• Nie Znaleziono Wyników

Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1919.02.03 nr 2

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1919.02.03 nr 2"

Copied!
64
0
0

Pełen tekst

(1)

di'v. 2 (¡Sogen y bis 16). IBerfiu, ;i. Februar 1ÜÜJ. (4b. -üflljrgflng.j 65

Jttü|lifd)£ HDod|tnfd|rift

t y e v a n s $ e $ e b e n x > o m X t e u t f c f y e t t U n w a l t v e v e i n .

6 d ? riftle ite r:

3 u j i t 3r a t 3 u l i u s I T T a g n u s Dp. ^ e l n r l d j D i t t c n b e r g c r R echtsanw alt beim Kam m ergericht, B e rlin R ed)tsanroalt beim C anbgeridjt, C eip jig

unter ITtihoitfeung non

(Bef). 3 u ftt3r a t D r . G Eugen S « d } s ttnb D r. M T a? E ja d } e n b u r g

• * “ " R tdjtsam oall beim Canbgmcfjt, ITTannheim Recf)tsamoaIt beim Kammergerid|t, Berlin

D e r la g u n b © e f ^ ä f t s f t e l l e : XD. t l t o e f e r B u d ) I ) c m M u n g , B e r l i n S. 1 4 r S taIIfct}retber• S tr a fe 54, 55 Preis für ben 3af)rgang 20 IUarft, bei (Einäelnummem feber Bogen 30 P fg. fl^ etg en b it 2 gehaltene P e t» 3eile 50 P fg. (Die gon3e Seite enthält 160 Seilen.) Bejtetlungen übernimmt jebe Bud)t|anblung unb pojtanftalt Jotoie bie ©ejdjaftslteüe B e r l i n S

? E i ) e o d o c i ö r o e n f e l d f .

Jleigcn ber großen Soten beS 3ah«S 1919 aus bem aintoaltSftanbe eröffnet ein befonberS ©ro^er, unfer Dr. S h eo b o r S ötoenfelb, ©eheimer 3 u f% a t unb (Honorar*) Unitterfiät^profeffor in 3Jlün^en, geftorben am 18. Januar 1919

in feinem 71. SebenSjahre. . . , ,

Somobl als Vertreter ber dtechtölcbre als auch als Vertreter ber SRe^tSpfiege gleich erfolgreich tätig, berbanlte eS ber Verlebte biefer fid)erlid) häufiger toünfchenStoerten Sof>j>eltätigfeit, bafc feine jahlreichen fctjriftlic^en SB «« u i^ t nur ben

©eift tiefgrünbiger SBiffenfchaftlichfeit atmen, fonbern bon jeher auch für ben in ber 3ted>tSantoenbung tätigen fünften ein hochbebeutfameS SlufilärungSmittel getoefen finb.

31tS bie michtigften ber SBerle SötoenfelbS hebe ich h i« herbot:

1 Sie felbftänbige actio de in rem verso, 1873 (Softorbiffertation). — 2. Sie Sehre bon ben fogenannten entgeltlichen unb unentgeltlichen Rechte gefchäften, 1877 (§abilitationSfchrift). - 3. SRejenjion bon §arburger8 „Sie remunera.

toufche ©chentung", 1875. (fjn Kritifche ißierteljahreSfchrift für ©efefsgebung unb fRecbtSroiffenfchaft 1879 © . 110 118.) Slnjeige bon D . 2Rühlh«ufer „Über Umfang unb ©eltung beS Depositum irreguläre", 1879. (ßbenba 1880 © . 3 1 1 ff.) - 5. Snäftimabilität unb Honorierung ber artes liberales nach römifchem »echt, 1887. (3 « ber geftgabe ber Münchener Surrftem fafultät für ipiancE © . 367 — 467.) — 6. Über Sienft*, 2öerf= unb SluftragSoertrag nad) bem ©nttourfe beS 93® «., 1889.

(3n ©utachten aus bem Slntoaltsftanb ufto. Heft 10.) — 7. Kontraftbruch unb KoalitionSrecht im H'ublid auf SJeform ber

©efefcgebung, 1890. (3m Ülrchib für fatale ©efehgebung unb © tatiftil I I I © . 3 8 3 -4 8 8 .) - 8. SRejenfton bon W Soton«*

„Som Rechte, baS mit uns geboren ift" ufto. 1893. ß n Kritifae SSierteljahreSfchnft für ©efehgebung unb ^ tS to iR e n cha^

1393 © . 32 L ff.) - 9. KoalitionSrccht unb «Strafrecht, 1899. - 10. ©inleitung unb Kommentar jurn SÖ©53. §§ 1 - 8 9 , i m

(3 n bem bon ©taubinger herausgegebenen Kommentartoer!.) . r ,

33on ben hier genannten ©Triften gelten bie unter Ziffer 6 unb 10 als ilafjifche Söerle. Sie ©brache, tu toeld;

Sötoenfelb fchreibt, ift forntooEenbet. Ser In h a lt ber SBerfe geigt bie Begabung, ben Singen boflftänbtg auf ben ©runb ju iommen. ©dbft bie geiftboEen SRejenfionen beS Verlebten enthalten fobiel aus ©tgenem, bap jic als 31bhanblungen gelten- ; t5üc un$ Slnroälte ift bie bebeutungSooHfte Slrbeit S ö w en felb s beffen geiftboUe ©c^rijt ^Snäftimabilität ufto. te vat

«ns grunblegenbe Sebeutung unb bamit bauernben SBert in ber grage ber rechtlichen 3?atur ber antoaltfchaftlidjen Honorierung.

® o r a lle m ift Sötoenfelb a ls S ö litarb eiter beim K o m m en ta r ju m SB©®, bon © ta u b in g e r (fieh e ißortoor un h*n erften S e il biefeS K o m m e n ta rs ) uns a lle n ein to o h lö e rtra u te r unb b e rld ffig e r R atg eb er.

3lls Slntoalt angefehen unb bei ©eridjt hoch flefchä^t, hat fich Sötoenfelb einer ja^lreichen unb angefehenen Hltenm erfreut. 3Us geifibofler ©utachter tourbe er nicht nur bon feinen SBerufSgenoffen, fonbern auch bon ftaatlichen sBehörben T W unb gern in Slnfotuch genommen. Sefannt ift in ber Srauinbuftrie ber in ben 90er fahren bon Sötoenfelb erfolgrec?

9ftnj Seutfchlanb burchgeführte Karnftf um ben ©chuh beS SBortjeichenS „©albator" für baS toeltbefanntejülun^ener

^ “ulanerbrauerei, toie er ja überhaupt feiner befonberen Begabung nach ^ fJiamenS* unb baS Urheberrecht

mne beS aöottes autoritatib beherrfchte. cmna Bier Sötoen»

Sem 3Jtün^ener Kammeroorftanb gehörte Sötoenfelb 12 3 al)re lang (bon 1899 bis 191 ) au. *0rt&aren a eit felb mit feinem feinen aSerftanbniS für bie älufgaben beS antoaltfchaftlichen SBerufS unter Slufopferung feine 1

geleiftet hat, ift bei feiner Sefcheibenheit leiber nach aufcen nur aEjutoenig in bie ©tfchetnung getreten, 9

unberge^lid) bleiben. . x . . . r , .

k .

Uns, ihm fJlaheftehenben. erregte befonbete SSetounberung ber eiferne, faft täglich tief in bie „ ¡ I *

» b tU S fliil w » t lt b t t « unb {.int sfm s « ®<»0lun8»6.6ü<lti8W t. 3 « M bit in bi« fto («men ««8<iWn3len ®«i(i (i«!8 aü|u

T ü T S , « « , b . « »««(.< S » « n (« M . nnb i* « » i l i - . I W » " * “ '* k' ” 3 ” “ " “ M

®nlebten, beut Süünchener UntoerfitätSprofeffor D r- 0- 9lm ira. ^

(2)

66 Surifttfeße äßodßenf djti f t . Übe. 3, 191».

Inajjj) bemeffenen gerten ging S ö m e n fe lb nie, oßne eine Ktfte OoE mifienfd)aftli<ber 33iid^er mitjunehmen. Kein ffiu n b e r, baß feine Belefenheit eme faft unbegrenzte mar, aber aueß, baß er aE jufrüh förpeilicß alterte unb aEaufrüß in boEer © eiftesfraft ffarb.

SBaö bie © rinnerung an ben Berlebten an fiel) ung befonberä m ertoofl m adjt unb fein §in?cßeiben gerabe jeßt bebauerlicb erid;einen läßt, ift, baß ber Betbltchene neben feinem großen 2B>ffen unb können ftet§ ooEeS B erflänbntg fü r bie

©eßroächen unb B e bütfniffe feiner M tm enfcßen befaß. © r hatte b a ju einen h>eit ooraugfeßenben S ü d fü r afle älrbeiterfragcn unb fojtalen Beburfniffe ber 3 e it. fEimentlicß bie grageit beg 2Irbeiterrecßtg unb ber 2lrbeiterorgam fauon (gemerbltdjeg

$oaIuionered>t) befcßätttgten S ö m e n fe lb miffenfeßaitlid) unb prafttfeß feßon frii^ g e itg ; er hat in ber 3^edf?t«Ie^re unb in ber Sftecbtspflege nie amgeßort, fein tiefes SKiffen unb Können nt ben ber äöaßrung ber gntereffen ßocßgefteEter Streife unb ffßerfoncn auct) in ben S ie n ft ber Sömng fo ka le r 21t bei) erfragen ju fteEen unb öureß praftifeße B etätigung feincS Sßo^Ixätigfeitöftnncä auclf ju befunben, baß er hierbei betn innetften Srange feineg § erjens folge.

2 B ir aEe Berlieren m it S ö m e n fe lb einen bebeutenoen © e ie rte n , einen hotßangefeßenen Berufggenoffen unb einen

^ödfift fpmpatpifcben M tm enfcßen; ich felbft einen marmen © önner unb langjährigen B ilö n e r fü r meinen jeßigen B eruf.

B u h m a n n .

$>te ¡Wcfmnt bc8 StvafocrfaiircnS.

(B ortrag in ber ©ißuna ber B e rliner MtgOeber ber Snternatto- nalen irim inaliftijehen Bereinigung bom 21. Sejember 1918. j 1)

Bon B r cf- D r. 3 . © o l b f cf) m i b t , B e rlin.

M i n e feßr Oerehrten H e rre n ! S a rf ich aunäcßft m it einigen P o rte n bie Urgefcßicbte unferer heutigen R a m m e n * iu n ft aufflären. Sch hfltte ©elegenbeit, am B u ß ta g einer B e rfa m m lu n g beijum ohnen, bie Oon ben H erren 3121.

©eh- S 3 i. D r. o. © o r b o n , 3 3 t 2 ö m e n ft e i n , D r. § e i n e m a n n , © r ü n f p a ch unb D r. 211 § b e r g arnedfg © rü n b u n g eineg Bunbeg beutfdfjer © tra fö e rte ib ig e r"

aufammengerufen m ar.2) 3 n ber D ebatte mürbe m ir ita r, büß aEe Port oorgebraeßten SBünfcße nach einer R eform beg

©trafproaeffeg foieße maren, bie ben ©egenftanb O ielfältiger B eratungen ber beutfehen Sanbcggruppe ber g n t e r - n a t i o n a l e n f r i m i n a l i ft i f eß e n B e r e i n i g u n g ( 3 ® B . ) gebilbet ^ Rattert, ©g lehnte fief) aEeg in m ir bagegen auf, baß unfere B e re in ig u n g j u einer ¿ e it auSgefrfiaitet fein foEte, ba grüchte, bie in ihrem

©djoße Seim unb ©ntmicElung gefunben hatten, au reifen fdjienen; baß ©ebanfen alg 9teuentbec£ungen ber B e b o lu tio n g - Seit gelten füllten, beren S rä g c rin unfere B e re in ig u n g lange Oor ber 3teooiution gemefen mar. 2iug biefer ©eiftegüerfaffung heraug entftanb in m ir ber gStan, bie in B e r lin anfäffigen M tg lie b e r ber beutfehen Sanbcggruppe ber 3 K B . au einer Befpreeßung über bie B e uorbnung beg © tra fre d )lg unb © tra f­

proaeffeg aufammenaubitten. S e r B la n mürbe üon § e rrn 912t.

D r. §einem ann, einem ber © in b e ru fe r ber Bußtaggberfam m - lu n g unb betanntlich einem ber tä tig te n M tg lie b e r ber 3 K B . , fre u b ig aufgegriffen, unb er fanb bie uueingefdjränfte B iE i- gung unb U n te rftü ß u n g beg Begrünberg ber 3 K B . , beg § e r m

© eheim rat b. S if jt , fomie ber übrigen mitunteraeiöfineten M i ­ ßlicher ber 3 S B - B o n bereinaelter © eite ift ung B e rlin e rn bie S u ftä n b ig fe it fü r un fe r Borgehen beftritten morben.

2lber einm al haben fid) fefjon in früheren Saßren B e rlin e r M tg lie b e r ber 3 S B . au m iffenfchaflltcben Befprecßungett au=

fammengefunben. 2lußerbem lie g t eg n u n einm al im ¿ uge ber ¿ e it, baß notgebrungen, nießt suteßi megen ber fdjm ierigen Berfeßrgberßältniffe, ein B e rlin e r BoEauggrat fieß bie bor- lä u fig e tatfädjlicße © em alt fü r bag ganze 3leicß anmaßen muß.

lln b bagegen bürfte aueß bann fein gerechtfertigter © inm anb 3u erheben fein, menn n u r unoeraüglicß, b. ß. oßne fdjulbßafteg J ä g e rn , biefe B e rlin e r ißre tatfäd)Iicße © em alt in bie § ä n b c ber legitim ierten B e rtre tu n g beg ganzen ®eutfcßen 9leicßcg aurüdleg'en. Scß gebenf'e aber einen 2lntrag ju fteEen, ber baßin^geßt, aEeg, mag m ir ßeute etma befcßließen foEten, bor bag g o ru m unferer „B a tio n a lb e rfa m m lu n g ", m it anberen SBorten, ber beutfeßen Sanbeggruppe ber 3 S B . au bringen.

U nfere © in la b u n g ßat bie Sieuorbnung beg © trafred)tg unb ©trafproaeffeg auf bie heutige Sagegorbnung gefeßt.

S ie g ift gefeßeßen, um fü r 2lnregungen unb 2ln trä g e ben benfbar meiteften © p ie lra u m gu eröffnen. 3 d) felbft glaube, baß bie 3 eit bor aEem eine Sieuorbnung beg S tr a f­

bar o 3 e f f e s forbert. B o r bem Sriege unb ber B e b o lu tio n hätte unb ßabe ich mich dagegen gefträubt, bie Dteform beg

x) ©ieße unten © . 84. — 2) gsjj. 1918( 808i

©trafproaeffeg ber beg ©trafreeßtg boranaufteEen. 2lber id) glaube jeßt anberg benfen z u foEen, S ie gefcßicßtlicße ©r=

faßrung leß rt^ baß jebeg B ebolutiongaeitalter guerft auf eine Steform beg ©trafproaeffeg brängt. S a g mar fo zur S e it ber franaöfifdjen Stebolution, ebenfo 3u r 3 cit ber beutfd)en Diebo- lu tio n bon 1848. U n b fo fin b benn aud) in ber B ußtagg- berfam m lung fa ft augfcßließlicß SBünfcße naeß einer Beform beg ©trafproaeffeg la u t gemorben, mobei icß freiließ nießt ber- ßeßleri m ill, baß bie anmefenben ©erren bem S re ife ber B e r- teibiger .angeßörten unb biefe S reife geneigt finb, iß r Sntereffe bor allem bem © trafproaeffe aüaumenben. 2lEerbingg b in icß gegen bie 3laditeUe einer B o ra n fte llitn g ber Bcoaeßrefonn and) ßeute nießt b lin b . SBirb fte © re ig n ig , fo mirb. eg unbermeib- licß fein, bie neue © U ß D . fo fo rt au änbern, fobalb bag neue

© t@ B . erlaffen m irb. . ScbenfaEg aber müffen m ir, meine id), menn bie gemberung beg Sageg unfere B flie ß t fein foE, unfere 2lrbett in erfter S in ie in ben S ie n ft ber Bfoaeßreform fteEen..

S e n n bie B o rarbeüen fü r biefe fin b meiter aurüd, alg bie fü r bie Sieform beg ©trafreeßtg. S ie ift alfo unferer 2lrb e it be=

b ü rffig e r alg bie ©trafreeßtgreform.

S ie fe B e hauptung tonnte leicßt befremben. 9Jian tonnte barauf ßtnmeifen, baß im Saßre 1909 ein fe rtig e r Siegierungg- enttourf einer neuen © !$ £ > . bem 9teid)gtage borgelegt unb bon beffen 2lugfchuß in aiuei Sefungen burcßberateit morben fei, mäßrenb bag tü n ftig e © t@ B . eben erft bag © ta b iu m ber B e ra tu n g einer fftegierunggfom m iffion burcßlaufen ßäbc.

2lber innerlich ift ber © t@ B 6 ntm. biel fe rtig e r alg ber

© tB C ß n tm . © r bra u d jt fieß bor teiner noeß fo neuen S e it 0ü fd;ämen, mag er f i ^ aud) naturgemäß nießt geringe B e r- änberungen gefallen taffen müffen. ©ana anberg fteßt eg m it bem S t $ 0 © ntm . © r ift gefeßeitert, m e il feßon bamalg teiner fo reeßte greube an ißm geßabt ßat. § ie r m uß m. © . ein 9teu=

hau aufgeführt merben, mögen auch nod) fo biele B aufteine beg abautragenben Baueg babei Berm enbung finben.

2Bie ich m ir Hefen 9teubau bente, möd)te id) m it einigen

© trid je n ffiaaiereu. Seitenber ©ebanfe bei feiner © rrichtung m irb bureßmeg bag © treben nach B b lfg iü m lich 'fe it ber 9ted)t§=

pflege fein müffen.

2Bag aunächft bag B iiß ie ra m t antangt, fo fin b m ir moht barüber einig, baß recßtggelebrte B erufgricßter aueß im B o tfg - ftaat nießt au entbehren fin b , ebenfo, baß fie auf Sebengaeit berufen unb gegen ißren SBtEen n u r abgefeßt unb berfeßt merben aug ben © rüuben unb unter ben gö n n e n , bie bag @e- feß beftimmt. S ie fe Bürgfcßaften finb © rü n b - unb © dfteine ftaatgbürgcrtidjer g re iß e it unb 9ied)tgficßerßeit. 2tn tßnen barf nießt gerütte lt merben. S a ß in ber ©eßmeia unb ben B e reinigten S ta aten 2tm erifag bie einaelftaatlicßen Stidßter auf 3 eit gemäßtt merben, ift rießtig. 2lb e r nirgenbg ßat man m it biefem ©hftem , melcßeg ben .Bicßter in oöEige 2tbhängig=

fe it bon ber jem eiig hcctfcßcnben p o litifiß e n P a rte i berfeßt, gute © rfahrungen gemacht. S a bei ift nod) au ertoügen, baß eg fich in ben fdjmeiaerifcßen Sanionen um fletne ©em ein- mefen m it einer m eift lonferbatiben, länblichen Bebölferung ßanbelt, unb baß in ben B e reinigten S ta aten 2tm erifag neben ben einaelftaatlidjen ©erießten überaE bie U n io n g g e ri^te fteßen, beren 9tid)ter bureßmeg bom Boäfibenteu unb © enat auf Sebeng3eit ernannt merben. 0 b ber Btcßter gemäßtt ober ernannt m irb , feßeint m ir eine m inber m id)tige grage au fein, fofern n u r eben feine B e ru fu n g auf Sebengaeit erfolgt.

(3)

agrganfl.

SBirb m an eS banadj alfo fü r ben BerufSricpter im mefent»

licken beim geitenben Siecht beiaffen, fo w irb m an bod) überall fom opl in ber elften mie in ber B erufungS inftang 2 aien heran»

gugiepen haben. g p re ERLtmirfutig auf allen S tu fe n ber e r ft = inftanglicpen ©ericfjte, m it SluSnapme beS IR©., fap fcijon ber

© ntm . Don 1909 bor. gnbeffen, mag fü r bie erfte g n ftang g ilt, mufs aud) fü r bie B erufungS inftang gelten, bie befanni»

Ik p niept n u r eine R ad)prüfung beS U rte ils erfter g nftang , fonbern ein n o v u m iu d ic iu m ift. S ie äTiitm trfung ber 2 aten bei ber Rechtspflege rechtfertigt fiep b u rcp b a S ganuS paupt ber Rechtspflege, bie n u r gu einem S e it eine logifcpe @ub=

fu m tio n S tä tig fe it, gum anberen S e il B e rm irflid )u n g mate»

rietter © erecptigfeit ift. S em © inm anb, baß man fü r bte B erufungS inftang nicht genügcnb Schöffen fin b e n merbe, ift fcpon 2lfcprott m it bcm BorfdRage begegnet, m an möge bet ben 2 ® . bie Schöffen, bie ja bod) Sagegelber erhalten, häufiger ^erartgie^ert a ls biSEier. 2lucp märe fü r bie Be»

rufungSinftang bie Schaffung ftänbiger auf mehrere g a p re 3U berufenber Schöffen nad) 2 lrt ber § a n b e l3 rid )te r ermägenS»

mert. S a m an in g u fu n ft ben ÜreiS ber gum Schöffen» unb

©ejcfymotenenarnt 311 23crufcnbert nod) eri)eblid) w eiter ob- fteden m irb a ls bisher, fo ift ohnehin febe BeforgniS, m an merbe Stange! paben, unbegrünbet. S ie B e ru fu n g gum Schöffen» unb ©efepmorenenamt iö n n te m an m. © . unbebenf»

lieh ber SSM)! ber ©em eiubebertretungen überlaffen, bei ber aber B c n ifs rid p te r minbeftenS m it beratenber S tim m e mit»

Sumirfen hatten.

S cp m icrig fcit m irb bie g ra g e machen, ob Schöffen» ober Scpm urgeridR bie anguticpmenbe g o rm ber 2 aieubcteiligung fein foE. Sch meine, m an lä ß t beibc g o rm e n b e r^ a ie n » beteiligung nebeneinanber beftehen. Über bie Borgüge- oer einen ober ber anberen g o rm rn ill id) mich hier nicht w eiter auSiaffen. ©3 genügt bie geftftetlung , ber BolfSW iEe tier»

langt gwar bie B e ibeh altu ng beS Schwurgerichts, forbert aber nicht feine RuSbepnung auf bie unterften S tu fe n erftinftang»

ücher © cridRc. g re ilic h meine ich, bah man anberS a!§ ber

© ntm . oon 1909 an einige R eform en beS Schwurgerichts un=

bebenilicp m irb herangehen fönnen. S o forbere id) bie Be»

fe itig u n g beS RecpiS, ©efepmorene ohne Angabe bon © rünben abgulepnen. geh forbere w eiter bie © in fü p ru n g beS öfterr.

ShftemS ber gufahfragen, fomie be§ RecERS ber B e rteibig ung, bie B ro to fo ü ic ru n g ber RedRSbeleprung gu beantragen SeßtereS beibeS, um eine R a d jp rü fu n g beS SBahrfprucpS unb ber RecptSbelehrung burch baS RebifionSgeridR 3U er»

möglichen. „ .

B le ib e n banach ln ber elften g n fta n g Schöffen» unb Sdjm urgericpt nebeneinanber beftehen, fo möchte ich m ir bod) ben Rfeprottfchen Borfchlag aneignen, ber auch auf U r Ber»

lin e r 2anbeSüerfam m lung ber gSSB. bon 1909 B iE ig u n g ge»

funben hat, näm lich n u r gmei S tu fe n ber erftinftanglicpen

©eriepte gugulaffen. S ie U u terftufe hätte baS beim 21®. ein»

3uricptenbe Schöffengericht gu fe in , baS bei allen Berbredjcn, bie bisher ju r g u ftä n b ig fe it b e r . S tra fla m m e r gehören, m it einem R tdR er unb bier Schöffen gu beferen märe. B e i Vergehen unb Übertretungen bemenbet c§ bei ber bisherigen Befeßung. SoHten inSbefonbere bei fie in e n 21®. fich nic£)t nuSreichenb geeignete Borfißenbe beS tiergrößerten Schöffen»

Berichts ober nicht bie genügenbe R ngapl Bon Schöffen finben, io mären mehrere 2 l© B e g irfe 311 einem Sd^öffengericptSbegirf Bufarnmengulegen, auch, ebentuett fü r bie übergangSgeit ber

^o rfih e n b e ben S iitg lie b c rn beS 2@ . 3U entnehmen. S ie ©r=

Weiterung beS ©ericptS um gmei Beifüg er in BcrbrecpenSfätten tinoet ih r B o rb tlb im SonfuIargencIRSgefeß. SaS anbere cr1tinftan3iiche © ericht bliebe baS Schmurgericht, bem auch bie ber StaatSum m älsung übrigbleibenbe erftinftanaliche 3u=

jta n b ig fe it beS IR®, übertragen merben fönnte,

r .... ® ’ e B e ru fu n g gegen bie U rte ile be§ Schöffengeriehtö S , ® bie s t s . beS 2 ® . 3U gehen, bie entfprechenb bem

» f l S ll| i ' e beS BeichSiagSauSfchujTcS. erfter 2efung m it brei 'ty ir$ .|cFn r ,lm b ötuei S d )öffen 31t beferen märe. 9tad) meinem opt/nnf ” en -faßte baS 9ted)t ber B e ru fu n g n u r bem Sin»

f “ .p’l öuftehen, minbeftenS bei Übertretungen, bei benen 5biitip 0OU3 auSgefchloffen merben fönnte. g n febem

S i ß te e2' menn n u r eine Rechtsfrage ftr ittig ift, 3«=

inftrm J s » 'u ^ m itte lb a r unter Ü b e tfp rin g u n g ber BerufungS»

tm ar n irfn J 6ctm B e bifionS geridjt cinsuiegen. g d ) ftehc iR e cb tsn ^ auf bom S ta n b p u n ft, bah fü r bie SluSgeftaltung ber fichtS bnIft9e' in ber heutigen 3 e it, ber finansiette ©e»

> P u tt mafjgeb.enb fe in barf, aber fin n lo fe Bergeubung bon

SRenfchenfraft foüte unter alten U m ftünben bermieben merben.

g n ben einer B e ru fu n g nicht untertiegenben Schmurgend)t§=

fachen müßte auf Stntrag ber © tö ffn u n g beS §auptberfagren§

eine Eontrabiftorifcfje m ü n b iid je B e rpanbtung, ein fogenannter

B o rte rm in , borangepen. , , „ .

SBaS bie StaatSanm altfchaft anlangt, fo ift eS mtereffant, baß ber Beigeorbnete im 9 tg 2 !., § e r r Dr.^ D S far ©opn, fiep in ber B ußtagS fipung fü r bie böEige B e fe itig u n g biefer Be»

pörbe auSgefprocpen hat, mährenb er in ber S iß u n g ber B e rt, g u r ift. ©efeEfchaft bor ad)t Sagen gerabe umgefehrt geneigt fepien, bem S taatSanm alt bie Unabfeßbarfeit^ unb Unberfeß»

b a rfe it 3U3ugeftehen, bie ber SRicpter genießt, bie §>erc D r. © 0 p n aber biefem borentpalten miU. Stuip baS bon

©eorg B e r n p a r b entmorfene bemofratifepe Brogram m fo rb e rt U nabfepbarfeit unb U nberfeßbarfeit beS Staats»

anmaltS. 2Bie fiep ig e rr D r. ©opn_ baS Berfahrcn naep B e fe itig u n g ber StaatSanm altfchaft borfteEt, pat er niept auSgefüprt. g d ) nehme niept an, baß er ber SEiebereinfüprung beS gnquifitionSproseffeS baS SBort reben moEte. g m übrigen fa n n man aber in ber S a t bie Sache bon 3mei S e ite n betrachten. SaS B to b lc m ber S ta a tS a n m a lifd ja ft pängt in n ig 3ufammen m it bem beS BorberfaprenS. Befannt»

lid ) ‘ift gerabe im S d joß c ber g ü B . bon berfepiebenften Seiten, befonberS auep bon £ e rrn D r. §einem ann, bie B e fe itig u n g ber gcrid)tüdien B o runtcrfucpung unb bie S onsentration beS gan3en BorberfaprenS in ber £>anb beS StaatSanm altS emp»

fopten morben. Sind) foE ber StS t. 3um © rla ß eines §aft=

befepIS befugt fein, © in e r foldjen ermeiterten 2Rad>tfüEe ent»

fpräcpe burd)au3 eine quafimicpterliche SteEung beS S tS i. g n berfeiben R ic h tlin ie läge bann bie Siufredjterpaltung beS 2e»

galitätS prinsipS , meldjeS pödjftenS bei gugenb!id)en ober in befonberS leichten gäE en bei Ü bertretungen unb Bergehen burd)brod)cn merben bürfte. Stuf ber anberen S e ite fa n n man m it 2 t n b c n a u gerabe umgefehrt Ü bertragung ber ftaatS»

anm altfcpaftlidjen ©efepäfte auf bie S rim in a lp o lis e i, m it anberen SBorten, bie B e fe itig u n g ber StaatSanm altfchaft for»

bern. S ie ü rim in a lp o lia e i ober bie N ötiget überhaupt hätte fid» in folcpem gaEc nad) B e b iirfn iS burd) redjtSgeleprte Be»

anite gü oerftärfen, benen bann aud) regelm äßig bie Ber»

tretung ber SInfiage in ben S iß u n g e n obläge, fom eit fre ßd) niept 3U biefem Bepufe eines R 2 I. bebiente. g n ber Ricpt»

lin ie biefer © n tm id iu n g läge bie grunbfäpliche Stnnapme beS D p p o rtu n itä tS p rin g ip S , freilich) berbunben m it fubfibtarer B rib a t» ober B o pula ranflage.

g d ) befenne, baß m ir ber 2inbenaufd)c Borfcplag, ber ja bcfanntlicp bem englifcpen Red)t entfpriept, fpmpathlfcher ift.

© ru n b ift, baß eine ipm entfpreepenbe Regelung einerfeitS bie

©nergie ber BerbredjenSberfoIgung gur poepften B °to b |. ers heben, anbererfeitS in ber § a uptbe rpanblung baS Untiage»

p rin s ip gur boEften R e in h e it entfalten mürbe. S ie facplia)e unb perfoneEe Stnnäperung bon StaatSanm attfcpaft unb ©e»

ricpt, mie fie fdjon jeßt beftept, unb bei © n tm icflu n g beS petne»

m.annfdjen B o rfdjlag S noch üerftärft merben mürbe, gefaprbet bie reinliche Scpeibung gmifepen beiben Bepörben. S ie «Ber»

ric b te rlid ju n g " ber StaatSanm altfchaft muß unbcrmeiblicp eine

„B erftaatS anm altfcp aitlichung" ber © c rid jte m it fiep bringen.

©3 ift ctmaS SBapreS an bem SBort, baS einm al ein £>am»

bnrger R 2I. in ben B^euß. g a p rb ü d je rn fd jrie b : 2B ir haben niept eine StaatSanm altfchaft unb ein ©ericht, fonbern gmer S taatSanm altfdjaften, eine bureaumäßige unb eine^ foltegia Ü brigens ift tatfäcplicp bie .StaatSanm altfchaft, fo mte fte h beftept, in Breußen niept etma n u r gur

SlnflageprogeffeS, fonbern aud) gur © em innung t m S ^ ^ fluffcS ber R egierung auf bie Recpifprecpung gefepof en morben. 2lnbererfeitS ift n id jt gu überfepen, baß w u w _ S ta b te n unb auf bem 2anbc feine B 0Ü3C1, Jeöenj ü rim in a lp o lig e i haben, meldje gur Sluffaugung °e anm aitfepaft geeignet märe. Ruch fa lte ich falhef ® f Ä ber. gerid)tlicpen Borunterfucpung unb bte grunbf • rt p a ltu n g beS 2cgaIitätS pringipS fü r ungmelfeihafte: S ffi^ P 1 ^ S ie Regelung im S in n e §einem annS mürbe f ^ m g uftix»

fürglich in ben „© nm bgügen einer

re fo rm " bom U nterftaatS fefrctar n5 - beaegnen burepmeg hauptam tlich befcpaftigte Rm tSanm alte an- S c C / m e l c S in ber Regel: bie B efähigung gum R uhteram b aten m üßten geh möchte bei biefer ©elegenpeit übrigens

entfehieben SBi’berfpruch gegen fcü g e lS .Borfcplag «heben, ben

> n R m tSanroalt befteEten ©encptSaifeifor gleicpgeitig güm

|iIfS r id ) te r beim 21®. fü r Sad;en ber ¿ ib iig e ri^ ts b a rfe it nnb

(4)

iJcr fre im ittig e u CÜeridjlöbnrfcit ju beftelim . 2 ein ftcijt jcpon ie ö t § 152 G V ® . entgegen, foonacp S tS l. richterliche ®efcpäfte nicht in ahrnehmen biirfen. T a g dies nicht auch fü r SlmtS- anm älte gelte, tuie M ü g e i behauptet, halte ich fü r unrichtig.

Siach her Don m ir _ öorgefehenen GericptSuerfaffung müßten ohnehin bie_ ©efchäfte ber StaatSanroaltfcpaft auch bei ben Sl®. burch S tS l. öorgenommen merben. V ie Vefonnbetoegung m irb [ich fchlüffig machen muffen, ob fie ben bon §einem ann ober ben bon Vinbenau geroiefenen Stieg gehen lo ill. VolfS»

tüm licper märe die V c fe itig u n g ber StaatSanroaltfcpaft, ins»

bcfonbere meint fie m it (E inführung ber V o p u la ra n fla g c Oer»

bunben m äre; mehr in ber ¿ in te ber feithcrigen G n tro id lu n g läge um geieprt bie Gcraeiterung ih re r iUiadjtfülle oerbunben m it einer quafuricpterlicpen S te ilu n g . Stuf alle gäHe, unb b a rin begegnen fich bie Singehörigen beider «Richtungen, m trb au forbecn fein, baß ber S tS l. mehr alb bisher bie G rm itt- Umgen felbft oom im m t, baß Staatbanm altfeftaft unb Ü rr- m in a lp o lije i in engere V e rb in b u n g ju bringen finb, unb baß fü r eine befferc SluSbilbung unb jü r einen SluSbau ber U ri- tm nalpoliaei gefolgt merbc. Sille biefe gorberungen finb bon ber ipofener VanbeSDerfammlung ber g it 'V , 1908 aufgeftellt raorben.

(Eine bringenbe, bon (einer S e ite beftrittene (Reform- forberung ift bie G tufcpröntung ber U n t e r f u c p u n g S « h a f t . Stuf ben ^ a ftg ru u b ber Vcrbuntelungsigefapr tonnte oeraichtet merben, er fp ic lt, roie bie S ta tiftit geigt, v opuepiu feine große (Rotte. gebcnfattö m üßte bie UnterfucpungSpaft roegen V crbu u fclu u g sg cfa p r 3ciiücp befriftet merben. V e r 3lud;tücrbacpt müßte auch bei Verbrechen im H aftbefehl näher begrünbet merben. Gebern Verhafteten foilte auf Slntrag fo- fo rt ein V e rteibig er befteiit merben, bor allem aber m üßte auf Slntrag bor bem Sim tsricbter eine üontrabiftorifepe V e r h a u t lu n g über bie Slufrecpterpaltung beb H aftbefehls, m it auberen Söorten, ein bem aibiiproaeffualcu jtirreftprogeß cntfprecpcnbce Verfahren ftattfindcu. (ES ift ein Reichen des hinter unb liegenden p b p c rfa p tta lijtifd ;c u Z e ita lte rs , baß man ein 3ted;tS*

fcpußüerfapren, bas bei ® efäprbung bon Verm ögensintereffeu lä iig ft in jlb u u g mar, ba Uerfagt hat, mo F re ih e it unb Gprc a u f bem s p ie l fiepen. (Raep Slbiauf bon amei ÜRonatcn müßte ein erneuter Slntrag auf V crb a n b lu n g über Slufrecpterpaltung bcS H aftbefehls a uläffig fein.

(Sine burepgreifeube G rrocitcrung merben bie (Red;tc ber V e rte id ig u n g erfahren muffen. XüS (Rccpt bcS m ünbiid;cn unb fcpriftlicpen VerfeptS bcS VerteibigerS m it bem Per*

hafteten Vefcpulbigten füllte feiner U outroüe unterm orfeu fein, fofern n u r fiepergefteat ift, baß bic bem Vefcpulbigten gu=

gepenbe fd ;riftlicp e M itte ilu n g m irfltcp bom V e rteibig er per- rü p rt. ssobaun müßte bem V e rte ib ig e r üneingefepränft baS Jiccpt ber Siftencinficpt, fomie fü r ben g a ff ber V cibepaltung ber gerid;t(id;en Vorunterfucpung aud; baS uneingefepräufte dteept eingeräum t merben, bereu VemeiStermiueu beiaumopuen nnb fra g e n an bie Vernom m enen an rid jtc n , a llenfalls m it ber Maßgabe, baß auSnapmSmeife b is gur (E röffnung bcs HauptoerfapreuS bem V e rteibig er fü r ctnacluc Scpriftftücte ober Vcmeisaufnapm eatte eine G epcim paltuug, inSbefouberc auch feinem Sluftraggcbcr gegenüber, aufcrlegt merben fönntc.

Slüe (Entfcpeibimgcn müßten bem V e rte ib ig e r befanntgemad;!

merben.

S ic H auptbcrpaublung märe allen inquifitorifepen Vei»

metfS au cnttleibcn. Xagu gepört nt. G. in erfter S in ie , baß ber Vorfißenbe, meint er M itu rte ile r bleiben foH, feine sieunt»

n is ber Sitten beS VorberfaprenS haben dürfte. Sin ipre S telle müßte eine fpeaialifierte Slnflagefcprift ird e n , bortt dürfte biefe Slnflagefcprift niept in ber H auptberpanbtung ber*

iefett merben. Sin ¡stelle beS inquifitorifepen V c rp ö rs beS Slngeil. an ber H anb ber Sitten beS VorberfaprenS pättc bic einfache grage beS V o rfip enbeit au ben Singeil. an treten, ob er etmas auf bic Slnflage ermibertt motte. SluSbrüd'licp müßte bem Slngetl. babei eröffnet merben, baß er überhaupt nicptS auSaufagen braudje, nnb baß feine Slustaffung n u r ben

¿fmect pabe, iptn Gelegenheit aur V e fe itig u n g ber gegen tpn oorliegeubeu VerbacptSgrünbe unb aur Geltenbmacpung bet­

au feinen S a n fte n fpreepenben ia tfa d je u au geben. VeßtereS ftept befanntlicp fepon in ben 136 Slbf. 2, 212 Stbf. 3 S tV O . SBas aber pal bic nod) gana int S itquifitionS proacß fteefenbe- V ra riS barauS gemad;Ü M a n m eint inuner noeß, unfer S tra fricp te r füpte fiep als ber alte iw tq u tre iü , ber auf cm G eftänbnis beS g n q u ifite u pinarbcitcu muffe, meit ohne

biefeS ber Scßulbige u id ;t aur mopioerbienten S tra fe oer*

u rte ilt merben tonne. S em Slngetl. bic SluSfagen ber Ve»

laftungSaeugeu cntgegenaupalten, ift erft an ber ¿ e it, menu biefe SluSfagen ro irilie p in ber H auptüerpanblung gemacht merben. V ie Vernehm ung ber Saugen unb Sacpberftänbigen müßte, fofern ein V e rte ib ig e r ba ift, bem StS t. unb bem Ver*

leidiger überlaffen merben. Siucp opne „bereu übereinftim * men ben Slntrag“ , ben befanntitep § 238 S tV O , forbert, room it baS ganac Q n ftitu t beS UreuaberpörS im Seime e rftid t ift. O pnepin dürfte berVorfißenfce, menu er bie Sitten beö VorüerfaprenS niept fennt, geneigt fein, bie geugenPerneß»

mung ben V a rtcie n ¿u überlaffen. GS berftept fiep sott felbft baß cS bem Vorfißenben feberaeit offen ftünbe, ungeeignete ober n id ;t aur Sacpe gepörenbe fr a g e n ber V a rte ie n auriief»

auroetfeu unb ergänaeube gra g e u au ftetten. § 244 S t V O müßte in oottem U m fang aufrcipterpaltcn unb auf bie V e r- panblung Oor bem 6 cßöffengerid;t auSgebeßnt merben.

X a ß baS Verfahren gegen ju g e n d lic h e uunm epr cnblicp unter Xacß unb g a d ; au bringen ift, m trb niept erft ber (Recht­

fertigung bebürfen. H ie r fa n tt man fagett, baß bie (Reform oöttig fpruepreif ift. V ie G nüoürfe Pon 1909 unb 1912 bilden eine geeignete G runbtage. ¿fu ermägeu märe, ob baS fd)ieunige Verfahren, roeiepes ber Gnüo. oou 1909 bei panbpaftcr 2 at, bei G cftänbniS unb bet ¿ u ftim m u ttg beiber V u rteiett in amts- geriepttiepeu Sacpen einfüpren mollte, niept m eit eper bei uiet- fuü) V o rbcftraften anaumenben märe, unb aroar tn affen Sacpen beS tü n ftig e n Sd^öffengericptS. —

M eine H erren, menu baS Vtmgramm, baS i d) cutmorfeii habe, ben V q o rm ib ce n u n fa e r j e i t Siedjnung trä g t, fo ift bam it meine V e pauptung bemiefen, baß bie g s 'tV . fe it' langem .'Irä g c riu biefer gbecn gemefen ift. V e n u mein V rofltam m Idjopft faft auSfd;ließlicp aus ben V e fd jlü ffe u unb Verpanb- lungen nuferer g f t V . g m übrigen m adjt mein V ^ Ö ta n tm meber Slnfprud) auf V o liftä n b ig fc it nod; auf U nfeplbartcit g u t G egenteil, eS ift oor allem fein ¿fiel, bie V iS fu ffio u er­

neut auauregen. SBas n u n ben meiteren V e rla u f ber m it ber heutigen g u fa m m e n fu n ft begonnenen S lttio n anlaugt, fo benfe ich ihn m ir ctma fo: S ie g ^ V . l;at fiep aur V e rfü g u n g 311 ftetten, um bie gcfcßgebcubc V crja m m lu u g inftanb au fepen, fobalb als möglich uad; iprent g u fa m m e n tritt ein neues S tra f*

proseßreept j u fd;affen. 3 u biefent g m cd! patte bie g S V . in. G. ungefäum t eine U o m m iffio it einaufeßen m it ber Siufgabe ber SluSarbeituug beS Gntro. einer neuen S tV O . S ie Oor- haubcncit V o rarbeiten mürben biefe Siufgabe m efeutlid; er- leicptcm. gep meiß m opi, baß man gegen meinen V o rfd jia g m and;crlci G iiuocnbungcu erheben tonnte. V o r bem Uriege nnb oor ber (Rcoolution märe id) ber erjte gemefen, ben G in - toanb au erpeben, baß bie S trafproaeßreform oorerft meiterer grü u b iid ;e r V o rbereitung bcbürfc. V o n biefem S ta n b p u n ft aus hatten m it ü n te rftü ß u n g beS H e rrn D r. O tto «iebm ann

•Herr Geh- (Rat p. H ifa t unb ich uns feiueraeit aiifammen- gefunden, um guöörberft ber Vergleichenbeu X a rftc liu n g beS' bcutfd;cu unb auS länbifipen S trafrechts eine Vergleicpenbc X a rftc liu n g beS beutfd;cu unb auS länbifdicn Strafproaeß- rcd;tS an bie S e ite au ftetten. G in c große Slnaapi oon StrafrechtSlehrern patte ipre M itm irfu n g augefagt.

X e r SluSbrud; beS SBettiriegeS put biefeS Unternehmen untcrbrod;eu. gep glaube niept, baß cS ameefmäßig märe, cs mteber aufauitepmen. S33ieber moepte id; an 1848 erinnern. Stud; bamalS tagen äußerft gründliche V o r­

arbeiten einer S trafgcfeßreoifton bor, bie ftd; faft ein halbes g a h rp u n b e rt hlngeaogcn patten. Sind; au V orarbeiten fü r eine Strafproaeßreform feplte eS niept. g u ftanb e- gefommen mar aber bamalS fo mentg ctmaS mie üor 1914. g n unm ittelbarer g o lg e gclangteu bagegeu uaep 1848 in Vrcußcn b i: Strafprozeß» unb StrafrecptSreform aur V ottcnbung, leiber belbc unter einfacher Übernahme bc§ frangöftfefjen (RccptS. X ic gründlichen beutfd;eu V o rarbeiten fielen unter ben X ifd i.

Siucp bie (Rcoolution Oon 1918 m irb halb etmaS auf bem G e­

biete ber Strafprozeß» unb Strafrechtsreform por fiep bringen motten. S ie m trb niept lange fädeln, unb menu ftep ip r bie m tffeufcpajliidjeit Streife n ia ;t gur V e rfü g u n g ftetten, fo m lrb man opne fte oorgepen. VeSpalb muß bie ¿ U V . naep M a ß ­ gabe iptes zeitigen UönncnS einen beit G rfo rb e m iffe n ber neuen g e it entfpreepenben S trafproacß enlm urf fip unb fertig oorlegen. gep meiß aus ben G rfal;rungen unfereS Gegen- entm urfs gum S tG V ., meiepes Übergemicpt bei aller ©efeß- grbungSarbeit ein fo rm u lie rie r G n tto u rf über affe Slbpanb-

(5)

48. Jahrgang $ ú r i ft t f d) c 2B o ri) e n f d) r i f t. 69

fungen uub B crhaubluugen hat. SeShalb getjt mein Slntrag

bahin, bie heutige B e rfam m íung fefee cinc auS B e rtcib ig e rn ,

•Hic^tern, S t2 t. unb 9iecht8tchrem g e m ir te Sfom m ijfion, aunäeijft auS b e rlin e r B iitg tie b e rn ber beutfehen 2 anbe8*

gruppe ber 3 $ B . , ein, bie baS Sicdjt erhalten inflóte, ficf), fobalb eS bie 3 eitB erh ättniffe ertauben, burch ausw ärtige B iitg lie b e r 311 Berftärfen. S ie fe Sfom m iffion hätte ben ©nt»

W urf einer St5|3D. nebft ben baburd) bebingten Ötnbcrungen beS © iß ® . auSguarbeiten unb ben © n tw u rf ebner im Saufe beg nächften SotncS cinguberufenben ißerfam m lung ber bcutfdjen SanbcSgruppe ber $ S tB . Borgutcgcn. S ie fe hätte bann über ba§ Schicffal beg © n tw u rfg enbgüttig Bcfchtuß 3u faffen.

Bteine H erren! S e r 3SEB. ift in früheren S eiten 0ft ber B o rw u rf gemad)t worben, baß fie re o o lu tio n ä r fei. §eute, wo w ir w iffen , wag biefeg Söort bebeutet, w irb man geneigt fein, barüber gu lächeln. U nb bod) ift c8 richtig, bah, lute td) wieber*

ho tt feftftettte, eine ganae 9ieif>e bon ©ebanfen, bie im Schofe«

ber S $ B . entftenben fin b , erft jefet © em eingut werben unb auf B e rw irftic h u n g werben rechnen fönnen. U m fo weniger bat bie 3 S fB . B erantaffung, jefct beifeite au flehen. Sagu fom m t aber noch etwas weiteres, ©erabe w e it bie S ® B . nach ihrer gangen Vergangenheit über bem 93erbadE)t ftefjt, rcaftionäre ffr im in a tp o titif 31t treiben, ift fie bagu berufen, Bor rabifaten

©Eherimenten gu warnen. S h re S tim m e w irb auch Bon ben geitigen In h a b e rn ber S ta a tsg e w a lt gehört werben. Brauche ich noch barait gu erinnern, bah ber 3 i$ B . bie 2lufgabe 3U=

fä llt, burd) SBieberanfnüpfung ber internationalen Be Biehungen gu ihrem S e it ben SBuft beg BötferhaffeS auSgu»

räum en, ber gleich einer ‘¡D'iaffenpfpdjofe bie 2Bett länger als Bier Sfahre beberrfept unb fie in ein Seidjen* unb Brüm m er*

fetb Berlnanbelt hat. Sitte biefe © rw ägungen, meine ©erren, bürften unS Wohf hinreidjenb rechtfertigen, wenn w ir honte Berfudjt haben, bie f f t t B . aus ihrem Sornrögchenfchtaf 31t erwedett.

Símneftie unb (gin^ieljmig be£ üfiemitftigett (BetoiuneS.

B o n 3ied)tSanwalt Dr..'S? i r ch b e r g e r , Eeipgig.

1. Stach ber B C . über eine m ititä rifch e Stmnefiie Born 7. Beg. 1918 werben unter anberem atte gut ^ u ftä n b ig fe it ber m ilitä rifd je n unb ber bürgerlichen Bet)örben gehörigen Unterfuchungen gegen fotepe B e to n e n niebergefchtagen, bie Bor bem S n fra fttre te n ber B O ., wenn auch n u r aeitweife, 311m aftiben ©ecre (§ 38 B B H I© .) 1) gehört haben. S ie Stmneftie um faht auch Bergehen, © ine StuSnahme fü r Strieg§mud)er=

betifte befteht nicht. 3 <h taffe bie ftra g e u nerörtert, ob bie B e ch tsw irtfa m le it beg Stmncftieerlaffeg um begwitten be»

gWeifett werben fann, w e it bem Belebe überhaupt fe in 3tbo»

titiongrecht gufteht; leb ftette mich iw fotgenben auf ben Boben, auf bem moht auch ta tfä d jtid ) alte © e rid jte ftehen, bah näm tid) bie Stm neftieBO . © ü ttig fe tt Bcfiijt.

2. S ie B o c iS S rB O . b. 8 . 9Jtai 1918 enthält nicht nur oie Slnbropung einer S tra fe im engeren S in n , fte fa fjt auch wo © ingiepung beS übermäßigen ©emtnnS in s Stuge unb eröffnet bie SUBgtidjt'clt, biefen © e w in n litt objeftiBen S tra f*

0erfahren gu ergreifen.

© 8 erhebt ficf) bespott bie bebeutfame ffrage, ob bie

« w n c ftk B O . n u r bie Bestrafung i. e. S . Berbietet ober ob fte '¡wd) bie © rfa ffu n g beS übermähigen © ew innS im objeftiBen

® traiBerfahren auSfchtieht.

ich V B O . wen bet fich ihrem SBorttaute nach gegen Bat) nie na * e r Í 11 u n g innerhatb beS Bon Ihr angegebenen f a f f u t f Inan. biefen B e g riff w e it aus, fo ift aud) bie ©r»

t ä ffin 9 J ?e3 © ew innS im objeftiBen S trafBerfahrcu ungu»

cine 11 t eJIn nuch biefeg B e rfahrcu fc jjt m it Stotwenbigfeit Stantan r ' u ^ u n 9 üoraug, w e it ohne eine fotche Weber ber fteHen" n °ä) bie ©erichte bie ©öt)e beS Betrageg feft*

Werben f o lf Cn' ,l,c[cf,CT irn ® egc ber ©tngiehuug ergriffen m. S . atterbingg gu Unrecht, ba§

B O . bahin auf, bah n u r bie begkht üA ^h^^cnSi^tbe'tttfcben" ftntcrhretatiou

' ,c * 8 0 . nur auf ffrieggteilnehmet'.

uom 13. 1. 19

S t r a f Berfotgung unterbleiben obci' n id )t fodgefeht werben foU, fo m uh man fuh über bie yjragc fdtjlüfftg machen, ob_ bie

© ingiehung be8 üherm ähigen © ew inng eine S tra fe barfteflt ober nicht.

b ) S ä h t man gtm ädjft bie Beftim m ungcn ber B re isS r.=

B O . über bie © ingiehung beg © e w in n s auher Betracht, fo ergibt fid) aus ber S ite ra tu r unb B ehtfprechung, bah bic rcd)ttid)e Statur ber © ingiehung ftre itig ift. SSährenb bie einen ber © ingiehung u nter alten Umftänben bie ©igenfehaft eines S trafühetS gufdjreibcit, anbere bagegen fie n u r als SicherungSmahrcgel anfefjen, gefjt eine b rittc Stteinung bahin, bah bie © ingiehung halb a ls S tra fe , halb als hotigeiticbe Biahnabnte gu betrachten fei (Bgt. na m cn tlid j B@ . 46, 133 unb Sobc, $ r c i8S r B C . S . 136). S a g 3t@. hot in feiner

©ntfeheibung B b . 46 S . 132 ff. eingebenb bargeiegt, baß ber

© ingiehung häufig eine S o p h e ln a tu r innewohne, inbem m it biefer Btahreget fo w o tjl ber StrafgW ed, atg aud) ber 3 w e d p o ligeitidje r Sidherung Berfotgt werbe, c8 fomme m itunter barauf an, welcher bon biefen heiben V re d e n berart wefent*

tich herBortrcte, bah ©ierburch bie © ingiehung ih r eigenartiges

©epräge erhalte.

S o w irb bie © ingiehung im S in n e beg § 40 S t© B . iiherwiegenb afs ein S tra fü b e t gefeungcichnct unb a ls Stehen*

ftrafe angefehen. SBenn D ish a u fe n unb anbere einen U nter*

fd)ieb mad>en, je nadhbem bie nad) § 40 S t© B . guläfftge

© ingiehung im orbenttichen S trafprogeh gugteid) m it ber B e r*

u rte ifu n g beS S ä te rg ober Seitnehm erg uerfügt w irb ober ob fie im objeftiBen S trafB erfatjren angeorbnet w irb , fo finbe ich biefe Unterfcheibung in feiner SBeife cintcuchtenb. __ S e r

© harafter einer SStahuahme fa n n bod) nicht baoon abhängig fein, in w either BerfahrenSart fie angeorbnet w irb .3).

S e r I. S t S . hot fid) nun in gWei U rte ile n B. 16. S)tai 1917, St©. 50 S . 386, 392, m it ber grage befaßt, welchen

© in ftu h bie g n a b e tt w e i f e Stleberfchtagung beg S traf»

Bcrfahreng auf bic 3 u lä ffig fe it ber © ingiehung nad) bem SBeingefeh auäüht. Qin biefen heiben © n tfh e ib u n g e n t;at ba§

St@. au§gefprod)en, baf; bie © ingiehung befd)tagnahmten 2Bein§ tebigtich bie © n t e i g u u 11 g beSfefhen begwede, fid»

a lfo n u r gegen bie S a ch c fethft richte, m ith in nicht ben S ä te r als iotchen at§ S tra fü b e t treffen wolle.

e) ©S lie g t beShatb Bictteid)t nape, auf © ru n b biefer beiben ©ntfchelbungen auch bie © ingiehung beS ühermähigen

© ewinuS als fla ttfja ft angufehen. S o einfach liegen jeboeft bie S in g e nicht.

SJtan fann bie fffrage nid)t ohne weiteres nach bem he*

urteilen, wag bisher‘ Siteratur unb 9tecf)tfpred)ung über baS SBefen ber ©ingiehung auSgeführt hohen. Senn bie ©in»

giebung beg übermähigen ©ewiitnS unterfdictbet fid) Bon atten anbereit gefehiieh gugelaffcnen ©tngiehungen wefenttid). Sie ift eine SStahnahme, bie ü b c r b

0

u p t n t cf) t a I 8 © i n * g i c h u n g i m t edf) n i f d) en S i n n e begeidmet werben barf. 23ie fdion Stiffen in ber peftgabe für Blond S . 102 gutreffenb auSgeführt hot, forbert bie ©ingiehung not*

wenbigerweife ein Sadtinbioibuum; Ißcrtretbarfeit, ^ntereffe ober Viert finb ber ©ingiehung fremb. SarauS erftärt fid), baß bie ©ingiehung immer einen b i n g t i ch e n ©horafter hat, unb baf) e3 bei ihr weniger auf bie B erfon anfommen fann, wefdhe ben ©egenftanb beftßt, als barauf, bie ber ©in»

giebung unterworfen« Sache hört gu ergreifen, wo immer fie fich befinbet. SBenn auch in manchen © efefec6ö

0

rfd)ri|tcn, beifpietSmeife in §

40

S t® B ., ber ©ingiehung ein 3 * ^ SCW )uirb, fofern bet ©egenftanb nidjt bem Säier ober ^ e^wBhw«

gehört, fo änbert bieS an bem binglidten ©harafter ntcfjt Dae- geringfie. Senn eS bleibt ¡ebenfalls bahei, baß bie ©tn- giei)ung hei einer foldjen Berfon nicf)t_ benfbar ift, todtho ber ©ingiehung unterworfenen ©egenftanb n t dpt od1?;-

©fang anberg ift e§ m it ber © ingiehung beS ubcrniaßiflcii

©eWinnS. ¿ le r fom m t ein inbiB ibueff beftim m ter ©eg f - überhaupt eine förpcrtichc Sache a ls fotch«, ßor m d it 1 ' tracht. § 7 B te tS S rB O . fprlcht ja aud) a u S b r ü ^ baoon, b a f nicht etwa bic ben übermähigen © c w liw borftettenben

©egenftänbe cingugtehen fin b , fonbern er iorbert bic © ria ffu n g eines bem übermähigen © e w in n ober Berblcn|te cntipredben»

ben B e t r a g g. 2J!itf)in fann man bon etner © ingiehung im iecfymfdfjcn 0 in n c gar nid)t reben, t)icunei)r panoclt fid) in SB irftichfeit barum , bah biejenigen B « fo n c n , bie Bon ber

-) Ungenau auch meine '¿Cnmcrfung 1918, 824.

(6)

ro S u r i f t i f d j e SBochenfcf) r i f t . d ir. 2. 1919.

©tngiehung Betroffen werben folien, bagu berurtettt werben, aus ihrer ©afd)e einen B e trag gu begabten, ber m it bem er=

ergietten ÜbermäBigen © e w in n nichts Weiter a ls bie Höhe gemein Bat. B o n bem © ru n b fa b auSgehenb, baB ba§ h ie ru m tn rp e bem S taate gebührt, w e it n u r biefer allein ungerechtes

© u i berbauen !ann, w irb im § 7 B te t3 © r B 0 . ein eigenartiger Slnfprud) beS S ta ates auf Z a h lu n g eines bem übermäBigen

© e w in n entfpredjenben Betrages norm iert.

© a m it ift jebocB nocB nicht bie grage Beantwortet, ob biefer Slnfprud), ber, äBnticB bem edjten GingiehungSanfpruch, eine © o u p e ln a tu r Baben mag, mehr ftrafred)tlidfier ober mehr jibitrecBtlicBer S írt ift. Sobe ift ber Ü M n u n g , baB bie ©in=

gieljung eine einheitliche B e d)t3einnd)titnq fei. bafe fie gegen*

über ben in Slbf. 2 b is 4 beS § 7 B re iS © rB D . genannten b rü te n tßerfonen nicht ben © harafter einer S tra fe Baben f S n n e unb baB beSbatb bem öffentlicf»=recf)titc^en §erauS=

gabeanfbrucB überhaupt fe in StrafgWecf innewoBne. © tefe

¡sfonfttuftion fa n n ich um beSwillen nicht anerfennen. Weit eS am Bewetfe ba fü r fehlt, baB bie ©tngiehung eine einbeülicbe Bed)t3einrichtung wäre, © te B e gelu ng in § 7 B i'ü 2 © ü 8 0 . in B e rb ln b u n g m it ber B e q n ln b u n g re á jtfe rtig t btetmeBr m. G bie gegenteilige Sluftarfung. baB näm lich ber ©eminn=

anforucB beS Staates: ber fätfcBticB a is © ingiehung begeiebnet W irb, einen Oerfd)tebenen ©Barafter geiat. fe nacBbem er © ä te r ober © eilnehm er ober aber anbere B e to n e n b e trifft. v

© te © rfa ffu n g beS bem übermäBigen © e w in n entt fpreebenben Betrags neben ber ben ScButbigen trettenben eigen+ticBen S tra fe bebeutet bte SSeiterentw idlung beS ©runb=

fatieS ber trüberen B m S S te ig B O .. Wonadi bie ( S e l b ft r a f e minbeftenS auf bas © oupeüe beS übermäBigen ©em innS gu bemeffen war. Sin S te lle biefer Berboppelunq t r it t nunm ehr neben bie S tra fe i. e. S . bie © ingiebung. S ie ift gwar and) geaenüber brüten, an ber © a t unbeteiligten B etfotten möglich, riebtet ftcb aber auSgefprocbenermaBen in e r ft e r S im e gegen

© a te r unb ©eilnebm cr. B e t b i e f e n B e te ilig te n m u B bas

©ericBt auf „© in g ie b u n g " auch bann erfennen fefbft wenn ihnen ber © e w in n ü b e r B a u ö t n t t f j t gugeffoffen ift. H ie r t r it t betunad) ber Pon Sobe unterftebte © tu n b fa b .. baB eS bem S ta a te barauf anfomme, ben übermäBigen © e w in n u nter arten llm fia n b c n gu erfaffen fiä ü b a r in ben tfüntergrunb. Stiebt auf ben © e g e n ft a n b , fonbern gegen bie fß e r f o n riebtet ftcb bte ©ingiebung.

B o n biefer © rfa ffu n g beS bem berpönteu © e w in n eut=

fpreebenben Betrages bei © a te r unb © eilnehm er unterfdjeibet fief) bie © ingiebung bei a n b e r e n B e r f o tt e n febr Wefent=

tief», © tefe anberen B ^rfonen- fönnen. n u r bann in StnfprucB genommen Werben, Wenn ihnen, ber G rlöS g u g e f i o f f e n ift. güer, nicht beim © ä te r unb ©eilnehm er, fom m t eS alfo bem S ta a t barauf an, ben bem © e w in n . entfprechenben Betrag a ls foichen gu erfaffen. © ie © ingiebung Bat alfo. ähnlich ber ih r nach anberen B efiim tnung en innewohnenbett b t n g - ( i ch c n SBirfung einen wehr g e g e n ft ü n b l t c b e it ©Ba=

rafter. © ie B e r f o n t r it t in ben § in te rg ru n b . ©ang ie - fonberS beachtlich aber ift ber U m ftanb, bd§ b ritte B ^ fo n e n nach bem © r m e f f e n beS B ie te r s haftbar gemacht Werben f ö n n e n , währenb © ä te m ober © eilnehm ern gegenüber bie

© ingiebung auSgefprochen werben nt u B-

9lngefid)tS biefer w cfcn tlid ) Perfdjiebenen Begebung ber G ingtehung. je nacBbem fíe fich gegen © ä te r ober ©eilnehm er ober aber unbeteiligte © r itte richtet, ift auch bie Statur beS

©ingteBungSanforucheS je noch ber B e rfo n beS Betroffenen eine anbere. © a © ä te r unb ©eünehm er unter a l l e n 11 m = f t ü n b e n einen bem übermäBigen © e w in n entfprecBenben B e trag begahlen m ü f f e n , gleichgültig, ob fie bereichert finb ober waren, fo lä u ft ihnen gegenüber bte „© in g ie b u n g " auf nichts anbereS ais eine in Höhe beS berpönten ©em innS auS=

geworfene B e r m ö g e n S f t r a f e BtnauS: S ie unterfcheibet ftcb bon ber echten © e I b ftrofe freilich baburefj. baB bie lim = w anbhm g in eine g re ib e ü s ftta fe auSgefchioffen ift. © tefet U m ftanb ift aber nicht bagu angetan, ber © tngiebüng baS SSefen eines S trafübeíS gu nehmen, © e n n anetfannietm aBen trä g t a u é bte B e rfa tte rK ä ru n g beS § 335 S t © B . , bie übrigens m it ber G ingtehung beS ©em innS mehr gemein Bat Wie. bie

© ingiebung im tedjnifdhen S in n , ben © Barafter einer S tra fe , trofebem auch hier bie U m m anblung beS berfattenen ©elb?

betraaeS in eine g re ih e itS flra fe tü d )t in Betracht fom m t (013=

häufen, Slnm. 4 unb 5 gu § 335, St® . 51, 9 0 ).

Sin biefetn © rgebnis w irb nichts geänbert, wenn man, ähnlich St© . 46, 132. bem © e w innanfprud) eine © oppefnatur beuuiBt, aifo eine Bttfchung ftrafrechilid)er unb gtöilrechtlicher

©Icmente annim m t, © a n n t r it t eben bei ber Haftbarmacfmng beS © ä t e r 3 ober © e i t n e h m e r S ber Strafgwecf fo in ben B o rb e tg ru n b , baB hircburd) bte BtaBnaf)me ih r e n t = f c h e i b e n b e s ©epräge erhält unb beShalb ihre Ber=

Bängung ein S tra fü b e l bebeutet.

3. hiernach b le ib t theoretifd) n u r bie BJöglicE)felt offen, ben © em inn im objeftiPen Berfabren bann gu erfaffen, wenn anbere B rrfo n e n als amneftierte © ä te r ober © eilnehm er haft=

bar gemacht werben forten. Slucf) btefe Biögltcbfeü e n tfä llt im Stahmen ber S lm neftieB O ., Wenn m an ben B e g riff ber Unter=

fuchung im weiteften S in n e auslegt. @S mag überbieS an biefer S te lle barauf hingewiefett werben, baB eS bem f r e i e n

© r m e f f e n ber StaatSanw aitfchaft unterliegt. baS objefttPe Berfabren fü r ben fVaff, baB eS überhauot guläfftg ift. etngu=

letten (O lShaufen. Slnm. 19 § 4 2 ). B o n biefer benfbarer=

Weife tm eingelnen f^alle beftehettben SJtöglichfeit ©ebrauch gu machen, ift nicht gu empfehlen, © enn eS ttterben ftcb. p ra ftifd ) betradjtet, bet ber © urchführung eines foichen BerfabrenS bie gröftten S chw ierigfeiten ergeben, ba eS nicht angängig er=

fchetnt, gweds © rm ittln n g beS eingugtebenben B e trags Bei brüten Berfonett gegen bett amneftierten © ä te r bie fo n ft gur B e rfüqung ftebenben itwangSmaBregeln (SluSfunftSgWang, Befchlagngbme, © urthfuchung) anguwenben. © ie Steuergefeh’

gebung w trb ^ ie r ben SluSgletdh ^erbetfühtren.

bc§ fffrficiigtitTtfüprtrngc^ in ber fo^taiiftifthen 91c))ubiif

B on IRecfitSanWait unb ©ogent D r. © e o r g B a u m , B e rlin.

© ie moberne Slrbeitcrfrage beruht auf bem ©egenfah Pott Slapttal unb Slrheit. © u rd ) bie B e re in ig u n g Pieter SlrbeitS=

frä fte in groBen Betrieben unter einheitlicher S e itu n g w irb baS © igentum an ben B w b u ftio n S m itte ln Pon auSfd)lag=

gebenber Bebeutung. © ie B iw b u ftio n S m itte l bereinigen f i ^ in ben § ä n b e n perhättniSm äBig Weniger B e rie te n . ©iefeSBenigen Werben info lg e ber S te llu n g , bie ihnen bieS © igentum gibt, gu Settern beS BrobuftionSprogeffeS; ihnen fä llt auch baS fertige SlrbeitSprobuite gu. © ie anberen, bie groBe SJiehrhcti ber SJtttarheitenben, bleiben Pon bem © igentum an ben B*W3 b u fiio n S m ttte ln auSgefchioffen, fönnen ohne biefe nicht mehr in lonfurren gfäljtge r g o rm probugieren unb m üffen beSljalb, um leben gu fönnen, bem B e fihe r ber B r o b u fito n S m itte l ihre S lrbe itS fraft gegen © n tg e it gur B e ifü g u n g ftelien. h ie ra u f beruht bie W irtfd p ftlid h e S lbhängigfeit beS mobernen SfrbeiferS, ber im ©egenfafs gum S fla u e n beS Slttertum S unb gum p o rig e n beS aJitttelalterS rechtliÄ) fre i ift. h ie ra u f beruht aber aud) gugletcf) bie w irtfchaftltcfie Übermacht be§

SlrbctigeberS, baS wefctttllche © h a ra iie riftifu m beS mobernen SlrbeiiSPerhattniffeS. Hauptaufgabe ber S o g ia lp o littf if t eS, gegenüber ber Berfchiebettheii ber S lräfie bie SBaffengletdü h e it im w trtfchaftlichen Üampfe h^beiguführen. S chritte hiergu w ürben te ils burch bie fogtale ©efehgebung, gum wefentlidhen © e il aber auch iw SBege ber S e lb fth iife unter=

nommen. © e r eingelne S lrbeiter fah halb ein, baB er allein gegenüber bem w irtfc h a ftlid ) übermächtigen Unternehm e!

nichts erreichen fonnte, baB er Pielmehr auf bte S lttth ilfe ber SlrbeitSgenoffen feines Betriebes angewiefen w ar. © r fah aber auch, baB in ta u fe n b . anberen Betrieben bie StrbeitS^

genoffett. biefelbe S te llu n g unb baSfelbe gemeinfchaftltche gntereffe m it ihm hatten, ohne baB barauf anfant, was fie gerabe im © in g e lfa ll fabrigterien. Stuf biefe SBeife !am eS auf fetten ber Slrbeiterfchaft gur © rü n b u n g ber gewerffd)aft=

liehen D rg a n ifa iio n e n , bie halb bei allen n u r etntgermaBen erheblichen Soitnfäm pfen bie auSfchlaggebenbe Siolte fpielten.

Slber auch auf ber anberen S e ite bewegte fich in neuefter 3 c it bie © n tw ic flu n g nad] ber gleichen B id )tu n g . Silan benfe fich einen Keinen © ifd)ierm elfter, ber m it einem ober gwei ©efeffen arbeitet, bei beffett geringem B e trie b S fa p ita l. jeber. B fe n n ig eine Borte fp ie lt unb beffen © infom m eti nicht Picl gröBer ift, a ls baS feiner ©efellen. g f t er noch ber w irtfd ja ftlic h © ta rie re , wenn ber ©eutfehe HoIsarbciterPerbanb m it feinen h u tib e rtt iaufenbenSJttigltebetn unb feinem Bttrtionenberm ögen m it einer

(7)

48. ftafjrgang.

3 u r i ft t f d j e S B o d j e n f c ß t i f t .

71

Soßnforberung an iß n fje ra n trttt? D u rd j bie So rzü glicßfeit her Strbeiterorgantfationen tjaben fich bie <Stär¥eöeri)äItniffe im w irtfchaftticfjen S o finfam pf w e fe n ttid j berfcljoben. ©cfjon bar bem Stiege unb bor ber fR ebotution io n n te fetbft in bcr

© ro ß in b u ftrie , wenn m an bon ben attergröfiten 3D7onopoI=

betrieben abfießt, ber einzelne Strbeitgeber nicht mehr ohne Weiteres als ber mirtfcfiaftlicE) © ta rie re gegenüber ber organi=

fierten S lrbe itcrfdjaft angefetjen merben. ®aS brachte auch bie Unternehmer auf ben@ebanfen, eS benSXrbeitern nachzutnadjen, unb fo entftanben bie großen Strbeitgeberberbänbe. U ngefähr 4 SRtttionen Slrbeiter waren in © e u tfd jta n b bei b e g in n be§

Krieges o rganifiert, unb noch etwa 1 SRittion größer w ar bie 3 a ß l berjenigen Strbeiter, bie bei organifierten Strbeitgeberrt arbeiteten. ® ie SlrbeitSfämpfe bottjogen fich bat)er borwiegenb bon D rg a n ifa tio n gu D rg a n ifa tio n , unb eS fteHte fich baßer audh batb baS S e b ü rfn is heraus, friebticfje © runbtagen fü r baS SlrbeitSberhattniS burch S e reinbaruttgen zwifcßen ben D rgant»

fationen ^ergufteUen. ® iefe Sereinbarungen, bei benen bie beiberfeitigen O rg a n ifa tio n e n a ls gleichberechtigte unb gleich ftarfe Kontrahenten einanber gegenübertraten unb burch bie bie StrbeitSbebingungen bielfacf» in ganzen S e tu fe n unb biel=

fach fü r baS ganze D eutfdje S eid) geregelt w ürben, erlangten u nter ber ¿Bezeichnung „S lrb eitS tarifberträge" ober aud)

„Stolteftibe Slrheitgberträge" ober „StrbeitSnormenberträge"

größte wirtfcf)aftiicf)e Sebeutung. $ ü r manche SBerufSgroeige, Wie baS Sudjbtucfergewerbe. baS Saugewerbe, ba§ ©cßneiber=

gewerbe. w a r in ihnen ta tfä d jtid ) bag w irtlic h gettenbe Stecht faeS SlrbeitgbcrtrageS io b tftjte rt. Dagegen hatte bie @efeb=

gebung m it StuSnahme einer einzelnen S e ftim m ung im Kati=

gefeß b. 25. SRai 1910 bon ihnen bisher fe in e rle i SRottj ge=

uomnten. obwohl eine gefeßlidje ¿Regelung bietfad), u. a. aucß bom beutfdjen S u rifte n ta g geforbert War.

D ie StrariS m uhte baber fitchen. fich m it ben Datifber=

trägen auf © ru n b beg gettdnben allgemeinen SRedjtg abzu=

finben. D ie ¿Recßtgtage geftattete fich bisher fotgenberm aßen:

Stuf © ru n b beS D arifbertrageS tonnen hier berfdjtebene Strten bon Sezießungeu beftehen:

1. zwifcßen ben bertragfdjließenben O rg a n ifa tio n e n , 2. zwifchen bem einzelnen Strbeitgeber, bzw. 2lröett=

nehmer unb ber gegncrifc^en D rg a n ifa tio n ,

3. zwifchen bem einzelnen unb ber eigenen D rg a n U fa tio n ,

4. zw ifdjen bem einzelnen Strbeitgeber unb Strbeit- nehmer, bie ben bem D a rifb e rtra g unterfatlenben

©inzetarbeitSßertrag abfdjticßen.

3 u 1. w a r lange . S e it nach, bem U r te il beS 9t@. b.

30. S lp rtt 1903 (¿R@@t. 36, 236) zw eifelhaft, ob auS bem D a rifb e rtra g m it fRüdficfjt a u f §§ 152, 153;@ eW 0. flagbare Stnfbrüche ßergeteitet werben, tonnen. ’ © rft in bem .U rte il b. 20. J a n u a r 191.0 (¿R@3. 73, 92 ff,)' bat ber 6 . 3@ - feft*

gefteHt. baß bie D a rifb e rträ g e feine K o a litio n e n fin b unb bie bettragfcbfiehenbeit Scrbänbe baber auch i n t ; Sßrozeßwege batauS in Sinfbrucß genommen werben tonnen.1) . Dag. bor=

bezejchnete U r te il e rftä rt nicht nur. ben betiragfdjließenben Serbanb. fonbern fo w e it biefer. Wie in ber iReaet. ein nicht eingetragener H ierein ift, .auch benfenigen, ber fü r ben Set=

ei« einen D a rifb e rtra g abgefchtoffen hat, a ls haftbar fü r ben

^d ja b e n . ber burch eine bem S e te in zur Soft falfenbe 93er=

O'agstiertehung entftanben ift. SBag aber ben 3 u ß a it ber burch ben Slbfchtuß be§ ® arifbcrtrageS übernommenen SetpfTid)=

tung b e trifft,, fo if t biefe in ber ©ntfcßeibung b. 30. O ft.

19H (3 2 3 - 1911. 1014) näher begrenzt.

„© ru n b fä td ic h übernehmen bet ben D arifb e rträ g e n bie bertragfchfiefsenben Setufgbereine. nicht einm al eine © a ra n tie bafür. baß ihre Stngehörtgen tarifm äßige D ienftberträge fdvfteßen. unb noch weniger, baß fie fie innehotten. S ietm eß t ift m eift n u r anzuneßmen, baß fie tebtgtich bie S e rb fllcß tim a eittgeben, m it alten ihnen zu ©ebote ftehcnben SRittetn babitt zu w irte n , baß ihre Singehörigen feine anberen a ls tarifm äßige

© g p n « ^ ' © d ju tj, Streß, für © oziatwiffcnfdw ft ®b. 20 C c rtm n J l'i S elb m a n n . ® 0 fS . 100« © b . 272. 1910 © b. 494;

Staitm ra a /i? eiifdu'. fü r © oiiatw iffenfdiaft ®b. 10 ©. 12— 14;

SfrbeitsDT®- 9- 33. fZSB. 1910. 607; © in t im e r , «torboratiber 11 r^ nöertrag I ©. 106 ufw. — 0 2 ® . ttie i 29. 8. 05, ' n ' 134, 0 2 ® , Hamburg 5. 11. 08: iRecht » b . 11 Sir. 24.

® ienftberträge fdjtießett. fRur fü r bie SUchterfüHung biefer V e rträge w ollen fie eine ©cßabenSerfahpflidjt übernehmen, bagegen woÖen fte eine ^ flie ß t zue § a f^

tu n g fü r bie © in h a ttu n g ta rifm ä ß ig abgefdjtoffener D a rifb e rträ g e regelm äßig nicht eingetjen."

S u 2. ift in ber zitie rte n © n tfd je ib u n g 58b. 73 <5. 92 auSgefbrocßen, baß bie ® a rifb e rträ g e in ber Sieget als S3er=

träge zugunften ^Dritter anzufetjen fin b unb beStjalU gemäß

§ 328 Stbf. 2 S3@i8. auch bem einzelnen gegen bie gegnerifche D rg a n ifa tio n ein ©djabenSerfaßanfpruch wegen 23ertragSber=

teßung zuftefjt.5)

S u 3. 3 m SSerfjältniä zur eigenen D rg a n ifa tio n tonnen fiagbare Stnfprüche nicht erhoben werben, w e it bte StrbeiU gebcr= unb Strheitnehmerberbänbe SSeretnigungen zur ©r=

Zietung befferer 2oijn= unb günftigerer StrbeitSbcbingungen im © im te beS § 152 © e w D . fin b unb au§ ihnen baßer Weber Stage noch ©inrebe fta ttfin b e t. ® ie O rg a n ifa tio n e n fin b batjer nicht in ber Sage, ihre eigenen SRttglieber im fßrozeßwege Zur S rm e lja itu n g beS ® arifbertrage8 anzuhalten, fonbern ftnb auf anbere, inSbefonbere gefellfchafttiche unb w irtfcfjaftlicije SRittet angewiefen. ® ie fe r 3 u fta n b befteht auch iefet noch fo rt, ba§ ©efeß b. 29. SRal 1918 hat zwar ben § 153 © ew D . aufgehoben, ben § 152 bagegen aufrechterhatten.

3 u 4. 3 m SlerhättniS zwifeßen bem einzelnen SIrßeit=

gebet unb Strbeitnehmer w a r zu prüfen, ob ber $ a rifb e rtra g n u r tr a ft auSbrüdiicß ober ftittfchweigenb ertfärten 5partei=

Wittens ober auch ohne foteßen 3 u h a tt beS ©inzetbcrtrageS w irb (automatifche S B irfung) unb ferner, ob bem ® a rifb e rtra g entgegenftehenbe ©inzetabreben als u n w irffa m anzufeßen finb (Itn a b b in g b a rfe it). ® ie herrfchenbe SReinung tjat baher fow oht bie Itn a b b in g b a rfe it abgeteßnt. ebertfo aueß bie automatifeße SBirfung. wenn man aud) bei StuSteaung beS Rlarteiw itfenS im © im te einer ftittfdjm eigenben Vereinbarung feßr w e it g in g .3)

®aS biet erörterte Voobtetn einer gefeßtidjen fRegetung be§ ® arifbertrage§ hat n u n bureß bie V D beS SlatS ber S3otfS=

beauftragten b. 23. ®ez- 1918 zum erftenmat gefeßgeberifche Vehanbtung erfahren. 3 u o ffiz ie ti berfautet zwar, b a ß ; bie neue ^Regelung n u r a ls eine ptobiforifcße gebaeßt fei. StuS ber 5 8 0 fetbft ift aber wenigftenS hinficßttich beS IRechtS ber

® arifb e rträ a e n id jtg D erartiges zu entnehmen. S e i 3Bürbt=

gung ber S D . muß bon bornherein in Setracht aezogen werben, baß fie bon einer b ro b ifo rifd je n f o z i a 11 ft i f ch e n

^Regierung, h e rrü h rt, bie, w ie eS im S tu fru f be§ 5RatS ber SotfS - bcauftraaten b. 12. Stob, h e iß t: „baS fo z ia tiftifd je S ro g ra m m "

b e rw irftid je n Witt. SRan fa n n fid j baher nießt w unbern. wenn bei biefer gefeßtießen fReaetung n id it ber in, ruhigen 3 eUen ben © runbgebanfen ber © o z ia fn o .titif bitbenbe © n tn b fa ß bcr H erbeiführung .ber SBaffenateicßi'eit zum SlnS bntd. fom m t, fonbern bie S D . etwSa e in fe itlg auf bie S B ü n f d j e b c t St r.b e t t e r f d a f t zugefcßnitten ift.

® ie währenb beS teßten 3obrzerm iS bietfach ßerbor=

getretenen SBünfcbe nach einer gefeßtichen tRenetuna he?

trnlen. außer bcr 3 i‘0pe ber U n a h b in a h a rfe it:■; haubt=

föchticß bie H a ftu n g ber bertmofchtießenben D ro im ifn tio n e n , .inshefottbere aber bie © rieießtenm a ih re r D e iin ^ m e am 5Rcd)tSberfe6r unb an ber S roseßführuna b«rdi ©chaffung ber SecbtSf ä ^ig fe it ber S e ru f 8bereine im b SihrdiafOmg beS

§ 152 © e w D . ®i.e' U n tereren hinficßttich biefer einzelnen fVorberungen waren bet ben Strheitaebern unb Strbettnebmerrt berfebieben. D ie Xtnabbinabarfeit w nrbe zwar anrh berei"*elt bon Strbeitaebern geforbert bie baaeaen aefdiühl fein w o ert, baß ihre Stonfurrenten burd) S e reinbarnna hiffiaerer fid j © onberborteite berfeßafften. 3 m wefentttefwn w ar e a

3) Sturh ein Stnfpruch auf ©rfüffuna fann o m r i Me geanertfrfie Oraan.ifaOon ae1f enb aemacht wej* en.

mann ® ewD Sb I I ©. 105: © ®. SRannßeim, @03. 45t. 16, 151; ®. S c riin SRStrhSt. 6. 707.

3) 3 ü r bie Unahbinabarfeit bnm @tnnbwm ft be? oe erben 5Red)t§. insbe'onbere SWmar. arrbeitsberWno S b ©> 7«0 ®a=

aeaen 11 a Saum 10 326- SBoTBOnn. Slrrarbbertraa, unb S d , ; “ » f f ; ” < * * * - « » ä

norm enbertraa © . 65 88: bie © @ _S er1W

SSambnra @ 3 ® . 14. 261: SRunchen. ® S @ 13, 2 3 5 : SubWlaS»

ßafen © .fl® 16 24 1 ; Bremen © f t ® . 16. 382. — 3 i i r b'e auto=

inatifdje SBirfunn namentlich S unbftein ® ie D arifb erträg e unb bie moberne fRecßtSwlffenfchaft © . 140 ff.

Cytaty

Powiązane dokumenty

unmittelbar feinen aiuffchlufj. Sebenfen fönnen auch t» biefen gälten obwalten, wenn gwrifrl an ber ©ültigfeit ober SBirffamfeit ber Urfunbe befielen. Saneben gibt

fonbereS StechtSfchuhbebürfniS für ben einseinen ffall bargetan ioirb, fei eS, baff ber ©traföerfolgung §inberniffe entgegenftehen, toie bei einem Aufenthalt beS

KoftenloS operieren biefe Drganifationen auch nicht, benn fie fteßen felbftoerftänblih ben ©enoffen bie ©eridjtS* unb AntoaltSloften in ßteepnung unb außerbent

fo m m t eg alfo barauf an, ob fapitaln ußim g oßne perföttltcße arbeitgtätigfeit befteßt, fo muß bie Eigentumgfrage außer ©etradjt bleiben (mau Wirb 3. ® an n

bem franfen Stiere auSgeht, in grage fommen; vielmehr Wirft baS legiere lebiglicb als trä g e r Dort KranfheitSfehnen unb SlnftedungSftoffen bei beren Verbreitung

im 3Serl;ältniS ju bem Diietcr als untbirifam, ben alten SSertrag alfo bielmehr als fortbeftehenb aitjufehen hätte. Ser Diieier aber, bem felbft ber

«Parteien burd) bie Überlaffung beS «DiufterftuhlS entftanbenen red)tlid)en Vejiehungeit barf ferner bie Vlöglihfeit eines Vertrags* ober bertragSähnlihen

Hagten. 10, 243) felbft bann, toenn ein »erträgliches Verhältnis uid»t borlag, fonbern nur ein bertragSäpnlidjeS, fo eine bauernbe regelmäßige