• Nie Znaleziono Wyników

Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1936.08.22 H. 34

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1936.08.22 H. 34"

Copied!
64
0
0

Pełen tekst

(1)

© rg a rt bet B e ié s g ru p p e BedjtscmtDälte bes H S . H ed)tstoaijrer=H unbes perausgecjebert oon bem Beicfysgtupperuüalter Heditsamoalt Dr. Droege,

unter íTíitmtrfung ber Híitglteber bes Heic^sgruppenrates: Hed?tsantDäIte Dr. %tnns ^rtijfcfje,

£etp

3

ig; Dr. pcra>lti|fv, ^orft t. £.; Dr. €rnft £abtut

0

r Berlin; Dr. ^erbtnanb KTöfimer, IHündjen;

Prof. Dr. <£rtmn Hoací, palle a. 5 .; Dr. Kuöat, Königsberg (Pr.); tüilfjeítrt Sd?oÍ

3

r Berlin;

Dr.iírturScf^üfíler, ZDeirtíjetm; Dr. <£mtlSd?tüaris, prei^lau, unb PatentanwaltDr. Ullridj, Berlin Sdjriftleitung: Berlin W

35

, £ü£ottmfer *8 n . ^ernruf Kurfiirft B

3 ? \ s

O e r l a g : ED. ETtoefcr ö u d ib a t t M u n g , 3 n b>: ® s c a r S r a n ö ftc ite r , C e tp jtg C f , D re s b n e r S tra ß e \ \ l \ 3

¿ e rn fp re c p e r S a m m e b U r . 72 56 6 / Z ) r a f ) ta n fr f? r t ft: 3m p r t m a t u t / p o ftfc fy c c ffo n to C ctj> 31g K r . 63 67 3

« S e f d jä f is f t e lie i n B e r l i n S W 48, fje b e m a n n ftr. 14. ^e rn fp re cp e r A 9, B lü c h e r 0217

3 u0ab^Pfycfyofe I I

Der ßeg riff der 3 U0°&*

^o rtfe ^u n g aug S ® - 1936, 2026 (§ e ft 30) B o n 5Red)tganmaIt D r. § a n g © u l e m a n n , © üffetborf

@g mehren fid) bie © tim m e n, bie fü r eine Befchränfung ber gugabegefehgebung eintreten. DB ber ©efeßgeber ihnen fo lg t unb eines SageS öorljanbene Som prom ißöorfchriften aug ber gugabeöerorbnung befeitigt, ober ob er bag gugabebet»

bot nod) öerfdpärft, im m er m irb fiep bie S ß irtfdja ft m it bem e rflä rte n SBiEen beg ©efehgeberg abfinben. U n tra g b a r aber ift e§, toenn bon anberer ©eite © d jritte angebahnt toerben, bie einer SBerfdjärfmtg beg gugabeöerbotg auf ialtern SBege gleich»

fomnten. Nicht toeniger u ntrag bar ift e§, toenn bie gugabeöer»

orbnung mißbraucht toirb, um m it ip re r § itfe bie Berpftid)»

tunggfreifteit beg Saufntanng aitfjufieben unb fo ein g ie t P erreichen, su bem fein anbereg @efet5 bie fpanbijabe bietet. ©g ftef)t bem S aufm ann fre i, in einem S a u fa ft fo biete Berpflidh»

tungen p übernehmen, mie er miE, toofern n u r bie einseinen Berpftichtungen nicht gegen ein gefepieijeg ©ebot ober Berbot berftoßen. Seine B eftim m ung eines beutfehen ©efeßeg h ä lt ben S aufm ann an, bie g a t)I &er iw S a u fa ft übernommenen Sei»

ftungen auf eine K u m m e r su befebränfen. ©g gibt neben prim i»

tiben Saufberträgen Ipnberttaufenbe bon S a ufaften, bie gtoei unb mehr, ja eine ganse §üEe bon Berpftichtungen bem Sauf»

m ann aufertegen. S)er B e rfä i.fe r einer ERafchine braucht, fa n n unb foE nicht bie Einfachheit beg Saufafteg mähten, bie fü r ben V e rla u f eineg ißafetg Saffee augreidjt. 3)er N tafdjinenberfäufer toirb bielfad) aufjer ber Sßerpflrchttung sur Sieferung ber STea»

fchine bie Berpftichtung übernehmen, fie einsubauen, bag ©in»

baufitnbam ent hersufteEen, ju m © inbau ben In g e n ie u r ober M ontagearbeiter bereitsufteEen, bag © inlau fen ber SNafchine su ü b e rm a le n , bie © cßm ierm ittel, ben SSetxiebSftoff fü r ben’ Slb»

ru f beg Säuferg mätjrenb smeier Saßre auf Säger su hatten, bie ©rfafsteite sum g re ife bon 7 5 % beg Siftenpreifeg toäf)tenb breier gaf)re p r V e rfügung su fteEen. Überbieg firtb bem Ber»

fdjteiß befonberg unterliegenbe Seite ber SNafchine nach Stbtauf beg erften Qfahreg einm alig ohne © rteitung einer Nedjnung ttachsuliefern, patentierte Berbeffermtgen ber SNafdjine bem Abnehmer jeloeitg unbersügtiep ansubieten, ober, im erften fja ljre ohne Berechnung, in ben nachfotgenben fa h r e n sum

©etBftfoftenpreife ansubieten, if t bie ©rangportgefahr fü r bie ab SBerf berfaufte SNafdjine auf eigene Soften, ober fü r Ned)»

uung beg Säuferg su berfidjern, bem SIbnehmer eine Ntafchi»

uenbruchberficherung m it ober ohne ©onberberedjnürig mitsu»

liefern. S ie 9Nafepine, faEg innerhalb eineg Saljreg grunb»

tegenbe technifche Neuerungen ju r © rfin b u n g iommen, foftentog ober sum reinen © elbftfoftenpreife augsumechfetn, ober bie alte ERafchine sum hoppelten beg Börfenfcprottpreifeg surüdsuneh»

men. © rfapteile im SBerte big su 20 ¿ftJl finb taufenb unent»

getttid) su lie fe rn uflo. @ad)e beg SScrfäuferg ift eg, fo geartete unb fo biete SBerpflicEttungen ansubieten, mie nach feiner Sin»

ficht erforberlich finb, um burd) ben S a u fa ft alte überfehbareu unb erfüEbaren tBebürfniffe beg Säuferg fomeit mie möglich SU erfaffen unb 31t beliebigen.

©iefe 3 u fammenfteEung ber SSerpfüchtungen macht bag Sßefen beg Saufm anneg aug. © ie unterfiheibet ih n bon bem V e rte ile r, 51t bem eine beftagengmerte Stugbrucfgmeife ben S a ufm ann herabsumürbigen brohte. ©g bebarf feiner Sauf»

teute, um SBaren su berteiten. ®asu genügen Stutomaten ober, menn m an toiE, ungefchutte S rä fte , 2Jicnfci)en ohne Q n itia tib e , ohne © eift, ja ohne Stugbitbung. 2Ran hat aEen ©rnfteg bie Shefe aufgefteEt, baf; jebe meitere SSerpftidjtung, bie ber Sauf»

m ann über bag bto|e Stbgeben ber SBare hiuaug übernim m t, atg „stoeite Se iftun g" eine gugabe barfteEe, fo ba^ n u r noch su prüfen fei, ob bie stoeite Seiftung augnahmgtoeife burch bie g if»

fe rn a big g ber gitgabeberorbnung gebutbet merbe. ©ine foidje Betrachtung macht in ber S a t ben beutfehen S a ufm ann su bem, mag sw fern er ablehnt, su einem biogen SSarenberteiter, 51t einem © lieb ber Botfgm irtfchaft, bag n u r medjanifche Stufgaben Su töfen hat, bag aber barüber fid) feinerlei ©orgen 51t machen braucht, mie ber ©ebrauch beg bon ih m berteitten ©rseugniffeg geleitet, geförbert, gefiebert toerben muß ober fönnte. ©g hat geiten gegeben, in benen m an fid) barüber fia r m ar, bag ber SBert beg Saufm anneg in ber tp io n ie rtä tig fe it Hegt, bie er an ber beutfehen Ü Birtfdjaft, bor aEem aber sugunften ber burch ih«

Belieferten bon geftern, heute unb morgen augübt. ÜRan toar fehr ftots barauf, atg eg eineg Sageg gelang, bag grem btoo rt bon ber tp io n ie rtä tig fe it in bag beutfehe SBort bom „SJienft am Sunben"

Su ü b e rfe in . §eute aber m irb manchmal nicht! argtoöhni»

fcher betrad)tet atg biefer S)ienft am Sunben. Seine tüirtfdjaft»

liehe M u n itio n muß fid) fo grensentog o ft bag am meiften miß»

brauchte SBort „u n la u te re r SBettbemerb" ¡agen taffen atg bie B etreuung beg Sunben. SBir hätten eg metí genug gebracht, menn aEe Seiftitngen, bie ber S aufm ann über bag bloße Stb»

geben ber SBare hiuaug bem' Sunben gegen befonbereg ober gegen einfatfutierteg © ntgett ober Unéntgeíilich b a rb rin g t, auf

297

(2)

2370 Stuff ciße [S u rifttfd ie SBodjenfdjrtfi

bic Söaage beS B u gabegefeßeS gelegt Werben müßten, baS unter Q üljrung eines SieidjSauSfdjufjeS fü r baS Bngabeberbot gefor»

bert unb als ttjpifdjeS itomhrontißgefeß gefcfjaffeir würbe. Sßic»

Weit gtDei ß aufleute ober ein K aufm ann unb ein Q nbitftrieller, ober ein K a u fm a n n unb ein SSerbraucher ben Statuten ißreS iiaufbertrageS sieben bürften, barüber ¿u entfeßeiben wäre ba»

m it n iit einem StRale in baS Ernteffen berfenigen © teilen ge»

legt, bie in fra g e n ber gugabe eine ß u ftä n b ig ie it befißen ober fidf ¿ufeßreiben. $ ie fe © teilen Ijätten, Wofern fidf nicht ber Äauf»

bertrag a K einaltigeg ©efcßäft auSWeift, n u r nodj barüber ¿u befiitben, ob bie Weiteren 58erf>flicßtungen, m it benen über bie Siefentng ber ÜBare hinaus ber ß a u fa ft auSgeftattet ift, burefj bie Slabelößre ber AuSnaßmeborfchriften in Abf. 2 § 1 Zugabe*

3SD. geben ober nicht gehen. SSon ber ¿Weiten SSerhflidjtung ab Würbe ber I n h a lt beS ßaufbertrageS ¿u OerWerfen fein, foWeit nicht fü r jebe einzelne SSerfofiicbjtung, bon ber ¿Weiten ab gereefj»

net, ber ißerianfer beWeifen fann, baß eS fich um eine „h a m belSüblicße SRebenleiftung" Ijanbelt, ober um eine E rte ilu n g bon IRatfdjlägen, ober bielleicht um eine geringw ertige Ä le in ig fe it.

SBaS bem beutfcßen Äaufm annSftanbe beborftänbe, Wenn n u r noch bie SSerftflicßtungen fü r ¿nläffig angefehen Werben bürften, bie baS Qeuer ber SanbelSüblichfeitSprobe beftanben haben, barüber belehrt bie E rlä u te ru n g bon © o t t f e h i d ¿um ^Begriff ber hanbelSüblidjen SRebenleiftung (Sa§ gugabeberbot 1933

© .4 4 ): „QebeS Bufenben einer Söare, bie Bafamntenfeßung unb Aufstellung eines getauften ÄkiberfcßranfS ift Siebenlei»

ftnng. Q ü r bie Qrage, Wann bie ©eWäßrung bon Bubeljör ober Siebenleiftungen ohne befonbere ^Berechnung ßanbclsitblich ift, läßt fich bei ber SSielgeftaltigfeit ber SJScrhältniffe eine allgemein gültige Slorm nicht aufftellen. © ie W irb bielfach auch örtlich berfdjieben b e u rte ilt Werben. Q u SBirtfdjaftSfreifen ift bie SBc- füreßtmtg la u t geworben, baß fidf als Qolge ber botn Bugabe»

Wefen auferlegtcn S e fdjränfungen auf bem ©ebietp hes B u*

BeßörS unb ber Siebenlciftungen ©efdjäftSgeßflogenheiten ein»

bürgern tonnten, bie bon ber ©efanttßeit ber tßerufSgenoffen als Saft emfifunben Werben müßten. Sentgegenitber ift 51t be»

m erten, baff eine enge Auslegung fdjon in iRitcfficht auf baS ben Ausnahm en borangeftellte grunbfäßlicbe Bugabeberbot not»

Wenbig erfcßeint. S ie Ausnahm en füllen felbfiberftänblidj nicht eine Umgehung beS Verbots ermöglichen. S ie fe r © efidjtSßunft barf bei ber P rü fu n g bon ©eßflogenljeiten, fü r bie bie SanbelS»

ü b lid jfe it in Anfßruch genommen Wirb, nicht außer ^Betracht bleiben. 2Bie eng bie 53erorbnung biefe Ausnahm e berftanben Wiffen W ill, ¿eigen bie in ber amtlichen Segrünbnng gegebenen SBeiffiielc: ,Eine bem Üblichen entfftrecheubc ®erfiactung ber SBare, eine iRebenleiftung Wie bie unentgeltliche 3 u fe«öttng ber SBare u. bgl. finb nicht ¿u beanftanben; ihre g u la ffu n g g ib t ¿u SRißbrättcßen feinen A n laß .“ ©ine geWiffe © a ra n tie bafi'tr, baf;

hier nicht ©ebflogenßeiten A n erfennung finben, bie bon ber a ß irtfd ja ft als “iRißbrauch einftfunben Werben, bietet übrigens gerabe bie SBefcßränfung auf baS SanbetSüblicße. S enn bie Qrage, ob bie $anbel3 ü b lid j!e it bejaht Werben fann, w irb rege!»

mäßig ohne gutachtliche SRitW irfung fachberftänbiger SSertrcter ber © ir tfd ja ft (Qnbuftrie» unb ftanbelSfam m ern) gar nicht ¿n entfdjeiben fe in ."

© ü b lic h unborftellbar ift bie 3 ah l ber jRedjtSftreitigfeiten, bie bie P rü fu n g ber Qrage, ob bie ¿Weite unb folgenbe Seiftung fich als hanbelSüblicße SRebenkiftung aitSWeifen fann, ßerbor»

rufen Würbe. SRod) tro ftlo fe r aber wäre baS Ergebnis aller bie»

fer jRedjtSftreiiigfeiten, in benen barüber befunben Wirb, ob ber

¿Weiten unb auch ber b ritte n unb auch ber bierten unb eben»

fo allen folgenben Seiftungen ber ipaffierfdjein ber ßanbelSübli»

chen Slebenleiftung auSgeftellt Werben fann. S ie Bagabeberorb»

nttng Würbe, Wie eS S ß e n b i a n b t in t SJBirtfdjaftsBIatt ber Qnbuftrie» mtb §anbelSfam m er, B e rlin 1936, © . 858 auSbritcft,

„¿u einem BtoangSfarteltgefeß fü r ba§ gefamte SBirtfdjaftS»

gebiet" Werben, „¿u einer generellen SJiarftorbm tng, bie bie SicferungSbebingitngen ein fü r allem al auf bie ßanbelSüblidie feftlegt, jebe Abweichung un te r © träfe ftellt, unb bam it nicht ¿u»

leßt auch entfdjeibenb in bie ißreiSfreiheit e in g re ift". SB e n b » l a n b t begrünbet:

„® ie B u 9abeberorbnung g ilt fü r alle ÜBirtfchaftSftufen, n id )! n u r beim V e rla u f an ben lebten ÜJerbraucher, fonbern

auch iw SBerfehr ¿Wifchen §erfteller, ©roßhänbler unb ©insel»

hänbler. SSirb nun jebe Abweichung beS ißertragSinhaltS üont

§anbelsüblichen ¿ugunften beS Abnehmers als Bnga&e au' gefehen, fo finb bam it ßraftifch alle SieferungSberträge auf baS

§anbelSüblicl)e genormt, unb jeber tßerfanfer ift gehalten, baS

§anbelSübliche bei SReibung bon © träfe inne¿uhalten. 5Beinahe jebe ißertragSbeftimmung, bie ben Abnehmer günftiger fteßt, als baS in ber Siegel ber Q all ift, fann bann in fonfequenter

^Durchführung biefer ©ebanfengänge als ißerftoß gegen bie B u ' gabebcrorbitung gewertet Werben. S a m it finb w ir bann fra B tifch ¿tt bem 9{echtS¿uftanb gelangt, ber gewöhnlich oberftet

© runbfaß ber ßarte llberträge ift unb in ihnen fo fo rm u lie rt W irb: ,2>ie ©eWährung irgenbWelcher ©onberborteile bei ben im Ä a rte llb e rtra g geregelten Sieferungen ift üerboten.1 9in r t r i t t bann an bie ©teile ber Siegelung burch ben ÄarteUbertrag als Siorm, bon ber nicht abgeWidjen Werben barf, ber hanbelS»

übliche Q n h a lt beS SieferungSbertrageS in bem betreffenben fchäftSsWeige."

®iefe iBegrünbung bebarf feines BufaheS unb feiner ©r » lä uterung; Wohl ift es wünfdfenSWert, bie SBeifgiele fennen¿U' lernen, an benen fich nach S S e n b l a n b t bie Sh^fe bon beut Bngabecharafter ber ¿Weiten unb folgenben Seiftung bereits 5U betätigen bcrfucEjt hat.

1. Qatt: S e r SSerfäufer ü b e rn im m t eine SDiängelhaftung/

bie über ben Siahmen ber gefeßlichen nnb ber hanbelSüblich^

H aftung fnnauSgeht. E r g a ra n tie rt auf unbeftintm te B ^ * f ^ v bie S:auglid)fcit einer Äauffacße unb berfgricht Siefjaratur, not»

fa lls foftenlofen E rfaß bei iBefchäbigung. ©oWohl bie ¿eitlich/

ünbefchränitheit ber SauglidjfeitS garantie als auch bie Sefri»

ftung über bie gefeßliche, ¿um minbeften aber über bie hanbeK*

üblidfe ® arantie§eit hinaus, als auch bie SBerfiflichtnng, bei S3es fchäbigung ber ßauffache foftenlofen E rfaß ¿u triften, hat mau Bereits als B ugabe im © inne ber Bagabeberorbnitug begeidinct unb als nicht u nter bie AuSnahmebeftimmung beS Abf. 2 d

§ 1 fallenb, berboten.

E in w eiterer QaH ift ber, baß ber 5htnbe bie 3Bare f i e‘

SauS geliefert befommt. SSo eine foldje Qrei»SauS»2ieferunG nicht hanbelSüblich ift, hat w a n in iß r gleichfalls eine ber*

botene B u Gnöe erblick.

Q n einer b ritte n ©rußße bon QäEen Bebarf ber Ä ä u fe i noch einer M ontage ber Sauffache, um fie in iBenußung nehmen

¿u fönnen. Q n wieberholten Qällen, in benen biefe SRontage»

foften nicht in ber ^Rechnung gefonbert auSgeWiefen worben finb, hat m an eine berbotene Bngabe als borliegenb angefehen- B u m erften tBeifßiel führen SS e n b l a n b t a. a. £>. unb § e d )t»

S ü m p f e t , S e r SSettbeWerb, @ .590ff. aitS: S e i bem SScr fa u f eines ©egenftanbeS m it berlängerter © a ra n tie frift ober m it Erfaßberßflichtung hanbelt eS fidf um unfelbftänbige Seile eines StaufbertrageS. SBcibeS ift Q n h a lt beS StaufbertrageS, bie Siefentng ber Söare Wie bie la n g friftig e © arantie bsw. bie E rfaßteiftung. ÜJian fann „einheitliche iRechtSgefchäfte" nid)1 berart ¿erlegen, baß m an fagt, ber fchulbredjtliche ißertrag u«b bie ©egenleiftung beS tBertragSßartnerS be¿iehen fich n u r anf bie SaußtberßfUchtung, unb ¿n bereit E rfü K u n g Wirb bie fiiHttng ber fRcbenberßflichtung, ber © a ra n tie , „¿ugegeben". (3 IV ftim m enb E iniguitgS am t SBerlin in feinem ©ßruch b. 2. Qebr- 1934 unb SBorbemerfung ba¿u, abgebrueft im aSirtfchaftSblatt ber Qnbuftrie» unb §anbelSfam m er B e rlin b. 27. A ft r il 1935)-

E ine ^Betrachtung, bie in ber berlängerten © a ra n tie obe^

in ber E rfaßleiftung eine Bngabe ¿ur Saußtleiftung beS Ä a n r bertrageS erblicft, a to m ifie rt ein einheitliches © d ju lb b e rh ä ltflk unb betätigt „eine re in fu n ftrn ftib e 93etrachtung§Weife, bie n m heute ferner liegen follte bettn je. © ie überfießt, baß nah£5jf jeber fdjttlbrcdftlidfe SiefentngSbertrag fid) in Saußt» nnö Slebenberfiflidjinngeit a itflö fcit läßt unb baß biefe nicht nur w irtfchaftlich, fottbern and; re itt redjtlid) gefeiten ein untrenm BareS ©anaeS büben, nämlich einen V e rtra g auf Siefentng be1 betreffenben ©ache u nter ben beftim m ten Sebtttgungen.

SBoIfScntfifiitbett lie g t eine foldje A ufglieberitng ttnfreS E ra d jk 11®

ga^¿ fe rn " (3B e n b I a n b t a. a. O.).

SBei © e c h t = f f i ü m f ) f e l a .a .O . © .618 finbet fid) cin|

Entfchetbung beS EiniguitgSam tS B e rlin b. 2. Qebr. 1934, ba»

bie A u ffa ffu n g bon ä ö e n b l a n b t ßraftifch anwenbet:

(3)

65. g a ljtg . 1936 § e ft 34] Siuffälje 2371

„D ie iBeflagte gemährt auf bie bei iljr getauften gapr«

täber eine © arantie. g n ber ©emäprung bex © a ra n tie e rb lid t bie .Klägerin einen SBerftofj gegen bie Bugabeberorbnuitg unb berlangt lln te rla ffu n g .

DaS © inigungSam t fü r aBeitbemerbSftreitigfeiten fa n n ber aud) mehrfach in ber S ite ra tu r betrete nen Slnficpt ber K lägerin, bafj ein ©arantieberfprecpen als unguläffige ,8 u sabe i. S . ber BugaBetBO. b. 9. STiärs 1932 angufepen fei, nicht folgen. D ie

© a ra n tie fte ® bielm epr eine befonbere bertraglicpe Sbrebe bar, bie einen h o b e lte n g n p a lt haben tann.

1. D e r SJerfäufer la n n bie SBerpflicptung übernehmen, baff bie Kauffadje innerhalb ber gemährten © a ra n tie frift leine Stängel aufmeift. DaS bebeutet eine S3erlängerung ber gefep«

liehen © e to ä h rfrift fü r bie Stängelpaftung über 6 Stonate hinaus.

2. D e r S e rlä u fe r fa n n beftimmte ©igenfepaften ,g arantier ren‘, b. h- berfpreepen, baff ©igenfepaften borhanben finb, unb fid) tueiter berpflicpten, b a fitr innerhalb beftim m ter f jr if t gu haften. D ies alles finb unfelbftänbige Seile beS KaufbertrageS, bie ben gefefjlid^en Regeln über ben K a u fb e rtra g unterftehen.

M ith in ü bernim m t ber S3erfäufer in allen biefen fä lle n nicht Pflichten, bie über ben Sahnten feiner Pflichten als SBerfäufer pinauSgepen; bielm ehr merben lebiglidj bie Pflichten beg SSer«

fäuferS im Sahnten beg KaufbertrageS feftgelegt unb über bie ohnehin beftehenben gefe^ltcfjen iBorfcpriften hinaus erm citert.

© in foIdjeS bertraglicpeS SSerfprecpen beg Käufers fann aber niem als als gufaplicpe Seiftung gu feinen fonftigen bertraglidjen iBerpflicptungeu attgefehen merben unb fte llt m ith in feine ,,Bu«

gäbe" i. @. beS § 1 gugabe S D . b. 9. Stärg 1932 bar."

B u m gmeiten gaH fü h rt S ß e n b t a n b t aitS: „Sßenn bie (n iih t hanbelSübliche) Sieferttng fre i §auS als Bugabe angefehen m irb, bann m irb auch h i« mieberum ber gepler begangen, bah bie Bugabeberorbnung auS bem ©hftem beS gefamten SecptS herausgehoben unb — ohne febe ^Berechtigung — fü r fid) allein betrachtet m irb. ©S ift nämlich in jebem gälte gu prüfen, mo ber © rfüHungSort ber S d ju lb b e rp flid jtu n g beS SerfäuferS liegt, g n biefer Sereinbarung finb bie ^Parteien böllig fre i, unb eS fa n n niem als ber Bhted ber BugaBcgefe^gebung fein, bah &>ei e g re ip e it befchränft m irb. g f t als © rfüH ungSort fü r ben Serfäu«

fer ber äBopnfip beS Käufers gemäplt, fo e rfü llt ber S e rfäufer m it bem D ranSport ber 2Bare n u r feine bertraglicpe P flicht, unb febe © rörterun g barüber, ob hier eine Bugabe borliegt, unb ob fie als hanbelSübliche Sebeuleiftung geftattet ift, ift ab«

furb. S u r in ben gä lte n überhaupt, in benen ber © rfüHungSort beS SerfäuferS fein aBopnfip ift, fa n n bei einer Serfenbung ber Sßare ohne Seredjm tng bie grage praltifcp merben, ob eine unerlaubte B u 0afre borliegt. S u r in biefen gäHen m uh feft«

gefteHt merben, ob bie B ui enbung als panbelsüblid)e Seben«

leiftung geftattet if t " ($3 e n b l a n b t @. 860 in 2Birtfd)aftSblatt ber gnbuftrie« unb ©anbelSfammer, S e rlin ).

B u ber b ritte n ©ruppe bon gäHen, in benen eine Sache m it DSontage b erfau ft morben ift, ift baS bei ber © arantie, ber

© rfapleiftung unb ber greihauS«Sieferung ©efagte enifprehettb angutoenben. ,,©S geht nicht an, einen einheitlichen V e rtra g SU ¿erlegen in föauptberpflicpiungen unb Sebenberpflicptuttgen unb bann gu fagen: D ie Stontageberpflidjtung merbe als felb«

ftänbigeS Bugabegefcpäft neben bem § a u p ig e fh ä ft, bem Kauf«

bertrage, begrünbet, unb bie © rfüH ung ber Sebenberpflicptung

»oerbe gut E rfü llu n g ber Sauptberpflicptung angegeben*"

( S B e n b l a n b t © . 861).

Stam pem mag eS b erfrü ht erfepetnen, menn gegen ben hier unb ba auftaudjenben iSerfitcp, bie grneite aSetpfltdjtuitg in ben B u 9Q6e9ittt!l htueingupreffen, fegt fchon m it Deutlich«

fe it unb © rü n b lid jfe it ©teHung genommen m irb. gnbeffen ift S S e n b l a n b t b a rin guguftimmeit, bafj nicht frü h genug auf bie ©efapren aufm erffam gemacht merben fann, bie bie Bugabepfpcpofe hier pat auffeim en taffen. ©S gibt aud)

•Streife, benen eS gar nicht unerm ünfd)t märe, menn jpber Kauf«

a lt, ber über bie naefte SieferungSberpflicptuttg hinaus Seiftun«

gen enthält, baS £ o r ber §a n b e l§ ü b lid jle it§ fjrü fu n g burcplaufen mühte. ©S finb bie gleichen Kreife, bie unter ber Debife „© h u p bem SeiftungSfd)mädhften" ben tBorfprung im SBettbemerbSteben als folcpen Verurteilen unb befämpfen, bie eS bem K aufm ann

fcplehtpin berbicten moHen, bah er fid) einen IBorfprung bor feinen SSübemerbent berfdjafft, unb bie ohne Scheu unb §em«

m ung ben K aufm ann ba beS unlauteren ÜßettbemerbS geipen, mo fein Schaffen unb Söagen, fein Stühen unb O p fe rn bejmedt ober geeignet ift, bem K o n fu rre n te n ben Sang abjulaufen. S)iefe K reife moHen nicht einfehen, bah ber tBorjprung an fid) burd)=

auS fta tth a ft ift unb ebenfo baS Slnftreben beS SSorfprungS;

bah baS Slnftreben eines 33orfprungS buripaus erlaubt ift unb bah e§ a u r bann auSnaljmSmeife unerlaubt m irb, meint baS gemählte SSittel unerlaubt ift; bah aber baS S titte l lebigtid) bann unerlaubt ift, menn ein ©efep bie Sßahl beS SKütelS öerbietet.

Unb äitm anberen muh im § in 6licf auf btefe K reife cnblidE) auSge«

fprod)en merben, bah ber K a ufm ann, ber fid) nicht täglich aufS neue einen SBorfprung bor feinen SDiitbemerbern gu berfd)affen flicht, genau fo menig taugt mie ber ©olbat, ber nibht in unb auher

® ie n ft unabläffig bemüht ift, burd) g le ih unb S lehrleiftung , burd) g n itia tib e unb O g ferfreu big feit alle feine Kameraben ¿u übertrum pfen. SBie ber ^Beamte, ber nicht fein ganäeS Streben barauf richtet, burih baS §IuSmah feiner Seiftung, burd) rüd«

fichtSlofe Slnfpannung ber K rä fte , burd) lepte ©elbftaufopferung aHe feine KoHegen in ben ©chatten ¿u fteHen. ® aS hat eS fü r einen Bmed, ftänbig ben ^Begriff ber ^ö d jftle iftu n g im Slunbe

¿u führen unb ben 31t fcpelten, ber fie unter SBeioeiS ftellt.

§öd)ftleiftung aber ift nichts anbereS als ber erreichte ißorfprung bor ben Stitbem erbern. ® ie §öchftleiftung anftreben ¿mingt ba^u, ben SBorfpritng bor ben anberen im m er mieber erneut gu geminnen. ® ie SöettbemcrbSredjtSpoIitif m irb fich eines SageS gu entfdieibett haben, ob fie fich auf bie SSefämpfung beS IBor«

fpntngS au3rid)ten unb ber S ta g n a tio n ber in ber Sßirtfdjaft mirfenben K rä fte baS gelb bereiten m ill, ober ob fie bem 53or«

fp ritn g a ls bem einzigen © aranten ber m irtfd)aftlid)en B u fu n ft freie SBahn fdjaffen foH.

© inftm eilen aber g ilt eS, barüber ¿u machen, bah nicht ein mettbemerbSredjtlicheS Sebengefeh aus bem g a p re 1932 mih«

braucht m irb, um ben SebenSraum ein^uengen, ben ber Kauf«

mannSftanb braucht unb haben foH, um feinen ® ie n ft an ber SB irtfdjaft unb fü r baS SßoIE tu n ¿u fönnen. ©ine Bugabepfp«

c^ofe barf bei uns nicht ißlap greifen, unb mo fie auftaucht, ift ih r entgegenjutreten. ©S foHte auch überlegt merben, ob eS noch erforberlid) ift, einen „SeichSauSfchuh fü r ba§ Bugabeber«

bot" beftehen ¿u laffen, beffen © jifie n j unb Sam e aHein als ein red)t3poIitifcher S lu fru f gur ißerbreiterung ber SBorfteHungen ge«

lefen merben fann, bie fich an baS Sßort „B ugabe" anhängen ober fnüpfen. ©S fann faum als BufaH angefehen merben, menn g u n d e r S t o r f f in SISBS. 1936, © . 5 9 f. m it ber SBegrün«

bung, bah „§ 1 Stbf. 1 ber SotSSD. b. 9. S ia rs 1923 aHeS auf bie äugere © rfdjeinungSform ber SBettbemerbShanblung ab«

fte llt", bie ©ntfeheibung beS 0 2 ® . H am burg b. 16. O ft. 1935, I U 150/35, 0 36/35, als u n p ie ife fh a ft unrichtig bejeidjnet.

®aS U rte il p rü ft bie grage, ob baS Slngebot beS Kaffee«

grohhänblerS an ben ^ä n b le r, ipm einen KaffeeberfaufSfcpranf auS lädiertem SBIed), ber bie 3 lu ffd )rift „3t.S Kaffee" unb „S iS gnr leiiten Sohne ein föocpgenuh" trä g t, grt leihen, eine BbSai16 barftellt. 2)aS ©eriept leput eS ab, bie Bugabeberorbnung auf biefcS SIngebot ansumenben, tropbem ber © ro ffift ben Schratt!

n u r foldjen K leinpänb lern überlaffe, bie bon ipm Kaffee be«

giepen: „® e n n ber © d )ra n f ift nad) feiner SluSftattung offen«

bar ba^u beftim m t, fü r ben Kaffee ber $Beflagten gu merben.

Daneben pat er freilich nodp einen ©ebrauepsmert fü r bie Klein«

pänbler, unb aitdp ber SBerbemert fom m t ben K leinpänblern in«

fofern p g u te , als ip r Sbfap bon ^«Kaffee baburd) geförbert m irb, bah fr« ©epranf in t Saben ober Sdjaufenfter aufgefteHt m irb.

D e r §auptgmed, ben bie Seflagte m it ber einmaligen Ü berlaffung beS ©cpranfeS bcrfolgt, ift jebod) nicht ber, ba«

burd) im Söettbemerbe m it anberen © rohpänblertt ben Klein«

pänblern eine upnen nüplidje B ulDenfrlm 9 äu machen, fonbern ber, bitrcp bie bon ben K le iith ä itb le n t borgunehmenbe Slufftel«

lu n g beS ©cpranfeS bie SßerBraitdjer auf ihren Kaffee pingutoei«

fett unb Bei ben 53erBraud)eru fü r ipreit Kaffee gu loer&eit.

Solche ,Butbenbungen‘ an bie Kleinpänbler faHen n id jt unter ben ^Begriff ber ,BugaBe‘ i. ©. beS § 1 SlBf. 1 ber 580."

D ie re in m atpem atifhc ^Betrachtung beS B u 9ai ,ei ,cS'l«ff§/

297*

(4)

2372 Siufjafce [Buriftifcße SBocßenfcßrift bie uns Bet ber SBütbigitng ber zmeiten uttb folgenbett Sexftung

als Bugabe auch fc£)ott entgegengetreten tft, te iirt in ber Sinmer«

lurtg B . u n d e r S t o r f f S mieber, tuen« er behauptet, baß § 1 2l5f. 1 BugabeSD . aßeS auf bie äußere EtfcpeinungSfotm ber S3ettbetoerbSf)anbIuttg abfteße unb fo rtfä ß rt: „SBirb neben einer SBare ober Seiftung eine Bugabe (SBare ober Seiftung) ge«

mäßet, fo fa ß t fie u nter bie oben bezeicßnete ©efepeSbeftimmung, opne baß eS barauf anfom m t, melcßem ßtoect in t einzelnen bie Bumenbung bienen foß. ® ie S e rbinbung ber Abgabe beS

©cßtanfs n tit ber Sefteßung bon Kaffee erfüß t baßer ben £at«

beftanb ber (»erbotenen) Bugabe in t © inne ber gemachten 2lu§«

füßrungen." ES ira n fe n an einem, unferem heutigen fRec£)tS=

benien bößig fremben, oben F o rm a lis m u s fomoßl bie S8 etrac£)=

tung, bie ben einßeitlicßen S e rfa u fS a lt atom ifiert, um atsbann bie B aßl bet übernommenen SertragSpflicßten — bei ber Ser«

pfltc^tung zur Sieferung beS berfauften ErzeugniffeS als m it Sfr. 1 beginnenb — gtt gaßlen, als aucß bte ^Betrachtung, bte iß t Bugabefcßema fü r erfüßt anfießt, mofern n u r überbauet neben einem SßarenlieferungSbertrag ein Seißberirag tr it t . ©e«

miß t r i t t bie Seiße tu t ©emanbe ber U ttentgeltlicßfeit auf. 2lber barum ift nod) ntcpt ettoa jebe Seibe eine ©abe fü r ben Se«

liebcnen. ü b e rlä ß t ber S e rfä u fe r beS eteEtrifctjen perbeS bent K ä ufer ein Sud) über bie Sertoenbung eleftrifcßet ©eräte im pauSßalte, bam it ber Käufer aus bem Sud) bie Anregung ju m S a u f meiterer eleftrifcher ©eräte fctjöpfe, bann m irb nientanb beSbalb in ber Seibe eine Bugabe etbliden, ln eil neben ber ÜBare, bem perb, eine Seiftnng, näm lid) bie Seibe beS SuößeS getoüßrt inirb. SBer fre ilid j babon auSgeben m iß, baß ber ©e«

fepgeber m it feinen SZorten: „E S ift berboten, im gefcßäftiicßen S erfeßr neben einer Sßare ober einer Seiftung eine Bugabe (SBare ober Seiftung) git gemäßren", aßeS auf bie äußere Er«

fcheinungSform ber SBettbemerbSßanblung abgefteßt ßabe, ber ia n n zu einem bernünftigen Ergebnis nicht iontmen.

Segrünbet toirb bie funbam entale 2ii)efe, baß § 1 Slbf. 1 BugabeSD . aßeS auf bie äußere ErfcßeinungSform ber 2Bett=

betoerbSpanblung abfteße, bon ^ u u d e x S t o r f f im 21235R.

ebenfotnenig lute in feinem K om m entar p i t t iRabattgefep bon B u n i 1936, too bie beS SeineifeS bod) m irflid j feijr bebürfenbe

®ßefe in folgenber F o rm a ttftr itt: „ B n biefem Baße ift zu be«

rüdjicßtigen, baß baS SBettbeioerbSrecßt — unb hier inSbef. § 1 Slbf. 1 ber ermähnten Stotberorbnung (Bugabeberorbmtng) — aßein auf bie äußere ErfcßeinungSform ber SSettbemerbSßanb«

lu n g abgefteßt ift." Sielleicßt m u f attd) biefer Si^cfc bie §äu«

fig fe it ber Sßieberßolung als SetoeiS bienen, p rü fe n m ir fie in§luifdjen auf ihre praftifcße Sraucßbarfeit.

¿ e r p änbler, ber bem p e rb lä u fe r ba§ Sud) leiht, smingt bem S ä u fe r b am it einen SBerbeträger auf. ®iefeS Ülufzmingen als eine Bugabe fü r ben Em pfänger anzufeßen, ift lebenSfremb.

Unb ebenfo if t eS ein SluSfluß nted)anifchet ©efepeSmürbigung, menn bie Seihe beS KaffeeberfaufSfcßranfS als ©abe fü r ben p ä n b le r, fta tt als SorteilS gem innung fü r ben angefeßen m irb, bem biefeS Seihgefchäft in erfter Sinie, ja bielfad) auSfcßließlicß Zugute fom rnt. ® e r Kaffeeßänbler, menn er eines ®ageS bon bem © ro ffifte n Kaffee la u ft, m irb regelmäßig genügenb Sor«

ricßiungen zum S e rla u f bon Kaffee in feinem Saben bereits befipen. ®iefe S o rrid )tu n g e n finb neutra l gehalten unb m irie n gerabe bielfad) baburd) mohltuenb, baß fie ber 9tella m e a u ffd )rift entbehren, noch baju ber Stuffcßrift, bie ber SEÖerbung eines ein«

jelnen © ro ffifte n ober Bm porteurS bient, ©erne hätte ber ©rof«

fift, baß in bem Saben beS fjänblerS eine SBerbeinfcßrift fü r ihn, ben © ro ffifte n , tn irb t. ®aS erreid)t er inbeffen, folange er nicht in ©efdjäftSbezießungen m it bem p ä n b le r ftcljt, nicht, eS fei beim, baS er bem p ä n b le r eine S e tgütung entrichtet. .Kommt aber ber p ä n b le r als Stöneßnter zu il;m , bann if t bie ©elegen«

heit ba, in ben Saben beS §änblerS einen SBerbeträger zu ber«

bringen, ber bauernb fü r ben © ro ffifte n unentgeltlich SBerbung tre ib t, ©ans, ohne baß ber © ro ffift bem ^änb'ler bie Sereit«

m iß ig fe it, nunm ehr in feinem Saben einen SBerbeträger beS

© ro ffifte n aufäuneljmen, en tg ilt, m irb ber © ro ffift fein Bm t nicht erreichen iönnen. E r b e h ilft ficß bam it, baß er nid)t ein

© hruthüanb au§ ißahhe, ein @maißefd)ilb bem ipanbler auf«

brängt, fonbern einen ©egenftanb, bon bem auch ber §änb!er noch Stoßen haben iann, ber jebenfaßs nicht ü b e rflü ffig fü r ben

§ ä n b le r ift. $eShalb m ählt ber © ro ffift bie Seihe beS Kafjee«

ber£aufSfd)ranES. ®aß er biefe Seihe abhängig macht bon bem K a u f einer beftim m ten ©emicßtSmenge Kaffee, baS ift red)t 0^- fchidt bon ißm. ©o hat ber p ä nbter ben Etnbruc!, baß er fidl ben S e ria u fS fd jra n i erringen müffe, baß bie ©d)ran£«Seihe etmaS SBertboßeS fei, baS noch längft nid)t bie fämtlichen Kon«

iu rre n te n beS pänblerS erlangen Iönnen; unb ber © ro ffift hat menigftenS fü r bte SlnfangSjeit eine ©ernähr bafür, baß ber SeriaufSfchranE nicht öbe unb leer im Saben beS §änblerS fteßti fonbern baß bie, Kunben feßen, mie aus ißm berfauft m irb, alfo einen lebeitbigen SBerbeeinbrud empfangen.

B n einem © utadjten ber panbelSiam m er S e rlin ift bie ent«

fcheibenbe Sebeutung beS Sieflam eartilelS als SBerbeträger fü r ben S e rlä u fe r richtig erfannt. ®aS ©utadften hatte bie B ra 9e äu prüfen, ob bie ©emährung bon S iiö rg tä fe rn m it firm e n « Bezeichnung feitenS ber S ilö rfa b rü e n an bie © aftm irte bei gleichzeitiger Slbitahme entfpred)enber iDlengen Siföre unter baS Bugabeberbot falle. ®aS ©utachten e n tflie h bie §rage baßin’

„® ie Vergabe bon S iiö rg tä fe rn m it Firmenbezeichnung an bie entfprechenbcn SluSfchanfftätten crfdpeint infom eit unbebeitüid)' als eS fid) um eine erlaubte SBerbitng fü r ben Firm ennam e«

ßanbelt" (ig e ^ t = K ü m p f e l ©. 632).

®aS SBettbelnerbSleben bietet inbeffen noch anbere Sei«

fpiele, bie babor marnen, medjanifch Z^ei m iteinanber restlich berhunbene Seiftungen nebeneinanberzufteßen unb bie fchmadfere Seiftung als Bugabe aufzufaffen, obmohl bie B u8a&e feine ©abe an ben Käufer, fonbern eher eine ©abe an ben S e rfäufer bar«

fteKt. ® e r 9lutofaf)rer fä h rt Bei ber Sgaupttanijieße eines £>p fonzernS bor unb ta n ft 301. Ohne Seredm ung fteßt ißm bie Sanffteße bie ® üfe ein ober fcßenft ißm gar eine neue $üfe- Slucß hier fießt eS fo aus, als mürbe z« ben 301 ber Soßnfoften«

betrag ber ®üfeneinfteßung zugegeben, als fteßte bie ©abe ber

® üfe eine B«gabe bar. ® ie Sanffteße ßanbelt aber hier nicßü um bem F a ß te t eine Fteube zu machen, fie ßanbelt, um ben F a ß te t zum ftänbigen ©ebraucß ißreS ErzeugniffeS ßerzurid)ten, ober, menn m an ganz fcßatf fein m iß, zu zmingen. @ie fünbigt an: SBer unfer Senzin la u ft, bem fteßen m ir foftenloS bie ® « fe ein. ®a§ Einfteßen berurfacßt ©tunbenlößne bon ettoa

® iefen S e trag menbet bie F irm a auf, um z« erreichen, baß fiin ftig ß in ber Kunbe in bem ©ebraud) biefeS SenzinS b ie ßö^fte 3 le n ta b ilitä t fießt unb m ö glidjft auch finbet. ® ie ®anf«

fteße fteßt ungern einem F a ß te t bie ®üfe ein, ber, oßne Z11 tanfen, bei iß r borfäßrt, benn ta n ft ber nunm ehr auf 21.«Sen«

Zin eingefteßte 2Sagen S.=Senzin, fo m irb ber F a ß te t nicht bjc befriebigenben SRentabilitätSfeftfteßungen m a^en, bon benen bi£

®anffteße münfcßt, baß er fie aisbalb macht.

E in leßteS S e ifp ie l bietet bie Slufbereitnng bon Feuerung^«

fteßen z«m Serbraud) beftim m ter FeuerungSftoffe. E ine F eliC>

rungSanlage fa n n bie lle id jt aße 2lrten bon FetmrungSftoffen

»erbauen. ® ie F o tf^ u n g ergibt inbeffen, baß auf bem X .« ^0«

2l.«Koßlen ißren höchften Siupeffeft ergeben, baß S.«Koßlen gegen ißren ßöcijften tJtoßeffeft nicßt auf bem X.«9loft, fonber«

auf bem D.«iRoft erzielen. ® ie S ieferantin bon S.«Koßlen m it bem Sefißer eines 3£.«5RofteS in s ©efcßäft fommen unb i Zum bauernben Kunben geminnen. ® er Sefißer be§ ^.«iR oit^

benft nicht batan, feinen 9loft auszubauen unb ben ^.«SRoft ein«

Zitbauen. ® ie S ieferantin ber S.«Kopie fießt fid) baßer anlaßt, baS fü r ben tRoftebefißer iß re rfe its zu tun. E rft j e^

ift biefer imftanbe, bie S.«Koßlen »oß auSzunußen. ®er bau beS SRofteS m irb unentgeltlich borgenommen. SDtoßte bet Sfloftebefiper bafür feinerfcits SKittel aufmenber., fo mürbe er f ableßnen, einen U m bau borzuneßmen. 2lnbererfeitS ift eS fu bie S ieferantin ber S.«Koßle reizlos, ben Diofteumban Z11 . ftreiten, menn ber iRoftebefißer nicht menigftenS jept fcßon et beftimmteS O u a n tu m S.«Koßlen abnim m t. 2lucß hier fötttti m an tßeoretifcß fagen: ES m irb neben ber Kopie eine S e iftu w ber iRofteumbau, gemäprt. © ie t r it t im ©eioanbe ber Unentg«11"

licßfeit auf. ® ie SRoftelieferung if t Bugabe. ® ie Slnmenbung BugabebegriffeS fcßeitert auch pier baran, baß eS fiep moßl eine B u leiftung , nicht aber um eine Bugabe ßanbelt. SRag P aueß ber SRoftebefißer freuen, baß er n u n einen neuen iRoft b t fom m t, ben E p a ra fte r als ©abe fü r ben iRoftebefiper ntut bem SRofteeinbau entfd)eibenb ber Untftanb, baß ber E inbau tm

(5)

65. Q d jrg . 1936 § e ft 34] Siuff äije 2373 Sohlenlieferanten borgenommen Würbe, itid jt um bem 9iofte=

hefiger einen ©efaEen p tun, fonbern um ftdj felbft einen er»

heblihen ©efaEen p erWeifen.

lin ie r „© abe" berfteht ber Sprachgebrauch n id jt aEeS, Wag einem anberen pgegeben w irb , fonbern n u r bag, Wag er u m entgeltlich itnb ju feiner B e b o rie ilitu g empfängt. Slur Wenn bie — nicht einm al bon bem Betfuch einer Begrünbung beglei=

tete — Bineithefe richtig ift, baff bag BkttbeWerbgrecht unb ingbef. § 1 2tbf. 1 BugabeBO . afleg auf bie äußere © rfhei»

nunggform ber äBettbewerbghanbiung abfteEt, n u r bann fann ber B e rfu h gelingen, ben äußeren Borgang beg ©ebeng bereitg aig ©abe h in p fte E e n unb bag neben einer Sieferung ober Sei»

ftung erfolgenbe ©eben ohne SRüdfiht auf (EhawciEter unb gwec!

biefeg ©ebeng aig Bugabe äu erfaffen unb p berbieten. ©ept bieje mechanifche BetrachtungSWeife fidj burch, bann if t bag B e ita lte r ber Bugabefuriften gefommen. Öffnen Wirb eg. ob»

liegen, barüber p befinben, ob bem ©eben bag plaget ber §an»

belgiiblichieit erte ilt Werben iann, ob geftattet Werben foll, b a | ber Präger beg fjo rtfc h rittg in einem ©eW erbepwig auSnahmg»

Weife einm al eine big^er ungefannte Seiftung einführen barf.

3Bag bag fü r bie w ir tf h a ftlih e © niW icilung bebeutet, iann nicht frü h genug aufgepigt werben. SßoEen w ir W irllich bor ben £?ortfchritt bie ©enehmigung fe^en? S o ll ernfthaft bie §an»

belgüblichfeit p r gefehü<hen Bwanggregel, bie neue Seiftung p r berbächtigen, ber ©enehmigung bebürfenben Slugnahme geftern»

heit Werben? 9JHiffen bie ^ u r ifte n unbebingt ben Slnfptucb er»

heben, baff bag N euartige p b o r burch fie p g e la ffe n Werbe? $ a g unterliegt bod) Wohl ben ernfthafteften Büwtfeln. Solche B toeifel lä fjt inbeffen bag 919B91. nicht eriennen, Wenn bag Q uniheft 1936 u nter ber 9 tu b r« „Slug bem B u gaberehf" fagt:

„© e le g e n tlih laffert B rau n io h le n ljä n b le r B ä d e rn unent»

geltlid) neue SR o ft ft ä b e i n B a d ö f e n einfepen, bie ur»

fh rü n g lih n u r fü r ©t'einfohlenfeuerung eingerichtet waren,

¿ a g ©infehen ber SRoftftäbe ift erforberlidj, um eine w irtfh a ft»

iih e Slugnuhung ber B ra u n lo h le n b rite ttg p ermöglichen. ®te»

feg Verfahren berftöjft u. ©., ingbef. nach ber neueften SReht»

fprecbung beg 91®. (bgl. U rte il b. 10. S)ej. 1935, Streb- f. SBett»

bewerbgreht, 1936, 2. § e ft, ©. 32 ff.), gegen § l 91bf. 1 ©ah 1 BugabeBD . ®ag ©infe^en ber SRoftftäbe fteßt hier eine Bu»

gäbe p ben bereitg erfolgten bp>. fpäter erfolgenben Braun»

fohlenKeferungen bar."

§ ie r fehlt jebe U n te rfu h u n g ber $rage, ob ber 9?oftumbau gegeben Wirb, um ben B ä d e r p beborteilen, ober ob © runb unb B ie t beg ©ebeng bie B e borteilung beg Soblenhänblerg ift;

ob hier alfo überhaupt eine ©abe borliegt ober eine im $n»

iereffe beg §änblerg erfolgenbe Slufbereitung ber te h n ifh e n

Slbfahboraugfehungen. S)ag 91© U rteil o. 10. SDe^. 1935 aber befafft fih a u gfhtiefelih m it einer ©abe fü r ben Sunben, bereu Bwecf nicht bie H erbeiführung ber B e rb ra u h g fä h ig te it, fonbern bie B e fh e n lu n g beg Slbnehmerg ift, um burch bie B e fh e n lu n g ben Sunben faftri^otogtfc^, p beeinfluffen. ®ag 9l@ U rteit ift bem nah le in Beuge, erft recht nicht ein Sronjeuge fü r bie SRihtigteit ber St2öSR.»Bemerfung. ®ag „unfereg © rm effens"

allein ia n n freilich bie lüim fte Slljcfe n ih t ftühen.

2>ag SoIEenbeifpiel fü h rt wieber p r ü d p ber Spionier»

tä tig fe it beg Saufntanneg. 3öie biele © rp u g n iffe , Welche U n p h i te h n ifh e r Steuerungen Würben niem alg einen SDiarft gefun»

ben haben, hätte n ih t ber S a ufm ann fü r ihre S m rh fe ip n g unenblihe SKühen unb Soften aufgbwenbet. ®a§ SBefen beg Saufntanneg unb feine Slufgaben erfhöpfen f ih nie unb nim»

mer barin, baff er SÜBaren berteilt. SRit blecht Wehrt fih D r. E u e r , ber F ü h re r ber bleihSgntppe ©anbei, bagegen, bah a u h n u r ber, ber lebiglich ©anbei treibt, n ih t probup ert, atg V e rte ile r bezeichnet Wirb. B o n bem K aufm ann Oerlangen w ir oiet mehr aig bag Siefern. © r foE ben 9RarIt aufbereiten, bie SBerbrauhgfähigteit heifteEen, bie Sßerbrauch»bereitfhaft fh affen. Unb er foE aEe biejenigen B e rp fiih te tg e n auf f ih nehmen, bie p r © rreicfpng btefer ßtete te h n ifh nnb pfhholo»

g ifh e rfo rb e rü h ober a u h n u r w ünfhengw ert finb. S ein Bu»

gabegefeh barf ihm babei hinbernb im SBege ftehen. Seine D lehtgm athem ati!, leine B uhitabenfurigpruben z hüben bem S aufm ann ben 3ßeg p r SBahruehmung ber Aufgaben p ber»

fperren, bie eg rechtfertigen unb lohnen, ein S aufm ann p fein.

SSir m üffen ung fre i m ähen bon ber Bugabepfphofe, fre i m ähen a u h bon ber SBorfteEung, aig hübe ber ©efeipeber fü r feben, aber a u h ¡eben erbentlihen Vorgang, ben geftern, heute ober morgen bag Söirtfhaftgleben herborbringt, bereitg eine

^Regelung, ein ©ebot ober SBerbot bereitgelegt. ®ag ©efetj regelt n u r eine SReihe bon bereitg beobachteten ober aig möglich in§

Sluge gefahten SRihftänben. SSon biefen abgefehen, läfst bag

©efeh ber ta u fm ä n n ifh e n B etätig ung in ©egenWart unb B u ' iu n ft freien 9iaum . ©g bentt nicht baran, bag Steuartige, bie p lü n ftig e © ntw icflung aig Slugnahme anpfehen, bag Stormale aig borgefhrieben, bag SlbWeihenbe unb bag Sommenbe aber aig grunbfählich »erboten unb n u r aig infolge befonberer Stugnahmebeftimmungen gegebenenfaEg fta tth a ft p behanbeln.

©g ift n ih t bie Slufgabe bon B u rifte n , 9iehtghcm m niffe p erfinben unb bem beutfhen S aufm ann ben SDtut p nehmen. ® er S aufm ann foE ©lauben unb H offnung behalten.

® ie F re ih e it beg SB irtfhafteng mufe Weiterleben. ® enn ewiger aig Baragrahhen unb S o n ftru ftio n e n ift ber © ebanienflug beg fh o b fe rifh e u SOieufhen unb feine Sat.

öer t>on «i<hti0fcits» ober 7lnfc<hh»n08Mmj>änd»n

b e i J t p e c f f p a r b a t l e h e n

<£in 6efico0 3ur $co0S5 dcc oon Dotlc^eneoccicägen

B o n Slffeffor § a n g S a h l e r t , B e rlin I.

©emäfi S 1 9I6f. 2 ®ef. über bie Sluflöfung ber Biueäh»

fharunternehm ungen b. 13. SSe^. 1935 (SR@BI. I, 1457 ff.) (nahftehenb l u r j 91uflöf®. genannt) fin b alle BwecEfparunter»

nehmungen ir a f t ©efe^eg aufgelöft worben urtb in Büwngg»

liq u ib a tio n getreten, fow eit ihnen n id )i ö?r biefern B e itp u n ft bon bem 9teich3beauftragten fü r B tb ^ ib ^ b b i^ n e h m u n g e n ber © efh ä ftsb e trie b m it auflöfenber SB irlung u n te rfa g i w or*

ben w a r ober fie f ih n ih t bereits au§ anberen © rünben in S iq u ib a tio n ober ifo n tu rg befanben1). * 10

!) über ba§ ütuflöfunggredjt bgl- S r o r e i d)» © h nt i b t , ® ie S iquibation ber Bwecifbarurtternehmungen nach bent S luflöf® . bom 10 ® e j. 1935, B e rlin 1 9 3 6 ; f i a h i e r t : S fS . 1936,^ 2 9 3 ff., 13

1 0 2 5 ff. unb 1 7 2 9 ff .; ß o e n ie f e r : © p arfaffe 1936 § . 7 © . 101 ff.

unb 9h. 8 @ .121 ff.

® ag Biuecffparwefen ift bam it befeitigt. ® e r © efhäfts»

betrieb ber Bioecifparunternehm ungen War barauf gerichtet, b u rh bie Seifturtgen mehrerer S p a re r ein Berm ögen auf»

p b rtn g e n , aug bem bie e ittp in e n S p a re r ein D arlehen er»

halten fo llte n ober bag ba p t oerwenbet werben foItte,_ ihnen

©egenftänbe auf S re b it p b e rfha ffen (§ 1 2Ibf. 1 ©ef. über Bweclfparunternehm ungen 0. 17. SOiai 1933^ [91© B t. I, 269], nahftehenb t u r j Binehfpar® . genannt). ® ie aug bem auf»

geiommenen S parberm ögen auggegebetten D arlehen m uhten g e tilg t werben. ® ie S ilg u n g S rü d flü ffe bienten alsbann p » famnten m it ben b u rh ben H in s u tritt neuer S p a re r anffoin»

menben S parbeiträgen Wieberum b a p , ben auf bie Qu»’

te ilu n g ih re r D arlehen wartenben S p a re rn bie bei ber Unter»

nehm ung beantragten S parbertragg fum m en ju r barlehenS»

Weifen B e rfügung gu [teilen. ISarauS ergab f ih tife o re tifh fü r ben Berm ögengftanb ber einzelnen Unternehmungen, bafi

(6)

2374 Stuffüpe [fsuriftifcpe SSoc£)enfcf)rtft

bte augfteßenben Sar'ießett beu eiitgega£»Itert fftettofi>ar&ei=

trägen (Sparguthaben) atg fSedung gegenüßerftanben18-)- SBenngteicp bte SInfiJrüdje auf fRüdEjapiung ber auggegeBenen

■iSarlepen formatrecpttiep ber jeweiligen 3 raedfparunternep»

ututtg juftanben, fo gehörte bocE) bag aftioe Qwedfparber»

mögen tt)irtfci)aftIicE) ben Sparern, bie auf bte guteilung iprer Sarlepen warteten, ©ementfpredjenb w ar aucp bie gefcpäftg»

ptanwibrige SSerfügung üBer guteitunggmittet atg Untreue ftraf&ar (§ 20 Qwedfpar®.).

II .

SRü ber Stuftöfung alter 3wedfparunternepmungen fiitb fämtticpe 2lnfprüeße auf Stug^aptung bon Sartepen gegen bie gtoecffparunternepmung ertofdjen. ® ie S p arer erhalten ipre reinen Sparguthaben üon ber Unternehmung ¡jurüd (§ 4 2I6f. 2 Saß 1 Stuftöf©.). 2ttg SBefriebigunggo&jeft fielen ben Spargutßabenforberungen bie fRüdäaptungganfprücpe auf bie auggegebenen ©arlepen gegenii&er. Sin oerfdjiebenen gälten paben fiep nun Sarlepensnepmer geweigert, bie ¿Darlehen in ber bertraggmäßigen SBeife ¡u tilgen, inbem fie bie Stnfecpt»

Barfeit ober bie «Ricptigfeit ber ®arlepen§» unb Sidjerungg»

nBereignunggoerträge aug ben berfepiebenften fRecptggrüttben peraug gettenb ju ntacpeit berfueßten. S a g 3lufiöfunggrecpt pat bie grage ber Slnfecßtung ober fRießtigfett Bon Sarteßeng»

Oerträgen pofitib»recßtlid) niept geregelt, ©teießwoßt ift eg für bie SSefriebigung ber ©utßabenfparer baüon anggegangen, baß beren gorberungen sunt wefenttiepen Seit ober fogar gänätiep aug ben Sarteßengrücfflüffen ju begteießen finb; unb gwar auf bem SBege über eine öffeitttidße Sparfaffe, bie bie

©utpaBenforberungen auf ©rfudjen beg fReießgBeauftragten für 3 tDecIip)aru nternef)ntungert auggaptt unb ipre pieraug gegen bie gwectiparnnteruepmungen entftepenbe SRüd'griffgfor»

berung aug ben auggegeBenen Sarteßen beeft, an benen ipr ein gefeßtießeg fßfanbreeßt pftept.

ÜBeicpe gotge ergibt fiep nun, Wenn Sartepengneßmer ip re m it einer U nternepntung gefeßtoffenen Sarteßengber»

träge anfeepten ober beren «Ricßtigfeit gettenb maepen? g f t ttaeß Sadj» unb Siecptgtage bie Stnfecpt&arfeit ober «Ricßtigfeit beg ©artepengüertrageg gegeben, fo b e rtie rt bie Unterneß»

m ttng ben fKüd^aptungganfprudp aug bem Verträge. g ß r ber»

bteibt attenfattg ber Slnfprucp auf © ru n b nugereeptfertigter

^Bereicherung gegen bie Sarteßengneßmec, ber jeöocp meifteng wegen beg SBegfattg ber Bereicherung bei bem Sarteßeng»

nepmer opne 33ebeutung fein w irb . S a g aftibe gw edfparber»

mögen w irb öementfprebpenö geminbert. D en SSertuft im S artepengftod w ürben, wie bie tatfäcptidjen SSerpättuiffe im 3w edfparw efen ergeben, biejenigeit S p a re r erteiben, bie auf bie SRüd^aßtung iE)rer SpargutpaBen w arten, wäßtenb bie einzig oertretbare S d jabe itgtragung burep ben SSertragspart»

ner mtb Stnfecptungggegner niept eintreten fann, ba opnepin beffeit ganjeg SSermögen ober 3um wefentlitpen S e it Bereits ber ^Befriedigung ber S p a re r ju bienen pat.

S ag Stuftöfunggrecpt pat in § 4 Stbf. 2 Saß 1 Stuftöf®.

beftimmt, baß bie Stnfecptbarfeit unb fRicßtigfeit bon niept auggegaptten Sparberträgen niept mepr gettenb gemaept wer»

ben fann (analog ber ^Regelung für bie fogenannten atten Siquibationen* 2 3) gemäß 2Irt. 3 ber Surdjf» unb ©rgSSD. über bie bereütfaepte Slbwicftung b. 9. S in ti 1933 [fR@i8t. I, 372], naepfteßend fu rj $2t&w8SD. genannt), fo baß bie gteidjmäßige niept beborreeptigte SBefriebigung alter S p arer ju erfolgen p a t8), eine SBeftimmung, bie bem oft genannten ©runbfaß bon ber Scpieffatggemeinfcpaft ber bei einer .gwedfparunter»

nepmung jufammengefcploffenen Sparer entfpriept. ©ine ent»

fpreepenbe SBeftimmung für bie Sarteßengneßmer ift bagegen nidft augbrüeftid) aufgenommen Worben. «Rur in einigen Be»

fonberen fBeftimmungen finb bie Sarteßengneßmer gefeßtieß erfaßt worben.

a) S ie 3 uteitung ber fogenannten S taffetbartepen g ilt atg n id ft e rfo lg t (§ 4 Stbf. 4 Stuftöf® . in ißer&inbung m it

la ) ÜBer beu S e g riff ber „® edm ig3recpnung" bgt. S o f f a u tu S)ag beutfdje groeeffparen (perauSg. 0. b. gadjgruppe S w edfpar*

uuternepmungeu) 1935 9 ir. 1 © . 15.

2) Über ben «Begriff »gt. t a p t e r t : gSB. 1933, 296 u. 1032.

3) SBgi. K a p i e r t : gSB. 1933, 295.

Strt. 2 ber fSurdff» unb ©rgSSO. über bie Siuflöfung ber 3w ecffparunternepm ungen b. 12. SOiärg 1936 [3t©33t. I, 149/

162 ff.], naepftepenb f u r j SluftöfSSD. genannt), © in S ta ffe l bartepen lie g t bor, Wenn ber SJartepengbetrag niept in ba t an ben iSartepengnepmer augbejaptt, fonbern atg S p a ^ teiftung auf einen wetteren S p a rb e rtra g umgebudjt ober ber»

redfnet worben i f t 4). $ e r ©efepgeBer pat eg bementfpreepenb gem ißBittigt, baß femanb eine fSartepengfcputb tilg e n muß- obwopt er ein bareg ® artepen n id ft erpatten pat.

b) SBeiterpitt pat bag ©efep eine befonbere fRegetung fü r bie fogenannten 3 wifd)enfrebite unb X eilbariepett borgefepen- Ö at ein S p a re r einen baren enfrebit ober ein bareg

¿eitjw ecffparbartepen erpatten, fo muß er eg opne Dtücfficpt auf a&weicpenbe bertragtiepe SSereinbarnngen über bie g ü ltig * fe it fcfjon jept tilgen, opne einwenben ju fönnen, baß ip m baä bolle beantragte 3 tt,edfparbariepett noep n id ft augbe^aptt fei (bgt. Strt. 7 Stbf. 1— 3 2 tu ftö fS 3 0 .)6).

I I I .

S ann angefieptg ber geßpitberten iRet^tg» unb Satfadpen*

tage bie 2infedftung ober bte ©ettenbm adfung ber «Ritptig*

fe it eineg bar auggesapiten Sütedfparbartepeng gugetaffen werben, fetbft wenn bie © rüttbe fü r eine ülnfcdftbarfeit ober

«Ricptigfeit an fiep borpattben fein fottten ? § ie r ftreiten §wet entgegengefepte © runbfäpe um ipre © e ttu n g : © inerfeitg bie

®urcpfepung in b io ib n e tte r fRedftgbepetfe (Stnfecptung, ©ei*

tenbmaepung ber Siicptigfeit, © rfüllunggberw eigerung, 3 ^ rüdbepattunggreept u fw .) unb §um attberen bie ütbfdfneibung einer fotepen iiceßtgberteibiguitg unb Ütnfprucpgabwepr in 1 gntere ffe einer ©emeinfepaft, bie attein ben Sdfaben aug betrt inbibibuetten SSorgepen paben mürbe. Über biefen SSiberftreit ber © runbfäpe pat bag 9l@. H am burg in berfdpiebenen g ä lte n Bapnbrecpenbe © ntfdjeibungen gefällt, bie bem sutept genann*

teu © rurtbfap ju g u n fte n ber © em einfdfaft ju m Siege ber-- patfen. ©g panbett fiep in ben bom 2t@. § a m b n rg entfepiff betten g ä lte n um bie Slnfecptung bon S'necffparberträgen in einem S iquib a tio n g fta b iu m , wo ber Stugfcptuß ber 2tnfecptnng ober «Ricptigfeit ber V e rträge mangetg Stnorbnung ber ber»

einfadften StbWiefiuug (bgt. Strt. 3 S83tbwSSD.) gefeptiep ni(pi feftgetegt w ar. $ a g 2t@. H am burg pat bie Üiugübung be»

Stnfedptunggrecptg fü r unäutaffig e rftä rt. ® ie maßgeBenben

©ntfdpeibungggrünbe tauten Wie fo lg t6):

,,58ei rieptiger fBetradftung fin b bie iBeanftanbungcn bei S t. gar niept in b ib ib u e tte r ÜIrt, b. p. fotepe, bie n u r bie S t­

öber im weiteren S in n e bie S p a re r ber Söeft. betroffen paben. Sttteg bag, wag bie S t. bortragen, ift bietmepr eine burepaug ¿ntreffenbe © p a ra fte rifie ru n g ber SRänget, bie n tü ber im weiteftgepenben U m fang perborgetretenen © ntartung beg 3 lDe|ifP ai it,efeng tppiftp berBunben fin b . ©g panbett fiep atfo bei ben bon ben f t . perborgepobenen SJtißftäuben n i^ 1 um bereinäette Vorgänge, fonbern um einen altgemeinen

«Rotftanb, ber gerabe ber 2tntaß ju ber um fangreidfen fepgebung ju bem ginedfparw efen geworben ift unb ben § 1^

Stbf. 1 ©ef. b. 17. 9Rai 1933 p tre ffe n b bapüt u m re iß t;

S a n b e lt eine 3 mecffparunternepmung fortgefept ben «Pfticpten ju w ib e r, bie ip r nad) bem ©efep obliegen, ober ergeben fnP fo feßtoere SRißftänbe, baß eine g o rtfe p u n g beg ©efcpäftS*

betriebeg bie iBetange ber S p a re r gefäprbet, ober wiberfpriept ber © efdfäftgbetrieb ben guten S itte n .. ■ fSie S t. werben fetbft äuge&en m üffen, baß bie gefantten bon ipiten dot? getragenen iBefdfWerben biefer g o rm u tie ru n g angnapntgib0 unterfa lten . SBenn bag aber ber g a lt ift, fo fönnen bie S t fidf auep n u r berjenigen Otecptgbepelfe Bebieneit, bie bie fepgebung jn bem gw edfparw efett ju r SBerfügung pätt. ® iel e feptießt aber inbibibuette fRecptgbepetfe, wie fie in ber 2tn*

feeptung naep § 123 Stbf. 1 ober ber ©ettenbmaepung bei

«Ritptigfeit na<p § 138 Stbf. 1 gegeben fin b , aug. ® ie tßm*

teien fin b fiep p n ä e p ft barüber einig, baß im g a tte ber bei*

4) SSgt. g r o t e i c p » @ c p n t i f a t @ . 2 2 ff. unb @ .31 ff.; .« « & ' l e r t : gSB. 1936, 296 unb a u g fü p rliip @. 1029; S o e n i d e r : ©PflT' faffe Sqcft 7 @. 103 ff.

*) S g l. K a p i e r t : 3855. 1936, 1030. . 6) U rteile beg 2 (0 . H am burg 0. 6 . DJiciu 1934, 3 Z 8 5 4 /3 3 u n f 3 Z 652 /3 3 .

(7)

$Iuffâj3C 2375

65. ^ n ljrg . 1936 § e ft 34]

einfacf;ten Slbm idluug n a ß § 15 Slbf. 2 @ef. B. 17. SJtai 1933 in V e rbinbung m it © e il I Sïap. V S . 1 ber V 0 . Bom 14. iQuni 1932 2 lrt. 3 ber V 0 . B. 9. $ ju n i 1933 ber © p a re r auf anteilige V ü d e rfta ftu n g feiner Seij'tungen auß bann gu befßränfen ift, menn ber © parB ertrag anfechtbar ober nichtig ift. SBaS fü r ben fÇall ber Bereinfachten Sibm idlung auSbrüd*

ließ angeorbnet ift, m uß aber auch bann gelten, trenn, trie hier, bie Bereinfaßte Sibm idlung nicht angeorbnet ift. © e r allgemeine Qmedgebanie, ber ber gefamten ©efeßgebung gu bem ^medfparm efen gugrunbe liegt, if t gang o ffe n fiß tliß ber, baff ber Stotftanb, ber eine Stllgemeinßeit betroffen pat, bon ber Stllgemeinßeit auch gleichmäßig getragen merben fo ll. © in StuSfluß biefeS ©ebanienS if t eS offenbar auß, trenn § 14 Slbf. 4 ber V 0 . B. 17. SOtai 1933 eS unterfagt, auS SRaßy nahmen beS SteißSbeauftragten © ßabenSerfaßanfprüße ober baS IRectji gum SRüdtritt Bom V e rtrage abguleiten. © ie St.

trerben fiß im übrigen auch fel&ft fagen ntüffen, baß baS, trag fie geltenb machen, m it genau bem gleichen 3ted)t Bott gunäßft fämtlichen © p a re n t ber V e il. unb barüber hinaus Bon allen © p a re rn geltenb gemacht trerben iönnte, bie bei anberen Bm edfparunterneßm ern gefpart hoben, bie, trie bie S e il., notleibenb getrorben finb. © ie allgemeine ©eltenb*

madhung fo lß e r Slnfprüße müßte naturgem äß eine georbnete Sibm idlung ber © parBerträge ö ö llig h intertreiben unb toürbe im ©nbergebniS auf nichts anbereS, als barauf hinauSlaufett, baß n u r berjenige gu feinem 9teßt iom m en mürbe, ber eS Berfteht, feine fRecßte am fdjnellften burßgubrüden, mäßrenb bie leßteren, bie geitlid) n a ß ihm ihre Sießte herBoriehren, B o llftänbig leer auSgehen müßten. (Sin folßeS E rgebnis toürbe aber bem © inne ber ©efeßgebung BöIIig m iberfprcßen.

© ie Slagbegrünbung bleibt nad) allem biefen auch ^ecßir=

ließ unbegrünbet.

SBaS nach bem Vorfteßenben fü r bie SteßtSbeßelfe beS

§ 123 bgm. § 138 V © V . g ilt, muß finngem äß auch fü r bie ÜießtSbeßelfe beS § 326 V @ V . gelten. . . . © ie geltenb ge®

machten Slnfprüche unterliegen banaß ber Slbmeifung. SBaS ben f l . an 91ed)ten bann Berbleibt, fin b bie Slnfprüche, bie fiep auS beut allgemeinen SlbtoidlungSOerfahren ergeben."

© iefe ©runbfäße hot nunm ehr ba§ DS@ . S ie l in feinem U rte il B. 11. SJtai 1936 fo rtg e fü h rt unb inSbefonbere auf © a r*

leheuSBerträge auSgebeßnt7). ©ent U rte il liegen fogenamtte

© eilftaffelbarleßen gugrunbe. (SS hotte eine teilmeife VarauS*

gaßlung unb eine teilm eife Umbuchung beS ©arleßengBetrageS auf einen meiteren © p a ro e rtra g be§ gleichen © parerS fta tt*

gefunbett. fo lg e ric h tig unb entfpreßenb ber V o r f ß r if t be§

§ 4 Slbf. 4 Stuflöf® . Berneint baS 0 £ ® . S ie l eine ©arleßenS*

fß u lb , fom eit le b ig liß eine Verrechnung unb U m b uß ung beS

©arleßenöbetrageS ftattgefunben pat. ©agegen if t baS 0 2 ® . S ie l ber Sluffaffung, baß fiep bie © arleßenS fßuibrter nicht, mie eS auß n id )t in ber S tb fiß t beS ©efeßgeberS liege, Bon folß e tt V e rb in b liß ie ite n befreien iönnen, bie ißnen auf ® ru n b in bar gemährter © arleßen obliegen8). © ie © arteßenS fßuibner hotten in bem genannten SteßtSftreit feboß bie ©arteßenSOerträge bollen Umfanges angefochten. ®aS 0 2 ® . S ie l pat jeboß bie SluSübung ber Slnfecßtung oßne V e a ß tu n g ber SlnfeßtungS®

grünbe fü r un g u lä ffig e rilä rt unb in ben maßgebenbeu © nt*

ißeibungSgrünbett folgenbeS auSgeführt:

„ 3ß re fo rb e ru n g if t jeboß öegrengt b u rß bie Sgöße ber on bie beilagte (Sßefrau ta tfä ß liß auSgegaßlten Vetröge. ®aS fo lg t auS bem Sluflöf® . B. 13. ®eg. 1935 (3 t© V l. I, 1457) nnb ber ßiergu erlaffencu © urßf® uttb © rg V O . r. 12. © iärg 1936 (V © V 1 . I, 162 ff.). Veibe Iom m en m it ißren fämtiießen Veftim m ungen gur Slnmenbung. • • • Stoß ber V o r f ß r if t beS

§ 4 Slbf. 4 beS @ef., bie übrigens aud) auf bie bei feinem fn lr a fttr e te n in 2 iq u ib a tio n bcfinbXidhert Smedfparunternel)®

ntungen Slnmenbung finbet (§ 13 Slbf. 2 beS © ef.), if t bie S u te ilu n g eines SarleßenS bann n id )t als e rfo lg t an*

äufeßen, menn baS p g e te ilte ISarleßn nießt in bar auSgepßlt, fonbern a ls 2 eiftung auf einen anberen © p a ro e rtra g oer*

Ie eßnet morben ift. . . . Ü brigbleiben alfo n u r bie an bie 7) U rte il beS £ )£ © . S ie t ü. 11. f f ia i 1936, 3 U 4/35.

_ 8) EBettfo S a ß l e r t : fS B . 1936, 1030 unb S o e n i d e r : S p a rla ffe -1936, 103 ff.

beflagte ©ßefrau m irflicß gegaßlten iSarleßnSbeträge Bon 795,80 SiJtl unb 392 fftM . . . . dagegen fin b iß r info lg e ber befonberen gefeßlicßen Regelung feglicße 2eiftungS0ermeiget=

rungSrecßte ober ©cßabenSerfaßanfprüche Berfagt. fnSbefon»

bere if t aud| ber © inioanb ber Siicßtigleit ber SarleßnSOer*

träge auSgefcßloffen. ®aS if t §mar im @efeß nießt auSbrüdlich ermäßnt, ergibt fiel) aber aus bem ißm p g ru n b e liegenbert gmedgebanlen. ® enn ber beS ©efeßeS if t offenficßtlich ber, bie © p a re r einer giBedfparunterneßm ung, bie ein S)ar*

leßn noeß nießt erhalten haben, oor meiteren V e rlu fte n su feßüßen unb nunm ehr nach Sluftöfung a lte r Qm edfparunter*

neßmuugen in beftim m ter SBeife p befriebigen (ogl. bie amtlicße Vegrünbung im S )9i3 inj. 1935 Sir. 294). © ie Ve®

friebigung ber © p a re r e rfo lg t nach V e rh ä ltn is iß re r reinen S p arguthaben oßne V o rra n g Boreinanber. © abei bemenbet eS aueß bann, menn ber © p a ro e rtra g nichtig ober anfechtbar ift (ßgt. § 4 Slbf. 2 beS ©ef.). © e r ©runbgebanfe biefer Vet®

ftim m ung ift ber, baß fämtlicße S p a re r eine einzige ©cßid=

falSgemeinfcßoft hüben unb gteidjmäßig beßanbelt merben follen. ®em e n tfp rid ft aber aueß, baß bie © parer, bie bereits ein © a rle ß n erhalten haben, fid) Bon ber V ü d p ß lu n g nießt u nter V e ru fu n g auf SiicßtigieitS* ober SlnfecßtuttgSgrünbe gum S ia ß te il ber anberen © p a re r befreien iönnen. © enn beren oßneßin n u r anteilm äßige V e frie big ung toirb gum m efentlißen © e il im m e r n u r nad) SJiaßgabe ber auSgeließenen unb im 2aufe ber © ilgungSgeit gurüdfließenbert ©arleßnS®

betrage erfolgen iönnen. SBenn nun gegenüber bem Stufprucß auf Vüdgaßlung ber © arleßen überhaupt ©inmänbe gu®

gelaffen mürben, fo märe bie oom ©efeß gemotite Siegelung im gntereffe ber nod) n id jt befriebigten © p a rg lä ttb ig e r in g ra g e geftellt. © ie mürben fdjmer gefdjäbigt merben, maß*

renb eS ber Bmecigebanie beS ©efeßeS ift, baß ber S io tfta n ^ ber bie übermiegenbe 3 aßi ber S p a re r betroffen hat, Bon ber

©emeinfeßaft fäm tlicßer © p a re r gleichmäßig getragen merben fo ll. V e i ber Slbmägung a lle r gegenfeitigen gntereffen ntüffen baßer finnentfprecßenb ber V o rfc ß rift beS § 4 Slbf. 2 beS

©ef. 9iid)tigieitS= ober SlnfecßtungSeinmänbe fü r auSgefßloffeit gelten, ba ißre g u la ffu n g bem © runbgebanien ber © parer*

gemeinfeßaft m ib e rfp riß t. SluS bem gleichen © runbe fin b ber beilagten ©ßefrau bann aud) alte fonftigen ©inmänbe rer®

fcßloffen, inSbefonbere aud) ber SBeg einer Slufrecßnung m it rerm eintlicßen ©ßabenSerfaßanfprücßen (ogl. S f a ß l e r t : QSB.

1936, 1030). 0 b iß r, fom eit ein © a rle ß n auf bie © paroer*

träge nießt p g e te ilt morben ift ober als nießt p g e te iit g ilt, noeß ein ©utßaben nad) Slrt. 2 ber V 0 . gufteßt, ift ßier nießt gu entfßeiben. © enn bie Slufrecßnung m it biefent Slnfprud) if t b u rß § 4 Slbf. 2 beS ©ef. auSbrüdlicß auSgefcßloffen.

© a n a ß m ar bie beflagte ©ßefrau in ber angegebenen §öße gur g a ß lu n g gu re ru rte ile n ."

©ine im ©nbergebniS gleißtiegenbe © ntfß e ib u n g ßat aud) baS 0 2 ® . ©eile g e tro ffe n 9). V e t ber M . mürben bie Bon biefer Bertoenbeten SrebitfcßedS fü r bie SluSgabe Bon ©ar®

leßen Bon ber guftänbigen SluffißtSbeßörbe fü r n iß tig er®

H a rt unb_ bie ßeitere Verm enbung unterfagt. ©ine ®ar*^

leßenSempfängerin, bie V e il., patte bem entfpreßenb nun bie S iiß tig fe it beS ©arleßenSBertrageS über ben b u rß ®rebit=

fcßeclS empfangenen V e trag geltenb gem aßt unb Berfucßt, fid) auf biefent SSege Bon iß re r © arleßenS fßulb gu befreien.

SBenn biefeS V e ifp ie l Bon allen ©arleßenSneßmern ber U nternehm ung befolgt morben märe, fo hätte bie U nter*

ueßmung, bie b u rß eine V e rfügung ber Stuffißtgbcßöröe aufgelöft morben mar, u nter Um ftänben ben gefamten © a r*

leßenSftod Berlieren iönnen, oßne in ber 2age gu fein, ben Bielen lle in e tt © p a rg lä u b ig e rn bie V lidgaßlung iß re r ©par®

gutßaben gemäßren gu iönnen. ®aS 0 2 ® . ©eile ßat auf 3iüci*

gaßlung beS empfangenen VetrageS a ls © arleßen e ria n n t in ber gutreffenben ©rmägung, baß bie S iiß tig ie it ber oermen*

beten SirebitfßedS n iß t Bon ber Stüdgaßlung beS empfan®

genen VetrageS befreien iöttne, ber gum minbeften als © a r*

leßn gefßutbet merbe unb n id )t etma n u r a ls V e reißerung gurüdgugeben fei.

© ie in einem bem © tre itfa tle Bor bem 0 2 ® . ® iel äßn®

‘ 9) U rte il beS 0 2 ® . ©eile o. 9. ©ept. 1935, 2 U 108/35.

Cytaty

Powiązane dokumenty

btngg oerfchminbenb geringe SBert beim Stufruf angeboten mürbe; ber Slufruf außer Surg gu feßenber ©elbfcheine unb i|r e ©ingießung gegen 58ergütitng beg ihnen

lung einräumen muß. wegen SSegünftigung m it- angeklagl ift, fich feine StuSfchiießnng oon her SSerteibigung recht- fertigen lä ß t. ber SSerteibiger nicht

ftanbfeßimgS« linb VetriebSkoften — S?rifbt5ie, er“d)t2l,buS St®, für gWedtgebnnben — ausgeworfen fmb. Vielfach Werben biefe gar nidjt mehr ober unqenüqenb

gefunbp®. S ie attgetneine '©efebsebung pat betougt babon abgefepen, stoar m it Slnlageit einer Gcrbfrcmfljett belaftete, fonft aber gefunbe Sßer*.. bereits in ber

ten u nterliegen bielm ehr Iebigtidj ber nach ßap. gw eite SlotSSD. über fteuerlidie © tfaffung Bisher tticijt- berfteuerter SBerte unb über ©teuer- amneftie 0. Jur

mieten, bie eine Umlegung augfdjließett, bermietet finb. Eg genügt, baß er für ihn bie Umlage fo berechnet, alg ob alle felbftänbigen Staumeinljeiten in ber

irb ifd je n TOineratgennnnunggbetrieben Botn 18. über öffentliche Stnfiinbignngen auf bem ©ebiete beg §eitwefeng b.. über bag inte rto fa le fßriBatredjt Bom 2..

ßett ober ©Saßrneßmuitggfäßigkeit beg aitberen n id jt augnußen (fo aud) SiSlrb®. ® er Arbeitgeber tra g t alfo bie ® efaßr bafür, baß bie ©infdjreibefenbung