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Museum, Blätter für bildende Kunst, Nr. 17, 29 April 1833, 1 Jhrg.

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M 17.

V on d ie se m ttla tte e r sc h e in t w ö c h e n tlic h 1 Hog. in Q u a rto , so o ft e s d ie V e r stä n d lic h k e it d e s T e x te s erfordert, w ir d e in e

B e ila g e g e g e b e n .

J alxr g a n g I. 1833.

D e r P reis des Jahrg. ist 5 thl.

d e r d e s hnlbi - -

u n d w i r d d a s A b o n n e m e n t p r ä ­ n u m e ra n d o e n tr ic h te t. Man u n ­ t e r z e ic h n e t au t d ie s U latt, a u s ­ s e r b e i dem V e r le g e r , au t a lle n K . F r. P o s tä m te rn und in je d e r

s o lid e n B u c h h a n d lu n g .

Museum,

Blättei* /Äf b i ld e n d e K u n s t .

4 B e r l i n , den 2 9 . April.

Redacteur D r. F . Rugier. Verleger George Gropius.

D U E R E R - F E S T

im, V e r e i n d e r j ü n g e r e n K ü n s t l e r z u B e r l i n .

A-na 18ten April, dem Todestage D ü rc r’s, feierte der V erein der jüngeren K ünstler zu Berlin sein F rü h ­ lingsfest, w elches dem A ndenken jenes grossen R e­

p räsentanten deutscher K unst und A rt gew idm et ist.

TJnter den zahlreichen Gästen befanden sich sämmt- liche ältere M eister, viele andere K ünstler, D ichter, M usiker und K unstfreunde von Berlin. D er Festsaal vyar m it einer grossen D ekoration geschm ückt, w e l­

che die lia u p tw an d in illrer ganzcn uiuj B reite einnahm u n d , nach dem E n tw u rf des A rchitekten, lle ir n J. II. S t r a c k , ein gothisches Elirenm onum ent darstelltc. In den drei Nischen desselben w aren, in d er Mitte die S tatue D ürcr’s nach R auch, auf der

einen S eite P e te r V ischer nach seiner O riginalstatue am Sebaldusgrabe, auf der ändern E rw in von Stcrn- bacli enthalten; die Säulclien zu den Seiten der Nischen trugen Figuren m usicirender G enien, deren zw ei die W appen von Nürnberg und Strassburg hiel­

ten, in der M itte das W appen Bcrlin’s. H err Dr.

A. S c h ö l l , S ecretair des V ereins, sprach zur E in­

leitung des Festes folgende, von ihm verfasste R ede;

die Gesäuge zu Anfang und am Schluss derselben, von H errn O t t o N i c o l a i coniponirt, vvurdeu von den Sängern des Vereins ausgeführt.

X Singangsgesang.

Noch lebt die schöne Z eit der Allen, Noch baut ihr Geist, erschallt und w ebt, Mag noch dem Auge sich entfalten,

W o from m er Mutli den S chleier hebt.

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130

D ie T reue ru ft in’s Land der G eister, O gib ein Grüssen ih r zurück, Gib in D ein Angesicht, o M eister,

In D einen Ilim m el einen Blick!

Es w ach t im H erzen deutscher Jungen Das F euer auf, das D ir entquoll, Aus Auge D ir und Hand gedrungen

In heil’ge B ilder überschw oll;

Es w e c k t der S tra h l so lichter G eister In uns der Hoffnung hcim lich Glück, Gib in D ein A ngesicht, o Meister,

In D einen Ilim m el einen Blick!

W ir schau’n durch N acht nach jenem L ichte, D as D ich und D eine B ilder hegt,

D es Glaubens ew ige G edichtc In seinem W underschoosse träg t:

D a blüht 1.1m uns das Reich der Geister, Es treib t den Nebel w e it zurück, Und in D ein A ntlitz tau ch t, o Meister,

In D einen Himmel unser Blick!

E e d e .

E r h at den R u f der Jünger nicht verschm äht, Ih r seht ihn liier den M eister A lbrecht selbst, D en w ürdevollen, grossen, deutschen Mann —' Ih r k ö n n te t sagen: n u r sein Bild ist hier, E r selbst ist to d t — O nein, das sagt Ih r n icht!

D enn w e r so vieler G eist und S inn bew egt Mit Leben, Lust, L icht, die von ihm entström en, W ie w ä r’ der to d t, und h ätte nicht vielm ehr D es Lebens Ueberfluss? — Diess Abbild selbst, D as ihn versichthart, w ie er von G estalt Und A ntlitz w ar, ist es nich t auch gedacht In seinem G eist uud von der Schönheit so, D ie seine Seele w ar, noch heut’ beseelt?

Und jene M eisterhand, die ’s uns zuerst So w iedergab, und jene jungen Hände, D ie ’s aufgefasst und hier für uns erhöht, W o h e r nahm Anlass diess ih r W e rk und G rund, W a s gab dazu dem T riebe Sinn, Gestalt,

W a s der E rinnrung Namen, K örper, W a h rh eit, Als eben E r und sein unsterblich Bild,

D as durch der Z eiten S cheidew and hindurch In spätre G eister tra t m it eignem Licht, I h r B ilden bildend und aus ih re r K raft A uf’s N eue sich gestaltend lebensklar, Um gegenw ärtig auch für uns zu sein! —

Ja , w ie Ih r alle, w ü rd ’ge Meister, h ie r

U nd rü st’gc S chüler E uch zum K reise scliliesst, Ist’s doch sein G eist n u r — der nich t schläft in E u ch — S ein unverblichner W e rth , w as E uch versam m elt An seinem Bildniss, dieser Stunde Zier,

Und w ie Ih r ihn em pfindet, ist er hier!

A uch ist er stumm nicht. D enn sein redend Bild S p ric h t — w ie so oft er ohne Schall und W o rt Tiefsinn’ge R ede zu den Augen sprach — A uch je tz t zu E urem ihm verw andten S inn So viel, dass m ir, der lau t verkünden sollte, W a s er still sagt, den Mund Beschämung hem m t, Wreil sprachlos er mein lautes W o r t besiegt.

D enn um ein solches H aupt, w en n seine Züge V ertraute S inne grüssen, spielt Musik

V erstorbner Z eiten einen seel’gen Traum Und eine Glorie w eb e t sich um her, D arein sich seiner lichten W’erke Seelen V erschm elzen all’ zu e i n e m Himmelskreis, In den der Blick der A hnung sich verliert — D a träuft von seiner S tirn auf uns herab D e r E rnst, der seiner Tage schlichten L auf Mit unvergänglichem G ehalt gefüllt,

T ief sich versenkend in das G ottes R eich, Das um ihn h e r der V orzeit Glaube schuf, Und in sich sammelnd m it bedächt’gem Geist, W a s ihm die W:elt B etrachtensw erlhes bot — D a spricht aus seiner Züge milder K raft D ie Liebe, die, w as in des Busens G rund Tiefsinnig lag, aus innerlichem Keim Zu Tage trieb und an der stillen G luth D es deutschen Fleisses lebenskräftig reifte — D a zeichnet sich in seines edeln Leib’s H altung und Maass des Mannes Festigkeit, D ie stille Grösse, tragende Geduld,

D e r D em uth W ü rd e , die sich gern verhüllt U nd niedrig hält der edeln Arbeit W erkzeug — W7o end’ ich? W a s von Tugend seine Z eit Im D äm m erschoosse barg, um leuchtet ihn U nd w ard zu seines Bildes Heil’genschein, D en n w as die V äter D eutsches uns vererbt, Es w ard in ihm verk lärt und er v e rk lä rt’s D em späten Deutschland. — D arum steht e r auch N icht einsam, steht auch h eu t’ n icht einsam h ie r;

E in M eister hat zu seiner L inken sich Und einer sich zur R echten ihm gesellt, D eutsche, w ie er. und, so w ie er, unsterblich.

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D enn ob auch d i e s e r lange schon vor ihm, Und d e r , sein w ac k re r Zcitgenoss, nach ihm Das Z eitliche gesegnet, je tzt umfängt

E i n w andelloscr, goldner Tag die D rey, D e r sie den auserw ählten G eistern eint, D ie an des Lebens Gipfeln steh’n. So bringt Als F reunde beid’ er m it zu unserni l e s t :

E r w i n , den G öttlich en , dess Geist so gross w ar, D ass eine W e lt von S teinen er im Spiel,

G leich T önen eines tausendstim m ’gen G hor’s Im freien Einklang auf zum Himmel trug Und V i s c h e r , den gew alt’gen Bildcrschm ied, D er in des Erzes S ta rrh e it Leben goss

Und auf ein Grab, dem Erbfeind Tod zu tro tz, S ich unzerstörbar’n lluhm es Denkm al pflanzte.

O w iird ’ges D reigestirn der deutschen K unst, V erheissungsreich erscheinend unserm K reis, D er, w ie er E uch erkennt, erkannt soll w erden, Ih r e i n e r W e ish e it und glücksel’gen K raft D reith eil’ger S trahl, dringt in der Jünger B rust Und fachet Schaffenslust zu Flam m en an, Dass in der dunkeln W e lt ein L euchten w erd ’ V on deutschen Geistes unerloschner K raft!

U nd w ie Ih r h ie r in schöner E in trac h t steht A uf gleichem G rund, vom gleichen Dom um w ölbt, So schliesse junge K ra ft, von E uch gew eiht.

S ich an verw andte K raft m it Einigkeit, S treben an S treben brüderlich gem ehrt, Seh* in G em einschaft steigen seinen W e rth , / a V ielen w erde Vieles offenbar

U nd herrlich opf’re e i n e treu e S chaar An e i n e s V aterlandes H ochaltar!

G e s a n g « W e n n alte M eister niedersteigen

Und junges V olk sich w eihen lässt, W e n n sie sich zeigen, w ir uns neigen,

D as ist ein F e st! D as ist ein Fest!

Mit Freudengrüssen lasst uns ehren, D ie h eu t’ und im m er uns erfreut, W e n n uns’re Jubel sie verklären,

D as ist ein F est: ein F est ist heu l!

W ohlauf, gesellig Z1I gem essen, W as die gew eihte S tunde beut, L asst aus P okalen O pfer fliessen

E in Fest, ein fröhlich F est ist heut!

D ieser F eie r schloss sich ein heiteres Mahl an.

E in Je d er der A nw esenden fand, an den zahlreichen T isch en , auf seinem P latz eine zierliche K arte m it seinem N am en, auf w elc h er zw ei im D ürer’schen S ty l gezeichnete Engel eine Tafel m it der Bezeich­

nung des Festes trugen. Fröhliche Gesänge, jubelnde Toasts w ü rz te n das Mahl. D en Toast, w elc h er dem v ereh rten A ltm eister, D irector D r. G. W . Schadovv gebracht w u rd e , beantw ortete dieser stets rüslige V eteran, der ein Mitglied des V ereines ist, m it einer heileren Gegenrede, in w elch er er seine F reude aus­

d rü ck te , u n te r den A nw esenden bereits S ch ü ler in v ie rter G eneration zu sehen. —

D iese schönen und frischen F este, w elche sich bereits seit einer R eihe von Ja h re n w iederholen, tragen einen G ehalt in sic h , d er für gar M anchen auf sein ganzes Leben nach w irk en d ist.

S U N S T L Z T E E A T U R i

Leben und Werke des Dänischen Bildhauers B e r t e l T h o r w a ld s e n , dargestellt von J. M. Thiele, Prof. und Secretär an der Königl. Akademie der Künste zu Kopen­

hagen. I. Thl. mit 80 Knpfeitatein und einein facsiinile. Leipzig, 1S3!2.

( B e s c h lu s s .)

W ir kom m en je tzt auf einen der bedeutendsten A bschnitte in T horw aldscns K ünstlerlaufbahn, zu ei­

nem W e rk e , w elches sich w ie ein Riese über Alles erhob, w as seit den Z eiten der hellenischen Bliithe in d er B ildnerei geschaflcn w urde. Gegen E nde des Ja h re s 1811 befahl ein D ek ret des Kaisers Napoleon, um den vielen brodloscn K ünstlern aufzuhelfcn, dass d er päpstliche Pallast auf M ontecavallo zu einem noch prächtigeren, kaiserlichen, um gebildet w ürde.

U nter den vielen dabei beschäftigten Bildnern w e r­

den der S panier Alvarez genannt, der B ildhauer Fi- nelli aus C arrara, w elcher in einem Friese den T ri­

um ph Cäsar’s, und der Röm er Massimiliano, der die T h aten des Lorenzo de’ Medici darstellte. T horw ald­

sen h atte unterdessen an einer schw eren K rankheit g elitte n , und w eil er als A usländer keinem eingebo­

renen K ünstler eine Beschäftigung rauben w ollte, deren er w eniger, als die m eisten Uebrigen bedurfte.

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so w u rd e die A rbeit angefangen, ohne auf ihn die geringste R ücksicht zu nehm en. Zufällig sass er in einer S itzung der Akadem ie St. Luca neben dem A rc h ite k ten S te rn , w elc h er den ganzen Bau leitete.

D ieser schlug unserm K ünstler v o r, einen F ries zu übernehm en, docli m üsste e r in dreim onatlicher F rist denselben in Gyps vollenden, da der Pallast im Mai 1812 fertig sein sollte. T horw aldsen w äh lte nun, als Gegenstand, n ic h t ohne Beziehung auf den gröss- te n T rium phator un srer Zeit, den Einzug A lexanders in Babylon. D er S a a l, für den der F ries bestim m t w a r , h atte 43 röm ische Palm en L änge, auf 37 P a l­

m en B reite. T horw aldsen vertheiltc die Massen so, dass der trium phirende lle ld die Mitte der H aupt­

w an d einnim m t, dem an den S eiten seine Krieger- schaaren folgen und die B abylonier entgegenziehen, w äh ren d über den F enstern verschiedene G ruppen zur Bezeichnung des Lokales augeordnet sind. D ie n u r kurze F rist, w elche ihm vergönnt w ar, erlaubte keine sorgfältige A usführung; jedoch berechnete er die W irkung der x\rbcit so glücklich, dass dieselbe in angem essener Höhe selbst diejenigen zur B ew un­

derung hinriss, w elche die einzelnen Thcilc im A tte- lier des K ünstlers, in d er N ähe, m it K opfschütteln b etra ch te t hatten.

D ie E ile , m it w elch er die A rbeit vollendet und abgclicfert w u rd e , liatlc es T horw aldsen unm öglich gem acht, sich eine N achbildung derselben zu ver­

schallen, da man sich beim A bgiessen, um schneller fertig zu w e rd e n , der sogenannten verlornen Form en bedient h a tte , durch w elche n u r ein einziges E xem ­ plar gew onnen w erden konnte. G lücklicherw eise keim T horw aldsen noch früh genug auf den Gedan­

k e n , das ganze R elief noch einmal durchzuarbcitcn, und nahm deshalb eine G yps-C alque davon ab.

D er G raf von Sommariva gab unserm K ünstler den A uftrag, das erste E xem plar in M armor auszu- führcii. Mit einigen A bänderungen, besonders durch Hinzufiigung der Figur des G rafen, bew undert m an den A lexanderzug seitdem als schönsten Schm uck der reizenden Villa Som m ariva am Lago di Como.

N och ehrenvoller w a r der Auftrag, denselben für den R ittersaal des K öniglichen Schlosses in Christiausburg ebenfalls in Marmor zu vollenden. D ie Grösse des R aum es erforderte die Hinzufügung einiger Gruppen.

D iese w urden zuerst in einem R elief von halber Höhe entw o rfen , und jetzt für jenes Schloss in der llüiu: des O m niial-Exem plarcs ausgofiihrt, so dass also

d er A lexanderzug bis je tz t in vier von einander ab­

w eichenden O riginalen besteht.

D ie Anordnung dieses hochberühm ten W e rk es w ird unsern L esern hinreichend bekannt sein; auch verm ögte die F eder schw erlich eine Idee von der Vollendung und Bewegung der G ruppen zu geben, von der R einheit der U m risse, und der tiefsinnigen C harakteristik der Figuren. D ie liier zum crstenm ale abgebildeten Zusätze für das C hristiansburger Schloss alhm cn den Geist des ersten E ntw urfes, nur m öchten w ir die V eränderung der Ilauptgruppe selbst nich t billigen. Es w ird uns gesagt, der K ünstler habe das T heatralische in der Stellung des A lexander verm ei­

den w o lle n ; w ir haben dasselbe jedoch nie im ersten E n tw ü rfe finden können, glauben es aber in die Um­

änderung hineingelragen zu sehen.

Am Schlüsse desselben J a h re s , in w elchem der A lexanderzug vollendet w a rd , erh ielt T horw aldsen eine Bestellung aus dem fernen P o le n , w elche das letzle W e rk dieses erslen Theiles der Lebensgesehichtc bildet. Zehn W o y w o d e n überbrachten dem K aiser N apoleon, als er in W ilna sein H auptquartier hielt, den W unsch der G eneral-C onföderation, dass P olen als K önigreich w ieder h ergestellt w erd en mögte.

D e r K aiser a n tw o rte te in A usdrücken, w e lc h e , ob­

gleich n ic h t bestim m t g ew äh ren d , doch so bedeu­

tungsvoll gefunden w u rd e n , dass sie in eine eherne Tafel eingegraben w erd en sollten. T horw aldsen w urde nun beauftragt, zw ei K aryatiden zu bilden, w elche den A rclntrav über der Tafel tragen sollten.

Mit dem Sturze Napoleons h atten jene W o rte n atü r­

lich ihre Bedeutung verloren, und die K aryatiden, w elche, ausser von ihren S chw estern am E reclitlieion, schw erlich übertrofFen w erd en m ö g ten , standen so­

nach ohne Bestim m ung, bis sie im Ja h re 1818 von der D änischen Regierung angekauft, seit 1826 zu den S eiten des Thrones im C hristiansburger Schlosse auf- gestellt sind.

H icm it sclilicsst der bis je tzt erschienene erste Theil der Lebensgesehichle des grossen Thorw aldsen, und zugleich die reichhaltige Folge seiner Bildw erke.

D e r zw eite Theil, w ie zu verm uthen ist, w ird viel­

le ich t w eniger unterhaltend w e rd e n , w eil das gere­

gelte L eben des Meisters gleichförm iger vorüber zu gehen pflegt, als die nach einem nahen oder fernen Ziele ringende Jugendkraft des noch anstrebenden K ünstlers, w elche sich in kräftigen Z ügen, w ie w ir sahen, zu offenbaren pflegt; gewiss aber dürfen w ir

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w a rte n , obgleich grade über die liier zuerst geliefer­

te n , nam entlich über den A lexanderzug, ein eigener Zauber ergossen ist. Um so m ehr müssen w ir es be­

dauert!, dass liier in Berlin, w o die S kulptur v y z ü g - lich gepflegt w ird, T horw aldsen fast nur aus U mrissen bekannt ist, in w e lc h e n , so treu und vollendet sie auch sein m ögen, der cigcnthüm liche C harakter des B ildw erkes nie erkannt w erden kann. Keines seiner W e rk e schm ückt die Hallen unsers M useum s, in w elchem Canova und die neuere französische Schule so w ürdig rep räsen lirt sind. — Schön und belehrend w äre es, w en n ausser den Abgüssen der schönsten antiken B ildw erke, auch die der neueren, u n d 'u n tc r ihnen des T horw aldsen, gesamm elt w ürden, und w enn zu diese derselbe freie Z u tritt erlaubt w ürde, w elc h er uns in den Sälen des Museums so freigiebig vergönnt ist. Eine solche E inrichtung ist um so wiinschens- w e rth e r, da die A ntiken unseres Museums nicht m it jenen in Verglcichung tre te n dürften, w elche als S lcrne erster Klasse hervorglänzen und deren Gyps- abgnsse in den S älen der Akademie, doch verschlos­

sen , aufgcstellt sind. D iese, m it denen der neueren K ünstler v ere in t, w ürden eine n eu e, in der T hat einzige, Gallcrie bilden.

Indem w ir noch die nach den O riginalen oder besten Zeichnungen gelieferten Umrisse als besonders tre u und gelungen rühm en müssen, können w ir n icht um h in , dieses m it so grösser S orgfalt ausgeführte W e rk bestens einem jeden F reunde des Schönen zu em pfclden, und die K ünstler darauf aufm erksam zu machen.

16.

\ ita di B e n v e n u t o C e l l i n i , oreßce e scultore IPiorentino, scritta da lui me- desimo. Giusta tautografb jmbblicato d a l Tassi. L ip sia jfresso Leopoldo

Voss. 1833.

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Bände in gross 12.)

Benvenuto Cellini h at seinen N achruhm fast me ir seinen Schriften als seinen plastischen W e rk en zu ver an en , vor allen seiner Lebensbeschreibung, w elche m it künstlerischer E infalt das Bild eines höchst eig e n tü m lic h e n C harakters u n d , w as w ich ­ tiger ist, in diesem und um ihn das Bild einer m erk­

faltet. D ies Buch führt uns unm ittelbar in die V er­

hältnisse und Zustände Italiens um die M itte des sechzehnten Jahrhunderts, und w ir erkennen daraus die M öglichkeit, dass die K unst, w elche zu Anfänge des Jahrhunderts ihren höchsten Gipfel erreich t hatte, so schnell w ied e r lierabsank. D enn w o an die Stelle des Gemeinsinnes und h oher durchgreifender Begei­

sterung, W illk ü h r und Liebhaberei und leere P ru n k ­ sucht getreten sind, da ist es um den In h alt der K unst gethan, w ie lange auch äussere S chönheit und C orrektheit der Form sich in den W e rk e n erhalten mag.

Celliiii’s Leben ist durch Göthe’s m eisterliche Uebersetzung auch bei uns völlig eingebürgert. D och ist zu bedauern, dass dieselbe, so w ie die U eber- setzungen anderer N ationen (in’s Englische von Thom.

N ugent, 1771, und von Thom. K oscoe, 1823; in*s Französche von T. de St. M arcel, 1822.) n u r nach einer m angelhaften, zum Thcil fehlerhaften Ausgabe veranstaltet w erden konnte. D ie O riginalhandschrift nem licli w a r längere Z eit verschw unden und die Ausgabe sow ohl, w elche G öthe vor sich h atte (m it dem erdichteten D ru c k o rt K öln, eigentlich Neapel, 1728, von A ntonio C occhi) als auch die folgenden scchs italienischen Ausgaben (Florenz, Mailand, Pisa, 1792 — 182 i ) sind A bdrücke m ehr oder m inder m angelhafter C opieen, w elche n u r insgeheim und in Eile h atten angefertigt wTerden k ö n n en , da die frühem E igenthüm er sehr eifersüchtig auf den Besitz des Originales gew esen w aren. E rst im Ja h re 1810 w u rd e dasselbe von L. de P o iro t zu F lorenz w ie d e r entdeckt und bei seinem T o d e, 1825, der L auren- zianischen B ibliothek verm acht. Es ist zum Thcil von B envenuto’s eigener Hand geschrieben, zum Thcil von ihm d iclirt w orden, w ie er sich selbst in einem Briefe an Bencdctto V archi darüber äusscrt: „ Ic k habe dies m ein Leben m it eigener H and zu schrei­

ben angefangen, w ie man aus einigen eingebetteten Blättern sehen k an n ; aber da ich bedachte, dass ich zu viel Zeit verlöre, und da es m ir eine unmässige E itelkeit schien, so kam hernach ein Söhnlcin des Michele di Goro von der P icve zu G roppinc zu mir, ein Kind von ungefähr 1-4 Jahren, und es w a r k rä n k ­ lich. Ich fing an ihn schreiben zu lassen, mul w äh­

rend ich arbeilelc, diclirtc ich ihm m ein L eben;

und w eil mir die Sache Vergnügen m achte, so ar­

beitete ich viel eifriger und brachte viel m ehr zu

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134

S tande*).^ D ieser N otiz geht ein S o n ett vorher, w elches w ir, als bezeichnend für den C haracter die­

ses m erkw ürdigen K ünstlers, in freier Uebertragung folgen lassen:

„Ich schreibe dies mein müherciches Leben, Der ich dem Schöpfer schuld’ ein jeglich Gut:

Die Seele, die er hielt in sichrer Hut, — Denn ob ich viel und Kühnes mocht’ erstreben,

„Rettung hat er im Unglück stets gegeben, — Leben, Ruhm, Kraft, nicht w ie sich’s Jedem tliut, Sitte, Gestalt, Schönheit und festen Muth, Dass ich mich über Viele darf erheben.

„Nur Eins schmerzt mich im innersten Gemüthe, D ie theure Zeit, in Eitelkeit verloren:

Unsre Gedanken führt der Wind von hinnen!

„Doch w erf’ ich ab solch’ ungeziemend Sinnen, Ich, ein Willkommner**) dort, w ie hier geboren, In dies«s werthen Toskerlandes Blüthe***).“

E in genauer A bdruck dieser O riginalhandschrift, durch Francesco Tassi veranstaltet, erschien im Jah re 1829 zu Florenz in 3 Bänden in 8. D ie beiden er­

sten Bände enthalten das Leben m it E rläuterungen und V arian ten ; der d ritte , D ocum ente, B riefe, Ge­

d ic h te , die sich auf C ellini beziehen und zum Theil von ihm selbst verfertigt sin d , m eist noch n icht herausgegebene G egenstände, aus der B ibliothek Ric- cardi entnommen. Ausserdem ist ein P o rtra it Cel­

lini’s, nach V asari gestochen, beigefügt; v ie r rad irtc Umrisse nach seinen W e rk e n , gezeichnet von G.

Rossi und V. G ozzini; ein Fac-sim ile und ein litho­

gra p h isc h e s B latt m it dem W appen der Cellini.

D ie vorliegende Ausgabe ist ein sorgfältiger, re i­

ner und geschm ackvoller A bdruck der ebengenannten oder vielm ehr ih rer eisten beiden Bände. D ie (gros- sentheils sprachlichen) A nm erkungen sind weggelas­

sen und n u r eine kritische A usw ahl desselben in ei­

nem alphabetischen Anhänge beigefügt. D ie hier vorkom m enden biographischen N otizen sind von dem deutschen H erausgeber aus Q uellen, w elche dem italienischen theils u n bekannt, theils von ihm ver­

n a c h lä s s ig t w a re n , ergänzt und berichtigt. In der V orrede sind ausser den N achrichten über die H and­

sch rift und deren Ausgaben verschiedene U rtheile ü b er die W e rk e Cellini’s m itgetheilt und zw ar von V asari, Baldinucci, B aretti, G iulianclli, Tiraboschi, P arin i, Missirini. V on den Kupferbeilagen der Tas-

*) S, die Vorrede der vorliegenden Ausgabe, X,

* ') B e n v e n u to .

l'io r e , W o r tsp ie l in B e z u g a u f F lo r eo z .

si’schen Ausgabe ist das P o rtra it Cellini’s durch ei­

nen sauberen S tahlstich von F. W ag n er w iedergege­

ben : der M eister ist h ie r in späteren Ja h re n darge- stc llt, m it schw arzem B a re tt, langem , grauem B art u n d ^ m it einer S tirn , w elche an M ichelangelo, sein hohes V orbild in der K u n st, erinnert. A usser die­

sem P o rtra it sind auch die vier erw ähnten Umrisse nach W e rk e n von Cellini beigefügt, und z w a r: die Büste des Grossherzogs Cosimo I. m it dem reich m it M asken, S chnörkeln und L au b w erk verzierten H arnisch; die Büste des berühm ten Bindo A ltoviti;

die bekannte S tatu e des P erseus, w elche in der Loge auf dem M arkte zu Florenz s te h t; und das kostbare, m it vielen Figuren geschm ückte goldene Salzfass, w elches er für Franz I. von F ran k reich arbeitete und w elches sich je tz t in d er Am braser Sammlung zu W ien befindet.

Vergleichen w ir nun den vorliegenden T ex t m it dem bei uns gebräuchlichen G öthe’schen, so bem er­

k en w ir allerdings an letzterem den Mangel m ancher Züge, w elche zur Vervollständigung des Bildes w ohl nöthig sind. N am entlich w erden, bei aufmerksamem Lesen d er deutschen U ebersetzung, an verschiedenen S tellen grössere L üken von selbst bem erkbar. So fehlt h ie r z. B. die ganze Erzählung des Pestanfalles, den C ellini im Ja h re 1524 zu Rom ausgestanden;

und doch ist nachher zu den Seinigen das G erücht seines Todes gekommen. So fehlt die ausführliche Beschreibung d er freilich sehr w enig edlen Rache, w elche er zu P aris an seinem ungetreuen D iener P au l Micceri nahm , «und auf w elche doch die um ­ ständliche, freim üthige E inleitung hinw eist u. a. m.

A uch die T erzinen über seine Gefangenschaft nebst anderen k leineren V ersen w erd en in d er neuen Ausgabe an gehöriger Stelle m itgetheilt.

W ir schliessen m it dem W unsche des deutschen H erausgebers, dass auf den G rund dieses gereinigten und zu seiner eigenthüm lichen K raft und S chönheit zurückgeführten T extes eine neue U ebersetzung v er­

an staltet oder lieber eine Berichtigung und V ervoll­

ständigung der G öthe’schen unternom m en w erden möge.

F . K.

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F R A N Z Ö S I S C H E H U L D I G U N G f ü r A l f f r e c h t D ü r e r .

E in junger französischer D ich ter, H err X a v i e r M a r m i e r aus l^esan^on, w elc h er sich un ter den G ästen des oben beschriebenen Festes befand, h a t uns das nachfolgende G edicht mitgetlieilt. W ir freuen u n s, unseren L esern hiem it einen Bew eis geben zu k ö n n en , w ie unsere N achbarn jenseit des R heines deutsche A rt und K unst anzuerkennen be- ginnen.

T O A S T .

Aux mänes de Dürer! Son nora c h a r g e de gloire, Son nom representant d’une epoque de foi,

Est un de ces jallons elevcs dans l’histoire, tJne etoile qui sert de lumiere et de loi.

II aima l’art pour l’art. Enfant du moyen age, II en avoit la grace et la na'ivete,

Dans tout ce qu’il peignit, il en montra l’ünage, Son si&cle et lui s'en vont & 1’iinmortalite.

Combien voili de temps qu'il a cesse de vivrel Sa gloire cepeudant grandit de jour en jour, Car ce qu'il exprima, c’est ce qui doit survivre,

Car, chaque siede vient pour comprendrc ä son tour, Ces grandes verites qu’il s'appliquoit a suivre:

L ’art, la religion, la liberte, lamour.

X. M a rm ie r.

N a c h r i c h t e n B

( M ü n c h n e r K u n s t a u s s t e l l u n g . B e s c h lu s s .)

H e i n r i c h H e s s : N o a h , A b r a h a m , I s a a k , J a c o b , S t. J o h a n n e s E v a n g e l i s t , S t. M a t­

t h ä u s ; sechs C artons, in ih re r A usführung (a l fresco) neben ändern W e rk e n der A rt für die Aller- liciligcnkapelle bestimm t. E infachheit, E rnst, G ross- h e it der ^ F orm und der Behandlungsw eise, m it C o rrecthcit verbunden, leuchten als die w esentlich­

sten Vorzüge fast überall hervor. Im Allgemeinen behauptet die F eier der R uhe sichtbar das U ebcr- g ew ic h t, der A usdruck des C haracters breitet sich meistens m ehr in stillbegrenzler Fassung als auf F itligen der Seele aus; dadurch erhalten die D ar­

stellungen etw as G attungsm äßiges, das in der Ge- sammtwxrkung überaus w o h lth u t, und insbesondere den G estalten des alten Testam ents ein Siegel der G em einschaft aufzudrücken scheint. °

D e r s e l b e : A p o l l o u n d d ie M u se n . Oel- gemälde aus der früheren P eriode des Meistere.

R a m b o u x : C o m p o s i t i o n a u s d e m D e c a - m e r o n d e s B o c a c c i o . Carton. — D re i Jünglinge und sieben Jungfrauen haben sich zur Z e it, da die P e s t in Florenz (134S) w iith e tc , in der N ähe der S tad t nach einem anm uthigen Landsitze zurückge­

zogen, w o sie in gesellig heiterem V erkehr m it E r­

zählungen die schreckenvolle Zeit zu kürzen suchen.

E ine der sieben Schönen ist jedesmal Königin des Tages und täglich versammeln sie sich um eine Quelle zu der liebgew ordenen Unterhaltung. Die6s ist der Gegenstand des H aupt* und Mittelbildes, dessen reizender In h alt durch eine sinnvolle E in rah ­ mung noch mannigfaltig m otivirt und erk lä rt w ird.

Z ur R echten und L inken ist das Mittelbild ganz einfach durch Säulen abgeschlossen, um w elche zw ei breite Bänder m it den Namen d er vorkom m en­

den P ersonen sich schlingen. D ie Vorstellungen d er oberen Einfassung enthalten m ehr allegorische, die der u n te re n m ehr historische Beziehungen.

O b erw ä rts, in der rech ten E c k e , die Muse der Ge­

sc h ich te; in der linken die G estalt des D ichters vor einem Lesepulte m it dem aufgeschlagenen Buche sitzend; ihm gegenüber das personificirte Florenz.

W e ite rh in eine w eibliche G estalt m it einer Geissel u n d ein W o lf, über einige Leichnam e schreitend, als Allegorie au f die P est. Neben dieser Gruppe, w elche die M itte d er oberen Einfassung bildet, die drei P a rz e n , einem der EntHiehendeu audeutend, dass sein Ziel ihm gesteckt sei und er den Tod in dem Bündel auf seinen S chultern m it sich trage.

U n te rw ä rts, in der M itte, ein K irchhof, w o die O pfer der P e st von G eistlichen b estattet w e rd e n ; F liehende, w elche die Ihrigen in der letzten Noth verlassen; A ndere, die noch beim E instürze des N ächsten den Taum elkelch der Lüste leeren wollen.

Ein neues, würdiges Kunst-Unternehmen, dem Ruhme des Vaterlandes gewidmet, bereitet sich in M ü n c h e n vor. Das alte Isarthor, nämlich seit längerer Zeit in Ver­

fall, soll unter der Leitung des Prof. G ä r t n e r restaurirt und mit Gemälden und Bildwerken geschmückt werden.

Plan und Disposition der al fresco auszuführenden Ge­

mälde sind dem Director v. C o r n e l i u s , Composition und Ausführung dem Maler Bernhard N e h e r aus Bibe- rach übertragen. Der ganze Kreis der Vorstellungen

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bewegt sich um den Aussprucli: Gebt G olt, was Gottes, und dem K aiser, was des Kaisers ist. Auswärts an der östlichen Wand des Tliorcs wird auf einem 75 1* uss lan­

gen Fries die siegreiche Heimkehr Kaiser Ludwigs des Bayern nach der Schlacht von Ampfing abgebildct werden;

nach einer Volkssage hat der Siegeszug des Helden durch eben dieses Thor seinen W eg genommen. D ie der Stadt zugewendete westliche Seite wird die Anbetung der Könige enthalten. Alle in dem übrigen Raume v e r t e il­

ten kleinen Vorstellungen (die Jungfrau Maria als Schutz- herrin des Landes; St. Benno als Patron der Stadt; die ßildsäuleu des Erzengels Michel und des h. Georg, deren Ausführung dem Professor K o n ra d E b e r h a r d über­

tragen ist, zu beiden Seiten der mittleren Pforte; dann noch verschiedene, in den Blenden der Thüren anzubrin­

gende Bildnisse bayerischer H erzoge) sind so gewählt und gestellt, dass sie zwischen jenen Hauptvorstellungen die ergänzenden Mittelglieder bilden werden.

P a r is . Ein junger Architect, A lb e r t L e n o ir , hat so eben ein Projekt bekannt gemacht, nach welchem das Palais des Thermes mit einem dahinter befindlichen sehr

m e r k w ü r d i g e n Gebäude, dein Hotel de Cluny, welches

am Ende des löten Jahrhunderts von Jacques d'Amboise erbaut worden und eines der wenigen noch vorhandenen gotliischen Privatgebäude ist, in Verbindung gebracht werden und alles zusammen zu einem M uSec h is- t o r i q u e umgcschalTen werden soll. Der junge Künstler hat bei diesem Projekte seiner Phantasie freien Lauf ge­

lassen. Vermittelst eines Grabens mit einer Zugbrücke soll die Anstalt von der Strasse abgesondert werden;

dann soll ein g a l l i s c h e r Hof, d. h. ein Ilofrauin mit Gallischen Denkmälern folgen. Von da soll man in den K a i s e r s a a l treten, dessen Mitte die Bildsäule Kaiser Julians zieren würde. Natürlich gehören in diesen Saal alle Denkmale aus der römischen Z eit.. Hinten iu diesem Saale befindet sich ein gewölbter Bogen, der später zu­

gemauert worden ist. Diesen braucht man nur wieder aufzubrcchcn, um von da ins Hotel de Cluny zu gelangen.

Hier soll nun erst ein lo m b a r d is c h e r Saal sich befin­

den, um den Uebergang von der römischen Baukunst zur gotliischen zu bilden, und dann soll man au die jr o t b is c h e Kapelle des Hotels gelangen, welche als ein

v o l l e n d e t e s , vortreffliches Muster der gotliischen Bauart

e r s c h e i n t und dann mit allerlei interessanten Kunstgegen­

ständen aus jener Zeit versiert werden könnte, ln den Sälen des llölels will d e r Künstler sodann alte Glasmale­

reien, Sammlungen von merkwürdigen Bildnissen und anderen dergleichen Kunstsachen anlegen. Allerdings

w ü r d e n liier die gotliischen Sachen, die man seit Kurzem

i m Louvre aufgestellt hat, besser an ihrer Stelle sein,

;iis in den prächtigen, modern angelegten Sälen des

Louvre, w o sie sich in Vergleich mit der Umgebung etwas ärmlich dusnehmen. ^

Der berühmte Kupfersteh ei^ R a p h a e 1 M o r g h e n ist zu F l o r e n z am 8tcn " S P * in einem Alter von 74 Jahren, verstorben.

B E R I C H T I G U N G . ( E in g e s a n d t .)

Bemerkung zu No. 16 des Museums für bildende Kunst ad pag. 123.

D er Meister der hier erwähnten zw ei kleinen Land­

schaften J. J. (J o b . J a c o b ) S c h a lc h wird im Füssli- sclien Lexicon nicht vermisst, sondern ist in der Ausgabe von 1779 pag. 590 zu finden.

K U N S T - A N Z E I G E N .

Indem wir beabsichtigen in diesem Jahre eine zweite Ausstellung der neuem Erzeugnisse bildender Kunst zu veranstalten, laden wir auswärtige sowohl als einheimi­

sche Künstler ein, dieses Unternehmen durch gefällige Zusendung ihrer Werke zu befördern, und solche für die Dauer der Ausstellung in den Monaten Julius und August unserer Obhut anzuvertraucn.

Wir bitten, dass die Meldung bis Mitte Juni, und die Zusendung spätestens bis Ende desselben Monats, unter der Adresse des hiesigen Speditionshauses^G. £ . D om - m e r ic h erfolgen möge.

Braunschweig, im April 1833.

D i e C o m it e -M i t g l i e d e r d e s B r a u n s c h w e i g i s c h e n K u n s t v e r e i n s .

B r a u n s , K r ä h e , E ig n e r , O tto y. R e ic h e n ,

P ro fesso r, O berbaurnlh. Ilofrath

D ir e c to r des V e r e in s. u. D ir e cto r d. I le r z o g l. M useum s.

H o lla n d t sen., A. G r o t r ia n , T u u ic a ,

K a th . iSotar. H ofm aler.

C a rl d e M are e s ,

S e c r e ta ir d es V e r e in s.

Im Kunstverlag von W . C r c u l z b a u o r in Carlsrahe erscheint nächstens:

Umrisse zu Dantes göttlicher Comödic iu 3 Lieferun­

gen: Hölle, Fegefeuer und Paradies; mit Text in italieni­

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Gedruckt bei J. G. ß r ü s c lic k e , lircilc Strasse Nr. 9.

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