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Deutsche Bauzeitung, Jg. 65, No.89-90

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Academic year: 2022

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DEUTSCHE BAUZEITUNG P *R " ^

H IT D EN B E IL A G E N

STADT UND SIEDLUNG

KONSTRUKTION UND AUSFUHRUNG eR l O ^ I WETTBEWERBE UND ENTWURFE 65-JAHB 1 3 0 1 BAUW IRTSCHAFT UND BAURECHT 4- N O V EM B E R

NACHRICHTENDIENST

H E R A U S G E B E R • P R O F E S S O R E R IC H B L U N C K S C H R IF T L E IT E R • R E G .-B A U M S T R , F R IT Z E IS E L E N

ALLE R E C H T E Y O R B E H A L T E N ♦ F U R N IC H T V E R L A N 6 T E B E IT R A G E K E IN E G E W A H R

B E R L I N S W 4 8

G E D A N K E N Z U R III. N O T V E R O R D N U N G

VON B R U N O S C H W A N , B U R G E R M E IS T E R A . D .

g e s c hAf t s f u h r e r D E S D E U T S C H E N V E R E IN S FU R W O H N U N G S R E F O R M

Die dritte Notverordnung der Reichsregierung hat bekanntlich den Gesamtertrag der Hauszins­

steuer zugunsten des Hausbesitzes um 20 v. H.

gekiirzt und dam it auch den bisher der Forderung der Bautatigkeit dienenden Teil dieser Steuer entsprechend verringert. Dariiber hinaus hat sie diesen zweckgebundenen Teil des Reinertrages im Interesse des allgemeinen Finanzbedarfs von Staat und Gemeinden stark beschnitten und schlieBlich bestimmt, daB der verbleibende Rest zur Forderung der landlichen und vorstadtischen Siedlung Verwendung zu finden habe, soweit er nicht zur Abdeckung von V orgriffen auf das Hauszinssteueraufkommen zu dienen hat oder zu zugesagten . Zinszuschiissen gebraucht wird. Das heiBt m it diirren W orten: m i t d e r F ó r d e - r u n g d e s W o h n u n g s b a u e s m i t ó f f e n t - l i c h e n M i t t e l n i s t e s v o r b e i .

Es ist selbstverstandlich daB das in den ver- flossenen Jahren der H o chkonjunktur stark auf- geblahte Baugewerbe durch diese plótzliche Wandlung der bisherigen Methoden der Wohn- baufórderung em pfindlich getroffen wird. Die notwendigerweise sich daraus ergebende gewaltige Vermehrung der Arbeitslosenziffer durch brotlos werdende Bauhandw erker und Arbeiter ist nur eine der katastrophalen Folgen dieses plótzlichen Systemwechsels. Der R u in zahlreicher Betriebe ais die nachste Folgę w ird schwer zu yermeiden sein, wenn nicht die nun in A n griff zu nehmende 1 a n d 1 i c h e und h a l b l a n d l i c h e S i e d ­ l u n g hier einen gewissen Ersatz bietet.

DaB dieser Ersatz nur einen Teil des Ausfalls wird wettmachen kónnen, ergibt sich schon aus der geringen Hohe der in Betracht kommenden Mittel von voraussichtlich knapp 200 M illionen gegeniiber den bisher dem W ohnungsbau zuge- flossenen Hauszinssteuerhypotheken im Betrage von 850 M illionen. Angesichts dieser Katastrophe diirfte vielleicht auch in einigen K ópfen, dereń Trager bisher nicht genug gegen die bose Haus­

zinssteuer angehen konnten, ein kleines Licht dar- iiber aufgegangen sein, w o f i i r s i e s i c h

e i g e n t l i c h e i n g e s e t z t h a b e n . Aber das kann jetzt dahingestellt bleiben. Es ist miiBig, sich nun, wo das K ind in den Brunnen gefallen ist, den K opf dariiber zu zerbrechen, wer es hineingestoBen hat.

Auch iiber die gerade uns Freunden der Woh- nungsreform am Herzen liegende Frage, ob denn in der Tat nun nichts mehr zur Yerbesserung der Wohnungsverhaltnisse namentlich der armeren Kreise zu geschehen brauche, kónnen wir an dieser Stelle hinweggehen. Es ist selbstverstand- lich, daB wir diese Frage verneinen, daB wir die . radikale Abwendung von der óffentlichen Fór- derung eines verstandigen Kleinwohnungsbaues nicht nur bedauern, sondern fiir unertraglich halten. Aber m it Lamentieren ist hier nichts getan. Es handelt sich vielmehr darum, wie eventuell die verfiigbaren M ittel gesteigert wer­

den kónnen und ob nicht doch ein auch nur be- scheidener Betrag locker gemacht werden kann, um die bescheidene, noch móglich gebliebene Forderung der Bautatigkeit zu verst'arken. Die Móglichkeit hierzu diirfte in der Tat gegeben sein.

Unter den Yorschlagen, die in den vergangenen Wochen und Monaten von den verschiedensten Seiten zur Reform der Hauszinssteuer gemacht wurden, sprachen sich mehrere dafiir aus,

daB m it den in die bisherigen Hauszins- steuervorschriften hineingearbeiteten Be- s tim m u n g e n iiber M ietserleichterungen fu r Erw erbslose u n d andere B edurftige endlich SchluB gem acht w erden m ogę.

Diese Verkoppelung von W o h l f a h r t s p f l e g e und S t e u e r l e i s t u n g bzw. -ertrag hat nicht nur die Ubersicht iiber den tatsachlichen Steuer- ertrag erschwert und ihn stark verringert, son­

dern sie hat die selbstverstandliche Notwendig- keit, dem wirklich Bediirftigen Entlastung zu verschaffen, so u n g e r e c h t w i e m ó g l i c h e r f ii 111.

Es ist kein Geheimnis, daB in zahlreichen Fallen neben dem erwerbslosen Yater andere in

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Arbeit stehende Fam ilienm itglieder der Familie zu einer durchaus ertraglichen Gesamteinnahme ver- holfen haben, bei der die manchmal bescheidene Miete unbedenklich hatte mitgetragen werden konnen. Hier wirkt die schematisch eintretende Entlastung fiir den erwerbslosen HaushaItsvorstand ais eine U n g e r e c h t i g k e i t gegeniiber den- jenigen Arbeitslosen, die auf ihre bescheidene Er- werbslosenunterstiitzung a l l e i n angewiesen sind.

Noch grotesker ist aber ein anderer Umstand, der mit dem bisherigen System automatiscli ver- bunden ist. Die Hauszinssteuer ist bekanntlich nach der Hóhe der Vorkriegsverschuldung des Hausbesitzers gestaffelt, in PreuBen von 15 bis 48 v. H. Im Falle eines Mietnachlasses wird daher einem Erwerbslosen, der das G liick hat, bei einem hoehverschuldeten H ausbesitzer zu wolinen, seine M iete fast n m die Hiilfte er- miil.ti(|l, wahrend ein anderer, dem es vielleicht noch viel schlechter geht, m it einer Erm iil.tiyung seiner .Miete u m 15 v. H. zufrieden sein m u lt.

Was liat — fragt man da — die V e r s c h u 1 - d u n g des H a u s b e s i t z e r s m i t d e r B e - d i i r f t i g k e i t s e i n e s M i e t e r s zu tun?

Eine besonders hedauerliche W irkung fiir den erwerbslosen Mieter erreicht die neue Notver- ordnung aber durch die dem Hausbesitzer ge- wahrte 20prozentige ErmaBigung der Hauszins­

steuer. Je niedriger die Hauszinssteuer ist, desto geringer kann natiirlich der MietnachlaB werden,

d. li. die S enkunjj der Lasten des Haus- besitzes bedeutet eine Mietsteicjerung fiii*

den Erw erbslosen.

Das hat die Reichsregierung wohl erkannt und hat die Lauder auf den Ausweg verwiesen, hier entstehende Harten durch die offentliche Wohl- fahrtspflege auszugleichen. Ware es, muB man da fragen, nicht das richtigste gewesen,

die yesam te h ie r geiibtc Fiirsorye iiber- liaupl von der H auszinssteuer abzutrcnncn und sie einzig und allein durch die Wohlfahrts- amter wahrnehmen zu lassen, die individuell und damit gerecht vorgehen konnen und daher wirk- 1 ich helfen, wo es nótig ist?

Das Bruttoeinkom m en an Hauszinssteuer kann man nur schatzen. Es wird von verschiedenen

Seiten auf zwei M illiarden angenommen. Das Nettoeinkommen in den vergangenen guten Jahren waren etwa 1600 M illionen. Das Nettoeinkommen des laufenden Jahres schatzt man auf 1200 M il­

lionen, also dort 400, hier 800 M illionen weniger.

Dieser Ausfall ist natiirlich nicht allein auf Miet- erinaBigungen fiir Erwerbslose zuriickzufiihren.

Hier sprechen noch verschiedene andere Griinde:

leerstehende W ohnungen, Abbruch der Hauser, Vermogensverfall der Eigentiim er u. a. mit, aber ein nennenswerter Teil geht auf das Konto der m it der Hauszinssteuer verkoppelten sozialen Fiir- sorge. W iirde m an hier eine Trennung eintreten lassen, so miiBte von dem dann automatisch stei- genden Steuerertrag ein angemessener Teil der W ohlfahrtspflege zu gerechter Verteilung zuge- fiihrt werden. Es ist aber sicher keine vergebliche H offnung, daB trotz der dann in vielen Fallen notwendig werdenden erhohten Mietbeihilfen in zahllosen anderen Fallen Senkungen eintreten muBten, die per saldo m it groBer Wahrscheinlich- keit eine Ersparnis bringen und dam it den fiir die Forderung der Bautatigkeit bestimmten Anteil am Hauszinssteueraufkommen erhohen diirfte.

Die ernste Lage, in der Bau- und Wohnungs- m arkt sich befinden, sollte ein hinreichender Grund sein, j e d e s M i t t e l z u e r g r e i f e n , das eine M ilderung der gegenwartigen Schwierig- keiten verheiBt, und sei es auch noch so gering, insbesondere, wenn m an dam it einer anderen dringenden Forderung gerecht werden kann, nam lich der nach erhohter Gerechtigkeit. —

A n m e r k u n g d e r S c h r i f t l e i t u n g . Der vorstehende Aufsatz von Biirgermeister a. D.

Bruno Schwan, der uns gleichzeitig auf unsere Umfrage zugegangen ist und dereń Antworten wir in der heutigen Beilage „Bauwirtscbaft und Baurecht“ auf S. 239 bis 243 veróffentlichen, be- faBt sich in bezug auf die Reform der Hauszins­

steuer m it der Frage: W a s b a t d i e V e r - s c h n l d u n g d e s H a u s b e s i t z e r s m i t d e r B e d i i r f t i g k e i t s e i n e s M i e t e r s z u t u n ? Da die Yerkoppelung von W o h l ­ f a h r t s p f l e g e und S t e u e r l e i s t u n g bis- her in der Offentlichkeit nicht geniigend beriick- sichtigt worden ist, bringen wir diese Ausfiih- rungen nicht gekiirzt, sondern in vollem W ortlaut zur Kenntnis unserer Leser. —

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KLINIK FUR GEMUTS- UND NERVENKRANKE

IN FRANKFURT A. M.

A R C H ITE K T: B A U D IR E K T O R P R O F E S S O R M A R T IN E L S A E S S E R , F R A N K F U R T A . M . • 13 A B B IL D U N G E N

H auptbau G a r te n fr o n t Foto Otto Emmel, Frankfurt a. M.

Das Problem der „H e il“ anstalt, d. h. des heitsarten, sondern nach therapeutischen Behand- Krankenhauses fiir Gemiits- und Nervenkranke lungsmethoden gliedert sich das Raumprogramm ist zweifellos eines der schwierigsten und er- in eine groBe Reihe von Unterabteilungen, die — fordert eine auBerordentlich prazise Zusammen- voneinander unabhangig — eine móglichst selb- arbeit von Arzt, Yerw altung und Architekt. Die standige Behandlung erfahren sollten. Selbst- Anschauungen iiber die richtige Losung haben verstandlich entstehen durch Trennung der G ę­

sich in den letzten 50 Jahren ganz erheblich ge- schlechter zwei Baugruppen m it 1. je einer Ab- wandelt. Aus der traditionellen „Bewahr“ anstalt teilung fiir Chronischkranke; 2. je einer Wach- war langst die „ H e il“ anstalt geworden, aber abteilung fiir ruhige K ranke; 3. je einer Wach- immer noch m it einem belastenden Beigeschmack. abteilung fiir halbunruhige Kranke; 4. je einer Aus der „H e il“ anstalt muBte nach den heutigen Wachabteilung fiir unruhige Kranke; 5. je einer Anschauungen die „ K lin ik fiir Gemiits- und Abteilung fiir Nervenkranke; 6. eine Kinder- Nervenkranke“ werden, ein Krankenhausbau, abteilung; 7. auBerdem fiir die ruhigen Kranken

dem das O dium des Gefangnishaften, des Un- und fiir Nervenkranke je eine Privatstation.

kontrollierbaren und darum U nheim lichen móg- Es ergab sich so eine natiirliche Gliederung der lichst genommen ist. Gebaudeanlage in zwei Baugruppen fiir Kranken-

Dementsprechend gestaltet sich schon das Bau- pflege und in eine Baugruppe fiir Forschungs- programm der neuen K lin ik : nicht nach Krank- zwecke. In dieser waren neben den Raumen dei-

^ a 3 a il ll ! » M i i ) i n n i r r n j i u j i i i g ¥ r m i n n

Hauptbau V o rd e rtro n t Foto H. Collischonn, Frankfurt a. M.

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9CHWESTCRN CHROŃ ISCME KRANKENABT

E rd g a s c h o B -G r u n d r iB F ra u e n b a u

1 :6 0 0

VERB)NDUNGSGANG

P ~n ~ <1.. i"! TT

1 Wohnung der Oberln 2 Schwesternzimmer 3 Bad

4 Schwesternkasino 5 Gartenausgang 6 Personalabort 7 Schmutzwasche 8 Abstellraum 9 Untersuchungs-

zimmer 10 Kleiderkammer

11 Besuchszlmmer 12 Aułnahmebad 13 Teekiiche

14 Tag- und Werkraum 15 Abort

16 BettenrSume 17 Behandlungsbad 18 Besuchszlmmer 19 Sonderbettenraum 20 Waschraum

E rd g a s c h o B -G r u n d r iB Hauptbau 1 Personalzimmer

2 Oberschwester 3 Personalgarderobe 4 Spulkiiche 5 Ausgabe 6 Kalte Kuchę 7 Fleischzubereiłung 8 Gemusezubereitung 9 Kochkiiche 10 Anlieferung 11 Abort

12 Persona! -Speiseraum 13 Kfichln

14 Bad

15 Versammlungsraum 16 Ev. Sakristei 17 Kath. Sakristei 18 Altar

19 Oberin

20 Weibl. Aufnahme 21 Gartenhot 22 Oberpfleger 23 MSnnl. Aufnahme 24 Halle

25 Apotheke 26 Windfang 27 Pfórtner 28 Wartezimmer 29 Anmeldung 30 Untersuchungs-

zlmmer 31 Elektrotheraple 32 Hydrotherapie 33 Hórsaal, 132 Platze 34 Luftraum

35 Garderobe fur HiSrer

K L IN IK FO R G E M U T S - U N D N E R V E N - K R A N K E IN F R A N K F U R T A . M .

A R C H . B A U D IR E K T O R P R O F . M . E L S A E S S E R , F R A N K F U R T A . M .

L a g e p la n 1 : 3 000

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l i i m n m v m v i u

^ m g i t n r r i n ^ r

S e ite n fr o n t o s tlic h e r K ra n k e n flU g e l

KLINIK FOR GEMUTS- UND NERVENKRANKE IN FRANKFURT A. M.

A R C H IT E K T B A U D IR E K T O R P R O F . M . E L S A E S S E R , F R A N K F U R T A . NI.

O a r te n h o f c h r o n is c h e A b te ilu n g Fotos Otto Emmel, Frankfurt a. M.

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W o h n h a u s d e s S r z t lic h e n D ir e k to r s

H a u p tp o r ta l

A R C H IT E K T B A U D IR E K T O R P R O F .

M .E L S A E S S E R F R A N K F U R T A M M A IN

Fotos H. Colll- schonn, Frankfurt am Maln

KLINIK FUR GEMUTS- U.

NERVEN- KRANKE IN FRANKFURT AM MAIN

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k l in ik FtiR

g e mOt s- u. NERVEN- KRANKE IN FRANKFURT AM MAIN

A R C H IT E K T B A U D IR E K T O R P R O FE S S O R M. E L S A E S S E R

E m p fa n g s h a lle

E in g a n g s h a lle . G a r te n h S fc h e n Foto H. Collischonn, Frankfurt a. M

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J-U.ll 111 II 111

V e r s a m m lu n g s r a u m ( K a p e lle ) Foto H. Collischonn

KLINIK F(łR GEMUTS- UND NERYENKRANKE IN FRANKFURT A. M.

A R C H IT E K T B A U D IR E K T O R P R O F . M A R T IN E L S A S S E R , F R A N K F U R T A . M .

Verwaltung und der arztlichen Leitung Raume fiir die P oliklin ik , Studienraume und Hórsaal fiir die Universitatsvorlesungen, Operations- und Róntgenanlage, Film aufnahm eraum e fiir Be- wegungsuntersuchungen und umfangreiche Labo- ratorien (fiir Makrotomie, M ikrotomie, Serologie, Psychologie, Phonographie, Bakteriologie und Chemie) unterzubringen.

Fiir den arztlichen D irektor ist in der nord- westlichen Ecke des Grundstiickes ein Einfamilien- haus ais Dienstwohnung vorgesehen.

In der architektonischen Behandlung ist bewuBt vermieden, die MaBnahmen der Isolierung und Bewahrung in die Erscheinung treten zu lassen.

Das Gelande ist nicht m it einer Mauer umgeben, sondern nur m it Hecken und einer doppelreihigen Allee gegen die AuBenwelt geschiitzt.

D ie Gebaude selber sind fast durchweg in ununterbrochene Fensterreihen aufgelóst, so daB samtliche Raume eine helle und freundliche Be- lichtung erhalten. Die Fenster sind nicht ver- gittert; in den Abteilungen, in denen Fluchtgefahr besteht, haben die Fenster eine eichene Sprossen- einteilung bekommen, die ein Ausbrechen oder Herausstiirzen yerhindert.

Die Baukosten betrugen:

1. R e in e B a u k o s t e n ... 2 288 0 0 0.— R M 2. M o b ilia r (s o w e it es n e u z u b c s c h a ffe n

w a r ) ... 261 40 0 .— 3. V e r w a lt u n g s k o s t e n ... 163 20 0 .— 4 . B a u z in s e n . . - ... 95 100.— ,,

5. G a r tn e r is c h e A n l a g e n ... 210 00 0 .— R M 6. E rs c h lie B u n g s k o s te n ... 70 000.— 7. B a u p l a t z ... 305 00 0 .— 8 . S t r a B e n k o s t e n ... 130 900.— G e s a m tb a u k o s te n ... 3 523 600.— R M (a ls o e in s c h lie B lic h B a u z in s e n u n d S tra B e n k o s te n )

A u f den K ubikm eter um bauten Raumes (nach den reinen Baukosten errechnet) ergeben sich fiir den H auptbau 49,70 M/cbm, fiir die Kranken- bauten 48,60 M/cbm, fiir das Direktorwohnhaus 39,95 M/cbm.

Die K lin ik umfaBt 250 Krankenbetten, 48 Per- sonalbetten, 8 Zim m er fiir Arzte.

Der Bauplatz betragt 47 325 qm, die iiberbaute Flachę 4865 qm; bei einer Gesamtbodenflachę (mit Treppen, Gangen, Toiletten und Nebenraumen, wie Heizung usw.) von 10 130 qm betragt die Gesamt- nutzflache (also ohne Treppen, Gange, Toiletten und Nebenraume, wie Heizung usw.) 7230 qm.

Der H auptbau hat einen um bauten

R aum v o n ...21 170 cbm, die Krankenbauten v o n ... 24 020 cbm, das Direktorwohnhaus von . . . 1 800 cbm, zusammen: 46 990 cbm.

D er Rohbau ist in Eisenbetonskelettbau kon- struiert. W andę und Decken sind zum Teil m it Schallisolierung versehen. Das Flachdach hat dreifache Papplage und ist jeweils nach einer Seite entwassert. Die Fassaden sind in Terranova- putz m it Grana putzpfeilern ausgefiihrt.

E 1 s a e 8 s e r.

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KATH. STADTPFARRKIRCHE HERZ-JESU IN PFORZHEIM

A R C H ITE K T O T T O L .N D E R , B D A , S T U T T G A R T . 6 A B B IL D U N G E N 1 ^ r P U K ^ n t l M

A n s ic h t v o m S e d a n s p la t z a u s

Diese aus einem engeren W ettbewerb hervor- gegangene in den Jahren 1928/29 erstellte Kirehe ist vor allem auch vom technischen Standpunkt aus interessant. Ihre G rundform , ein langliches Ellip- soid, ist n ich t etwa aus modischen Erwagungen, sondern aus der Enge des zur Yerfiigung stehenden Platzes entstanden. Die Aufienwande des Schiffes siad polygonal gebrochen, eine A nordnung die vom Architekten aus rein akustischen Riicksichten ge- wahlt wurde. D e n n in R au m e n m it glatten u n d wenig geghederten Umfassungswanden „rollen“

bekanntlich die Schallwellen, was fur die A kustik sehr nachteihg. U m dieses Rollen zu vermeiden, wurde eben den W an d e n diese Stem form gegeben, an dereń Ecken sich die Schallwellen stofien un d

Fotos O. Eisenschink, Stuttgart brechen. Gleichfalls aus akustischen Griinden hat Linder beim A ufbau einen Ausgleich zwischen klingendem un d schwingendem Materiał angestrebt:

U m dem starken K lingen der konstruktiven Eisen- betonstiitzen entgegen zu wirken, wurden die Aufienwande in schwingendem M ateriał, Bimsbeton m it vorgemauerten Bruchsteinen, ausgefiihrt. Fiir diese auBere Yerblendung wurde nicht der heimische Naturstein (Buntsandstein) verwendet, und zwar weil er nicht geniigend widerstandsfahig ist gegen die Einw irkung der Ausscheidungen von Salz und Schwefelsaure, die von den zahlreichen in Pforz- heim ansassigen Fabriken erzeugt werden. Es wurde yielmehr der yu łk anische Travertin gewahlt, der in Europa nur in R o m und in Miinster bei Cannstatt

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KATHOLISCHE

STADTPFARRKIRCHE HERZ-JESU IN PFORZHEIM

A R C H IT E K T O T T O L IN D E R , B D A

A n s ic h t d e r N o r d s e ite 1 : 5 0 0

S c h n itt N o r d -S U d 1 : 5 0 0

vorkom m t u n d der, je langer er dem Sauerstoff ausgesetzt ist, desto harter u n d widerstandsfahiger wird. Das an sich teure Travertin- material hat sich dadurch ver- billigt, daB Bruchsteine nach dem zufalbg vorhandenen Bruch, also eigentlich A bfallprodukt, genom- men wurde. Diese A rt Bruchstein- mauerung, m it Molosteinen, ver- leiht dem AuBeren der Kirche ein lebhaftes Aussehen. Die Fassung der Architekturteile m it glatt be- arbeiteten Steinen gibt denFlachen die gegensatzlich - notwendige Straffbeit u n d Akuratesse.

Ursprunghch war beabsicbtigt, die Sternform der AuBenwande bis a u f den Schiffboden herunter- zufiibren, was fiir die Kongruenz der inneren und auBeren Raum- gestaltung sowohl ais fiir die Konsecpienz des auBeren Archi- tekturbildes entscbieden von Yor- teil gewesen ware. Das Fassungs- vermogen des Kirchenraums be- tragt 1100 Sitzplatze un d 900 Steh- platze. Seine K onstruktion erfolgte in Eisenbeton - Skelettbauweise durch Rahm enbinder - Stiitzen m it zwei durcblaufenden horizon- talen Platten, die gleichzeitig ais Boden u n d Decke fiir die Seitengalerie dienen. Die Decke h at den gesamten Schub derdurch- laufenden Binder aufzunehmen.

Das Rabitzgewólbe iiber demScbiff un d Chorraum ist an den Eisen- betonrippen aufgehangt. — Die durch Ausfiihrung des Gewolbes in R ab itz erzielte Ersparnis erhellt aus nachstehenden Zahlen: Die 510 lfdm . Sternrippen kosteten R M 2500. — , wahrend sie z. B. in H olz ungefahr R M 15000.— ge- kostet hatten. — Die Rabitz- kuppel des Schiffes hat eine Spann- weite von 18/27 m , eine Hohe von 5 ]/2 m u n d ist durch ein in Bakula- gewebe ausgefiihrtes sternformiges Netzwerk gegbedert. Die archi- tektonische u n d maleriscbe Aus- stattung des gesamten Kirchen­

raums ist von bohem Stimmungs- wert. Auch in der Beheizung der Kirche ging der Architekt neue Wege: die groBen Raum e werden m ittels W a rm luft (durch Heiz- kanale unter den Sitzbanken), alle iibrigen Raum e mittels Warm- wasser, aber von e in e m Kessel aus beheizt. Die Baukosten der Kirche betrugen einschl.Pfarrhaus u n d Nebenraume nur R M 415000.

D r. Fuchs-Roll.

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FREIBAD HARDENBERG IN DORTMUND

A R C H IT E K T R E G .-B A U M S T R . A . D . D R .-IN G . D Ó L L , S T A D T . H O C H B A U - N E U B A U A M T , D O R T M U N D • 5 A B B IL D .

Das Freibad am Hardenberghafen in D ortm und wurde errichtet ais Ersatz fiir die von der Kanal- verwaltung verbotene Badestelle im Dortmund- Ems-Kanal an der E infahrt zum Hardenberghafen.

Die Anlage gliedert sich in drei Teile: 1. die Eingangsseite m it einem Sonnenbad, 2. die Bade- seite m it Sandbecken, Liegewiesen und Wasser- becken un d 3. die Zuschauertribiine. Diese drei Gruppen sind streng voneinander geschieden. Die Eingangsseite un d die Badeseite sind durch ein Fuliwaschbecken getrennt, das in der M itte des Waschhauses liegt und durch das jeder Badende zwanglaufig gefiihrt wird. Die Zuschauertribiine hat

einen besonderen Eingang un d ist vom Bade aus n ich t zuganglieh.

Die Badezellen sind in Form eines Hufeisens an- geordnet, das sich nach Norden offnet und m it den beiden Seitenfliigeln die Sandbecken umschliefit, die so einen erwiinschten Schutz gegen den vor- herrschenden Siidwestwind erhalten. In den Seiten- fliigeln sind die Sammelzellen untergebracht fiir Yereine u n d Schiiler. Das Mittelgebaude m it dem Waschhaus ist in 57 Durchgangzellen eingeteilt, die durch einen M ittelgang m it den Garderobenraumen verbunden sind. A n dem Ost- u n d Westende des Mittelganges sind noch je zwei Massenumkleide-

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Bassin u n d W ir t s c n a f t s g e b a u d e m it W a r m w a s s e r b e h a lt e r Fotos Othmer, Augenendt & Co., Dortmund

raume angelegt, die som it ebenfalls an die gemein- samen Garderoben angesehlossen sind. Dieses System hat sich bei starkem Besuch (18000 Per- sonen an einem Tag) gut bewahrt, da der Badende seine Garderobe abgeben u n d abholen kann, ohne an einen besonderen R a u m gebunden zu sein. Der durchlaufende M ittelgang ist durch ein FuBwasch- becken unterbrochen, das jeder Besucher durch- waten muB, ehe er die Badeseite erreichen kann.

Das quer zum Bassin angelegte Wirtschafts- gebaude enthalt einen R a u m fur den Bademeister, von dem aus die gesamte Anlage zu iibersehen ist, einen Massageraum u n d die notwendigen Wirt- schaftsraume. Im ersten ObergeschoB liegt die Bademeisterwohnung. Uber dieser W ohnung ist der Hochbehalter zum Aufspeichem des heiBen Wassers

angelegt, aus dem die Brausen gespeist werden. Das Bassin wird m it dem Wasser des Kanals gefiillt, nachdem es in einer neben dem Wirtschaftsgebaude liegenden Klaranlage gereinigt worden ist. Die dem Bade gegenuberliegende Zeche Hardenberg liefert heiBes Wasser zur Erwarm ung im groBen Becken un d zur Warmwasserbereitung der Brausen.

Die Kosten der Badezellen einschlieBlich der Eingangshalle des Waschhauses, der vier Brause- anlagen und der gesamten Einrichtung belaufen sich au f 163000 R M ; diese entsprechen einem Kubikmeterpreis von 31 RM . Das Bassin wurde vom stadtischen Tiefbauam t entworfen un d aus- gefiihrt. Es faBt bei einer GroBe von 50x100 m 8000 cbm Wasser.

D r. D oli.

H a u p tg e b & u d e v o n d e r B a d e s e it e

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H a u p tb a u v o n d e r E in g a n g s s e ite a u s

F R E IB A D H A R D E N B E R G IN D O R T M U N D

A R C H IT E K T R E G .-B A U M E IS T E R A . D . D R .-IN G . D & L L , D O R T M U N D

Cytaty

Powiązane dokumenty

D ie Kanäle m üssen auch so gelegt sein, daß bei etw aigen V erlegungen von Räumen die bestehenden Anlagen ohne Schw ierigkeiten und Zerstörung des einheitlichen

glas verglast, geben ein zerstreutes gleichm äßiges Licht und verhindern gleichzeitig, daß d irekte Sonnen­. strahlen das Vieh

In Freiberg stehen che B etten parallel zur Fensterw and.. D as genügt, um auch von außen her die Schiebefenster zu

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T-t-Feld

sow ie eine innere wärm ehaltende V erkleidung wird beim H olz­. skelettbau diesem Ubelstand w irksam