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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1933.06.03/10 H. 22/23

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(1)

2 ) < m t f d ? c s 3.«. lO.^nni 1933. fteft 22/23

[62. 3al)rpng.] 1289

3nrtlfifriji Wodjtnfdjrift

b c s 3 > c u t f d ? e t t 2l m t ) a l t t > e r e i n s in t B m tb e H a iio n a lfo jia liftifc ^ e r © e u tfd je r 3u rtfie n

H e r a u s g e b e r : B e t c b s ju f t t jf o m m if f a r S t a a t s m in if t e r D r . i j a n s

iüfjrcr bcs Strnbes Haiionalfojialiftif^er Deutfcffer fünften

S r t f t l c i t c r : B e cfytsart w a lt e D r . H e i n d c f y W i t t e n b e r g e r u n b D r . ^ e r m a n n D o f e , B e r l i n ; B e g ie r u n g s r a t i m B e t d js j u f t t j m t n if t e r t u m Z i u b o l f S c f y r a u t , B e r l i n

» e r la g : i t f . t t t o e f e r 8 ttd ? fy a n M u itg , g tib -: © scar Sranbftetter, S t e in ig <Z Dresdner S tra fe \ \ j {3. S e tn ip rc ije r SommeI.Hr.72 566 / D ra jjta n lc ljrift: Sm prim atur / po fttd)ed!onto Eeipäig n r.63673.

© e f r fjä f ts f t e U e in B e r l i n SU) 48 ifeöemannftr. 14. $ernfpred)er Bergmann 217.

D a s € r i > ^ o f r e ( ^ t

2?on JReiijtäanmatt D r. » o n 3 ro e l)I, Berlin.

Sie burdj «Blut unb »oben Beftimmte Slrt beS S3oife§ n u rit ftc£) in foerfommen ober S itte Bemußt ober um Bcmugt au§. Eine foW)e leBcnbige S itte ju r ftaatlicl) gefd)üßfen 9fornt ju erljcBen, i[t ÜlufgaBc bcS ©cfe^eS.

OTimfterpräfibent ©Bring im $teuß. Sanbtag am 18. 9ftai 1933.) Unter betn — für bte bculfrfie 5Ked)tgfßrache n e u e n —

kanten ,,93äuerlicf)e§ ©rbI)ofred)t" erfdjeint in bet ißr©©. b.

17. SWai 1933 ein am 15. SOiat 1933 erlaffmeg ©efeß. ©gfnüpft enr 5Qeftef)eni>eg an unb legt ijatbberfcf)üttete§ beutfcijeS 9iecf)tggut lieber frei, ift aber troßbem ober getabe b e ä f) a 11> djaraf®

tettftifd) fü r ©eift unb fform ber ©efeßgebung im neuen w utfdjlanb. 97od) Por Pier SKonaten tuäre eg in b i e f e r ©e®

ftalt unbenfbar gemefen.

A. Die gorm bc§ CsrlnjfcS.

®aS ©efeß ift oom prcußifd)cn © t a a t S m i n i j l e r i u m befd)loffen, unb gmar auf ©raub beg „oorläufigen ©efeßeg äur r@leid)fd|altung ber Sänber m it bem 9Md)" b. 31. Stärs 1933 (§ 1), monad) ben Sanbegregiemngctt neben ben fonft borgefe^enen berfaffunggmäßigen Organen bag afecfit ber @e®

Umgebung oerlteijen mürbe. ®ag ©leid)fd)altungggefeß tote®

herum mar mögltd) auf ©raub beg „©efeßeg p r Behebung

~fr U7ot bon S o li unb 9toch" b. 24. SKärj 1933, beg fog.

l-mmächtigungggefeßeg, moburd) ber Bcidjgregtcraitg bie ®efeß»

flebungsbefugntg felbft in tjlbmeidjung bon ben Borfd)riften het 9letd)gberfaffung berlti'hen mürbe,

r -r , ./^e riiiitb e i" ift bag ©rbijofredjt jebod) bon bem preu®

ßUtpen Siinifierpräftbenten „ fü r ben 91etchgf analer", unb jmar berul)t bieg auf bem gmeiten ©efeß gur ©letchfchaliung her Sauber m it bem 3ieid) ö. 7. a p r il 1933, bag in §1 bie

^'«lennung ber fReic^gfiattfiaiter borfiei)t, mäßrenb in §5 bte Ausübung ber 9ied)te beg Olcidjgftatthaiterg in ißreußen bem

•J«td)gfangler übertragen mirb. 3 nt ©efeß b. 25. Slprtl 1933 oamt ber 9Wchgfangier ermächtigt, feine Rechte gemäfi ütqer Beftintmuug auf ben Stinifterpräfibentcn meiter git

^»ertragen, mobott er befanntlid) ©ebrauch gemacht hat-

™trb in ber äußeren $orm beg ©efeßeg ber ©runbfaß ber eiten 31eid)gregterung eriennbar, beftehenbe ©efe|e ntemalg m berieten, fonbern beren tnberung auf gefefjlicfjcm SBege ai ein burch bie t r a f t beg poiitifd)cn SSiftc'ng, burdjjufegen, fic fdjäbitch ober unseitgernäfi erfd)einen. ©enau ben J e'd)ett SScg ift übrigeng SKuffoIiiti gegangen1).

x) Siehe meinen Stuffap in 1932, 2765.

B. ®ic materielle ©iiitigfeit mtb bie Vorläufer bc§ ©efcticy.

97acf| 9lrt. 64 ©@®@S3. bleiben bie ianbeggefe|li(hen

®orfd)riftcn über bag 9incrbenred)t itt Stnfehung tanbmirt^

fchaftltcher unb forftmirtfchaftlicher ©runbftüde nebft beren gubelmr unberührt, jebodt) tönnen bte Sanbeggefeße bag 9flecf)t beg ©rhlafferg, über bag bem ülnerbenredjt unterliegenbe

©rim bfiüd bon SOobeS megen p berfügen, nicht befchränfen.

9tuf ©runb biefeg Sorbeljattg ift in einer fReifie bon beittfd)en Sänbern bag fog. 9Tnerbenred)t in t r a f t gebiteben ober nod) ermeitert morben. Preußen befianbett änerbettgefeße u. a.

in ben tprobinjen §annober, Sranbenbnrg, ©chleften, (Scfyleg*

mig*§oIftein, SBeftfalen, im fRegierunggbeprf ta ffe ! fomie allgemein fü r Renten® unb änfteblungggüier. 9lm beften burchgebilbet mar bag hannoberfche Ülnerbenreiht (igöfe®. b.

9. 2lug. 1909), bag bann aud) in bte ffibeifommtß=2luf®

löjungggefe^gebung ju r 9iegelung ber ©rbfolge Bet SSalb®

gütern inhaitlid) p m großen SOeil übetgegangen ift, pnä djft in bie 3ib9lufl9SO., bte augbrücilid) barauf SSejug nimmt, fßäter m it gemiffen tnberungen, bte ftch als notmenbtg her®

auggeftelit hotten, andi in bag 3tb9tufl®. b. 22. Slpril 1930 (§ 165).

■Ser Bearbeiter beg ©rbhofredfig tm IßrSuftSßin., 93itn?ß.

S B a g e m a n n , mar auch an ber Bearbeitung ber fnxußtfchen

$tbeifommißgefe|geburtg maßgebenb beteiligt unb braute bon biefer früheren Arbeit her reichen ©cha^ bon ©rfal)®

rangen mit.

C. 3me<i «ttb Seift bc§ SefcßeS.

■Sie oben genannten 9inerbettgcfcße gehen p m 2ieti auf alte beutfd)e SRedjtggcbauicn p rü d , bereu ®arlegung im ein®

Seinen rnoßl eine umfangretd>e reci)t§gefcf)tc^tlic^e Sirbeit er®

forbera mürbe, ©ie ftnb troßbem, fobiel m ir beiamti, bon feiner felfr großen praftifdfeu Bebentnng gemefen, unb s'rar bcrmutlid) aug jmei ©rünben:

©tnmal überließen eg btefe ©efeße int allgemeinen betn freien Belieben beg ©igentümerg, ob er feinen § o f tu bte Sinerbenrolle eintragen laffett ioollte ober ntdjt, fo baß ber Bauer in ben meiften fa lle n , fdjon um 3nnft unter feinen tin b e rn unb ben Sinfcheiu einer Bcoorsuguttg beg einen

162

(2)

1290 Stuff äffe

[ßurifttfdje SBodjenfcßrift ginbeS bot bcm anberen ju üermeiben, afteg beim alten ließ,

lußerbem aber bebeuteten bte an bie SKiterben &u zaßienben Slbfinbungen troß bet in ben ©efeßen gemailten Beoorjugung beS Sinerben nocß immer eine fo unerträgliche Saft, baß eine

©rßaltung beS §ofeS, bie bocß gerabe bur<ß bie SInerben»

gefeßgebung beabficßtigt mürbe, ftar! gefäßtbet mar. Bor allem mar eS nnter ben heutigen BUrtfcßoftSberfältniffett eine Unmöglicßfeit, baß bie Slbfinbung in bar erfolgen mußte, benn bares ©elb ift eben auf bem Sanbe nidjt meßr ju ftnben, beim dauern ebenfomenig mie beim größeren Bejtßer. ©S be»

ftanb baßer troß ber Slnerbengefeßgebung bie bringenbe @e»

faßr, baß ber of)nei)in mit fcßmerfter mirtfcßaftlicber sJ£ot lämßfenbe Bauernftcmb burcß eine ben Berßältniffen nicht an»

gepaßte ©efeßgebung auf bem ©ebiete beS ©rbredjtS üolienbS

jugrunbe gerietet mürbe. , , ,

Ser Bauer, ber nidjt imftanbe mar, bte ©efcßmtfter ab»

jufinben, oerlaufte fcßließlicß ben §of an einen nidjt hoben»

ftänbigen fßacßfolger unb zog in bie Stabt. Surcß eine tütrt»

fcßaftS» unb üoIfSfrembe ©efeßgebung mürbe jene „unlösbare Berbunbenßeit öon B lu t unb Boben" jerriffen, bie bie „u n ­ erläßliche BorauSfeßung fü r baS gefunbe Seben eines BolfeS"

ift. Siefe Berbunbenßeit mieber ßerjuftellen, unb ätoar in Sin»

fnüpfung an bie bäuerlidje Bobenöerfaffnng früherer gaßr»

Ijunberte inSeutfcßlanb, ift bie Slbficßt beS ©efeßeS, bie tn ben

©ingangSmorten auSbrüdlicß feftgeftellt mirb. ©o menbet ftd) hier ber ©efeßgeber rnoßl jum erftenmal in Seutfcßlanb tn feinen @tngcmg3ft>orten nnmitteibor an ba§ SSolf, iticfjt nur an BecßtSgeießrte unb unmittelbar Beteiligte, m it ber Ber»

tünbung ber Biele, bie burch baS ©efeß erreicht merben follen. «her auch fü r ben Sichter, ber baS ©efeß auSjulegen hat, ift biefe ©inleitung Oon Bebentung. Sie ©cßlußbeftun»

mttng (§ 63) gibt nämlich bem Sicßter auf, in BmeifetSfallen fo su entfcßeiben, „mie es bem ©runbgebanfen unb bem ß totät beS ©efeßeS entfpricßt". StlS B'ued mirb in § 63 Slbf. 2 bann nochmals ßerüorgeßoben, baß Bauernhöfe burch ba§ ©efeß bot Überfdjulbung unb fcßäblicßer Berfplüterung im ©rbgang ge»

fcßüßt merben follen, um fie banernb als ©rbe ber Fam ilie tn ber £anb freier Bauern 51t erhalten, unb gleichseitig eine große 2tngat)t lebensfähiger Heiner unb mittlerer Bauernhöfe möglich# gleidjmäßig über baS ganze Sanb ju Oerteiten.

jgnt Sienfte biefeS mirtfchaftlichen, oölfifchen unb fittlidjen BieleS foll ber Siebter nach § 63 2Ibf. 3 fogar bie in bem

©efeße nicht befonberS geregelten frag en fo entfcß eiben,

„mie menn er im tttaßmen jmingenben SeicßSredßtS als orbent»

lidßer unb gemiffenhafter ©efeßgeber ben g a lt felbft z« re»

geln hätte".

Ser beutfdjen Slufgabe, bie ficß ber ©efeßgeber geftellt hat, entfpricßt aud) baS Seutfcß beS ©efeßeS, baS grernb»

morte unb fcßmerfällige Jguriftenfpracße üermeibet, bagegen auf bie im alten beutfdjen Becßt üermenbeten finnfälligen Be»

Zeichnungen gurüdgreift.

D. Ser Snljalt beb ©efeßeb im einzelnen.

I. © e g e n f t a n b be§ SRecßtS ( S e r § o f ) . a) SKaterielle BorauSfeßungen.

©egenftanb be§ bäuerlichen ©rbßofredjtS ift bie bäuerliche SBirtfcßaft, ber §of. ©r muß minbeftenS ju r ©mäßrung unb

©rßaltung einer bäuerlichen gam ilie auSreicßen, bte. fog.

2£dentaßrung gemäßren, anbercrfeitS aber nicht fo.groß fein, baß feine Bemirtfcßaftung nidjt meßr oon einer Sgofftelle aus oßne .Borwerfe erfolgen fann (§3). ÜMßerc Beftimmungen über bie §öcßftgröße finb auf ©runb ber bem guftiz» unb Sanb»

mirtfcßaftSminifter erteilten ©rmäcßtigung toaßrfcßeinlicß ju ermatten.

b) form elle BorauSfeßungen.

©in £of, ber obigen BorauSfeßungen entfpridjt, mtrb jum ©rbßof i. ©. beS ©efeßeS burd) ©intragung in bie ©rb»

ßöferolle. Siefe ©intragung erfolgt — unb bieS ift aucß in ben SanbeSteilen, in benett Inerbengefeßgebung bereits beftaub, bie entfdjeibenbe Neuerung — in allen Sanbfcßaften m it 91tt»

erbenfitte, bem fog. Bauerngebiet, üon SlrntS megen. Bauern»

gebiet ift nadj Anlage I unb I I beS ©efeßeS ganz ^reußen, abgefeßen Bon ben 9IegierungSßezirfen Slacßen, Soblenj, fö ln

(jebocß oßne ben greis Sffiipperfürtß), S rier, SBieSbaben (oßtte ben fre is Biebenlopf) unb 00m BegierungSbesirf Staffel bte greife ©eiienßaufen unb §anau. Ohtr bie ßiernacß attSge»

nomnteuen Seile ber ißroüinsen Bßcinlanb unb §eifen»9iai)au gelten als fog. BerfplitterungSgebiet. $ m BerfßlitterungSgebtet erfolgt bie ©intragung in bie ©rbßöferolle nur, menn ber

©igentitmer fie fdjrifttich ober beim Stnerbengericßt münbltcß beantragt (§ 39 beS @ef.).

2Jiit Buftimmung ber. lanbmirtfdjaftlidjen Beruf SO ertre»

tung fattn auf Eintrag beS ©igentiimerS aucß lanbmirtfdfaft»

lidjer Beftß, ber nidjt bte ©roße einer «dernaßrung ßat, tn bie ©rbßöferolle eingetragen merben. Sie ©intragung ßat ju r SBirfung, baß ber Befiß ficß nad) 21nerbenred)t oererbt, jebo_cß g ilt fü r bie fog. meießenben ©rben in btefem gatte nur etn befcßränfteS BerforgungSrecßt (§22 beS @ef.).

§erOorznßeben ift jebocß feßon ßier, baß ein eintragungS»

fäßiger §of, ber mangels biefer ©intragung bie ©igenfdjaft eines ©rbßofeS nidjt erlangt ßat, beim ©rbgang in gemiffer Beziehung ebenfalls unter baS ©efeß fallt.

II. S e r S r ä g e r beS BecßtS ( B a u e r ) .

Ser ©igentümer beS ©rbßofeS (in § 1 'Hbf. 2 beS @ef.

„B a ue r" genannt) muß uatß § 2 beS @ef. beutfeßer ©taatS»

bürger unb beutfdjen ober ftammeSgteidjen BluteS fein. SBer biefe Bebingung erfüllt, ergibt ficß auS bem in § 2 21bf. 2 be»

ftimmten freiS berjenigett B erionen/ ^^ef e Bebingungen n i d j t erfüllen. ©S ift bieS nur, mer unter feinen Borfaßren im SHanneSftamme ober unter feinen übrigen Borfaßren

bis

ins zmeite ©lieb, alfo

bis

einfcßließlicß ju ben ©roßeitern, eine Berfon jübifdjer ober farbiger §er!unft ßat. ttnfcßäbiicß ift ßiernacß alfo felbfioerftänblicß j. B. eine Beimifdjung fla»

mifeßen ober romanifchen Blutes, um nur biefe nufere 9?adj»

barftämme ju ermäßnen.

© rfiillt ber ©igentümer eines fonft zur ©intragung ge»

eigneten iQofeS biefe ©igenfdjaften nidjt, fo ift bie ©intragung beS igofeS in bie ©rbßöferolle abzuleßnen, jebocß fann baS

©rforberniS beS ©rloerbeS ber beutfcßen ©taatSangeßörigfeit binnen einer üom ©eridjt zu feßeuben g r if f uacßgeßolt mer»

ben (§40 beS ©ef.). . , .

©S ergibt ficß jebod) auS § 40 2Ibf. 4 beS ©ef., baß er ft e r ©igentümer eines ©rbßofeS — oßne baS Bedjt, ficß Bauer zu nennen — audj jemanb fein fann, beffen Borfaßren int SJcanneSftamm ztour rein arifcß finb, ber jebocß unter feinen übrigen Borfaßren, bis ßinauf jum z*oeiten ©liebe, eine Ißerfon nidjt beutfeßer ober ftammeSgleicßer §erfunft ßat.

III. Sie SSirlung beS ©rbßofrechts.

a) Unter ßebenben.

tttadj § 5 beS ©ef. ift zur recßtSgcfcßöftlidjcn Beräußerung eines ©rbßofeS ober ©runbftüdeS, baS'zu einem ©rbßof ge*

ßört, bie ©eneßmigung beS StnerbengericßtS erforberlidj, fo*

meit nidjt bie Beräußerung zu ©icblungSztoeden öom 5Retcß ober ©taat erfolgt. Über bie ©eneßmigung ift entfpredjenö bem B^ede beS ©efeßeS zu entfeßeiben. Beftimmte gatte, tn benen bie Beräußerung bem BwefIe beS ©efeßeS nidjt miber»

fprießt, unb baßer bie ©eneßmigung erteilt merben m u ß / inSbefonbere, menn ber Bauer ben ¡Qof einem ülnerbenberecß*

tigten übergeben w ill unb ber Übergabeüertrag ben ©rbßof nidjt über feine grafte ßinauS belaftet, finb befonberS auf*

gefüßrt.

b) SSirfung beim ©rbfatt.

1. Ser Slnerbe fraft ©efeßeS.

©ie roefeutlidje SSirfung beS ©ebßofrecßts ift bie, bnfe ber Bauer, mie eS in § 1 Ib f. 3 beS ©ef. ßeißt, nur ein Kino ßat, melcßeS ben ©rbßof übernehmen fann, unb zwar ben 21n*

erben. Ser Anerbe muß ben oben unter I I ermäßnten @t*

forberniffen ßinficßtlicß ber Slbftammung pnb ber Staats*

angeßörigfeit genügen. 9Iidjt anerbenberedjtigt finb außerben

©rbunmurbige unb reeßtsfräftig zu B uchfh,auS Berurteute- Ußcrfonen, bie zur g eit beS ©rbfatteS entmünbigt finb, treten ßinter bie 9Inerbenberecßtigten ber nädjften Drbnung fofern bie «nfedjtungSftagc reeßtsfräftig abgemiefen ober ntdjt innerhalb ber gefeßüdjen g r if t erßoben ift. <

(3)

62. $aßrg. 1933 §eft 22/23]

Stuffäße 1291

Alg Anerbe berufen ift gemäß § 12 916f. 1 beg ©ef. p * TtädEiffc bie männliche Sßaßfommenfßaft beg Säuern (b. ß. bie burci) Wtänner Bon bem ©rblaffer abftammenben Scanner) unter SeBorpgung ber ©rftgeburt, an ¿weiter ©teile fein

^ater. An britter ©tette fielen, an fiel) bie weiblicßen 916=

fömmlinge beS (SrblafferS fotBie bie ülaßfommen Bon folßen.

fann jeboß auf Antrag beg Säuern in bie (Sr6I>öferolT,ei eingetragen werben, baß naß best männlichen W om m en beg

©rblafferg p n ä ß ft beffen Sruber unb Sruberfößne naß bem Sieißte ber ©rftgeburt alg Anerben berufen fein füllen (Sruber»

i'ecßt). $st gieießer SSeife !anu eingetragen werben, baß n iß t ber ältere, fonberst ber jüngere üorgeßt. ®ie Söfßung ber Eintragung lann {¿bereit beantragt werben.

2. ®er Anerbe fraft Verfügung beg ©rblafferg.

®er Sauer fann in ber $orm eineg Xeftaments ober einer Born IRißter, fltotar ober ©emeissbeüorfteßer beglaubigten

©rflärung ben Anerben unter ben Bom ©efeß p Anerben Se»

tufenen augwäßlen (§ 6 Abf. 1 beg ©ef.). ©r fann ferner, für ben gaff, baß bei feistem ®obe ber Anerbe noeß n iß t

^5 $a.ßte alt ift, in gleicher SSeife beftimmesr, baß fein Sater über ber überlebenbe ©ßegatte befugt fein foll, snit ©eneßmi»

ßung beg Anerbengerißtg unter ben Abfömmlingen ben An»

erben augpwäßlen, toag bureß ©rflärung gegenüber bem An»

erbengerißt erfolgt. Sorgefeßen ift aueß, offenbar im iginbiief wuf Art. 64 Abf. 2 @©S©S., wonaß bie Sanbeggefeße bag

«ieeßt beg ©rblafferg über bag bem Anerbenreßt unterliegenbe

©runbftücf Bon £obeg'Wegen p Berfügen nießt befeßränfen fön*

Jjen, bie SKoglißfeit einer Serfügung Bon'Sobeg wegen, bureß oie baS ©rbßofreßt auggefßloffen ober befeßränft wirb. ®er»

j'/bge Anordnungen fönnen jeboß nur in fjorsn beg offen!»

«eßett Seftamentg ober beg ©rboertrageg erfolgen. ©igen»

ßunbige ¿eftamente, bie berartige Anordnungen entßalten, Werben m it iynfrafttretert beg ©efeßeg unwirffam. Db biefe Iforfcßriften, beren ßweefmäßigfeit außer fjfrage fteßt, aller»

,lTtßS m it Art. 64 Abf. 2 ©®S@S. berträglicß finb, erfeßeistt eutigermaßen ¿weifelßaft. ©ine Sefcßränfung b ft Xeftier»

Jieißeit ift aueß bann gegeben, wenn bem ©rblaffer für eine Wßtwißige Serfügung gewiffer A rt ber SBeg beg eigenhändigen Veftaments üerfperrt wirb.

3ur

Sefeitigung biefeg fleinen

®ßönßeitgfeßlerg im ©efeß wirb unter Umftänben eine ©r»

flättpng bureß üteißggefeß erforberliß fein.

c) ®ie Augetnanberfeßung m it ben ÜKiterben.

®em Segriff beg Anerben fteßt ber Segriff ber ,,wei»

wettben ©rben", feiner ÜÜtiterbcn, gegenüber. § n Abweißung Per bom S@S. bei Sermäcßtniffen gewäßlten Siegelung be»

baff ber Anerbe einer Auflaffung beg ©rbßofeg bureß feine -miterben nießt, fonbern erwirbt gemäß § 15 Abf. 1 bag j| l8entum an bem igof nebft 3ubeßör m it bem ©rwerbe ber

^ibfcßaft. ©r fann auf bag ©rbreeßt berjißten, oßne im übri»

bie ©rbfeßaft attgpfßlagen. ®ie Seräicßtgerflärung ift fmwfo geregelt wie ber ©rbBerjißt naeß S@S. ©rfolgt ber Gemißt, fo fä llt ber igof an ben näcßften alg Anerben Se»

fwfenen. ®em ©rbfeßein beg S © S . entfprißt bag Bom Sor*

J’ßenben beg Anerbengerißtg bem Anerben p erteilende §of»

Wlfleaeugnig (§ 16).

ffü r bie ©rßaitustg beg ©rbßofeg aufjerorbenfliß wießtig T i>iet Seftimmung in § 8, baß bie Slacßiaßoerbiiibiicßfeiten lnicßiießiicß ber auf bem §ofe rußenben §ßßotßefen, ©runb»

Ww Sicntenfcßulben, wenn aueß oßne bie auf bem igofe rußen»

, en fonftigen Saften, wie Sfltenteite, Siießbraudß ufw. aug ent Sermögen ju berießtigen finb, bag außer bem igof nebft ouueßor üorßastben ift, unb nur, infoweit bieg Sermögen ltcßt augreießt, Bom 9ftterben ben SCRiterben gegenüber ju traflen finb.

Sin bem naeß Sericßtigung ber Siacßiaßoerbinbiicßfeiten t eroietbenben Überfcßuß ift ber Slnerbe gunäc^ft nießt1 be»

j llt0t. ®iefer Überfdßuß ift auf bie außer ißm noeß Bor»

wiioenen SOiiterbcst natß ben Sorfcßriftest beg allgemeinen weßtg oerteilen. ®er 91iterbe fann eine ^Beteiligung stur

*latlßest, infoweit ber ßiernaeß auf ißn entfallenbe Anteil

» r ift alg ber laftenfceie ©rtraggloert (§§ 20, 49 Slbf. 2

^ S 3 .) beg ©rbßofeg (§ 9 beg ©ef.).

d) ®ie ffteeßte ber weießenben ©rben.

1. Uttterßait.

§ 17 Stbf. 1 ©aß 1 gibt ben weießestben ©rben big ju ißrer Soltjäßrigfeit einen Slnfprucß auf angemeffene Unter»

ßaltung ustb ©rjießung auf bem §ofe gegen angemeffene 9Ir»

ßeitgßilfe.

2. Serufgaugbilbung.

®arüber ßinaug fönnen bie weießenben ©rben, feboeß nur, infoweit fie Sibfömmlinge beg ©rblafferg finb unb bie SKittel beg §ofeg ß ie rp augreißen, auß Slugbilbung für einen bem

©taube beg ¡gofeg entfpreßenben Seruf unb Slugftattung bei ißrer Serfelbftäubigung Berlangen.

3. tgeim atpftußt.

©in Böllig neuer Segriff ift bie fogenannte „Igeimat»

ju flu ß t" (§ 17 2(bf. 2). @g fönnen näm liß aüe weißenben

©rben, nießt nur Sibfömmlinge, auß in fpäteren S aßteB noß gegen Seiftung angemeffener Slrbeitgßilfe auf bem §dfe 3 u s flu ß t fußen, wenn fie unoerfßulbet in 97ot geraten.

4. Siltenteil beg Sßegattcn.

®er überlebenbe ©ßegatte beg ©rblafferg fann gegen Ser»

gißt auf aüe ißm gegen ben üiaßlaß pfteßenben ülnfprüße lebenglängliß best in folßen Serßältniffen übließen Unterßalt auf bem §ofe Bedangen, foweit er fiß n iß t aug eigenem Ser»

mögen unterhalten fann, jeboß nur big ju r SSieberBerßei»

ratung.

5. üleßte bei Serfauf beg §ofeg.

®ie §§ 20 ustb 21 treffen bafür ©orge, baß ber burß bag ©efeß begünftigte Slnerbe n iß t feine Sorpggftettung miß»

braußt, um ben Bon ißm p m 9?aßteil feiner 3Kiterben über»

nommenen § o f an Stußenfteßenbe p Beräußern. 3 uwäßft fteßt ben Slnerben in biefem ^aüe in ber Dieißenfolge ißrer Serufustg p m Slnerben ein gefeßlißeg Sorfaufgreßt p ; außerbem fönnen bie gewißenen ©rben bei Seräußerung beg

©rbßofeg burß ben Säuern bedangen, Bon ißm fo geftellt p werben, wie fie geftanben ßatten, wenn beim ©rbfaü bereits eine Teilung beg gef amten üiaßlaffeg naß ben S orfßriften beg S@S. ftattgefunben ßätte.

IV . ® e r n i ß t e i n g e t r a g e n e § o f .

$Hir Sauernßöfe, bie p r ©intragung in bie ©rbßöferoüe g e e i g n e t , aber nießt eingetragen finb, gelten bie ©onber»

Borfßriften ber §§ 26 big 28. ©§ fastn näm liß feber 9Kit»

erbe bei ber ©rbteilung ßier Berlangen, baß ißm ber igof un»

geteilt naß ben Siegeln beg 91nerbenreßtg pgewiefen wirb.

Sm ©treitfatte ßat bag 9Inerbengerißt ben Igof in erfter Sinie demjenigen p p w e ife n , ber bie ©ewößr bietet, baß er ben Igof orbnunggmäßig bewirtfßaften unb ungeteilt erßalten wirb.

9htr soenn meßrere ©eeignete oorßanben finb, entfeßeibet bie fReißenfoIge beg § 12. ®ag Dießt ber dugwaßl beg Sinerben, bag bei eingetragenen ©rbßöfen bem ©rblaffer jufteßt, ift ßier alfo bem Wncrbengerißt übermiefen. SOlaßgebenb ift fü r ben

©efeßgeber Woßl ber ©ebanfe gewefen, baß im fftegelfatte ber Sauer am beften wirb beurteilen fönnen, wer fü r bie Sewirt»

fßaftung beg igofeg ber ©eeigsretfte ift unb Bon biefem SBaßl»

reß t auß ©ebraueß maßen wirb, wenn ber Igof alg ©rbßof eingetragen ift. ®roßt aber mangelg einer folßen ©in»

tragung bie Qerfpslitterurtg eineg Sefißeg, ber an fiß aug»

reißende defernaßrung bietet, fo fann bag © e riß t biefe 3er»

fplitterung Berßinbern, wenn im Sreife ber Sünerben, fei eg asseß nur bei einem einzigen, ber Sßille Borßanben ift, ben Sefiß p erßalten.

V. ® a g S e r f a ß r e n .

SIbweißcnb Bon ber in ben ^ i^i^ w w i^ S tB flö fu a g g » gefeßen getroffenen Slegelsing entfßeiben naß ben Seftim»

mungen beg ©rbßofreßtg bie bort Borgefeßenen ©onbergerißte n iß t allgemein über alle ©treitfragen aug bem ©ebiete beg

©rbßofreßtg, fonbern nur über bie Angelegenheiten, bie ißnen burß bag ©efeß überwiefen finb. ®ieg finb ingbefonbere

©treitigfeiten über bie Serforgung ber weißenben ©rben unb über bie 3uweifung beg n iß t eingetragenen igofeg an einen

162*

(4)

1292

fe tffä ß e föunftifdje StSotgenfdjnft TO it erben, bet ben §of alg Inerbe übernehmen w ill. Sur

©ntfcgeibung finb berufen:

a) ber Sorftßenbe beg Inerbengertcgtg,

b) bag Inerbengericgt (beftegenb aug bem Sorfißenben unb zwei Saienbeifißern),

c) bag ©rbgofgericgt (beftegenb aug brei lic g te rn unb

§wei Saienbeifißern).

Die Inerbengericgte werben bei ben Imtggericgten ge»

bilbet, bag Grbfjofgericijt beim DS®. Sette, bie Saiembeifißer müffen Säuern fein.

©injelgeiten be§ Serfagreng fotten burcg SD. beS 3uft»

TO in. in Inlegnung an bie ©runbfäße beg Serfagreng in ln » gelegengeiten ber freimittigen ©ericgtsbarfeit geregelt werben.

Sei Setforgunggftreitigieüen entfcgeibet gunädtift ber Sor»

figenbe beg Inerbengericgtg affein. ©egen feine ©ntfcgeibung ift binnen einer TOoiße feit Sufteffung ber ©infprucg au bag Inerbengericgt p tä fftg , beffen ©ntfcgeibung enbgiiitig tft.

Dem richterlichen ©rmeffen ift ein weiter Spielraum ge»

taffen, um bie TOöglicgfeit 31: gaben, bie ©ntfcgeibung beg

einseinen gatteg ben befonberen Sergältniffen anjupaffen; fo gat 5. S. bag Inerbengericgt bie Sefugnig, bag SerforguitgS»

rec£)t aufzugeben ober einjufcgranfen, wenn ber SerforgungS»

berechtigte anberweit gefiegert ift, ober wenn bem Serpflicg»

teten bie Seiftung niegt megr jugemutet ^werben fann, tns»

befonbere, wenn fie bie Kräfte beg öofe§ fiberfteigt.

g m 3ut10eifimg3berfahrexr entfdgeibet in erfter gnftang bag Inerbengericgt. dagegen ift fofortige Sefcgwerbe beim

©rbgofgericgt gutäffig. Dag ©efeg eröffnet ferner bem Sor»

figenben beg Inerbengericgtg bie eigenartige TOöglicgfeit, ben Scfcgluß beg ©eriegtg, bem er fetbft üorfißt, innerhalb ber Sefcgwerbefrift anpfed)ten. @r foil bieg tun, wenn ber Se»

fegtufi bem $wec£ beg ©efegeg ober beffen ©runbgebanfen nicht qereegt wirb (§ 27 Ib f. 3). Sofortige Sefcgwerbe an bag ©rb»

gofgeriegt ift aueg gegeben gegen bie Ibtegnung ber Sintra*

gitng beg igofeg in ©rbgöfcrolte wegen gegteng föntiegen Soraugfegungen beg ©igentümerg (§40).

@g ift 51t goffen, bag bag ©efeg in ber §anb facgfunbiger unb weithlicfenber Serufg» unb Saienricgter baju beiträgt) ben Sanernftanb tebengfägig 311 ergattert.

^ t M n g m s m f e f > * r a b f e $ i M 0 m n g o r d t r u t t g e n i n t € n t f c i ) u l d u n0 0m f o t y r i m a a g e r f y a f l * ^ 0 0 i ^ e r u n 0 0S ) e r f o l ) r c n0*

Sßmt <33ericgtgaffeffor D r. § a n g » © e o tg SRagn, Hilfsarbeiter beim SReicgSiommifflt für bie Cftgitfe.

S n S2B. 1933, 1052 oertritt fRecgtganwatt © a t e w g f i bie Inficgt, baß bie in § 18 ©icgerunggSD. 0. 17. fßoö.

1931 (S@Sl. I, 675) borgefegenen gwanggeingriffe m gor»

berungen nur bann jutäffig finb, wenn ber ju entfegutbenbe Setrieb fieg im ©iegerunggoerfagren befinbet. ® t [teilt mg bamit in ©egenfag ju ber com leicgsfom m iffar für bie Oft*

gtlfe unb ben Kommiffaren für bie Dftgitfe (Sanbfteffen) bet ber Durchführung ber einzelnen ©ntfcgutbunggü erfahren ftän»

biq oertretenen unb 00m Schrifttum gebilligten In fic g t (ogt.

D ö t g e » £ e n n i g , DftgiIfe»©icgerunggSD., 2. lu fl.,@ . 190;

§ e i n r i c g » D t t o , Die gefamteDftgitfegefeggebung,© .2 2 f f . ; 2B e i g r a u c g » S o z ß c l : i , Igrarnotrecgt, 2. Stuft., © .45, 4b;

© c g w a n i g e r : 3 ® . 1932,2374). © a t e w g l i begrünbet feine TOetnung m it ber ©tettung beg § 18 ©icgerunggSD. inner»

gatb beg ©efegeg unb aug bem Biuetfe beg Dftgitfe®. 00m 31. TOärz 1931 (S@ Sl. I, 117). Daß feine Seweigfügrung tn beiberlei Sginfidgt fegtgegt, gat ingwifegen © c f ) w a m g e r : 3® . 1933', 1239 bargeiegt. g u t ©rgänpng feiner lu g » fügrungen, bie bereitg bie wefentlicgften ©eficgtgpunfte ju r SSibertegung ber lu ffa ffu u g © a t e w g f i g entgalten, mögen bie naegfotgenben geilen bienen, bie üor ©rfegeinen ber ©nt»

gegnung © i g w a n i g e r g niebergefegrieben waren.

Der fta r erficgtlicge lu fb a it ber ©icgerunggSD. tft fotgenber:

§§ 1— 16 beganbein bag ©iegerunggoerfagren, § 17 [teilt bie Serbinbung zroifegen ©idgerungg» unb ©ntfcgutbungg»

oerfagren ger, §§ 18—21 entgalten Sorfcgriften über bag

©ntfcgulbunggoerfagren, §§ 22 ff. beftimmen fcgließlicg bte fo lge n ber Durchführung ober Ibtegnung einer ©ntfcgulbung für bag ©iegerunggoerfagren unb geben einige allgemeine fo»

wie abfcgließenbe Sorfcgriften.

SBenit © a t e w g f i baöon auggegt, baß § 17 ©tegerungg»

SD. bag ©iegerunggoerfagren unb bag ©ntfcgulbnnggüerfagren in einen notwenbigen, untögbaren gufammengang bringe, fo ift niegt ftar, wag bamit ju r SSibertegung ber bon igrn be»

fämpften lu ffa ffu n g über bie TOügticgieit Oon Bwangg»

eingriffen in ©ntfcguIbungSberfagrew, bie üon feinem ©rege»

rungSberfagren begleitet finb, erreicht ift- lacg § 17 ©iege»

runggSD. gat, foweit ein ©ntfegutbunggantrag noeg niegt gefteltt ift, naeg ©röffnung beg ©icgcrunggberfagreng ber Setriebgingaber ober bie ©icgerunggftetie bon Im tg wegen bie ©inieitung beg ©ntfegutbunggoerfagreng naeg TOaßgabe beg Dftgitfe®. ju beantragen. ®arauS gegt einbeutig geroox, baß bie ©icgerunggSSD. swifegen bem eigentlichen ©ntfegut»

bunggoerfagren unb bem ©iegerunggoerfagren ftar unter»

fegeibet (Oqt. aueg § 24 DurcgfSD. ©icgerungSSD. oom 5. ®ej. 1931 [9t@St. I, 691])- ®ag ©iegerunggoerfagren tft bemnaeg niegt etwa ein ©ntfcgutbunggüerfagren befonberer I r t m it weitergegenber ßntfcgutbunggwirfung atg bag ©ntfegut»

bunggoerfagren naeg bem Dftgitfe®., fonbern tebigtieg ein Serfagren, bag bie allgemein geltenben Sotiftrccfunggoorfcgrif»

ten buregbriegt unb bamit bem Setriebgingaber jum 3taeae ber tSurcgfügrung ber ©ntfcgutbuug einen befonberen Sott»

ftrecfungSfcguß gcwägrt, ber wegen feiner lu g w irfu n g auf bie

©läubigerreegte eine befonbere ftaattiege ^ lu ffic g t über ben Setriebgingaber unb SSorfcgriften über bie ?fortfügrung beg Setriebeg erforbertieg maegte. 97act)bem fo in § 17 äwifegen bem ©iegerunggoerfagren unb bem ©ntfcgutbunggOerfagren naeg TOaßgabe beg Dftgitfe®. unterfegieben ift, beginnt § 1»

m it bem ©aße: „D e r im Saufe beg ©ntfegutbunggoerfagreng aufqeftettte ©ntfcgulbunggptan bebarf ju feiner SSirffamfeit ber Seftiitigung bureg bie Sanbftettc.“ Diefc Sorfcgrift besiegt fia) bemnaeg in einbeutiger SSSeife auf bag in § 17 erwähnte ©nt»

fegutbunggüerfagren unb regelt bann im weiteren bie^Soraug»

feßungen, unter benen ßwanggeingriffe in bie ©täubigerrea)te Oorgenommen werben bürfen. §inficgttict) ber. materiellen Durchführung ber ©ntfcgutbuug g ilt bagcr für bie ©icgerungg»

betriebe ebenfo' toie für bie ©ntfcgutbunggbetriebe ogne ©iaje»

runggfeguß ein unb bagfetbe ©ntfcgutbunggüerfagren, bag für beibe Setriebggruppen bureg § 18 ©icgeruuggSD. gegenüber ber bisherigen materiellen Segetung beg Dftgilfe®. eine er»

weiterte ©ingriffgmögticgieit in bie ©läubigerreegte bringt- Dag ©ntfcgutbunggOerfagren ift in §§ 25— 31 DurcgfSD. 3llt

©ictjerunqgSD. ü. ß.D ej. 1931 (SR®Sf. I, 6911 unb in ^ fRicgtiinien o. 15. Sffiärs 1932 (fR@St. I, 143) unter Se»

riietfiegtigung beg § 18 neu geregelt. üBeun im la g men be«

§ 18 ©icgerunggSD. beftimmt ift, baß ©laubiger, bie infolge ber ©röffnung beg ©icgerunggberfagreng ein fßfanbreegt öer»

toren gaben, Oornegmticg §u berüctficgtigen finb, fo bebeuter bag tebigtieg, baß man befonbere bureg ben Soffftrecfungb»

feguß für bie ©laubiger eingetretene lacgteite materiell»

recgtlicg augpigteiegeu bemügt war. ©ine ungezwungene lue»

tequng beg ©efegeg tann aber aug biefer Seftimmung uittl1 ben ©egtuß giegcit, baß fieg § 18 ©icgerunggSD. tebigtieg aut fotege ©ntfcgutbunggbetriebe bejiegt, bie fieg im ©icgcrungs»

feguß befiitbcn. A

Diefe Folgerung läßt fieg aueg niegt aug § 19 runggSD. gerteiten. Sffienn bort in Ib f. 2 beftimmt ift, ber beftätigte ©ntfcgutbunggpfati außer bem Setriebgingaber unb ben barin aufgefügrten ©laubigem aueg bem Drei:»

(5)

Sa'fffcii/c 1293

02. ^aftrrr. 1933 ©eft 22/23)

Ijänber — ben eg nur im ©idjetunggBerfaljren gibt — mit*

pfeifen ift, fo läßt ficf) rtacC) ben Borftetjenben Stuäfüßrungen über baS Sßerßältniä Bon ©ntfdjutbungSo erfahren unb ©idje»

rirnggoerfafwen barauS nur folgern, baff, foweit ein ©nt»

fcljutbungäbetrieb fid) and) int ©idjerungsßerfafiten befinbet, ber beftätigte ©ntfdjulbungSßian neben bem Setriebsintjaber unb ben ©täubigern and) bem (Sreutjänber mitsuteiten ift.

S n bemfetben ©inne finb aud) bie Seftimmungen ber

§§ 20 unb 21 ©idjerunggSD. ju Berftei/en. äöenn nad) biefen Sorfdjriften ber beftätigte ©ntfcfjulbungäßlan unter Sfuffidjt beä jweutjänberg burdjsuführen ift unb bie erforbertidjen

©runbbudjanträge bon ber „©idjerungfielte" ju [teilen. fittb, f° geijt barauS nur i/erBor, baß man (tnie aud) © d j w a n i g e r a. a. 0 . ju fRecfjt annimmt) beim ©rtaß biefer Seftimmungen Bon ber — übrigeng bie flieget bitbenben — Serbinbung Bon

©ntfctjutbungg» unb ©idjetunggBerfaljren auSgegangen ift. (Sag rechtfertigt aber nicßt ben ©djtuß, baß § 18 nur bei einem 9iebetteinanber biefer beiben Serfatjren gilt. 9tuä ber in § 17

©idjerunggSD. getroffenen ttaren Unterfdjeibung swifdjen bent ©idjerunggßerfatjren unb bem ©ntfdjitlbungäBerfahren und) SDtaßgabe beg Dfttjitfe©. fotoie ber augbrüdtidjen 2ln»

inüpfung in § 18 an biefeS fürs Boriier erwähnte ©ntfdjnt»

bungäBerfahren geßt p einbeutig IferBor, baß §§ 18 ff. ©idje»

rtntgSSD. feine ©onberoorfcfjriften fü r bie ©mtfctjutbung Bon

©idjetungSbelrieben finb, fonbem eine ffiicgänjnng unb Ülb»

nnberung beS OftßilfeO. barftetten unb baßer auf fämtlicße

©ntfdjutbungSOerfaljren 9lnwenbung finben.

(Siefe 9tuffaffung, bie fidf» bereits aug Stufbau unb SSott»

taut ber ©ichetungSSD. jtneifeföfrei ergibt, finbet in ben

§§ 25— 31 (SurchfSD. p r ©idjerunggSD. eine weitere ©tüße.

Siefe Sorfdjriften, bie p r tSurdjfütjrung unb ©rgänsung beg

§ 18 ©idjerunggSD. bienen, beptjen fiel) ihrem gntjalte nact) nur auf bag ©ntfchiiibitnggoerfaljren. ©ie finb baljer reget»

mäßig in fämttidjen Gntfdjutbunggfätten angewanbt worben,

°bne baß Bott irgenbeiner ©eite Siebenten bagegen erhoben toorben finb ober Ratten erhoben werben fönnen. 9lud) bag tttoeift, baß eg fid) bei § 18 ©idjerttnggSD. um eine reine

®ntfd)uibunggBorfd)rift ßnnbett.

®ie Stuffaffung © a t e w S t i S läßt fiel) and) nießt attS nein ¿¡wede beS Dftijiife®. t)eraug begrünben. © a t e W S t i 0rt)t bei feiner Seweigfüljritng Bon bem SBorttaute be§ § 14

™bf. 2 biefeg ®ef. attg. (Siefer erffärt bie ©ntfdjutbungS»

Maßnahmen nur bei fotd)en Setrieben fü r p tä ffig , bie (ab*

Qefei)en Bon anberen SorattSfefjungeit) bureß eine ©rteidjterung

% er SrebitBerI)ättniffe nod) ermatten toerben fönnen. 9JUt wefer Seftimntung Bergteicßt © a t e W S t i § 1 ©idjerunggSD., und) bent bie ©infüljrung eineg befonberen ©idjerunggoerfalj»

ffug gefeßießt, um im Dfttjitfegebiete bie Sorbereitung unb Anbringung ber näcßften ©mte unb im ^/ntereffe ber gn»

baber tanbtuirifcßaftticßer Setriebe fotoie ißrer (Staubiger bie

~urdjfüf)rung ber ©ntfchulbunggoerfaljrat ju fießern. 2lttg bem 4ieBgteid)e ber genannten beiben Seftimmungen leitet er ßer,

£$3 fid) gwede unb giete beg Dftijiife©. unb ber ©ictjerungg»

iticßt beefen. Stad) feiner Stuffaffung toitt bag Dfttfitfe®.

bornef)mIid| ben einzelnen Setrieb fcßiißen, toätjrenb bie ©idje»

uunggS0. in erfter Sinie nid)t 'ben ©djuß beg einseltten Se»

atebeg, fonbern! bie Sorforge für bie SotfSgefamttieit, bie uft ©efäljrbung ber ©ritte 1932 ßötte ©traben nebmen Wunen, bepeeft.

tie fe r ©djtuß Berfennt ben gufammentjang Bott Dft»

Wfe®. unb ©idjerunggSD. unb bie iuirtfcßaftlicße Sage, aug

~er I)eraug bie ©idjerunggSD. ertaffen ift (m it 9ied)t Ber»

, bafter audj © e f t t o a n i g e r p r SBibertegung auf bie

~ eKßicßte^ ber Dft^itfeaftion). Stau fann nießt beraubten, baff r?® ‘Öftt)ilfe®. lebigtidß ben ©d)u| beg einjetnen tanbtuirt»

*al afliießert Setriebeg bepeefe ttnb iticßt oietmetjr atg weiter»

3eßenbcä 3iet bie ©icßerftetlung ber SoIfgernät)rung erftrebt Ktbe. ©iufefpng ber im luefentticßen bon ber beutfd)en

^nbiiftrie aufgebrad)ten Sntfdjulbunggmittet würbe fid) nid)t

¡•.“Jtfertigen, wenn man nur einzelne SRitgtieber eineg Serufg»

nbeg atg foteße ßätte feßüßen Wotten, aßue ba§ ein alt»

H utetneg ooifswirtfcßaftticßeä Stttereffe Borbanben gewefen nte- Siicßtig betraeßtet liegen bie (Singe fo, baß ber Sanb»

Wirt im beutfeßert 0ften nießt in ber Sage war, aug eigener

¡Üraft bie Saften beg Setriebeg p beftreiten unb feinen S e fi|

p erßatten. @g braßte atfo attgemein bie ©efalfr maffenßafter 3wanggoerfteigerungen. SBetcße folgen ein umfangreicher Se»

fißtoeeßfet in wirtfeßafttießer unb ßoUtifdßer ^infießt nach fid) gesogen hätte, braudjt nicht näher auSgefüßrt ju werben, ©g tarn baher nid)t nur barauf an, §unberte unb 2iaufenbe Bon Setriebginbabern Bor bem unBerbienten Sertuft ihrer ©dwlle S’t bewahren, fonbern bie beutfdfe SoIfgwirtfd)aft im gangen Bon ben ffrotgen berartiger nrnftütjenber Sorgänge ju fdßiißen.

Sttg geeigneter 28eg erfd)ien bie ©rleitßterung ber Srebit»

Bert)ättniffe ber einselnen Setriebe. Sebigtid) in biefem ©inn ift auch § 14 0fti)iife@. ju Berftehen. ®r gibt ben allgemeinen S8eg an, auf bem man bie — namentlich auch im gntereffe ber atttgemeinl)eit tiegenben — SDtögtidjfeiten fü r bie gort»

führung ber Setriebe burd) ihre bisßerigen gntjaber er»

retißen wottte.

¿5n berhäitnigmäjjig furser fle® e e§ fid). bann heraug, baß bie im Dfttjiife©. Borgefehenen Sttaßnahmen nidjt augreichten, um bie Siot ber oftbeutfeßen Sanbwirtfchaft Sn befeitigen. ©inmal gelang eg nidjt, m it genügenber ©djnet»

tigfeit ben einseinen Setrieben Sgilfe su bringen, ferner war man bei ber ®urdjführung ber ©ntfdjutbung tebigtidß attf bag

©ntgegenfommen ber ©täubiger angewiefen, bie fieß begreif»

tidjerWeife nur feßtuer su einem freiwilligen fßaditaß ent»

feßtießen fonnten. (Sie Sage hotte fieß baher im Sperbft 1931 fo sugeßtiijt, baß bie ©inbringttng ber näcßftjäßrigen ©rnte ernfttieß gefäßrbet war. Sing biefen ©rüttben e ntflie ß man fid), bie Oftßitfe organifatorifdj, materiell unb finangiett ben beränberten Serhattniffen anspaffen. ®urch ben ©rtaß beg Steidjgfiräfibenten B. 5. SioB. 1931 würbe bie Dftftette Bei ber fReidjgfanstei aufgetöft unb ißre 2tufgaben auf einen 3ieidjg=

fommiffar fü r bie öftßilfe übertragen, ©ntfbredjenb würbe bag öftßilfe©. abgeänbert. g n materieller §infi(ß t würbe bie Ofttjilfe burd) ben ©rtaß ber ©idjerunggSD. auf eine neue redßtticße ©ruttblage gefteltt, bie ben feit ©rtaß beg öftßilfe©.

Beränberten wirtfeßafttidjen Sertjättniffen Rechnung trug.

(Siefen ßloed hebt § 1 ©icherunggSD. her°oB, in bem ber

©efeßgeber ben ©rtaß ber ©idjerunggSD. m it ber ©idjer»

ftettung ber ©mährungggrunbtage rechtfertigt, atg weiteren 3wed aber bie (Surdjfüijrung ber ©ntfdjuIbitttggBerfahren unter Serüdfidjtigung ber gntereffen ber ©laubiger unb Se»

triebginßaber nennt. (Saraitg ergibt fid) ohne weitereg, baß eg fidj bei bem ßrtaffe ber ©idjerunggSD. nur um bie gort»

feßung ber Dftßilfealtion in anberer, wirtfamerer gorm unb m it anberen 9)iittein honbett, ©o finb au^ bie §§ 18 ff. ©idje»

runggSD. nidjt Sorfcßriften, bie tebigtieß im fRaljmen eineg befonberen ©icherunggBerfahreng gelten, fonbern, wie bereits ouSgefütjrt, eine ©rgänsung beS Dftßiife©. (Sie SechtSwirt»

fomleit einer berartigen ©rgänsung unb atbänberung be§

öftßilfe©. ift nidjt sn besweifetn, ba bie ©idjerunggSD. eine SiotSD. beg fKeicjjghräfibenten ift, ber bie gleiche @efeße§»

traft sntommt Wie einem Born SeicßStag unter ber oer»

faffungSmäßigen Sätw irtung beS SeichSratS befdjtoffenen

©efeße.

©in ©ingehen auf bie 2luSfüljrungen © a t e w s t i g , baß

§ 11 ?tbf. 3 ber fRictjttinien B. 15. ÜRärs 1932 ben § 18

©idjerunggSD. nidjt auf bie ©ntfdjuibungSOerfaljren, bie’ Bon teinem ©idjerunggoerfatwen begleitet finb, hätte auSbeljnen tönnen, ift nach ben oorfteljenben atugfütjrungen überffüffig.

LXnricßtig ift eS auch, wenn © a t e w s f i fagt, baS öftßilfe©.

feße bie Sibfinbung ber ©laubiger m it ©ntfdjnlbungSbriefen Bor, wag ßraltifcß tebigtidj eine ©tunbung ber gorbernngen big sur gättigieit ber ßntfdjntbunggbriefe bebeitte. (Sag Dft»

ßitfe©. faß grunbfäßtich eine Sarabfinbung unb nur aus»

nahmSWeife bie Sefriebigung ber ©täubiger in 2lbiöfungS»

fe in e n Bor. Stnßaffnng ber im öftßilfe©. Borgefehenen ginattsierungSmaßnatjmen an bie burch bie Santentrife Born g u ti 1931 Beränberten fiuansietten Sertjättniffe füßrt erft bie

©ntfdjulbtmggSD. o. 6. gebr. 1932 (SR@Sf. I, 59) bie foge»

nannten ©ntfdjulbungSbriefe ein, bie jeber am ©ntfdhitibitngg»

Berfahren beteiligte ©täubiger nach Staßgabe ber ergangenen StnSführungSSD. atg unbare Stbfinbung ansunehmen oer»

ßfließtet ift. Sttfo auch hwr ift fein Unterfdjieb swifdjen <Sicße»

rungS» unb anberen ©ntfdjuIbungSbetrieben gemadjt.

(6)

1294 Sluffäße

[Qunftifdje SöocE)cnf(ä)vift gum Schluffe fei gefagt, baff eS namentlich bei ber

Stuitegung Bott SBirtfchaftSgefeßen nicht auf eine SS erbat«

interpretaiion ber einzelnen Vorfchrifteu, fonbern auf ben im BoIiSwirtfcßaftiichen gntereffe tiegenben gwed be§ ©efeßeS entfcßeibenb anfommt. SCBolCte man nur bei ber ©ntfchuibung bon Sicherungsbetrieben bie in § 18 ©icfjerungäSSp. Bor«

gegebenen gwangSringriffe piaffen, fo Würben benjenigen Ve«

triebsinßabera, bie §war auch einer ©ntfchuibung bebürfen, bei benen aber bie 2lrt ber SSerfcfjuibung (j. 93. langfriftige Schuften) ober bie ©inftettung ber (Staubiger bie Eröffnung eineg SicherungSOerfaßrenS nicht erforberte, bie erweiterten Sftöglicßfeiten einer ©ntfcßuftung nicht pgute tommen. 9Bie Sd) w a n i g e r ptreffenb betont, wäre eine berartig unter«

fcßiebtiche Veßanbtung jwectwibrig unb fann namentlich nicht

etwa m it beut giet, bie ©inbringung ber ©rnte _ 1932 p fidjern, gerechtfertigt werben, ba biefer ©rfotg nicht burch gwanggeingriffe nach § 18 Sid)erungSVÖ. p erreidjert war, fonbern tebiglid) burch ben in §§ 8 ff. Oorgefeßenen S dpß gegen gwangSboIIftredungen.

Sowohl baS (Ergebnis at§ auch ber ridbjtig Berftanbene SBorttaut unb Ütufbau ber SidjerungSVD., in ber ber SBitte beS ©efeßgeberS tta r p m StuSbrude gebracht _ ift, fprechen einbeutig fü r bie 2tnfid)t, baß bie im § 18 SidfernngSVÖ- oorgefeßenen (Eingriffe in bie ©lätibigerred)tc im ©ntfcßul«

bungSB erfaßten p tä ffig finb, gleichgültig, ob ber Betrieb#»

inhnber unter SicherungSfcßuß ftet)t ober nidjt. Dies ift and), wie bereits eingangs erwähnt, fowoßt Bon ben bie O ftijilfe burcßfüßtenben Stetten als Bom Schrifttum anerfannt.

» o U f l c e c f m i g s f c b u ß f ü r d i e Ö f n n c n f d f f f F a b c t . 33on SRinifteriairat D r. SSogetS, B erlin.

®er beutfcßen 93innenfd)iffahrt, namentlich bem Stein«

fcbiffer, geht es feit fa hren fdjtecht. ©inem Überangebot an Sahnraum unb Scßieppiraft fteht ein Biet p geringes Sa«

bungSangebot gegenüber. Der einzelne Schiffseigner muh faift ftets tangere g eit warten, bis er wieber einen Beförderung!«

auftrag erhält, unb bie Bon ihm oerbiente gratet ift nicht fetten fo gering, baß fie iaum p r Ütbbedung ber bringenbften Verpflichtungen fü r Versinfung, Verfidjerung unb fjnftanb«

feßunq beS SdiiffeS auSreidjt. Der SRfßräf. hat bereits burch m B. 23. Deg. 1931 (9t@Bt. I, 783) bie 91eid)Sregierung ermächtigt, 5 0t a ß n a h me n p t r B e t ä m p f u n g ber fft ot«

t a g e b e r B i n n e n f c ß i f f a h r t p treffen, inSbef. bieSchttfS«

eigner unb fReebeteien p gwangSfartetteu pfammenpfchtießeii unb ©üterBerteitungSftelien unb adjtettauSfc£)iiffe p er«

ridften. Diefe ttßaßnahmen, bie ftänbig weiter auSgcbaiit unb burch eine 9tbWradattion ergänzt werben fotten, werben fidjer«

lieh p einer ©efunbung ber Binnenfdjiffafirt führen. Der 355anbet lann aber bei ber Sd)Were ber Srife nur alimäßlid) eintreten. Diefet ©efunbungSproaeß Würbe empfinblid) ge«

ftört werben, wenn man p taffen wottte, baß rüdficßtsioie

©laubiger ben unfcE)utbig in fßot geratenen, an fiih pfRuBSp wittigen Schiffseigner burch VotiftredungSmaßnaßmen über

©ebühr fcßäbigen. Die m it ber gwangsoerfteigerung oer«

bunbene Verfcßteubetung Bon Schiffen würbe auch eine Hebung ber graeßten öerßinbern unb bamit auch bie an ber gwangS«

Berfteigerung nicht beteiligten Schiffseigner unb mittelbar beten ©läubiger in SKitieibenfchaft sieben, ffienn bie a d jiff*

fahrt fid) wirfiieh erßoten fott, muff man ih r eine gewiffe Schonzeit gewähren. Diefet ©ebanfe ift feßt Berwirtticßt toot«

ben burch baS © e f e ß ü b e r V o t i f t t e d u n g S f c ß u ß f ü r b i e B i m t e t t f c ß i f f a ß r t ö- 24. ÜJiai 1933 (fft®S3I.I, 289).

®a§ ©efeß lehnt fidh im attgemeinen an bie Vor«

fdiriften über ben tanbwirtfehaftiiehen VottftredungSfdpß an (2SD B. 8.D e j. 1931 unb 14. gebt. 1933 [9i@Bi. I, 699 unb 63]). Die ©runbgebanfen beS ©efe^eS finb fotgenbe:

I. © i n f t w e i l i g e © i n f t e t t u n g b e r g w a n g S B e r f t e i g e « r u n g Bon S ö i n n e n f c b i f f e n .

®ie SSerfahren ju r gwangsoerfteigerung eines im beut«

fchen SBinnenfdhifiSregifter eingetragenen Schiffes werben grunbfäbtid) traft ©efefeeS bis jura 31. S K irj 1934 emft«

weilen einqefteitt. 5ftid)t erfaßt werben bie Keinen,_ nicht ein«

traguugSBftichtigen Sthiffe unter 20 Tonnen, weit h'ier ein 93ebürfniS für einen befonberen Schuh nicht befteljt, unb bie im SeefdjiffSregifter eingetragenen <Scb)tife, weit fid) bei ber internationalen 58erfted)tung beS SeeoertehrS ein 33ott«

ftredungSfchuü für Seefchiffe nicht burd)fiihren Iaht. ®ie g r ift für bie ©inftettung ift bis p m Frühjahr 1?34 erftreeft worben, weit bem SdjiffSeigner auch über bie SSintermonate, in benen er feinen ober nur geringen Serbienft errieten lann, hinweggehotfen werben fott.

®ie einftweitige ©inftettung bebeutet, ba& bie gwangS«

Botiftreditng an fid) nicht aufgehoben wirb. ®ie 93efd)iagnaf)nte beS Schiffs unb baS in il)t enthaltene SBeraufeerungSOerbot fowie ber 33erfteigerungS0ermert im SchiffSregifter bleiben beftetjen. 9tud) neue gwangSBerfteigerungSBerfahren bürten eingeleitet werben, © r u n b f ä h t i c h o e r b o t e n i f t ba«

geg en b i e D u r c h f ü h r u n g b e r g w a n g S B e r f t e i g e«

r u n g . Der 33ottftredüngSfchu| würbe feinen gwed oerfehten, wenn baS Schiff Währenb ber ©inftettung Bom ©ericht feft«

gehatten werben müßte; baS ©efeß beftimmt, baß währenb ber qefeülichen ©inftettung eine 5 öewad) ung u n b S e r « W a h r u n g beS Schiffs (§165 gwSSerft©.) nicht ftattfinbet Üluch ein b i n g t i c h e r I r r e f t tann währenb biefer geit gegen baS ©cfjiff grunbfäßtich nicht auSgebracßt werben. Da«

m it biefe Verbote nicht Umgängen werben fönnen, ift auch bie SSottftrediing in eine S c h i f f S p a r t ber gleiten 33e«

fhränfung unterworfen.

Diefer SSoilftredungSfchuß fott nun nicht etwa bebeuten, baß ber Schiffseigner ein 5 ahr lang feine Sd;utben p phten brauche. DaS würbe p einer Böttigen gerftörung beS SchtffSfrebitS unb bamit gu einer weiteren ©rfchwerung beS

©efunbungSpropffeS führen. DaS ©efeß fieht batjer eine ffteihe Bon StuSnahmen Bom SerfteigerungSBerbot Bor, bei beren 3tuSgeftattung im einptnen ein bittiger 2tuSgteid) p ifd je n ben gelangen ber ShiffSeigner auf ber einen unb oer Berfchiebenen ©täubigergruppen auf ber anberen Seite fowie ber ©laubiger untereinanber angeftrebt würbe, gum Deit geht bie StuSnahmeregetung baßin, baß bie einftweitige

©inftettung ber gwangsoerfteigerung bei gewiffen ütnfprücheu überhaupt nicht eintritt. 33ei anberen itnfprühen Wirb bem

©laubiger geftattet, bie Dorpttige gortfeßung ber gwangS«

Berfteigerung p beantragen.

Die erfte ©ruppe Bon ©laubigem, bei benen atfo eine einftweitige ©inftettung beS Verfahrens überhaupt nicht ein«

tr itt, Wirb gebitbet Bon ben fog. S c h ö f f S g l ä u b i g e r « i. S. beS § 102 ütr. 1— 5 iöinnSch®- ©S ßanbett fieß W j. V. um Sotfengelber, Hafengebühren, 9infprüche aus 93er«

gung unb HiifeieißMug/ auä großer Haoerei, auS ScßiffS«

pfammenftoß, auS bem ^radftoertrag, aus 9totgefd)äfteu beS fapitänS unb um Soßnforberungeu ber SchtffSbefaßung- DaS Vorrecßt biefer gorberungen berußt p m Deit barauß baß ber Schiffseigner fü r fie nießt perföntieß, fonbern n«1 m it S d jiff unb grad)t ßaftet. gum Deit erttärt fid) bie Ve«

oorreeßtung auS ber 3lüdfid)t auf bie SabungSbeteiligten ober aud) aus bem ©efießtspunft ber nüßtießen Vermenbung aul

ba§ ©d)iff. . , .

g u r Steilung be§ StntragS auf B o r ^ e i n g e g o r t f e ß u n g beS Verfahrens finb bie e i n g e t r a g e n e n

© c ß i f f S p f a n b g i ä u b i g e r bercd)tigt, wenn ber Sd)utbnet m it ginfen in Ööße eines gaßreSbetrageS ober bei erftftelttg«!

ScßiffSpfanbred)ten mit 9tbpßiungSraten in igö^e Bon F ÜaßreSbeträgen im fRiicIftanbe ift ober wenn ber Schulbnct feiner ^fließt, baS Schiff oerfießert p hatten, nid)t mep

(7)

62. Qaßrg. 1933 $eft 22/23]

Siuffä^e 1295

nacßfommt. gortfegungäantrag bürfen ferner [teilen bie SBe»

t r i e E i g f r e b t t g t ä u b i g e r , bag finb biejenigen, bie nacß kein 31. SKärj 1932 ¿ur SBeftreitung ber SBetrieböbebürfniffe

^rebit gemäijrt ober Sieferungen ober fonftige Seiftungen bemirft ßaben. SBenn ber fJortfe^ungSantrag auf Slüdftänbe tut ginfen ober Sübjaßlunggraten geftüjjt wirb, lann ber Scßulbner ben Siotftanbgeinwanb ergeben; biefer ©inWanb faßt ißm nidjt ¿u bei SSerfüumung ber 3SerfidjerungSf3fIic£)t unb gegenüber ben SBetriebgfrebitgläubigern.

Weitere Stugnaßmen finb nocß borgefeßett fü r ben Sofa koß bon bem ©djulbner ei ne o r b n u n g g m ä ß i g e Sffiirt»

f c£) a f t g f ü I) r u tt g n i d j t ¿u e r i o a r t e n ift, unb bei ©Riffen, bie nadj Silnßörnng eineg ©adjberftanbigen oom ©ericßt alg o b t o r a c f r e i f angefeßen werben.

Um einer inißbräucfjlicFiert Bnanfprudjualjme beg SSotf*

ftredmiggfcßußeg borsubeugen, fie ft bag ©efeß bie SDlöglicßfeit bot, ben ©djulbner einer formiofen unb in ber Siegel un»

entgeltlicE) auggeübten 21 u f f i c£) t ¿u unterftelfen. ®ie 21uf»

faßt ßat feine SBefdjränfungen ber SSerpfiicEjtunggfäljigieit beg

©djulbnerg ¿ur ^olge unb foE im wefentlicßen barin befteßen, baß ber ©djulbner ber Sluffic^tgfaerfon über feine ©innaßmen unb Siluggaben Slecßenfcßaft abtegt.

II. 3K i n b e f t g e b o t b e i b e r g w a n g g b e r f t e i g e r u n g b o n S B i n n e n f d j i f f e n .

S n farifenseiten fjflegt ber bei SBerfteigerungen erhielte

®etög weit ßinter bem wirflicßen SBert beg üerfteigerten

©egenftanbeg ¿urüdsubleiben. säßnlidj wie bei ©runbftüden ioH fegt and) bei ber gwanggberfteigerung oon © djiff en ein burd) ben ©rlog nidjt nteßr boEftänbig gebedter 93eredl)tigter bie S Ber f a gu ng b e g g u f d j l a g g beantragen bürfen, w e n n bag S i e t ft g e b o t f j i n t e r 7/io beg © d j i f f g w e r t e g ¿u»

^ ü d b f e i b t . SBirb ber gufcßlag baraufßin berfagt, fo fott bag ©ericßt einen nidjt über brei Sftonate ßinau§5ufcßiebenben neuen SEermin anberaumen. Sn ber gwifcße^eit fönnen bie -beteiligten in geeigneter Sßeife, ¿. SB. burdj igera^ießung neuer SBietunggfuftiger, barauf ßinwirfen, baß bei ber SSer»

faigerung ein beffereg ©rgebnig erlieft wirb.

Slug bem ©runbftüdgnotredjt ift ferner bie SBeftimmuttg übernommen, baß ein ¿ur SBeftiebigmtg aug bem ©runbftüd berechtigter ©rfteßer wegen feiner perfönlicßen S omerun9 gegenüber bent ©djulbner grunbfüßticß in § ö ß e bon 7/ i0 beg © d j i f f g w e r t g af g b e j r i e b i g t g i l t , audj wenn bnä SOteiftgebot itiebriger war. S ü r bie gwccfe ber SSurdj»

tüijrung biefer SSorfdjriften wirb ber ©djiffgwert nadj Sin*

botung ton ©adjberftänbigen tm SBerfteigerunggtermin bom

©eridjt feftgefeßt. ®iefe SBorfcßriften finb ¿um SEetl m it rüd»

pirfenber Üraft auggeftattet, inbem ißr Snfoafttreten auf ben 1. San. 1933 ¿urüdbatiert wirb.

I II . S B e f d j r ä n f u n g b e r g w a n g g b o l l f t r e d u n g i n f o n f t i g e g b e w e g l i d j e g SBermögen.

®ie Slbfdfjnitte 1 unb 2 beg ©efeßeg befaffen fidj nur m it bem © djiff unb feinem gubeßör. S«t ©egenfag baju regelt SEbfdjttitt 3 bie SBoEftredung in bag f o n f t i g e SB er»

m ö g e n beg © d j u l b n e r g , f o w e i t eg ¿um SBet ri ebe beg © d j i f f e g ' b e n ö t i g t w i r b , ¿.SB. gewiffe SSorräte unb ©inridjtungen an Sanb fowie gewiffe ©elbbeträge unb Sorberungen, namentlidj Soncfjtforberungen. ®ie SBoEftredung in biefe S B e t r i e b g m i t t e l wirb grunbfäßtid) b ig ¿ um 31. SDiärj 1934 f ü r u n g u l ä f f i g e r f f ä r t . Sind) ßier finb Sf f ugnaf j men borgefeßen für ©djtffggläubigerrecßte, ferner für gefeßlidje Unterßaltganfprüdje, bie nadj bem 31. 90ííär¿ 1933 fällig werben, für Sßerfidjerunggprämien, ferner für ©teuern, ©o¿iaIoerííd)erunggbeiträge, für bie nacß bem Snfrafttreten beg ©efefjeg fäEig werbenben ginfen unb Sib5af)lunggraten unb für SBetriebgfrebite. S8ei einem Steii biefer ©laubiger ift bie SBoEftredung nur m it ber .SKafjgabe mögiidj, ba§ eilt to n ber unteren SBerwaitunggbefjörbe be*

fdjeinigter ffiotftanb beg ©djulbnerg anerfannt werben muß.

IV . S n b e r u n g beg S8i n n © d i © . ( © i n f ü f j r u i t g e i n e r

¿ e i t f i d j e n S B e f c p r än f u n g f ü r bag S o ^ n p r i ü i i e g ) . Eiadj §102 für. 2 S8inn©dj®. pat bie ©c£jiffgbefa|ung Wegen ber Sömerungen aug bem SSienftoerfjaftnig ein SBor»

redjt am ©djiff, bag fogar älteren eingetragenen SRedjten im SRang torgeljt. ©eit einiger geit mefjren fich bie Dlai^ridjten, Wonach biefeg SBorredjt mißbräucßlidj in Slnfprucß genommen Wirb, ©g finb ¿. SB. S^Ee borgelomnten, wo ©ö^ne ober fonftige SBerwanbte beg ©c^iffgeignerg angeblich rüdftänbige Söljne fü r ben geitraum Oon mehreren Sofiofo geltenb gemacht unb bierburdj ¿um ©cfjaben ber übrigen ©laubiger faft ben gan5en ©djiffgwert für fidj in Slnfprudi genommen paben.

Eiadj bem ©efeß foE in gufu nft bag Sprioileg für rüdftänbige Sollte n u r n o i^ f ü r ben g e i t r a u m t o n 6 SDIon’a te n Oor ber SBefcßlagna^me beg ©djiffg anerfannt werben, g u r SBermeibung bon gärten wirb wäprenb einer Übergang^eit bag if5ribileg noi^ fü r Soljnrüdftänbe in §ö^e eineg S o l/o ^ ' betragg gewäfjrt.

3Begen ber genaueren ©injelljeiten ber gefe|lic^en Siege»

lung barf icß auf mein foeben bei S rabä SBa^len, SBerlin, er»

fcijieneneg © r l ä u t e r u n g g ^ e f t berweifen. SSiefer fur¿e Öberblid über ben In h a lt beg ©efefjeg möge bartun, baß bag ©efeß Weber einfeitig ben ©djulbner, nocfj efnfeitig ben

©laubiger begünftigen, fonbern bem g e m e i n f a m e n Sßu|en beiber 5£eile bienen wiE. © o w o p l ber SB - i nn e n f dj i f f » f a f j r t w i e b e m © d ) i f f g ! r e b i t foE über bie fdjwere geit ijinweggeßolfen Werben, bamit beibe in einer hoffentlich näßen gufu nft an ben S B o r t e i l e n b e r S S i e b e r b e l e b u n g ber S i r t f d j a f t t e i l n e ß m e n f ö n n e n .

£ r e u f y o n d c r f < i ) ö f i u n d § 4 1 ^ 6 6 6 » 33on ®erict|tgafieffor D r. S r ie b r id ) S B o tfga ng ö a g e b o rtt, Sremetfiaoen.

SSie Übertragung gan¿er SBermögensmaffen ¿u treuen panben ift ßeute berßältnigmäßig ßäufig. ©ie fommt inäbef.

ofi ber ©idjerunggübereignung unb ber Siquibationgtreufjanb p eIfad) oor. S ^re S ° l3e ift oft eine ©efäßrbung bon ©lau»

öl0etn beg $reugeberg.

SSag ©efejj bietet biefen ©laubigem fcßledjtfjin ¿wei SBe»

^elfe: bie Sinfedfjtung gemäß bem Stlnf®. unb ben Slnfprudj Q«ä § 419 SB©S8. ®ie Slnfecßtung baut auf einem fubfef»

, , e.tt S/atbeftanb auf: bem SBewußtfein ber ©laubigerbenad)»

jf ü l8ung. /¿er Slnfprudj aug § 419 S8@S8. ift bagegen lebig»

a'i bie obfeftibe SBoraugfeßung einer bertraglicfjen SBer»

J °8engübernaßme gefniipft. ®ag Slnwcnbungggebiet biefer b .ar V^r ift föim baßer bielfach öort liegen, wo bie Darlegung für bie Slnfecßtung erforberlicßert fubfeftioen 2/atbeftanbeg ili ©eßwierigfeiten ftößt. ©ine wichtige ©infeßränfung be»

aift ^.ar™' § 419 ®@S8. nur fü r bie SBerbiublicßfeiten J n, bie bereits im Sttugenblid ber SBermögengübernaßme be»

©g ift in gweifel gesogen worben, ob § 419 S8®S8. im Salle einer SBermögengübertragung ¿u treuen §"änben an»

Wenbbar i f t 1). Unb ¿war ßerrfeßt © treit barüber, ob eine Sermögengübernaßme im ©inne ber genannten SBorfcßrift feßon in bem äußeren (formeEen) 3/atbeftanb ber (binglidjen) Übertragung aEer SBermögengwerte liegt, ober aber ob ber

©rwerber beg SBermögeng biefeg aueß „alg eigeneg" (mate»

rieE) übernommen ßai>en muß, ob alfo ber gwed ber über»

tragung ¿u beriidfidjtigen ift.

h S S a fü r: @ t a u b t i t g e r » 3 B e r n e r , 1930, Sinnt. 1 2 ¿u

§ 419 58©®.; SB r ä n b t : 2 g . 1930, 154; t i e f o r o : ÜSB. 1933, 132; 58 i e t j: ton Ü lrS B . 1928, 1; spiefe; fonbSrSüB. 1927, 65;

£)2®. Stiel: SRfpr. 29, 192; iöaufD 2® .: SRfpr. 45, 138 (abfoeidjenb 22, 215); 8t©. S l M ß t ß e i m : gSB. 1927, 2539; b a g e g e n : S B a r n e p e r , 1930, 8(nm. 1 ju §419 ® © ® .; S o e r g e l , . 1931, SInm. 7 ¿u §419 ®@®.; © a r f t e n g : S2B. 1931, 2183; SKerfeet;

SS®. 1930, 1342; hanfD S © ,: KWr. 22, 215; SS o Den f i e p e n : S»S3- l 015/ 491.

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