9fr.
6 (Sogen 45 biä 50). Berlin, 15. 9ftat 1 Ä 9 . [48. fnljrgmtg.] 353iunltildir ttloAfiirdinll.
^ e r a u s g e g e b e n o o m D e u t z e n H t t w a l t o e r e t n .
Schriftleiter:
3 u fti3rat 3 u lf u s t tt a g n u s D r. ^ e i n r i d ) D it t e n b c r g c r
Rechtsanwalt beim Kammergericht, Berlin Rechtsanwalt beim Canögeridjt, Ceipjig unter HIUtDirbung non
(bei). 3 u[ti3rat Dr. (Eugen $ud)s m b Dr. Rlay tjadjcnburg Hed)tsanm aU beim Kammergericiit, B e rlin Rediisanroalt beim Canögertdft, Rtannijelm Derlag unb <5 eic^äf tsftelle: W . Hloefer BudjfranMimg, Berlin S 1 4 , Stall[d)reiber-Strafte 54. 55
B reis fü r ben Jah rg an g 2 0 ITIarfi, bei © ngelnum m ern jeber Bogen 30 P fg . fln je ig e n bie 2 gehaltene p e tit3*tilc 5(3 P fg . (D ie ganje Seite enthält 160 3 cilen .) BefteDungen übernim m t Jebe Bud)har.M ung unb po |ta w |ta It joroie bie (bejd|äftsjtelle B e r l i n S __
3)te 9fe(jeimi(j ber Hrbeit^ett ber SlngefteHteit.
93ott «Rechtsanwalt D r. S C I f r e b © o t t f c h a l f , S c rlin . S ie @ tnfül)rung ber a iitftü n b ig e n SlrbeitSgeit befanb fid) u nter ben ißrogram m puniten ber TRebolutionSregierung, btc fie in ihrem S lu fru f 0. 12. 11. 1918 bcrfünbet Bat ( 9 t © m 1 3 0 3 ).*) S n StuSführung btefer S ln lü n b ig u n g w ürbe burd) bie SInorbnung b. 23. 11. 1918 («R©331. 1334) bie SlrbeitS- Seit ber gewerblichen A rb e ite r geregelt, roäbrenb nunmeBt burd) bie 330. b. 18. 3. 1919 (9R©331. 315) S3eftimmungcn über bie Strbeitggeit ber Stngeftetlten getroffen w orben finb.
Söeibe Slnorbnungen finb bom jReicbSamt (iReid)3m in ifte riu tn ) Tür bie wirtfcBaftlicBe Semobiltuadbung getroffen worben, Baben baher n u r borlä u fig e n © baraiter fü r bie 3 o it ber W irt' fcBafttidjen Sem obilm acbung unb werben berm uttid) erft fbäterB in bei ber ^Regelung beS gefawten SlrbeitSrecbtS ihre enfcgültige © eftattung erbalten. S ie 330. über bie StrbeitS- Seit ber Slngeftettten fp rid jt bie boriibergeBenbe ©eltungSbauer befonberS au§; eg u n te rlie g t aber auch b in ficb tlid ) ber früheren
®53. feinem Siebenten, fic n u r als b o rlä u fig e SJlajjnabtne auäufcben.
k ©d»on bie 330. b. 23. 11. 1918 ging über bie «Regelung ber SXrbeitSgeitert in ber © e W 0 . blttauS, ba Bier n u r bie SlrbeitSgeit ber gewerblichen S lrbeiterinnen unb ber $ugenb=
Ii<f)en georbnet w a r (§ § 135 f f.) . «Jiodj w eiter erftredt fid) bie 330. über bie SlrbeitSgeit ber Slngeftettten, bie alle la u f- wannifcben, tedjnifd)en unb fonftigen Slngeftetiten um faftt, aeren SlrbeitSseit bisher einer gefeilteren SInorbnung n ia jt unterw orfen war.
S ie beiben 33erorbnungen ftellen ficb, ih re r Senbeng unb , «>» auggefbrochenen «Bitten entfbrechenb, alg Sibänberungen Trr 9än3ungen ber © e w O . über bie 9lrbeiterfci)uft=
bar' fo baff man fü r bie A u sle g u n g unb bag 33er- tbrer ® eftim m ungen, fom eit m öglich, auf bie fü r bte m ih m 1!?,8. ber © e w O . gewonnenen © rgebniffe in S c h rifttu m r x rc<^ u n 9 gurücf greifen fann. S ieS w irb — um ein nmn« r i. s* b>er borauSgugreifen — praftifcf) bei ber grage, n im itm i! S uw ibetB a nblungen gegen bie beiben 33erorb=
lln iip rm ,'5eriQr rcn - drohen © tra fe n big gu 2000 M , tm r ^ - „ ™ , ° 8cnäiaüe © efä n g n ig b is gu fed)S «Bonaten an unb firafbarentep, U ü1J tönben nod> ^ b e te © tra fe n gu, taffen bie
^ a n b iu ngen baher a ls 33 er gehen erscheinen. S te
^ ü rb e baher nach § 67 Sibf 2 8 t @23. bie brei- 1 §. tem - ^ u n beftim m t aber bie © e w 0 . § 145 Slbf. 2,
9. 3Titet m it © trä fe bebrohten § a n b lu n g e n
™ w L r t naten berfähren, bon bem Sage an gerechnet,
“ S 'lc, be9angen fm b. 3 u biefen § a n b lu n g e n gehören
¿ o Ä « l l 5en bie 23orfcBriften über bie SlrbeitSgeit.
«Rach 3 tff- X I 330. b. 2 3 .1 1 .1 9 1 8 unb § 19 330. b. 1 8 .3 .1 9 1 9
* ) f- baP Slnfdjfifc, 33®. 1918, 751; «Baum, 32B. 1918, 752.
fin b e n bie in fReid)S= unb SanbeSgefeften ertaffenen 33or=
fchriften im bisherigen U m fang fo w e it 9Inm enbung, a ls fie ben 23efttmmungen ber 330. nicht guw iberlaufen. © ine fotche 33orfd)rift, bie ben SBeftimmungen nieijt g u w ib ertäuft, ift aber auch ber § 145 Stbf. 2 © e w O ., ber gerabe fü r atte hier ein»
fdjiagenben 33ergehen bie bretmonatige 33erfährungSfrift feft=
gefegt hat. ©S fom m t hingu, bafe bie Beiben 33erorbnungen n u r re in ä u jje rlid ) einen fethftänbigen © harafter erhalten Bähen, wahrenb fie in Ü Biritichfeit fid) als «Robetten gut © e w 0 . barftetten, fie, w ie oben gefügt, ergangen unb erweitern. ©S treffen hier bie gleidjen ©rm ägungen gu, m it benen baS St®.
fü r f ie 33ergehen gegen baS © tettenberm ittlergefeh bie brei=
m onatige «Verjährung angenommen hat 1912 © p . 286 unb in ftänbiger w eiterer fRechtfpreähung).
S ie nachftehenben StuSführungen fotten fid) bor allem m it ber 330. über bie SIrbeitSgeit ber Slngeftettten befdjäftigen.
I. S e r s.f3erfonen!reiS, auf ben biefe 330. Stnwenbung finben fott, Strbeitnehmer unb Strbeitgeber, ift in ben §§ 11 ff.
beftim m t. S ie ^Regelung um faßt banach biejenigen 2tn=
geftettten:
1. S ie m it laufm ännifchen S ienfte n befchäftigt Werben, inSbefonbere bie ^»anblungSgehilfen. 0 b gu biefen Verfonen ber ©Begatte nnb bie S in ber beS ©efdjäftSinhaberS gehören, richtet fid) nach ber befonberen Sage be§ ©ingetfatteS. S e r Sieget nach gelten Weber bie © hefrau ober, im ©efefjäft ber 3;rau, ber DJiann noch bie im ipauShalt lebenben S in b e r als Singeftettte. S ie teiften bie S ie n fte auf © ru n b beS fam ilien»
rechttichen 33erhättniffcS (§ § 1356, 1617 33©S3.; bgt. g. 23.
SR©., 2 e ip g 3 . 1909, 850; «R©., SReger, 17, 3 8 7 ). Sagegen gehört gu ben m it faufm ännifchen S ie n fte n befebäftigten 33er=
fönen ber 23olontär, aud) wenn er nicht ipanbiungSgehitfe in t
© in n e beS § 59 §® 23- ift- SBerben ängeftettte m it fauf=
m änntfdjen unb m it geroerblichen S ie n fte n befchäftigt, fo ent=
ffheibei bie überwiegenbe S ä ttg te it (9 i® . 63, 2 0 0 ; Si2B.
1910, 83 9 ; «R©„ ©ewStrdh. 7, 157; 10, 504 u .a .m .; ebenfo bie herrfebenbe 2tnficht im © c h rifttu m ). Sanad) rid jte t f i * auch, ob ber Sttngeftettte biefer 330. ober ber b. 23. 11. 1918 unterflet)t. U n te r bte gu 1 erwähnten Slngeftettten gehört auch ber SProturift.
2. S ie m it tedmifeben S ie n fte n b e fdjäftigt werben, m it SluSnabme berjentgen technifdien Slngeftettten (SctriebSbcamte, SBerimeifter, S e ch n ife r), bie htnficf)tlicf) ber «Regelung ihrer SlrheitSgeit ber SInorbnung b. 23. 11. 1918 unterliegen. S ie
© rlä u te ru n g in ber k la m m e r berroeift fom tt auf ben s 133a
@ew0 . @§ m uh baher im © ingetfatt feftgeftettt werben, oh ein foldher tedmifdher Slngeftettter gu ben in btefer V o rfa jn ft genannten Slngeftettten gehört ober ob er aus irgenbwelchen
© ritn b e n eine anbere © tettung einnim m t. Uber Wi|fenfci)aft=
tid)e H ilfs a rb e ite r fiehe unten.
3. S ie m it Schreib-, SRedien- ober ähnlichen Slrbelten be- fdhäftigt werben (SSureauangefteHte), a u S f^Iie fjIict) ber n u r
SWt S u r i }tt'f dj e S o e h e r i f d j t i f i I r . 6. 19i9.
niedere ober mecßanifdje S ie n fte leiftenben ¿ßetfonen. S a m it if t nunm ehr fü r bie gewaltige 3ctßl bet Angeftettten, bereu A rb e iß g e it bisher feiner Sefcßränfung unterlag, bie acht*
ftünbige SirbeitSgeit eingeführt. S a ß in gehören u. a. bie A n * g e fie le n ber l e c ß t ? a n w ä t t e {einfchtießtich S u rca u * oorfteßer), ber ¡¡Patentanwälte, der gemeinnützigen Vereine unb A n fta lte n u fw .
4. S ie 2eßriinge unter ben gu 1 bis 3 genannten Se*
trieben.
S ie V D . lä ß t n u n aber audj einige Ausnahm en gu.
Sßre V o rfcß riften foEen f e i n e A n w e n d u n g finben {§ 1 2 ) a u f:
a ) ©eneratbebottmäeßtigte unb bie im iganbeßregifter ober ©enoffenfcfjaftSregifter eingetragenen V e rtre te r eine?
Unternehmen?. S ie h ie r genannten ¿ßetfonen fteßen gwar aud) in ben S ie n fte n eine? anderen, werben fü r ihre S ä tig fe it be*
galitt, fin b aber ih re r gefunden S te llu n g nach nicht a ß A n * g e fie le , fonbern a ß Arbeitgeber angufeßen.1) S e i ben
© eneralbebottm äddigten w irb baßer Eier an foidje Sec fönen gebacht, bie entmeber eigene S u rca u ? hoben ober jebenfatß eine bauernbe S ä tig fe it fü r ihren ¿Bottmadjtgeber auSiiben.
g ü r anbete ©eneralbebottmächtigte, bie n u r gelegentlich) eine X ä tig fe it a u g p ü b e n haben, w ürbe bie © in re iß u n g in eine S O ., bie bie tägliche A rbeit?geit regelt, feinen S in n ergeben.
O b eine ©eneratbeboEmäcßtigung borltegt, ift im ©ingelfatte 3U entfeheiben. S ie braucht nicht aEe ¿BermögenSangetegen*
le ite n beS Vertretenen fcbtechthin p enthalten, fa n n fieß biet=
m ehr auch a u f einen beftim m ten Streß bon Vermögen?*
angetegenßeiten begießen, „w e n n fie n u r ben SeboEmäcßtigten ermächtigt, innerhalb biefeS S te ife? ben VoEm adjigebet bei aEen Angelegenheiten gu bertreten unb in biefem Umfange aEe feine ©efcßäfte p beforgen" ( 1 ® . 67, 2 4 ). 3 U ben
©eneralbeboEmächtigten, benen fra ft ©efeße? eine fo id jc SteEe eingeräum t ift, rechnet g. V . ber §aupthebottm ächiigte einer VerftdjjerungSgefettfchaft (§ § 85 ff., 115 A b f. 2 V A © . ; bgl.
S t ö n i g e , V A ® . § 86 A n m . 4 ; ¡ p a g e n * A t a n e ? , § 8 8 A n m . 1 ). O b ber ©eneratbeboEmächtigie bon einem S auf*
m ann ober einer fonftigen pbbfifcßen ober ju riftifch e n V e rfo n ermächtigt ift, if t ohne Sebeutung. S ie StngefteEten eine?
@eneraIbeboEmäd)tigten unterftehen regelm äßig a ß S u rca u * perfonat ber V O .
S ie im § a n beß = ober @ enojfenfchaft?regifter ein*
getragenen V e rtre te r eine? Unternehmen? fin b lediglich beffeit gefeßtieße V e rtre te r, nicht a lfo Sßrofuriftcn, wenngleich aud) biefe, w ie bei ber AftiengefeEfcßaft, ber ® . m. b. § . , ber V e r*
ficherung?berein a. @. u fw ., berireten fönnen. S ie gehören gu ben in § 1 1 .3 iff. 1 genannten, m it faufm ännifchen S ienfte n befcßäftigten V erfonen, bürfeu a ifo nicht länger a ß acht S tu n b e n befchäftigt werben, l i c h t erw ähnt fin b bie im V c r * e i n S r e g i f t e r eingetragenen V e rtreter eine? V erein?, b. h.
alfo bie V o rftanb?m ttgIieber. A la n w irb h ie r itßbefonbere auch hinfichtiich ber befolbeteu V ^ fo n e n bie V o rfc ß rift be?
§ 12 3 if f . 1 V D ., entfprecßenb anguwenben, fie alfo bon bem V e rb o t einer tangeren a ß achtftünbigen A rbeit?geit auSgu*
nehmen haben. S e n n aud) fie fönnen nicht a ß Sin gefteEte im S in n e ber V O . gelten, g u t unbefotbete, ehrenamtlich tätige Verfonen fom m t bie V O . überhaupt nicht ln grage.
b ) S o n fiig e Angeftettte in teitenber SteEung, benen in ber le g e t minbeften? gwangig StngefteEte ober fünfgig Arbeitneß*
mer unterftettt fm b ober bereu gaßrebarbeißberbienft fiebern ta u fe n b A la rfü b e rfie ig t. h ie rh e r gehört g. V . ber g a h rifb ire fto r ober ein S etriebgteiter, ber in biefem gaE e nicht u nter bie V o r*
feßrift be? § 11 3 if f . 2 re g n e n w ürbe. U n te r StngefteEten w irb m an bie in § 11 3 if f - 1 hi? 4 genannten, u nter A rb e it*
nehmet« aEe fonftigen Slrbeiter, in?befonbere bie gewerblichen gu öerftehen haben. SBentt aifo jetnanb Vorgefeßter bon gehn StngefteEten unb biergig Strbeitern if t unb fe in © ehatt bon 7000 M begieht, [o müßten auf ih n bie V o rfc h rifie n ber V D . Stnwenbung finben. © ? if t inbeffen in derartigen g a tte n fra*
lieh, ob nicht bie 3 a h * bon fü n fg ig Untergebenen tn?gefamt bem Vorgefeßten eine fotche SteEung einräum t, baß er ber V O . nicht unterfäEt. S e r StngefteEte in teitenber S te E ung muß Vorgefeßter bon i n b e r l e g e t minbeften? gwangig A n * geficltten ober fü n fg ig A rbeitnehm ern fein. S ie fe S eftim m nng
*■) S a ran w irb auch nicht? baburd) geändert, baß in § 12 3 )ff 2, bi* |iih an biefe SBorfcbrift ummttetbar anfcßließt, bon
„fonftigen" Jfngefiefffeu in feiieüber SteEung geftivwben wirb.
erinnert an bie V o rfcß rifte n ber §§ 133h, 134i © e w D ., bie bon ¿Betrieben fpreeßen, in benen in ber le g e t minbeften?
gwangig bgw. gehn Slrbeiter befchäftigt werben. 22 ie fü r Jene Veftim m ungen, w irb e? hoher auch fü r bie V O . barauf an*
fommen, ob währenb be? größten S e it? be? gaßre? gwangig StngefteEte ober fü nfgig Strbeitnehmer Untergebene be? Sin geftettten in teitenber SteEung fin b unb ob bie Vefchäftigung bem regelmäßigen S rtrie b ? b e b ü rfn i? entfpricht (bgl. @ o 11 = f cß a I f ; Arbeiterfcßußbeft. b. © e w D . S . 3 6 ). ¿Serben baßer einem folcßen leitenden StngefteEten info lg e unerwarteter StrbettSßäufung n u r geitweife Angeftettte unb Strbeitnehmer in ber in § 12 3 dt- 2 V O . angegebenen 3 a ß t unterftettt, fonft aber nicht, fo m uß er gteießwoht ber V D . unterw orfen fein.
S ie §§ 133h, I3 4 i © e w O . taffen n u n aber fü r bie ¿Betriebe,
„ in benen regelm äßig gu gemiffen 3 ehen be? gaßre? ein oermehrte? S(rbett?bebürfni? e in tr itt" , bie Vefchäftigung bon gwangig bgw. gehn Strbeitern gerabe in Hefen 3 eden maß*
gebenb fein, © in gleiches bürfte aud) fü r bie V O . angu=
nehmen fein. © 8 ift habet an bie S am pagneinbuftrien unb bie Saifonbetriebe gebacf)t. S e r StngefteEte in teitenber SteEung alfo, bem währenb ber ¡Kampagne ober in ber S a ifo n gwangig StngefteEte ober fü n fg ig Arbeitnehm er unterftettt fin b , fä ttt unter bie S h ß nahtneborfdjrift be? § 12 3 d f- 2 V O ., auch wenn er in ber fogenannten ftitte n 3 r tt eine gleiche Angaht Untergebener nicht gu leiten hat.
c ) Angeftettte, bie in ¿Betrieben bei: 2anb= unb goTft*
w irtfehaft cinfdjtie ßlich ih re r Siebenbetriebe befchäftigt fmb.
3 « ben lebenbetrieben W irb man n u r folche gu gählen haben, bie ihrem 22efcn nach 3» bem Vetriebe ber 2 anb* unb g o rft*
w ir t f la f t gehören. §a b e n bie lebenbetriebe aber einen fetb*
ftänbigen faufm ännifdien ober gewerblichen © paratter, fo muffen auch bie V o rfcp rifte n biefer V O . ober ber V Ö . b.
23. 11. 1918 A n w enbun g finben.
d ) © ehitfen uub Sehrtinge in Apottjetcn.
lie ß t erwäßnt in ben §§ 11 unb 12 fin b atte ¿fkrfonen, bie gwar einem Unternehmen gegen © eßatt bienen, beren S a tig te it aber eine ißrem ¿ffiefen nad>
m iffe n fd ja fitid je , tünftlerifcßc ober ähnlich geftattete ift. SJian w irb fte nicht her V O . unterftetten fönnen.
S ie ? t r if f t g. V . gu fü r beu S ß n b ifu ? eine? ilnteniebtnencs fü r einen in einem S a n a to riu m angeftettten A rg t, fü r ben 3eitung?rebafteur. SBenn fie auch in einem S ie n ftb e rß ä ltn i?
fteben, fo w irb m an fie hoch gleichwohl nicht bem S in n e ber V D . nach ben StngefteEten, beren A rb e iß b e rtjä ttn iffe georbnet werben fotten, gleichftetten. g ß re S ä tig fe it lä ß t fieß nicht auf beftimmte A rb e itlftu n b e n befeßranfen. ©benfo fin b bie §auS*
angeftettten, a ifo S ienftb oten, S finbcrfräutein, ©rgießerinnen, S te u e r u fw . nicht erwähnt. Auch a u f biefe Angeftettten fin b e t bie V O . feine Anw enbung.
S ie V O . berpftießtet atte A r b e i t g e b e r einfchtießtidi ber Störperfcßaften be? öffentlichen le c ß t? gur © in ß a ttu n g ißrer V o rfäßriften (§ 13 S 1 ). O b ber Arbeitgeber feinen
¿Betrieb ober fein ¿Bureau m it ber Abficßt einer © ew inn*
ergietung fü h rt ober nicht, macht feinen Unterfcßieb. 3 u ben öffentlichen Sörperfcßaften gehören im weiteren S in n e bie
¿Behörden, g. V . liin ifte r ie n , le icß ä ä m te r, bie ¿Behörden der fogialen ¿Berficßerung, ©erießte u fw .; öffentliche Sörperfcßaften im eigentlichen, engeren S in n e fm b aEe durch ©efeß ober O rg a n ifa tio n m it $?orporation?red)ten au?geftatteten © ln * richtungen, g. 58. .'sjanöeßfammern, §anbw erferfam m crn, g n n u n g e n (bgl. 2 u f e n ? f ß , §anbet?fammergefeß § 1 Slum. 7 ; §§ 81 ff., 1 0 3 ff. © e m O .), öffentliche geuerberfidje*
rung?anftatten (§ 3 preuß. @ef. betr. öff. g e u e rb e rfA n ft. b.
25. 7. 1910; bgl. 1 © . , I t i t t . öff. g e u e rV e rfA n ft. 1917, 235) u. bgl. 3 u ißnen w irb m an, da ber S e g riff in ben §§ 13 unb 14 V O . m öglicßft w e it gefaßt fe in fott, auch bie ben Sc*
ßörben analogen g n ftitu te , w ie V o r f t ä n b e b e t A n w a l t ? * f a m m e r n , rechnen, © e m e in w irtfe ß a ftiie h e U nternehm ungen werben unter Um ftänben ebenfalls ftörperfdfaften be? öffent*
tidhen le d b t? fe in fönnen. A u f aEe St n g e ft e 111 e n ber Störperfcßaften be? öffentlichen le ih t ? in bem erwähnten S in n e fin d e n bie V o rfcß rifte n ber V O . A n w enbung, auf atte V e rfonen a lfo , bie nicht a ß Seam te gu gelten haben, fonbern tßre S ie n fte auf © ru n d p ribaten S ienftb ertrag? teiften. S o * w e it Angeftettte gemeinfam m it Seeamten befchäftigt werben, fotten fü r bie le g e lu n g ber S e ß hafttgung biefer Angefteltten m angels abwetchenber V e reinbarungen bte fü r bie ¿Beamten güfügen S ienftb orfcßriften maßgebend fein (§ 14 V O .) .
48. öaßtfiang. $ u t i ft i j cß e ¿8 ü d) c u j d) 11 f t. 356
g ü r bie in ¿BerfebrSgeWerhen erfotberiicfjen aEgemeineu SluSnaßmen Pon ben Porfteßenb m itgeteilten ¿Borfcbriften foEen atebaib ¿Bereinbarungen gtr>i|djen ¿Betriebsleitungen unb SlrbeitnebmerPerbänben getroffen werben. ¿Bis b atjin follen bie guftänbigen Semobilm acbungSfom m iffare Slnorbm m gcn erlaßen. S e r ¿Begriff ber ¿BerfebrSgewerbc fin b e t fiel) noch in
§ 105i ©ewD. 3>ton w irb bub er gu ihnen im altgemeinen bie gleichen ¿Betriebe gu rechnen hüben, bie and} unter jene ¿Bor»
feßrift faßen (pgl, 2 a n b m a n n , ©em O . § 105i Sinnt. 5;
S i n b e n b e r g , © e w D . § 105i Slntn. 6 ). SBeitergeßenb a ls au § I0 5 i, w irb m an aber auch ben ©traßenbaßnbetrieß im S in n e ber ¿80. au ben ¿BerfeßrSgewerben gäßlen bürfen, ber an fich nicht ber © em O . unterfteht. S e n n bie SSO. gre ift, w ie w ir faßen, w e it über ben 3t ab men ber © ew O . ßinauS.
I I . S ie S lrk tiS a e tt. S ie regelmäßige tägliche SlrbeitSgeit ausschließlich ber ¿Banfen barf bie S a u e r bon acht © tunben nicht überfeßreiten (§ 1 @. 1 ). S o m it ißt ber © r unb faß be§
lange geforberten unb biel um fäm pften StcßtftunbenarbeitSiagS e rfü h l © r lä ß t fidh aber bei ber öerfeßiebenartigen Statur ber
©ewerbe unb ihren mannigfachen S'uecfevt unb 23ebürfniffen uteijt f t r ilt b u rd jfü ijre n , fo baß aud) bie ¿80. SluSnaßmen 3115 laffen muß. S ie fe fin b in ben §§ 4 b is 6 geregelt (f. u n ten).
S ie SirbeitSgeit um faßt, w ie in ber © em O ., bie 3 ed , in ber ber SlngefteEte in bem b e trie b e (©efcßäft, ¿Bureau u fw .) ober fü r ben S e trie b , innerhalb ber ¿BetrießSräume ober aueß außerhalb ber ¿Räume tä tig ift. ¿Ricßt eingerechnet in bie
¿ArbeitSgeit werben bie S a u fe n , b. ß. biejenigen 3 £den, in benen eine PöEige Unterbrechung ber Slrbeit eintreten foE (bgl. ¿R©@t. 21, 139; 27, 139; 0 2 ® . SreSben, Sieger, 16, 3 0 ). S ie SSO. b rin g t bieS babureß gum SluSbrucf, baß fit fagt (§ 2 ) , bie ¿paufen hätten „in n e rh a lb ber SlrbeitSgeit"
3u liegen (b g l. §§ 136, 137 © e w D .: „gwifeßen ben Slrbeit»*
ftu n b e n "). S ie ¿paufen fin b leine ¿Berfürgung ber SlrbeitSgeit als foteßer. © 8 ta n n baßer aud) nicht an bie S te ile einer ¿paufe eine Slbfürgung ber SlrbeitSgeit berart treten, baß 3- SB.
bei einer mehr a ls fecßS © tu n b e n betragenben SlrbeitSgeit baS
©nbe ber S ä tig le it am ¿Fcacßmittag fta tt 3. ¿8 . auf 5 U ß r auf 4 '4 U ßr berlegt w irb (bgl. § 2 ¿80., $R©©1 21, 139; 3 2 ,1 8 ; 0 2 © . SreSben a. a. O .) . © in ¿Bergicßt auf bie gnneß aitu ng ber R aufen ift auch feitenS ber SlngefteEten ungutäffig unb w ürbe ben ¿Arbeitgeber nicht bor. S tra fe feßüßen (¿R@©t. 35, 9 ; 0 2 ® . H am burg, ©og5pr. 20, 1436; bgl. ¿BaßOß2©., Sieger, 65, 8 0 ).
¿Beträgt bie SirbeitSgeit mehr a ls fecßS S tu n b e n , fo ift innerhalb ber ¿ArbeitSgeit eine minbeftenS halbftünbige ¿paufe 3U gewähren (§ 2 Slbf. 1 S . 1 ). © nbet bie SlrbeitSgeit nach 4 U ß r nachmittags, „fo m uß bie ¿Paufe fü r bie SlngefteEten, bte ißre ipauptm aßlgett außerhalb beS bie SirbeiiSftätie ent- haltenbcn ©ebäubeS einnehmen, auf minbeftenS ein unb eine halbe S tu n b e oertängert werben" (§ 2 Slbf. 1 © - 2 ) . S iefe
‘B o rfd jrift, f 0 gut fie auch gemeint ift, tann bei ftreng w örtlicher
^ « h f ü ß r u n g 311 g o lgenm gen führen, bie ben SlngefteEten p n f t am unangeneßmften werben tonnen. U m bie S auer
?eF 'Paufen oerlängert fid) baS ©nbe ber SlrbeitSgeit. SBiirbe bei acßtftünbiger, um 9 U ß r beginnenben SirbeitSgeit eine ein uuo eine halbftünbige ¿paufe gemacht werben, fo w ürbe baS Ä her SlrbeitSgeit auf 6 'A U ß r faüen. ¿Bei W örtlicher
^u rö ;fu ß ru n g ber ¿80. wäre bieS feßon bann n ö tig , wenn in fin rn » Bloßen ¿Betriebe fü r bie SlngefteEten gefonberte, außer»
L . f ! bie ¿Betriebsräume entßaltenben ©ebäubeS liegenbe bi? 9i « nirme heftänben; e§ mürbe ebenfo eintreten, wenn 3. ¿B.
v atcn ei«eS ©efcßäftS ober ¿Bureau« in einem n u r .. k nöT .■“ “ Unten oon ber SlrbettSftätte liegenben ¿Reftaurant hiofpri’ § aubtmaßlgett einneßmen w ürben. S e n n in aE k pefchießt bieS „außerhalb beS bie SlrßeitSftätte B e it ih rfs ro ®ebäubeS". S ie müßten, obwohl fie in furget t • hlgeit beenbet hätten, ber ¿80. guliehe anbertßalb (?s s ; ' . r n » w u n b tarnen entfpredßenb fpöter nach £>aufe.
f i ? haßer im woßlüerftanbencn gntereffe ber Sin*
I I re nc.enr Qufeer ber 3 eit gur ERaßlgeit noeß eine gewiffe
;f.u n 9 gclaffen werben ta n n , liegen, in gäEen 2 “ ‘’ "ßf,führten ober ähnlichen bie ¿Paufe abgutürgeu.
•¿ufam m enw irten Pon SlngefteEtenfchaft, Slrbeitgeher unb SlufficßtSheamten ta n n h ie r bie ¿Borfrfirift ber i , Clc .P lP jh a r an anbere gäE e gebadfi ßat, auf baS richtige Jliaß guruct! ut)ren. © in e ¿paufe oon breioiertet S tu n b e n bis gu einer S tu n b e unb bie SluSftchl eßer tiacß i>aufe gu tommen, W irb ben SlngefteEten liehet fein, a ls bie nnbertßalbfiünbigc
¿Paufe unb ba§ unnötige SticßtStun. ©efunbheitlicße Schaben w irb man bahei faum befürchten müffen. S ie ¿80. ßat offen*
har n u r an bie g ä ile gebaeßt, in benen ber SlngefteEte einen w eiten ¿EBeg gurüdgulegen ßat.
S ie anbertßalbftiinbige ¿paufe ift n u r bann gu gewähren, wenn bie SlrbeitSgeit nari) 4 ü ß r naeßmittagä enbet; t r it t baS
©nbe um 4 llß r ein, fo genügt bie halbftünbige ¿paufe. S icS wäre aber auch bann nicht ber g a E , wenn bie SlrbeitSgeit um 8 U ßr früß begönne; benn bann w ürbe ja gerabetoegen ber ßaibftünbigen $ a u fe baS © nbe ber SlrbeitSgeit auf 4 A U ßr faEen. S o m it tarne aber wieber fü r bie außerhalb beS §aufe§
©ffenben bie anbertßaibftünbige ¿Paufe in ¿Betracht. O b bie
¿80. biefe F o lg e ru n g gewoEt ßat, ta n n gweifeißaft erfdjeinen.
S em pielfacß geäußerten ¿ffiunfeße ber Slrbciter unb Sin*
gefteEten, am Sonnahenb unb ben ¿Borabcnben ber geftiage bie ©efdßäfte u fw . frü h e r gu fchüeßen, tom m t bie ¿80. in § 1 Slbf. 2 (ebenfo bie ¿80. 0. 23. 11. 1918 3 *ff- n ) entgegen.
O ft eine ¿Bertürgung ber SlrbeitSgeit bureß ¿Bereinharung ßer»
beigefüßrt, fo tann ber SluSfaE bet SlrbeitSftunben an biefen Sagen auf bie übrigen ¿Serttage Verteilt werben. S ie fe ¿8 er»
te ilu n g foE alfo fo gefeßeßen, baß m ö g lid jft auf jeben ber auberen SBerftage ein entfpreeßenber S e il fä llt, gnbeffen w irb einer ¿Berteilung auf eingelne Sage ein Siebenten^niefjt entgegenfteßen. S lur bie Slbwälgung auf einen S a g wünfeh*
bie ¿80. nicht.
b e g in n unb ©nbe ber SlrbeitSgeit unb ber ¿paufen, baS fm b a lfo bie S tu n b e n innerhalb beten bie aeßtftünbige SlrbeitS»
geit ober bie ¿Paufen liegen foEen, fin b , fofern feine ¿Regelung burd) S a rifü e rtra g erfo lg t ift, Pom ¿Arbeitgeber im © in»
PerftänbniS m it bem SlngefteEtenauSfdniß ober, wenn ^ ein foldier nießt befteßt, m it ber SlngefteEtenfchaft beS ¿Betriebs ober beS Slurcauä, entfpred)enb ben ¿Beftimmungen ber ¿80., fü r ben ©efam thetrieh ober eingelne Slhteilungen gefonbert feftgulegen (§ 3 ). S e n fortgefeßrittenen © e ift ber neuen S e it erfehnt man, wenn man biefe ¿Borfcßrift etwa m it bem § 138
© e w D . Pergleidjt. § ie r freie ¿Bereinharung, b o rt, tm § 138, poiigeiiid)e Sinm eibung unb ttontroEe. Strafrechtlicher S d ju ß ift bahei and) in ber 210. gegeben. S ie ¿Bereinbarung ift bureß SiuSßatig betanntgnmaeßen. ©S m uß a lfo in jebern ¿Betrieb ober ¿Bureau, alfo a u e ß i n b e n ¿ B u r e a u S b e r ¿ R e c h t s » a n w a l t e , ein SiuSßang angebracht fein, auf welchem ¿Be*
g in n unb ©nbe ber SlrbeitSgeit unb bie ¿paufen angegeben fm b.
S ie U n te rla ffu n g maeßt ftrafhar. ©S g e n ü g ! baß e i n SlrtS*
ßang and) beim ¿Borßanbenfein mehrerer Släume angebracht if t ; fm b bie 'Vereinbarungen fü r eingelne Slbteilungen eines
¿Betriebs gefonbert feftgeiegt, fo muß fü r jebe Stbteilung ein gefonberter SiuSßang in einem ber ¿Räume ber Slbteilung Pot*
ßanben fein, © in e STcitteilung ber SirbeitSgeit (¿Bureau»
ftunben) auf S d ;ilb c rn an ber S ü r entfprictjt ben ¿Borfcbriften ber ¿80. nicht.
© in e nicht unwefentiteße grage ift, oh entfpredßenb etwa bem 3uenbebebienen ber Stunben in offenen 2abengefd)äften (§ 9 ¿ 8 0 .; f. unten 3 if f . I V ) aud) fü r anbere ¿Betriebe, 3. ¿B.
fü r bie ¿BureauS ber Sinwätte, ¿Beftimmungen guläffig er*
feßeinen, bie eine 3 uenbefüßrung einer S lrbeit ennöglicßen, befonbers einer foldjen, bie bie Slnwefeiißeit beS SRanbanten erforbert. Sin fid) ift bie ¿Borfcßrift beS § 9 einer analogen StuSbeßnung n id jt fäßtg, ba fie a ls fo g ta lp o litifh e ¿Borfcßrift ftreng auSguIegen ift. S e r biefer 2 3orfd )rift gugrunbe liegenbe
©ebanfe w irb aber m it ¿Rüdficßt auf § 3 ¿8 D._ meines © r*
acßtenS eine entiprechenbe Slnwenbung erfaßten bürfen. S e nn wenn ¿Beginn unb ©nbe ber SlrbeitSgeit „entfpredßenb ben
¿Beftimmungen biefer ¿ 8 0 ." burd) ¿Bereinbarung feftgulcsc”
fin b , fo fteßt nichts im SBege, ben in § 9 ¿80. auSgebruaten
© ebanien atteß auf anbere Setriebe gu übertragen. ® er f Walt a lfo , ber einen ¿Brief, Sdßriftfaß ober einen « e rtra g 1
• i © e g e n W a r t b e S E R a n b a n t e n b iltie rt ober eine abeS*
: 1 ftättlicße Serficßerung Pon feinem ERanbanten o b e r S a u fn im m t, w irb bie S ä tig le it beenben föm icn, aud) t aeßtftünbige SlrbeitSgeit ingwifeßen abläuft. @6emo w t
bie noeß tm © predjgim m cr wartenben ¿Perfonen ^ f e r t ig , l. f o w e it erforbertieß, SlngefteEte gur © rlcb igu ng ber etwa not»
w enbig werbenben ©eßriftfaeßen im ¿Bureau beßalten mnrten.
I / Stnbererfeits w irb ber S lnw ait fidß fü n ftig fo emneßten mußen, b baß er n td jte ilig e , größere © d iriftfä ß e mogficßft nlcßt !u rg bot S bem ©nbe gu b iltte re n beginnt. ¿Dian w irb aber fagen lonnen, k baß ber ©ebanfe b e i 8 9 and) bann entfpredjcnbe Slnwenbung finben barf, wenn es fitß um eilige Schreibarbeiten ßanbett,
45*
356 3 u t i j H f $ e S B o c ß e n f c h t t f t . 9h:. 6. 1919.
bie nicht in ©egenroart beS Atanbanten borgenommen merben.
© ine anbere tanger bauernbe 33efct)äftigung roirb aber a ls Ü berarbeit im S in n e beS § 5 anaufeßen fein, jo baß fie n u r an aroanaig Sagen im gaßre auläffig ift.
Aad) ber 93eenbigung ber täglichen SlrbeitSgcit ift ben Angestellten eine ununterbrochene eifftünbige Außeaeit au ge*
toären. S a meber ber 9Beg aur ArbeitSftätte noch ber § e im * meg in bie ArbeitSaeit fä llt ( 0 2 ® . H am burg, Sieger, 20, 18 2 ), fo beginnt bie Siutjeaeit m it bem Schluß ber S ienftftunben.
93on ben bisher m itgeteilten SBorfcßriften ber §§ 1 biä 3 fennt bie 930. gcmiffe Ausnahm en. S o finben bie SBe=
ftim m ungen ieine Anm enbung auf A rbeiten, bie in- A otfätten, im öffentlichen gntereffe ober aur 93eri)ütung beS 93erberbenS Don SBaren ober beS AUßltngenS t>on StrbcitSergeugniffen un=
bezüglich öorgenommen merben m iiffen (§ 4 ). S ie fe bem
§ 105c ¿ if f . 1 unb 4 ©em O . nachgebilbete 93orfchrift ift nach ben fü r bie genannte 93orfcßrift ber ©em O . gefunbenen AecßtS*
grunbfäßen auSaulegen. 93gl. über bie 93erpflid)tung ber Arbeitgeber § 4 2lbf. 2 930. fe r n e r fann bei Ünterbred)ung beS SetriebS burd) A aturereigniffe, iln g lü d s fä tte ober anbere unoerm eiblidje S tö ru n g e n burch ben AufficßtSbeamten nach A n h ö ru n g beS SlngefteßtenauSichuffeS ober, rnenn ein folcher nicht befteßt, ber Angeftetttenfdjaft eine anbepmeitige Siegelung m lberruflicß geftattet merben ( § 6 ).
S ie roidjtigfte Abmeicßung ift im § 5 beftim m t. hiernach fönnen an amanaig ber S eftim m ung beS Arbeitgebers über*
laffenen Sagen im gaßre Angeftellte über bie im § 1 feftgcfefjte ArbeitSaeit hin a u s befchäftigt merben. S ie S a u e r ber 93e=
fd iä ftig u n g barf getan S tu n b e n täglich nicht überfdjreiten unb nicht länger als b is 10 U ßr abenbS mähren, h ie rb e i iom m t jeber S a g in Anrechnung, an bem auch n u r ein Angeftettier über bie nach § 1 feftgefehte Slrbeitggeit hinaus befchäftigt ift.
O b m it biefen amanaig Sagen ben 93ebürfniffen ber ©efcßäftS*
m elt gebient ift, mag fraglich fein, g u t offene 93crfauf8ftetten if t im § 9 eine ähnliche 93orfd)rift gegeben. Arbeitgeber, bie ihre Singeftetlten bem § 5 entfpredjenb länger befchäftigen motten, finb oerpflichtet, „a n einer in bie Augen fattenben S te lle beS A rb e itsra u m s eine S a fe l auSaußängen, auf ber jeber S a g, an bem Ü berarbeit ftattfin b e t, öor 93eginn ber Ü berarbeit einautragen ift" . © ine gleiche 93orfd)nft befanb fleh feßon En aabtreießen 93erorbnungen, bie fü r gemerbliche A rb e ite rinnen eine Überarbeit auließen, a- 93. in ber 930. befreffenb 93efd)äftigung oon A rbe ite rin n e n in 3Jieiereien ti. 10. 6 . 1904;
in Stonferöenfabriien ö. 11. 3. 1898 unb 1. 3. 1908; in 2Berf=
ftätten ber S?leiber= unb SBäfdjelonfettion ö. 31. 5. 1897 unb 17. 2. 1904. beadjten ift, bah bie Ü berarbeit an ben amanaig Sagen n u r bann erlaubt ift, menn ö o r ihrem 93 e=
gin n bie © in tra g u n g in bie Sabetle erfolgt ift. SSirb bie Überarbeit begonnen, beöor bie © in tra g u n g erfolgt ift, fo lie g t eine ftrafbare £ a n b lu n g öor. S ie nachträgliche © in tra g u n g , auch fctbft furae .g e it nad) 93eginn ber Überarbeit, befreit nicht bon ber berroirften S tra fe (ögl. © o 11 f d) a l i , Arbeiterfcfiub*
beftimmungen 115).
Schließlich fa n n burch S a rifb e rtra g eine gemiffe A b * meießung borgenommen merben (flehe näheres § 7 ).
I I I . Sonntagsruhe. Aacßbem bereits burd) 930. b.
5. 2. 1919 (9t@93l. 176) bie S onntagsruhe im £anbet§=
gercerbe unb in Apotßefen geregelt mar, ift nunm ehr burd) 930. b. 18. 3. 18 bie S onntagsruhe allgemein fü r alle A n * geftettten eingeführt morben. S ie Ausnahm e* unb Sonber*
beftimmungen über bie S o nntagsruhe ber Singeftetlten im hanbetSgemerbe gelten aud) fü r bie Angeftettten im S in n e ber borliegenben 930. S iefe Ausnahm en finben fich in ben
§§ 105c ff. © em O . ©S fönnen aber nad) § 105b A b f. 2
©em O . (930. b. 5. 2. 1919) burch bie S^oligeibehörbe fü r fed)§
Sonntage, burd) bie höhere 93ermaltungSbehörbe fü r meüere bier Sonntage, „a n benen befonbere 93erbättniffe einen er*
meiterten © efdiäftSberfehr erforberlich m a ile n ", Ausnahm en borgefetjen merben. gebenfatts merben bie Überftunben an S o n n * unb gefttagen auf bie in §§ 5 unb 7 feftgelegte §öchft=
aaht ber Überftunben nid»t angerechnet.
IV . g ü r offene 93crfauf-3fte(ten, b. h- fü r bie Säben ber Setailgefchäfte ( $ © ., S © g . 22 C. 9 8 ; ©em Ard).
9, 277 u. a. m .) finb befonbere 93orfd)riften getroffen. S ie müffen oon 7 U h r abenbS bis 7 U h r morgens (m it Ausnahm e ber Apottjefen) gefdjloffen fein. A u r an gnoanaig bon ber OrtSpoliaeibehörbe, nicht atfo bon bem Arbeitgeber mle in
§ 5, au feeftimmenben Sagen ift her A n m u hrlabenfd)lu{? ge=
ftattet. S ie g n lja b e r ber 2abengefd>afte, 3. 93. SebenSmittel*, g ig a rre n *, 93lumengefd)äfte, fönnen alfo nicht bie Sage auS*
mähten, an benen fie bis 9 U hr offen halten molien. S ie mürben fich ftrafba r machen, menn fie an anberen a ls an ben bon ber OrtSpoliaeibehörbe feftgelegten Sagen länger arbeiten taffen mürben. Sagegen braudjen fie fü r bie Überarbeitstage feine © intragungen in Sabetten au machen, mie eS fü r anbere Ü berarbeit leiftenbe Söetriebe, 3. 93. ©ngroSgefcßäfte, 93ureauS ufm. borgefeßen ift (§ 5 ) , ba bie ©eneßm igung ber 93oliaei bie generelle © rla u b n iS 311m längeren D ffenhalten ber 93erfaufSfteile enthält.
S a s 3uenbebebienen ber Stunben if t fomopt beim 2aben=
fd)Iuß um 7 U hr mie an ben Überarbeitstagen um 9 U h r ge*
ftattet. ¿ m a r fteljt bie 93orföhrift in A b f. 1 a ls S a h 2, alfo bei ber A n o rb n u n g beS regelmäßigen ScßluffeS um 7 UI)r.
S a aber Ab}. 2 lebigiid) a ls eine Ausnahm e beS A b f. 1 S a ß 1 angegeben merben fann, fo m irb aud) fü r bie amanaig Ausnahmetage an ber 93orfd)rift beS A b f. 1 S a h 2 nichts ge*
änbert. S ie g ilt baßer auch fü r biefe Sage. — g ü r SebenS*.
m ittelgefd)äfte fönnen befonbere 93orfd)riften nod) über ben 93eginn ber SBerfaufSgeit morgens getroffen merben.
S u rd ) bie 93orfä)rift beS § 9 finb bie früheren 93eftim=
mungen über ben Sabenfcßluß, bie roegen ber ¿icbterfparniS gegeben maren, befeitigt (ögl. 930. b. 11. 12. 1916, 9 t@931.
1355).
V . Aufjid)tSbei)crbc, bie bie A u s fü h ru n g ber 930. 311 übermadien hat, finb auSfchiießlid) ober neben ben orbentlicßen S'oliaeibeßörben bie ©eroerbeauffichtsbeamten ober fonftige be=
fonberS befteüte 93eamte, in bergbaulichen 93etrieben bie 93erg=
rebierbeamten. S ie A u ffich t über Söetriebe unb 93ureauS ber Sörperfchaften beS öffentlichen AecßtS fteht ben bie allgemeine S ienfta ufficht auSübenben 93ef)örben au. S ie Auffid)tsbeam ten fönnen m it ben AngeftetItenauSidlüfien im Söeifein beS A rb e it*
geberS ober m it beiben S e ile n allein berfjanbeln, fönnen aud) au biefem 33oe<i öi e AuSfchüffe einberufen. S ie fin b aur jebergeitigen 93efid)tigung ber Söetriebe befugt; bie A rb e it*
geber müffen ihnen jeberaeit, aud) in ber Aacht, bie 93c*
fid itig u n g geftatten. S ie Beamten finb aur Anaeige bon ©e*
fehtüibrigfeiten be rp flid ite t, bo&eu aber bie ihnen am tlid ) aur K e n n tn is gelangenben ©efd)äfts= unb 93etriebSgebeimniffe geheim au halten (§ 17 A b f. 1 unb 2 ). — Ü ber meitere 93et=
pflichtungen ber Arbeitgeber fieße § 17 A b f. 3.
V I. e tca fU ü rfd ji'iftcn . 3 utuiberl)an blun gen gegen bie 93eftimmungen bec 930. ober bie auf © ru n b berfelben er*
laffenen A n orbnungen merben m it © elbftrafe b is au amei*
taufenb SJtarf, im UnbermögenSfalle m it © efängniS b is au fed)S Aionaten beftraft (A b f. 1 ). © in e © rßöhung b e r-S tra fe t r it t ein (A b f. 2 ) , menn ber S ä te r p r 3 £it öer 93cgehung ber S tra fta t bereits megen einer ^u m ib e th a n b lu n g gegen A b f. 1 beftraft mar unb bie erneute S a t öorfählich begeht. Söeftraft m irb , „m e r" . . . aum iberhanbelt. A IS S ä te r fäme baßer außer bem Arbeitgeber auch ber Angeftettte in )8 etracbt, ber etma länger als acht S tu n b e n ober am S o n n ta g arbeitet. gn=
beffen ift bem S in n unb bem 3tt>ecf ber 930. entfprechenb eine S ä te rfd ia ft beS Arbeitnehm ers auSgefchloffen. Sagegen t r if f t bie S tra fb o rfd jrift ben Auffid)tSbeam ten, ber am tlich ißm p r K e n n tn is gelangte ©efd)äftS= ober 93etriebSöerbältniffe nicht geßeim h ä lt. S e n n auch et ßanbelt ben „borfteßenben 93c=
ftim m ungen aum iber". S tra fb a r macht fich ber Arbeitgeber, ber bie achtftünbige ArbeitSgeit nicht inneßält, ber ben 93or*
fd irifte n über bie R aufen entgegenßanbelt, ber an ben über*
arbeitstagen bie © in tra g u n g in bie Sabette bor 93eginn ber Ü berarbeit u n te rlä ß t ober bie 93orfd)riften über bie S o nntags*
ruße ober ben 2 abenfd)luß nicht beachtet, h ie rb e i fei bemerft, baß bie S tra fb o rfc ß rift beS § 146a ©em O . über bie 93erlehung ber S onntagsruhe unb beS SabenfchluffeS unberührt bleibt, m eil fie fich nicht auf bie Angeftettten im S in n e ber 930. be=
äießt. S t r a f b a r i f t f e r n e r b a S U n t e r t a f f e n b e r b o r g e f e ß e n e n A u S ß ä n g e i n b e n 9 3 c t r i e b 8 = o b e r 9 3 u r e a u r ä u m e n .
Über bie 93erjährung ift bereits oben gefprodien morben.
Anroenbbar ift auch itn 93ereid)e ber 580. bie 93orfd)rift beS § 151 © em O ., bie eine S tra fb a rie it bon 93etrieb8leitem unb AufficßtSperfonen feftfteHt. 9Benngleid) fie bon ©emerbe*
treibenben fprießt, ift boeß anauneßmen, baß auch foldje A rb e it*
geber, bie nicht ©emerbetreibenbe finb, 3. 93. AecßtSanmälte, ftd) auf biefe 93eftimmung berufen fönnen. A tlerbingS ßaften fte auch nad) § 151 A b f. 1 S . 2 © em O . u nter ben bort
48. $a!jrgang. S u r t f H f d j e 2 B o c h e n f < h r t f t . 357 angegebenen VorauSfefcungen. ® a h auch bie »eitere V o raus*
jcfju n g beg § 151, bie Ü bertretung poIigeitidEjer V o rfchrtften, hier üoriiegt, u n te rlie g t leinem Siebenten, ba hierunter ^ alle SSorfdjriften geroecbepoligeitidjer S lrt gu beriteben fin b , mögen fie in ber © e w O . ober in anberen ©efe^en enthalten fein (bgt.
SR©., ©emSlrd). 16 S . 310 unb 495; O S ® , ©eile, © oltbSlrd).
6 1 ,1 6 2 ). S n biefen SBorfcIjriften if t auch bie öorliegenbe V O . 5u rechnen.
$ ie SBcrorbttmtg ü&er bn§ (SrBßfluredjt i . 15. 3an. 1919 (W @ 8L 72).
Sßon Sanbridjter D r. § e r m a n n © ü n 11) e x.
© e it ber Stbfaffung beg V @ V . hat bie ^Beurteilung be§
©rbbaurechtS (©SR.) eine böttige V e ränberung erfahren. S ie Sierfaffer be§ ©efehbud)C§ waren w e it baöon entfernt, biefem S n ftitu t eine günftige B u tu n ft borhergufagen, im ©egenteil, fie nahmen e§ in bag ©efefc n u r auf, » e il fie bie SuperfigteS, fomie Sßlah= unb Setterrechte in einigen ©egenben Seutfch*
ianb§ üorfanben. © ie fabelt b a rin SRefte eines? abfterbenben SRecbtggebilbeg.1) SeShalb begnügten fie ficf) auch bam it, bem
©SR. in bert §§ 1012 b is 1017 unb § 916 eine SRegelung gu geben, bie in fo lg e iljre r ® ü r ftig ie it nnb ber U n ila rb e it tgrer Sienneifungen S tre itfra g e n unb 3 m eifel in reicher SOienge er*
machfen lieh- Saum mar bag © e fe p u ch aber in Straft ge*
treten, als fid) bie Veftrebungen ber S3obenreformer beg ber=- nachläfjigten ©SR. bemächtigten unb barin ein Sttiittel gut Ve*
fäm pfung ber Sanbflucbt unb gur Vefferung ber SBobnungS*
berhältniffe, inSbefonbere gur p r b e r u n g ber ©igenheinubee gu ’ fin b e n glaubten. SJiamcntlich bon ©tabtgem einben, w ie S r a n ffu rt a. StR. unb lltm , w ürben größere SSerfuche gemocht, um m itte ig beg ©SR. breitere 33ebölferung§fcfiici)ten im © im fam itienfjaug bobenftänbig gu machen.2) _ ® iefe V e rfudje Würben jebodj burd) bie ungenügenbe gefebticbe Stuggeftaltung beg ftn ftitu tS fta rf behinbert. Vefonberg bie S e leihbarfeit beg ©SR. bot groffe S chw ierigleite n, Wie eg auch n u r auf Um*
Wegen, bof altem burd) bie Schaffung mehr ober weniger form p lig ie rte t S d m lb b e rh ä ttn iffe gelang, bie berechtigten Stnforbe*
rungen beg Unternehmer? an fjftegtidEie V e tjan blun g beg ©rb»
bauhaufeS unb auf Sicherung feiner Bm edbeftim m ung einiger*
mähen gur © e ltu n g gu bringen. ® ie fe Ü nguträglichfeiten tonnten tnbeffen nicht tierhinbern, bag fid) bie Slnertenmmg beg ©SR. a ls eine§ wichtigen SDUttelS ber S ß obnunggpolltil tn im m er weiteren S te ife n burchfehte. Sauter w ürbe infolge*
beffen ber SRuf nach feiner Stuggeftaltung burch bie ©efeb*
Sebung. SRachbem gnnächft priPate © n tw ü rfe fü r bie SReu*
begelung borgetegt worben w aren,3) etfcbien ein im SReicpS*
toirtfdhaftgam t auggearbeiteter ©efehegbotfchlag m it Vegrun*
bung.4 * *) g h re n borlä u fig cn Stbfcfjluh hat bie © n tw id lu n g nun*
wehr - in ber 5 8 0 ber SReich§regierung über bag ©SR. bom 15. San. 1919 ($R©58t. 72) gefunben, bie in 39 Varagrapben bas ©Sft. non © ru n b ans neu regelt. 2Bie grofte H offnungen bie SRegierung an bag ©SR. al§ SRittel gur Söfung ber Stuf*
gaben tn ü p ft, welche ber S rieg unb fein u nglüdlicher Sluggang an bie S ie b lu n g g b o litif unb bie SBohnunggfürforge ftettt, Ia h t D*e. gur Behebung ber bringenbften SSohnungSnot bom gleichen ® Qge (5R©5BI. 69) beuttid) erfcnnen. U m V a u la n b Tut m ein= unb Sötittelwohnungen gu befchaffen, tann ber 5Be*
f " | vf°h m m g § Io m m iffa r n id )t n u r © ru n b ftü d e enteignen f A * ' - w nbern er ift aud) befugt, in einem entfpredjenben 58er*
,at)ren © ru n b ftü d e m it ©rbbaurediten gu belaften (§ 5 ).
® ie 5 8 0 über bag ©SR ftim m t m it bem amtlichen © nt*
m urr in allen mefentlichen f ü n f t e n überein. SRur ift ber jefeige L t r Ä neu eingefügt, w ie aud) bem § 7 ein b ritte r SIbfah beigefettt ift. <3 0nft ftnben fich an berfdfiebenen Stetten noch öertrt^u g ig e sJtnberunqen. S e i SIugTegunq ber neuen SRed)tg=
fähe fann rnan begbalb ohne Vebenfen bie bem © n tm u rf bei*
gegebene V egrünbung berwerten. $ n erfreulicher Steife ift bie Sprache in her 580. gegenüber bem © n tw u rf berbeffert
) SSittmoftcE, ©rbbaurccfit ©. 15.
« j! ) ® a™&er einaebenb ®iepW, tprariS beS ©rbbaurecbtS to. c lff.. ber bie wichtigften ©SR.=5ßerträge mUteilt.
3) S o bon SOHtbaeRs unb b. Vecbmann.
*) Slbgebrudt (n gtr . 104, Sonberbettage be8 SRei^gangeigerS b. 3. SRat 1918.
w orben.3) S m folgenben fott e in t gebrängte ü b e rfie lt übet ben S n lja lt ber SReuregelung gegeben werben.
1. 5Begriff unb I n h a lt be§ ©SR. ,
® a§ ©SR. ift nach § 1, w ie and) nad) § 1012 5 B © S . bag beräufjerlid)e unb oererbliche SRedjt, auf ober unter ber O ber*
fläche beg bam it belafteten © ru n b ftü d g ein SBaumer! gu gaben.
O ie 580. beftim m t ben SBegriff beg SBaumerfg nicht, läfst eg alfo bei feiner bisherigen SBebeutung. SRad) bem SR©. (56, 43) ift Sßauwerl eine unbemeglidje, burd) SBerwenbung oon Slrbeu unb SLRaterial in 58erbinbung m it bem S'u fe^D^ en hergeftettte Sache. ® od) w a r bie Slbgrengung beg SBegriffg fü r § 1012 burdjaug nicht u n ftre itig .3) O ie 580. unterfcheibet gmifdfen bem g e fe h li^e n unb bem bertraggmäfiigen I n h a lt beg ©SR.
a ) 3 u m gefehlichen S n h a lt gählt bie 58efugnig, bag ©SR.
auf einen fü r bag S a u w e rt nicht erforberlidjen S e il beg
© ru n b ftü d g gu erftreden, fofern bag SBauroerl m irtfd )a ftitd ) bie H auptfadie b leibt (§ 1 Stbf. 2 ). O iefe SRegelung weicht bon § 1013 5B©58. ab, ber n u r berlangte, bah bie 2Iu§behnung bem SBaumeri SBorteile biete. O ie neue R affung w irb bie 58raud)barfeit beg ©SR. gur fä nbiidfen S o lo n ifa tio n fefjr wefent*
lid ) beeinträchtigen, ba bag SRedjt faum auf einen gur la u b w in * fchaftlichen SBewirtfdjaftung beftimmten © ru n b ftü d g te il oon einiger © rohe auggebehnt werben la n n , ohne bah bag S a u*
Wert a ufhört, m irtfch a ftlid ) bie Hauptfache gu fein. ® ie 58e=
beuiung beg ©SR. w irb begbalb bei ber Hebung ber 2BoI)=
nunggberhättniffe liegen. O ie _58efd)ränfung beg ©SR. auf einen S£eil be§ ©ebäube^, tn^Befonbere auf ein © tocfftjerl, ift un g u lä ffig (§ 1 Stbf. 3, m ö rtl. gleich § 1014 58®58.).
3 u ben S tre itfra g e n u n te r bem bi§berigen SRecht gehörte bie 3 u tä ffig !e it Pon SBebingungen unb SBefriftungen bei ber SBeftettung beg ©SR.7) ® ag neue SRedit lehnt bie auftofenbe 58ebingung ab (§ 1 Stbf. 4 ). ® a eg über bie auffebiebenbe S e b in g u n g unb ben StnfangStermin nicht fp rid jt, müffen betbe a ls gutäffig gelten. O ie gegen he früher aug § 1017 er*
hobenen Sfebenten entfallen, w e il § 11 bie Slnwenbung beg
§ 925 58©S3., a lfo ber bebingunggfeinbtichen S tuflaffung, alt*
ßemein auSfi^tieBt. ® in © nbterm in !ann tterein&art unb ba=
burd) gum ^ n b a tt beg ©SR. gemacht werben, benn §§ 27'fr . fehen bag grlöfchen beg ©SR. burch B e ita b la u f augbru dltd ) Por. 58on einer SBegrengung ber 3 e itb a u e r im S in n e einer SRinbeft* ober $ 5 d h ftfrifl hat bie 580. Stbftanb genommen ba man bie © efta ltn n g beg SRechtg in fo w e it einer freien Sin*
paffung an bag jew eilige 58ebürfniS übertaffen w ollte. ® te SB irfung, bah bag ©SR. infolge einer auflöfenben Sebtngung gu befteben aufbört, tann aud) nicht auf bem Umwege über eine entfpredtenbe fd)ulbred)tti(he 58erpflid)tung beg f^nbaberg er*
ftrebt werben, benn auf eine folcbe Vereinbarung tann jn h ber
© runbftüdge ige ntüm er nicht berufen (% 1 S t& M ) . H ie r, Wie and) an anberen Stetten (§ § 6 , 27 Stbf. 2, 32 -Ib f 2 ), bat bie SSO. bem © runbftüdgeigentüm er n u r feaS SRecht genommen, fich auf bie unguläffige V e reinbarung gu berufen, unb bie Sin*
orbnung einer SRichtigteit foldber Vereinbarungen oermieben.
S-Rit U n re d it bat SRafenberg 8) b ie fe i Verfahren getabelt, benn b u r ^ bie gewählte ffa ffu n g werben alle etwa aug § 139 V © V . fü r bie © ü ltig te it beg fonftigen V e rtra g g in b a ttg erwachfenben Vebenten im Äeime e rftid t.
® e r gefehtiche I n h a lt beg ©SR. w irb nod) burch § 11 ergängt. ®anadb ftnben auf bag SRedjt bie heb auf ® ru ” a«
ftfiefe begiebenben V o rfcb rifte n , m it Sfugnabme ber §§ 925, 927, 928 V @ V ., fow ie bie V o rfcb rifte n über Slnfprücbe au8 bem © igentum entfprechenbe Slnwenbung ® iefe bem oiS*
berigen SRecht (§ 1017) äbnlidje © te id jfte llu n g m it bem
© ru n b ftü d m uh gur Slnm enbbarfeit ber V o rfd jrifte n über Pen S u b a lt beg © igentum g (§ § 9 0 3 ff ), ingbefonbere beg Uber*
tmuredjtS unb beg SRechtg auf ben SRotmeg führen, mag nt wegen SRaummangetg nicht näher begrünbet werben tann. ; S m S in n e ber Slblebm ina entfdjieben ift bie S tre itfra g , bag ©SR. nad) § 928 8© 5B. Pom V e re w ig te n einfetttg aur*
gegeben Werben tann.
s) H ie r febetnen bie V orfcb lä g e V ofenbergg tn ® S3 - 1918, 478 bon (S tn flu h gemefen gu fein.
*) V g l. n u r Staubinger I 1 b gu § 1°12-
7) g ü r bas bish e rig e SRecht b e rn e in t bon S Ihttm aad S . 48.
8) SRofenberg in 1918- 48°-
ftrü r baS bisherige SRedh ehenfo S B ittm aad S . 116 unb gabtreidje anbere; bagegen: Such?, ©runbbuebreebt, 3 a gu § 1017;
SR®. 72, 304.
3 u t i f t i f d > e S S o d j c n f c f j t t f t 36f
b ) Sieben ben gefefeücfjen S n ifa lt be8 StechtS fte llt bte S O . ben oertragSmähigen Sinhatt. @<f>on fü r baS S @ S . m ar eS ftänbige Ü bung, bafs bie Sefteüung beS (53t. Pon einem S e rtrage begleitet mürbe, m o rin bie Stecbte unb S flich te n ber ^Beteiligten cingcbcnber um riffen mürben, S o tra f m an p m e iie n Seftim m ungen über bie S a u a rt beS 31t crrichtenben § a u fe 3 , über bie Si'Ucfit p r S n fta n b h a itu n g unb S e rfid je tu n g ober bie Sßiebererridjtung beS ErbbauS.
d e ra rtig e Stbrnadjungen hatten gunädift n u r fchulbreciitiidie SBirfungen unb Tonnten burd) E in tra g u n g in ba§ © n m b b itd ) b in g ik fj n u r gefiebert merben, fom eit fie sum I n h a lt beS 6 3 t.
gehörten. ES beftanb aber gerabe über biefe iju g e fiö rig te it p m Stecf)tSinbaIt eine unerfreuliche U nftdierheit. S f)t t r it t ba§ neue 9ted)t gtücflicg entgegen, inbent eS bie p tn e ift beobaditetert Abmachungen in § 2 unter fieben Z iffe rn 3«=
fammenfteHt unb, fofern fie getroffen merben, a ls PertragS»
m adigen S n ija lt beS StechtS be^eidinet. 3 b te r bittg lid ie n SB iriung fa n n baber fe in 3 m eifel mehr entgegengefebi merben, fobaib fie oereinbart unb im © runbbuch Permerft fm b. §erPor=
juheben ift au§ ihrem Greife bie SJtögiidifeit, ein §eim fadrecht fü r ben © runbeigentüm er p fdiaffeit. 6 ? fa n n näm lich bie S e rpftiebtung beS Erbbauberechtigten begrünbet merben, baS 6 3 t. beim E in tre te n beftim m ter SorauSfebungen auf. ben
© runbeigentüm er p übertragen, .fiie r fa n n alfo eine SBirfung erhielt merben, bie m irtfefjafttid) berjenigen einer auftöfenben S e b in g u n g nahefommt. O ie Abmachung fann jeboch im m er n u r p m A n fp ru d ) auf Ü bertragung — bie S O . füriebt Pom
¿elm faH — , niem als aber 3um E rlö fd ie n beS E 9 t. führen,
© e r ßeim faH anfprucb fann nicht Pon bem_ E ig e n tu m am
© ru n b ftü d getrennt merben ( § 3 ) . E r gebärt beSbatb ju ben a ls Seftanbteife beS © ru n b ftü d S gettenben Siechten bei
§ 96 S © S ., fo bah er fü r bie am © ru n b ftü d beftehenben
§ppotbefen, © ru n b fd ju fb e n , Stentenfdhuiben unb SteaiTaften haftet. O e r A n fp ru d ), Traft beffen ber E ige n tü m e r auch Ü bertragung beS ESI. auf einen © ritte n berlangen fa n n , u n te rlie g t ber fu rje n S e rjä b ru n g bon fechS SDtonaten feit ber SfenntniS beS Eigentüm ers Pom Sorbanbenfein feiner S o r*
auSfehungen, ohne Stüdficht auf biefe StenntniS berfäh rt er in smet fa h re n (§ 4 ).
^ n te re ffa n t ift, bah a ls Stechtsinbalt aud) bie Slot»
m enbigfeit einer 3 « ftim m u n g beS E igentüm ers sur Ser»
äuherung ober S e la ftu n g beS ESI. bereinbart merben fa n n ( § 5 ) . benn bam it m irb bie © leicbftellung be§ SteditS m it bem © ru n b ftü cf berlaffen (§ 1136) unb 3ugfeich eine AuS»
nähme bon § 137 S @ S . gefchaffen. S ft eine fotefje Set»
einbarutig getroffen morben, fo macht fie niefit n u r eine ohne bie 3 u ftim m u n g beS E igentüm ers erfolgenbe S e rfü g u n g beS Erbbauberechtigten über fein Stecht u n m lrffa m , fonbern auch ben fchulbreditlichen, auf biefe S e rfü g u n g gerichteten Ser»
trag (§ 6 ). O ie lln m irffa m fe it erftrecft fiicfi ferner auf Ser»
fügungen, bie im Stege ber ^m angSboüftrecfung, ber Arreft»
boiöCaicfiung ober burch ben SonfurSöerm alter erfolgen ( § 8 ), fom eit fie baS SRecfit beS ©runbftüdSeigentüm erS beein»
träefitigen. U n te r Um ftänben fa n n ber Erbbauberechtigte in»
beffen bie E rte ilu n g ber 3 u ftim m u n g Periangen, unb biefe 3 u ftim m u n g ift, menn fie ofme auSreicbenben © ru n b Per»
meigert m irb , auf feinen A n tra g burch baS Am tsgericht 31t
«rfefien (§ 7 ).
©chtiehfich fönnen bie S e te ifig te n bie E n trich tu n g eines E rb b a u iin fe S auSbebingen, auf ben bie S o rfch rifte n über Steallaften entfprechenbe Anm enbung finben (§ 9 ). S e 3Üg»
lief) ber noch nidht fällig en Seiftungen fa n n ber ,3in§anfpru<h nicht Pon bem © runbftücfSeigentum getrennt merben, ift alfo unübertragbar unb unpfä n b b a t (§ 851 3 3 3 D .fi m uh auch m ieberum 3U ben Stedden beS § 96 S © S . ge^äfitt merben.1") fy ü r ben fja ü beS SahfungSberjngeS fa n n ber .fietm fall au?»
bebungen merben, Jebocfi entftefit ber Sinfprud) n u r, menn gmei §ahreSbeträge rü d ftä n b ig fm b (§ 9 A b f. 3 ).
2. OaS S anm erf. S o n einfefineibenber Sebeuhm g ift bie Siegelung, metdie baS neue Stedf)t bejügtiefi ber S e rljätt»
niffe beS Saum erfS gibt. SisTjer m ar eS ftre itig , mern baS S a u m e rf gehöre, 3 w a r nahm man allgemein an, ber Erbbau»
beredf)tigte merbe E igentüm er beS Pon ihm auf © ru n b beS E S . aufgeführten Saum erfS, bod) w a r man fefion nicht einm ütig, w ) OeShalb haftet ber S lnfpru^ fü r bie auf bem © runbftüd taftenbe fippothef, aber ber © laubiger fann ihn anberS als bie SJlietäinSforberung nicht allein pfanben, ohne auch bie Soüftredung in bas © runbftüd 3« betreiben,
Ä r. 6. 1919.
ob man aus ber © leichfteffung beS StechÖ m it bem © r u ir b ftfii folgern bürfe, biefeS S a u m e rf merbe mefentlicher S eftanbtetl beS ES t. E in e folcfie Stuffaffung mürbe fü r baS bereits Pot=
gefunbene S a u m e rf bon ber iibermiegenben S te inu ng ab»
gelehnt Stur gang b e r e it e ! ! 11) m ürbe auch ein folchcs als mefentlicher S e fta n b te il beS neu begrünbeten ES t. betrachtet unb bam it bem E igentum beS © runbeigentütnerS unb ber H a ftu n g fü r bie am © ru n b ftü d beftehenben §ppothefen ufm.
entsogen. W eitere Z w e ife l beftanben barüber, mem bie State»
ria iie n beim Slbbmch beS EJebäubeS 3icfielen, ob fte ber Erb»
bauberedjtigte sum Slufbau eines neuen §aufeS benupen bürfe, ob er bei Seenbtgung feines StedjtS menigftenS baS Pon ihm errichtete ©ebäube megsunehmen ober boefi nach ben Siegeln über bie S e rb in b u n g (§ § 946, 951) einen E rfa tj Pom
© runbeigentüm er su forbern fieredf»tigt fei. Sitte biefe fra g e n fm b nunm ehr einer Haren S ö fim g sugeführt morbem
OaS S a u m e rf g ilt ftetS a ls m cfcntliclier S e fta n b te il beS ES I., aud) menn eS bei Sefteüung beS SteditS bereits oor»
hanben mar. ES h ö rt bann alfo auf, S e fta n b te il beS ©runb»
ftüdS 3U fe in , unb fefieibet aus bem E ig e n tu m b e i © runb»
eigentümerS unb aud) auS ber H a ftu n g fü r bie © ru n b ftü d » Beladungen auS (§ 1 2 ). OieS fiat sur g o lg e , bah eS in bie H a ftu n g fü r bie Selaftungen beS ESt. e in tritt. E rtifc fit aber baS ES t., fo merben feine Seftanbteife 3U S eftanbteilen beS
© ru n b ftü d s (§ 12 Slbf. 3 ). E in Sßegnabmerecht h“ t öer Erb»
fiaubereefitigte niem als ( § 3 4 ) . ES fom m t aber auch feine SluSgleicfiung beS StecfitgoerluftS nach § 951 S © S . in $rage.
f j ü r bie SefteHitng beS ESt. an einem bebauten © ru n b ftü d fo lg t bieS barauS, bah m angels S e reinbarung einer CSntfcfiäbi- gttng in bem ber SefteHung sugrunbe tiegenben Sertrage ber SBitle beS © runbeigentüm erS erficCtt, baS E ig e n tu m am Sau»
rnerf ohne befonbere S e rg ü tu n g aufsuneben. $ ü r ben anberen fvaU, bah infolge ErtöfcbenS beS ES t. baS Eigentum ^ am
©ebänbe Pom Erbbauberechtigten a u f ben © runbeigentüm er übergeht, ift bie E n tfd lä b ig u n g in ber S O . geregelt (§ 2 7 ).
Oanad) hot ber © runbeigentüm er eine E n tfd lä b ig u n g 31t Salden, über beren .fiöbe ebenfo mie über ihre 2iuSfchtiehung Sereinbarungen im öorauS getroffen merben fötitien. Stur menn eS fitfi um ein E S . suc S e frie b ig u n g beS SBohubebürf»
r.iffeS m inberbem ittelter SePöIferungSfreife fiartbelt, barf bic E n tfd lä b ig u n g ein beflimmteS Sfcinbcftmah nicht unterbieten
(§ 27 Slbf. 2 ).
3. Stang beS ES t. O ie Pon ber S D . gegebene Stegetung ber E igcntitm S berbältniffe am S a um erf mürbe fü r Siechte, bie an bem betafteien © ru n b ftü d Por SefteHung beS ES t. 6 e=
fianben, eine ©cpäbigung 31er Tvolge haben, inbem baS tior»
fiartbene S a um erf auS ber H a ftu n g fü r biefe S te rte auS*
fefieibet. O iefen unerfreuitdien Stebenmirfungen ift baburdt begegnet, bah baS ESt. n u r 3u r erften Stangftelle fieftellt, fein Stang auch fp ä te rh in nicht geänbert merben fann (§ 1 0 ).
Oem SanbeSredit b le ib t eS aber Porbehaltcn, abmeidhenbe Se»
ftim m ungen su treffen, menn bieS fü r bie tiorbetgebenben Sc»
reditigten rtnb ben Seftanb beS ESt. unfdhäbtich ift. Stadl ber S egrünbung fm b biefe Stegein über ben Stang beS StechtS uornchmlich getroffen morben, um feine S cle ib n n g su ermög*
liehen. Stur menn baS ESt. einen guten nnb fü r bie 3 u ? u n ft gefieberten Stang einnim m t, fa n n ein ©elbgeber fid i su r Sc»
leibung entfcfiliefsen, ohne babei gröheren ©efabren a ls bei ber 9iu?gabe Pon ^ppo tbefen auf © n m b ftü d e aitSnefcfit sn fein.
ES ift felbftPerftänbtid), bah eine hebere SeleibungSmöqTicb»
fe it gems bornebmlich basu bient, baS ESt. fü r feine m lrtfdiaft»
liehen 3w e d e nuh b a r 31t machen. O er tanbeSreditliche Sor«
behalt ift in SJnlebmtng an bie E in ric h tu n g ber ltnfcfiäb»
lidifeitSseugniffe gemacht, um Schm ierigfeiten su begegnen, bie ber SefteHung beS StechtS fo n ft entgegentreten fönnten, 3. S . auS bem Stedit ber gebunbenen © fite r (S erfügung?»
Befchcänfungett bc$ E ig e n tü m e rs). O e r Sicherung ber ESt.»
ßp p o tb e f bient m eiterbin § 24, monach baS ESt. bei einer 3m angSnerfteigerung be§ © runbftücfS auch bann beftehen ble ib t, menn e§ nicht im gerlngften © ebot ftefit.
4. S e leibtm g be§ ES t. SBie nach altem Stecht, fönnen atu © 3t. b in g lid ie Siechte begriinbet merben, benn eS g ilt in»
fom eit als © ru n b ftü d . ¡ffiibeffen hotte ihm baS S © S . eine n ) Ennecceru8»2ehmann, Sadierirecht, © . 222, 3 ju § 75, unb m it recht beachtlichen ©rünben Oelipfch, ESt. unb Saumerf nach S © S . S . 21.
» ) 3 '3 tS I. 1902,6; bagegen SBittmaad in SibfÄrcfi. 93, 823