• Nie Znaleziono Wyników

Die Zukunft, 19. Juni, Jahrg. XXVIII, Bd. 109, Nr 38.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Die Zukunft, 19. Juni, Jahrg. XXVIII, Bd. 109, Nr 38."

Copied!
36
0
0

Pełen tekst

(1)

XXVIII. Jahrg. Berlin, den 19. Juni 1920 Nr. 38

ie ISukunft

Herausgeber

Maximilian Harden

INHALT

Seit«

W ehm utterhäublein . ... . . . . 293 Reichsausgleich und A u sfu h r ste u e r ... 314

Nachdruck verboten

E r s c h e in t j e d e n S o n n a b e n d

Preis vierteljährlich 22 Mk., das einzelne Heft 2.00 Mk.

BERLIN

Verlag der Zukunft

G roßbeerenstraße 67 1920

(2)

«boiinemeiilsprcis(vierteljährlich) M. 22.—, pro JahrM. 88.-; unter Kreuzbandbe. Rnrip-fffValtaOto WodlBIISCllrifl JeZokolP sogen M. 24.80,pro JahrM. 98.40.BestellungennehmenalleBuchhandlungenund Pottanstalten VerlagAlfred Weiner, entgegensowieder BerlinW8,Leipziger StraBe39. VERLAGDERZUKUNFT, BERLINSW. 47, GroBbeerenstraBe 67, Fernspr.tzow7724. I Fernsprecher: Zentrum762 -u. 10647.

DRESDNER BANK

S ieb en u n d v ier zig ste o rd en tlich e G eneralversam m lung

O em äß § 25 der Statuten werden d ie Aktionäre zur s ie b e n u n d v ie r z ig s te n o r d e n t­

lic h e n G e n e r a lv e r s a m m lu n g , w elche

D ien sta g , den 6. Juli 1920, m itta g s 12 ^ Uhr,

im Bankgebäude D r esd e n , König-Johann-Slraße 3, stattfinden w ird, eingeladen.

T a g e s - O r d n u n g :

1. V orlage d es Jahresberichtes m it B ila n z-, G ew inn - und V erlustrechnung und den Bem er- kuhgen des A ufsichtsraies hierzu.

2. B esch lu ß fassu n g über d ie G enehm igun g der Jah resb ilan z und die G ew inn verteilun g.

3. B esch lu ß fassu n g über die E ntlastung des V orstandes und des A ufsichtsrates.

4 W ahlen in den A ufsichtsrat gem äß § 18 der Statuten.

Zur A usübung des Stim m rechtes in der G eneralversam m lun g sind nach § 27 der Statuten d iejenigen Aktionäre berechtigt, w elche ihre Aktien oder ein e B esch einigun g über bei einem deutschen Notar b is nach A bhaltung der G e neralversam m lun g h interlegte Aktien spätestens am 5. T a g e vor dem T a g e der G eneralversam m lun g, den T a g der G eneral­

versam m lung nicht m itgerech n et, bei einer der n achverzeichnelfn Stellen:

bei der D r esd n e r B a n k in D r esd e n und B e r lin , sow ir ihren übrigen N iederlassungen bei der A llg e m e in e n D e u ts c h e n C r e d lt-A n s ta lt in L e ip z ig ,

bei der W ü r tt e m b e r g is c h e n V e r e in sb a n k in S t u t t g a r t , bei der D e u ts c h e n V e r e in sb a n k \ P r a n k fu r t ■_ m bei dem Bankhause L. & E. W e r th e tm b e r / bei dem B ankhause P. A. N e u b a u e r in M a g d eb u rg ,

b ei dem Bankhause A. L e v y \ • r bei dem B ankhause S ie g fr ie d S im o n / bei der D iir e n e r B a n k in D üren,

bei dem Bankhause S im o n H lr sch la n d in E sse n , bei der E sc h w e ile r B a n k in E s c h w e ile r , bei dem B ankhause M ey e r & G e lh o r n in D a n z ig ,

gegen eine E m p fa n g sb esch ein ig u n g hinterlegen und b is nach der Generalversammlung d aselbst belassen.

Stim m berechtigt sin d auch d iejen igen Aktionäre, d ie e in e B esch ein ig u n g der B a n k d e s B e r lin e r K a s se n -V e r e in s vorlegen, wonach ihre Aktien spätestens am 5. T age vor dem T age der G eneralversam m lung, den T a g der letzteren nicht m itgerechnet, bei der Bank des

B erliner K assen-V ereins b is nach A bhaltung der G eneralversam m lun g hin terlegt sind.

D r e s d e n , den 1?. Juni 1920.

D irek tion d er D resdner Bank

E . G u tm a n n . Nathan»

D e u t s c h e B a n k .

D ie Aktionäre unserer G esellsch aft w erden hierdurch zu der am 30. Juni 1920, 11 U hr vorm ittags, in unserem B ankgebäude, E in g a n g Kanonierstr. 22, stattfindenden

ordentlichen Generalversammlung

eingeladen. Aktionäre, w elche ihr Stim m recht nach M aßgabe des § 2 3 der Satzungen ausüben w o llen , m üssen ihre Aktien (oder d ie darüber lautenden H in terleg u n g ssch ein ed er R eichsbank) m it einem der Z ahlenreihe nacii geordn eten d oppelten|N um m ernverzeicbnis spätestens am 2 6 .J u n id .J .

In Berlin bei derEffektenknue der Deutschen Bnnk. Behrenjtr.il,

(für d ie M itglieder des G ir o -E f(ek ten -D ep o ts auch b ei der Bank des B erliner Kassen-Vereins) in Breslau b ei Schlesischen Bankverein Filiale der Deutschen Bark,

in Elberfeld bei der Berglsch-Märkischen Bank Filiale der Deutschen Bank,

in A a ce n , Augsburg, Barmen, Bremen, Chemnitz, Crefeld, D a n z ig ,Darmstadt, Oresdpn Düssel­

dorf, Frankfurt a. M., Görlitz, Hamburg, Köln a. Rh., Königsberg I Pr.. Leipzig, München, Nürnberg, Posen, Saarbrücken, Stettin, Trier, Wiesbaden bei den Filialen und Zweigstellen der Deutschen Bank außerdem

in Düsseldorf bei dem Bankhause 0. G. Trlnkaus, in Essen a. d. Ruhr bei der Essener Credit-An statt,

in Frankfurt a. M. bei der Deutschen Vereinsbank, bei dem Bankhause Laiard Speyer-Elllssen, bei dem B ankhause Jacob S. H Stern, bei dem Bankhause Gebrüder Sulzbach, in Hannover bei der Hannover chen Bank,

in Ludwigshafen a. Rh. bei der Pfälzischen Bank,

in Mannheim bei der Rheinischen Credltbank, bei der SQddeutsehm Bank Abteilung .■*»- Plälzlschen Bank,

in S tu ttg a r t bei der Württembergischen Vereinsbank, bei dem Bankhause G H.Jleller s SOtine oder bei einem deutschen N otar hin terlegen und b is nach der G eneralversam m lun g belassen.

Stim m kartcn w erden bei den H in terleg u n g sstellen a u sg e h ä n d ig t T a g e s o r d n u n g : 1. Jahresbericht über d ie O esch ä fte d er G esellsch aft.

2. D ie R ech n u n g sa b la g e der m it dem Bericht des A ufsichtsrats.

3. B esch lu ß fa ssu n g über d ie G en eh m ig u n g der Jah resb ilan z, d ie G ew inn verteilun g, so w ie Aber d ie E ntlastung des V orstands und des A ufsichtsrats.

4. E rrich tu ng eines Ju biläu m sfond s zugu nsten der A ngestellten der Bank.

5. Satzungänderung, §§ M und 6 3 b : anderw eite Festsetzu n g der tantiem efreien D ivid en d e.

6. W ahlen zum A ufsichtsrat unter F estsetzu n g der Z ahl seiner M itglieder.

B e r l i n , den 5 . Juni 1020.

Deutsche Bank.

Manklewltz. Helnemaa*.

(3)

Berlin, den 19. Juni 1920

Wehmutterhäublein

A n t w o r t e n

V V T a r u m ich über die Verwendung schwarzer Truppen in den von Franzosen besetzten Stücken deutschen Lan*

des hier noch nichts gesagt habe? Der Kernfrage, ob und wie die Dauer der Fremdbesatzung unter die im Friedensvertrag bestimmte Frist zu kürzen, ob sie nicht ganz schnell zu enden sei, habe ich mehrmals die Antwort gesucht. A n der H ülse her*

umzukratzen, kann nur D en nützlich dünken,dessen Vaterland*

liebe ohne den Saft aus der Wurzel des Völkerhasses verdorren müßte. Nicht, wie gemunkelt wird, der W unsch, Deutschland zu demüthigen, unter Aufsicht und W achtbefehl Schwarzer zu beugen, hat die Herren Clemenceau, Foch, Millerand zu Ver*

wendung farbiger Truppen gedrängt, sondern die N o th ihres Landes. Hätte das an kräftigen Männern arm gewordene Frankreich aus Ackerbau und Industrie, die nach „H änden“

langen, noch mindestens fünfzigtausend Mann herausgezogen und in die Rheinlande gelegt, dann wäre, nicht ohne Grund, der Regirung vorgeworfen worden, sie erleichtere dem Nach*

bar, der zwar besiegt, dessen industrieller und technischer Körper, Zechen, Hütten, Fabriken, Maschinen aller Art, aber unversehrt sei, durch Schwächung des eigenen Gewerbes den W ettbewerb. Einzelne Truppentheile haben auch deutlich

(4)

Die Zukunft

gezeigt, daß sie dem Befehl, auf deutscher Erde das Schwert des Zwingherrn zu sein, mit offener Meuterei antworten wür­

den. D ie Pflicht, ein weißes Besatzungheer zu stellen, hätte Frankreich also gefährdet, über das noch Erträgliche hinaus geschwächt. N u r deshalb wurdenDunkelhäutige vorgeschickt.

Marokkaner und Senegalesen, deren Mannszucht und Halt­

ung im Kriege gut bewährt war. Schon die Erinnerung an den langwierigen, gestern noch hörbaren Streit über die ethno­

logische A uffassung der O thellorolle warnt vor Verwechse­

lung der Mauren und anderer Stämme aus Afrikas N ord- und N ordw est mit Negern. D en zu Aufschürung deutschen Zornes gegen „Franzosenfrechheit“ in W itz- und Hetzblättern jetzt gezeigten Niggertypen ähneln Frankreichs Kolonialtrup­

pen durchaus nicht. W er Shakespeares Venezianerfeldherrn als einen N eger spielt, drückt das Drama (heroisch großer, majestätisch fesselloser, deshalb in die engen Schranken luft­

los patrizischer Ordnung nicht einfügsamer Natur) in die Dar­

stellung perverser Mädchenbrunst für ein aus schwarzem Fell heulendes, pfauchendes, hengstisch wieherndes Ungeheuer herab. Pervers nennen wir heute noch solche Brunst; sahen sie aber in ganzen Geschwadern vor unserem Auge dampfen, wenn irgendein Hagenbeck irgendwo Fremdvolk zur Schau stellte. Schwarzen Fleischwülsten und gelben Knirpsen liefen überall W eiber in Schwarm nach, überschütteten alles nicht W eißhäutige mit Köderbriefen, Blumen, Geschenken, schie­

nen von dem Ruch der Ausdünstung nicht angewidert, son­

dern zu hitziger Gier aufgeprickelt und waren von Lager­

zäunen dieser Gasthorden schwerer zu lösen als der fest ein­

gefrorene Kahn aus der Eiswand. H older noch als diesen für eine Messe zusammengetriebenen, nicht an den Erdwest akklimatisirten, schlecht genährten, oft kranken Leuten, die durchaus nicht als Zierde der Mannheit glänzten, mußte das Glück des Sinnebezwingers den dunklen Kriegern sein, die fast immer kräftige,nicht selten sogar edel gebaute Leiber in kleid­

samer Tracht dem Blick vorüber führten. Fortuna war ihnen auch, überall,auf diesem Tum m elfeld gnädig. Andeutung der französischenPresse hat verrathen, daß selbst„Damen der guten G esellschaft“ in nicht raren Fällen sich zu „poilus" aus Afrika

(5)

Wehmutterhäublein 2 9 5

herabließen, daß auf diesem dunklen Grund Ehebruchpro*

zesse unheimlich blinkten und manche Gemeinde um Er*

lösung von der schwarzen und braunen Paradepracht flehte.

W o der „widernatürliche“ (D as heißt: das männische Wer*

ben der Eingesessenen erschwerende) Geschlechtsverkehr ans Licht kam oder, wie unsere Heuchelsprache sagt, „nicht ohne Folgen blieb“, da behauptete, in natürlichem (hierher paßt das W ort) Drang nach schützender Ausflucht, die Ertappte stets, ihr sei G ewalt angethan, sie sei zu D uldung des Bei*

schlafes oder ihm ähnlicher H andlung gezwungen worden.

D aß solche D u ldu ng nicht ganz leicht zu erzwingen, der

„Mißbrauch zu außerehelichen Beischlaf“ nicht so bequem, w ie W eltfrem dheit träumt, bis an sein Ziel durchzuführen ist, haben von Pierre de Changy, der im sechzehnten Jahr*

hundert das in seiner Art bewundernswerthe W eik des Herrn Jehan Loys Vives, „Livre de l’institution de la femme ehre*

tienne, tant en son enfance que mariage et viduite, aussi de 1’office du mari“, bis auf den jüngeren Dumas, den Vor*

redner moderner Dramatik, viele Sexualforscher und Mo*

ralisten erwiesen. Im Allgem einen ist das Gestöhn der Dul*

derinnen mit der selben Skepsis aufzunehmen wie das Geseufz von Ministern, die „das patriotische Opfer bringen, im Am t zu bleiben“. O b sie nicht, Beide, dem Zwang von außen schließlich gern wichen, kann kein Gerichtshof „thatsächlich feststellen“. W o Rudel junger Soldaten in W affenruhe, bei reichlicher Nahrung hausen, ist Erotenentgleisung alltäglich;

sinds Kerle mit Afrikanerblut in den Adern, so häufen die Fälle sich w ohl noch höher. D och diese stattlichen, gut be*

soldeten Burschen, deren Franc selbst heute noch drei Mark kauft, brauchen nicht Gewalt anzuwenden, um ihrem Manns*

trieb sättigende W eide zu sichern; sie haben eher zu viel als zu wenig an W eibsen und die Havasmeldung, den ab*

ziehenden Senegalesen habe die vom Scheideweh feuchte Zärtlichkeit deutscher Frauen Rock und M ütze mit Blumen geschmückt, klang Dem nicht unwahrscheinlich, der den langen W eibertroß hinter den aus dem Lunapark abmarschirenden Gelbbraunen, schofel dürftiger M annschaft, sah und den Kinorun nach dem nackten Maharadjahrumpf noch nicht

26*

(6)

vergessen hat. D ie Physiologie und Psychologie späht, von erstürmter Zinne, noch in unerforschtes Gelände des Weib*

thumes und kann nur verzeichnen, daß von allzu vergeistigten und ermüdeten Männchen, von Ausschuß und „Bruch“ un»

seres Kulturkreises aus manchem darbenden Schoß den derber Sinnlichkeit nicht entwöhnten Söhnen heißerer Zone ein Sehnen zuflattert. Straff gespanntem Nationalgefühl, das in jedem Mann des Besatzungheeres die Fratze des Erbfeindes wittert, muß die Paarung Gräuel sein, die ein von Geschlechts*

drang beherrschtes W esen als natürlich empfindet. Der Blas*

balg sozialen Zornes treibt die Flamme noch höher. W ie der Prinz, der dem Adjutanten verziehen hätte, über den strammen Gefreiten, von I K H Gefreiten aber nicht hinweg kann, so ärgert den Krämer der schwarze Gemeine mehr als der Fabrikbesitzerssohn, dessen „verdeur male“ ihm die ge*

rade in N othzeit dem Geschäftsmann unentbehrliche Nacht»

ruhe schirmt. Hetze schadet nur. D ie Bastardirung der Brut ist nicht das schlimmste der U ebel, die langwierige Fremd*

besatzung bringt. D ie kann enden, wenn Deutschland sich zu ehrlicher Abrüstung entschließt. U nd bis dieser Entschluß, morgen aus freiem W illen oder nach banger W eile unter Zwang, gefaßt ist, sollten die hitzigen und die aufgeheizten Scheiter bedenken, was, auch im Bezirk angemaßten Ge*

schlechtseigenthumes, Frankreich in den Jahren der Fremd*

besatzung gelitten hat. Am Tag vernünftiger Schlußabrech*

nung wird mehr, als Mancher ahnt, zu „kompensiren“ sein.

Das „Bulletin de l’Association internationale des che*

mins de fer“ veröffentlicht, erst jetzt, den folgenden Bericht.

„Der neue Präsident der Gesellschaft französischer Civil*

ingenieure, Herr Eduard Grüner, hat in der ersten Sitzung nach dem Antritt seines Amtes über die Zerstörung und W iederherstellung der Kohlenbecken in den Departements des N ordens und des Pas*de*Calais gesprochen und, unter Berufung auf die von deutschen Ingenieuren selbst gelie*

ferten Urkunden, gezeigt, daß die Deutschen ihr Zerstö*

rungwerk gründlich vorbedacht und alle dazu tauglichen M ittel mit vollkommener Technik angewandt haben. Im Herbst 1915 hatte ihre W issenschaft die H öhe des Haupt*

(7)

Wehmutterhäublein 2 9 7

Wassergehaltes in jeder Grubenzimmerung errechnet und sie begannen nun, zuerst in den Förderstätten von Courrieres und Lievin, die Sprengungen. D ie technischen Leiter dieser Vei brechen haben uns selbst verrathen, daß sie in den Schacht einen kleinen Balken niederließen, an dessen einem Ende eine Sprengstoffmenge befestigt war; achtzig bis zwei*

hundert Kilo: je nach der Schätzung des Kraftaufwandes, der an jeder Stelle nöthig sein werde, um in Gerüst und Beton der Grube eine räumlich ausreichende Bresche zu reißen. D ie unterirdischen Gänge und Lager wurden mit Wasser gefüllt und um die Schachtsäulen alle erlangbaren Stoffe gehäuft, Gittertheile, Kabel, Flechtwerk, Menschenleichen, Thier*

kadaver, um das W asser zu verschmutzen und die Ausschöpf*

ung zu erschweren. In all dieses Gehäufe versenkten sie Gra*

naten und Kisten mit Dynam it; daraus, hofften sie, werde sich im Lauf der Rettungarbeiten die M öglichkeit von Ex*

plosionen ergeben. Danach kamen die Schachte der Minen*

gesellschaft von Lens an die Reihe. Von mehr als zwanzig Schachten blieb nicht einer verschont; erst dadurch wird be*

greif lieh, daß ein Gebiet, aus dem alljährlich über vier Mil*

lionen Tonnen Kohle gefördert wurden, völlig, bis an den Rand der Erdoberfläche, überschwemmt werden konnte. Me*

thodisch wurde auch über Tag Alles durch Dynamit zerstört, jeder Raum, jede Maschine sammt den Cylindern, Schieber*

auszügen, Kurbelknöpfen; jederM otorbalken wurde amWeU lenlager abgeschnitten und jedes Rahmengerüst in Stücke zer*

schlagen. Einen Kessel unangetastet zu lassen, hätte als Fehler gegolten; Dam pfkessel, W alzenkörper, G ew ölbe: Alles zer*

stäubte im Gekrach der Granaten und Dynamitmengen. Von den zwölftausend Arbeiterhäusern in Lens, von den Tau9en*

den kleiner Häuser in den benachbarten Dörfern und Flecken ist nicht ein Stein auf dem anderen geblieben. Der Oktober 1918 brachte den großen, unwiderstehlichen Vorstoß unserer Heere. A lle Schachte der Bergwerkgesellschaften desN ordens, von der Escarpelle, an der Pforte von D ou ai,bis in die Zechen von A nzin, an der belgischen Grenze, wurden damals zer*

stört. In Gegenden, w o nie eine Kanone gedonnert, von denen die Kampftruppen sich dreißig bis vierzig Kilometer fernge*

(8)

D ie Zukunft

halten hatten, war am zwölften Oktober keine Maschine, keine W alze, kein Ventilator unversehrt. Vollkommene Zerstörung.

Ein paar Ziffern sollen den Um fang des Vernichtungwerkes beleuchten. A u f Jahre hinaus sind 220 Gruben unnutzbar;

in den Minen steht eine Wassermenge von 60 bis 80 Kubik*

metern; und ums D oppelte oder Dreifache mehr wäre aus*

zupumpen, ehe auch nur die Breschen in der Zimmerung er*

reichbar werden. EineFördermenge von 20M illionenT onnen, die in jedem Jahr um mehr als eine M illion wuchs und 1920 mindestens 26 M illionen ergeben hätte, ist vernichtet und vor 1930 an W iederherstellung nicht zu denken. So sieht die Bilanz eines Zerstörungwerkes aus, für das der Krieg, der Waffenkampf selbst, kaum verantwortlich zu machen ist.“

Solche Anklagen und Schuldbeweise m üssen, endlich, in Deutschland bekannt werden. M ißgriff (Verwendung schwar*

zer Truppen zu Okkupation deutschen Landes) und Ueber*

griff (in Oberschlesien) der Franzosen mit schrillem Zorn*

ruf zu vergelten, macht bösen Kindern Freude; nützt aber keinem Menschen, keiner M enschheit und schadet der Sache des deutschen Volkes. Ohne die Fähigkeit, in die W elt an*

deren W illens, anderer Vorstellung, für ein W eilchen nur, doch immer wieder sich zu versetzen, ist friedlich wirksame Politik unerreichbar. Frankreichs Ziel ist die Sicherung des mit unsäglich schmerzenden, nie zu erneuenden Opfern be­

zahlten Kriegsertrages. Briten und Italern, die von D eutsch­

land mindestens für ein Menschen alt er nichts mehr zu fürchten haben, wird dieGeberde versöhnlicher Großmuth leicht. Frank*

reich hat in vier Kriegsjahren die N o th und das W eh durch*

litten, die der Friedensvertrag uns, noch wenn er unge wandelt bleibt, auf Jahrzehnte vertheilt; und es muß vor der Stunde beben, die das an Kopfzahl und Körperkraft ihm überlegene Nachbarvolk noch einmal wie Donnerhall hereindröhnen hört. Entschädigung von einem nennenswerthen Theil der französischen Kriegskosten ist nicht zu erlangen. Für den A ufbau des zerstörten G ebietes hat Deutschland in achtzehn M onaten noch keine Kelle bewegt, keinen Plan entworfen.

W er hätte geglaubt, daß Frankreich nach einem Sieg, dessen G röße es selbst nicht zu träumen wagte, von Militaristen*

(9)

Wehmutterhäublein 2G9

dünkel so frei, sein Feldherr ins Am t des berathenden Tech*

nikers geschränkt bleiben würde? Schon erkennt es, daß nicht ein lässiges oder signoriales Versprechen abgekühlter Bundesgenossen, daß nur Deutschlands ehrliche Freundschaft ihm das Errungene zu sichern vermag. U nd es würde froh auf jede Begünstigung deutschen Reichszerfalles verzichten, wenn es einstweilen nur redlichen W illens zu Anerkennung des Gewordenen, zu Leistung des im Vertragsrahmen Mög*

liehen gew iß sein dürfte. Ihm diese G ew ißheit zu schaffen, ist eine gewichtigere und deutscher Volkheit würdigere A u f­

gabe als die Sucht, immer neue Schimpfchöre und Protest*

noten in die W elt zu schicken, die solchen Geräuschen längst ihr von Kriegslärm stumpfes Ohr nicht mehr leiht.

Ich kann nicht auf jeden Hasen schießen, der über den W eg läuft. Sie möchten von „Mißbrauch deutscher Steuer*

gelder“ was hören. D em W unsch winkt Erfüllung. Sitzt in den Aemtern einmal neue Mannschaft (die den Mißbrauch von gestern verflucht, weil er den von morgen erschwert), dann hagelts „Enthüllungen“, neben denen die helffericischen noch winziger scheinen als schon jetzt dem Auge Kundiger.

Das letzte Skandälchen ansehnlichen Umfanges *var das aus den Beständen des grünen Militärtuches heraufstinkende. Sit erinnern sich wohl,, daß W ilhelm s Deutschland ein Riesen*

heer hatte und daß für jeden Mann dieses Heeres in den Mon*

turkammern je fünf Anzüge, nebst Stiefeln, Leder* und Unter*

zeug,lagen. Am ersten A u gustl914 war die ungeheure Schaar, zwischen neun und elf M illionen Mann, plötzlich in neuen, erdfarbigen Stoff gekleidet. W as in den Kammern blieb, mußte auf lange Jahre hin dem Bedarf der Schutzwehreri genügen, die nach der Niederlage aufgestellt wurden. W o ists? W o sind die blauen Röcke und H osen, die Stiefel, G urte, H elm e, Mützen, Attilas, Ulankas, Kürassierkoller, Dragonerkittel, all die Gebirge aus T uch, Leder, Metall, Blau, Roth, W eiß , Schwarz, G rün, G elb , Silber, G old, M essing, Kupfer, Stahl? N ur H elios vermags zu sagen, der alles Irdische bescheint. W enn nicht auch er etwa unter die Schieber gegangen ist. Sacht blinkt jetzt ja hier ein hellblauer,

(10)

dort ein grellrother Rock auf, erblickst D u, Bürger, der an das Schauspiel gewöhnt werden so ll, U lanen, rathenower und potsdamer Husaren; und ich sehe, wahrlich, schon den Tag, da ein Offiziergewimmel in alter Pracht, mit sämmtlichen Orden des Krieges, der Etapen, Kommandanturen und Heim*

heldenklüngel, aufersteht. Der Nüchterne selbst aber durfte ge*

wiß sein, daß der hohe Stapel alter M onturen, zu denen doch gewaltige M engen „Erster Garnitur“ gehören und die man reinigen, färben, umarbeiten konnte, für die militätische Sicherheitwehr, den Kern des Schutzheeres, ausreichen werde.

W eil sie Krieg weder führen soll noch führen kann, braucht ihres Kleides Farbe sich nicht in die des Geländes einzu*

stimmen; und daß man nach dem Bankerot sich in kleinere Arbeitleistung und größere Geldverschwendung entschließen müsse, galt bisher nicht als ein unerschütterliches, von keiner Lauge der Relativität zu zerbeizendes Urgesetz. Unsere lob*

liehe Regirung sah die D inge anders. Das preußische Mi*

nisterium des Inneren behauptet, trotz langwierigem Mühen sei ihm nicht gelungen, für seine Sicherheitwehren anstän*

dige Kleidung zu erhalten. Warum nicht die alten Kammer*

bestände verwendet wurden und was aus ihnen geworden ist, erfuhreji wir nicht. A ls nach der amtlichen Darstellung die Soldaten der Sicherheitwehr „nur noch in Lumpen gin«

gen“ (hat Einer einen dieser Zerlumpten gesehen?), wurde bei der englischen Firma Clelland Tuch bestellt. Das hatte die britische Khakifarbe und wurde in Deutschland (mit großen Kosten und beträchtlichem Stoffverlust durch Einlauf, versteht sich) in mattes M oosgrün umgefärbt. Preis pro Meter, mit Fracht* und Versicherungsgebühr, 294 Mark. Gesammt*

kosten für 700 000 Meter: 206 M illionen Mark. N ur für den Kleidstoff. N ur für die Sicherheitwehr; deren Mann»

schaft heute in Stiefeln, mit Lederzeug, Strümpfen und Zubehör stolzirt, wie kein Senatspräsident, kein Gelehrter sie einem von seiner Arbeit Genährten anschaffen könnte.

Massenbestand wird nicht genützt oder ist irgendwohin ver*

schoben worden. Niemand fragt danach. D em deutschen Textilgewerbe geht es längst schon schlecht; es hat Arbeiter entlassen und Fabriken geschlossen. Aber der große Auf*

(11)

Wehmutterhäubiein 301

trag wird von Staatsbehörden nach England vergeben. Deut- sehen Fabrikanten, die für graues Tuch einen Meterpreis von 170 Mark fordern, wird gesagt, diese Forderung sei um mindestens 20 Mark zu hoch. Der englische Fabrikant er*

hält für Khakituch, das erst gefärbt werden muß und das ihm zu Haus wohl lange auf Lager bliebe, 275 Mark. D ie Vergebung an deutsche Firmen hätte fast 90 M illionen er*

spart und der Industrie, also dem arbeitenden Volke, ge*

nützt. D as londoner Haus soll 25 M illionen als Reingewinn gebucht haben. Hat auch in Deutschland irgendwer ver*

dient? In der Vossischen Zeitung stand, in der Verhandlung mit deutschen Tuchlieferanten sei die Einrechnung einer Pro*

vision von 10 Prozent (die üblicbe beträgt allerhöchstens 2) in den Preis gefordert und die Forderung auf die Angabe begründet worden, „daß für die Vertheilung der Provision nicht nur die Vermittler in Betracht kämen.“ W er noch?

D ie W eitsicht unserer Reichs wirthschaftführer wird eben wie*

der durch die Thatsache beleuchtet, daß sie von England schleunige Nährmittellieferung erflehen, ohne die Deutsch»

land sich nicht bis über die Ernte hinaus halten könne. D ie Bettelreise einer deutschen M ission sollte verschwiegen wer­

den, ist aber durch den in den „Times“ veröffentlichten Be*

rieht an den Tag gekommen. N eue Schwächung der in Spa zu beziehenden Stellung. Dabei erzählt jeder in Geschäfts­

praxis Erfahrene, überall sei in Deutschland Nährstoff, so­

gar Zucker, in Fülle versteckt. Nach „dem Tag“ des N atio- nalistenputsches strömt das weislich Verborgene ans Licht und für ein paar W ochen wird der deutsche Städter sich in das Land zurückversetzt wähnen, wo Milch und H onig fließt und die Erinnerung an 100 Gramm Gefrierfleisch pro K opf und W oche wüster Höllentraum dünkt. So leben wir; nicht nur U n ­ ter den Linden der Genossenschaft. In ändern Amtsbereichen gehts nicht weniger lustig zu. Kriegs* und Wehrministerium, die ganze Häuserblocks belegt haben, suchen immer noch neue Bureauräume, manchmal für „Nachrichtenstellen“ und Aehn*

liches, dessen N othw endigkeit und Zweck weder der Ver*

stand des Verständigen noch die Einfalt des Kindsgemüthes begreift. W as eia Reichsminister jetzt einsäckelt, kann ich

(12)

Ihnen nicht genau sagen; da in Haupstädten des großber*

liner Verbandes Zweite Bürgermeister, mit Theuerungzulage, bis auf 75 000 Mark kommen (um die alleroberste Kommu*

nalstelle, N achfolge Wermuths, wirbt drum, uns zu Heil ohne Aussicht, Straußens Liebling Hirsch, Parlamentssteno-»

graph und Ministerpräsident a .D . und wohlerhaltenes Pracht««

exemplar aus seliger Esplanadezeit), kann der SqM höchster Excellenz nicht schmal sein. D a haben Sie ein Bröckchen aus dem Topf mit der Inschrift „Vergeudung deutschen Steuer­

geld es“. A u f einem anderen steht: „Vergeudung deutschen Ansehenskredites“. Auch daraus ein Kosthappen. Denken Sie noch des Entsetzens, das durch die M enschheit zittertet als die deutsche Militärbehörde in Belgien die im edelsten Sinn barmherzige Schwester M iß Cavell zu T od verurtheilt und erschossen hatte? D er pariser Matin*Beherrscher und Northcliffe*SoziusHerrBunauA/arilla hat diesem Opfer blind wüthender Thorheit ein Denkmal gesetzt. Der M eldung, das Denkmal sei enthüllt worden, hängte W T B , das Sprach«

rohr unserer obersten Reichsämter, den Satz an: „M iß Cavell ist während des Krieges von dem deutschen Kriegsgericht wegen ausgedehnter Spionage im Rück en des deutschen Heeres zum Tode verurtheilt worden.“ D ie Angabe ist unwahr und

•erleichtert Deutschlands Feinden das böse Spiel. „D ie Ab»

Schlachtung des Kapitäns Fryatt unter Vorsitz des Demo*

kratenführers Schücking als gerechten Urtheils Vollstreckung bestätigt und M iß Cavell von reuloser Verleumdung aus Reichsämtern roch in der Gruft besudelt. W er als der Boche bringts fertig? So sieht der G eist des neuen Deutschlands aus, dem uns der rothe Popanz befreunden m öchte!“

In m e m o r i a m

„V or einem Ja h r w aren Sie bei m ir in W ronke, haben mir d en schönen W eih n ach tb au m beschert. H euer habe ich m ir

•einen besorgen lassen, aber m an b rach te m ir einen ganz sc h ä ­ bigen, m it fehlenden A esten; kein Vergleich m it dem v o rjäh ri­

g en . Ich weiß nicht, wie ich d a ra u f die Lichtlein anbringe, die ich erstan d en habe. Es ist mein d rittes W eih n ach ten im K ittchen ; aber nehm en Sie es ja nicht tragisch. Ich bin so ru h ig und heiter wie im m er. G estern lag ich lange wach (ich

(13)

Wehmutterhäublein 3 0 3

k an n jetzt nie vor ein U h r einschlafen, m uß aber schon um Z ehn ins B ett); d a n n träum e ich V erschiedenes im D unkeln.

G e ste rn d ac h te ich also : W ie m erkw ürdig es ist, d aß ich s tä n ­ d ig in einem freudigen R ausch lebe, o h n e jeden besonderen O ru n d . So liege ich, zum Beispiel, hier in d er d u n k len Zelle .auf einer stein h arten M atratze, um mich im H ause h e rrsch t d ie übliche K irchhofsstille, m an kom m t sich vor wie im G ra b e ;

•vom Fenster her zeichnet sich auf der D ecke d er Reflex d e r L aterne, die vor dem G efän g n is die ganze N ac h t brennt. Von Z eit zu Zeit h ö rt m an n u r ganz d u m p f d a s ferne R attern eines vorbeigehenden E isenbahnzuges o d er ganz in d e r N äh e unter d e n F enstern d as R äuspern der Schildw ache, die in ihren

•schweren Stiefeln ein p a a r Schritte langsam m acht, um die steifen Beine zu bew egen. D er Sand knirscht so hoffnunglos u n te r diesen Schritten, daß die ganze O ede lind A usw eglosig­

keit des D aseins d a ra u s klingt in die feuchte, dunkle N acht.

D a liege ich still allein, gew ickelt in diese vielfachen schw arzen T ü c h e r d e r Finsterniß, Langeweile, U nfreiheit des W in te rs: und d ab ei klopft mein Herz von einer unbegreiflichen, unbekannten in n eren F reude, wie w enn ich im strah len d en S onnenschein über eine b lü h en d e W iese gehen w ürde. U n d ich lächele im D un k eln dem Leben, wie w enn ich irgendein zau b erh aftes G e- heim niß wüßte, das alles Böse und T rau rig e Lügen stra ft u n d in lauter H elligkeit und G lück w andelt. U n d dabei suche ich selbst nach einem G ru n d zu dieser Freude, finde nichts u n d m uß w ieder lächeln über mich selbst. Ich glaube, d a s G eh eim n iß ist nichts A nderes als d as Leben selb st; die tiefe, nächtliche Finsterniß ist so sch ö n und weich wie Sam m et, wenn m an n u r richtig schaut. U nd in dem K nirschen d es feuchten S an d e s u n te r den langsam en, schw eren Schritten der Schild­

w ache singt auch ein kleines, schönes Lied vom Leben, w enn m an n u r richtig zu hören .weiß. . . . Sie haben im Steglitzer P a rk einen schönen S trauß aus schw arzen un d rosavioletten B eeren gepflückt. F ür die schw arzen Beeren kom m en in Be­

fra c h t entw eder H o llu n d er (seine B eeren hängen in schw eren, d ich ten T rau b en zw ischen großen gefiederten B lattw edeln, sicher kennen Sie diese Büsche) oder, wahrscheinlicher, Liguster;

schlanke, zierliche, aufrechte Rispen von Beeren un d schm ale, längliche g rü n e B lättchen. Die rosig-violetten, u n ter kleinen B lättchen versteckten Beeren können die d er Zw ergm ispel sein;

sie sind zw ar eigentlich roth, aber in dieser sp äten Jahreszeit, ein Bischen schon überreif und angefault, erscheinen sie oft

(14)

3 0 4

v io lett-rö th lich ; die B lättchen sehen der M yrthe ähnlich, klein, spitz am Ende, d u n k e lg rü n und lederig oben, unten rau h . Ach, S onitschka, ich habe hier einen scharfen Schm erz erlebt.

Auf dem Hof, wo ich spazire, kom m en oft W agen vom M ilitär, voll bepackt m it Säcken o d er alten S oldatenröcken un d H em ­ den, oft m it Blutflecken. Die w erden hier abgeladen, in d ie Zellen v e rh e ilt, geflickt, d a n n w ieder aufgeladen u n d a n s M ilitär abgeliefert. Neulich kam so ein W agen, bespannt, statt m it Pferden, mit Büffeln. Ich sah die T hiere zum ersten Mal in d e r N ähe. Sie sind kräftiger un d breiter g e b a u t als u n se re Rinder, m it flachen Köpfen und flach abgebogenen H ö rn ern , die Schädel also unseren Schafen ähnlicher, ganz schw arz, m it großen, sanften A ugen. Sie stam m en aus R um änien, sind K riegstrophäen. Die Soldaten, die den W agen fü h rten , e r­

zählen, d aß es seh r m ühsam war, diese wilden T hiere zu fa n ­ gen, un d noch schw erer, sie, die an die Freiheit g e w ö h n t w aren, zum L astdienst zu benutzen. Sie w urden fu rc h tb a r g e ­ prügelt, so daß für sie das W ort gilt: ,Vae victis'. An h u n d ert Stück d e r T hiere sollen in B reslau allein sein ; dazu bekommen, sie, die an die üppige rum änische W eide g e w ö h n t w aren, elendes .u n d karges F utter. Sie w erden schonunglos au sg en u tzt, um alle m öglichen L astw agen zu schleppen, un d gehen dabei rasch zu G ru n d e. V or einigen T agen kam also ein W agen m it Säcken h erein g efah ren ; die L ast w ar so hoch au fg eth ü rm t, d a ß die Büffe! n icht über die Schwelle bei d e r T h o re in fa h rt k o n n ­ ten. D er begleitende Soldat, ein b ru ta le r Kerl, fing an, so a u f die T hiere m it dem dicken E nde d es P eitschenstieles loszu­

schlagen, d a ß die A ufseherin ihn em p ö rt zur Rede stellte, o b e r d en n kein M itleid m it d en T hieren habe. ,M it uns M en­

schen h a t auch N iem an d M itleid', an tw o rtete e r m it bösem Lächeln und hieb noch kräftiger ein. Die T hiere zogen schließ­

lich an u n d kam en über den B erg, a b e r e in s blutete. So­

nitschka, die B üffelhaut ist sprichw örtlich a n Dicke u n d Z äh ig ­ keit: un d die w ard zerrissen. Die T hiere sta n d e n d an n beim A bladen gan z still u n d erschöpft, u n d eins, d as, w elches b lu ­ tete, sch au te d abei v o r sich' hin m it einem A u sd ru c k in d em schw arzen G esicht u n d den sanften, schw arzen A ugen, wie ein verw eintes Kind. Es w a r d ire k t d e r A u sd ru ck eines K indes, d a s h a rt b estraft w orden ist u n d n ic h t weiß, w ofür, w e sh a lb , n icht weiß, wie es d e r Q u al u n d d e r ro h e n G ew alt en tg e h e n soll. Ich stan d d av o r u n d d a s T h ie r blickte mich' a n ; mir) ran n en die T h rän en h eru n ter. M an kann um den liebsten B ru ­ d e r n ich t schm erzlicher zucken, als ich in m einer O h n m a c h t um

(15)

Wehmutterhäublein 3 0 5 d ie se s stille Leid zuckte. W ie weit, wie unerreich b ar, ver­

loren die freien, saftigen g rü n en W eiden R um äniens! W ie a n d e rs schien d o rt d ie. Sonne, blies d e r W ind, wie an d ers w aren die sch ö n en L aute d er Vögel o d e r d as m elodische Rufen d e r H irten! U nd hier, diese frem de, schaurige Stadt, d er d u m p fe* Stall, d a s Ekel erreg en d e m uffige H eu m it faulem 1 S tro h gem ischt, die frem den, fu rch tb aren M enschen und die Schläge, d a s Blut, d a s a u s d e r frischen W u n d e rin n t . . . O, mein arm er Büffel, m ein arm er, geliebter B ruder, w ir stehen hier Beide so o h n m ä c h tig und stu m p f u n d sind n u r eins in Schm erz, in O h n m ach t, in S ehnsucht! D erw eil tum m elten sich die G efangenen geschäftig um den W agen, luden die schw eren S äcke ab und schleppten sie ins H a u s; der Soldat a b e r steckte beide H ände in die H osentaschen, spazirte m it großen S chrit­

ten über den Hof, .lächelte und pfiff leise einen G assen h au er.

U n d d e r ganze herrliche Krieg zog an m ir vorbei . .

Wer schrieb diesen Brief, der von edler Einstimmung in das Leid aller Kreatur, von lyrischem Naturgefühl und heiterem Gleichmaß einer tapfer standhaften Seele zeugt?

Frau Rosa Luxemburg; die im Parteikampf höchst ungerecht, b is in rohe Grausamkeit heftig sein konnte und an der stets nur der messerscharfe Verstand und die junghegelisch blanke Dialektik gerühmt worden ist. Auch eine Gemordete. Auch eine Verleumdete. In der „Rothen Fahne“ fand ich den Brief.

W er kennt die M enschen, die neben ihm athmen?

A u s d er W o c h e n s t u b e

W elch SchauspielI A us heiterem A uge sahen es die Fremden, aus trüb brennendem die Deutschen, die das Schä*

men noch nicht, im Lügennebel, verlernten. Am sechsten Juni war (nur, weil General Lüttwitz die Sesselkleber auf*

geprügelt hatte) der erste Reichstag der Deutschen Republik gew ählt worden; und die Stimmzahlen kündeten einen Sieg der Reaktion, wie unterder Kuppel des Kaiserthumes Deutsch*

land so ungeheuren nie sah. Zermalmende Ueberraschung?

„D ie Bourgeoisie zittert vor dem Gespenst des Bolschewis*

m us und hofft, der W ind eines neuen Nationalism us werde A lles wegwirbeln, was ihr in den .Errungenschaften der Revolution* unbequem geworden ist und gefährlich scheint.

D ie im schönsten Einvernehmen mit dieser Bourgeoisie regir*

ende Sozialdemokratie, die, seit sie auf der Zinne der Macht

(16)

3 0 6 Die Zukunft

thront, alle ein Menschenalter lang gehißten Grundsätze ver*

leugnet und der deshalb die Arbeiter in Schaaren zu den ,Un*

abhängigen1 entliefen, hat den selben W unsch: Nationalism us soll sie (die auf ihre Internationale so stolz trumpfte) vor Kommunismus bewahren, soll die Lawine werden, ^lie den Anhang der alten, ehrlichen Marxisten verschüttet, und soll eine Volkserregung schaffen, die erlaubt, noch länger, noch recht lange mit den brutalen M itteln des Belagerungzustandes und der M aschinengewehre sich in einträglicher, der Eitel*

keit schmeichelnder M achtstellung zu halten. N ur W enige scheinen zu ahnen, wie weit voran wir schon in der Gegen*

revolution sind. N icht einmal der Vorstoß in redliche De*

mokratie ist gelungen. Europäismus, das Kriegsziel der G eistigen, rauh verpönt. Schutzhaft und Standrecht, Orden und Paraden, Achselstücke und Stechschritt, Absperrung und M onocle: Alles ist wieder da: Alldeutschland in den alten, bewährten Händen. D ie erkünstelte Tobsucht, die den Ent*

wurf des Friedensvertrages umbrüllt, soll (manchem Brüller wird es schrecklich einst offenbar) das Schwert der Gegen*

revolution schärfen. D ie Demokratenpartei hat ihren neuen Decknamen schnell schon wieder entweiht und verlöre im W ahlkampf wahrscheinlich mindestens die Hälfte ihrer Sitze.

Ein neuer Reichstag sähe rechts die Konservativen, links die Unabhängigen sehr stark vermehrt und ein Ministerium Scheidemann, eine scheinsozialistische, scheindemokratische Regirung wäre dann nicht mehr möglich. D en kleinen Pro*

vinzjournalisten, Advokaten, Handwerkern, Gewerkschaft*

beamten, Parteisekretären, die, A lle vom selben Spießer*

typus, jetzt im Glanz höchster Staatswürden sich sonnen, ist die Vorstellung, wieder ins D unkel zurückkehren zu müssen»

natürlich ein Schrecken.“ Das stand am vierundzwanzig*

sten Mai 1919 in der „Zukunft“ ; vor dreizehn M onaten.

Gar so groß kann jetzt die Ueberraschung nicht gewesen sein. Kein Lüttwitz wäre zu Erzwingung der W ahl nöthig geworden, wenn die Mehrheit nicht die Gefahr des Aus*

ganges geahnt hätte. Dennoch: welch Schauspiel nunl W eil der Erfolg der Reaktion nicht ganz so breit ist und in dem Mandatezufall nicht zu so deutlichem Ausdrucke kommt, wie der Vordenker wünschen mußte, entsteht ein Gekrächz

(17)

Wehmutterhäublein 3 0 7

und Gequengel wie aus dem Chor von hunderttausend Narren. „Keine sichere M ehrheit.“ „Doch: wenn man die bayerischen Partikularchristen einrechnet, haben die drei Par«

teien, die bisher regirten, über zwanzig Sitze mehr als ihre Gegner.“ „W enn D aisy Räder hätte, war’ sie ein Omnibus»

W as nützen die Zwanzig und drüber, da weder das Centrum ist, was es vor Erzbergers Fall und der W ahlschlacht war, noch die Ebertiner, nach dem Verlust von fast sechzig Sitzen und neben achtzig Unabhängigen, die denTrimborn, Schiffer*

Siemens wohlgefällige Politik fortschleppen dürfen? D ie Koa*

lition ist tot. Unser Reichsmüller sagts selbst. W as nun?“

W as soll, was, um Gottes, M osis, Christi willen, kann nun werden? Ein Gegrunz, Gestammel, Gesabber, als habe das W eltall noch nie ein Parlament erblickt, dem am ersten Le*

benstag eine fest gegliederte, tragfähigeMehrheit fehlte. D a s war hundertmal; und hat manche Regirung zu Jahren gebracht»

Ist keine Mehrheit? D ie Bürgerlichen haben 56, die Sozialisten 44 von 100 Stimmen erhalten; 250 könnten ge*

gen (im schlimmsten Fall) 210 Abgeordnete in fürs Erste fester Reihe stehen. Der Reichspräsident müßte die Ver*

fassung kennen und nach ihrer Vorschrift handeln: zuerst den Kanzler, dann, auf dessen Vorschlag, die Minister er*

nennen. Er thuts nicht. Ermächtigt nur zu Kabinetsbildung»

Sein Müller, danach der Volksparteiführer, endlich der Cen*

trumsmann giebt die Vollmacht zurück. Natürlich: keine Fraktion ist dumm genug, sich in ein Bündniß zu ver*

pflichten, dessen Ziel und Programm im Dunkel bleibt.

D ie Deutsch*N ationalen, unter den ernsthaft in Betracht kommenden Fraktionen die zweitstärkste, werden gar nicht gefragt; doppelt ungehörig, weil sie öffentlich ihre Bereitschaft angekündet haben, unter Opferung aller Sonderwünsche zum N othbau einer Regirung mitzuwirken. Nach zwei Tagen ist Zweierlei offenbar: daß die Nationalisten nicht Lust haben, jetzt die Regirung abzulösen, deren Schandwirthschaft sie zu*

vor auf jeder Gasse bezeterten; und daß mit offiziellem Eintritt der Sozialisten in die Regirung nicht zu rechnen ist, weil den Un*

abhängigen die Zeit nicht reif scheint und den Ebertinern das Techtelmechtel mitBürgerlichen verleidet ward. Denen wieder,,

»m wirft die Demokratenpresse ein Knüppelchen zwischen die

(18)

308 Die Zukunft.

B eine; „nich t einen Schritt m it der V olkspartei“ : kreischt sie. K in d haft; vo n den 45 M andaten, die ihre F raktion keu*

chend erlangt hat, sind 9 aus besetztem G ebiet, also ererbt, n ich t eiw orben, u n d 6 davon am T ag des auch durch dieses G e b ie t heulenden W ahlkam pfes gefährlich b e d ro h t; da sie, gerad e sie von echten, nicht entfärbten Sozialisten niem als in R eg irerb ü n d n iß zugelassen w ü rd e ,m u ß sie auf Regirungmög*

lich k eit verzichten, w enn G em einschaft m it der V olkspartei sie ekelt. W a s aber küm m ert die Presse den R eichspräsidenten?

Seine Pflicht ist, einen Reichskanzler zu ernennen. Er thuts nicht. V ertrö d elt neun kostbare Tage. Am zehnten w ird er von d e n Petersenilen öffentlich zu P flichterfüllungaufgerüttelt; u n d d ie der R üge angehängten verständigen Sätze lehren, d aß die D em okraten, tro tz dem schrillen G e tu t ihrer Presse, willig sin d , in jed e m it allem K om fort der N euzeit ausgestattete Laube zu gehen. Inzw ischen aber hat uns au f dem E rd ru n d schon das G eplärr ü b er die unfindbare M ehrheit u n d die Un*

m öglichkeit der K abinetsbildu n g ins G elächter ausgeliefert.

Q uacksalber, Ramsch verkäufer,Taschenspieler drängen schrei*

e n d u n d fuchtelnd auf den M a rk t vor. A uch in ihrem Schwatz w ird D reigliederung w ahrnehm bar. Erste Posaune: „ O h n e d ie A rb eiterpaiteien ist keine R egirung m öglich.“ D an n k ö n n te n die Sozialisten an jedem ihnen bequem en T ag den S tillstand der Reichsm aschine erzw ingen u n d „die Räthe*

re p u b lik au sru fen “ . D um m es Z eu g ; w er D em okratie u n d Parlam entarism us will, d arf sie nicht ins Belieben einer Partei, auch der stärksten nicht, schränken; m it einem G egner, der eine H älfte des Schachbrettes ihm sp e rrt, spielt kein Er*

w achsener. Fruchtloser Frevel wäre jed er Versuch, gegen d ie L ohnarbeiter zu regiren; w enn ihre V ertreter nich t mit*

ieg iren w ollen, m uß und kann es auch ohne sie gehen; m uß so lange, wie die V erfassung der D eu tschen R epublik in K raft ist. Z w eite P osaune: „ W ir brauchen eine wirthschaft*

liehe, entpolitisirte R egirung; also nicht Parlam entarier, son*

d ern Fachkundige als M inister.“ A us dem selben Donner*

blech tö n t schon lange der R uf nach dem Wirthschaftrath u n d der „K am m er d er A rb e it“ verw irrend ins Land. Ein R eichsw irthschaftrath, der m ehr als (höchstens) fünfzig Köpfe, d e r gar die ausgesungenen Lerchen, die schalen G reise ver#

(19)

W elim u tterh äu b lein 3 0 9

eint, ist unnützlich, kostet n u r G eld u n d hem m t den Ge*

schäftsgang. K am m er der A rb e it m u ß d er Reichstag sein:

so n st w ird er Schw atzbude. D e r Eitelkeit neue Jahrm ärkte eröffnen, noch ein paar H u n d ertA p p Jau slu stig er fetteD iäten , Freifah rkarte E rster Klasse u n d ein K lublokal m it kosten»

losem T e lep h o n u n d Schreibpapier gew ähren: mich d ü n k ts V erbrechen. W o der G ru n d satz herrscht, die M inister seien nich t im Parlam ent, weil da der Fachverstand fehlt, zu suchen, w ird Parlam entarism us U n sin n . Setzet Leute, die was g e le rn t, erle b t, geleistet hab en , auf E ure Parteiwahl*

listen o der erstrebet die E rlau b n iß zum Bau all der P iß b u d en , d ie D eu tsch lan d brau cht: d ann w ird aus Eurem Betrieb, end* 1

lieh, dem V olk w enigstens im Kleinen W o h th a t. D ie 460 Er*

kü rte n kosten das Reich im Ja h r ungefähr fünfzehn M illionen;

’yvozu der A ufw and , w enn sie zu dem G eschäft, fü r das sie e rw ä h lt sind, nicht tau g e n ? Reichsw irthschaft ist Politik, R eichspolitik auf lange hinaus m ehr als je W irthsch aft; und der A k tien d irek to r, der nie an die P arteifront kam , w ird nicht „en tp o litisirt“ , w eil m an ihm eine B inde m it der In*

schrift W irthschafter um den A rm k n ü pft. A ehnlichen Laut*«

w u lst schm etterte die dritte K inderdrom ete. „K abin etsbild un g w ird erst m öglich, w enn von rechts u n d links, von rechts oder links der R egirung w ohlw ollende N eu tralität zugesichert wor*

d e n ist.“ D e r R egirung, deren H a u p t, M annschaft, W ollens*

ziel N iem an d kennt. N eutralität, die nach der V erheißung, V erpflichtung des W a h lk an d id aten frecher W o rtb ru ch , arg*

listige T äu sch un g des W ählers wäre. D as G eplärr u n d die Pfuscherrezepte kam en aus H o hlkö p fen . Parlam entarische Re*

giru n g kann, wie h undertm al erwiesen w u rde, ohne in den W e h e n schon ihr sichere M ehrheit lebensfähig w erden. In unserem Fall w ar solche M ehrheit sogar zu erlangen. A m n eu nten Ju n i k o n n te das M inisterium auf festen Beinen stehen.

W en n der R eichspräsident einen K anzler ernannte, der f ü r die D u rc h fü h ru n g eines klaren, über abgegraste Gemein*

plätze h inaus w eisenden Program m es taugliche H elfer, dann im Reichstag oder, w enn der nicht sofort einzuberufen war, in einem Zeitungartikel, einer Interview o d er Tischrede Volks*

Zustim m ung w arb. Spräche n u r Einer vom höchsten Amts*

s itz einm al wie ein em pfindender, in b rü n stig der V olkssache

26

Cytaty

Powiązane dokumenty

U nd solche judenchristliche Visionen waren schon damals auf der Erde nicht neu; sie erhellten noch lange die düstere W elt der fromm Darbenden, der Ebionim,

(N u r von hier aus wird auch die nahe Lösung des großdeutschen Problemes möglich: der heerlosen,entwaffneten, als Angreifer nicht mehr zu fürchtenden Deutschen Republik wird

.D arin lag auch nicht, wie der Herr Angeklagte in seiner Brochure sagt, eine Bevorzugung- T hyssens; denn es war noch eine Reihe ganz gleicher oder doch

D as ga,nze Volk schreit seit achtzehn Monaten, nach ihrer Beseitigung; aber wir werden die G eister nicht wieder los, nach denen wir nicht gerufen haben.. Die

Es versteht sich auch von selbst, daß ein Einschreiten der deutschen Justiz gegen friedensvertrag widrige, aber dem deutschen Recht getreue H andlungen so lange zu

Dieses Glück ward uns schon vor Jahrhunderten gegeben; die Menschen haben es aber nicht verstanden und nicht angenommen Jetzt ist die Zeit gekommen, wo- wir gar nicht mehr

Ob es Mach gelungen ist, sein antimetaphysisches und sein streng empirisches Denken mit seiner biologischen Betrachtung- wseise ganz in Einklang zu bringen? Jch möchte es nicht

Siegt die TriplesEntente, dann theilt sie, mit oder ohne Italien, die Türkenländerz siegt der deutsch-türkische Bund, dann bleiben nicht nur die aus Kleinasien gejagten Griechen