§ c f t 22 /2 3 23. D fta ö e r 1926. (55. S a ijrg o ttty 2509
3uri(ltfd)e Mtodjen|ii)ofi
^craus0e0ebett vom Deutfdjen ¿Imtutltoereitt,
S d ? r i f t l c i t e r :
3uftt3rat D r.^ ttliu s BTagttus, Berlin, Hedjtsamnalt Dr. i}d ttn d ? 2>Uten&etr<jet?, Cctp
3tg,
unter IH ito ir fu n g uon Bed}tsamr>alt D r . i t t a y IJ a c ty e n tm rg , ¿Hamtfyeint.D e r l a g : U ) . Zttoefet? B u d p fy a n fe ittttg , 3 n ^ : ® s c a r B ranbftetter, C e i j ^ i g , Dresdner S tr a fe \ \ l \ 3 . 5 c rn !p rc d ie r S a m m e l.n r. 72566 / D ra i|ta n l< f)c ift: 3 m p tim a tu t / p o it|c ^ c ifi!o n to £ e ip 3lg ttr. 63 673.
c~e 3 ® . erj<heint ab 1. © ito b e r 1926 toöchcntlid). Be3u g sp re is m o n a tlic h ITT. 4 .5 0 ; <Etn3eII)efte fo fte rt beit fa lb e n R Tonatsbetrag.
?j7 ..Stubenten, R eferenbare u n b flffe ffo re rt im D o rb e re itu n g s b ie n ft t j t ein D o ^ u g s p re is o o n m o n a tlic h RT. 3.— fe ftg e fe ijt; flu s T u n ft
< S ilb e r e r te ilt ber U e rla g . — D ie „tta d jn c h te n f ü r bie IR itg lie b e r bes D eutfchen flm n a lto e r e in s ", bie ber frü h e re n A usg a b e A b e ig e fü g t e rfr f n ' e ri <^ c*n cn ie jjt a ls befonbere S e itfd jr ift u n te r bent S ite l „ A n to a lts b ia tt" . B e3ttg s p re is n ic rte ljä ijr lid ) IR . 3.— . D e r B e3ug l° *g t am 3t» e (im ä fjig jte n b u rd ) bie P o f t, öocf) nehm en and) bie B ucp h a n b lu n g e n u n b ber D e rla g B e fte ilu n g c n a n . Befd)t»erben
ü b e r m a n g e lh a fte 3 u fte IIu n g fin b bei p o ftb e 3ug a u s fd fie fjiid } bei ber P o ft a n 3u b rin g e n .
U 'rt5 p trtn M ®le 6gehaltene immmetergstje 20 Pf., für 6m Stellenmartt 15 p f„ >/> Sette Hl. 275.—, »/a Sette UL 145.—,* / i Sette UL 80.—. Ber llnjeigcnraum tolrö in nn ” l y c ‘ l 6er I>öt)e oon Urennungsfttid) 311 Crennungsßtid) gerechnet. Die ffiräfte 6er Hnjeige i|t bei öer Be|teüung in Utilltmetern angugeben. Bei ü i] if f re . ewigen lommen nod) 50 Pf. ffiebüijren £¡111311. 3 a ^ la n g e n ausnahmslos auf poiti^eSIonio U). Xltoefer Bu^ljanblung, Seipsig 63673,' bei Be|teüung erberen.
f>aupi/lr$mun0*tt in der modernen Kedjtsp^iiofopitfe*
$Bon fßrof. D r. SB il^elrtt S a u e r in Königsberg.
©egen ©nbe biefeS an Kongreffen reichen Saures ftnbet in SSerlin ein großer biertägiger K o n g re ß f ü r FRedjtS*
J|n b 2 B ir tfd ja ft3 p i)iIo fo p i;ie ftatt. STtan mödfte beinahe fagen: m it innerer Dcotwenbigieit! ®enn in ber üiecf)t§p§iiofop)£)ie /reinigen fidj wie in einer gewaltigen Sdjtußfuge affe (Stimmen, bie in ben juriftifctjen ©ingelwiffenfdfaften ieitenb geworben
p ©inbeit unb Stiftern.
Um 'biefeS g ie l p erreichen ober bielmehr ißm naher p gelangen (beim welcher gorfcher, weldfe SBiffenfdjaft ber*
föchten ihr 3 ie l gang P erreichen!), Ijat man bie berfdjiebenften SBcge eingefcfjlagen, fo baß für ben Slußcnftetjenben bie
”Je(ht§phiIofopI|ie in ihrem gegenwärtigen Stanbe alles anöere a ß ©cnijeit unb ©efchtoffenheit p fein fd)eint. ©erabe biefe
^ erfd)icbenheit ber Strömungen fd)üßt aber bor ©tnfeitigteit unb Überhöhung, zwingt p unauSgefeßter Setbfttritif, leitet an
^ Unparteilichkeit unb objcttibcm S3ticF, führt fdffießlicf) p ber ©inficijt, baß Wir affe, fofern nun baS unerläßliche reine
^ffenfchaftliche Streben mtS Befeelt, im ©runbe baS g le ite Qiel bor Slugen ha&en, baS nur in Berfd)iebenetn ©eWanbe etfct)eint, je nach nuferer eigenen fachlichen SSorbilbung, unferen bentflidien, fogialen, politifdjen, wirtfdjaftlicT;en gntereffen.
S o m it fcßeint m ir bie SRechtSphitofophie einen hoppelten hohen ¿eruf p befißen: einmal bereinigt fie bie in ben ©in*
äehbiffenfehaften unbebingt gebotene Spezialisierung, Konzentrierung unb bamit ©rhöhung ber StrbeitSintenfität m it ber jeber Plilofophie ureigenen uniberfalen, FoSmifcßen ©enfweife, bie auS ber griffe ber ©injelheiten baS tultureff SBefcntliche heraus*
at&eitet, fomit erft bie ÜKeifterung ber Stoffmengen bon einem erhöhten affbeherrfdjenben Stanbort wahrhaft gewährleistet
^ fddießlich p einem gefdfloffenen, wiberfprudfSboffen SM tbilbe htnleitet, baS ben guriften fowoljl wie ben STtenfdien als wichen gtcidjfam auf eine höhere Stufe hebt. Sobann aber Wohnt ber fRedjßphilofophie eine mächtige fojiale K raft inne;
*le lehrt unb p m minbeften erleichtert, baß bie ÜTtenfchen einanber berfteßen, adjten, nähertreten, nidit grunbioS beiämpfen bie ÜKenfchen nicht anberS wie bie ©emeinfehaften, SerufSgruppen, SSirtfdiaftSbexBanbe, fogiale Klaffen, politifdje $ a r * e>e:t, Staaten, SSölFer, affen, gebe ed;te SBiffenfcpaft ringt nicht nur nacE) reiner t'heoretifdjer ©rienntniS um ihrer felbft jetten; fie hat auch eine fogiate unb iultureffe Senbung p erfüllen, g n biefem ©elfte ift ber heutige Stubent p erziehen,
’ Qt fich aber 'audf, wie m ir fdjeiut, ber gereifte SKeufd) unb g u rift felbft wcitergubilben. SBie ber gorfcher, fo gelangen auch ber gu rift unb ber ffRenfd) nie p boffenbetem Sibfdjluffe ihrer felbft.
®ie folgenbe iurje, natürlich nicht eridjöpfenbe Uberficht hofft nidjt nur auf ben beborftehenben Kongreß boräubereiten, (°übern auch öum © e lb ftftu b iu m biefer hodjmobernen, unerfdiöpflidien, praftifd) in ihrer gentralen iöebeutung längft nicht 9etoürbigten, über affe SKaßen anjiepenben SSiffenfchaft anpregen.
1. © in g e lw iffe n fc h a ftlir ifs p o fitib iftif c h e © ru p p e (Wffgemeiite 9iecht§lehre, Ütffgemeiiie Staatslehre, DtecßtShifioriS*
’'PS, 9ied)tSbergleid;ung, fflechtSpolitii). ®inn geht bon einer juriftifchen ©injelwiffenfdjaft auS, bie bem gorfd;er naheliegt, D*e «nft ghering bom 3ioilrccht, @. geffineF bom Staatsrecht, 21b. ÜKeriel bom Strafrecht. Unb fobann gelangt man p
“»gemeinen ©rfenntniffen, inbent man weitere unb immer weitere Kreife um baS eigene gad) fcßlägt. SKan fieljt bem g o r*
' * er noch ftetS feinen ÜluSgang an; beim bie ^IrbeitS* unb Senimeifen in ißribat*. Straf», 5f5rojeß=, StaatSredft ufw. finb 0ch gar p berfdfieben. deswegen erfdjeint m ir p r Verhütung bon ©infeitigl'eiten erwünfeht eine 58ciamitfd)aft m it min*
eftenS jmei ©injelgebieten, bie m it beifcffiebenett iiterarifdjen Apparaten arbeiten (m e h r wirb man bei bem ^Reichtum ber lnäeltiteraturen bon bem 9led)tSplüiofophen heute faum berlangen bürfen, p m a l ba nod) bie folgenben, ganälid) anberS 8ef>rteten 21rbeitSrid)titngen 6eherrfd;t Werben muffen). UieuerbingS ift bcfonberS beliebt bie ffted)tSbergleichitng ; bloßeS Sammeln
“nb Stebeneinanberftcffen bon ftofflichen ©inädheiten ift uatürlid) wiffenfdjaftlich wertlos, bielmehr ift burd) SSeobadffung as ©emeinfame wie baS SBefenSberfchiebene herauSparbeiteu. © in 3^1 jener ffiidituiig ift bie SSerbefferung beS eigenen '(’fhtS (9ied)tSpoliti!); hieran arbeitet bie IReditSphilofophie unermüblid), aud) Wenn Feine ©efeßeSreform im ©äuge ift. — noch längft nicht genügenb Eeiannt unb gemürbigt ift: auch bie ÜJtatericn bcS eigenen 9ied)tS finb in fritchtbringenber
"^eifc p bergleichen. 3 - arbeitet man im 3ioilprojeß unb im Strafprozeß m it gwei berfdfiebenen Begriffen ber fficcßtS*
© t ö t e t e Siuffäge 2 5 1 0
Eraft, ber ißroseßOorauSfegung ufw. — weSgatb? S ie ®er=
fd^tebeni)ett Beruht niegt etwa nur auf SSerfcgiebengeit ber Stele beiber ^rojeffe, fonbern auf (giftorifdg überlieferter) Serfdjiebengeit unb ©infeitigEeit ber SlrbeitSWeifen1). Ebenfo ift 3. 33. ber im ©trafrecßt geläufige2 * *) b egriff ber bewußten Sagrtäffigfeit beut ißrioatrecßtier bitrcgauS nidjt geläufig. S ie Segren Bon ber fRecgtSganbtung unb Bon ber UnwirEfamEeit, Born SSitten unb Born Ir r t u m finb in faft alten SJtaterien Berfdfiebeit. S ie SRedjtSpgiiofoßgie erEtärt bie 33erfd)iebengeiten, fütjrt bie titerarifcgen Stßgarate (bie faunt Boneinanber 9to ti3 nehmen) einartber näger unb bringt 3U oft Böttig neuen ©in=
fisten Bor, bie mittelbar toieber ben ©i^etwiffenfcgaften 31t*
gute fommen.
2 . © o s i o t o g i f c g e ^ u n b b f g c g o t o g i f c g e © r u p f t e .
© a§ fRedft famt alten feinen ©rfeßeinungen wirb als fo3iate Satfacge aufgefaßt unb erftärt („gebeutet" i. <3 . S i t t g e ß S unb Bieter neuerer fpgänomenotogen). Siefe SlrbeitSWeifen finb, tüie bie ©osiotogie überhaupt neu ift, erft in ©ntftegung unb SluSbau Begriffen. Sweige finb 3. 33. bie SfteegtStatfacgenfot>
ftfjung, bie fBötEerpfpcgologie (©tgnotogie), bie triminalpfpdfo«
togie. § ie r toinft Biet fruchtbares Steutanb. Stimmt eS nicht tonnber, baß man biefe weitfdficgtigen ©ebiete niegt fegon immer gebflegt hat? SSemt ber Qurift ba§ fogiate Seben be»
urteilen w ill, muff er eS hoch sunäcgft einmal genau Eennen unb richtig Berftegen; nur bann Berntag er eS „gerecht" 3U beurteilen. S aS Biet empfogtene fog. loirtfchafttiche SenEen ift
*) SKan uergleidhe itur bie beiben fttgrettben, in tgrer Gngenart trefflicgett Commentate Bon <3tein»3onaS unb Bon 2otoe»9iofen«
berg ntiteinanber.
2) SRan Beadjte ben ©egenfag ber fiiijrenben Sommentare bon f j r anf unb ©&erntager=2 o6 e etnerfeits, ber Sommentare *nnt S3©S8. anbrerfeitS.
SBbcgenfdjrifL nur e in S^eig, ber niegt einmal für baS ®riBatred)t reicht (baS bod) nicht auSfdftießlicg SSermögcnSrecßt ift)/ 3e' fegweige benn für bie anberen SRatericn. "
3. S 0 g i f cg e u n b m e t h o b o t o g i f c h e © r u p P £•
Enüpft an baS alte Siaturrecgt an, baS fidj als 3U toeit ^ toiefen ßat. Säger fragt man fegt (im Stnfcgtuß an ff Snwieweit läßt fidh in Singen beS ERecßtS StttgemeingütttlP auSfagen? Unb man antwortet: 37ur in allgemeinen © ru'10.
begriffen unb SRetßobenfragen. § ie r finbet © t a m m i e p ; Sehre Born richtigen Sdecßt unb R e i f e n s allgemeine ©taats^
lehre ihren ®tag. Seite ©ruppe liefert bie u n e rlä ß lic h e n nte*
tßobifdßen Vorfragen für ©gfterne.
4. K u l t u r * u n b f o g i a I ß ß t I o f o ß ß i f d E ) e © r i t p P ® (einfeht- © ojiaietß ifunb ©ojiatpäbago'giE). Siefe fRedjtSp b t ‘ * f o p g i e i. e. <3. ift bie gortfegung ber großen Srabition oes beutfegen SkeatiSmuS Bon S e i b n i g über f f a n t ,
<S c h e t t i n g , § e g e t bis 3U ber „fRenaiffance" unferer S®Se'
© ie fucht ben ffutturberuf beS SRecgtS barsuftetten unb bettt 3 T riften bie legten Siele feiner SBiffenfdgaft, feines 93erufS, W ner fetbft auf3U3eigen. Siefe ^Richtung ift ebenfo auSbaufüh1»
lote auSbaubebürftig; fie bebarf befouberer ißfiege, fotl t’®:
© ^ e ln e nicht in öbem SRateriatiSmuS, in ©igema, unb fBanaufentum Berfinten. ® a^ bie Seutfdjen bie g t ° r Srabition geitnaeife Bergaßen, ioar Bietteicgt ber tieffte © ru"15 unfereS SufotnrnenbruchS. Unfere Sußenb muß 3U ©taatSg^
finnung unb ©emeinfchaftSgefütji ersogen merben; baS ift v o ^ Botter als Häufung Bon fßaragraghenEenntniffen. Unb unfere jegigen ©tubenten bringen biefem ßerrltchen Stoeige &et fRedUSphtiofoßhie and) gan3 befonbereS Sntereffe entgegen-
S ie Euiturbhiiofobhifdhe fRiißtung Bereinigt gugteidf ließe anberen ^Richtungen 3U fßftematifcher ©ingeit atteS 3»^
fentliehen unb hntntonifdjem Slbf^tuß. Senn Jfuttur ift °lt Harmonie alter toagren SSJerte einer Seitegoche.
$ B ü r ß e t Ii( i) = t e ^ ili^ e S iß ie tU tn g .
a ) S ^ u l ö f a ^ i g f e t i , $ ^ u l ö u n & » u s f ^ I u B ö e r R c ä jt$ =
roiörtgfeii.
1. S ie ©ren3e girifdjen fRedjt unb Unredjt muß im bürgerti^en fRecßt biefetbe fein tnie im ©trafredjt.
2. S n baS 93©58. ift folgenber § 826 b einguftetten:
„SBer eS unterlaßt, einen rechtStoibrigen Erfolg ab3uu)enben, obiooht er gier3u rechtlich Bergflicßtet ift, ift für ben barauS eniftegenben ©egaben ebenfo Berant»
toorttieg tüie jemanb, ber ben ©rfotg Berurfacgt.
SBer bie ©efagr, baß ein beftimmter ©rfotg ein*
tritt, burd) feine SätigEeit gerbeifügrt, ift Bergftidjtet, ben ©rfotg absuioenben."
3. § 2 2 7 1 $8 © t8 . ift bem § 2 1 I I beS ©nttonrfS 311m
©trafgefegbudj ansugteidjen.
4. § 2 1111 §atbfag 2 beS ©ntiourfS 3um ©trafgefegbueg ergätt bie fM im tg :
„ S ft bie Überfcgreitung infolge Stufregung ober Sc=
ftürsnng gefcgegeit, fo ift er entfegutbigt."
5. Sin bie © leite beS § 228 ©ag 2 33©®. treten foU genbe ©äße: -
„ § a t ber ©efägrbete ober ein S ritte r bie ©efagr ber«
fegutbet, fo ift er 3um ©cgabenSerfag Bergftid)tet.
SÄeßrere ©rfagßfiicgtige gaften als ©efgmtfcguibner.
S ättt bem ©efägrbeten ein Serfcgutbcn, bem S ritte n aber nur gagriaffigEeit sur Saft, fo ift in igrent ®er^
gättnis sueinanber ber ©efägrbete allein oerpftiegtet."
6 . S « baä ®@®. ift fotgenber § 8 2 6 a einguftetten:
„SSer bureg eine im firafgefegiiegen Stotftanb be^
gangene § a n b h n x g gefegäbigt if t , £ann © rfa g beä ig n t e n tfta n b e n e rt © egabenä Bort b e n t ® e iä g rb e te n oer»
langen, aueg ¡nenn biefer bie ©efagr nidgt Berfd)uß>?
gat. Sieben bem ©efägrbeten gaftet berjenige, ber pt
©efagr oerfdjuibet gat, atS ©efamtfcgulbner. S n fg ben ©efägrbeten fein ®erfcgutben, fo ift im Sßergäitnm beS ©efägrbeten 3U bent äRitfdiuIbner biefer allein gftiegtet."
7. § 904 ©ag 2 23@33. ergätt, ioentt § 22 E 3um © t© ® ' unberänbert bleibt, fotgenben §atbfag 2 :
„§ 826 a finbet entfgredfenbe Slnmenbung."
8 . a) Sin bie ©teile beS § 22 beS Entw urfs 3ttm gefegbueg treten unter SSegfatl beS § 904 ®@33. fotgcns tSorfcgriften:
„§ 22. Stiegt recgtStDibrig ganbett, toer Bon ober einem anberen bie gegenwärtige, niegt anberS ^ Wenbbare ©efagr eines ©cgabenS, ben ber ©efägB&e*
3u tragen reegttid) niegt Bergftid;tet ift, baburd) Wenbet, baß er bureg eine fonft recgtSmibrige $P llD/
lung ein offenbar EteineS ttbet Berurfacgt. SaS t'"e barf niegt in ber Verlegung Bon Seib unb Seben ftegen."
_„§ 22 a. Stiegt fegutbgaft ganbett, Wer eine reegt^
Wibrige §anbtung in ber Stbfidgt begegt, bie 0eS^ g Wärtig niegt anberS abwenbbare ©efagr beS ober fegwerer ©efunbgeitSfcgäbigung, bie ber ®ef bete 3u tragen redjttibg niegt Bergftidjtet ift, Bott i'a' ober^ einer ignt nageftegenbeit tßerfon abjuweitben pBc 3U einer fotegen S a t 33eigitfe 311 teiften. § a t ber 2 $t^
eine fotdfe ©efagr irrtümtieg angenommen unb betM"
ber S trtu m auf gagrläffigEeit, fo finben bie fdgriften über fagrtäffige ¿anblungen Slnwenbung-"
■ b) S n ben Entw urf sum ©t @®. ift fotgenber § einäuftetien:
„ S ie Unterbrechung ber ©cgwangerfdgaft ober ^ Sfitung &e§ ÄinbeS irt ber ©eBurt ift niegt recgigroibrif' Wenn fie Bon einem Slrjt Borgenommen toirb, um o*
ß k öftere 2iuffctfee 2511
55. Sakrß- 1926 ¡geft 2 2 /2 3 ]
tttcfit anberg abtocnbbare ©efaftr beg Sobeg ober fcfttoerer ©efunbfteitgftpbigung Oon ber ©djtoangeren abgutoenben."
für beit f5aIl feiner gu erfeijert.
n 10. 9il§ § 254 a ift in ben ©nttourf beg © t@ B . ber Sö13 beg ©nttourfg üon 1919 (©trafbeftimmungen gegen
l8eninäd)tige ärgtlicfte Beftanblung) einguftelicn.
11- § 827 B © B . erfjält folgenbe Raffung:
„3Ser int 3 ufian^e öer B eto u ft t f e in sft ö run g, ber franfftaften ©törung ber ©eiftegtätigteit ober ber
©eiftegfdjtoäcfte, bie tftn unfähig macftt, bag Unerlaubte ber S a t eittgufeften ober biefer ©infidjt gemäft gu ftanbeltt, einem anbercn fdjulbftaft ©djaben gufügt, ift für ben ©djaben nidjt üeranttoortKcft."
12. § 82811 33® ». erftält folgenbe Raffung:
„SBer bag 7., aber nidjt bag 18. Septtgjaftr üoll*
enbet ftat, ift für ben ©djaben, ben er einem anberen gufügt, nidjt üeranttoortlidj, tocnn er bei ber Begeftuttg ber fdjäbigenben Sganblung nacft feiner geiftigen ober fittlicften ©nttoidelung unfähig toar, bag Unerlaubte ber S a t eingufeften ober biefer (giuficfjt gemäft gu ftanbeltt.
S ag g le ite gilt oon einem Saubftummen, loenn er toegen gurüdgebliebeiter geiftiger ©nttoidelung unfäftig loar, bag Unerlaubte ber S a t eingufeften, ober biefer
©infidjt gemäft gu ftanbeln."
& 13- S n § 3 beg Sugenbgericfttg*®efef5eg ift gu feften:
,„Ungefeftlidje": „Unerlaubte", ftatt „feinen SSillen biefer
^ ‘Wficftt gemäft gu beftimmen": „biefer ©infidjt gemäft gu vßnbein".
14. ©eiftegfranfen ift grunbfätjlicft bie ©rfaftftflicftt für
^ tg in tb rig e ipanblitngen aufguerlegen, bie m it iftrer Srant*
9etl in urfäcfjlidjcm Qufammenftang fteften.
15. § 83011 336533. e r p lt folgenbe gaffung:
„S ic ftrafredjtiicften fo rm en ber Beteiligung finb für bie Berantloortlidjteit oftne 3Sebeutung."
o. Iß - S ie 33illig!eitgpftung beg § 829 B @ B . ift auf alle
" a0 e unoerfdjulbeter ©djabcnoerurfadjung auggubeftnen.
9r 9. g i: § 238 beg ©nttourfg © t@ B . ift nnaftme bag SlBort „biefeg" burdj „beg"
b ) S ä jie b s g e rtify te 1).
< 1. S ie Neuregelung beg ©djiebggeridjtgberfaftreng ntuft ett öeränberten toirtfcftaftlicften Berftältniffen angcftaftt unb Itai) ber tcdjnifdjen ©eite oerbeffert toerben.
, „ 2. 'Sem in ber ioirtfcftaftlidjen Sage begrünbeten Be*
“urfnig j,er giecfttfudjenben, iljre ©treitigfeiten fdjiebgridjter*
j’m entfdjeiben gu taffen, bürfen fidj Nedjtfftredjung unb ®e*
Je»3ebung nidjt entgegenftellen. © ie müffen aber bafür ©orge i Q9en, baft burdj bie Befeftung unb bag Berfaftren ber
■^djtebggcridjte Itn p rte ilid jle it unb Necfttgfiifterfteit tunlidjft 8etuäl;rleiftet loerben. fjngbefonbere müffen fie baftin mitten,
®afi bie ©djiebggeridjte nidjt bie Q itlt ^er ftaatlidjen ©efeft*
pbung, ingbefonbere auf toirtfdjaftlidjem ©ebiete, burcft*
ttc«gen.
3. ©§ ift gu ertragen, ob «Niftbraitcft eineg Slbftüngigleitg*
®erP ltn iffcg atg ©runb für bie Slnfecfttung eincg ©cftiebg*
crttagg aneriannt loerben fotl.
, 4. ©in ©djiebgüertrag ift unioirifam, loenn bie Bertrag*
Wtlieftenbcn bag ©djiebggeridjt Oon ber ©inftaitung foidjer JfMep befreien, auf bereu Beobadjtung bie Parteien toirifam nt(l)t üergidjten tonnen.
^ , 5. ©in ©djiebgüerirag ift unioirifam, loenn er nidjt jebent ben gleidjcn ©influft auf Bilbung unb Befeftung beg fccftiebggeridjtg einräumt.
i. 6 - Sem guftänbigen ©ericftte tann bie ©ntfdjeibmtg über lc Slbleftmtng üon ©djiebgritfjtern nidjt entgogen loerben.
. 7. ©in Bergidjt auf bag redjtlidje © e p r ber ©djiebg*
™rteien ift unguläffig. Stuf Bedangen feber «Partei ntuft bag
^pebggeridjt münblidje B erpnb lung anberaumen.
, 8. ©ine Bereinbarung, bie bie Bertretung ber ©cftiebg»
fffftcien butcl) fftccfttganioätte augfcftlieftt, ift unguläffig.
<3 iel)e $ier§u SSotfmar 3 926, 2402 ff.
9. S ag ©djiebggeridjt ift in ber ffättung feineg ©ftrucftg an bag ©cfeft gebunben, fotoeit nicftt ber ©cftiebgüertrag ein anbereg beftimmt unb beftimmen barf.
10. © in Bergidjt auf fcEjriftticEje Begrünbung ift unguläffig.
11. ©in ©djiebgfftrud) unterliegt — üorbepttlidj ber übrigen Sluftfebungggtünbe beg § 1041 3«pD. — ber Stuffte»
bung, loenn bie ©ntfcfteibung in offenbarem SSiberfftrudi gu einem ©efefte fteftt, auf beffen © in p ltu n g bie Parteien recfttg*
loirtfam nid)t üergidjten tonnen.
12. S e r § 1 0 4 2 I I tann nidjt aufrec^terplten toerben.
I I .
© i t a f r e t i ) i l t f f | c 5 i ö i e i U t t t ( j . a ) § 7 \ {»cs $ tr a f < $ e f c f c e n t n ) u r f $ .
1. S ie © tra fa rt ber „©infdjfieftung" ift in bag neue
©trafgefeftbud) aufguneftmen.
2. S ie ©infcftiieftitng folt nidjt für alte, fonbern nur für beftimmte S elitte in ff-rage tommen.
3. S ie 9tugfcfteibung ber eingetnen Selitte foll nadj ber p fitiü e n ©eite erfolgen .unb nicftt auf ftoütifdje S e litte be*
fdjränit toerben.
4. S ie Boraugfeftungen für bie „®infd)tieftung" fallen nicftt aug bem ©eficfttgpntte eineg fittlicften SBerturteilg (e p * lofe ober 0eräd)tIid)e ©efinnung), audj nid)t i. © . beg im § 71
©ntio. itmfdjriebenen Begriffg beg Übergeugunggüerbred)erg feftgelegt toerben; oietm ep ift bei p litifd je n S elitten auf ©in*
fdjlieftung gu ertennen, toenn bie §anblung nidjt aug einem eigenfüdjtigen Beioeggrunb, fonbern in ber übergeugung be*
gangen tourbe, burcft fie bag Söoftl beg ©taateg ober ber ©e*
fellftftaft gu förbern.
b ) J lM s g c f t a lt u n g 6 c s H u s l i e f e r u i t a s r c d ) t $ . 1. Nad| ber beutfdjen N B erf. liegt bie Siegelung beg Slug*
lieferunggtoefeng in ©efeftgebung unb Berloaltung, für bie allgemeinen f5ra 0cn tüie für ©ingetfragen unb eingelne fjälte, augfcfttiefttid) bem Beicftftob. S ie ftierburd) geloätjrleiftete ein*
p itlid je Sluggeftaltung uitb §anb pbung beg Stitglieferungg*
üertepg ift ein toertüoiler g o d fd jritt im beutfdjen Slug*
tieferunggredjt; bocft foltte bafür Sorge getragen loerben, baft bei ber Borbereitung unb Slugfüpung einer Slugtieferung aud) toeiterftin bie Sanbegbeprben nidjt auggefcftaltet loerben.
2. Nad) beutfdiem Siuglieferunggredjt ift ber Slugliefe*
rnnggüerfep bem oerftänbigen ©rmeffen ber Berioaltungg*
beprbcn übertaffen. Siefe Siegelung entfjkidjt nidjt m e p bem putigen Neditgemftfinben. S ie ©ntfcfteibung über bie § a ft*
frage unb bie «Prüfung ber Necfttgfragen, bie burcft ein aug*
länbifcfteg Sluglieferunggerfudjen aufgeloorfen loerben, füllten iftrer Sirt unb Bebeutung loegen ©ericfttgbeftörben übertragen toerben.
3. Bei ber ©rfütlung iftrer Slufgaben füllten bie ©eridjte aucft auf biefcm ©ebiet bie ifttteit fonffc gufommenbe Oer*
faffunggredjtlidjc ©onberftellung einneftmen.
4. Bei ber Prüfung ber Qutäffigteit einer üom Slugtanb begeftrten Sluglieferung füllte bem ©eridjtgbefdjluft fdjlecfttftin entfcfteibenbe Bebeutung betgelegt toerben, toenn er bie gm*
läffigfeit oerneint; entfcfteibenbe Bebeutung infotoeit, alg eg fiel) um Necfttgfragen ftanbelt, toenn er bie guläffigfeit ber Stuglieferung bejaftt. S ie Bertoaltunggbeftörbe iann fomit eine oom ©erieftt für guläffig ertlärte Sluglieferung nur aug © rün*
ben oertoeigern, bie neben ber redjtlidjcn 3 ul “ffigieit ber Sluglieferung in Betradjt tommen.
5. S e r Sluglieferunggocrteftr Oollgieftt fidj gur Seit auf ber ©runblage ber ©egenfeitigfeit. ©g fällte and) toeiterftin baratt feftgeftalten toerben, baft bie Beloitligung einer Slug*
lieferung bie Bcrbürgung ber ©egenfeitigieit üoraugfeftt.
6 . Nadj ber N B crf. finb beutfefte ©taatgangeftörige ber Sluglieferung entgogen. Sin biefer Slugnaftmeftellung ber Neicftgangeftörigen füllte feftgeftalten toerben.
7. U n te r ba§ n o litifc lje 9Tft>I fa lle n fo lo o b l bie O o lttifffte n .© tra fta te n lo ie B efo n b e r^ g e a rte te gem eine S tr a fta te n . ® te
3 t5 *
ßunftifcpe SBocpeni^_
© rö te re Sluffäpe 2512
Abgrenzung ber gemeinen, aber afplwürbigen (Straftaten füllte einerfeiis Don ber Abfiept, anbererfeitS Don ben angeinanbten STOitteln abpängig gemacht werben.
8 . (Sine ©infcpränfung beS politifcßen 2Tft)I§ ift unerlaß*
Kp- S ie fann baburcp gefcpepen, baß gewiffe ©nippen Don Straftaten ausgenommen ober allgemein Straftaten, bie in befonberS Perwerfticper SSeife Begangen finb, für aftjiumoürbig erflärt Werben.
9. 3 m beutfcpen AuSlieferungSüerfeßr gilt ber ©runbfap ber Spezialität. ©iner ©ntwidlung, welepe bie Tragweite beS
©runbfapeS auSbepnen w ill, füllte niept entgegengeireten Werben.
10. @S wäre erwünfdjt, baß bie Siegelung beS beutfpen SluglieferungSwefenS burep ein SteicpSaugiieferungSnefeß üor*
genommen würbe.
. 1.1'. «ne§ folgen ©efepeS m it einheitlichen D M jtlinien für bie $uMieferung3t>erträge fann beren gejei^
geberifche Bepanblung üereinfaepen.
12. Sringenb erwünfept wäre eS, wenn im beutfcpen AuS*
lieferungSgefep auSbrüdlicpe Beftimntungen für eine Befoitbere- AuSgeftaitung beS AuSlieferungSücrfeprS m it Seutfcp*£>fter*
reici) unb ® anjtg Porgefepen würben.
I I I .
5 H j f c i l u n g . a ) p a r l a m c n i a r t f d f c M n t c r f u ^ u n g s a u s f ^ f i f f c . 1. BerfaffungSmäßige Aufgabe ber parlamentarifdjen UnterfitcpunggauSfcpüffe ift bie Meftfteliung tatfäd)Iid)er Bor*
gange burep BewriSerpebung zWedS Borbereitung einer inner*
palB ber allgemeinen 3uftänbigfeit peg «Parlaments gelegenen Befcplußfaffung a u f bem ©ebiete ber ©efeßgebung, ber Ber*
Wattung ober etwaiger bem Parlam ent eingeräumter redft*
fpreepenber Munitionen.
2. ©ine innerhalb biefer DerfaffungSmäßigen Sdjranfen fih paltenbe Sätigfeit parlamentarifcper UnterfucpungSauS*
fchüffe bebeutet feinen © ingriff in bie Unabpängigfeit ber Sufttz, Weber einen ©ingriff in bie ^ r t ber ©ntfdjeibung, nod) in bie „© arantien" ber richterlichen Unabpängigfeit.
3. ©ine Abänberung ber Beftimntungen über pariamen*
tarifeije UnterfueßungSauSfcpüffe, bie auf eine prinzipielle ©in*
fdpränfung ober gurüdbrängung ber Sätigfeit ber AttSfcpüffe hirtgielt, empfiehlt fiep nicht, Sagegen empfiehlt eS fiep, in gefe|geberifcpe ©rwägungen barüber einzutreten, üb unb Wie ZWedS reibungSfofer Sätigfeit ber UnterfuepungSauSfdiüffe ipr Berfapren, wie mS&efonbere baS BeeibigungSrecßt, baS 3ied)t auf AftenDorlage, bie Stellung beS Borfißenben u. a. gefeß*
lieh JU regeln ift. hierzu werben bie ©utaeßten beS 9ft@3t.
D r. 3t o f e n b e r g unb be§ 3121. D r. A l s b e r g unb bie Seit*
fäpe beS BeriepterftatterS ißrof. D r. S a c o b i als M a te ria l ben amtlicpen Stellen Dorgelegt.
b) 2lu$6efymutg bet 3uffäni>igteÜ bes $faat$öcridjt$l}of$.
1. S e r Suriftentag eraeptet eS für notwenbig, bie im SIrt. 19 3tBerf. Dorgefepene 3uftänbigfeit be§ StaatSgericptS*
pofS für baS Seutfcpe 3teicp auf SteiepSüerfaffunggftreitiqfeiten auSzubepnen.
2 . giinficßtiid) ber Sonberfrage ber Siadjprüfung ber Ber*
faffungSmäßigfeit Don 9ieid)Sgefeßen ift für eine gefeßlicpe Siegelung — abweiepenb Don bem ©ntw urf ber SieidjS*
regierung — Dor allem foIgenbeS zu berüdfieptigen:
a) S ie ^ Aacpprüfung ber © ültigfeit Don gepörig fünbeten SteicpSgefeßen ftept auSfcßließlidf bem S taatS geriajt»"
pof für baS Seutfdje Sieicp zu.
b) S e r Diacpprüfung burep ben StaatSgericptSpof unte^
liegen audj bie Dor Erlaß beS jeßt eingebradjten ©efepeS »<*’
fünbeten ©efepe fowie bie Berträge m it fremben Staaten uu bie burep fie bebingten ©efepe.
c) S ie Anrufung beS StaatSgericptSpofS ftept auep M inberp eiten beS SieidjStagS nnb beS SteicßSratS, bie etn S ritte l ber gefeplicpen M itglieberzapl überfteigen, zu-
3. 2IIS gefeßgeberifdjeS 3 ie l ift anzuftreben, bie 2iuSiegun|
beS SieicpSDerfaffungSredttS in oberfter fjuftanz beim ©taat»"
geriiptSpof für baS Seutfdje Sieicp zu Dereiuigeu.
4. S ie Don ben S e ric p te rfta tte rn gemaepten Sßorf(pläge t r '
ftp einen als geeignete © ru n b la g e gefepgeberifeper ©rwägungeu-
I V .
2 3 i r t f d ) a f i § = m i t ) f t e u e r r e r t j f U i i f c 5 i ö i e t i u n 9 * a) JJftienred}*.
1. ©ine a l l g e m e i n e Sieform beS beutfipen 21ftienrecP^
ift zur 3 eit niept erforberlicp; e§ liegt baper fein Stnlap B°rf SJiapnapmen zur S3orbereitung einer f o 1 cp e n Sieforüt ettf*
Zuleiten.
2. S ie SSorfcpriften beS englifdj* amerifanifdjen 3ieePtc?
finb zur Übertragung auf beutfepe SJerpältniffe niept geeig,ltCf unb, wenn autp zu beaepten, febenfallS im allgemeinen u w 1 naepzuapmen.
3- S ie Stänbige Sefmtation beS MuriftentageS wirb ct^
fuept, eine auS SKitgliebern beS MuriftentagS beftepeitbe ^ ölJj' miffion, m it bem Siecpte ber fooptation auep Don Hiicptn1^
gliebent, zu bilben, bie beauftragt wirb, bie Mrage einer etW notwenbigen Sieform bes beutfepen 9tftienrechtS zu prüfen-
4. S e r Muriftentag regt aitferbem bie Silbung e^nf ü b e r f t a a t l i d p e n
f
a p t t a l i f t i f b p en © ef e l l f c p a f t f f f o r_m an, bie waplweife neben ben innerftaatlicpen ftpaftsformen zur SSerfügung fiepen foll.b) 2lrl>eti$rc^ilid)c$ a^erna.
S e r Stanbpunft beS geltenben SiecpteS, auS bem fi^
Haftung ber 33erufSüereine für unzulaffige ®ampfpanblnnSetl ergibt, ift grnnbfäplicp zu billigen.
9Uit Siüdfipt barauf, bap ein großer S e il ber SSeruf^
Dereine BiSper' baüon abgefepen pat, bie SlecptSfäpigfeif K erwerben, unb bie ©runbfäpe, nacp benen nicptredptSfäP'ü, Vereine für SJertragSDerlepungen unb unerlaubte ¡ganblunö1-1 haften, bei ber S3ebeutung ber SBerufSDereine, ber ©igeItfl iprer Drganifation unb iprer Betätigung zu unangemeffrf'f’
©rgebniffen füpren, ift jeboep eine tSnberung ber gelterrba SiecptSüorfcpriften z« empfeplen. Sabei follett folgenbe @runfl fäpe maßgebenb fein:
1. S ie Haftung ber BerufSüereine für unzulaffige .ftanrP^
panblungen ift grnnbfäplicp niept anberS zu regeln als
§aftnng auf ©runb fonftiger paftungSbegrünbenber %a beftänbe.
2. 3n^ allen §aftungSfragen finb bie nidptrecptSfäpi0elt BerufSDereine ben recptSfäpigen Bereinen gleicpzuftcllen-
3. ©ine Befpranfung ber §aftung ber §öpe nap auf beftimmte §aftungSobjefte fann niept empfoplen were>eI1'
(Schrifttum 2513
55.Sagrg. 1926 § e ft 22/23]
®t)Cf, fRedjtgatmmlt am SÜamtJtergericEjt: S ic S tifiS
®cr ücuifcfjcn S lc d ttö ^flc g c . B e rlin 1 9 2 6 . V e rla g fü r
« ü ltu rp o liti!. P re is 1.5 0
Jt> .
'ln .-r?1“ ® § ef l if t t>ie SBiebergabe eines Portrageg beg 93erf. in ber
^ l'iftifc£)en ©efettfdjaft in (Berlin. SSerf. »erlangt bie ^ßciifuitg ber itttbr2' S taB '011611 an We 9led)tgpflege erschüttert uitb ob bieg 0e? l <g begrünbet (ei. © r »erlangt, baß bie ©rengen gtoifcljen ©efei3»
n iiUtt9 mtb Diedjtfpredjitng imtcgegalten, ingbefonbere ber Steegtgpflege U n bas Stecgt gegeben werbe, ®e(e|e wegen »ermeinttieger innerer
^ ^ r e c ^ tig iie it außer K ra ft gu fegen. @r t r it t bent SSeriaitgen, bie in a°Ie6&arkeit ber SlicEjter angutaften, entgegen, foxbett aber, baß bie uj. ete © infteKung beg Sliegterg sunt (Staate ititb ber S ta a ts fo rm ob« . l! lUeuuug ue& uuiiner» gum '»uiuu: uuu um ^ u u u o |iu .m bj ? E in flu ß auf bie ülusübung ber 3led)tgpftege bleibe. SBerf. Be»
bann bie K r it ik , bie bie P reffe an ber Slecgtfprecgung unb n legiere an ber tr e ffe ü b t, bie © Ö ligkeit ber parlamentarifegen v,oT.f?iUcßungSau§fcgüiie, bag Pergatten ber S taatganlualtfcgaft bei - ^ en ^ßro 3ef f en/ bie Unterfucgungggaft, beit 2lugfcgluß ber ßffent»
» f eit/ laolitifche © rgüffe in U rteilen, bie Slecgtfprecgung in politifegen net°5eifen überhaupt. S r »erlangt, baß bie Staatganm attfcgaft frei»
l ’Jmten werbe »on (ßerfonen, benen bie Perteibigung ber geltenben 'tt tp *"u n 0 ttid jt ÜBergeugunggfacge ift, unb »erlangt, baß bie (Ridjter tetfir I6^.äu^ t ben Perfucg ntadjen, Sßerftöße »on Stidjtern, bie be»
0)ügte öffentliche K r it ik geraugforbern, naegguprüfen unb aBguftelleit.
¡jrt ©etreu bem © ru n b fa g biefer Q eitfcgrift, alle politifegen ©r»
c v ^ n g e n gu »ermeiben, befegranke icg mieg auf eine fummarifege
| aIÖangabe beg P ortrageg, ber in ber Quriftifcgen ©efellfdgaft eine i i t " i ® iä k u ffio n gertiorgerufen gat. Stur bag eine fei gejagt: ,,po»
»j*!"? Sieb ein g arftig S ieb", P o l it ik e r progeß ein garftiger progeß, eic90iel gegen t»en er fieg rügtet.
©eg. Suftigrat Dr. §et l ber g, (Breslau.
S alom on : © ruu b lcg n n g p r IRedjtSÿÇitofapÇie. Streite
^^erarbeitete Süuflage. (Berlin 1 9 2 5 .
v . S a l o m o n gat bie jtoeite Stuflage feiner © runblegung m it anti»
fterr ^ en 8 uf “ Êeit bitfegen unb in t übrigen feine urfprüngtiege ®ar»
V t j 8 kaum »eränbert. 2lußer bem giftorifegen unb kritifegen Snter»
fü r einen recgtêpgilofopgifcgett Perfucg narg © o g e n f t g e n p tin g i»
6 n Wirb S a l o m o n g Pucg im m er originelle fpftematifege (Bebeutung , Wlten, unb gwar bttrig feine Unterfucguug beg SfBiffenfigaftgcgarakterg 3-Ï S'Reigtgm iffenf^aft. © r geigt gier groingeitb, baß bie juriftifege ifo tie toebet auf P hilo lo g ie , ©efcgidjte, Sogiologie ober pgilo fo p g ie oirgiert werben kann, noeg afg bloße ©efegegkunbe gutreffenb dfarak»
„ fke rt ift. SBeniger glücklieg ift bann allerbingg feine Konfequeng j . tiefem ©tgebnig, bie bie gurigpruüeng alg fRecgtgproblcmatik gu .|ltunieren fuegt. ©em t eine bloße P ro b le m a tik — b. i. ein S gftem J itt e r fra g e n — Stellt göcgfteng eine P orftu fe gur SBiffenfcgaft bar.
j r ’Me Sßorftufe gilben aber audj n u r gegaltoolle fra g e n , beren £ren»
jj^ n8 bon bloßen Scgeinfragen bie pgilofopgifcge S r ü ik ber Q urig*
u®ebg im m er mieber forbern fotlte.
Dr. Q u liu g S r a f t , granifurt a. SOI.
SSic fie le n to tr fie n te 9 ? a iu rrc (^ t?
B e r lin 1 9 2 6 . Sßerlag S S a lte r &e © n tg t e r & Gfo. 4 0 @.
,5)ie S regtauer SRektoratgrebe n im m t bie beutfege Slecgtgnot ber rf?a)krieg§geit m it ig re r „©efegegbam m erung" (3 a m eg © o l b « 3 m i b t ) , m it ber »ielfältigen, teils »ermeibbaren, te ils ttnBermeib»
f5 jfn Ungulanglicgkeit ig re r Olecgtsprobuktion unb m it ber baran an»
«nteßenb gelegentlicg toieber m a l ergobenen fjo rb e ru itg naeg 2t b»
m i t b e n S D i i t t e t n b e g I R a t u r r e c g t S gum 2lnlaß, bie tSrage naeg Pebeutung, naeg 2Bert ober U nw ert, beffer: naeg r.m tken unb Scgmäcgen beä Jlaturrecgtg erneut gu Stellen, © er S3er f .
im fre ire c g tli^e n „SOtobernigmug" einen © nket bes PaturrecgtS S T,tbag gn 50o/0 riegtig ift — unb einen © nket gugleidg beg 3iatio»
jj?ltSmug — mag gu 90<>/o fatfdj ift. ©egen folcgen SMobernigmug J einft fegarf gu gelbe gegogen. 2tudj in ber bortiegenben S c g rift
<veUerleucgtet eg ba noeg maudgmat aug bentfelben alten ffietterlocg.
©egenfag bagu if t SBerf. im übrigen bemügt, in ber S B ü r b t » fgTn ß b e g P a t u r r e c g t S , beffen bielfältige © intoirkungen auf bie w 'o ic k lu n g »on SRedgt unb öffentlichem SBefen er in bunten S ilb e rn f ® in gelegentlicg ettoag abrupter Stnienfügrung gu »eranfegautiegen fom1, nnb Scgatten ru g ig abioägeitb gu »erteilen. Qroei gu»
f '1|nenfaffeube © teilen fügten mögt am beften getan an ben Sern ' m i a n i g k f e g e n Siebe unb XReimmg: „® a S SRaturredgt mar ein 5i ^bbifeger I r r t u m ; aber ein göcgft fruegtbarer I r r t u m , ©g förberte Erneuerung unb SBerfüngung beg (Recgtg. ©g mar (Bagnbrecger
fü r ben g-ortfegritt ber mobernen S ta a tS a u ffa ffu n j, eg w a r ber (Befreiet beg gnb io tbu u m g aug allen m itte lalte rtilge n (Binbungen; eg mar ber
©rmecker beutfegen SRecgtg, bag eg unter bem S ig u tt beg IRegeptiong»
egaog gur SBiebergeburt Brachte, unb eg fegnitt ber überlebten unb bureg P eigtggeltung geheiligten © ra b itio n and; fonft macker bie 3 »gfe a b ., 9lBer e» beanfpruegte fogiologifcge © eltung alg DlecgtSquelle, bie ber in b io ib u a l ermad)fenen r a tio nicht gu ko m m t" (S . 35). — U nbeine gmeite. S te lle fudjt bie S e i f t u n g b e g § i f t o r i g m u g klargulegen in feinem P e rg ä ltn ig gum D laturreigt einerfeitg, gnm „fflto b e rn ig m u g "
anbererfeitg: ,,© ie giftorifege Scgule gat ben erften S c g ritt getan, bie gunbamente einer grauegbaren Pecgtgquetlentegre gu legen unb bie fugfektioiftifege ©ettungglegre beg (Ratioitafigm ug gu überroinben.
S ie gat unwibertegiieg gegeigt, baß ber 31ecgtgingalt re la ti» unb tem»
p o ra l gebingt ift. ©emgegenüBer unb gegenüber ffa n tg © rkenntnig»
legre ift big geute Weber ber redftgpgilofopgifcge Sleroeig gelungen, baß bie ©ntftegung einer inhaltlich gemäß ben w irkliegen Sebengbebürf»
u iffe n gefüllten Siecgtgorbnung aug ber reinen V e rn u n ft mögtieg fei ober gar ftattgefunben gäbe, noig if t eg bem ju riftifd je n SRobernigmug gelungen, bie SBebeutung »on ©efeß unb ©emogngeit alg 3iecgtg»
quellen gu entkräften ober gar anbere, gettenbeg 3tecgt fpenbenbe Q uellen nmgguweifen. Söeber ber etitgelne 3iicgterfprucg, beffen S8 e»
beutung alg mirkltcge Q uelle megrfaiü in UCnfprud) genommen mürbe, noeg ein miffenfcgaftlicg aufgefteüter 3tecgtgfag gaben biejenige ©el»
tu n g , bie ber Siecgfgquelte ig r SBefen »erleigt. 9iicgt rationale SBagr»
geit eineg U rte ilg entfegeibet über feine © eltung alg objektioe Siecgtg»
n o rm , fonbern im m er erft eine bie ^bieckm äßigkeit feneg U rte ilg alg SBerturteil garantierenbe weitere P rü fu n g bureg eine a u to rita tio fogio»
logifdfe ©röße, bie entroeber alg ftaatlicge ©efeggebung ober alg geit»
tilge E rprobung unb © urdjfeßung in ber © em einfigaft bie Slnerken»
nung ber üfeegtggenoffen fin b e t" (S . 34 /3 5 ).
2tu§ biefer legten, pringipielten, wenn aud) nidgt eben leitgt»
flü ffig e n unb eleganten gufam ntenfaffung fei gier n u r eine ©ingelgeit augbrütfelicg geanftanbet. SJlan tu t bem „SOiobernigmug", wenn aitberg m an barunter bie auf eine gugteieg f r e i h e i t l i c h e r e u n b g e m u ß t
» e r a n t m o r t l i d j e r e S l n r o e n b u n ß b e g p o f i t i o e n S i e c g t g gingietenbe neuere SHdgtung in ber g im ^p ru b e n g gufammenfaffen W ill, Unrecgt, wenn man igm fegtenbeg ober ungenügenbeg P erftänbnig fü r bie (Bebeutung »on ©efeg unb ©emogngeit alg SieigtgqueUen ü o rm irft. 23iel»
megr kann bie angegriffene neuere 3Ucgtung fü r fid) in Stnfprud) negmen,i baß fie m it 3iecgt unb m it großem © rfo lg angekam pft gat gegen bie einft gerrfegeube 2lu ffa ffu u g eiueg überaug engbrüftigen unb form alen juriftifegen p o fitio ig m u g , monad) ber gange norm atiüe © egalt unfereg reidjen 3iecgtgtebeng unb ber ©egenftanb ber Peegtgmiffenfigaft feiger gufammenfegrumpft auf bie knappe fo r m e t beg amtiiegen ©efegeg»
tepteg. ©emgegenüBer »erfidjt, Wie m ir fegeint, ber SRobernigmug, Wenn eg n u n einm al ogne biefeg Scgtagmort nidgt aBgegt, bie ©gefe, baß bag 3iecgtgteBen ein S tü d i eegteg Sogiatleben if t unb baß bie
© e ltu n g ber Siecgtgnormen nidgt unabhängig if t »on bem SBecgfel ber K u ltu r» unb ßeüanfdgauungen. ® ie ftaatlicgen 3iedgtgnormen gumal firtb fü r bie neuere S luffaffung »on ber 3iedgtgan»enbung Biel, aber nicht alleg. © ie fjiedgtganmenbung if t unBeftreitBar an bie gefegtiegen Siorm en geBunben, ftrik te geBunben ba, wo biefe Slormen ftrik te unb einbeutig etmag anorbneit. 2lBer bie ¡Jälle fin b — mag metn bag n u n Begrüßen ober nicht — nicht bie Stugnagme, fonbern fie finb Segion, in benen bie ©efegegnorm Bei unbefangener S nte rp re ta tio n megrbeutig ift. ® a if t eg n u n unentgiegbare göd)fte unb fegmerfte Siicgterpflicgt, nunmegr fü r ben eingetnen ¡fa ll gu entfegeiben, toeldger
»on beit gmet megrereit möglicgen (Bebeutungen ber ©efegegnorm gier ben Slugfdglag geben fo ll. © iefe ©ntfegeibung aber t r if f t m it größt»
m ögtidjer D B je k tiü itä t n u r ber «Richter, ber megr k a n n unb megr weiß, alg mag Bloß ben S n g a lt beg amtiiegen ©efegegtejteg aug»
maegt. Spier tu t eilt Diicgter not, ber möglicgft in n ig »erbunben ift ber K u ltu r unb bem P olkS tum feiner 3 eit, ein Slicgter »on bent S iglage, »on bem bag römifege (P o rt g i l t r P e c t u s fa c it ju d ic e m !
— Qu biefem SBort ber SlBmegr nod) ein anbereg megr beg 2 tn g riffg :
©g gat etmag (W ißliigeg, bie gra g e gu ftellett naeg ben S B i r k u n g e n b e g P a t u r r e d) t g (SR a n i g k , © . 24 f.), m iß lid) roeitigfteng, folange nicht bag gier alg g ifto rifd je r g a k to r ifo lie rte P a tu rre d jt um feine immanente Qroeibeutigkeit gebracht ift, über bie ja aueg 2? e r f . nicht im Qroeifel ift. Qcg meine bie Qroeibeutigkeit, bie b a rin liegt, baß bag Siaturrecgt in ber neueren enropaifegen Staaten» unb 3ieigtg»
gefdjicgte auf ber einen S eite SBortfügrer beg S ta a tgabfolutigm ug, auf ber aitberen S eite Pate beg fieg egen erft k rä ftig e r regenben 3ied)tgftaateg unb beffen, mag ich ben Siecgtg» unb SBirtfcgaftgtiBeralig»
mug nenne, gemefen ift. 2S5enn man aber bie grage boeg fo fteffen w ill, fo muß man, W ill m an eine ro irk lid je K lä ru n g biefer geifteg»
gefcgicgtlieg nberang Bebeutfamen Qufamntengänge ergielen, bie ffrage ftelleit unb prüfen unter einem weiteren igorigont. ®ag P a tu rre ig t erfegeint boeg gödjfteng ung Q n rifte n alg fo etmag wie eine felb»
2514 S d jrifttu m [Suriftifdje AJodjcufcpfil
ftänbige SBefenpeit. E r n ft £ r ö 11 f d) pat uns hingegen gelehrt, mie e§ irn ganjen bocp mepr fateuenb, memtgleid) in t Sienen nun freilich bocp fefjr etiiflußreid), eingefügt morden ift in baS granbiofe ©eBiiube ber beu © ta u t uitb and) baS Saienbotk überaus ftarfe angepenbcn
© osiatlepren ber cpriftticpen K ird je it — Bon ben Sagen ber 'Kircpeu*
»ater Bis hinein in baS Z e ita lte r ber A u fk lä ru n g . g r i e b r i c p SDl ei nec&e aber pat uns neuerbingS in feiner fdjönen „g b e e ber
© ta a tS rä fo n " gejeigt, mie eS bie m eitpin m it einer S irt garten A atu r»
äpangS ficT; burcpfeßenben SebenShüereffen beS S taates felbft fiitb , bie bie iß ra ri» unb bie Speorie bcr S ta a te n uitb ber © taatSleukung Befümmen uitb baff in biefem oantus firm u s ber S ta atS räfoit bie A aturrecpStepre b o r^ n u r mepr eilt n u r ju S e i t e n ftär&er an»
klingendes AeBenmotib ift. Aud) bie DtecptSgcicl)id)te muff fid) ein»
gebettet m iffen in ben allgemeinen Breiten nnb tiefen S tro m ber K u ltu r» unb ©eifteSgefcpicpte üBerpaupt. S o n ft oerfaitbet fie.
Sßrof. D r. S R a j A u u t p f , SAannpetnt.
D r . 81. ®. (îièbrtd): S e r 2c6cuä(fci)ait der SiMffcufcijaftcu.
2Bijfenfci)aftSti)eoretif(i)e ©runbfragett. SSerlin unb Seift»
Sig 1 9 2 6 . SBerictg SBalter be ©rupter & ©o. 39 ©.
S ie m epr progra m m a tifd je A bpanblung beS U tre d jte r tpribat»
bojenten Bietet and) bem g u rifte n m it ip re r in te re ffa n te n ffrage»
[te liu n g nad) bem S e ß e n S g e p a l t ber äBiffenfcpaften, b. i). nad) ip e n unabänberlic^en unb irra tio n a le n @ runboerfd}iebenf)eiten inert»
Botte A nregungen. S e r Unterfcpieb smifepen ben ©eifteS» unb A atu rm iffe n fcp a fle n p a t bie © e le p te n , inSbefonbere bie ißkitofoppen feit ein bis giuei © enerationen, insbef. fe it S i l t p e p S bat)nbred)enber E in le itu n g in bie ©eifieSioiffcnfdjaften anßerorbenttid) Befcpäfttgt.
E l S B a d) bringt in biefe erkenninistpeoretifepen Unter»
fudjungen eine neue Aote, in bem er nad) bem U n t e r f d j i e b i p r e S S e B e n S g e p a l t e S fragt unb babei für bie SRecptSmiffen»
fdfjaft, bie ja p ben ©eifteSibiffenfcpaften gehört, ju folgendem tbidjtigen unb m. E. riepigen Ergebnis getaugt:
3 n ber © rupfte ber A aturm iffenfcpaften ift baS S enken, in ber
© ruppe ber © eifteSibiffenfcpaften ift baS ¿eben Beperrfdjenb (@. 22), in bem erfteren fin b bie © n b fo rm u lie ru n g e n baS Aebenfäcplicpe, bie A rg u m e n ta tio n bas SSefentticpe (©. 23), in ben ©eifteStoiffen»
fd ja fte n if t baS © e rp ä ltn is Bon A e fu lta t unb A rg u m e n t baS umge»
kehrte; „toenn id> rich tig fepe, fo if t in ben ©eijieSimffenfcpaften einem überm äßigen ©ebrauep beS SenkenS gegenüber, toie bieS in A rg u m e n ta tio n unb ©emeiS ju m AuSbruck ko m m t, einiges 9Riß»
tra u e n geftattet. ÜJtan ftette fid) einen g u rifte n Bor, ber n u r bie a p rio riftifd je unb argum entatioe Aletpobe anhtenbeit m ü rb e ".
(©. 24.) „S a S ed)te Sebeit ber © eiftesm iffcnfdjafteu B ertitg t er unb Bepätt bloß bie ©erm efung in gorm atiSm uS unb bie E n ta rtu n g in © o p p ifie re i p rü d k . S en n if t eS keine © o p p ifie re i, menn matt a u f e i n e m © e b i e t e , rno © e m e i f e f i n n t o S f i n b , b e n * n o d ) f o t u t , a l s o b m a n b i e E r g e b n i f f e b e r n e i f t ? "
(@. 25). •
(S . 26 ff.) „ S e r erfte © ru n b , meSpalB baS S enken tn ben
©eifteSibiffenfcpaften n id )t jene A o lle fpieten kann, toelcpe e§ in ben A a tu rio iffe n fip a fte n fpieten f o t t , if t bie U ngenauigkeit ber S ä te n . S en p e it e n © ru n b nannten m ir aud) fepon: 28eil bie geifteS*
m iffenfcpaftlidjen O bjekte nod) fortm äprenb © eränberungen er»
leiben, fo mürbe baS S enken m it feinen feften © ru n b b e g riffe n unb unabänberiidjen © ru n b re g e ln a u f bie E n tm ic k t u n g I f e m m e n b e i n m i r k e n (Born fRef. ge fp e rrt). S e r F o rtg a n g ber f u l t n r ift m figtid), meit bie S ia tu r unBeränberlic^ ift, unb m eit ber S ta a t, bie S p ra y e , b a S i R e d j t (Born 31ef. gefp e rrt) ufttt. fid) toeiter entmicketn. S e r F o rtg a n g ber t u t t u r f o r b e r t fo m it, bafj baS S enken, baS in ben 9?aturm iffenfd)aften bie erfte © te ile e in n im m t, in ^ben © eiftesm iffenfi^aften fid) m it einer fekunbären S ö tte Be*
gn ü g t. ES märe ber Sob beS einen ©ebieteS ber t^eoretifdfen SButtur, menn man § ie r ber S Irgum entation entgegenträte, ebenfo mie eS ben Sob beS anberen ©ebieteS bedeutete, fa its Iper b a S a r g u m e n t i e r e n b e S e n k e n e i n e m e i i r a ls n e b e n » f ä d ) I i d ) e F u n k t i o n e r f ü l l t e (Bom 9îef. ge fp e rrt).
g n ber erften © ruppe Bon Ü Biffenfdjaften k o m m t eS a u f baS argum entierenbe S enken an, in ber p e it e n © ruppe a u f bie SebenSetemente unb itjre SSerknüpfungen, a u f a s i o t o g i f c ^ e F a k t o r e n u n b a u f b i e E r g e b n i f f e (Born 3ief. ge fp e rrt).
S ie A rg u m e n ta tio n Ija t tn ber geifteSmiffenfd)aft!id)en g o rfd p tn g n u r e i n e B o r b e r e i t e n b e A u f g a b e o b e r f i e m i r b a t S f o j i a t e S K a m p f m i t t e l b e n u ß t (oom iRef. g e fp e rrt), aber fte Befißt nic^t jene k o n ltitu tm e g u n k tio n , metdje fü r bie A a tu r*
m tffenfdjaften i^ re m efenttidje unb unerfeßbare S ebcutunq auS»
n ta d jt."
„ S ie O bjekte einer © eifteSm iffenfdjaft finb in» unb burdjeinntt*
ber. S e r g u f a m m e n p a n g p tfc lje n ben O bjekten einer ©eifteS»
m iffe n fd ja ft if t ein i r r a t i o n a l e r (Born 8îe f. g efperrt). S ie O bjekte fin b and) nickt „ f e r t i g " , fonbern fie fin b fortm ä kre n b i n e i n e r E n t m i c k l u n g b e g r i f f e n , b e r e n SB e r t a u f n i d i t B o r a u S g e f a g t m e r b e n k a n n " (b. Sief, gefperrt). 58e i j e b e r © e i f t e 8 m i f f e n f d ) a f t f i n b b i e t e A u S g a n g S »
p u n k t e m o g t i c k , m ä k r e n b eS e b e n f o e i n e n i R s ' $ t u m i n b e r S i e t f e ß u n g g i b t . " f
S ic SRußanmenbung biefer ietjereidjen Säße E t S b a c k ä aJ bie fRecktSmiffenfdjaft übertaffe id) bem Sefer. SBürben fie ä*®
SebenSgekatt ber beutfd)en 5Red)tSanmenbung merben, fo lei110,. ’ fic einen großen S eit bcr idealen g o rb e n utq e n e rfü lle n , bie ad 1 g e ftcltt merben.
3 iA . Dr. Submi g S e n b i j ,
Sifitolö © isftit: S ic Scijrc bom 8iß tttrrc ii)i 6 ci Scott«*
Jiclfott uttö itoö 81ainrrc(i)t itec Slnffläruttg. S3crliu l 024, 28. 81otkfd)itb. X I I u. 1 3 9 ©eiten.
S ie bem Andenken E u g e n S g u B e r S gemibmete © d jrift j etne_ fckä|enSmerte S a rfte ltu n g ber fjufantm enkänge p i f c k ^ D . ktaffifdjen AaturrecfitSfdjuIe unb ber auf ben pkito fo p kifd p rt 2 $ , bon g . 5 - r i e S (1803) Berukenben IRedjtStkeorie S e o n a r b A e f o n s . © ie fiefjt in g r i e S unb A e l f o t t bie mapren ÜBerrnnm beS atten AaturrecktS, in ber „iR a tu rre iktä le kre " A e t f o n S j« teB gegenüber etmaS grunbtegenb AeueS.
Sier erfte A B fd ;n itt (1— 46) gibt bie ffientgebankeu biefeS ftentS üBeriidjttick mieber. © ie getjen aus bon ben unaufIö§BaEy a S ib e rfp rü d p beS „ju riftife k e n E m p iris m u s " (1), biefer mtffenfckaft okne tReckt" (bgi. 2 A nm . 1 ): Satfadjen, aifo gefdd®' hei) aeiDorbertc Drhmmrrpn hoiohrpn ims immo-r mir ilftPt / maS i f t ; um p Beurteilen, maS
l i[ k_ gemorbene Orbnungen (2), Betekren uns im m e r'n u r über bflJ' iS f e i n f o t t , atfo p r 33ei)auptbd|
■tbenb8 t 33er- kctbet , u. y. ul» ü.ut|uu.je uuu.; ä jt i uuo
ftimmbareS ift (3). S ie A otm enbigkeit beS ©ottenS kann n id jt b u w Öinmeis auf bie A otm enbigkeit beS AtüffenS Begrünbet merben W ' gnnerkatB ber E tk ik im meiteren © inne beS SSorteS, ber bom ©einfoitenbert, m irb bie SiecktSpkitofopkie als Befonbcre 3tp litt im Aufckluß an ben alten Unterfckieb bon L e g a litä t unb r a litä t gemonnen als baS @ ittengefe|, baS fick auf ben fju fta n b be
© efeltfdjaft Begiel;t (5, 6, 7, 14). ©rurtbiegeub fü r beffeit S ük® 1
i. |i . y u m q u v c - U L t t - u c t l , l u u » | t- U l | U l l , U l | ö g l l l . , >
ber recktliiken SBerbiublickkett jener (2), Bebarf eS erft nod) a l l g e m e i n e n © e f e ß e S . „ S ie eiitgige nnb ju g le iik bteibe"
ö u e lte beS IRedjtS ift ein bon allen Satfacken nnb bon alten ~>c£
fügungen unaBkängigeS A e d j t S g e f e k " , baS felBft in gar keim 1 SSeife etmaS „$ o fttin e S ", b. f|. als Satfadje nacB O r t unb S eit
f l l tv * fl V. n O d f i . C ICYl-ii • r. - ? lt V-V- ^ V ’ 1.1 S l t f U )
i **|v*.;n|*. vc-gu.*/* VittUILUlcycilü |UL UL-[ [Ht rO tft bte f5rte§=9^eIfonfc^e £ei)re üoit ber „im m iite lb a re tt E rkenn tut» t bie ikre rfe ü s n id )t oon ber g o rm eines U rte ils ift unb auf befd
„© rn u b fa ß beS ©efBftbertrauenS ber S3ernunft" Berul;t (11)- ..
K r it ik m irb b a m it „ 31t einer emptrifeken SBifjenfckaft" ( 12) — el1,,„U einer e m p trip e n TOl)ien)Ct)aft" p u j — -
©ebanke, ber fick Ett Slielent m it bem © ta n b p u n k t ber mobernfd Ißkänomenoiogte B e ru fe n bürfte. Reiter Q n ka tt aber Beftimmt ff®
als „baS ©ebot ber © leidfkeit ber ißerfonen" (14), mobei fre tlw bunkel Bleibt, moburck fick biefeS ©eBot ber uitberäußerlicken © e lb p Beftimmung (29, 30), fo fkm patl;ifck eS fe ilt mag, gegenüber artbri orientierten © ru n b fä |e n , mie bent ber ©etBftaufgaBe ober ber tifdjen ©elBftBekämpfung (40) eigentlich rechtfertigt. 8 « btefeItI
„ f o r m a l e n A a t u r r e d j t " muß freilich kinsutreten baS t e r i a I e A a t u r r e d) t " (28) Bernkenb auf ber K enntnis ber 3 nt?i, effen, ber Umftänbe, beS SeBenS (17). S a aber roeber burd) A a tu r be§ AecktS nod) burd) bie A a tu r ber @ad)e A e d jtS fä p b ^ ftim m t merben, fo bebarf baS Aeckt 3n feiner S eftünm ung ll0y einer p o f i t i b e n , b. % m ittkürlicken geftfeßung (19). SaS A e c k ^ gefeß Bilbet freilich babei bie unüBerfcpeitBare © r e n s e (20).
„m akre Q ntereffe" (25 ff.) ift „außerredjtiicken U rfp ru n g S " (25) «??
Dt fchliehlich niem als ftaattid) unb p o titifd ;, fonbern „u rfp rü n fllw )03ta i" (44) beftim m t. „SBer bagegen bie p e rm it borge3eicklief
© renje iiBerfchreitet, u m eine unBebingte tBer6in b lid )k e it ber ftfl<l1 ip e t t ©efeße 3n lehren, ber ka t offen&ar ben © ekorfam ber 23üf9e5 3nnt g n lja lt beS AedjtSgefeßeS gemadp" (46). S en üOär g 1 ' 6"1 ktnauSfdjceitenben g n lja lt ber A etfonidjen Sekre (21) fiept ^ Bei © k f i n mefentlid) in eben biefer m aterialen © eftim m ung be-
^ntereffenmerteS, bem „m a te ria le n A a tu rre ckt", baS berlangt, b?”
„b u rd ; baS öffentliche ©efep bie gleiche äußere A lö g iickke it fü r p r © ilb u n g 3U _ gelangen, gefiebert nnb bie geiftige F re ih e it eilieä jebeit gegen kü n ftlid fe ©eborm uitbnng g e fd jü p merbe" (33). (
S e r 3meite A B fik n itt (47— 100) ftedt biefer Aeiptstkeorie f o n s bie S e p e it beS AaturrecktS ber A u fk lä ru n g k ritifd ) gegeniit,er' inbem er hiergu (bgt. © o rm o rt V I I ) § u g o © r o t i u s unb S k ° ? tfls!
§ 0 B 6 e S herauägreift, m om it freilich auf eine irgenbmie erfckäpfe, t
© epanblung beS alten A atu rre iktS bon O o rn p re in SSergicht geieiu^
i|t, mie and) fo n jl baS S ite ra tu rb e r3eid)mS (X ) einen etmaS b w r ehlektifdhen Einbruck ermedit. © ei aller ©emunberuug, inSbefonbc11- fü r © r o t i u s , m irb bod) gerügt, baß itjm „b e r ©ebanke ber Ub“
«erä u ß e rlid p e it beS A a tn rre d jtS " fe h lt; er kennt „ k e in A le n fd je n iW ' baS ü t bem gbeat ber 9Aenfd)enmürbe feinen ßleiBenben E t'1111 fänbe" (71). SaS Aaturredpt im ©anseit aber leibet an einer p t “ fehlten „em piriftifepen © ebaitkeitricptung" auf bie fin n lid ie u S rte“
federn und gntereffen, fta tt auf bie oernünftige A a tu r beS AleufcP6" ' ein S ta n d p u n k t, ber erft burd) K a u t üßermnnben, bon ipm aK burd) ben AuSfcpluß jebeS m aterialen © rin s tp s aus ber E tp tk nicht genügend m eitergefüprt mürbe (98).
S e r b rü te A b fd n u tt enbtid) (101— 139) eutmickelt die ä $ r „ oon ber S re ip e it unb ©teieppeit im A a iu rre d jt: f j r i e S pat Den