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Museum, Blätter für bildende Kunst, Nr. 19, 13 Mai 1833, 1 Jhrg.

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(1)

M 19.

V on d iesem B la tte e r sc h e in t w ö c h e n tlic h 1 B o g . in Q uarto, so oft e s d ie V erstä n d lich k eit' d e s T e x te s erfordert, w ir d e in e

B e ila g e g e g e b e n .

J a h r g a n g I. 1833.

D e r P r e is d es Jahrg. ist 5 thl.

d er des halb. - -

und w ir d das Abonnem ent prä­

num erando e n trichtet. Man un ­ t e r z e ic h n e t a u f d ies B latt, aus­

se r bei dem V erleg er, a u f allen K . Pr. Postäm tern urnt in jeder

so lid en Bu ch h and lung.

Museum,

B l ä t t e r f ü r b ild e n d e K u n s t .

B

e r l i n

, den 13. Mai.

Redacteur D r. F. Kugler. ^ 2 ^ . Verleger George Gropius.

K U N S T L I T E R A T U R .

D i o n y s o s u n d S e me l e. Ein Programm des archäologischen Instituts in Rom, zur Feier des einundzwanzigsten Aprils. Von D r. E d u a r d G e r h a r d , Königl. Prof.

und Archäologen des Königl. Museums zu Berlin, des Instituts dirigirendem Secretär.

Mit einer Kupfertafel. Berlin, 1833.

J ji n e der w icliligslcn K.lassen etruskisclicr Kunst- dcnkm älcr (sagt der Ilr. V erf.) h at durch die E n t­

deckungen der letzten Jah re einen so bedeutenden Zuw achs ihrer U ebcrreste erhalten, dass es allmählig möglich w ird , ihren ganzen W e rth m ehr als bisher zu w ürdigeu. W ir m einen die Zeichnungen meist

religiöser D arstellung, w elche sich auf der R ückscile jener m it Griffen versehenen Metallsclieiben zu be­

finden pflegen, in denen man früher Opferschaalen erkannte, gegenw ärtig aber fast allgemein und nicht ohne erhebliche Gründe die Bestimmung von w irk ­ lichen oder Votiv-Spiegeln voraussetzt. A nderen An­

lässen muss es Vorbehalten bleiben, die bedeutenden Ergebnisse, w elche aus der gegenw ärtigen Verglei­

chung dieser nunm ehr zahlreichen D enkm äler beson­

ders für die alte G ötterlehre liervorgehen, iusam - nicnzufassen; für jetzt liegt es n äh er, über ein ein­

zelnes D enkm al dieser Klasse N achricht zu gehen, w elches durch den anziehenden Inhalt seiner D ar­

stellung und seiner Beischriften keinem ändern nach­

steh t, an S chönheit der künstlerischen Erfindung und Ausführung aber Allem, w as bis jetzt von ähn­

lichen B ildw erken bekannt w urde, unbedenklich vor­

gezogen wird.

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D ieses vortreffliche D enkm al, das w ir m it Bezug auf die der Abhandlung beiliegende A bbildung bespre­

ch e n , verdanken w ir den an bem alten Thongefassen griechischcr K unst überschw englich reichen, an Metall- arbeiten gleicher A bkunft verliältnissmässig ergiebigen, Ausgrabungen der etruskischcn S tad t Yolci. Einfach und unzw eifelhaft, aber ungew öhnlich und n u r m it Hülfe antiker B eischrift sofort entschieden ist der Gegenstand dieser Zeichnung. Eine Gruppe k ind­

licher Liebe und m ütterlicher Z ärtlichkeit stellt sich zuvörderst dem Beschauer entgegen. D e r Thyrsus, w elchen die niederw ärts blickende F rau m it losen F ingern h ä lt, w ürde genügen, um den von ih r um ­ schlungenen und rücklings aufblickend sie zärtlich um fassenden Jüngling für D ionysos zu erkennen.

D ass die F ra u , w elche ihn liebkost, n ich t die Pfle­

gerin Nysa, noch die B raut A riadne vorstelle, w clche bald dem aufknospenden Jüngling, bald dem gereiften asiatisch behaglichen G otte beigcsellt sind, wiirdo in jedem anderen Falle schw ankend bleiben, dagegen in unserm D enkm al di# fragliche Figur durch dan- k en sw erth e antike B eischrift als Sem cle (Semla), des D ionysos M utter, bezeichnet ist. D er zärtlichen G ruppe steh t Apollo theilnehm end gegenüber; der Lorbeerstam m in seiner L inken und w iederum eine unzw eideutige Nainensbeisclirift (Apiilu) bezeichnen den Gott*). Diesem erhabenen G ötterverein sich anzu- schliesscn, h a t der K ünstler einem S atyrknaben nicht versagt, w elcher auf benachbartem Felsensitz m it gemässigtem A usdruck die Bacchische Flötenm usik anstim m t: h ie r, w o die ganze D arstellung der Feier des D ionysos g ilt, w’ie auch durch den Efeukranz angedeutet ist, der das Bild um gürtet. — H ierauf lässt der Hr. Verf. Bestim mungen über den gefeier­

te n M oment, der die Semele m it D ionysos, diesen m it dem Apollo zusammenfi'ihrt, so w ie andere anti­

quarische U ntersuchungen folgen.

In der Beschreibung des Spiegelbildes fährt er also fo rt: A nderw eitiges B eiw erk ist gespart, w ie denn unser Bild, seinem durchgängig gemässigten A usdruck entsprechend, auch in der Fülle und A n­

ordnung des Haars hinter der gew öhnlichen S itte eher zurückbleibt als deren Grenzen übersteigt. A l­

lerlei äusscrliche A ndeutung festlicher Erscheinung ist den dargestellten P ersonen jedoch gegeben: nächst

*) Den Dionysos benennt die Beischrift mit einem bisher unbekannten Namen als Phuphluns.

hergebrachten Zierratlien, m it denen Apollo’s H aupt­

haar, S em elc’s Haar, Hals und Arm geschm ückt sind, m ahnt uns noch m ancher eigenthüm liche H als- und A rm schm uck, E trurien über Hellas nich t zu verges­

sen. — D ie Zeichnung, bei aller E infachheit ih rer leichten U m risse, erinnert an die in den vorzüglich­

sten V asenbildern befolgten feinen U nterschiede, w elche ein griechischer K ünstler der besten Z eit durch stärkere oder schw ächere F ührung des m etal­

lenen Grifl’els, w ie des P insels, für die D arstellung seiner lebensfrisch hingehauchten Figuren zu errei­

chen w u s s te : eine Bemerkung, w elche sich, bei sorg­

fältiger Beschauung besonders der beiden Jünglings­

figuren, ih rer sta rk e n , schw ächeren, hie und da n u r leicht p u n k tirte n L in ie n , jedem B eschauer leicht aufdrängt.

Eine architektonische V erzierung, w elche die glatte für den Spiegel bestim m te S eite unsres D en k ­ mals um gürtet, ist unterhalb des beschriebenen Bil­

des angedeutet; dass der Griff eines so durchgebil- deten W e rk es m inder schmucklos w a r, als er je tz t erscheint, ist vorauszusetzen. D ie Umrisse der Zeich­

nung sind, das obenerw ähnte Neben w erk des T h y r­

sus ausgenommen, fast vollständig erhalten, daher sie zum B ehuf der Abbildung auf’s sorgfältigste sich w iedergeben Hessen; auch die ehemalige Vergoldung ist grossentlieils noch je tzt bem erklich. —

D en ein und zw anzigsten A pril, den die A lten als G ründungstag Roms leier! en , als einen F esttag der m it röm ischen Studien verknüpften deutschen W issenschaft und K unst zu begehen, ist hiesigen K unst- und Alterthunisfreunden auf glciche W eise genehm erschienen, w ie es in Rom seit dem Be­

stehen des archäologischen Instituts geschehen ist.

N E U E R E G E M Ä L D E

im B e s i t z d e s K ö n i g s v o n N e a p e l .

Mitgetheilt

von

H e r r n H o f r a t h H i r t .

(F o r ts e tz u n g .)

D ie römische Schule dritter Epoche.

W a s w ir die röm ische Schule des 16ten Ja h r­

hunderts nennen, ist als ein Zw eig oder Ableger

der toskanischen zu betrachten. D er A ltm eister P ie ­

tro Perugino bildete sich in der Schule des Veroc-

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chio zu F lorenz m it Leonardo da Vinci und Lorenzo di C red i; und in dieser S tad t verfertigte er die be­

deutendsten seiner W e rk e. D ie Sammlung zu N eapel b e w a h rt von ihm das Bild eines G ottvaters, und von seinem S chüler P in tu ricc h io , der gem einschaftlich m it Raphael die A rbeit der Dom bibliothek zu Siena übernahm , ist ein grosses Gemälde einer Himmel­

fahrt Mariae vorhanden, in der letzten Z eit aus der K irche der heiligeu R estituta nach dem Museum v er­

setzt. Dieses Gemälde w ird aber von Vasari dem P ietro selbst zugeschrieben, w ahrscheinlich w eil P in­

turicchio es u n te r der Firm a des Meisters malte.

Raphael selbst, nachdem er die L ehrjahre theils bei seinem V ater theils bei P ietro in Perugia zuge­

brach t h atte, kam nach Florenz, w ie auf seine hohe Schule. Leonardo da Vinci w a r damals aus Mailand zurück g ek eh rt, und Michelangelo h atte sich bereits in sinnreichen Erfindungen als Z eichner bekannt ge­

m acht. In w ie fern der junge Raphael sich zu die­

sen M ännern persönlich halten m ochte, ist n ich t be­

kannt. F reunde w aren ihm m it gleichem Streben F ra Bartolom eo und R. Ghirlandaio, und Florenz der O rt, w o er die m eisten seiner W e rk e fertigte, ehe er nach Rom gerufen w ard. So hängen die Haupt- m eister der röm ischen S chule, P ietro von P erugia und R aphael m it der toskanischen zusammen. — H ier tr ilt uns n u r der grosse U rbinate entgegen in m eh­

ren» sehr bedeutenden W e rk e n , w elche die Samm­

lung enthält.

1. Aus seiner frühesten Z eit sieht m an eine Madonna m it dem Kinde und in dem fernem Grunde kleine F iguren, w o ru n ter man auch die des jungen Meisters selbst erkennt.

2. K om m t ein der P ie tä t geheiligtes W e rk vor, näm lich das Bihlniss der eigenen M üller, m it unver­

gleichlicher W a h rh e it und Liebe dargestellt, w obei zugleich die grosse A ehnlichkeit auffällt, w elche R aphael m it der M utter hatte.

3. E in H auptgem älde, noch in der ersten Ma­

n ie r, ist in der letzten Z eit aus dem Hause Colonna nach N eapel gekom m en; jetzt noch in den Zimmern des Königs. N ach V asari, m achte Raphael dies Ge­

m älde für die Nonnen des heiligen Antonius zu P e ­ rugia zw ischen seiner ersten und zw eiten florcntini- schcn Reise (im Ja h re 1505). Oben in einem Bogen sicht man G o ttvater m it Engeln und in der Mitte th ro n t die Madonna m it dem K inde, angellian m it einem weissen gestickten K leide, v i c die Nonnen

es w ünschten. Z ur R echten des Thrones stehen Caecilia und P etru s, zu Linken C atharina und P au ­ lus. V asari beschreibt noch die kleinen Bilder, w elc h e unten das A ltarbrett zierten ; aber diese sind nich t nach Rom gekommen. Das C olorit in diesem Bilde ist unvergleichlich, und ganz ähnlich einer klei­

nen Madonna m it dem K inde, die sich je tz t u n te r dem Namen der Madonna dcl Cardelletto in dem Königl. Preuss. Museum befindet, und eine d er klei­

nen M adonnen zu sein scheint, w elche Raphael eben damals für den Herzog von U rbino, Guidobaldo da M onte-Feltro, machte.

4. E in in der farnesischen Sammlung seit lange bekanntes Gemälde ist eine heilige Fam ilie, w o die Madonna m it dem Kinde auf den K nicen sitzt, und Elisabeth den kleinen Johann annähert. Joseph steht von ferne. D ies schöne Bild gehört der besten Zeit des Meisters an. Man sieht dah er nich t selten Copicen hievon. Longlii hat es noch kürzlich ge­

stochen. N ach V asari m alle R aphael dieses Gemälde ursprünglich für Leonello da Carpi.

5. Es mag auffallen, dass bei so viel Original- arbeilcn man in der Sammlung zw ei Copien duldet.

D ie erste nach der M adonna, die w ir früher in dem Scliatzliausc zu L orctlo sahen, aber im Jah re 1817 n ic h t m ehr vorhanden w ar. D as Gemälde stellt die göttliche M utter d ar, die das schlafende Kind m it einem dünnen S chleier zu überdecken im Begriff ist.

D ies überaus anm uthige Bild w a r, nach V asari, im Besitz des Cardinais Sfondrato. D ie zw eite ist nach der heiligen F am ilie, w elche später die Zierde der G allerie d’Orleans w a r; je tzt v e r m u tlic h in England.

6. Noch h at der König in der letzten Zeit ei­

nes der köstlichsten Gemälde aus der Sammlung Borghese erstanden, w as allgemein als Raphael an­

gesehen w ird Es stellt die Maria sitzend und m it gefalteten Händen v o r, gleichsam das über ihrem Schooss liegende Kind anbetend. In der Zeichnung des Kindes sow ohl als des Kopfes und der Hände der M utter lässt sich nichts Vollkomm neres nennen.

A ber der T o n der Färbung und die schw ärzlichen S chatten liessen m ich im m er zw eifelhaft; näm lich ob der rapliaclischc Carton nicht erst nach dem Tode des Meisters von Giulio Romano gemalt sei. — Fast von keinem Gemälde kom m en so häufige Copien vor.

7. Noch sieht man ein anderes G em älde, w o ­

von mau nicht m it U nrecht verm uthet, dass die E r­

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findung auch dem R aphael angehöre, näm lich die M adonna della G atta, w elch e aber Vasari ausdrück­

lic h dem S chüler Julius (im Leben desselben) aneig- net. Das Original ist noch in dem Chor der K irche A ra Cocli vorhanden. D ie Copie in N eapel ist aber so vortrefflich, dass m an sie eher eine R eplik des Meisters selbst als eine Copie von einer ändern Hand nennen möchte*).

D ie Sam m lung zeigt m ehr andere W e rk e der R apliaelischcn S chule, besonders von zw ei M eistern, die anderw ärts sehr selten verkom m en, näm lich von A ndrea von Salerno und Polidoro da Caravaggio.

D e r erstere gehört zu den frühesten S chülern R a­

phaels zur Zeit, w o er noch die vier ersten Gemälde in den S tanzen malte. D a nun A ndrea früh in das

*) Dass die Erfindung der Madonna della Gatta dem Ra­

phael angeboren möchte, darüber finde ich, da ich eben im Vasari blättere, die Bestätigung im Leben des Girolamo Carpi. Von der Sammlung drs Cesare Gonzaga in Mantua sprechend, nennt er unter ändern Gegenständen auch ,,Quello della madonna, dove e la Gatta, che gia fece Raffaello di Urbino. “ Vergleichen wir nun diese Stelle mit der obigen in dem Leben des Julius, w o ausdrücklich gesagt ist, dass Julius ein soches Gemälde malte; so kann das Wort — fece — hier nicht so viel heissen, dass Raphael das Bild selbst malte, sondern nur, dass er hievon den Carton zurückliess, den Julius später in Farben ausführte.

Da nun ein solches Gemälde des Julius in Ara Coeli zu Rom sich befindet; so mag das Mantuanische die Replik davon, und wahrscheinlich dasjenige sein, w el­

ches später in die Farnesische Sammlung nach Parma und von da nach Neapel kam. Auch mag der Aus­

druck — fccc — in der angeführten Stelle die Ursache sein, dass man das Gemälde als ein wirkliches Ori­

ginalwerk von Raphael ansah.

Dass die Madonna della Gatta ursprünglich für die Kirche Ara Coeli in Rom bestimmt war, lässt sich aus einer ändern Stelle Vasari’s im Leben Raphaels wahrnehmen. Er beschreibt nämlich ausführlich das Gemälde, das unter dem Namen der Madonna von Foligno (so genannt: w eil Raphael es für ein Nonnen­

kloster in dieser Stadt malte, wo es auch zur letzten Zeit zu selien war) allgemein bekannt ist; jetzt, seit­

dem es von Paris zurückkehrte, befindet es sich unter den Zierden der Vaticanischen Sammlung. — D ieses Gemälde nun setzt Vasari ( der leider so viele Dinge vermengt) anstatt nach Foligno in die Kirche Ara Coeli, für welchen Ort aber die Madonna della Gatta bestimmt war, die Julius erst nach dein Tode des Meisters vollendete.

V aterland zurückkehrte, so behielt der S chüler auch die ganze E ig e n tü m lic h k e it des Meisters aus dieser Z eit bei, w ährend die spätem S chüler sich n u r nach der grossartigern, dritten M anier Raphaels richteten.

Z w ar h at A ndrea in seinen spätem Gemälden auch einiges G rossartige gefertigt, aber seine früheren W e rk e tragen denselben Fleiss und dieselbe S org­

sam keit an sich, die dem M eister selbst bei seinen ersten A rbeiten in Rom noch eigen w ar. D ie K ir­

chen von N eapel und die seiner V aterstadt w aren die H auptorte, für die Andrea arbeitete. E rst in der le tztem Z eit w ard manches von den alten S tellen gehoben und nach dem Museum versetzt. M anches ging nach dem S turm e von Neapel durch die F ran ­ zosen im Ja h re 1799 auch zu G runde, besonders bei dem Brande des K losters und der K irche St. Gau- dioso, w o zw ei der schönsten Tafeln des A ndrea, eine A nbetung der H irten , und eine O pferung der K önige, die ich so oft m it Vergnügen sah und be­

w underte, m it verbrannten.

In dem Museo finden sich je tzt: 1) eine K reuz­

abnahm e, eines seiner früheren W e rk e aus der K irche der P au lo tti in S alerno; 2) ein heiliger Nicolaus, der an zw ei G ruppen arm er S chulkinder Brod austheilt?

3) zw ei kleine Bilder, Legenden aus dem L eben des heiligen B enedikt vorstellend; 4) eine Opferung der Könige m it der edlen Figur der Religion in dem obern Theil des Bildes; früher in der H auptkirche St. Matteo zu Salerno. Es gehört zu den H aupt­

w erk en des M eisters, w obei aber die S tudien nach Raphael sehr benutzt sind. 5) E in grosses Gemälde, die sieben K irchenväter v orstellend, in deren M itte sich A ugustin befindet. D iese grossartige A rbeit des A ndrea w u rd e von Monte Cassino nach N eapel ver­

setzt.

Von Polidoro da Caravaggio ist es bekannt, w ie er als Maurergeselle für die S chüler Raphaels bei den Loggien die Mauern bew arf, und bei dieser Gelegen­

heit sein T alent für die Malerei sich offenbarte.

Raphael übergab ihn seinem S chüler M aturino, der besonders antike Reliefs für ihn zeichnete, und dann ähnliche G egenstände grau in grau für ihn m alte.

N ach dem Tode Raphaels unternahm en beide F reunde ähnliche Arbeiten, um das Aeussere der H äuser relief­

artig zu zieren, und zw ar in der W e ise , w elche sie Sgraffito nannten. D ie beiden M eister erhielten hier­

m it grossen Beifall, w ie die grosse Menge von Ueber-

resten dieser Sgraffili in Rom noch heute zeigt.

(5)

D ie Einnahm e von Rom im Ja h re 1527 zerstörte das Band. M aturino, auf der F lu ch t von der P e st ergrif­

fen , ging elend zu G runde. Polidoro re tte te sich nach N eapel; aher allda n ich t genug N ahrung findend, w an d te er sich nach M essina, w o er bis 1543 als Ilauptm eister figurirte. P olidoro h atte in Messina zu coloriren begonnen, w ovon er früher n u r geringe V ersuche gem acht hatte. Altargem älde w aren seine m eisten A rbeiten. E rst nach dem Erdbeben im Ja h re 1/83 kam en aus den eingestürzten K irchen W e rk e dieses M eisters nach Neapel. D er obere Theil einer Him m elfahrt Mariä findet sich bis jetzt in den könig­

lichen Zim m ern j eine A nbetung der H irten ist nur als eine geistreiche Skizze zu betrachten. E in d rit­

tes grosses Gemälde ab e r, w o Christus auf dem W eg e nach dem C alvariberg u n te r dem K reuze er­

liegt, gehört zu seinen vorzüglichsten, und w ird auch von Vasari genannt. D ie Com position ist reich, und das Ganze von einem ungew öhnlich w arm en Colorit.

V ergleicht m an aber die F iguren in H insicht der Zeichnung und des S tyls m it seinen SgraflGti in Rom ; so scheint er eher verloren als gew onnen zu haben.

Bis je tzt h at m an geglaubt, dass man den antiken S ty l in jenen Reliefm alereien hauptsächlich dem P o ­ lidoro zu danken habe. A llein der A bstand seiner Mcssinesischen W e rk e hievon ist so gross, dass m an verm uthen muss, der F lorentiner Maturino habe m ehr A ntheil an jenen schönen Com positionen gehabt, als P olidoro.

U nter ändern S chülern R aphaels enth ält die Sammlung noch eine Grablegung in grossen Figuren, und m it dem Jah re 1521 b ezeichnet, von Benvenuto Garofalo, dann eine heilige Fam ilie von B. Bagnaca- vallo, und eine andere von P ierin del Vaga.

• ^Gn A nhängern der röm ischen Schule zcic net sich Federigo Baroccio aus durch eine hei­

lige amilie, w elche in der letzten Z eit zu Rom aus der Sammlung des F ürsten A ldobrandini erstanden, nach Neapel überging. Dieses Gemälde gehört m it der B eata M ichelina, jetzt in der Sammlung des V a­

tik a n s, zu den anm uthigsten W e rk e n des Baroccio.

H iernach verdienen zw ei Gemälde des Scipio Gacta- iio noch E rw ähnung, erstlich das P o rtra it eines bär­

tigen i anncs bekanntlich ü b ertraf dieser M eister alle ändern seiner Z eit im Bildnissm alen - und im historischen Fache eine Ankündigung vom Ja h re 1587.

D ie Madonna hat W ü rd e und Anm uth, n u r die Figur des Engels dürfte edler gehalten sein. Das Helldun­

k e l in diesem Bilde ist über alle E rw artu n g schön gelungen.

F ern er sieht man das Bildniss von Giulio Clovio in natürlicher Grösse, von ihm selbst verfertigt, vor­

trefflich in C harakter nnd F arbe, ein B ew eis, dass Clovio nicht bloss trefflich in M iniatur m a lte , son­

dern auch das T alent für die grössere G attung besass.

Als einem S chüler des Giulio Rom ano haben w ir ihm hier seine Stelle angewiesen.

N eapel h atte zu d er Z eit un ter seinen M alern n ich t nur den trefflichen Andrea da Salerno, der die Raphaelische M anier dahin verpflanzte, sondern m eh­

rere an d ere, die dem A ndrea anhingen; aber w e n i­

ges von ihren W e rk en ist in das Museum versetzt w orden. Man muss ihre A rbeiten in den K irchen zu N eapel aufsuchcn. N ur von Francesco C uria sieht man eines seiner besten B ilder, eine A nkündigung vorstellend, früher in der K irche Monte Oliveto.

V on Fabrizio Santafede, der von seinem V ater F ra n ­ cesco, einem Schüler des A. da Salerno, den Unicr- rich t erhielt, kom m en drei Gemälde vor: 1) die Ma­

donna del ro sario; 2) eine heilige Fam ilie m it zw ei verehrenden M önchen und dem Bildniss des Malers selbst — das C olorit dieses Gemäldes erinnert an B aroccio; — 3) eine Madonna in der G lorie, und tiefer im Bilde die E rem iten Antonius und P aulus, ein H auptw erk des Künstlers in C olorit und Zeich­

nung, gem alt im Jah re 1595, und aus der K irche der Madonna della grazie nach dem Museum gebracht.

D ie venezianische Schule der d/ritten Epoche.

D iese Klasse von M eistern zeichnet sich m ehr durch Q ualität als Q u antität aus. Einiges nicht Un­

erhebliche kom m t auch noch aus der zw eiten, der Bildungsepochc vo r; darunter ein ausgezeichnetes Gemälde mit dem Namen des Bartolomeo V ivarini 1465, in tem pera gem alt: vorstellend die Madonna auf dem Throne m it vier Heiligen und zw ei G rup­

pen von E ngeln, w elche Blumen bringen; dann im obern Theile des Bildes noch vier andere Heiligen.

D ie Arbeit gehört zu den vollendetsten, anm uthigsten und crhaltenst.cn des trefflichen Künstlers.

Von Gio. Bellini giebt cs m ehrere; erstlich eine Transfiguralion m it dem N am en, zw eitens eine Ma­

d onna, die dem auf einem Tische zitzenden Sohne

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z w e i K naben em pfiehlt, in seiner schönen M anier;

d rittens eine thronende M adonna, m it dem Kinde u n d drei m usizirenden Engeln am Fusse des Thrones, rec h ts und links S. F rancesco und S. A ntonio m it den Bildnissfiguren der D onatoren. D ies schöne Bild ist zur Z eit noch in den Zim m ern des P rin z en L eo­

pold. V iertens eine thronende Madonna m it m ehrern H eiligen, sonst Zingaro genannt, aber offenbar von Gio. B ellini, und zw a r in seiner grossartigeren Ma­

nier und w ärm eren Färbung.

V on T izian zählt die Sammlung ach t Gemälde, und darunter ausgezeichnete: von Bildnissen das von A lexander F arnese, das der sogenanten M utter Carls V ., das von Philipp II. in Lebensgrössc und das überaus vortreffliche von P au l III. Im historischen F ache giebt es eine A nbetung der H irten aus der frü­

h e m Z eit, eine heilige Fam ilie m it den Bildnissen der D o n ato re n , ein Mahl zu Emaus und dann, der T rium ph der venezianischen Schule, die Danae. Keine d er nack ten F rau en , in denen Tizian ein so unver­

gleichlicher Meister w a r , ist ihm je so gelungen, -weder die V enus zu F lorenz, noch seine andere D anae in der kaiserlichen Sammlung zu W ien . E r verfertigte das W e rk für den P apst P aul III. in dem V atikan selbst. V asari erzäh lt: er sei m it Michel­

angelo nach dem V atikan g ew an d ert, um cs zu se­

ilen. In Gegenwart, des Meisters äusserte sich dieser sehr v ortheilhaft über die Lebendigkeit der D arstel­

lung; fügte aber nach dem W eggehen bei: dass cs eine grosse Sünde sei, dass die V enezianer die Zeich­

nung nicht m ehr stiulirten. — Und doch lässt sich behaupten: Tizian habe nie einen w eiblichen K örper so vollkommen und schön dargestellt. A uch hat er sich hiebei in der S chönheit des Fleischtones und in dem Effekt des Helldunkels übertroffen.

Von F ra Sebastian del Piom bo kom m t das Bild­

niss von dem D uca V alentino, das von Clemens VII.

und von Cardinal Bembo v o r, w elches eine falsche Sage dem R aphael zuschreibt. V ortrefflich von dem­

selben M eister ist die M adonna, die das schlafende K ind m it dem S chleier deckt, in Beisein des Joseph und des kleinen Johannes. Das Gemälde ist, zw ar unvollendet, aber von w undersam er Farbenanlage.

E in seltenes P o rtra it sieht man ferner — noch im Zim m er des Königs — m it dem Namen des F ra n ­ cesco Torbido bezeichnet; dann eine Madonna m it dem K inde und zw ei Heiligen zur S eite von Mu- ziano. W e n ig e r bedeutend sind die Köpfe zw eier

P arze n von L icinio Pordenone. Z u den schönsten Bildnissen des J. T in to retto gehört das von Johann von O estre ich , dem natürlichen S ohn Carls V., und S ieger bei Lepanto. — E ine Madonna m it P etru s M artyr, noch in d er frühem M anier des Job. Bellini, is t m it dem N am en des Lorenzo L otto bezeichnet. — Ausnehm end schön ist das Gemälde von dem vortreff­

lichen B ergam asken Girolam o S anta Croce, die Mar­

te r des heiligen Lorenz vorstellend. E in ähnliches Gemälde sieht m an auch in der K irche St. F ran ­ cesco della Vigna u n te r der K anzel zu Venedig, aber das in N eapel ist vorzüglicher. — D e r Abschied des Adonis von d er Venus ist ein schönes Gemälde von P aduanino; und noch fügen w ir dieser Classe die A rbeiten eines N iederländers bei, der sich ganz nach den grossen V enezianern gebildet hat. E r u n te r­

schreibt sich: A loysius Finsonius Belga Brugensis 1612: so auf einem G em älde, die Ankündigung vor- stellend, früher in der K irche Sl. Tommaso d’Aquino zu N eapel; und von demselben Meister scheint ein anderes Gemälde zu sein, das eine thronende Ma­

donna m it zw ei Engeln zur S eite vors! eilt. N ach­

rich ten über diesen trefflichen M eister sind uns sonst n ic h t bekannt, w ohl aber ein drittes Gemälde in der königlich prcussischen Sammlung.

D ie lombardische Schule der dritten Epoche.

D iese Schule th e ilt sich in zw ei Z w eige, erst­

lich in die lom bardisch-m ailändisclie, deren H aupt L eonardo da Vinci is t, und in die lom bardisch-par- m esanische, an deren S pitze A ntonio da Coreggio sich befindet.

Von Leonardo selbst haben w ir bereits gespro­

chen. H ier kom m en ferner W e rk e von dreien seiner vornehm sten S chüler v o r; erstlich von Nicolö Ap- piani eine heilige la m ilie m it H ieronym us und Johan­

n es, in der dunklem Manier des Leonardo. E in H auptschüler ist zw eitens Cesare da Scsto, von dem eine Opferung der Könige vorhanden ist: eine reiche C om position und ein eben so seltenes als w ohlerhal­

tenes W 'erk des Meisters. Aus einer im Ja h re 1783 cingestürzten K irche w ard das Bild von Messina nach N eapel versetzt.

\ o n Bernardino Luini sieht m an eine Geburi

C hristi: in der F erne die H irten und in der Luft

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eine G ruppe verehrender Engel. Nie h a t der grosse M eister etw as Schöneres gem acht: A nm uth, Zeich­

nung und harm onische Farbengebung vereinigen sich zu einem w undervollen Ganzen. (Bis jetzt noch in den Zim m ern des P rinzen Leopold.)

R eicher ist die Sam m lung an Parm esanischen M eistern, doch n ic h t so re ic h , w ie man erw arte n sollte, da die G allerie in P arm a ihre E ntstehung halte. A uch ist un ter den W e rk en des Coreggio keines vorhanden, das m it den grössern A rbeiten des M eisters, w ie mau sie in P arm a und in D resden sieht, in die S chranken tre te n könnte.

D ie alten M eister von P arm a sind die beiden B rüder P ier-Ilario und Filippo Mazzuola. Es ist nicht bek a n n t, w ie sie durch ihre W e rk e und L ehren auf Coreggio einw irkten. Allein bei der B etrachtung ih re r W e rk e lässt sich ih r Einfluss auf die Studien des grossen Meisters kaum bezweifeln. M ehr jedoch ist dies von P ier-Ilario zu verm uthen, als von Filippo, d er schon im Ja h re 1505 sta rb , w o Coreggio erst ein Knabe von eilf Jah ren w ar. W o h l aber konnten die W e rk e des le tz te m für ihn Vorbild sein, w ie u n te r ändern auch zw ei Tafeln zeigen, w elche die Sammlung zu Neapel von Filippo en th ält, die eine vorstellend eine M adonna, die das K ind anbetet, zu­

gleich m it der heiligen C atharina und heiligen x'Vgnes;

die andere den L eichnam C hristi, bew ein t von den Seinigen.

Von Coreggio giebt es erstlich verschiedene S tu ­ dien aus den K uppeln zu P arm a j zw eitens eine Him­

m elfahrt der M aria; drittens die sogenannte Ziuga- vella und die V erm ählung der heiligen C atharina, zw ei liebliche kleine Bilder. A ber w as uns im m er am m eisten anzog, sind die S tudien von zw ei B e tt­

lern, die m it dem VI. Ju li 1529 bezeichnet sind.

Auch von Francesco Mazzuola, dem Sohne des F ilippo, gew öhnlich Parm igianino genannt, giebt es m ehrere W e rk e : 1) eine A nkündigung, w ovon die Com position höchst m an ierirt, und die Figuren un­

ausstehlich v erdreht sind, doch besticht das Gemälde durch hohe A nm uth und durch das reizendste Hell­

dunkel; 2) eine heilige F am ilie, vortrefflich in tem - pei a g em alt; 3) zw ei herrliche K naben, w elche la ch e n ; 4) die ganze Figur einer Lucrezia, ein Hauptgcmälde des Meisters. Auch gehörte Francesco zu den aus­

gezeichnetsten Bildnissmalern. D re i A rbeiten geben hievon Zeugniss: 1) das Bildniss eines schönen Jüng­

lings; 2) das, w elches für C hristophorus Columbus

ausgegeben w ird, und 3) das überaus vorzügliche ei­

n e r H erzogin aus dem Hause Farnese.

V on Girolamo Mazzuola, dem Tochterm ann des P ier-Ilario, der sich dem Coreggio am m eisten annä­

h erte , giebt es zw ei Gemälde, das P o rtra it eines ju­

gendlichen P rinzen aus dem Hause Farnese, und ein schlafender Amor, von vier ändern umgeben, lieblich w ie Coreggio selbst.

Michelangelo Anselmi und Bernardino G atti, ge­

nannt il S o ia ro , stehen gegen die beiden jüngem Mazzuola nicht zurück. Von dem erstem enthält die Sammlung eine heilige Fam ilie im K leinen und eine thronende Madonna m it den vier K irchenvätern, voll C h arak ter, und von der kraftvollsten Farbengebung:

von dem zw eiten giebt es zw ei grosse Gemälde:

einen Christus an die Säule gebunden und dann ei­

nen Christus am K reuze zw ischen den beiden Schä­

chern: eine der reichsten Com positionen von den mannigfaltigsten C harakteren und ein W erk, welches, w ie kein anderes, die ersten Vorzüge in sich ver­

einigt. Es ist angeordnet m it der W eisheit des Leo­

n ard o , gezeichnet m it den K enntnissen des Michel­

angelo, beseelt m it dem geistigen H auche Raphaels, gemalt in dem frischen Ton Tizians, und übergossen m it dem harm onischen Helldunkel seines Meisters Coreggio. — D iese W o rte schrieben w ir im Ange­

sichte des Gemäldes.

N icht ein S chüler, aber ein glücklicher N ach­

ahm er des Coreggio w a r Luca Cam biasi, von dem die Sammlung zw ei treffliche Gemälde besitzt: Ado­

nis in den Liebesarmen der Venus, und der Tod des A donis, b ew eint von der G öttin: zur Z eit noch in den Zim m ern des Königs.

(Beschluss folgt.)

E N G L I S C H E R S T A H L S T I C H .

( F o r tse tz u n g .)

The National Gallery o f pictures hy ihe great master s. London, publ. by Jones and Comp.

Lange Zeit, so sagt die Ankündigung des vorlie­

genden W e rk es, ist es ein Gegenstand der V erw un­

derung sow ohl als des Tadels von S eiten der Frem ­ den, w elche Gross-Britannien besuchten, gewesen, dass dies Land nicht in Besitz einer öffentlichen Gemälde­

sammlung w ar, deren sich doch fast ein jedes andere

(8)

gleiche W eise n icht nur von den K ünstlern, sondern auch von den K unstliebhabern und überhaupt von allen Gliedern der N ation gefühlt w orden. Um nun diesem öfters gerügten Mangel abzuhelfen, h a t die Regierung m it Begierde die G elegenheit ergriffen, w elche der V erkauf der ausgezeichneten A ngerstcin- schen Sammlung darbot und hat dieselbe, um den Stamm für eine N a t i o n a l - G a l l e r i e daraus zu bil­

d en, m it V erw illigung des Parlam ents angekauft.

D urch die L iberalität einzelner P erso n en , u n te r de­

nen die N am en Beaum ont und C arr m it grösstem D an k genannt w erden, durch neue Ankäufe vortreff­

lic h er Sam m lungen oder einzelner Gemälde der gros­

sen M eister, w elche die Regierung von Z eit zu Z eit gem acht h a t, ist die Gallerie auf eine solche W eise bereichert w o rd e n , dass m an hoffen darf, in dersel­

ben bald eine des ausgezeichnetsten Sammlungen von E uropa, eine Besitzung, auf w elche die N ation stolz sein darf, zu sehen. D ie G allerie ist gegenw ärtig dem freien E in tritt des Publikum s in P oll M all aus­

gestellt; da das Gebäude indess für diesen Z w eck durchaus unpassend ist, so hat das P arlam ent neuer­

dings eine Summe für den Bau eines prächtigen und geräumigen Gebäudes bew illigt, w o rin diese reichen S chätze passend

a u f g e s t c l l t

und m it B equem lichkeit betrachtet w erden können.

D as vorliegende W e rk h a t den Zw eck, die vor­

züglichsten M eisterw erke dieser neugebildeten Galle­

rie im S tahlstich bekannt zu machen. Es erscheint in m onatlichen Heften in gross 4 ; jedes Heft enthält zw ei Stahlstiche und einen halben Bogen T ext. D er P reis des H eftes ist ein Shilling (10 S g r.); das Ganze w ird aus etw a 50 Heften bestehen.

E in jedes der vorliegenden 6 Hefte enthält ein historisches Bild und eine Landschaft.

E ine höchst ausgezeichnete T echnik ist auch in

d i e s e n

B lättern das zunächst A nsprechende; m it grös­

ser Treue und W a h rh eit sind sodann die charakteri­

stischen E igenthüm lichkciten der einzelnen M eister wiedergegeben.

V ortrefflich ist die K eckheit in Ilogarth’s Mariage ä la m ode, die W e ich h eit in Coreggio’s heiliger F a­

m ilie, das ernste,

s c h a r f

beleuchtete Ju denportrait von

R e m b r a n d t

aufgefasst w o rd en ; un ter den Landschaf­

te n zeichnet sich vornehm lich die von Gaspar Poussin

Isaac aus, in der man von w aldbew achsenen Bergen auf eine w eitg eb reitete , abendlich verschw im m ende E bene hinabsieht. — D er D ru c k scheint zum Theil zu schw arz, und darum vielleicht nich t überall ganz klar.

D e r beigefügte T e x t v erb reitet sich über die Lebensum ständc und die künstlerische T hätigkeit der einzelnen M eister und giebt eine kurze C harak­

te ristik der dargestellten Bilder. — (Beschluss folgt.)

F R A N Z Ö S I S C H E H U L D I G U N G f ü r S c h i n k e l .

(V erg l. No. 17., S. 135.)

Oui, c’etoit bieu ä toi de faire un teraple a l’art;

C’est l’art qui t’a conduit dans ta large carriere, L ’art des grccs s’est montre sans voile ä ton regard, L ’art gothique t’a pris dans son saint sanctuaire.

Parle, grand architecte, et voila qu a Berlin, D e tes beaux monuments l’on eleve la cime;

Peintre, prends ta palette. Häte toi, que ta main Trace les derniers traits d’un poeme sublime.

Pcins nous les Dieux d’Homere, et les heros chretiens, Joins a l’antiquite la foi du moyen äge;

L ’art entre tous les teraps peut jeter ses liens.

Et puis vois: ta patrie admire ton ouvrage, Et 6’unissant de coeur a tes concitoyens L ’etranger vient de loin t’apporter un hommage.

5. Mai. X. M a rm ier.

N a c h r i c h t .

I t a l i e n . Der Ritter T a m b r o n i lässt gegenwärtig eines der ältesten Aktenstücke, welches Italien über die Geschichte der Malerei besitzt und das bisher in den Schätzen der vaticanischen Bibliothek verborgen lag, drucken. Es sind die Isiruzioni piitoriche von Cennino Cennini, einem Schüler Giotto’s.

Gedruckt bei J. G. B r ü s c h c k e , Breite Strasse Nr. 9.

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