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Glückauf, Jg. 54, No. 26

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GLÜCKAUF

Berg« und Hüttenmännische Zeitschrift

Nr. 2 6 2 9 . Juni 1918 54. Jahrg.

Die Kabelluftbahnen auf den Möller- und Rheinbabenschäeliten der Kgl. Berginspektion 2 zu Gladbeck i. W.

Von B erg in sp ek to r A. P i l z , D r. d e r S taa tsw isse n sch a ften , G ladbeck.

(Schluß).

Die technische E inrichtung, die B auart der ein­

zelnen Schwenkmasten usw. stim m en auf den Möller- und R heinbabenschächten im allgemeinen überein.

An dem Kopf der K abelkranstützen ist das als Laufbahn für die K atze dienende Tragkabel, ein sogenanntes Spiralsei], befestigt. Das Seilgefüge b esteht aus 61

A bb. 9. V ornahm e d e r S eilspannung.

Abb. 10. A n sic h t d er Iin d k u p p lu n g n a c h b ee n d eter S eilspannung.

D rähten von je 5,1 mm D rah tstärke. Die Gesam tbruch- festigkeit eines Seiles beträgt rd. 182 000 kg und ist so hoch gewählt worden, dam it auch beim Reißen eines D rahtes oder m ehrerer D rähte keine Gefahr entsteht.

Die Befestigung der Tragseile am Turm und an den Masten erfolgt m it Hilfe von E n d k u p p l u n g e n , die

m it den Enden der Tragseile durch ein System en t­

sprechend ausgebildeter Flach- und Ringkeile in u n ­ bedingt sicherer Weise verbunden sind. Diese An­

ordnung schließt eine selbsttätige Lösung der E n d­

kupplungen aus. Diese legen sich m it ihren dem Seil zugekehrten Auflageflächen gegen die W iderlager der Turm - und Mastenköpfe .und übertragen dadurch die Tragkabelzüge auf sicherm Wege auf die. Gerüste und Ankerseilc. Schraubenspindeln m it Flachgewinde, wie man sie sonst für derartige Befestigungen verwendet hat, sind verm ieden worden, so daß die Bruchgefahr, die bei Schraubenspindeln infolge nicht sachmäßiger Ausführung oder infolge einer Festsetzung des Gewändes nie ganz zu beseitigen ist, fortfällt.

Die S p a n n v o r r i c h t u n g (s. die Abb. 9 und 10) b esteh t aus zweiteiligen Querstücken a und b sowie zwei Druckschrauben c. Sie erlaubt, das Seil in einfacher und schneller Weise auf jeden beliebigen D urchhang zu spannen. Abb. 9 erläutert, wie A rbeiter m it Hilfe der kurzen D ruckschraube c und eines langen Schrauben­

schlüssels das Hcrausziehen des Seiles vornehmen, w ährend Abb. 10 die nach vorgenom m ener Spannung eingesetzten neuen Zwischenstücke d zeigt, die sich zwischen die Endkupplung e und das T u rm w id erlager/

leg en ; die eigentliche Spannvorrichtung m it den Quer- stücken und D ruckschrauben ist bereits entfein t. Die auftretenden Seilbelastungen werden also dauernd von der Endkupplung u n m ittelb ar auf das Tragkabellager des Turm kopfes übertragen.

Das F ördergut w ird in K asten (Kippkübeln), die an ferngesteuerten Laufkatzen hängen, von den Koksöfen zum Sturzplatz geschafft. Jed e L a u f k a t z e (s. Abb. 11) besteht aus einem Ge'füst, das m it R ücksicht auf geringstes Eigengewicht durchweg aus hochwertigem Stoff h e r­

gestellt ist. Die Gesam tbelastung wird gleichmäßig auf die vier Laufrollen übertragen. Durch ein end­

loses Zugseil a, das über Um fiihrungsrollen an beiden Stützen zur K atzenfahrw inde geht, werden die Lauf­

katzen hin und her gefahren. Das Heben und Senken des K astens erfolgt durch das H ubseil b, das in äh n­

licher W eise'w ie das K atzenfahrseil über Um führungs­

rollen an den beiden Turm köpfen zu der neben der K atzenfahrw inde angeordneten Hubwinde verläuft.

Sobald der K asten an der Sturzfläche angelangt ist.

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w ird er durch das H ubseil b gesenkt. Durch Anziehen des Kippseils c stellt er sich schräg, wodurch sich seine als Klappe ausgebildete Stirnwand öffnet und den Koks herausfallen läßt. Um säm tliche Seile bei den großen Spannweiten infolge des Eigengewichtes vor dem D urch­

hängen zu schützen, das Schwierigkeiten beim Absetzen der Kasten verursachen würde, ist für jede K abelluft­

bahn eine besondere Hub- und F ahrseilunterstützung angeordnet. Sie besteht aus zwei besondern, zwischen den Turm köpfen befestigten Seilen d. Auf ihnen sind in entsprechenden Abständen Stahlknoten e befestigt,

A bb. 11. L au fk atze m it K ip p k a ste n .

an denen die aus Stahlblech hergestellten leichten Seil­

träger, die sogenannten R eiter /, hängenbleiben. E n t­

sprechend den Verschiedenen Durchgangsöffnungen der R eiter sind auch die Stahlknoten verschieden stark angeordnet, so daß die R eiter beim Fahren von der Laufkatze in beiden R ichtungen a u f den K notenseilen v e rte ilt und wieder aufgenommen werden. Die Seil­

träg er sowie die Stahlknoten und ihre Befestigung auf den Knotenseilen sind besonders sorgfältig ausgeführt, weil beide K abelluftbahnen große Arbeitsgeschwindig­

keiten- besitzen.

Das F ahrseil sowie das H ubseil werden durch be­

s o n d e r e -A n trie b w in d e n betätigt, w a s'd ie Bedienung einfach, leicht und übersichtlich gestaltet. D er Motor jeder W inde wird auch durch einen besondern A ntrieb­

kontroller gesteuert, so daß Störungen der einen W inde ohne Einfluß auf die andere bleiben. ‘ Die Hub- und Fahrbrem sen werden in der üblichen Weise m it Hilfe

von Elektrom agneten betätigt. D ie Hubwinde ist außer­

dem noch m it einer besondern H andbrem se zur Aus­

lösung "der selbsttätigen Entleerungsvorrichtung für die Kippkübel ausgerüstet. Die Seile wickeln sich bei der Fahr- und Hubwiride auf Trom m eln auf, und zwar hat die Trommel der Fahrw inde 1350 mm, die der Hubwinde 700 mm und die der Kippwinde 500 mm Durchm esser. Säm tliche Winden bestehen aus dem W indenrahm en, den sorgfältig gerillten Seiltrommeln m it Stahlblechm änteln sowie den W ellenachsen u n d.

-lagern und haben saubere m it Maschinen geschnittene Trommel- und Motorvorgelege. Der W indenrahm en ist auf einer B etongründung fest verlagert.

Um bei den vorhandenen örtlichen Verhältnissen ein gutes und sicheres Arbeiten der K abelluftbahnen zu gew ährleisten, sind sie m it verschiedenen Sicherheits- Vorrichtungen ausgerüstet. So besitzt jede eine doppelte Anzeigevorrichtung, die ein genaues Steuern ermöglicht. D er K ranführer wird sich in den meisten- Fällen n u r auf diese Vorrichtung verlassen müssen, da die Entw icklung der beim Kokslöschen entstehenden Dämpfe und der Fiillgase, vor allem auch unsichtiges W etter und der N achtbetrieb den Blick auf die Kabel­

luftbahn erschweren, wenn nicht ganz unmöglich machen.

D ie Anzeiger für die Fahrwege arbeiten in ähnlicher Weise -wie die bei den Förderm aschinen üblichen Teufenanzeiger, n ur m it dem Unterschied, daß sowohl für die K atzen fah rt als auch für die H ub- und Senk- bewegung je eine besondere, entsprechend lange Weg­

skala vorhanden ist. Auf ih r bewegen sich im E in­

klang m it den genannten Bewegungen zwangläufig ge­

steuerte Zeiger hin und h er oder auf und ab, die somit dem F ü hrer die jeweilige Last- und K atzenstellung genau an zeigen.

Eine w eitere.sich aus den örtlichen U m ständen er­

gebende Sicherheitsm aßnahm e m ußte bei der K abel­

luftbahn auf den M öllerschächten getroffen werden.

Bei ih r hand elt es sich, wie bereits angedeutet wurde, darum , die H au ptro hrleitung zwischen Kokerei und M aschinenhaus, Benzol- und Ammoniakwaschern -zu schützen, die nich t beschädigt werden durfte und die aus betriebstechnischen Gründen nich t verlegt werden konnte.

W ie die Abb. 1 zeigt, liegen die Rohrleitungen / in u n m ittelbarer Nähe, und zwar auf beiden Seiten des F ührerhauses o. D am it war also die Möglichkeit ge­

geben, daß beim Anheben oder Senken der Lasten die R ohrleitungen b erü h rt und v c tlc tz t wurden. Zur Ver­

meidung solcher Beschädigungen wurde eine besondere elektrische Schaltung vorgesehen, die das Verfahren der Laufkatze erst dann zu läßt, wenn sich die.von ih r ge­

hobene L ast in entsprechender Höhe über den R ohr­

leitungen befindet, deren Berührung also ausgeschlossen ist. Bei dieser doppeltwirkenden Schaltung kann die L ast, solange sie sich über den R ohrleitungen befindet, auch nicht gesenkt werden.

Die Schaltung zeigt folgende Anordnung und

W irkungsw eise: An dem Rahm en der H u b w in d e

ist eine Spindel m it sauber geschnittenem Flachgewinde

angebracht, die u nm ittelb ar von der Trommelwellc

aus durch ein K egelräderpaar angetrieben wird. Auf

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29. Juni 1918 G l ü c k a u f 403 dieser Spindel bewegt sich eine eigens zu diesem Zweck

gebaute, durch eine R olle in einem U -Eisen geführte W anderm utter, entsprechend d er D rehrichtung der Spindel bzw. der Trommel, hin und her. D as Ü ber­

setzungsverhältnis d er K egelräder und die Steigung sind so gew ählt, daß die W anderm utter, w ährend sich die L ast von der .tiefsten bis zur höchsten Stelle u n ter dem Tragseil bew egt und beispielsweise die Strecke 1 - 2 in Abb. 1 zurücklegt, auf der Spindel die .Strecke 1 - 2 in Abb. 12 durchm ißt. Durch die W an derm utter c w ird u n te r Zw ischenschaltung eines verzahnten S chalt­

hebels der S onderschalter 1 betätigt. Seine Anordnung

ist ungefähr so getroffen, daß in dem Augenblick, in dem die L ast von d er Strecke 1 in die Strecke 2 und um gekehrt Ü bertritt, der Schaltstrom entw eder u n te r­

brochen oder geschlossen wird.

In ähnlicher W eise wie bei der Hubwinde ist auch bei der F a h r w i n d e eine m it Flachgewinde versehene Spindel angebaut, die in diesem F all durch ein G alhches K ettengetriebe angetrieben wird. Mit Rücksicht darauf, daß der S chalter 2 m it dem W indenrahm en fest verbunden is t und der Schaltstrom beim E in tritt der L ast in den gefährlichen A bschnitt 3 in Abb. '13 u n ter­

brochen und bei deren Verlassen wieder geschlossen

Abb. 12. S ic h e rh e itss c h a ltv o rric h tu n g fü r die H ub w in d e.

werden m uß, w ar die Anordnung von zwei W ander­

m uttern a und b, jedoch in gleicher A usführung wie bei d er H ubw inde, erforderlich. Die E ntfernung der beiden W anderm uttern u n terein an d er würde der Strecke 3 (s. Abb. 1) entsprechen, welche die Laufkatze m it der L ast über dem gefährlichen A bschnitt zu durchlaufen hat.

Die Schaltungsübersicht der Sicherheitsvorrichtung ist in Abb. 14 wiedergegeben.

Die W irkungsw eise der beiden Schaltvorrichtungen w ährend eines Arbeitsvorganges ist folgende: Das F ördergut soll von der A ufgabestelle über das F ü h rer­

und W indenhaus zum Lager geschafft werden, ü b lic h e r­

weise wird der K ranführer zuerst die Last anheben und

Hubkontroller

Fahr-

erst auf F ahren schalten, w e n n 'sie hoch genug ist, um sich m it genügendem Spiel über dem F üh rerhau s fortzubewegen. Um jeden Zweifel auszuschließen, kann sich der F ü h rer außerdem noch durch die Anzeige­

v orrichtung von der jeweiligen Höhenlage der Last überzeugen, nachdem er sich auf der Skala durch einen entsprechenden V erm erk die erforderliche Höhe der L astenstellungen bezeichnet hat. F erner kann der F ü h re r auf der Skala des Fahranzeigers die Strecke 3

Abb. 13. S ic h e rh e itss c h a ltv o rric h tu n g fü r die F ah rw in d e.

kenntlich m achen, dam it er die L ast n ich t eher zum Senken bring t, bis die L aufkatze über die Strecke 3 herausgefahren ist. Sollte der F ü h rer tiotzdem an*

fahren,, bevor der K übel die S trecke 1 durchlaufen h at, also m it der L ast in die Strecke 3 in H öhe des F ü h rer­

hauses hineinfahren, so w ird in dem selben Augenblick die W an derm utter a (s. Abb. 13) durch den Schalter 2 den Schaltstrom unterbrechen und die Fahrw inde s till­

setzen. W ie au s Abb. 14 zu ersehen ist, sind bei diesem Vorgang die S chalter 2 un d 1 offen, u nd es kann nunm ehr nu r noch gehoben werden. Beim Heben der L ast wird durch die W and erm u tter c (s.- Abb: 12) beim Ü b e rtritt in die S treck e 2 der Schalter 1 b etätig t und der Schaltstrom zum F ah rk o n tro ller durch den H ubschalter wieder geschlossen. E s kann also, wie die Schaltungsübersicht zeigt, wieder gefahren und auch gehoben, nich t aber g e s e n k t w erden. D er

• F ahrko ntroller h a t h ierm it selb sttätig wieder Strom bekom m en, und die Laufkatze würde ohne weiteres an- faliren, sobald der F ü h rer den F ahrkon troller bedient.

D ie Folge wäre ein je nach d er Schaltstellung des Kon­

trollers m ehr oder weniger heftiger Strom stoß; Um ihn zu verhindern, befindet sich zwischen K ontroller und M otor ein Schutzschalter, der. den F ü hrer zwingt, den F ahrko n tro ller w ieder auf dc-n ersten K ontakt zuiück- zuschalten, um von neuem fahren zu können.

Bei w eite im F ahren der K atze in die Strecke 3 bleibt der Schalter 2 geöffnet und w ird erst beim Über­

t r i t t in die Strecke 4 durch die W and erm u tter, b (s. Abb. 13) w ieder geschlossen. Beide Schalter sind also geschlossen, u nd es kann wieder gesenkt, gehoben und gefahren, also jede Bewegung ausgeführt werden.

Beim Senken u nd Heben der L ast vom Boden bis

u n ter das Tragseil innerhalb der Strrcke 3 w ird zwar

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der Schalter 1 durch die sich au f der Hubspindel bewegende W anderm utter geschlossen oder geöffnet aber dadurch kein Strom stoß entstehen, da der Schalter 2, wie aus der Schaltungsübersicht hervorgeht, dauernd geschlossen ist und der F ahrkontroller ohnedies schon durch ihn Strom erhält. Beim Zurückführen des- leeren Kübels nach der Aufgabestelle bleibt der vor­

geschriebene Schaltvorgang genau derselbe.

Dem nach ist bei:

1. L ast in Strecke 1 innerhalb 5 S chalter 2 ge­

schlossen, Schalter 1 offen. Alle Bewegungen können ausgeführt werden.

2. L ast in Strecke 1 innerhalb 3 Schalter 2 offen, Schalter 1 offen. E s kann nu r gehoben werden.

3. L ast in Strecke 2 innerhalb 3 Schalter 2 offen, Schalter 1 geschlossen. E s kann gehoben und ge­

fahren, nicht aber gesenkt werden.

4. L ast in Strecke 2 innerhalb 4 Schalter 2 geschlossen, Schalter 1 geschlossen. Alle Bewegungen können ausgeführt werden.

5. L ast in Strecke I innerhalb 4 Schalter 2 ge­

schlossen, Schalter 1 offen. Alle Bewegungen können ausgeführt werden.

Nach einer Prüfung, ob für das Stürzen und Laden des Koks Greifbagger oder sonstige Fördereinrichtungen zweckmäßig erschienen, wurde der Förderkastenbetrieb gewählt. Folgende Gründe waren hierfür bestim m end:

E inerseits sollte eine große Leistung beim Stürzen des

A bb. IB. K o k sv erla d u n g au f den M öllerschäcliten.

Koks auf Lager und bei seiner W iederaufnahm e vom Lager und anderseits eine unbedingte Schonung des Gutes erzielt werden. E in e erhebliche L eistung ließ sich bei Verwendung des Greifbaggers nu r m it großen Greifern .erreichen, ; Sie m ußten ein Fassungsvermögen von m indestens 3 ,5 - 4 ,5 cbm besitzen. Ein derartig starker

Greifbagger bedingt jedoch erfahrungsgem äß ein er­

hebliches Eigengewicht, wenn er die erforderliche Leistungsfähigkeit aufweisen , soll. Selbst geringes Eigengewicht des Fördergutes läß t keine Verringerung des Greifergewichts zu, da der Koks tro tz seiner Leichtig­

k eit dem Aufgreifen erhebliche W iderstände entgegen­

setzt. Als Folge des erforderlichen höhern Greifer­

gewichtes w ar es notwendig, die Laufkatze, wie über­

haupt die gesam te Anlage, für eine große T ragkraft einzurichten und m it einer ganz erheblichen Erhöhung der A nlagekosten zu rechnen. Auch gibt es bis jetzt noch keine wirklich brauchbaren . Greifer, m it denen säm tlicher Koks zu fassen ist.

Der Förderkasten bo t insofern Vorzüge, als ein neuartiger K ippkasten vorgeschlagen wurde, der in­

folge seiner H andlichkeit nicht nu r die gewünschte

Abb. IG. E n tle e ru n g eines K ip p k asten s in E ise n b a h n ­ w agen auf den M öllerschächten.

Leistung, sondern auch eine unbedingte Schonung des Gutes erzielt. Abb. 15 zeigt diese flachgebauten F örder­

kasten, die m it W inkel- und U-Eisen versteift sind und ein Fassungsverm ögen von ungefähr 4,25 cbm haben.

Ih re Befestigung erfolgt durch eine K ette m it Haken an der Kopffläche und einem Schwengel m it 2 Haken an den Seitenflächen.

Auf den M öllerschächten sind am Ende der Ofen­

ram pen Verladebrücken m it R utschen angeordnet .(s.

Abb. 15). Der Koks wird in Kokskarren zu den R u t­

schen befördert und gekippt. D er beladene F örder­

kasten wird aufgenommen und fortgefahren, wahrc-nd gleichzeitig ein leerer an seine Stelle tritt.

Auf den R heinbabenschächtcn wird der K asten auf

einen Eisenbahnw agen m it P lattform gesetzt und an

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29. Juni 1918 G l ü c k a u f 4Ö5 den K oksram pen vorbei zu dem gerade gedrückten

Ofen gefahren. Den K oks ladet m an auch h ier in K arren und fä h rt ihn dann auf einem verhältnism äßig kurzen Wege (im M ittel der halben R am penbreite) zum E isen­

bahnwagen. D ieser wird zum Anhängeplatz der K abel­

luftbahn geschoben, der K asten hochgezogen und ein leerer K asten an seine Stelle gesetzt. Am Sturz­

p latz fällt der Koks nach Öffnung der K lappe an der Stirnfläche des K astens (s. Abb. 3) heraus. D a der K asten bis auf den P latz herabgelassen werden kann, ist die Sturzhöhe unerheblich. D er Koks fließt gleich­

sam aus dem K asten, wodurch eine weitgehende Schonung des Gutes gew ährleistet wird.

Bei der Verladung vom Lager in Eisenbahnw agen w ird der K asten auf den M öllerschächten in eine Grube gesetzt, so daß die obere R andkante in die Ebene des Lagerplatzes fällt. R adial zur Grube laufen F örd er­

wagengleise bis zum K okshaufen. D er Koks wird von H and in M uldenkipper geladen und in die F örderkasten gekippt, deren E ntleerung in die Eisenbahnw agen Abb. 16 zeigt. D iese A rt der Verladung kom m t jedoch n u r dann in Frage, wenn d er K oks außerhalb des u n ­ m ittelbaren Ladebereichs der K abelluftbahn liegt.

Auf den R heinbabenschächten werden die F örder­

kasten bei d er R ückverladung des K oks vom L ageiplatz auf Unterwagen gesetzt, die auf Gleisen zu den Lade-

A bb. 17. R ü c k v e rla d u n g des K oks vom L ag e r au f den R h e in b a b en sc h äc h ten .

stellen fahren (s.. Abb. 17), d o rt von .Hand gefüllt,' von der Laufkatze hochgehoben und dann u n m ittelb ar in die Eisenbahnw agen entleert.

Bei der nachstehenden Berechnung der B etriebs­

kosten und -ersparnisse sind den K abelluftbahnen Schrägaufzüge m it den zugehörigen Brücken und L u ft­

haspeln u n ter E insetzung von 1 1 gestürztem und wieder­

verladenem Koks als E in h eit gegenübergestellt worden.

Zur Erm öglichung des Vergleiches liegt der Be­

rechnung die S tundenleistung der K abelluftbahnen von 35 t zugrunde. F erner ist in beiden Fällen von dem Verladen oder Stürzen des Koks un m ittelb ar nach dem D rücken der Öfen ausgegangen und hierbei m it d er t a t ­ sächlichen Leistung der K oksverlader gerechnet worden,

die in 10 st je 30 t oder je 3 t in 1 st in Eisenbahnw agen verladen, so daß also die Verladung vom 35 t rd.

12 Mann erfordert. Diese sind in beiden Fällen in die B erechnung m it eingesetzt worden.

Die K abelluftbahn is t in den Anschaffungskosten teurer, in den zur Bedienung erforderlichen Löhnen billiger, w ährend sich für die Schrägaufzüge die erstem geringer, die letztem höher stellen.

F ü r die Bem essung der Verzinsungs- und Tilgungs­

beträge ist eine jährliche Sturzm enge von 60 000 t a n ­ genommen worden.

K a b e l l u f t b a h n .

Die A n la g e k o s te n belaufen sich einschließlich des G rundbaues,'der Seile usw. auf 75 000 J t :

Die stündlichen B e t r i e b s k o s t e n betragen für I. S t ü r z e n :

1. Löhne

J t

1 M a sc h in e n fü h re r... 0,80 12 K oksverlader, die den Koks vom Koks­

platz s ta tt in den Eisenbahnw agen in .die Kippkübel verladen, je 0,80 J t ...9,60 2 Frauen oder 2 Gefangene zum An- und

Abschlagen der Kübel, je 0,60 M

, 1.20

2. Strom kosten

35 K W zu 0,03 J t . . . ...10.5 3. Putz- und S c h m ie rm itte l...0,25

' zus. 12,90 Das Stürzen ko stet dem nach für 1 t

12,90 : 35 = 0,369 = rd. 0,37 J t.

II. R ü c k v e r l a d e n : 1, Löhne

1 M a sc h in e n fü h re r... 0,80 10 Mann zum Beladen und Anschlägen der

K ippkübel, je 0,70 J t . . ... 7,00 2, Strom kosten

35 KW zu 0,03 M ...1,05 3, Putz- und S chm ierm ittel ... • • ■ 0,25 zus. 9,10 Das R ückverladen von 1 t kostet also 9/10 :3 5 = 0,26 -Jt und das Stürzen und W iederverladen von 1 1 0,37 + 0,26 = 0,63 M oder bei 60 000 t jährlichei

Leistung

J t

60 000 ■ 0,63 ... • 3 7 8 00 . dazu Tilgung u nd Verzinsung der Anlage- . kosten, 15% von 75 000 J t . . . . . . 11 250

zus. 49 050.

Die D u rch schn ittsko sten für das Stürzen und W iederverladen von 1 t belaufen sich m ithin auf 49 050 : 60 000 = 0 ,8 2 J t .

S c h r ä g ä u f z ü g e u n d B r ü c k e n .

Die A n l a g e k o s te n stellen sich für 2 Schrägaufzüge m it Verbindungsbrücke zum Stürzen.über die Bahngleise einschließlich von zwei Seilen usw. auf 25 000 J t .

D ie stündlichen B e t r i e b s k o s t e n be­

tragen f ü r : I. S t ü r z e n ,

da zu den 12 Koksverladern wegen des

größern^Beförderungsweges^ (er b eträg t im

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M ittel ungefähr 30 - 35 m) noch 6 Mann hin- zukom men, m ithin 18 Mann zu 0,80 M er- M forderlich s i n d ...14,40 Das Stürzen von 1 t kostet demnach

14,40 : 35 = 0,41 M . II. R ü c k v e r l a d e n :

1. Löhne

2 M aschinenführer zum Bedienen der H as­

pel, je 0,70 M ... ... 1,40 4 Mann, je 2 auf jeder Brücke zum Abnehm en und Stürzen d e r Kokswagen in den E isen­

bahnw agen, je 0,80 M . . . 3,20 35 Mann, die zum Laden von stündlich 35 t Koks vom P latz und Schleppen an die Brücken erforderlich sind, je 0,80 M

. .

28,00 2. Dampf kosten in 1 st . . . . ...0,90 3. Schmier-, P u tz -u n d D ichtungsm ittel . . . 0,25 zus. 33,75 Das Rückverladen von 1 t kostet also 33.75 :35 = 0,966 = rd. 0,97 M .

Um 1 t zu stürzen und wieder zu verladen, sind m ithin aufzuwenden

0,41 + 0,97 = '1,38 M> oder bei 60 000 t

M

jährlicher Leistung 60 000 ■ 1,38 . . . . 82800 dazu Tilgung und Verzinsung der Anlage­

kosten, 15% von 25 000 J l ... 3 750 zus. 86 55Ö Im D urchschnitt ko stet demnach das Stürzen und W iederverladen von 1 t 86 550 : 60 000 = 1,44 J L

Die durch die K abelluftbahn für das Stürzen und W iederverladen von 1 t zu erzielende E rsparnis beläuft .sich also auf 1 ,4 4 -0 ,8 2 = 0 ,6 2 M, entsprechend einem

Jahresb etrage von 60 000 • 0,62 = 37 200 J L Z u s a m m e n f a s s u n g .

Die B auart und Wi rkungsweise der während des Krieges auf den Möller- und Rheinbabenschächten zum Stürzen von Koks und zu s e in e r. W iederverladung von den Lagerplätzen gebauten K abelluftbahnen werden be­

schrieben. Eine Vergleichsberechnung erläu tert die W irtschaftlichkeit der Anlagen.

Erfahrungen mit Gefäßen für flüssigen Sauerstoff.

Von O b erin g en ieu r C. W a c h l o w s k i , H ohen zo liern g ru b e bei B e u th e n (O.-S.)

Als die Hohenzollerngrube bei Beuthen den flüssigen

Sauerstoff als Sprengm ittel in ihrem Betriebe einführte, lagen über die hierzu erforderlichen Gefäße weder hin­

sichtlich der Größe noch des Stoffes ausreichende Er- „ fahrungen vor. . Daher w urden von nahezu allen in D eutschland erzeugten Sauerstoffgefäßen zunächst Muster, sodann kleinere Posten bezogen und im -Be­

triebe beobachtet. Schon nach kurzer Zeit konnte eine ganze Reihe von Erzeugnissen ausgeschieden und die weitere B eobachtung auf wenige Gcfäßaüsführungen beschränkt werden.

Die ursprüngliche Absicht, ein Gefäß ausfindig zu machen, das sich zugleich für die Beförderung und den Gebrauch vor O rt eignet, m ußte tro tz m ancher viel­

versprechender Anfangserfolge wiederaufgegeben werden.

'S e ith e r verblieb es bei dem G rundsatz, für die Be­

förderung und zum T ränken verschiedene Gefäße zu verwenden.

In Gebrauch sind dauernd 270 - 2 9 0 Flaschen von je etwa 5 1 Inhalt, .10-15 Flaschen von je etw a 15 1 Inhalt u n d 3 0 0 - 3 2 0 Tauchgefäße, die 2 und 3 1 fassen. Die hohe Zahl d er Gefäße erk lä rt sich aus dem Um stand, daß die Kohlenförderung nur in einer Schicht erfolgt.

. T a u c h g e f ä ß e .

Die Tauchgefäße bleiben dauernd u n ter Tage und werden n u r bei jedem Schuß von dem A ufstellungs­

platz (bei der Schießkiste) vor O rt und wieder zurück- getragen. Ih r Gewicht ist dem nach von untergeordneter Bedeutung. Erforderlich ist dagegen Unempfindlichkeit

beim Nachfüllen, geringe Verdam pfung und lange Lebensdauer,

Die absoluten Bruch- und Instandsetzungskosten einer G efäßart sind verhältnism äßig leicht zu erm itteln , dagegen einwandfreie Vergleichzahlen für verschiedene G efäßarten schwieriger zu errechnen. Greift m an näm ­ lich aus der Verwendungszeit einen A bschnitt heraus (im vorliegenden Falle 12 Monate vom I. Ja n u a r bis zum 31. Dezem ber 1917), so w ird das E rgebnis dadurch beeinflußt, daß die. Gefäße in den gewühlten Z eitab­

schnitt schon m it einer gewifsen Lebensdauer eintreten und ihn am E nde m it einer noch unbekannten Lebens­

dauer verlassen. Die U ntersuchung wurde daher auf die an einem Tage in Gebrauch .genommenen Gefäße, beschränkt, jedoch nicht bis zur Beschädigung des letzten Gefäßes festgesetzt, weil einzelne Gefäße zur Zeit der N iederschrift dieses B erichtes noch u nv erseh rt waren, sondern nach einem Jah re Beobachtungszeit abgeschlossen.

Zur D urchführung des Vergleiches m ußte eine V erhältniseinheit eingeführt werden. Als solche ist für 12 ununterbrochene B etriebsm onate, entsprechend 300 Gebrauchstagen, die Zahl von 100% gewählt worden.

D urch diese E inheit läß t sich die verschieden lange Gebrauchsdauer von Gefäßen übersichtlich bezeichnen.

Sie b eträ g t zum Beispiel bei 3 Monaten gleich 75 Tagen 25%, bei 6 M onaten gleich 150 Tagen 50% usw.

Bei den nachstehenden B etriebsaufschreibungen über verschiedene Gefäßarten sind aus den erw ähnten Gründen zunächst nur die gleichzeitig in B etrieb ge­

nom m enen Gefäße berücksichtigt w'orden.

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29. Juni 1918 G l ü c k a u f 407 M e t a l l t a u c h g e f ä ße.

A usgeführt ohne S pannetall. In h a lt 8 1. Beobachtungs­

zeit vom 25. 10. 16 bis zum 25. 10. 17. Gefäßzahl 30, Kein Gefäß h a t 12 Monate überdauert.

S tü ck S c h a d h a ft nach M onaten

G eb rau c h sze it • M onate

2 % 0,50'

2 % 1,00

2 1% . - 2,50

2 t % 3,00

1 m 1,75

.> 3 0,00

3 3% 9,75

1 3% 3,50

1 1 /4 4,25

4

»1

m i %

18,00 4,75

2 • s y 4 10,50

1 0 0,00

1 7 7,00

1 V A 7,25 '

2 ■7/, 15,00

2 9 ’% 19,00

30 119,75

D ie Sollgebrauchsdauer (Stück X Monate) b eträgt 3 0 - 12 — 360 Monate. Daraus, ergibt sich für die Ge- brauchsdauer die V erhältniszahl (bei 12 Monaten 100%)

’ 119,75 ■ l'OO _ _ . „ 0 0/

360

G la s t a u c h g e f ä ß e .

In h a lt 2 1. B eobachtungszeit vom 6. 12. 16 bis zum Ö. 12. 17. Gefäßzahl 43. 14 Gefäße haben 12 Monate

überdauert.

S tü ck S c h a d h a ft nach M onaten

G eb rau ch szeit M onate

5 y* 1,25

3 '/> 1,50

1 %• 0,75

3 i y 2 1,50

t 2 2,00

1 i % 2,50

3 3 9,00

1 3 / , • 3,50 .

1 4 4,00

1 1

0 %

« y.,

0,25 0,50

. 1 7% 7,25

3 iy> - 22,50

.1 7,75

2 SV, 17,00

1 11% 11,25

12 M onate h ab e n ü b e rd a u e rt

14 12 108,00

43

!

275,50

Aus der Sollgebrauchsdauer von 516 Monaten er­

rechnet sich die V erhältniszahl für die Gebrauchsdauer

P o r z e l l a n t a u c h g c f ä ße .

In halt 3 1. Beobachtungszeit vom i l . 12. 16 bis zum 11.' 12. 17, Gefäßzahl 37. 10 Gefäße haben 12 Monate

überdauert.

S tü ck S c h a d h a ft nach M onaten

G ebrauchszeit M onate

3 %

1 %

1 1

2 1%

I 2

2 3

1 4

1 1%

1 4%

1 i)

2 «%

3 6%

1 M 4

1 9%

1

9

y>

2 - ' 9%

1 10

1 10%

i

11%

12 M onate ha

10 12

37

0, 0,

1, '3, 2, ' 0, 4, 4, 4, 5, 12.

2 0,

7 9 9 19 1 0 1 0

11

75 50 00 50 1)0 00 00 25 50 .00 .50 ,25 \ ,25.

,25 50 ,50 ,00 ,75 25 ü b e rd a u e rt

120,00 201,75

Aus der Sollgebrauchsdauer von 444 Monaten er­

rechnet sich die V erhältniszahl für die G ebrauchsdauer 261,75- 100 = 59>5%

zu 444

Diese Verhältniszahlen werden, wie nochm als hervor­

gehoben sei. noch eine B erichtigung erfahren, wenn die bisher noch unbekannte G ebrauchsdauer der 14 Glas- und 10 Porzellangefäße feststeht. Jedoch ist nicht an ­ zunehmen, daß eine wesentliche Verschiebung in den gewonnenen Verhältniszahlen ein treten wird, die dei bessern Übersicht wegen noch einm al zusam m en­

gestellt w erden:

M e ta llg e fä ß e ... . • 33,2%

Glasgefäße ... 53,4 % Porzellangefäße ... .... 59,5%

Als durchschnittliche G ebrauchsdauer in lag en ergibt sich daher für

M etallgefäße . . 33,2 Glasgefäße . . 53,4 Porzellangefäße 59.5

300.

TÖÖ 300

100

300

100

A 99,6 = rd.. 100

— 160,2 — id. 160

= 178,5 — rd. ¡78.

F ür die B eurteilung der Gefäße sind aber außer dei G ebrauchsdauer die E rsatzkosten von Bedeutung. Sie stellen sich für 1 Gefäß und auf 1 G ebrauchstag

w i

e folgt :

G efäße au s

E rs a tz k o ste n

fü r 1 Stück] au f 1 G eb rau c h stä g

.« | Pf.

M etall . . . . 55,00 55

G la s ... 28,80 18

P o rz ellan . . 60,00 34

(8)

Dabei ist jedoch zu erwähnen, daß die M etalltauch- gcfäße durch Verwendung von Ersatzstoffen (kürzere Lebensdauer) und durch Steigerung aller Rohstoffpreise und Löhne (höhere Instandsetzungskosten) gegenwärtig doppelt leiden, während für die Glas- imd Porzellan­

gefäße n u r der zweite U m stand in B etracht kommt.

Zur erschöpfenden B eurteilung der Gefäße sind außer Lebensdauer und E rsatzkosten noch die Anschaffungs­

kosten und der V erdam pfungsverlust zu berücksichtigen.

Die erstein sind bei den Glastauchgefäßen am geringsten.

V erteilt man sie jedoch au f 2 Jahre gleich 600 Ge­

brauchstage, so werden die K osten für Tilgung und Verzinsung auf 1 Gebrauchstag so gering, daß sie im Vergleich zu den E rsatzkosten ohne Belang sind. Sie schwanken für die verschiedenen Gefäßarten zwischen 'S und 6 Pf. und sind in der später folgenden Zusam m en­

stellung einheitlich m it 5 Pf. angenommen worden.

W esentlich m ehr fallen die Verdampfungsverluste ins Gewicht. Sie betragen stündlich in den ersten 12 Stunden bei n e u e n Gefäßen aus:

Metall von 3 1 In h a lt rd. 130 g Glas von 2 und 3 1 Inhalt rd. 56 g Porzellan von 3 1 Inhalt rd. 106 g.

Das gilt, wie ausdrücklich bem erkt- sei, für neue Gefäße. Denn der Verdam pfungsverlust nim m t bei M etalltauchgefäßen mit. zunehm ender Gebrauchsdauer zu, bei Glas- und Porzellangefäßen dagegen ab. Diese an sich befremdliche, bisher n u r bei den Geißlerschen Röhren beobachtete Tatsache wurde schon von anderer Seite bei Laboratorium sversuchen m it Porzellangefäßen bem erkt. Auf die physikalische E rklärung dieser E r­

scheinung soll nicht näher eingegangen, sondern nu r be­

stä tig t werden, d aß die Abnahm e dei Verluste bei Glas- nnd Porzellangefäßen auch hier festgestellt worden ist.

Bei wahllos herausgegriffenen Gefäßen betrug der stündliche V erlust bei:

nach 220 Ge- anfangs brauchstagen

S S

Glasgefäßen von 2 1 In h a lt 56 44 Porzellangefäßen von 3 1 In h alt 106 87

Über Glasgefäße von 3 1 In h alt, d ie erst sp äter in Gebrauch genommen worden sind, liegen noch keine Versuchszahlen vor.

Die angegebenen Verdam pfungszahlen vor und nach Gebrauch beziehen sich nicht auf dieselben Gefäße, weil anfänglich dieser Erscheinung wenig Gewicht beigelegt und die G efäßnum m er d aher nicht verm erkt worden ist, sondern sind D urchschnittsw erte aus einer R eihe von Versuchen an verschiedenen Gefäßen.

Die durch den U nterschied der Verdam pfungszahlen entstehenden K osten ergeben sich aus folgender Be­

trachtun g: D ie Zeit zwischen der ersten F üllung des Tauchgefäßes zu Beginn und der letzten P atronen­

tränkung gegen Ende ‘ der Schicht b eträgt bei zehn­

stündiger Schichtdauer etwa 7 st. N un sei angenommen, daß d er zum Schichtschluß verbleibende R est an flüssigem Sauerstoff vom H auer im Tauchgefäß stehen­

gelassen wird un d bis zum Beginn der nächsten Schicht vollständig, also zuungunsten der Glastauchgefäße, ver­

dam pft ist. D er V erdam pfungsverlust beträgt bei neuen Gefäßen in 7 st bei:

M etallgeiäßen von 3 1 In h alt 7 ■ 130 == rd. 910 g Glasgefäßen von 2 1 In h alt 7 • 56 = rd. 390 g Porzellangefäßen von 3 1 In h a lt 7 • 106 — rd. 740 g oder bei einem Preis von 20 Pf. für 1 kg flüssigen Sauer­

stoff der M ehraufwand durch böhern Verdampfungs- verlust b e i:

M etallgefäßen . . . . 52 0 - 0,02 = 10,4 Pf.

Porzellangefäßen . . 350 • 0,02 = 7,0 Pf.

Z ählt m an die oben angegebenen E rsatz- und An­

schaffungskosten dazu, so ergeben sich als Gesam t­

kosten für einen G ebrauchstag bei:

M etallgefäßen . . . .55 + 5 + 10,4 = 70.4 Pf.

G la s g e f ä ß e n ... 18 + 5 == 23,0 Pf.

Porzellangefäßen . . .34 + 5 + 7,0 =-46,0 Pf.

Die Porzellantauchgefäße, die hinsichtlich der Ge­

brauchsdauer an erster Stelle stehen, sind infolge der höhern E rsatzkosten und V erdam pfungsverluste in der Verwendung tatsächlich doppelt so teu er wie G lastauch­

gefäße. Dabei sei noch erw ähnt, daß im Ja h re 1917 eine F irm a, einer Anregung au s Verbraucherkreisen folgend, das Gewicht der Taucbgefäße durch Verm inderung der W andstärke zu verringern versucht hatte. Mit diesem geringen, für den B etrieb bedeutungslosen Vorteil war aber der N achteil erheblich kürzerer Gebrauchsdauer verbunden. Dem Vernehmen nach is t.d ie F irm a daher zu der ursprünglichen Ausführung m it stärk erer Gefäß­

wand zurückgekehrt.

N achstehend folgen sodann noch einige Zahlen über die Aufwendungen für U nterh altu ng der Tauchgefäße in der Zeit vom 1. J a n u a r bis 31. Dezem ber 1917:

G efäße aus

Zahl d e r Ge­

b rau c h s­

tag e

Z ahl d er besch ä­

d ig te n G efäße

Tnstandsc in s­

gesam t.

tzungs- kosten

fü r 1 S tü ck

JC

u n d E rsa tz - au f 1 Ge­

b ra u c h sta g Pf.

M etall . G las . . P orzellan

. 2 356 15 126 61412

22 67 234

1 210,00 1 929,60 14 040,00

55.00 28,80 60.00

51 13 22

Bei der G egenüberstellung dieser Zahlen und der vorher erm ittelten Vergleichszahlen

Pf. Pf.

M etallg efäß e. ... . . . 51 55 Glasgefäße ... 13 18

Porzellangefäße . . . 22 34

fallen die z. T. großen U nterschiede auf, die bestätigen, daß ein beliebig herausgegriffener Z eitabschnitt zur Gewinnung von Vergleichzahlen nicht geeignet ist, außerdem aber zu dem Schluß berechtigen, daß sich die Güte der sp äter in Gebrauch genom m enen Gefäße bei Glas un d besonders bei Porzellan erheblich v e r­

b essert hat.

Das Gesanrtergebnis lä ß t sich dem nach dahin zu­

sam m enfassen, daß sich als Standgefäße (Tauchgefäße)

bei den gegenwärtigen Preisen und Ausführungen in

erster Linie Glasgefäße, weniger Porzellangefäße, am

w enigsten M etallgefäße eignen.

(9)

29/ Juni 1918 G l ü c k a u f 409 T r a g g e f ä ß e (F la s c h e n ).

B rauchbare Flaschen aus Glas gib t es zur Ze>t noch nicht. Auf der Hohenzollerngrube waren zwar ver­

einzelte Flaschen über 12 Monate in Gebrauch, jedoch stan d ihnen eine so große Zahl von vorzeitig ge­

brochenen gegenüber, daß die Einzelfälle einer langem Gebrauchsdauer das ungünstige G esam turteil über die Glasflaschen nicht zu ändern vermögen. Neuerdings ist eine Glasflasche auf den M arkt gekommen, die bessere Ergebnisse verspricht. Erfahrungen dam it liegen aber noch nicht vor.

Flaschen aus Porzellan finden, soweit m ir bekannt ist, auf mehrern ober schlesischen Gruben, auf einer aus­

schließlich, Verwendung. Ih rer Einführung aiif der H ohenzollerngrube stand bisher das hohe Gewicht im Wege. Die flüssige L uft wird d o rt näm lich über Tage in einem an das M aschinenbaus angebauten Raum au s­

gegeben. Da u n ter Tage keine m aschinenm äßige Mann­

schaftsfahrung (mit A usnahm e einer Steigerabteilung) s ta ttfin d e t, m ußte auf möglichst geringes Gewicht der Flaschen besonderer W ert gelegt werden, um dem H a u e r/d e sse n Weg vom Ausgaberaum bis vor O rt m it­

u n ter 2 km b eträ g t, die L ast nach Möglichkeit zu er­

leichtern. Neuerdings h a t eine Gefäßfabrik Flaschen herausgebracht, deren Gewicht gegenüber den frühem Ausführungen soviel geringer ist, daß sie sich auch für größere W eglängen als Traggefäße eignen. Von diesen Flaschen sollen dem nächst 50 Stück in Gebrauch ge­

nom m en werden. E rfahrungen fehlen noch.

Flaschen aus Metall sind früher von m ehrern F irm en hergestellt w orden,; jedoch, soweit m ir bekannt ist, gegemvärtig nur noch bei einer erhältlich. Die Angabe von Vergleichswerten über die G üte d er früher von verschiedenen Firm en gelieferten M etallflaschen er­

scheint daher zwecklos. E rw ähnt sei nur, daß sich_

die ersten, z. T. noch aus Sparm etallen hergestellten Flaschen m ancher F irm en ausgezeichnet bew ährt h atten So sind z, B. am 18. Septem ber 1916 10 Flaschen von 5 1 In h alt einer F irm a in Gebrauch genom m en worden, von denen n u r 2 u n ter 12, 2 w eitere nach 13 M onaten schadhaft w urden, w ährend 6 Stück noch je tz t b en u tzt werden. Säm tliche sp ätem Ausführungen aus E rsatz­

stoffen haben die Güte der ersten Flaschen auch nicht annähernd zu erreichen verm ocht.

D er nachstehende Auszug aus den statistischen. Auf Zeichnungen vom 1. 1. T7 bis zum 31. 12. 17 beschränkt sich aus den angegebenen Gründen auf Metallflaschen.

Z ahl Zahl d er In sta n d s e tz u n g sk o ste n

d er Ge- b esch ä­ ins­ fü r au f 1 Ge­

b rauchs- d ig te n g esam t 1 S tü ck b ra u c h sta g

tage G efäße M P f.

82 303 256 17 408 68 0,21

D as U rteil über Traggefäße la u te t dem gem äß, daß Glasflaschen in der bisherigen A usführung n ich t in Frage kom m en, Porzellanflaschen ihres großem Ge­

w ichtes und V erdam pfungsverlustes v regen noch zurück­

stehen, w ährend M etallflaschen hinsichtlich Gewicht und V erdam pfungsverlust am günstigsten sine? und sich für den Bergbau vorderhand in erster Linie eignen.

N ach F ertig stellu ng der A rbeit habe ich erfahren, daß inzwischen der Preis für 3 1-G lastauchersatzgefäße von 28,80 au f rd. 40 J i gestiegen is t; dem nach würden die erm ittelten Zahlen für das J a h r 1918 eine e n t­

sprechende Erhöhung erfahren m üssen. D a jedoch auch die Preise der ändern F irm en gestiegen sind, dürften die U n t e r s c h i e d e keine nennensw erte Verschiebung er­

fahren.

Die Tätigkeit des Kgl. Materialprüfungsamtes im Betriebs]alir 1916.

(Schluß.) W ied e rh o lt w u rd e n R o h re d a ra u fh in u n te rsu c h t, ob sie geschw eißt o d er n a h tlo s h erg e stellt w aren.

In zwei F ä lle n k o n n te bei im B etrieb e g ep la tz te n Siede­

ro h re n d u rch G efü g eu n tersu ch u n g fe slg e ste llt w erden, d a ß E rh itz e n ü b e r 700° C m it n achfolgender A bsch reck u n g ein ­ g e tre te n w ar. O b dieses E rg lü h e n un d A bschrecken im B etrieb e, z. B . d u rc h A nheizen des noch n ic h t völlig m it W a sse r g efü llten K essels, o d e r schon v o rh e r bei d e r H e r­

ste llu n g d e r R o h re erfolgt w ar, ließ sic h n a c h trä g lic h n ic h t m e h r m it S ich e rh e it aussagen. In jed em F alle e n tste h e n hierbei im M a te ria l sta rk e innere S pannungen, die leich t zu A nrissen fü h re n können.

M ehrfach w urde b e a n tra g t, sogenannte »V eredelungs­

m itte l fü r E ise n un d Stahl« a u f ihre W irk u n g b in zu u n te r ­ suchen. Diese M itte l w erd en m eist m it. g roßer R eklam e, d ie sich a u f th e o re tisc h u n d p ra k tisc h falsche A nnahm en s tü tz t, in d en H a n d e l g eb ra ch t. Ih re W irk u n g soll im all­

gem einen sein, a u f einfachste und schnellste W eise aus gew öhnlichem E ise n h ochw ertigen S ta h l zu m a ch e n o d er v erd o rb en em , v e rb ra n n te m o d er ü b e rh itz te m M aterial die u rsp rü n g lich e n g u te n E igenschaften w ieder zu verleihen, un d d a d u rc h e rre ic h t w erden, d a ß en tw e d e r d a s M ittel in P u lv erfo rm a u f die glü h en d en S tü ck e a u fg e stre u t o d e r das

e rh itz te ’ M a teria l in d em V ered e lu n g sm itte l ab g e k ü h lt w ird. Ü b er die W irk u n g eines M ittels w ird z. B . in ein er R e k la m e sc b rift folgendes m itg e te ilt:

»Nach m e h rjä h rig e n w issenschaftlichen u n d p ra k tisc h e n V ersuchen is t es gelungen, ein chem isch-technisches P r ä p a r a t herzustellen,- d u rc h w elches bei ein fa c h ste r H a n d ­ h ab e je d e r S ta h l sowie E ise n v o n 0,25% K ohlenstoff d e ra rtig v erb e ssert w ird, d a ß z. B . ein m in d e rw e rtig er S ta h l o d er F lu ß eisen einem g u te n W e rk zeu g stah l gleich­

k o m m t. E s geschieht dies d u rch Z u fü h ru n g eines hohen P ro z e n tsa tz e s v o n K o h le n s to ff. . . .

Die* Z unahm e des K ohlenstoffes zeigt sich n ic h t allein a u f d e r O berfläche, wie v ie lfach angenom m en w ird, so n d ern fin d e t sich ebenso im K e rn des S tückes, gleichviel welche S tä rk e dasselbe hat«.

A uf G rund seiner E rfa h ru n g e n m it zahlreichen ähnlich en »V eredelungsm itteln« u n d »V eredelungsver­

fahren« und a u f G rund d e r th e o re tisc h en E rk e n n tn is d e r E ig e n sch a fte n v o n E isen und S ta h l h e g t das A m t gegen die W irk u n g solcher M ittel die schw erw iegend­

s te n un d b e g rü n d e tste n Zweifel. B ish er k o n n te n och ste ts festg e ste llt w erden, d a ß die vom E rfin d e r seinem M ittel zugeschriebene V erbesserung d e r E ig e n sch a fte n ü b e r ­

(10)

h i t z t e n S tahles, u n a b h ä n g i g v o n dem b eso n d em M ittel, lediglich eine Folge d e r m it dem M aterial vorgenom m enen W ärm eb e h an d lu n g w ar. Die V erbesserung k o n n te d u rch sachgem äße W ärm eb e h an d lu n g ohne A nw endung des b eso n d em M ittels ebenfalls erzielt w erden, f e r n e r konnte d u rch chem ische und m etallographische U ntersuchungen­

in alle n u n te rsu c h te n F älle n einw andfrei nachgew ieseh w erden, d a ß a u c h n i c h t d i e g e r i n g s t e S p u r vo n K ohlen­

sto ff aufgenem m en w orden w ar. Wie Theorie und P ra x is sagen, ist die A ufnahm e v o n K ohlenstoff eine F u n k tio n von Zeit und T e m p e ra tu r. D a die D iffusionsgeschw indigkeit des K ohlenstoffs im E isen n u r re c h t.la n g sa m ist, so reichen die k u rze n A bkiih 1 ungszeiten, wie ¡sie bei d e r A nw endung solcher »V eredelungsm ittel« m eist vorgesehen sind, in keinem F alle aus, um auch n u r S p u re n von K ohlenstoff zur A ufnahm e gelangen zu lassen. Um K äu fer solcher m eist

•völlig n u tz lo se r M ittel v o r E n ttä u sc h u n g e n und u n n ü tz e n K o sten zu bew ahren, h ä lt das A m t cs fü r seine P flich t, auch a n dieser S telle vo r äh n lich en »V crcdclungsm itteln*

zu w arnen.

K o n d en sato rro h re aus M essing zeigten w eitgehende Zersetzung- Die A rt d e r A nlage ließ v erm u ten , d aß im vor­

liegenden F a ll abirren d e elektrische S tröm e bei d e r 'Z e r ­ setzu n g m itg ew irk t h a tte n . Die A nalyse des n ic h t zer­

se tz te n und zersetzten M aterials w ar folgende:

U rsprüngliches

(nichtzersetztcs) Z ersetztes

M essing Messing

% %

‘ Zinn . . . . 0,28 0,46

Blei . . . . 0,21 0,00

K u p fe r . . . . 70,50 . 07,42

E isen . . . . 0,08 0,08

.Zink . . . . 28,81 0,69

D as Zink w a r also f a s t vo llstän d ig herausgelöst.

In einem ä n d e rn F a ll ergab die chem ische Xnaly:

:b t zersetzten und des zersetzten M cssings:

U rsprüngliches

(nicht zersetztes) Z ersetztes

M essing Messing

0//.o % .

Z inn . . . . . feh lt fehlt

Blei , . . . 0,24 0,05

K upfer . . . . 59,20 96,70

E isen . . . . 0,32 0,10

Zink . . . . ' 40,37 1,29

U n tersu c h u n g en a n Z inklegicrungen ergaben, d a ß diese L egierungen leicht zu Z ersetzung neigen, sobald die äußern B edingungen h ie rfü r (F e u ch tig k eit bei gleichzeitiger B e­

rü h ru n g m it einem e d le m M etall)' gegeben sind. D as CTesamtsclnvindmaß ein er L egierung m it etw a 90% Zink, 5,5 % K upfer, 3 % A lum inium (R est: Blei, Zinn, Eisen) b e tru g 1,2% .

In d e r A b t e i l u n g f ü r a l l g e m e i n e C h e m i e w urden 375 A n träg e m it 977 U n tersu c h u n g en erledigt- Von den A n trä g e n entfielen 88 m it 424 U ntersu ch u n g en a u f B e­

hörden und 287 m it 553 U n tersu ch u n g en au f P riv a te . E in g ro ß er T eil d e r A nträge b e tra f w iederum die U n te r­

su c h u n g von E ise n u n d S tah l. Infolge d e r erh ö h te n N ach ­ frage nach S ondcrstählen' w u rd e die E rm ittlu n g von N ickel, Chrom , W olfram , M olybdän, V anadin u n d K o b alt be­

sonders h äu fig v erla n g t.

Die N achfrage nach N o rm aistah lp ro b cn m it bek an n tem , im A m t e rm itte lte m G ehalt a n einzelnen S toffen wies im B e ric h ts ja h r eine w eitere S teigerung auf. A u ß er den N o rm aistah lp ro b cn zu r K o h lenstoffbestim m ung w erden n u n m e h r au ch 5 P ro b e n m it verschiedenen M angangchalten,

ferner 2 m it v erschiedenen P h o sp h o rg c h alten (u n ter 0,1%

P hosphor) sowie je eine P ro b e zu r Schvvefel- und C hrom ­ b estim m u n g v o rrä tig gebalten.

Von E rz u n te rsu c h u n g cn ist die .U ntersuchung eines W olfram erzes au f W o lfram gehalt hervorzuheben.

A n M etallen a u ß e r Eisen, S tah l- und E isenlegierungen kam en für die chem ische P rü fu n g n am en tlich K upfer, Zinn, Zink sowie deren L egierungen m ite in a n d e r in F rage. E r ­ w ä h n t seien h ie r die folgenden:

E rn B lockkupfer m it einem K u p fe rg e h alt vo n 94,2%

e n th ie lt neben d en gew öhnlichen V erunreinigungen des K u p fers 0,58% .G dsam tsauerstoff, w oraus sich ein K u p fe r- - o x y d u lg e lia lt von 5,19% u n te r d e r A nnahm e berechnet, d as sä m tlic h e r S auerstoff a n K u p fe r geb u n d en ist.

■ ■ In einem ä n d e rn K u p fe r w urde d u rc h S chiedsanalyse ein A ntim ongeh a lt v o n 0,10% festg e stc llt; zwei w eitere P ro b e n K u p fe r w aren a u ß e r a u f G eh a lt a n K u p fe r noch a u f S ilber und Gold zu prü fen . Beide P ro b e n e n th ie lte n sowohl S ilb er als au ch Gold.

E in e g ran u lierte Z innprobe w a r a u f G eh alt a n frem den B e sta n d teilen zu prüfen. F iir Blei, K upfer, E isen und etw as N ickel w urden in je 4 B estim m u n g en je 4 verschiedene W e rte gefunden. H ieraus w ar zu schließen, d a ß en tw e d e r das u n te ra u c h te M a te ria l n ic h t einheitlich w ar, o d er d a ß bei d e r D a rste llu n g des g ran u lierten Zinns S eigerung s t a t t ­ gefunden h a tte .

E ine M ennige probe e n th ie lt auffallenderw eise neben A n tim o n o x y d 0,55% Zinn säure. M it einem V crgrößerungs- glase w aren die Z in säu rek ristalle in dem M u ster ohne w eiteres zu erkennen.

U n tersu ch u n g en v o n W asser- und B o d en p ro b en au f B e stan d teile, die erfah ru n g sg em äß B e to n anzugreifen ver­

m ögen, w aren wie im V orjahre m eh rfach vorzunehm en.

E ine W asser- und B odenprobe w a r a u c h au f Stoffe zu u n te r ­ suchen, die E isen angreifen k ö n n te n .

Die P rü fu n g von H e iz m a teria lien h a tte w iederum einen ziem lich b e trä c h tlic h e n U m fang. Viele G ra p h ite w urden au f ihren A schcgöhalt u n te rsu c h t.

I n d e r A b t e i l u n g f ü r Ö l p r ü f u n g w u r d e n 520 P ro b e n zu 333 A n träg e n u n te rsu c h t (gegenüber 4 85 P ro b e n zu 325 A n träg e n im V orjahr).

Von den U n tersuchungen ist folgendes h erv o rzü h eb en : E in N o r m a l b e n z i n g enügte h insichtlich R ein h eit, A sp h a lt- ausfällungsverm ögen usw. d en b e k a n n te n für die B e­

schaffenheit, von N orm albenzin erlassenen V orschriften.

Bei sechs T r e i b ö l e n (M ittel- o d e r G asölen aus E rdöl) sc h w a n k te d e r F lüssigkeitsgrad nach E n g le r (bei 2 0 u C) vo n 1 ,2 - 1 ,5 , d e r F la m m p u n k t (im geschlossenen Tiegel) von 70 - 90°, d a s spezifische G ew icht v o n 0,82 - 0,89, Bei v ier Ö len lag d e r E rs ta rru n g s p u n k t tie f (u n te r - 20 und u n te r — 15°), bei zwei Ö len zw ischen - 5 und - 10°.

Zwei T r a n s f o r m a t o r e n ö l c h a tte n die T eerzahl 0 ,7 . bzw. 1,7, g en ü g ten som it n ic h t d e r seitens d e r E le k triz itä ts ­ w erke g estellten A nforderung (Teerzahl n ic h t ü b er 0,10).

A uch im vergangenen B e ric h ts ja h r lag eine große Reihe m inderw ertiger, z. T. s ta r k .asp h a lth altig e r Schm ieröle zu r P rü fu n g vor. D as einm al b e n u tz te Öl w ird in vielen F ällen d u rch geeignete R e in ig u n g sv e rfa h re n w ieder b ra u c h ­ b a r gem ach t. Bei m e h re rn z. T. hellen, z. T. dunk eln w iedergew onnenen Ö len w ar die R einigung nach d en h ier gem ach ten F estste llu n g e n so d u rch g e fü h rt, d a ß keine B e­

den k en gegen die W iederverw endung d e r Öle Vorlagen.

Von 10 B r a u n k o h l e p r o b e n , d ere n W a sse rg e h alt 4 0 - 5 0 % b etru g , e n th ie lt eine 3 % M ontanw achs, bei den übrigen sch w an k te d e r M ontan w ach sg eh alt zw ischen 5 und 9% (auf w asserhaltige 'K ohle bezogen).

Ü b er die a u sg efü h rten w issenschaftlichen U n ter­

suchungen ist folgendes zu b eric h te n :

(11)

29. Juni 1918 G l ü c k a u f 411

D a d ie V erw endung g ra p h ith a ltig e r Öle zum Schm ieren

b e trä c h tlic h zugenom m en h a t, w urde ein V erfa h ren zur

•B estim m ung des G ra p h its in solchen Ö len au sg ea rb e ite t, d a s a u f d e r V erw endung v o n F u llerc rd c b e ru h t. A ußerdem w u rd en die B e d ingungen g ep rü ft, u n te r d en e n die A us­

flockung des G ra p h its au s d e n g e n a n n te n Ö len v o r sich g e h t1.

h v g l . H o l d e und S t e i n i U , Z. f. E le k tr o c lie m . 1917, S. HG.

D ie sch o n v o r ein ig en J a h re n im A u fträ g e des M ini­

ste riu m s b egonnenen U n tersu c h u n g en ü b e r n atü rlic h e und k ü n stlic h e A sp h alte sind fo rtg e se tzt w orden, sic h aben zu einem tie fe rn E in b lic k in d e n chem ischen A ufbau d e r N a tu ra s p h a ltc g e fü h lt, .als d ere n w esentliche B e sta n d ­ teile A sphaltene, E rd ö lh arze , A sp h alto g cn sä u ren und u n ­ v e rä n d e rte s E rd ö l e rk a n n t w u rd e n 1.

1 vg l. M a r c u s ß o n , Z. f. an g ew v C hem . 1916, S . 616 u n d 319.

Volkswirtschaft und Statistik.

Bergwerksabgabcn an d e n Herzog von Arcubcrg in den Kalenderjahren 1004 - 19171.

G esellschaft o der 1904 | 1905 1906 : 1907 1 1908 | 1910 | 1912 1913 1914

T

1915 ! 1916 | 1917

Zeche ,1t Jt J t 1 4 1 Jt ' Jt | Ji Jt Jt | Ji ..ft | Jt

A renbergsche A.G. . . A renberg F o rts e tz u n g . A uguste V ic to ria . . . B r a s s e r t ...

Kgl. B e rg w .-D irek ti n .

96 724;

35 935

101 978

42 149

129 139 1 682 56 405

125 808 8 323;

68 016;

158 454;

23 038 90 821

150 771 41 785!

440;

156 547;

154 834 28 562 49 702 7 668 224 213

202 949' 45 420 ' 51 890 30 609 324 475

■175 681 48 061 44 019 32 713 321 855

168 652 44 OOP 37 211 27 855;

266 221;

220 207 59 089 51 707 31 067 365 775

254 595 65 582 51 288 32 248 402,434 davon

Berginspektion 2 . . . ,, 3 ■ ■ ■

4 . . . 5 . . .

35 935 42 149 56 405 67 212 804

68 069 19 458 3 295

94 015 62 532\

j 124 450

93 599 6 164

153 958 132 585 3 527 34 406

130 743 138 914 8 852- 43 346

97 076, 107 488\

11 252 50 405

113 564 157 154 27 430 67 627

123 690 173 658 39 730 65 357

E m sc h er L ip p e . . . . E w ald . . ...

davon

E w a l d ...

Ew ald Fortsetzung . .

75 815 71 736

4 079

93 024 90 978

2 046

163 117 277 111292

5 985

2 000 137 123 119 719 17 404

13 598 148 274 121 417

26 857

50 07b 144 662 116 673

27 989

59 917 177 118 132 572

44 546

67 986 228 454 162 650

65 803

62 151 202 510 143 999

58 511

41 498 149 319 110 969

38 349

75 824 210 417 156 162

54 254

71 925 262 643 200 101

62 539

F rie d ric h d e r G roße . . G raf B ism arc k . . . . G u te h o ffn u n g sh ü tte . .

1076 99 253 63 271

1 421 98 957 72 760

2 838 115 300 92 736

2 674 115071 100 960

3 090 120 395 108 769

4 556 125 315 119 531

8 479 134 897 106 480

8 306 174 767 120 691

8 265 150 472 121 880

8 553 116 U l 133 118

13 287 156 279 165 792

11 800 158 997 172 729 davon .

Osterfeld, Vondern . Jacobi ...

63 271 72 760 92 736 100 960 108 769 119 531 106 480 115 937 4 754

96 195 25 685

82 934 50 184

84 122 81 670

83 213 89 516

H a rp e n . . . '126 994 128 033 144 741 167 121 179 054 150 596 147 316 174 049 155 221 145 493 182 435 199 314 davon

H u g o ...

Recklinghausen . . .

60 837 66 157

60 903 67 069

71 883 72 861

81 018 86 103

89 52S 89 526

86 451 64 145

88 251 59 065

103 363 70 686

86 186 69 035

82 503 62 990

100 013 82 391

109 693 89 621

H ib e rn ia ... 141 656 147 579 183 197 205 874 211 913 192 327! 192 111 225 666 195 179 161 767 187 159 222 158 davon

Schlägel und E isen General B lum enthal

74 316 67 340

79 723 67 856

700 101 .83 096

116 269 89 605

118 949 92 964

98 425 9-3 902

102 979 89 132

116 050 109 616

108 914 86 265

87 668 74 099

96 733 90 426

114 864 107 294

I c k e r n ...

K önig L udw ig . . . . S t i n n e s ...

davon

M athias S tin n e s . . . W elheim . . . .

68 639 462 462

69 629 863 , 863

87 751 7 144 7 144

i 97 801 27 238

; 27 238

i 108 026

! 35 470 35 470

91 482 92 558

; 31 030; 43 128 I 31 030' 43 128

111 286 68 115 68 115

2 056 99 685 59 746 54 636

5110

5 847 78 474 93 373 52 473 40 900

3 194 107 39 103 187

56 650 46 537

151 195 130 648, 76 026 54 022

P h ö n ix . . . . . . . . 102 232 103 191 132 414 152 125 \ 184 769 167 953! 173 167 | 196 116 167 806 135 000 145 511 172 517 davon

N o r d s te r n ...

Graf M oltke . . . - .

57 971 44 261

i 55123 48 068

63 195 69 210

!' 66 532 : 85 593

84 169 100 600

88 033; 85 322 79 920\ 87.846

i 101598

; 94 518

84 611 83 189

64 630\ 69 284 70 3701 76 221

80 549 91 968

U nser F r i t z ... 4 220 3 408 2 4h! li;:: 4801 2 11t ! 4 787 \ 5162 7 1461 7 121 5 676 ' zus. 816 27S 862 9911073 20211210 133 1385 672 ¡1427545 1602 265 ¡2035 568 ¡1852 462[1619 638-2085 44812305 149

1 v g l. den A u fsa tz »D ie p riv a ten R ’fr a lb e r e clitig n n g e n im U u lirliczlrk « G U lek a u f 1018, S. 75«.

Vereine und Versammlungen.

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