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Museum, Blätter für bildende Kunst, Nr. 48, 2 December 1833, 1 Jhrg.

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M 48. J a hr g a n g I, 1833.

V on d ie se m B la tte e r sc h e in t w ö c h e n tlic h 1 B o g . in Q u a rto ,

«o o ft e s Hie V e r stä n d lic h k e it d e s T e x t e s erfo rd ert, w ir d e in e

B e ila g e g e g e b e n .

D e r P reis des Jahrg. ist .r> 1hl.

d er des halb. - -

u n d w ird das A bonnem ent |>rä- u:iineraiido e n trich tet.M a n u n­

t e r z e ic h n e t a u f d ies B la tt, au s­

s e r b ei dem V e r leg e r , a u f a llen K . Pr. P o stä m ter!1, und inj eder

s o lid e n B uch handlun" .

M u s e u m,

B l a t t e r f ü r b i l d e n d e K u n s t .

B e r l i n , den 2 . Deceniber.

Redacteur D r. F . Rugier. Verleger George Gropius.

BO

N a c h r i c h t e n

a u s

g b . x x : c h x : n x . a n x >

D r i t t e r A r t i k e l .

N a c h d e m in den vorhergehenden A rtikeln *) das W ich tig ste zusam m engestellt is t, w as u n te r H errn S chaubcrts Augen in A then -entdeckt w u rd e , fügen w ir denselben zur V ervollständigung noch einige ge­

rin g ere M ittheilungen desselben aus A then und an­

deren P lätzen G riechenlands hinzu.

D ie einem T h ea ter entsprechende Anlage auf dem w estlichen Hügel der S ta d t, w clch e S tu a rt fälschlich O deum d er Regilla n an n te, ist längst m it vollem R e c h te , zuerst von C han d ler, als der P latz

•) No. 32, 33, 34 des Museura’s.

erk a n n t w o rd e n , w o das athenische V olk sich v er­

sam m elte, die P n y x . N euere U ntersuchungen, be­

sonders die Aufgrabungen des Grafen A berdeen, las­

sen uns die L o k alität m it ih ren Umgebungen seh r

genau w iedcrerkcnncu. S ow ohl in dieser Gegend,

als auch tiefer im T hale, gegen das Museion zu,

w ie S chaubert b eric h tet, sieht m an noch deutlich

die Fundam ente ehem aliger W ohngebäude, aber vom

k leinsten M aassstabe,

d e n j L

kaum sind sie einigen

P om pejanischen zu vergleichen. D ie Grundform und

E inthcilung ist höchst unsym m etrisch. D ie P n y x

selbst ist auf ih re r halbkreisförm igen A usladung von

gew altigen S teinblöcken errich tet, w o d u rch der Name

selbst h erzuleiten sein m öchte. E inzelne S tücke

sin d , nach S chauberts sehr genauer Z eichnung, von

b edeutender G rösse, zw ölf Fuss lang bei zehn Fuss

Höhe. D e r Bau ist k y k lo p isch , und so dass den

Fugen parallel die S teine gesim sarlig rund herum

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behauen sin d , und denselben ein rustikes A nsehen geben, ohne dass die M itte des S teines über den B and h e rv o rste h t; doch ist das G anze ’in it grösser G enauigkeit behandelt., und die E ck en d er S teine sind m eist rech tw in k lich . D e r rohe Fels u n te rb ric h t in d er M itte die künstlich aufgeführte M auer; d er­

selbe ist aber b ehauen, und ebenfalls polygonisch gefugt, dem übrigen en tsp re ch e n d , so dass m an es anfänglich ebenfalls für M auerw erk halten könnte.

V on den langen M auern ist die n ö rd lic h e, au f den P eiraieu s laufende noch deutlich zu erkennen.

D ie südliche ging aufM unychia. Von ein er dritten ist bis je tz t noch nichts aufzufinden gew esen, doch sind bis je tzt in je n er Gegend noch keine ernstliche A r­

beiten vorgenom m en w orden. V iel S ch w ierig k eiten h a t auch die B estim m ung, w o und in w e lc h e r A rt sich die langen Mauern m it der S tadtm auer verbanden, da h ie r alle T rüm m er verschw enden zu sein scheinen.

S e h r deutlich ist es noch zu erkennen, dass der Ilissos ehem als innerhalb d er S tad t floss. A usser vielfachen A ltc rth ü m ern , wrelche man um denselben herum zerstreu et findet, w aren auch die Ufer selbst m it Q uadern eingefasst. D e r Fluss selbst muss ehe­

m als, w ie alle griechischen B ergström e, bedeutender gew esen se in , als noch die B erge, nam entlich liier d er Ily m e tto s, m it IIolz b ed eck t w aren. J e tz t, da alles E rdreich, durch tausendjährige V erw üstung, n ac k t und kah l der brennenden S onnenhitze ausgesetzt ist, m üssen die B äche schon an der Q uelle versiegen, un d können höchstens zur R egenzeit zu v erw ü ste n ­ den S tröm en anschw cllen. H offentlich w erd en durch die neue R egierung hierin w olilthätige A cnderungen getroffen w e rd e n ; Anpflanzung der für den A ckerbau unbrauchbaren Berge m it W aldungen ist auch für das G edeihen des letzteren durchaus nothw endig, um den feuchten N iederschlag zu b efö rd ern , und so die B ew ässerung der F eld e r m öglich zu m achen, ohne w elc h e in jenem Klim a auch der reichste Bo­

den, genügenden E rtrag ^ r s a g t . —

D e r von S tu a rt aufgenom m ene kleine ionische Tem pel am Ilissos, is t, w ie b e k a n n t, seitdem von den T ürken zerstö rt w o rd e n , doch v ersich ert Schau- b e r t, dass die G rundlagen desselben noch sehr deu t­

lich zu erkennen sind. A uch ist u n w e it des Olym- picions eine Q uelle m it m ehreren A rkaden entdeckt w orden. S chaubert h ie lt sie für die des P an o p s; ist dieselbe vielleicht die eigentliche ’Evvedfcgovvoc;.!

O estlich voin W indethurin, und nordöstlich vom

D enkm ale des L y sik rates w ard durch einen H ydrio- te n , w e lc h e r das F undam ent seines neuen Hauses aufgraben liess, den E ckpfeiler eines bedeutenden Gebäudes entdeckt. Sechzig Fuss w e ite r südlich, in der W o h nung des jetzigen französischen Consuls fand sich ein äh n lich e r, dem ersteren durchaus ent­

sprechend. D abei gefundene Inschriften und V otiv­

tä fe lch e n , lassen keinen Z w eifel ü brig, dass w ir in den bezeichneten T rüm m ern das berühm te P ry tan eio n w iederzu erk en n en haben. W ich tig e E ntdeckungen w erd en sich hoffentlich h ie r anschliessen, w en n der an dieser S telle 18 — 20 Fuss hohe S ch u tt w egge­

räu m t sein w ird. D iese E ntdeckung schliesst sich d er von uns angedeuteten Lage des M arktes und w iederum andererseits der D reifussstrasse sehr ge­

nau an.

V on der grossen korinthischen H alle, w elche S tu a rt als den Tem pel des olym pischen Z eu s, die neuen H erausgeber desselben dagegen als das P an­

th eo n des H adrian, andere als die P oikilc bezeichnen, v ersic h ert S ch au b e rt, dass d er Bau durchaus Hadt-ia- nisch sei, ohne S p u r eines älteren , und dass auch die im Umfange desselben aufgefundenen S kulptur- fragm eilte je n er sp ä ten , schlech teren K unstperiode angehören.

D ie E ntdeckungen ausserhalb A then w aren bis­

h e r w en ig er b ed eu ten d , da die geringen, au f N ach­

grabungen v erw e n d e te n K osten au f jene H auptstadt beschränkt blieben. Bei S u n i o n ist w estlich von dem bekannten T em pel, auf einem besonderen, n ic h t ferngelegenen Tlieile des V orgcbiirges der R uin ei­

nes zw eiten kleineren Tem pels en td ec k t w orden.

D e r grössere soll nicht eben von bedeutender W ir­

kung sein. D er M armor ist bläulich, etw as ro h und k alt von A nsehen, und dem braun-gelben Tone des P cntclischcn Marmors, aus w elchem die A thenischen T em pel erbaut sin d , durchaus n icht zu vergleichen.

A uch wrird die H öhe des Vorgebiirges S union in den A bbildungen gew öhnlich ü b e rtrie b en ; d er Tem pel erhebt sich n u r 120 Fuss über dem Meere.

S e h r interessant sind die T rüm m er von T h o r i - k o s . D u rc h T hukydides ist b e k a n n t, dass die Mau­

ern zu seiner Zeit, w äh ren d des pcloponnesisclien K rieg es, erbaut w urden- D ieselben sind durchaus polygonisch. U nter den S chaubeiT schen A bbildun­

dungen zeichnet sich die ganz .pelasgisch gebildete

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S u b stru ctio n des T h eaters aus, in w e lc h e r eine th ü r ­ artig e Oeffnung in ältester W e ise durch Zusam m en­

rü ck e n der Q u ad ern gebildet w ird. Auch die in dem W e rk e der französischen E x pedition und in den N achträgen zum S tu a rt m itgetheilten T h o re der ver- hältnissm äsig neuen S tad t Messene zeigen diese Con- stru k tio n als die noch in den späteren griechischen Z eiten durchaus gebräuchliche bei F estungsw erken, w äh re n d der gew ölbte Bogen in diesem Falle n ir­

gend vorkom m t.

D e r M a r a t h o n i s c l i e E rdhügel ist 20 — 24 Fuss im D urchm esser, bei 14 Fuss Höhe. D ie ganze E bene ist m it T rüm m ern bedeckt, u n te r denen einige von S chaubert gezeichnete Sarkophage und P o sta­

m ente höchst cigenthüm liche, ru n d e, doch flache P rofilirungen zeigen.

E inen der e ig e n tü m lic h ste n A nblicke gew ähren die U eberreste der S tad t E r e t r i a auf Euboea. Am F usse einer steilen B ergw and, an w elche die uralte, aus gew altigen kyklopischen Steinm assen erbaute A kropolis hinaufsteigt, zieht sich ein schmales V or­

land bis zur M eeresbucht. H ier sieht man den voll­

ständigen G rundriss d er ziem lich bedeutenden S tad t ausgebreitet. Je d e Strasse und G asse, jedes Haus m it seiner E in te ilu n g ist deutlich zu erkennen, doch so , dass fast keine Mauer sich zw ei Fuss über den E rdboden erhebt. D u rch die Nähe des Meeres w u r­

den die Schiffer v e rle ite t, alles, w as irgend brauch­

b ar erschien, als M aterial w egzuholen, so dass, w ie b e m e rk t, n u r jener G rundriss über blieb. Von Mo­

num enten ist d aher n ic h t w e ite r die R ede; n u r in der G räberstrasse, w elch e sich w ie in Pom peji vor dem nördlichen T hore h in z ie h t, fand m an, in ausge­

h ö hlten S tein e n , sehr b edeutende, bem alte P ra c h t­

v asen , in Grösse und Behandlung den grössten be­

k a n n te n , im B erliner M useum , durchaus nich t nach­

stehend. Auch in A then fanden sich ähnliche Vasen, m eist von schm utzig w eisser Farbe, auf w elchen die F i guren in ro th en C onturen sehr schön gezeichnet sind.

T h e b e n zeigt keine grösseren T rüm m er; dage­

gen w e rd e n k leinere Fi'agm ente von vorzüglicher S chönheit und besonderer E ig e n tü m lic h k e it gefun­

den. Z w ei von S chaubert gezeichnete ionische K a­

pitäle w eichen von allen bisher bekannten ab. D ie Voluten sind blum enartig g ebildet, deren B lattreihen den R and d er vorderen S chnecken um kränzen. D ie K elche ziehen sich an den S eite n in zw ei B änder

zusam m en, w elch e in d er M itte zu einem K noten geschürzt sind. D as Ganze ist höchst naiv erfunden, und zeigt a u f’s N eue die geistreiche O riginalität der G riechen.

D u rch seine Berufsgeschäfte abgehalten, konnte H r. S chaubert im Peloponnes nich t auf gleiche W eise N achforschungen anstellen, indem er n u r kurze Z eit in Nauplia und dessen Umgegend verw eilte.

A uf d er oberen Burg zu T i r y n s ist durch die A ufgrabung des P rof. T hiersch ein gegen S üd gerich­

te te r P ro sty lo s en td ec k t w o rd e n , dessen Säulen je­

doch keine zw ei Fuss im D urchm esser haben. Z u­

gleich berichtigte S chaubert die gew öhnliche Meinung, als ob die Burg sehr hoch gelegen sei. D e r Fels, von n ic h t bedeutender H ö h e, liegt m itten in der argeiischen E b e n e , und fast scheint es, als ob n u r die M auern selbst ihre H öhe bildeten. W 'enn diese M auern, als denen m an u n te r allen ähnlichen das höchste A lte r t u m zu sp rich t, noch von bedeutender R ohheit der C onstruktion zeugen, so sind die der L a r i s s a zu Argos dagegen ebenfalls polygonisch, doch schon von ausgezeichneter T echnik. D ie F u ­ gen derselben sind so sauber an einander geschliffen, und die Aussenseite so vollständig gelättet, dass keine Messerspitze zw ischen die S teine eindringen kann.

Sein- bedeutend und noch w o h l erhalten ist die A kropolis von A s t r o s , an der A rgeiischen K üste, gegen die lakonische G renze zu gelegen. U nw eit davon liegt das prächtige K loster ro v A o v x o v , w e l­

ches aus den T rüm m ern einer bedeutenden S ta d t er­

b au t scheint. Bei den geringsten N achgrabungen finden sich hier die schönsten Fragm ente. K oriuthi- sche Knäufe von sehr e ig e n tü m lic h e r Bildung lagen um her. Je wTenigcr acht griechische Ueberbleibsel dieser Säulcnordnung erhalten sin d , desto m ehr in- tc re ssirt uns jede S pur derselben. G lücklicherw eise w erd en in n euster Z eit im m er m ehrere entdeckt, doch w eich en sic gew öhnlich bedeutend von einan­

der ab. D ie n och fast am m eisten vorkom m ende F o rm , w clch e sich iu Böolicn n ic h t m inder w ie in A rgolis, am häufigsten jedoch in A ttika findet, ist dieselbe, w elche durch die P o rtik en des W indethurm s bek an n t ist Man findet sie jedoch von den ver­

schiedensten V erhältnissen, zum T heil sehr schlank, zum Theil aber auch ungew öhnlich kurz. D ie m ei­

sten zeugen aber in der B ehandlung, dass sie aus

der sp ä te re n , aleXandrinischen P e rio d e , herstam m en.

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A uf vieles B illen w ard H rn. S ch an b ert durch ilic M önche in ro v Aoxixov ein vorzügliches Mosaik en t­

d e c k t, w elches grüne W e inlaub-V erzierungen au f dunkl em Gr unde, in den schönslcn V erschlingungen zeigt. D am it cs n ic h t ze rstö rt oder geraubt w erde, liess er den Fussboden w iederum m it E rde bedecken, bis günstige Z eilen vollständigere A ufgrabungen e r­

laubten.

Zu S p a r t a ist eine w underschöne w eibliche K aryatide gefunden w orden. D er A ufsatz auf dem K opfe ist viereckig. — E ine ganz ausgezeichnete w eib lich e F ig u r, bis auf die H üften cnlblösst, w ard aus K r e t a nach Aegina gebracht. D as H aupthaar ist reich über d er S tirn gew unden Mit beiden H än­

den fasst sic ein vor ih r stehendes G cfäss, dessen h o h er Fuss m it rcichem A kanthus geschm ückt ist.

D iese F igur w a rd als der schönste S chm uck des grie­

chischen Museuin’s auf A egina b e tra c h te t, bis cs die R ussen vou d o rt m it vielen ändern A lterlhüm ern m itnahm en. Man sagt, es sei durch die G efälligkeit des G rafen A ugustin C apodistrias geschehen.

A uf der Insel A n d r o s finden sich die T rüm m er d er S ta d t P alaeopolis, m it vielen Inschriften d er Ila- drianischen und auch A ugusteischen Zeit. D ie arc h i­

tek to n isch en F ragm ente sind überall m it Bögen u n ­ te rm isc h t, zeigen jedoch durchaus den vom röm i­

schen Einflüsse b efieit gebliebenen, griechischen T y ­ p u s, w ie er in der alexandrinischen P eriode häufig vorkom m t. Es scheint, dass sich dieser spätere grie­

chische S ty l, w ährend der ganzen Z eit der röm ischen H errschaft, e ig e n tü m lic h w e ite r bildete, ohne durch röm ische K unst influirt zu w erd en , bis er im byzan­

tinischen K aiscrthum e w iederum die O berhand ge­

w a n n , und der A nfangspunkt d er früheren m ittelal­

terlich en K unstperiode w ard. N ur auf diese W eise m ögle das P roblem zu lösen sein, w ie die V erzie­

rungen der byzantinischen B aukunst denen d er alt- griechischen so nahe v erw an d t sind.

N ichts ist unstreitig in d er E n tw ick elu n g d er späteren griechischen B aukunst interessanter, als der V ersu ch , den aus Italien erhaltenen Rundbogen m it d er einheim ischen K unst in H arm onie zu bringen.

A usser den schon bekannten U eb e n esten dieser A rt, w elche nam entlich zu A then en td eck t w u rd e n , fand S ehaubert auf der Insel D e l o s die Fragm ente einer ganzen A rkade von etw a dreissig Bogenstellungen um herliegen, auch hier w ahrscheinlich, w ie in A then,

zu einer W asserleitung gehörig. D ie Bildung ist durchaus den von Inw ood m itgetheilten entspre­

ch en d , und auch h ie r ist jed er Bogen m it seiner viereckigen Einfassung n u r aus einem einzigen S teine gehauen. Alle diese S puren griechischer Bögen sind um so b e a c h te n s w e r te r, da sie uns den W e g zei­

g e n , w ie die G riech en , bei ungestörter Fortbildung, den in der C onstruktion so v o r te ilh a f te n Bogen behandelt haben w ü rd e n , und uns hierin die A ndeu­

tung hinterlasscn haben, in w elc h er A rt w ir das un­

vollendete W e rk fortzusetzen haben. W ie fruchtbar diese B em ühungen in unserer Z eit gew orden sind, zeigen am deutlichsten die W e rk e unseres Schinkel, w e lc h e r in denselben so glücklich durch die T h at b e w e ist, dass die S chönheit der Form sich jed er natürlich v o r te ilh a f te n C onstruktion anschliesst und dieselbe dadurch zum K unstw erke erhebt.

D er U nterzeichnete hofft dem P ublikum die nach griechischcn D enkm alen aufgenom m enen Z eichnun­

gen S ch au b e rts, w elch e bisher en tw e d er noch gar n ic h t, oder in w en ig er vollkom m enen Abbildungen b ekannt w u rd e n , als Ergänzung des von ihm bei H rn. G eorge G ropius deutsch herauszugebenden E rech- theions von In w o o d , nächstens bekannt zu m achen.

E in vorzügliches Interesse dürften die R este d er Be­

malung des Theseustem pels erlangen.

D ies sind die N achrichten, w elche uns Hr. Schau- b e rt über E ntdeckung aller D enkm ale in G riechen­

land m ittheilte. F. v. Q uast.

A R C H I T E K T U R .

A r c h i t e k t o n i s c h e E n t w ü r f e und D e ­ t a i l s . Herausgegeben von einem Vereine junger Architekten in Dresden. Erstes Heft Details. Zweites Heft Fa^aden etc.

Dresden 1833. Verlag von Aug. Rob.

Friese.

V orstehender T ite l ist dem F u ttera le eines jeden der beiden v o r uns liegenden H efte gleichlautend aufgeklcbt. D a es nun m it nich t geringen S ch w ie­

rigkeiten verbunden is t, die um schlossenen Q uart-

b lättcr aus d er engen Um sehliessung zu befreien,

ohne sie, ihres feinen Stojres w e g e n ,-z u z e rk n itte rn

oder gar zu zerreissen, so w aren w ir einige Z eit in.

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D e ta ils , oder dem zw e ite n der Fagaden w agen soll­

ten. W ir w äh lten dasjenige, auf w elchem die W o r te ; E r s t e s H e f t , m it R ö th cl unterstrichen w a re n , und fanden dann zuvörderst ein T ii olblatt. D asselbe zeigt eine etw as langw eilig-nüchterne F ro n tisp iz-A rch itek tu r m it allerlei K rim s-K ram s von V erzierungen bedeckt,

„ inv. & gez. G. D erle.“ D iese V erzierungen bedeu­

te n , lau t gedru ck ter Beilage, die E ntw ickelung des k ünstlerisch en G enius, und unten sind die Enblcm e d er th eo retisch en und p raktischen B aukunst (näm lich respective S ch ie n e, P in sel und H am m er, Meissei, K elle).

U nsere E rw a rtu n g , einige Ausflüsse des regeren Lebens k ennen zu le rn e n , w elc h es, lau t V orrede, in der D resdener arch itek to n isch en W e lt durch die

„sccgensreiche W irk sa m k e it“ des H rn. P rof. Th ä r­

m er hervorgerufen sein sollte, w a r nun freilich schon etw as abgekiihlt, aber dass von den säm m llichen ge­

gebenen D etails (bis au f ein Gesims in lauter F en ­ ste rn , 7 S lü ck an der Z ahl, b esteh e n d ), kaum die H älfte O riginal se i, das übrige reine C opieen, w a r doch etw as zu viel. W ä re n diese Copieen noch den ew ig gültigen M ustern griechischer K unst n ach­

gebildet, w ir w ürden gew iss nicht zürnen, sondern ein tüchtiges S tudium der edelsten V orbilder darin erk e n n e n , eine jugendliche U nbefangenheit, w elche das, w as die eigene B rust erfüllt., gern aller WTelt m ittheilen m ö c h te ; und gew iss fühlte einstmals ein jed er zu r höheren K unst B erufener diese über­

schw engliche Grösse d er griechischen K unst. W ir w ü rd e n hoffen, dass eine durch so schöne V orbilder gebildete P han tasie bald durch die freie K unst selbst von der N achahm ung freigem acht, das den jedesm a­

ligen U m ständen Angemessene selbständig erfassen u n d darslellcn w ürde. A ber die langw eiligen D etails langw eiliger G lyptotheken und P in ak o th e k en , w e l­

che w ir an d e rw ä rts schon zum U cberdruss gesehen h ab en , als kunstehrw ürdiges V orbild jugendlicher K ünstler zu se h en , h a t uns innig b e trü b t; denn lei­

d er sind die eigenen E rfindungen, w elche m it jenen Copieen gegeben sin d , denselben in sonderbarer A n­

ordnung und ro h er P rofilirung, so w ie in den uu- zw’cckmässig vcrlh cillcn V erzierungen zu nahe ver­

w a n d t, als dass nich t der schädliche Einfluss der er- steren auf dieselben augenfällig w äre. F ast müssen w ir glauben, dass uns ein vollständiges Capitel über . , F e n s t e r v c r z i e r u n g “ aus irgend einem gem ein­

w ird.

B etrachten w ir dagegen das zw eite H eft, w el­

ches die Fa^aden etc. enthält, so ist es n ic h t zu v er­

k en n e n , dass es erfreulicher anspricht als jenes er- stere. E in gleichm ässiger Gegenstand ist auch liier von allen ziem lich übereinstim m end behandelt: L and­

häuser in verschiedener Beziehung, als da sind Som ­ m erhäuschen, W cinbergshäuschen, W einprcssluiuschen, freistehendes W ohnhaus und V orstadts W ohngebäude.

W ir w ollen die W a h l n ic h t ta d e ln , da eine solche Aufgabe für A nfänger die leichteste und lohnendste zugleich zu sein pflegt, indem die jugendliche P h an ­ tasie sich daran re c h t idyllisch erfreuen k a n n ; etw a- nige S ch w ierig k eiten sind leich t zu um gehen; das E infache, das L ändliche, das U ngenirte w ird ge­

w ünscht, wTie die beliebten M ooshiittchen überall be­

w eisen. D och scheint auch liier in den vorliegen­

den E n tw ü rfen dieselbe S cheere jede freiere B ew e­

gung, jeden A ufschw ung abgeschnitten zu haben.

W ir h ätten für diesen Z w ec k m itu n ler lieber den A usbruch einer lebhaften P hantasie gesehen, die sich in eigenthüm lichen, w enn auch unausführbaren Ideen kund gieb t, als diese unschuldigen quadratischen G rundrisse und Fagadcn. N ur das S tadtw ohngebäude No. V III scheint etw as k ü h n er den italienischen V orbildern gefolgt zu sein. D er G rundriss präsentirt sich tro tz eines röm ischen piccolo palazzuolo. E in langes, tiefes V estibül, oben m it K reuzgew ölben v er­

ziert, fü h rt in einen P ortikus, w elc h er sich seitw ärts gegen zw ei zierliche Höfe öffnet, durch w elche die um liegenden Höfe ih r L ic h t erhallen. Und wTohin fü h rt dieser m ajestätische P o rtik u s? E tw a zur p räch­

tigen M arm ortrcppe? n e in , diese blieb, ob von Mar­

mo r , scheint n icht w ahrscheinlich, bereits zur S eite im W in k el liegen. Ob zur freundlichen F ontaine, w clche dem E iulretcnden frische K ühlung entgegen­

riese lt? keine S p u r ist davon zu erblicken. W o h in fü h rt der gew ölbte Säulcngang inm itten des g e t e i l ­ te n H ofes? L ieb er Leser, sieh selbst und schau und sag es N iem and w ie d e r, denn N aivität w ird je tzt verkannt. —

D en jungen A rch itek ten a b e r, w elch e uns auf diese W eise rec h t hum oristisch angenehm u nterhal­

te n h ab en , und u n te r denen ganz achtbare T alente

verborgen sein mögen, w ünschen w ir, w enn sie noch

ferner geneigt sein so llten , andre Hefte zu liefern,

für die Z u k u n ft ein w enig P h a n ta sie , ein w enig

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384

T echnik und ein w enig T akt. V orzüglich aber em­

pfehlen w ir ihnen ein ernstes, gründliches S tudium der besten V orbilder, und b itten sie d rin g en d , n a ­ m entlich die S chinkelschen H efte n ic h t ganz bei S e ite liegen zu lassen, w ie es bisher leider gew esen zu sein scheint. Am besten w ü rd e n sie daran thun, ih re S tudien h ie r in B erlin ganz und gar zu been­

den, w o sie eines herzlichen W illkom m ens bei ihren K unstgenossen und einer gründlichen A usbildung ih re r selbst gew iss sein könnten.

B E R I C H T S . P r i v a t s a m m l u n g : .

D i e S a m m l u n g d e s G r a f e n v o n S c h ö n ­ b o r n z u R c i c h e r s h a u s e n im R heingau, b esieh t aus h errlichen G em älden der berühm testen lebenden M aler D eutschlands, F rankreichs und Italiens. A uf dem C orridor befinden sich G ouache- und A quarell- G em älde von seltener S chö n h eit: von R adt, J. Klein, W . v. K obell, M olitor, H einzm ann, S. Q uaglio; in dem H auplzim m er O elgeinälde, von denen ganz be­

sonders beachtungs w e rth sind: „ H e i l i g e F a m i l i e , “ 4 Fuss hoch, von O v erb ec k ; „ H e i l i g e F a m i l i e , “ in lebensgrossen Figuren, von B atto n i; „ T e l e m a c h s A b s c h i e d v o n d e r E u c h a r i s “ von D av id ; „ B a c ­ c h u s u n d A r i a d n e , “ gleichfalls lebensgross, von G ro s ; „ d i e U e b e r r a s c h u n g “ ein sehr berühm tes Bild von YY ilkie; ,, l{ a p h a e l u n d d e s s e n G e l i e b t c i m G a r t e n “ von P icot, w elches Bild schon in Rom furore gem acht ha t ; „ R o m e o u n d J u l i e u n d d e r M ö n c h , “ lcbensgrossc F iguren, von P e te r H ayes in V enedig; „ S i x t V. e m p f ä n g t s e i n e F a m i l i e “ von P alazzi in M ailand; ausgezeichnete Landschaften von C alci, v. D illis, J. V e rn e t, R ein h ard , J. Rebell, F rie d ric h , P h. I la c k e r l, M endelrnann, Schoum ann, S c h o o te l, S chönberger; V iehstücke von W 'agenbaucr, Om eganz, K unz, Voogd und van O s; ferner „ S c e n e v o r d e i n T h o r e z u T i v o l i , “ grosses G em älde von P e te r H ess; die „ A m b r o s i u s k i r c h e z u Ma i ­ l a n d “ von M igliara; d er „ v e r w u n d e t e R ä u b e r u n d s e i n M ä d c h e n “ von R o b e rt; ein „ S a v o - y a r d e “ von R eynolds; zw ei historische G egenstände von G ra n e t; P o rtra its von S tie le r, — reizende Blu- m cnstücke von Vandael, und von dem berühm ten Camuc- ciui „ R o m u l u s n n d R e m u s a l s K i n d e r . “ Mögte

es dem H errn B esitzer gefallen, re c h t bald ein V er- zeichniss dieser ausgezeichnet schönen Sam m lung

herauszugeben. L.

A u s U r b i n o a

. . . Mich w u n d e rt, dass dom ehrw ürdigen G io­

vanni S an ti (R aphael’s V ater) bis je tz t so w enig G e­

rec h tig k eit w iederfahren i s t ; denn aus dem Bilde in S. Francesco allein ist genugsam zu sehen, dass er m it seinen Zeitgenossen in gleichem Range stand und dem P ie tro (P e ru g in o ) w ohl zur S eile gesetzt zu w erd en v e rd ie n t; auf eben diesem Bilde h at er sich „ n a c h . allgem einer A ngabe“ m it seinem W eib und K inde (dem Raphaellino) in einer betenden S tel­

lung abgebildet.

Mein E rstes w ar, einen Besuch in R aphael’s V a­

terhaus zu m achen. Es ist von sehr gefälligen L eu­

te n b e w o h n t, w elche m ir sogar die S telle zeigten, w o sein B e tt gestanden haben sollte, indem sie auf die Nägel an der W7and deuteten. D ies k an n w o h l als Gegenbild zu jenem W irth e dienen, der auf dem Campo Vaccino seine O sleria h at und e i n e n Tisch den F rem den besonders em pfiehlt, als an w clchem M ichel Angelo seine F oglietta W e in getrunken habe,

— w ahrscheinlich um seinen schlechten anzubringen.

E s befindet sich in jenem Hause an d er W a n d ein M adonnenbild al fresco, das für Rapliael’s A rbeit an­

gegeben w ird , m ir aber noch in k ein er Abbildung zu G esicht kam . Bei n äherer U nlcrsuchung kann ich vielleicht m it m ehr B estim m theit davon sprechen.

H insichtlich des S terbetags des G iovanni S an ti habe ic h , n ach den A rchiven des P alazzo , in E rfah­

rung geb rach t, dass er am 1. A ugust 1494 verschie­

den ist; von G rabsteinen habe ich bis je tz t nichts vorgefunden. In dem W e rk ch en des A bbate Luigi P ungileoni, w elches im Ja h re 1822 h ie r erschienen ist, w ird dasselbe angegeben.

D as A ltarblatt, die Com m union oder A bendm ahl von Justus von G en t, ist allerdings noch vorhanden und in derselben K irch e , für die es bestim m t w ar, obw ohl die K irche eine andre G estalt angenommen hat, das Bild auch nich t m ehr als A ltarb latt dient, sondern an der Ilau p tw an d sehr hoch oberhalb des­

selben hängt. Es ist auf Holz gem alt, e tw a 12 Fuss

in ’s G ev ierte: ein bedeutendes und zum T heil noch

erhaltenes Gem älde m it schönen, ausdrucksvollen

(7)

K öpfen; u n te r ändern ist d er Herzog F ried rich selbst darauf, d er m it Einem in orientalischer T ra c h t dis- p u tirt. D em nach k ö n n te dies Bild allenfalls h ie r v erfertig t w o rd e n sein.

D ies sind e tw a die beiden vorzüglichsten Bilder, w elch e ich bis je tz t h ie r g e se h e n habe. D ann soll noch in e in e r B rü d e r sc h a ftsk a p e lle ein S. Scbastiano von eben dem G iovanni S anti vorhanden sein. Es ex istirt auch noch eine kleine K irche, ganz al fresco, von zw ei B rü d e rn , Lorenzo und Giacomo da S. Se- v e rin o , im J a h re 1416 au sg em a lt: das Leben des S.

Giov. B attista v orstellend, m it vielen P o rtra ils nach dem L eben; (v o r e tw a zw ei Ja h re n haben sie alle neue R öcke bekom m en). A uch in der S akristei des D om s giebt es einige gute G em älde: von P ie tro della F rancesca di San S ep o lcro , und ein anderes von Ti- m oleo dellc Vi t e; auch sechs längliche T afeln, auf deren jed er ein A postel dargestellt ist und die ich im ersten A ugenblick für Van E y c k h a lte , obw ohl m an sie für eines anderen ausgiebt. D ie K irche selbst ist ganz neu gem acht, nachdem m an die alten schm utzigen F resken h in u n te r gew orfen hat.

Um Ih n en einen Begriff von der hiesigen K unst- ansieht zu geben, n u r Folgendes. Als ich dies P a ­ pier allo speziale kaufte ( denn h ie r kauft m an das P ap ie r in d er A pothek), so tr a f ich einen P re te , der doch gern w issen w o llte , w as für ein G eschäft m ich h ie rh e r fü h re , da ich der einzige F rem de b in ; um seine N eugierde zu befriedigen, sagte ic h : io sono pitto re della Prussia. Darauf antwortete er: Ho capi- to l la P russia e dietro la Spagna, molto lontano d i la.

M a sapete, io sono parente d i Rapkaello ed m i chiamo Ciarla, nativo d i Colbordolo. Due cose qui sono da rem arcare: l'u n a e la m orbidezza del colorito d i Bo*

roccio e l'a ltr a il pene'llo d i Rapkaello mio parente*).

*) Icli bin ein Maler aus Prcnssen. — Ich verstehe!

Preussen liegt hinter Spanien, sehr weit von hier.

Aber wissen Sie, ich bin ein Verwandter von Raphael und heisze Ciarla und bin gebürtig aus Colbordolo.

Auf zwei Dinge muss man hier sein Augenmerk ha­

ben; das eine ist das zarte Colorit des Baroccio und das andre der Pinsel Raphaels, mit dein ich ver­

wandt bin.

D i o r a m a u n d F a n o r a m e n >

B e r l i n . I m D i o r a m a von C a r l G r o p i u s ist seit k u r­

zer Z eit ein neues Bild aufgestellt: eine A n s i c h t d e s g r o s s e n T e m p e l s v o n A p o l l i n o p o l i s m a g ­ n a , dem heutigen E dfu, in A egypten. Es ist nach einem K upferstich in dem kaiserlichen P ra c h tw e rk e der Description de V E gypte g earbeitet und en th ält eine A ussicht aus den versandeten R iesensäulen des H ypostyls auf den w eiten V orhof m it seinen Säu- lengängcn und den Thurm bau der P ylonen. D ies ist einer von den G egenständen, für w elche das D ioram a re c h t eigentlich geschaffen ist: k ein er anderen D ar- stcllungsw eisc kann es gelingen, diesen unm ittelba­

ren E in d ru ck der architektonischen Masse auf den B eschauer hervorzubringen; w ir fühlen uns geradezu v ersetzt an einen frem den O rt, w ährend bei Be­

trach tu n g eines gew öhnlichen A rcliitekturbildes die T h ätig k eit unserer eigenen P hantasie bedeutend m it in A nspruch genom m en w ird. D as Bild ist trefllich im Effekt und g ut in der F a rb e , n u r dünkte es uns, als ob w ir im m er noch L uft verm issten. — W e n n uns hier das R iesen w erk einer r ä ts e lh a fte n V orzeit vorgeführt w ir d , w ie es je tz t dem R eisenden er­

sc h ein t, w en n w ir die furchtbare M acht des Sandes der W ü s te , der die Säulen bis an das K apitäl v er­

graben h a t, sehen und neben jenen ungeheuren A r­

ch itek tu rstü ck e n die sch lech ten , verfallenen H ütten ärm licher B eduinen, und w en n das Alles einen m a­

lerischen E ffekt allerdings begünstigt; so dürfte es au f der anderen S eite ebenfalls n ic h t ohne Interesse se in , w en n das D ioram a cs einm al v ersu ch te, m it den m annigfachen M itteln d er Illu sio n , die ihm zu G ebote stehen, uns in die V orzeit selbst zurückzufüh­

ren , — w ir m einen, eine R e s t a u r a t i o n den k w ü r­

diger O rte in ih re r alten H errlichkeit zu geben. D ie Akropolis von A then z. B. w ü rd e einen trefflichen G egenstand für eine solche D arstellung geben: die P ropyläen m it ihren V o rb a u te n , die M auern über dem F elsenhange, der hohe Tem pel des P arthenon, die riesige S ta tu e der A thena P rom achos, u. s. w .

— wTelche ergreifenden G egenstände sind dies, und

w ie m alerisch baut das G anze sich em por! — D ie

gothische K irche nach S c h in k e l, von den S trahlen

d er aufgehcm len Sonne um leuchtct., die vor längerer

Z eit im D ioram a aufgeslcllt w a r , ist ein ähnlicher

und sehr glücklicher V ersuch, uns in vergangene Zei­

(8)

teil zurückzuversetze», tlcr aber n u r aus der P hantasie des K ü n stle rs, ohne bestim m te geschichtliche B ezie­

hung, hervorgegangen w ar.

D ie jüngst aufgestellten, m it Fleiss und U m sicht gearbeiteten P a n o r a m e n von S a c c l i c t t i enth alten ebenfalls m annigfach S e h e n s w e r te s , z. B. einen treff- lichcn U ebcrblick der G egend von S ilistria und eine D u rc h sic h t durch P o m p eji, in deren stillen S trassen m an im m er a u f’s N eue gern verw eilt. In einigen an d e ren B ildern sind L ichteffcktc von grösser W ir­

kung an g e w an d t, so in dem jenigen, w elches einen N iederblick in den K ra te r des Vesuv darstellt; m an sieh t die glühende Lava drinnen bro d eln , die eben den R and des K essels ü b ertreten w ill und glühende S teine w ie L euchtkugeln in den w eissen R auch em ­ po rw irft.

L I T H O G R A P H I E .

S c e n e a u s G ö t h e ’s Fa u s t . Gretchen:

„Bester Mann! von Herzen lieb’ ich dich!“

M. R e t s c l i , Prof«, eirunden. H. Ferd.

j Grunewal d ausgeführt und lithogr. Gedr.

von L. Z ö l l n e r in Dresden. Im Ver­

jag von E. P i e t z s c h Comp, in

D r e s d e n ^ (Z u haben bei G eorge G ropius in B e rlin .)

F a u s t, G retchen um arm end und küssend, aus d en U m rissen von R elzsch zum F au st entnom m en u n d in grösserem M aassstabe ausgeführt. L ith o g ra­

phie und D ru c k rein und sauber; die Com position aus zw ei G ründen n ic h t zu em p feh len : einm al w e il ein Kuss ein missliches D ing zur D arstellung ist, sodann w e il G retchen h ie r kein G re tc h en und F aust k e in F au st ist, sondern beide ein P a a r m odisch süsser, sentim entaler P ersonen. E ben aus beiden G ründen aber w ird das B latt vielfach gekauft w e id e n , und is t som it die H erausgabe desselben als «ine gule S p ekulation von S eite n des V erlegers anzuerkennen.

U M R I S S E

zu Schillers Pegasus im Joche nebst An­

deutungen von Mo r i t z R e t z sch. Stutt­

gart und Tübingen, Verlag der Cotta’sclien Buchhandlung 1833.

(Z u haben bei G eorge G ropius in B erlin .) E in H eft von zw ö lf B lättern in langem Q u a rt­

fo rm a t, auf ähnliche W eise ein g erich tet, w ie die jüngst erschienenen Umrisse zur G locke, über die w ir in No. 29 des IMuscum’s b e ric h tet haben. D ies neue H eft trifft derselbe T adel, den w ir do rt auszu­

sprechen uns g e n ö tig t, sahen: auch hier fehlt jene e ig e n tü m lic h stylisirende Auffassung, w o d u rc h die U m riss-D arstellu n g sich als selbständige K unst w eise g eltend m a ch t; aucli h ie r ist m annigfach M anierirtes in der Z eichnung der F iguren (besonders des Flügel­

rosses) v o rh an d e n ; auch h ie r endlich das unbequem e und ganz unpassende ( T h e a te r -) Costüm des sech­

zehnten Ja h rh u n d e rts, das R etzscli überhaupt beson­

ders zu lieben sc h e in t, angew andt. Im G anzen er­

kennen w ir zw a r den gew an d ten un d vielgeüblen Z eich n er; A n m u tig e s aber und A nsprechendes w ü ss­

te n w ir kaum hervorzuheben. Es w ü rd e , n ach u n ­ s e re r M einung, dem R uhm e des K ünstlers dienlicher

gew esen se in , w en n dies lie ft in seiner Mappe ver­

blieben w äre.

K U N S T - A N Z E I G E N .

Um mehrfachen an uns ergangenen Anfragen, die bei uns erscheinenden Ansichten von Rügen etc. betreffend, zu begegnen, erlauben w ir uns za bemerken, dass man auch auf 6 Blätter subscribiren kann, und dass die resp.

Subscribenten insofern den Vortheil haben, dass sie die ersten und besten Abdrücke erhallen, dahingegen spätere Käufer sich mit minder guten Abdrücken begnügen müssen.

Löfflersche Buchhandlung in Stralsuad.

In Berlin nimmt George Gropius Bestellungen an.

Vogels Panorama des Rheins

erscheint jetzt in einer neuen Ausgabe in Lieferungen h 15 Sgr., von dienen alle 3 Wochen eine ausgegeben wird.

Es wird durch diese Einrichtung auch dem Unbemittelten

leicht gemacht sich dieses Prachtwerk anzuscliaflen. Zur

Ansicht liegt die erste Lieferung bei G e o r g e G r o p i u s .

Gedruckt bei J. G. B r ü s c h c k e , Breite Strasse Nr. 9.

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