a s im 1. H a lb ja h r 1917 h Im e rste n H a lb ja h r 1917 s te llte sich die K o h len fö rd eru n g K a n a d a s a u f 6,15 M ill. t ; diese Menge v e rte ilte sich w ie fo lg t:

t

N e u - S c h o t t l a n d ... ....

N eu-B raunschw eig ...

S a sk a tc h e w a n ... ^ • A lb e rta ...

B ritisc h -K o lu m b ie n ... . . .

3 058 216 93 485 139 023 1 763 506 1 100 190 zus. 6 154 420 D ie E in fu h r des L an d e s a n K ohle belief sich gleich­

zeitig au f in sg e sam t 8 624 237 t, d a r u n te r 6 392 378 t W eich­

kohle u n d 2 231 859 t H artk o lilc, w äh ren d die A usfuhr S25 427 t b etru g .

1 T h e Iron and. C oal T ra d es R e v ie w 1918, S . 63..

Verkehrswesen.

■ A m tliche T uriivcräm lerungcn. A u sn ah m eta rif fü r D icnst- kohlensendungen d e r K gl. S ächsischen S ta a tse ise n b a h n e n , Tfv. 1104, g ü ltig vorn 1. S ep t. 1013. M it A blauf des 31. Mai 1918 w ird d e r A u sn a h m e ta rif a u ß e r K ra ft gesetzt.

M it G ü ltig k e it v o m 1. J u n i 1918 t r i t t an. seine S telle ein n euer A u sn a h m e ta rif fü r D ien stk o h lc n scn d u n g e n d e r

Kgl. Sächsischen S ta a tse ise n b a h n e n nach fcöbau (Sa.).

Die S ta tio n e n D resden A lts ta d t, D resden N e u s ta d t und F re ib erg (Sa.) sind als E m p fa n g ssta tio n e n im neuen T arif w eggcfallen. D ie erm ä ß ig te n F ra c h ts ä tz e k ö nnen gleich bei d e r A bfertig u n g g e w ä h rt w erden.

N iederschlesisch-S ächsischer K ohlcn v crk eh r. E i n ­ fü h ru n g eines n euen T arifs. M it A blauf des 31. M ai 1918 wird d e r A u sn a h m e ta rif fü r D ienstk o h len sen d u n g en d e r K gl. Sächsischen S ta a ts b a h n e n v o m 1. F eb r. 1914 a u f­

gehoben und d u rch einen n euen T arif e rs e tz t; d e r auch für K oks- u n d P rcß k o h len sen d u n g en gilt.

O bcrschlcsisch-österrcichischer K ohlcn v crk eh r. T fv.

1253, 1265, 1267 und 1209. E ise n b a h n g ü te rta rif, Teil II, H efte I - 4 . M it G ü ltig k e it vom L. J u n i 1918 g elan g t ein neues T a rifh e ft 2 und m it G ü ltig k e it vom 15. Ju n i 1918 ein neues T a rifh o ft 4 z u r E in fü h ru n g . H ierd u rch w erden m it dem 31. M ai bzw . 14. J u n i 1918 die T a rif h efte 2 und 4, g ü ltig vom I. S ep t. 1913, s a m t zugehörigen N ac h träg en sowie d en im R a h m e n dieser T arifh e fte im y erfü g u n g s-

w e g e erlassenen B e k an n tm ac h u n g en aufgehoben. N ach ­ richtlich w ird b e k a n n t gem acht, d a ß — die G enehm igung d e r L an d esau fsich tsb eh ö rd e und die Z ustim m ung des R e ich seisen b ah n am tes v o rau sg e setzt — die T arifh efte 1 und 3 b ere its m it G ü ltig k e it vom 1. M ai 1918 n eu h e ra u s­

gegeben w erden, l n die n euen T arife ist d e r ISprozentige d eu tsch e K ricgszuschlag gem äß d e r allgem einen B e k a n n t­

m a ch u n g d e r K gl. E ise n b a h n d ire k tio n B erlin vom 20. Ja n . 1918 ein g erech n et. Sie e n th a lte n fern e r (durch W egfall b ish e r g ew ä h rte r E rm äß ig u n g en ) E rh ö h u n g e n und sonstige Ä nderungen, E rg ä n zu n g e n und B erichtigungen.

Die F ra c h tb rie fe sind f ü r 100 k g in li e r s te llt u n d dem K u rsstän d e e n tsp re ch e n d in v erschiedener H öhe angegeben und m it A, B u n d C bezeichnet. W elche F ra c h ts ä tz e je ­ weilig an z u w en d e n sind, wird v o n F a ll zu F a ll b e k a n n t­

g em ac h t. D as V ersan d g e b ie t ist n eu geo rd n et w orden.

E s sind n u r die G ruben, K okereien und P re ß k o h le n fa b rik e n (G e w in n u n g sstä tte n ) als V e rsa n d sta tio n e n au fgenom m en;

die T a rifsta tio n e n des allgem einen V erkehrs (A nschluß­

sta tio n e n ) sind w eggefallen.

S a a rk o h le n v e rk e h r m it d e r L u x em b u rg isch en P rin z H ein rich -B ah n . V om I. J u n i 1918 ab w erden die F ra c h te n auf, d e n S tre c k e n d e r P rin z H e in ric h -B ah n u m 20 % d e r h eu tig e n S ätze e rh ö h t. E s w ird zu diesem T erm in ein n eu e r • S a a rk o h le n ta rif ausgegeben.

W e std e u tsc h -Ö ste rreich isch er V erkehr. H e ft 1 vom 1. Aug. 1911. H e ft 2 vom 1. Ja n . 1912. Die F ra c h ts ä tz e des a m 1. F e b r. 1918 ein g e fü h rte n n eu e n A u sn ah m eta rifs 125 A fü r S teinkohle usw. v o n R h e in la n d -W e stfa le n n ac h L in z -U m sc h lag p latz finden v o m 15. Ju n i 1918 a b keine A nw endung a u f S teiukolilenkoks, I n d e r B e k a n n tm a c h u n g 1 sind die W o rte »und S teinkohlenkoks (ausgenom m en G as­

koks) «zu streich e n . F e rn e r w ird m it A b lau f des 14. J u n i 1918 d e r im T a rifh e ft 2 un d in d e n N a c h trä g e n besteh en d e A u sn ah m eta rif 125 B fü r G askoks usw . v o rläu fig ohne E rs a tz aufgehoben.

S ta a ts - und P riv a tb a h n -G ü te rv e rk e h r, T fv. 1100. A us­

n a h m e ta rif Ob fü r S teinkohle usw. Im N a c h tra g I I I vom 1. A pril 1918 h a t a u f S eite 4 in d e n »A nw endungsbe­

dingungen« d e r fü r die G ew ährung d e r F ra c h ts ä tz e sogleich

1 3. G lü ck a u f 1918, S. 57.

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