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Wochenschrift des Architekten Vereins zu Berlin. Jg. 5, Nr 1

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Academic year: 2022

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WOCHENSCHRIFT

ARCHITEKTEN-VEREINS DES

ZU BERLIN

HERAUSGEGEBEN VOM VEREINE

FÜNFTER JAHRGANG • 1910

MITTEILUNGEN DES ARCHITEKTEN-VEREINS, G ESCH ÄFT LICH E AUFSÄTZE U N D A N K Ü N D IG U N G E N IM ANZEIGENTEIL

BERLIN

C A R L HEY MA NNS V E R L A G

(2)

I WOCHENSCHRIFT

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HRCHITEKTEN-VEREINSIMBERLINI

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! MERflUSGEGEBEN ^ V E R E IN E

^ Erscheint Sonnabends u. Mittwochs. — Bezugspreis halbjährl. 4 Mark, postfrei 5,30 Mark, einzelne Nummern von gowühnl. Umfange 30 Pf., stärkere entspr. teurer $

^ Der Anzeigenpreis für die 4gespaltene Petitzeile beträgt 50 Pf., für Behörden-Anzeigen und für Familien-Anzeigen 30 Pf. — Nachlaß auf Wiederholungen ^

^ Nummer 1 Berlin, Sonnabend den 1. Januar 1910 V. Jahrgang

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postämter und die Geschäftsstelle C a r l H e y m a n n s V e r la g in Berlin W. 8, Mauerstr. 43/44

A lle R ec h te V orb eh alte n

Entwurf zu einem Erziehungsheim

S c h in k e l-W e ttb e w e r b 1909 auf dem G eb iete des H o c h b a u e s

Mitgeteilt vom Berichterstatter des Beurteilungsausschusses

Stadtbauinspektor, Regierungsbaumeister a. D. Philipp Nitzo in DeutschrWilmersdorf-Berlin

M

eine sehr verehrten Herren! Ich habe die Ehre, Ihnen den Als Aufgabe war gestellt der Entwurf zu einem Erziehungs- Bericht des Beurteilungsausschusses für den letzten W ett- heim, in welchem, den neuerdings geltenden pädagogischen bewerb um den Schinkelpreis auf dem Gebiete des Hochbaues Prinzipien entsprechend, in Internaten dio Schüler nur in be-

zu erstatten. I schränktet' Anzahl, in^diesem Falle zu höchstens 12, im Hause

Abb. 1. Kennwort: Res severa. Verfasser: Regierungsbaufilhrer 2ipt.«3ng. H a n s P a u l H erm an n 1

(3)

Wochenschrift des Architekten-Vereins zu Berlin Sonnabend, 1, Januar 1910

Abb. 2. Bück von der Seeseire

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fAbb. 3. Lebrerwohngebiiude mit SchtUcrheim

Abb. 4. Unterrichtsgebilude

Verfasser: Regierungsbauführer Sipl^ng. H a n s P a u l H erm a n n

(4)

A bl*. 5. Blick in einen Hnusgnrten

Abb. 6. Kapelle

Abb. 9, Kapelle

(5)

4

Wochenschrift des Architekten-Vereins zu Berlin Sonnabend. 1. Januar 1010 eines Lehrers untergebracht werden sollen, um ihnen so im

Kreise der Lehrerfamilie den denkbar möglichen Ersatz für die Erziehung im Elternhause zu geben.

Als Bauplatz stand ein müßig bewegtes Gelände zur Ver­

fügung, das durch seine Lage an einem See Gelegenheit zu einer monumentalen Entwicklung auf verhältnismäßig steil ab­

fallendem Ufer geben konnte. Es muß zugegeben werden, daß die günstige Ausnutzung des Geländes nicht ganz leicht war, da der Aufbau einer großen Achse durch den Haupteingang des Hauptgebäudes mit seitlicher Gruppierung der Wohn- und Nebengebäude dadurch unmöglich wurde, daß das Gelände hierfür in der Tiefe senkrecht zur Straßenachse nicht aus­

reichte. Wo ein Verfasser es etwa trotzdem wagte, wie z. B.

bei den Arbeiten: „Körper und Geist“, konnte es nur auf Kosten der W ohnhäuser geschehen, welche bei geringen Bau­

wichen zu nahe aufeinander rückten, so daß Licht- und Luft­

zuführung beeinträchtigt wurden, ein um so schwererer Fehler, als die Größe des Geländes die luftige Unterbringung der W ohnhäuser zur ersten Voraussetzung macht. Die Verfasser von „Heinzelmännchen“, „Mit Lust und Liebe“ versuchen durch die W ahl von Doppel Wohnhäusern die Schwierigkeiten zu über­

winden, an und für sich ein glücklicher Gedanke, der bei dem Entwurf „Mit L ust und Liebe“ nur nicht konsequent ausgenutzt ist, und infolgedessen ebenfalls unter dem Mangel des zu ge­

ringen Bauwichs leidet.

Bei der Arbeit „Res severa“ hat der Verfasser, um an Tiefe zu gewinnen, die Achse schräg zur Straße gelegt. Auch dies muß als Mißgriff bezeichnet werden, da es selbst durch die Parkanpflanzungon nicht gelingen dürfte, sich dem Einflüsse der in der Ausführung als wesentlich wirksamen Landstraße zu entziehen.

Die Arbeiten „Parnaß und Paradies“, „Und doch kein Elternhaus", „U. H .“ , „Still ruht der See“ , „Post nubila Phoebus“ haben sich zu helfen gesucht durch Anlage einer großen Achse parallel zur Straße, ein an sich nicht übler Ge- danke, der aber trotzdem nicht zu glücklicher Lösung führte, da die Geländeverhältnisse eine derartige Entwicklung schlecht unterstützten.

Viele haben die Aussicht auf den See für die W ohnhäuser für so wichtig gehalten, daß sie eine Entwicklung der Wohn­

häuser auf der Uferkühe vornehmen zu müssen glaubten. Diese Anordnung hat aber den Nachteil, daß die Gärten meist stark in das abschüssige Gelände zu liegen kommen, auch die Ufer­

partie von den übrigen Parkanlagen, mit denen eine einheitliche Benutzung wünschenswert wäre, zu sehr abgeschnitten wird

„Zeus blauäugichte Tochter Athene“, „St. M arien“, „Deka“,

„Jugend I “).

Bei den Arbeiten mit den Kennworten: „Seeblick“, „Treue“,

„Jugend II“, „Zwei exzentrische Kreise“ (gezeichnet), „Ver­

schlungene Ringe“ (gezeichnet), „Torso“ , „W or’t mag, der mag’t “ haben die Verfasser durch die Bewegung des Geländes bei der großen Anzahl kleinerer Wohngebäude sich verleiten lassen, eine malerische Gruppierung vorzunehmen. Sobald diose, wie bei der Arbeit „Seeblick“ , in gewandter und wirklich strenger Anlehnung an die Bodenverhältnisse erfolgt, so ist darin kein Fehler zu erblicken, wenn auch nicht verkannt werden darf, daß die Uebersichtlichkeit leicht dadurch ge­

stört wird.

Als glücklicher Gedanke ist die Zusammenfassung der Hauptbaulichkeiten zu einer sich in ihren Teilen gegenseitig architektonisch steigernden Gebäudegruppe zu loben, wie sie vorgenommen ist bei den Arbeiten „Treue“, „Der einen treu bis in den Tod“, „Zwei exzentrische K reise“ (gezeichnet), „See­

blick“, „Deka“, „Zeus blauäugichte Tochter A thene“, „Schinkel­

kopf“ (gezeichnet), „Heinzelmännchen“, „Mit L ust und Liebe“,

„Körper und Geist“, St. Marien“.

Leider ist jedoch darin manchmal des guten zu viel getan, so daß sich in der Praxis bei der Benutzung unter Umständen große Mißstände ergeben können („Zwei exzentrische Kreise“

[gezeichnet]), ebenso bei allzu enger Nachbarschaft, wie zwischen Turnhalle, Direktorwohnhaus und Kegelbahn („Torso“) ..

Es läßt sich daher leider nicht verhehlen, daß den meisten Bearbeitern die zweckmäßige Verteilung der Gebäude auf dem Gelände und die Zusammenfassung der einzelnen Gebäude­

gruppen unter Benutzung der einmal bestehenden Gelände­

verhältnisse recht große Schwierigkeiten gemacht hat, so daß I

eine Arbeit, die diese ganz befriedigend bewältigt, überhaupt, nicht vorhanden ist.

Bei der Beurteilung des S c h u lg e b ä u d e s hat der Be­

urteilungsausschuß hinsichtlich der W ahl der Himmelsrichtung für die Klassenräume geglaubt, die möglichste W eitherzigkeit anwenden zu müssen, besonders da in diesem Punkt die Sach­

verständigen selbst noch nicht ganz einig sind; nur die reine Nordlage (Entwurf „Gymnasium“) ist als ungeeignet angesehen worden. Dem Schulgebäude eine komplizierte Grundrißform zu geben („Ein’ feste B urg“ und „St. M arien“), war hier wirklich keine Veranlassung, zumal da hierm it fast unbedingt die Licht­

zufuhr beeinträchtigt werden mußte, für ein Schulgebäude in unbeschränktem Gelände das erste Erfordernis. Auch die An­

nahme eines dreigeschossigen Schulhauses („Ein’ feste B urg“

und „Parnaß und Paradies“ hat den Vorteil des zur Verfügung stehenden großen Geländes nicht erfaßt und für sich ausgenutzt.

W enn die Verfasser der Arbeiten „Torso“, „Ein’ feste Burg“,

„Troue“, „Parnaß und Paradies“ einheitliche Klassengrößen bei verschiedenen Schüleranzahlen von 20, 30 und 40 angenommen haben, so haben sie sich damit über eine Schwierigkeit, die zu lösen war, leicht hinweggesetzt.

Bei den L e h re rw o h n h ä u s e rn muß eine senkrechte Teilung innerhalb der Lehrerwolinung und des Schülerheims als un­

befriedigend angesehen werden; man denke sich die Benutzung einer nur fünfzimmerigen W ohnung durch zwei Geschosse!

(„Erlkönig“ , „Körper und Geist“). Auch eine durchgehende Diele dient kaum dem praktischen Gebrauch, sondern entwickelt mehr einen an dieser Stelle falschen Prunk („Seeblick“, „Mit L ust und Liebe“). Ebenso erscheint es nicht zweckentsprechend, die Lehrerwohnungen im oberen Stockwerke unterzubringen („Und doch kein Elternhaus“, „Parnaß und Paradies“).

Bei der K irc h e ist in Anbetracht der geringen Besucher­

zahl eine möglichst einfache Raumbildung das richtigste, Zentral­

bauten und Kuppelanlagen werden hier durch ihren Maßstab leicht verfehlt vmrden.

Für die S c h w im m h alle ist die Anlage eines Stiefel­

ganges, d. h. eine räumliche Trennung zwischen den gestiefelten und barfüßigen Besuchern, als erforderlich angesehen („U. H .“,

„Schinkelkopf“ gezeichnet, „Heinzelmännchen“, „Res severa“).

Unzweckmäßig ist ein doppelter Eingang für die Schwimmhalle, die vielleicht verrät, daß der Verfasser sich von dem Einfluß seiner Vorbilder m it getrenntem Eingang für Männer und Frauen nicht ganz frei zu machen gewußt hat. Eine Zusammenfassung der Schwamm- und T u rn h a lle ist ein glücklicher Gedanke, um so mehr, wenn es den Verfassern geglückt ist, beide in bequeme Beziehung zueinander zu bringen („Deka“). Bei der Unterbringung des M a sc h in e n h a u se s ist die Rücksicht auf eine möglichst tiefe Lage im Gelände vielfach außer acht ge­

lassen. Eine durchweg einwandfreie Bearbeitung hat in fast allen Entwürfen nur die K e g e lb a h n gefunden.

Die Beteiligung am W ettbewerbe mit 28 Arbeiten ist in' diesem Jahre eine reiche gewesen, man muß leider sagen, eine überreiche, denn in bezug auf die Leistungen ist das Ergebnis des Ausschreibens leider nicht befriedigend. Es muß ausgesprochen werden, daß der Durchschnitt des künstlerischen Könnens weder dem Niveau des vorangegangenen Jahres entspricht noch über­

haupt den Anforderungen, die an einen Schinkelwettbetverb ge­

stellt tverden müssen. Vor allem zeigt sich bei dem Detail­

blatt und den farbigen Dekorationen ein besonderer Tiefstand, um so auffälliger, als wir doch farbenfröhlicheren Zeiten ent­

gegen zu gehen scheinen.

In 6 Sitzungen ist der Ausschuß zusammengetreton. Nach eingehender Prüfung mußten zunächst folgende 19 Arbeiten, als für den Preis nicht in Betracht kommend, ausgeschaltet werden:

„Eggesachs“, „Und doch kein Elternhaus“, „Glückauf“, „Post nubila Phoebus“, „U. H .“, „Deka“, „Ein’ feste B urg“, „St.M arien“,

„Torso“, „W er’t mag, derm ag’t “, „Treue“, „ VerschlungeneRinge“

(gezeichnet), „Nur nit brumma“, „Zwei exzentrische Kreise“ (ge­

zeichnet), „Mit L ust und Liebe“, „Der einen treu bis in den Tod“ , „Jugend II“ , „Heinzelmännchen“ , „Erlkönig“ , so daß 9 Arbeiten in engerer W ahl blieben.

Bei weiterer Abwägung aller Vorzüge und Mängel fielen noch die Arbeiten „Parnaß und Paradies“, „Jugend I “, „Still ruht der See“, „Gymnasium“, „Seeblick“, so daß die Entwürfe „Res severa“,

„Zeus blauäugichte Tochter Athene“, „Schinkelkopf“ (gezeichnet),

„Körper und Geist“ in engster W ahl blieben. (Fortsetzung folgt) Für die Schriftleitung verantwortlich: Baurat M. G u th in Berlin W. 57, Bülowstr. 35

Carl Heymanns Verlag in Berlin W. 8, Mauerstr. 43/44 — Gedruckt bei Julius Sittenfeld, Hofbuchdruiker., Berlin W. 8, Mauerstr. 43/44 t

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