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Die Chemische Industrie, 1939, Jg 62, Nr 43

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(1)

DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

HERAUSGEGEBEN VON DER

WIRTSCHAFTSGRUPPE CHEMISCHE INDUSTRIE N A C H R I C H T E N - A U S G A B E

62. Jahrgang B E R LIN , 27. O K T O B E R 1939 N r . 43 — 897

N A C H D R U C K N U R M I T G E N A U E R Q U E L L E N A N G A B E G E S T A T T E T

V erstärkter Außenhandel in Südosteuropa.

D ie meisten Länder auf der W elt haben seit Beginn des Kriegszustandes mit einer Ab­

nahme ihres Außenhandels um 50% und mehr zu rechnen. Die englische Ausfuhr ist bis auf knapp die Hälfte gesunken. Für die neutralen Staaten gilt ähnliches. Selbst der Außenhandel der weitab vom Kriegsgebiet liegenden Ueberseestaaten ist stark vermindert. D iese Verminderung ist nicht bloß eine vorübergehende Erscheinung. Alle diese Länder müssen mit einer langen Dauer des Außen­

handelsrückganges rechnen. Es gibt aber auch Ausnahmen. Einige europäische Länder, in näch­

ster Nähe des europäischen Kampffeldes gelegen, können trotzdem für die Zukunft stark erhöhte Außenhandelsziffern erhoffen. Zu diesen Ausnah­

men zählen die südosteuropäischen Länder, haupt­

sächlich Rumänien und Jugoslawien.

Rumänien hat in den letzten Septembertagen, Jugoslawien hat Mitte Oktober den Handelsver­

kehr mit dem Deutschen Reich für die Zeit bis 1. 10. 1940 in allen Einzelheiten geregelt. Die deutsch-rumänischen Regierungsausschüsse stell­

ten nach Abschluß der Verhandlungen folgendes Ergebnis fest: Der deutsch-rumänische Handel wird auch im kommenden Jahr eine w eitere Ausweitung erfahren, dabei im wesentlichen die gleiche Struk­

tur wie bisher aufweisen und, unberührt von der politischen Lage, in der bisherigen Form seine natürliche Entwicklung nehmen. In ähnlicher Weise bestätigen die beiderseitigen Regierungs­

ausschüsse für den deutsch-jugoslawischen Wirt­

schaftsverkehr, daß er nach Umfang und Struktur für die Zukunft unverändert gewährleistet ist und es auch in der Kursfrage der Verrechnungsmark bei der bisherigen Regelung bleibt. Im einzelnen sind genaue Kontingentslisten aufgestellt. Die deutsche Ausfuhr nach Jugoslawien unterliegt da­

bei nicht den Einfuhrbeschränkungen, w elche die staatliche Wirtschaftslenkung Jugoslawiens für die Einfuhr aus Devisenländern vornehmen mußte.

Deutschland ist aber nicht das einzige Land, das den Warenverkehr mit Südosteuropa zu er­

höhen wünscht. Neben Deutschland tritt beson­

ders in Jugoslawien Italien als Käufer auf. Zu allem Ueberfluß melden sich auch noch die in die­

sem Teil Europas als raumfremd empfundenen Westmächte, besonders England. England hat hier allerdings nicht die Absicht, Landesprodukte ab­

zunehmen und dafür überseeische Industrieroh­

stoffe und andere stark begehrte Waren zu liefern.

Es hat lediglich die Absicht, durch Rohstoffauf­

käufe den natürlichen Handelsverkehr des Süd­

ostens mit Mitteleuropa zu stören. England ver­

sucht dabei auch jugoslawisches Holz aufzukaufen, an dem Italien lebenswichtig interessiert ist. Es versucht diese Störung dabei mit dem geringsten Aufwand zu bewerkstelligen, eigene Lieferungen und Bardevisen nur dann aufzuwenden, wenn es unbedingt dazu gezwungen ist, Das Angebot der Bezahlung in Dollardevisen hat England vorläufig

nur Rumänien gegenüber gemacht. Bei den Ver­

handlungen mit Jugoslawien bot England nur Zah­

lung in Pfunden an.

Dieses unterschiedliche Verhalten Englands gegenüber Rumänien und Jugoslawien rührt wohl daher, daß England sich in Jugoslawien w eit mehr zu Hause fühlt. Es besitzt hier eine ganze Reihe größerer Kapitalbeteiligungen, die es bislang in echt englischer W eise zum Schaden der jugoslawi­

schen Volkswirtschaft ausgebeutet hat. Ein Bei­

spiel für die auch in Jugoslawien angewendete Methode des englischen Kolonialimperialismus bietet die Politik der Trepca Mines. Diese eng­

lische Kapitalgruppe, die das größte Blei- und Zinkbergwerk in Jugoslawien besitzt, läßt in Jugo­

slawien nur eine geringfügige Lohnsumme zurück, die kaum für den Unterhalt der Arbeiterfamilien ausreicht. Es kam übrigens infolge der schlechten Bezahlung schon zu einem sechswöchigen Streik, der von Mitte Juli bis Ende August 1939 andauerte. Die Gewinne aus dem Erz- und M etall­

geschäft entgehen der jugoslawischen Volkswirt­

schaft, denn die gesamte Trepca-Erzproduktion wird zur Zeit ausgeführt und entgegen längst ge­

gebener Zusagen nicht im Lande verarbeitet. Was für wertvolle Bestandteile diese in Gestalt von Rohware entführten jugoslawischen Bodenerzeug­

nisse enthalten, geht schon aus der einen Tatsache hervor, daß in dem jährlich ausgeführten Bleikon­

zentrat unter anderem auch etwa 10 t Wismut stecken. Es ist der jugoslawischen Regierung unter diesen Umständen nicht zu verdenken, wenn sie eine verschärfte Kontrolle über die jugoslawische Bergwerksproduktion in Erwägung zieht.

Jugoslawien ist durchaus auf dem Wege, zu einem Bergbauland ersten Ranges zu werden. Es zählt zu den erzreichsten Ländern in Europa. Es steht mit an erster Stelle in der Kupfer-, Blei- und Zinkerzförderung. Weiterhin sind Molybdän-,*

Chrom- und Antimonerze sowie Bauxit und Magnesit in großen, teilw eise bisher noch nicht er­

schlossenen Lagern vorhanden. Neuerdings ist an den Westabhängen des Zeljinagebirges im Tal Ibra auch ein ertragversprechendes Lager von Kobalt­

erzen entdeckt worden. Es ist dies bisher der erste Fund dieses seltenen M etalles in Südosteuropa.

Nennenswerte Molybdänvorkommen sind w eiter­

hin an verschiedenen Stellen, unter anderem in den Bleibergwerken von Mezica in Slowenien, ent­

deckt worden. Wenn die jugoslawische Bergbau­

industrie bisher auch noch nicht im entferntesten den Möglichkeiten des Landes entsprechend aus­

gebaut wurde, so lag dies hauptsächlich an der Tatsache, daß die reichsten Metallvorkommen in englischem und französischem Besitz sich befinden.

An ihnen waren dieselben Kapitalgruppen b etei­

ligt, die auf der ganzen W elt die Metallvorräte kon­

trollieren und darum auch gar kein Interesse daran hatten, in Europa sich W ettbewerber ihrer über­

seeischen Besitzungen großzuziehen.

(G012)

(2)

898 - N r. AB D IE C H E M IS C H E IN D U S T R IE 27. O kto b e r 1939

Kriegswirtschaftliche Anordnungen für die chem ische Industrie Deutschlands.

N e u e M e ta llp re is b e s tim m u n g e n .

I

m

„Reichsanzeiger" vom

16. 10. 1939

sind die'

V erord n u n g über P r e ise für M e ta lle , m e ta llh a ltig e V o r sto ife und M e ta lle r z e u g n isse

(Preiskommissar) (in Kraft getreten am

16. 10. 1939),

die

E r ste A n ­ ordnung zur D urchführung d ie se r V erord n u n g

(Preis­

kommissar), die

A n ord n u n g 34a,

betreffend Höchst­

preise für M etalle (Reichsstelle für Metalle) (in Kraft getreten am

17. 10 1939)

und die

H ö c h s tp r e is ­ b ek a n n tm a ch u n g H M 1

(Reichsstelle für Metalle) (in Kraft getreten am

17. 10. 1939)

veröffentlicht worden.

Mit diesen neuen Bestimmungen treten die seit­

herigen Verordnungen über M etallpreise

(u,

a. VO.

über Preise für unedle M etalle vom

31. 7, 1934,

AO.

betreffend Ausnahmebewilligung auf dem Gebiet der unedlen und edlen Nichteisenm etalle vom

23, 12. 1936,

AO.

34

betreffend Richtpreise für M etalle vom

24. 7, 1935)

außer Kraft.

Eine grundsätzliche A enderung tr itt vor allem d a ­ durch ein, daß je tz t nicht m ehr die R ichtpreise, sondern H öchstpreise für M etalle festg e se tzt w erden. D iese H öchstpreisfestsetzung, die jew eils im „R eichsanzeiger'' zu veröffentlichen ist, gilt für M etalle in F orm von Roh- und A bfallm aterial. F ü r diejenigen M etalle, für die keine H öchstpreise festg e se tzt w erden, w ird ein P reis- stop m it W irkung vom 4. S ep tem b er 1939 eingeführt.

H iervon w erden zunächst b etroffen Antim on, Cadmium, Chrom, Calcium, K obald, Lithium , M agnesium , M angan, M olybdän, Q uecksilber, T antal, T itan, Vanadium , W olf­

ram, W ism ut sow ie ihre Legierungen. Die H ö ch stp reis­

festsetzung w ird nur für Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zink, Zinn und d eren L egierungen eingeführt.

Die Verordnung des Preiskommissars geht alsdann insbesondere auf die P re ise für m etallhaltige V orstoffe und M etallerzeugnisse ein. D anach dürfen die B e w er­

tungssätze für die B erechnung der P reise von V o rm ate­

rialien, wie Erze, A schen, S chlacken, R ückstände, Schlämme, A b b rä n d e usw., aus denen M etalle gew onnen w erden, vom 4. 9. 1939 ab nicht zum N achteil des A b ­ nehm ers v e rä n d e rt w erden. Die P reisbildungsstellen sind erm ächtigt, hiervon A usnahm en zuzulassen. A us­

nahm en w erden jedoch von ein er gutach tlich en A euße- rung der R eichsstelle für M etalle abhängig gem acht.

Die P reise für Erzeugnisse, die ganz oder teilw eise aus M etall bestehen, dürfen vom 4. 9. 1939 ab nicht e r ­ höht w erden. Da für das in d ie ser V erordnung geregelte W arengebiet die A u slandsw arenpreisverordnung au s­

drücklich keine A nw endung findet w ird für d en F all von M etallpreisschw ankungen folgendes festg estellt:

D ie P re is e so lc h e r E rze u g n isse , b e i d en en d e r W e rt d es M e ta ll­

in h a lts n ach d en M eta llp reise n vom 4. 9, 1939 m e h r als 20% des V e rk a u fsp re ise s am 4. 9. 1939 b e tru g , m üssen a b w eich en d v o n den B estim m ungen d es A b s. 1 b ei M eta llp reissen k u n g e n erm äß ig t und d ü rfen b e i M eta llp reissteig eru n g en e rh ö h t w e rd e n . D ie B eträ g e, um die sich die P re is e ä n d e rn , sind g e so n d e rt in R echnung zu stellen .

A usnahm en von den Bestim m ungen können zu­

gelassen w erden:

aj b ei d en P re is e n fü r M eta lle vo n d e r R e ic h sste lle für M eta lle (A b sch n itt I d e r VO. in V erb in d u n g m it d e r 1, A O , zur D u rchführung d e r VO.),

b) b e i d en P reise n für m eta llh a ltig e V o rsto ffe und M eta lle rz e u g - n isse n vo n d en P re is b ild u n g s ste lle n (A b sch n itt II d e r VO.

in V erbindung m it d e r 1, A O . z u r D urch fü h ru n g d e r VO.).

M it der Anordnung 34 a w erden die G rundlagen der neuen H öchstpreisfestsetzung e rlä u te rt. D anach w erden in den je tz t erscheinenden H öch stp reisb ek an n tm ach u n ­ gen G rundpreise bestim m t, die nach H inzurechnung b e ­ stim m ter nach steh en d erw ä h n te r Zuschläge bzw. g e­

w isser A bschläge die zulässigen H öchstpreise für je 100 kg ergeben. W ie b ere its se ith e r in d e r A nordnung 34 w erd en auch in der neuen A nordnung für die einzelnen G rundpreise P reisstufen eingeführt. Diese P reisstufen

w erden von v ier auf fünf e rw e ite rt und die Abstufungen g eändert. Es ergibt sich nunm ehr folgende Aufteilung:

zu r P reisstu fe M eta lle m it G ru n d p re ise n bis 30 31)1 fü r 100 k g ... 1 M eta lle m it G ru n d p re ise n ü b e r 30 31)1 bis 90 31)1 fü r 100 kg 2 M etalle m it G ru n d p re ise n ü b e r 90 31)1 bis 150 31)1 fü r 100 kg 3 M eta lle m it G ru n d p re ise n ü b e r 150 31)1 bis 250 31)1 fü r 100 kg *1 M e ta lle m it G ru n d p re ise n ü b e r 250 31)1 fü r 100 kg . . . . 5

E benfalls ä n d e rt sich die A rt der Regelung der Zu- und A bschläge. W äh ren d se ith e r für die einzelnen K lassengruppen die S ätze für die v ersch ied en en M etall­

form en einzeln bek an n tg eg eb en w erden, w erden jetzt generelle S ätze festgelegt, die in A llgem eine Zuschläge, Zuschläge für R ohm aterial und A bschläge für A bfall­

m aterial zerfallen. Die A llgem einen Zuschläge sind im w esentlichen die S p editionskosten des V erkäufers bis zur S tatio n o der Schiff sow ie ferner dessen K osten für die A nlieferung des v erk a u fte n M aterials vom L ager des L ieferers zu seinem L ager. Die Zuschläge für R ohm ate­

rial sind H andelsspannen, bei denen u n tersch ied en wird zw ischen S treck en g esch äften und L agergeschäften. Die S pannen b etra g en :

a) beim S tre c k e n g e sc h ä ft:

P re is s tu fe

fü r M engen von 15 000 kg und ^ 2 3 4 und 5

d a rü b e r ... 2% 1 Vi% 1% % % fü r M engen

u n te r 15 000 kg bis 5 000 kg . 2% % 2% 1%% 1%

5 000 kg „ 3 000 kg . 3% 2% % 2% 1%%

3 000 kg „ 2 000 kg . 4% 3% 2Ü % 2%

2 000 kg „ 1 000 kg . 5% 4% 3% 2%%

1 000 kg 500 kg . 6% 5% 4% 3%

500 kg 300 kg . 7% 6% 5% 3Vi%

300 kg ,, 100 kg . 8% 7% 6% 4%

100 kg 50 kg . 10% 8% 7% 5%

50 kg 20 kg . 15% 12% 10% S%

20 kg ,, 5 kg . 18% 15% 12% 10%

5 k g ... 25% 18% 15% 12%

b) beim L ag erg esch äft:

für M engen von 5000 kg und d a rü b e r ...

fü r M engen

u n te r 5 000 kg bis 3 000 kg . 3 000 kg „ 2 000 kg 2 000 kg ,, 1 000 kg . 1 000 kg ,, 500 kg . 500 kg , , 300 kg . 300 kg ,, 100 kg . 100 kg , 50 k« ■

50 kg , 20 kg . 20 kg , 5 kg .

5 kg

1 4%

5%

6% 7%

8%

10%

12% 15%20% 25%

35%

P re is s tu fe

2 3

3% 2% %

4 nnd 5

4%

5%

6% 7%

8% 10% 12% 18%

20% 25%

3% 2Î4%

4% 3%

5% 4%

6% 5%

7% 6%

8% 7%

10% 8%

15% 12%

18% 15%

20% 18%

Die A bschläge für A bfallm aterial sind zu berechnen, w enn solches M a teria l im eigenen B etrieb, Haushalt o. dgl. des V eräu ß e re rs angefallen ist. H ierb ei sind frü­

h e re E ntscheidungen des R e ich sb eau ftrag ten für Metalle ü b er die E ingruppierung von A b b ruchunternehm en u. dgl.

in die B egriffsbestim m ungen aufgenom m en w orden. Für die Bem essung des A bschlages w ird u n tersch ied en zwi­

schen H andelsm engen, M ittelm engen und Kleinmengen.

Die nachfolgende Zusam m enstellung e n th ält für die verschiedenen P reisstu fen in S palte 2 die u n te re Grenze d er H andelsm enge, in S palte 3 die ob ere Grenze der Kleinm enge. Als M ittelm engen gelten V erkaufs­

mengen, die zw ischen d er u n te re n G renze d e r Handels­

menge und d er o b ere n G renze der K leinm enge liegen.

S palte 4 gibt den A bschlag für H andelsm engen als Be­

trag in R eichsm ark, S p alte 5 und S p alte 6 geben den w eiteren A bschlag für M ittelm engen und Kleinmengen als V o m hundertsatz an.

S p a lte 1 S p a lte 2 S p a lte 3 H an d els- K lein -

menge menge

P r e is ­ (u n te re (o b ere

stu fe: G renze) G renze)

1 500 kg 10 kg

2 500 kg 10 kg

3 200 kg 10 kg

4 50 kg 2 kg

5 20 kg 2 kg

S p a lte 4 A bschlag

fü r H an d els-

m engen 3 XU 5

m

7

m

20

m

20

m

S p a lte 5 S p alte 6 W e ite re r A bschlag

für M itte l- mengen 207c.

15%

10% 10% 10%

Klein- mengen

«0%

45%

30%

30%

30%

Die nach d er A nordnung erla u b ten Zuschläge auf die G rundpreise m üssen g eso n d ert in R echnung gestellt w erden. Bei V erkäufen von M etallen, für die Höchst­

preise festg esetzt sind, h a t der V erkäufer, sofern der

(3)

27. O ktober 1939 D IE C H E M IS C H E IN D U S T R IE N r. 43 — 899

G esam tverkaufspreis m ehr als 20 M l b eträ g t, <lem K äu­

fer eine schriftliche V erkaufsbestätigung zu erteilen, die neben dem D atum des V erkaufstages und des L iefertages eine P reisberechnung nach den V orschriften d er A nord­

nung 34 a en th ält. Die V erkaufsbestätigung muß eine unm ißverständliche B eschreibung des gelieferten M a te ­ rials enthalten. K äufer und V erkäufer sind verpflichtet, die V erkaufsbestätigung bei ihren A k ten aufzubew ahren.

N achstehend w erden die G rundpreise für die K lassengruppen I, III, VIII, IX, XIII, XIX, und XX gemäß der H öchstpreisbekanntm achung HM 1 bekanntgegeben.

Die H öchstpreise sind aus diesen G rundpreisen zu b e ­ rechnen.

Die G rundpreise betragen in M l je 100 kg:

A lum inium (K lassen g ru p p e I) Alum inium , n ic h t le g ie rt (K lasse I A ) :

O rig inal-H üttenalum inium : B lö ck ch en 133; W alzb a rren 137;

R einalum inium U (um geschm olzen) n ach D IN 1712- 99 5% AI 131- 99,0% AI 126; 98/99% A l 122;

U m schm elzalum inium : m ind. 98% A l 118; 97/98% A l 115;

A lum inium -B lechabfälle; n eu , re in 99; n eu, la c k ie rt 85; alt, rein 79; a lt, la c k ie r t 72;

A lum in iu m -D rah tab fälle; n eu , re in 94; a lt 79;

A lu m in iu m -F o lien ab fälle; n e u , w eiß, ohne P a p ie r 115; n eu , g e ­ färbt, oh n e P a p ie r 80; a lt, w eiß , oh n e P a p ie r, re in 95; alt,' g e ­ färbt, ohne P a p ie r, re in 60; a lt und neu, w eiß o d e r g e fä rb t, ' auch gemischt, m it P a p ie r, m ind. 40% A l-In h a lt, je 100 kg A l-In h alt 50;

A lum inium -K appen (von M ilchflaschen); w eiß 72; b e d ru c k t 66;

A lu m inium -T ubenabfälle: e in se itig la c k ie rt 70; zw eiseitig lack iert 66;

G eschirralum inium , a lt 72;

A lum inium -Späne: n ic h t o x y d ie rt, sau b e r, frei von frem den B ei­

mengungen 69;

A lum inium legierungen (K lasse I B);

U m geschm olzene A lu m in iu m leg ieru n g en : B löcke (Sandguß­

q ualität) 88;

F a b rik a tio n sa b fä lle (au ß e r Spänen) aus K n et-A lum inium legic- rungen: rein , frei vo n frem d en B eim engungen: n ach DIN 1713 A, a u s­

genommen G attu n g 7 71; n a ch DIN 1713 A , G a ttu n g 7 86;

la c k ierte B le ch a b fä lle , fre i vo n frem den B eim engungen: nach DIN 1713 A , ausgenom m en G attu n g 7 66; n ach DIN 1713 A, G a t­

tung 7 81;

Späne aus A lum in iu m leg ieru n g en , frei von frem den Beim engungen:

K netlegierungen: n ach DIN 1713 A , ausgenom m en G a ttu n g 5 u. 7 51;

nach DIN 1713 A , G a ttu n g 5 31; G u ß legierungen: n ach DIN 1713 B, ausgenommen d ie G a ttu n g e n 4, 5, 6 und 7 41; n ach DIN 1713 B, Gattung 7 31;

alte B leche (F lugzeugblcche) aus D uralum in und H ydronalium : gestrichen, m it bis zu 2% a n h a lte n d e m E ise n 46;

a lte D ra h tseile aus A lu m in iu m leg ieru n g en 61;

a lte M o to ren g eh äu se und g le ic h w e rtig e r G u ß sc h ro tt 61.

B lei (K lassen g ru p p e III)

Blei, nich t le g ie rt (K lasse III A): O rig in al-H ü tten w eich b lci und R aff.-W eichblei in B lö ck en : m ind. 99,985% P b und hö ch sten s 0,01%

Bi (Feinblei) 23; m ind. 99,9% P b 22; m ind. 99,75% P b 21; altes W cichblei, m ind. 99% 18; a lte s A k k u m u la to re n b le i m it m ind. 80%

Pb-Inhalt: je 100 kg P b -In h a lt 16; a lte s G esch o ß b lei m it m ind. 65%

Pb-Inhalt: je 100 kg P b -In h a lt 15; Sam m elblei 14,50;

H artblei, A n tim o n b le i (K lasse III B): H ü tte n h a rtb le i (etw a 13%

Sb-Inhalt): in B lö ck en 24,50; S a m m e lh a rtb le i 17;

B leilegierungen (K lasse II I C ) : S p e z ia llag e rm eta lle auf B leibasis mit m etallischen Z u sätzen und einem Z in n g eh alt bis zu 10%; W eiß ­ metall nach DIN 1703 (S p ez ia lla g erm e talle auf B le ib asis m it m e ta l­

lischen Z u sätzen , K lasse III C): W M 5 43,65; WM 10 57,05.

Die G ru n d p re ise fü r W M 5 und W M 10 g e lte n fü r W eiß m etall der in DIN 1703 fe stg e le g tc n Z u sam m ensetzung. B ei d e r B e re c h ­ nung d e r G ru n d p re ise fü r W eiß m eta ll a n d e re r Z usam m ensetzung ist auszugehen von den G ru n d p re ise n fü r O rig in al-H ü tten w eich b lei m it mjnd. 99% P b -In h a lt, R ein zin n m it 99% S n -In h alt, E lek tro ly tk u p fe r- D rahtbarrcn sow ie d en P re is e n für A n tim o n oxnd gegebenenfalls andere M etalle, so fern ih r A n te il an d e r L egierung 1% ü b e rsteig t.

Zu dem L e g ie ru n g sw erl k an n ein Zuschlag von 1 31)1 je 100 kg erhoben w erd en .

A ltes W eiß m etall: W M 5 31,35; W M 10 44,95;

B leilegierungen (K lasse I I ID ): a n d e re B lcileg ieru n g en als die der K lasse I I I B und C; a lte S c h riftty p e n , o hne A ussch lu ß m etall:

4%% Sn und 26% Sb 33,80; a lte s A u ssch lu ß m etall: 1%% Sn und 13% Sb 20,80; a lte S c h riftty p e n m it 10% A u ssch lu ß m etall 31,85;

alte S etzm asch in en zeilen und S te re o p la tte n : 2% Sn und 11% Sb 21,65.

Die G ru n d p reise fü r a lte S c h riftm e ta lle g e lte n fü r M a te ria l d er angegebenen Z u sam m ensetzung. F ü r L eg ieru n g en a n d e re r Zusam m en­

setzung ist d e r L e g ie ru n g sw ert n a ch den G ru n d p re ise n fü r d ie K om ­ ponenten zu b e re c h n e n ; h ie rb e i is t von d e n G ru n d p re ise n fü r O ri­

ginal-H üttenw eichblei m it m in d . 99,9% P b -In h a lt, R ein zin n m it 99%

Sn-Inhalt und dem P re is fü r A n tim o n a u szu g eh en . V on d em L egie­

rungsw ert is t ein A b sc h la g zu b e re c h n e n . D e r A bschlag b e trä g t bei:

allen S ch riftty p en 8, altem A u ssc h lu ß m e ta ll 9, a lte n S etzm asch in en - zeilen und S te re o p la tte n 9.

K u p ie r (K lassen g ru p p e VIII) Kupfer, n ic h t le g ie rt (K lasse V IIIA ):

E lek tro ly tk u p fer: D ra h tb a rre n 75; K ath o d en 73,50;

R affinadekupfer: m ind. 99,75% Cu 73; m ind. 99,50% Cu 72,50;

mind. 99% Cu 70;

F e u erb u ch sk u p fer: tie g e lre c h t 69; o fe n re c h t 68;

Steh b o lzen -K u p fer 68;

K u p fer-B lech ab fälle: n eu , stam pffähig 71; neu, u n v e rz in n t 68;

K u p fc r-D rah ta b fä lle : n e u 69; n eu , v e rz in n t 62; alt, u n v erzin n t, re in 63; alt, um sponnen m ind. 90% C u -In h alt (je 100 kg C u -In h alt) 63;

a lt, um sponnen, m ind. 80% C u -In h a lt (je 100 kg C u -Inhalt) 62; a lte r U b e rle itu n g sd ra h t (F ah rd ra h t), tie g c lre c h t 68; a lte r O b e rle itu n g sd ra h t (F ah rd ra h t), n ic h t tie g c lre c h t 67;

S päne, fre i von frem den B eim engungen 62;

S c h w erk u p fer: tie g e lre c h t 61; n ic h t tie g c lre c h t 59,50;

L e ic h tk u p fe r 56.

K u p ie rle g ie ru n g e n (K lassen g ru p p e IX) M essing- und T o m b ak le g ie ru n g e n (K lasse IX A):

M essinglegierungen in B lö ck en : m ind. 60% C u -In h a lt 55,50; m ind.

64,5% C u -In h alt 56,50;

F a b rik a tio n sa b fä lle (au ß er S pänen), frei von frem d en B ei­

m engungen: H artm essin g (S chraubenm essing) Ms 58 50; S ch m ied e­

m essing (M untzm etall) Ms 60 51; D ru ck m essin g M s 63 55; H alb to m b ak M s 67 57; G elb to m b ak (S chaufelm essing) Ms 72 58; H ellro tto m b a k Ms 80 59; M itte lro tto m b a k M s 85 60; R o tto m b a k M s 90 61.

S päne, frei .v o n frem d en B eim engungen: S tan g en sp än e 43; G u ß ­ sp än e 39.

a lte W alzm essin g -A b falle (B lechabfälle), re in , frei von B lei, Zinn und L ö tste lle n so w ie vo n so n stig en sch äd lich en B eim engungen m in­

d e ste n s 63% C u -In h a lt 50;

L ü sterm essin g , K ronenm essing, tie g e lre c h t 48;

a lte s A rm atu rcn -M essin g , n ic h t v e rn ic k e lt o d e r v e rz in n t, frei von a n h aften d em E isen, tie g e lre c h t 50;

a lte M essing-K ühler: n ic h t abgeschm olzen 40; ab geschm olzen 30;

S chw erm cssing: tie g e lre c h t 35; n ic h t tie g e lre c h t 33,50;

L cichtm essing 30;

K artu sch en und P a tro n e n h ü lse n Ms 72, F a b rik a tio n s a b fä lle 58;

a b g esch o ssen , sa u b e r, p u lv c rfre i Ms 72 56;

R o tg u ß legierungen (K lasse IX B):

R o tg u ß -B lö ck e n a ch DIN 1705: Rg 10 90; Rg 9 85; Rg 8 83; Rg 5 76;

R otg u ß -A b fälle (auch a lte r M asch in en ro tg u ß ): G ru n d p re is für B lö ck e d e r in F rag e k om m enden L eg ieru n g , ab zü g lich 10 31)1 je 100 kg;

R o tg u ß -S p än e: G ru n d p re is fü r B lö ck e d e r in F ra g e kom m enden L egierung, ab zü g lich 16 31)1 je 100 kg;

a lte s a u b e re B ro n zesieb c m it T o m b ak sch u ß : in R o llen 63; in Stü ck en 60;

B ro n zeleg ieru n g en (K lasse IX C): B ro n ze-B lö ck e n ach DIN 1705:

GBz 10 100; GBz 12 105; GBz 14 109; GBz 20 122;

B ro n ze-A b fälle: G ru n d p re is für B lö c k e d e r in F rag e kom m enden L egierung, abzüglich 11 31)1 je 100 kg;

B ro n z e-S p ä n e: G ru n d p re is fü r B lö ck e d e r in F rag e kom m enden Legierung, abzüglich 17 31)1 je 100 kg;

a lte H o llä n d e rm e sse r (92% Cu, 8% Sn): tie g e lre c h t 80; n ic h t tie g e lre c h t 79;

a lte sau b e re B ro n z esie b e ohne T o m b ak sch u ß : in R ollen 73; in Stü ck en 70;

N e u silb erleg ieru n g en (K lasse IX D):

B löcke: 17 bis 19% Ni 77,50; 12 bis 13% Ni 67,50; 7 bis 8% Ni

57,50; t . ,

n eu e B lech ab fälle, fre i vo n B eim engungen: 17 bis 19% Ni 73;

12 b is 13% Ni 63; 7 bis 8% Ni 53;

n e u e F a b rik a tio n s s p ä n e , fre i vo n B eim engungen: 17 bis 19% Ni 61;

12 bis 13% Ni 51; 7 bis 8 Ni 40;

a lte B lech ab fälle: 17 bis l9% N i 63; 12 b is 13% Ni 53; 7 bis 8%

Ni 42.

N ick el (K lassen g ru p p e XIII) N ickel, n ic h t le g ie rt (K lasse XIII A):

R ein n ick cl m it 98/99% Ni in W ü rfeln, G ra n a lie n , R o n d ellen , P u lv e r 246;

F a b rik a tio n s a b fä lle (au ß er Spänen): B leche 216; S tan g en 216;

D rä h te 196;

S pane 176;

m etallisch e A n o d c n ab fälle 176;

Z in k (K lassen g ru p p e XIX)

Fein zin k (K lasse XIX A ): m ind. 99,995% Zn (Ao) 27,10; m ind.

99,99% Zn (A) 26,10; m ind. 99,975% Zn (B) 24,60; m ind. 99,9% Zn 24,10; m ind. 99,8% Zn 23,10; m ind. 99,7% Zn 22,60; m ind. 99,5% Zn 22, 10;

W alzzink (K lasse XIX B) 21,10;

'R o h zin k (K lasse XIX C): R a ff.-H ü tte n ro h z in k : m ind. 99% Zn 22,10;

m ind. 98,5% Zn 21,60;

O rig in al-H ü tten ro h zin k , m ind 97,5% Zn 21,10;

U m schm elzzink: A , m ind. 98,5% Zn (G aran tiezin k ) 20,75; B, m ind.

97,5 b is 98,49% Zn (G a ran ticzin k ) 20,25; C, m ind. 96 bis 97,49% Zn (R em elted) 19,50;

n eu e Z in k -A b fälle 16,25;

A ltz in k 11,50;

E lem enten-Z ink g u t a b g esp ü lt o d e r so n stw ie g e re in ig t 10,50;

H artzin k 18.

Zinn (K lassen g ru p p e XX) Zinn, n ic h t le g ie rt, in B lö ck en (K lasse XX A):

R cinzinn: M ark e ,,D o p p e lb au m '4, M ark e „ R o s e “ , B an k a 310;

m ind. 99,75% Sn 300; m ind. 99% Sn 290; m ind. 98% Sn 285; a lte s

G esch irrzin n 270; ^ .

M ischzinn (K lasse XX B): M ischzinn, 54,5% Sn, in B lö ck en 168;

L ötzinn (K lasse XX C und D): L ö tzin n in S tan g en o d e r Sten g eln : 10% Sn 63,80; 15% Sn 80,20; 20% Sn 93,60; 25% Sn 107; 30% Sn 124,40;

33% Sn 132,40; 40% S n 151,20; 50% Sn 181.

B ei L ieferu n g von L ö tzin n in B lö c k en g e lte n fo lg en d e A b ­ schläge vom P re is in S tan g en und S ten g eln : bis 10% Sn 13 3M

jo 100 kg; ü b e r 10% Sn bis 25% Sn 16 3m je 100 kg ; ü b e r 25% Sn bis 40% Sn 19,50 3tH je 100 kg; ü b e r 40% Sn 22 M je 100 k g ;

L a g erw eiß m etalle (K lasse XX E); B lö ck e m it einem Z in n g eh a lt von: 20% Sn 85,70; 42% Sn 147,20; 50% S n 170,60; 70% Sn 227,85;

80% Sn 262,75; 80% Sn, b le ifre i 274; a lte s L ag e rw e iß m e tall m it 42% Sn 131,70; a lte s L ag e rw e iß m e tall m it 80% Sn 232, (5907)

(4)

900 - N r. A3 D IE C H E M IS C H E IN D U S T R IE 27. O kto b er 1939

Kriegswirtschaftliche Maßnahm en im Ausland.

U eber die in letzter Zeit in einer Reihe aus­

ländischer Staaten ergriffenen kriegswirt­

schaftlichen Maßnahmen sind nachstehende Einzel­

heiten bekanntgeworden:

G r o ß b r i t a n n i e n .

Nach B erechnungen des S chatzam tes ist der G ro ß ­ handelspreisindex im S eptem ber d. J. auf 105,2 g estie­

gen. E r liegt dam it um 7% über dem S tan d des V or­

m onats und dam it auf dem h öchsten S tan d se it dem F e ­ b ru ar 1938. Ebenso deutlich kom m en die P re isste ig e­

rungen in dem Index d e r L ebenshaltungskosten zum A usdruck, der für Ende S eptem ber zu 165 {Juli 1914 100) b ere ch n et w orden ist gegen 155 E nde A ugust d. J.

Besonders sta rk w aren die S teigerungen bei L eb e n s­

m itteln, wo sie vielfach 20 bis 50% erreich ten ; w enig oder gar keine V eränderungen zeigten Heizung, B e­

leuchtung und M ieten. Die Steigerung der L eb en sh al­

tungskosten h at sofort L ohnforderungen d e r A rb e ite r­

schaft zur Folge gehabt, u. a. ist die F orderung nach Einführung von M indestlöhnen für jeden Industriezw eig erhoben w orden. In Zukunft w ollen die am tlichen S te l­

len bei d er B erechnung d er L ebenshaltungskosten eine neue G rundlage anw enden, offensichtlich aus dem B e­

stre b e n heraus, die K ostensteigerungen in England nicht so deutlich zum A usdruck kom m en zu lassen.

D er P reis für das E inheitsbenzin ist am 17. 10. um 2 d. von 1 sh. 6 d. auf 1 sh. 8 d. je Gail, erhöht w orden.

Von d e r E rdölindustrie w ird diese S teigerung noch nicht als ausreichend angesehen, da die K osten sich in­

zw ischen in noch größerem M aße erhöht hätten . So habe sich d er P reis für E rdöl im M exikanischen Golf, der b is­

h er für den britischen B enzinpreis als m aßgebend an ­ gesehen wurde, seit K riegsausbruch in P fundw ährung um 20% erhöht. S tark gestiegen seien ferner die F ra c h t- und V ersicherungskosten. Die V erw endung von Leuchtöl als T reibstoff, das se it der R ationierung d e r T reibstoffe in zunehm endem M aße für M otorfahrzeuge v erw an d t wurde, ist v erb o te n w orden, desgleichen die V erw endung von Paraffinöl, auch im Gem isch m it B en­

zin oder Dieselöl. A usgenom m en hiervon sind T ra k to ­ ren und M otoren, die ausschließlich für la n d w irtsch a ft­

liche Zw ecke b en u tzt w erden.

Die G erüchte über eine W iederaufnahm e des M e­

tallhandels an der L ondoner M etallbörse sind von R e u ­ ter dem entiert w orden. E iner A m sterdam er Meldung zufolge w ird dam it gerechnet, daß die W olfram bestände von der R egierung beschlagnahm t und d er V erbrauch von W olfram sta a tlic h g eregelt w erden soll. Die A u s­

fuhr von W olfram ist b ere its verboten. D er L ondoner P reis habe sich, offensichtlich u n te r dem Einfluß der staatlichen Aufsicht, auf 47 bis 50 sh. gehalten.

N ach B erichten aus A m sterdam sto c k t die E rte i­

lung von A usfuhrbew illigungen im m er noch. Die A us­

fuhr soll ab e r von d er R egierung mit allen M itteln u n te rstü tzt w erden, wie das H andelsam t b ek a n n tg e g e­

ben hat. Sow eit erforderlich, sollen Rohstoffe für A u s­

fuhrzw ecke bevorrechtigt zugeteilt w erden.

Die am 3. 9. d. J . v eröffentlichte L iste der ein- lu h rverbotenen W aren (vgl. S. 809) ist uns erst jetzt zugänglich gew orden. Die in dieser L iste aufgeführten W aren dürfen ohne Bewilligung nicht eingeführt w e r­

den. F ü r die mit S tern versehenen W aren w erden bis auf w eiteres überh au p t keine Einfuhrbew illigungen e r ­ teilt. A ußer einer großen A nzahl an d e rer W aren, wie Fahrzeuge, M aschinen, L ederw aren, Glas, T öpferw aren und T extilerzeugnisse, e n th ä lt die L iste folgende R oh­

stoffe und Erzeugnisse d er chem ischen Industrie:

C h em ik alien : F o lg en d e S ä u re n '): C itro n e n -, A m eisen -, O x al- und W ein sä u re ; B leichm ittel") a u ß er C h lo rk a lk ; C h lo ra lh y d ra f) ; K o llo ­ d iu m '); D esin fek tio n s-, In s e k te n -, U n k ra u tv e rtilg u n g s-, P ilz v e rtil- gungs-, V ieh - und S ch afw asch m ittel, a u ß er T a b a k a b fä lle n ; C alciu m ­ c itra t ), N icotin und N ico tin su lfat; fo lg en d e N atrium verbindungen*):

Soda e in sch ließ lich K rista llso d a und N atriu m b ic a rb o n a t, A e tz n a tro n , IN atrium cyanid, N atriu m p h o sp h at, N a triu m su lfa t und N a tro n w a sserg la s.

Fo lg en d e F a rb sto ffe: a) S y n th e tisc h e org an isch e F a rb sto ffe (ein ­ sch ließ lich K ö rp e rfa rb e n ), lö slich e und un lö slich e; b) zusam m en­

g e se tz te P rä p a ra te , und F a b rik a rtik c l, m it H ilfe ein es d ie se r F a rb ­ sto ffe h e rg e ste llt, m it A usnahm e d e r -Erzeugnisse, d ie n ic h t zu r V er- 1 F ü r d ie se E rzeu g n isse w erd en bis auf w e ite re s k e in e E in fu h r­

bew illigungen e rte ilt. '

W en d u n g in F ä rb e re ie n b e stim m t sind; c) o rg a n isch e Z w isch en ­ p ro d u k te fü r die H e rstellu n g von F a rb sto ffen .

F o lg e n d e F a rb e n z u r V erw en d u n g zu A n stric h e n und in D ru c k e ­ reien : N aß farb en (e in sch ließ lich d e r K o rro sio n s- und F ä u ln is sc h u tz ­ farb en ), E m aillefarb en und L ack e, fe ste und a n d ere W asserfa rb e n , B eizen und L ö su n g sm ittel (m it A u sn ah m e fo lg en d er P ro d u k te : n a tü r­

lich e F a rb e n , K ie se lsäu re, C ad m ium lithopone, L e u c h tfa rb e n auf d e r G ru n d la g e von P h o sp h o re n o d e r ra d io a k tiv e n S to ffen , G ra p h it, G a s­

ruß und A c ety len ru ß ), K itt, D ru c k fa rb e n . Seifen*): S eifen a lle r A rt.

K au tsc h u k w a re n : K au tsc h u k w a re n , n, b, g., gän zlich o d e r h a u p t­

säch lich aus K a u tsc h u k b e ste h e n d .

W affen und M u n itio n : D a ru n te r M unition e in sch ließ lich G ra n a ten , B om ben u. a. G esch o sse und T e ile d e ra r tig e r M unition.

S o n stig e W aren : Linoleum *) und g eö lte G ew ebe") sow ie K u n st­

leder*) a u f d e r B asis von B aum w olle; Parfüm erien*) und T o ile tte - räp arato * ); P a rfü m erie n m it hohem S p ritg eh alt* ), G elatin e und ssenzen.

N i e d e r l a n d e .

Von einem einheim ischen A rzneim ittelunternehm en, der B rocades-S theem an en P harm acia, ist e rk lä rt w o r­

den, daß in den N iederlanden kein M angel an u n en t­

behrlichen A rzneim itteln und V erbandstoffen zu b e ­ fürchten sei, falls die erforderlichen V orsorgem aß­

nahm en rechtzeitig getroffen w erden. Die B elieferung des L andes m it A rzneim itteln und S p ezialitäten durch D eutschland sei ziem lich norm al. Aus einigen anderen Liefergebieten, u. a. auch aus dar Schweiz, sei die Zu­

fuhr infolge d er T ransp o rtsch w ierig k eiten ins S tocken gekom men, doch sei hieraus keine ern sth a fte V erk n ap ­ pung zu befürchten. Inzw ischen sei näm lich die n ie d e r­

ländische pharm azeutische Industrie sow eit ausgebaut, daß auch der B edarf an w ichtigen O rganpräparaten und diätetischen H eilm itteln g rößtenteils von den in­

ländischen U nternehm en geliefert w erden könne. Die Einfuhr von V erb an d w a tte sei völlig zum S tillstand ge­

kommen, doch könn ten V erb an d w a tte und -gaze in den N iederlanden selbst h erg e stellt w erden. Der B aum w ollverbrauch hierfür b etrag e nur 1% des gesam ­ ten niederländischen Baum w ollbedarfs.

Die Z w angsbew irtschaftung für Knochen ist am 21. 10. in K raft g etre ten . Die V erarbeitung von K no­

chen darf hiernach nur noch m it G enehm igung der A b­

teilung K nochen des R eichsbüros für chem ische E r­

zeugnisse erfolgen. Zur V ersorgung d er Z ivilbevölke­

rung mit G asm asken h a t die Regierung beschlossen, große M engen G asm asken zu r V erfügung zu stellen. Die P reise hierfür b etrag en 3,50, 5,50 und 6,25 hfl. W ie vom R eichsbüro für W olle bekanntgegeben w orden ist, ist mit einer R ationierung von W olle und W ollerzeug- nissen vorläufig nicht zu rechnen.

Die geplante E infuhrzentrale ANIC (vgl. S. 885) soll ihre T ätig k eit in vollem Umfange zw ar erst dann aufnehm en, w enn die V erhandlungen mit G roßbritannien abgeschlossen sind; versuchsw eise ist sie ab e r bereits gelegentlich in K raft g etre ten . Die diesbezüglichen L ondoner V erhandlungen haben bisher noch zu keiner Einigung geführt.

Be lgien .

In B rüssel ist kürzlich u n te r der Bezeichnung

„Oslo" eine G esellschaft gegründet w orden, die sich das Ziel gestellt hat, die w irtschaftlichen Beziehungen zw ischen den O slo -S taaten zu fördern. Die G esellschaft h a t zw ecks D urchführung ih rer P läne einen sogenann­

ten Inform ationsdienst eingerichtet, der die in Frage kom m enden Im p o rteu re und E x p o rteu re über alle wich­

tigen F ragen u n te rric h te n soll.

Das A m t für A usfuhrbürgschaften (Office National du D ucroire) ist durch eine im „M oniteur Beige“ vom 4. 10. 1939 v eröffentlichte V erordnung in seinem Auf­

gabenbereich b ed e u te n d e rw e ite rt w orden. W ie aus d e m ' im gleichen A m tsb latt v eröffentlichten S onder­

b e ric h t hervorgeht, w ar die N euordnung notw endig ge­

worden, da das A m t in se in er bisherigen Gestaltung seinen A ufgaben nicht m ehr gew achsen w ar. Dem ..Office N ational du D ucroire" obliegt die Förderung des A ußenhandels durch G ew ährung sta a tlic h e r Bürg­

schaften zur V erm inderung d er A usfuhrrisiken. Die A usfuhrfirm a zahlt für die g ew äh rte B ürgschaft eine b e­

stim m te Präm ie. Zur D urchführung seiner Aufgaben ist dem Am t ein B etrag von 250 Mill. Fr. Obligationen zur Verfügung g estellt w orden.

(5)

27. O kto ber 1939 D IE C H E M IS C H E IN D U S T R IE N r. 43 - 901

Nach einer im „M oniteur Beige" vom 11. 10. 1939 veröffentlichten V erordnung sind die A usfuhr und Durchfuhr von L eim leder (Pos. 24 des belgischen Zoll­

tarifs), Schw efelantim on (aus Pos. 319 e), Kalium- und N atrium chrom at und -bichrom at (Pos. 328) nur noch mit einer besonderen Bewilligung g estattet.

F r a n k r e i c h .

Im Zuge des w eiteren A ufbaus der K riegsw irtschaft ist ein K om m issariat für N ationalw irtschaft geschaffen worden, das an die S telle des bisherigen W irtsch a fts­

m inisterium s g e tre te n ist. Es ist dem H andelsm inisterium angegliedert und h at die Aufgabe, den französischen A ußenhandel nach kriegsw irtschaftlichen G esich tsp u n k ­ ten um zugestalten. Im V ordergrund stehen die Sicherung des K riegsbedarfs und d e r A usgleich der Zahlungsbilanz.

Zu diesem Zweck sollen nichtlebensnotw endige Einfuh­

ren eingeschränkt o d er ganz eingestellt w erden. Zur Sicherung der w ehrw irtschaftlich notw endigen Einfuhr soll d er Einkauf im A uslande sta atlich lo k alisiert w e r­

den. Die A usfuhr soll stä rk e r als bisher als M ittel zur D evisenbeschaffung eingesetzt w erden. Das neue Kom:

m issariat w ird ferner versuchen, neue H andelsverträge mit den n eu tra len S ta a te n vorzubereiten.

U nter den in le tz te r Zeit gegründeten Einfuhr- und V erteilungsgesellschaften (vgl. S. 354) ist noch das G roupem ent d 'Im portation et de R e p artitio n des P h e ­ nols, N aphthalines et A u tres P roduits de D istillation de la Houille zu erw ähnen, das sich m it d er E infuhr und V erteilung von Phenol, N aphthalin und anderen T e e r­

d estillationsprodukten befassen wird.

F in n l a n d .

Zur V erbesserung d er V ersorgungslage mit T re ib ­ stoffen h at die finnische Regierung beschlossen, ein P ate n t für die H erstellung von H olzgasgeneratoren zu kaufen. Zur H erstellung d er G en e ra to ren soll eine G e­

sellschaft u n te r dem N am en Sysikasu g egründet w e r­

den. A uch das sta atlich e S piritusm onopol beschäftigt sich m it d er F rage des E insatzes von T reib sp rit zur Entlastung d er M ineralölbilanz. Nach den A bsichten des M onopols soll die Erzeugung von S ulfitsprit erw e i­

te rt w erden. B isher haben nur drei F ab rik en Spiritus aus Sulfitablaugen in geringem Umfang h ergestellt. Mit vier F ab rik en h at das M onopolam t L ieferverträge a b ­ geschlossen, denen zufolge jährlich 150 000 hl S ulfitsprit herzustellen sind. W ie von finnischer S eite b ere ch n et worden ist, w ürde Finnland jährlich 1 Mill. hl T reib sp rit benötigen, w enn dieser als alleiniger T reibstoff v erw en ­ det w erden w ürde. Bei d er gegenw ärtigen E inschrän­

kung des K raftw ag en v erk eh rs w ären 500 000 hl für d ie ­ sen Zw eck ausreichend.

Die auf S. 810 m itgeteilte L iste der au sfu h rv erb o te­

nen W aren e n th ä lt einige U nrichtigkeiten. Die G ru p ­ pen 33 und 34 m üssen wie folgt lauten:

33,002—009 A lbum in, G e latin e, Leim , S c h lic h te m itte l (ausgenom ­ men C asein, S ch m ierö le und L ich te); 34,001—013 S p ren g sto ffe, F e u e r­

w e rk sk ö rp e r u. a. aus le ic h ten tzü n d lich e n Stoffen h e rjje stelltc W aren (ausgenom m en Z ün d h ö lzer).

S c h w e d e n .

In d er T reibstoffbew irtschaftung ist am 22. 10. mit der Einführung von B enzinkarten ein neues B e w irt­

schaftungssystem in K raft g etreten . H iernach dürfen nur noch die K raftfahrzeuge in B etrieb bleiben, deren Besitzern B enzinkarten bew illigt w orden sind.

Auf dem K ristallso d am ark t ist einem Stockholm er B ericht zufolge eine em pfindliche V erknappung einge­

treten, u n te r d er b esonders die großen W aschanstalten zu leiden haben, die kaum noch in der Lage seien, ihren S o d ab ed arf zu decken. Die S odapreise sollen g e­

stiegen sein. Von den schw edischen S eifenfabriken ist im E invernehm en m it den sta atlich e n B ehörden ein Zu­

teilungsplan au fgestellt w orden, d er die laufende B e­

lieferung d er Seifenfabriken mit den erforderlichen Rohstoffen sich erstellen soll. Im Zusam m enhang mit der F ettversorgung des L andes gew innen ferner die Pläne -der A lb a-F ab rik ers A/B in D alby in Schonen zur E rrichtung ein er Oelm ühle an B edeutung. Es soll die M öglichkeit bestehen, in S chw eden Ö elpflanzen in einem solchen Umfang anzubauen, daß h ierdurch ein w esentlicher P ro z en tsa tz des O elbedarfs d er M argarine­

industrie g ed e ck t w erden kann. Die G esellschaft h at einen A ntrag auf eine sta atlich e A nleihe in H öhe von 60% der für den F ab rik b au erforderlichen K osten ge­

stellt.

Die Ziele der sta atlich e n P reispolitik sind kürzlich vom F inanzm inister b ekanntgegeben w orden. Eine a ll­

gem eine P reissteigerung soll nach M öglichkeit verm ie­

den w erden. A uch die In d u strie- und H andelsverbände w erden sich an der P re isk o n tro lle beteiligen. So sind bereits im H andel P reisausschüsse g ebildet w orden, die laufend die P reisbew egung verfolgen und in Zusam m en­

arb eit mit den P reisüberw achungsbehörden R ichtlinien für die P reisfestsetzung aufstellen w erden. G efö rd ert w erden diese B estrebungen durch die E rhöhung des am tlichen G roßhandelspreisindex, der für S ep tem b er d. J , zu 143 b ere c h n e t w orden ist gegen 133 im V or­

monat. Von d er S teigerung sind in e rste r Linie E in fu h r­

w aren betroffen, von diesen w iederum B rennstoffe, deren Index um fast die H älfte gestiegen ist. A uch in der G ruppe chem isch-technische E rzeugnisse ist eine erhebliche S teigerung von 133 auf 159 zu verzeichnen.

Die P reise für landw irtschaftliche B edarfsartikel und M etalle haben ebenfalls k räftig angezogen.

N o r w e g e n .

Zur K ontrolle der P reise sind, einem Beschluß des R eich sk o n tro llrates zufolge, verschiedene neue P re is­

ausschüsse eingesetzt w orden, u. a. für Speiseöle, für technische Oele, für g e h ä rte te S p eisefette, für Zink- und Titanw eiß, für F arb en und Lacke, für O elfarben und F arbw aren, für Benzin, L euchtöl usw.

Seit d er A ufhebung des generellen P reiserhöhungs­

verbots (vgl, S. 659) ist die w eitere Regelung aller P re is­

fragen grundsätzlich dem T ru stk o n tro llb ü ro ü b ertrag en w orden. D ieses befaßt sich zur Zeit dam it, für die ein­

zelnen W irtschaftszw eige K ontrollorgane zu errichten, die in Z usam m enarbeit m it dem T ru stk o n tro llra t H öchstpreise für die verschiedenen W aren festsetzen sollen.

D er H andel mit Benzin ist am 20. 10. w ieder frei­

gegeben w orden, da die V o rräte infolge des E intreffens v erschiedener Sendungen w ied e r auf 95 000 t gestiegen sind. Die B enzinsteuer ist gleichzeitig um 2 Ö ere je I e rh ö h t w orden. Zur Prüfung der V erw endung von H olz­

kohlengas zum A n trieb von K raftfahrzeugen ist eine staatlich e Kommission eingesetzt w orden. Eine sta rk e V erknappung ist auf dem B enzolm arkt ein g etreten , so daß die B enzolfabrik des G asw erks in B ergen je tzt einen Teil des notw endigsten B enzolbedarfs der chem i­

schen Industrie deckt. Die gesam te Erzeugung soll für einen langen Z eitraum ausv erk au ft sein. D iese G as­

a n stalt ist das einzige G asw erk Norw egens, das te c h n i­

sches Benzol h erste llt. Die jährliche Erzeugung b e trä g t etw a 40 cbm. A uch für die jährlich h erg estellten etw a 2000 t T ee r liegen b ere its A bschlüsse vor.

D urch eine Verfügung des S ta a tsra ts ist die A u s­

fuhr von W a ltran ohne E rlaubnis des V ersorgungs­

m inisterium s v e rb o te n w orden. Das V erbot gilt sowohl für W alöl als auch für an d ere W alerzeugnisse, die auf norw egischen K ochereischiffen gew onnen w erden, und e rstre c k t sich auch auf den V erkauf an P rivatfirm en und auf Lieferungen aus b ere its eingegangenen K ontrakten.

D er W a lfettg eh a lt d e r norw egischen M argarine ist von 50 auf 60% erh ö h t w orden.

D ä n e m a r k .

Im R ahm en der Preisüberw achungsm aßnahm en ist ein A usschuß eingesetzt w orden, dem die A ufgabe o b ­ liegt, die O effentlichkeit laufend ü b er die P reise der w ichtigsten V erb rau ch sg ü ter zu u n te rric h ten . Offiziell ist die E inhaltung d ie se r P reise allerdings nicht v o rg e­

schrieben, man re c h n e t a b e r dam it, daß sie sich in d e r P raxis w ie H öchstpreise ausw irken w erden.

U n g a r n .

N ach einer M eldung des ungarischen W irtsch a fts­

b la tte s „Ujsag" soll die R ohstoffbew irtschaftung z e n tra ­ lisiert w erden, um so die Einfuhr lebensw ichtiger R oh­

stoffe sicherzustellen. Die F rage, ob die R ohstoffeinfuhr künftig durch eine sta atlich e S telle o d er durch eine p riv ate O rganisation abgew ickelt w erden soll, sei noch nicht geklärt.

(6)

902 - N r. 43 * D IE C H E M IS C H E IN D U S T R IE 27. O kto b e r 1939

W ie w eiter b ek a n n t wird, sind kürzlich neue B e­

stim m ungen für die V erarbeitung von T extilrohstoffen g etroffen w orden. W ollspinnereien, die im K rem p elv er­

fahren arbeiten, dürfen z. B. nur noch G arne m it einem W ollgehalt von höchstens 50% hersteilen. Zur B ei­

m ischung dürfen ohne Bewilligung K unstfasern, Baum ­ wolle und W ollabfälle v erw endet w erden.

D er V erkauf und die P reise von G asm asken sind durch eine am 4. 10. 1939 b ekanntgegebene V erordnung des W ehrm inisters geregelt w orden. D er V erkauf von G asm asken ist der M erkur-T echnischen und Chem ischen A.-G. in B udapest ü b ertrag en w orden.

B u l g a r i e n .

Auf G rund einer im „D rschaw en W e stn ik “ vom 15. 9. 1939 v eröffentlichten V erfügung des M in isterrates ist eine allgem eine sta atlich e B ew irtschaftung von R o h ­ k autschuk und K autschukw aren eingeführt w orden.

A lle im L ande vorhandenen R ohkautschukm engen sowie die noch einzuführenden M engen unterliegen d er K on­

trolle des Industrie- und H andelsm inisters, Die K au t­

schukhändler dürfen an F ab rik en R ohkautschuk nur mit Bewilligung des zuständigen M inisterium s liefern. F ir­

men, die sich mit der Erzeugung von K autschukw aren befassen, haben ein besonderes Buch zu führen, in dem ü b er folgende P u n k te sorgfältige A ngaben gem acht w e r­

den m üssen: V o rräte an R ohkautschuk, Eingang von R ohkautschuksendungen, V erbrauch von R ohkautschuk für die K autschukw arenerzeugung, genaue A ngabe der erzeugten W aren. G e s ta tte t ist bis auf w eiteres nu r die Erzeugung folgender K autschukw aren:

G alo sch en , K in d e r- und D am en ü b ersch u h e, B au e rn sc h u h e, S ohlen und A b sä tz e , G u m m ibereifungen fü r K raftw ag en , K ra fträ d e r, F a h r ­ rä d e r und W agen, T r itte , B rem sen für F a h rrä d e r, S chläuche, R inge für K o n serv en b ü ch sen , V e n lilc und R inge fü r W ein b erg sp ritze n , D ich ­ tungen a lle r A r t und a n d e re te c h n isc h e G e g en stä n d e fü r d ie In d u strie , fe rn e r Iso lie rb a n d , K au tsc h u k k le b sto ff zum K leb en und z u r A u sb e s se ­ rung a lle r G um m iw aren, K a u tsc h u k tu c h z u r V e rp a ck u n g vo n V e rb a n d ­ sto ffen fü r d e n K rieg.

Ju g o s l a w i e n .

Jugoslaw ien geht im m er m ehr dazu über, seine W irtschaft straff zu organisieren. Von den zuständigen Stellen w erden M aßnahm en v o rb ereitet, um die R oh­

stoffversorgung des L andes auf längere Zeit hinaus sicherzustellen. V orgesehen ist die G ründung eines b e ­ sonderen A m tes <für die B eschaffung von Rohstoffen, dem auch gleichzeitig d ie B ew irtschaftung d er w ichtig­

sten R ohstoffe ü b ertrag e n w ird. In K ürze sollen b e ra ­ tende A usschüsse für die w ichtigsten Industriegruppen, besonders für die M etall-, die T ex til- und die chem ische Industrie, g ebildet w erden. D iese A usschüsse h aben die Aufgabe, die V oraussetzungen für die Beschaffung der erforderlichen R ohstoffe zu schaffen.

Nach A ngaben d e r jugoslaw ischen P resse p la n t die Regierung die E rrichtung einer D irektion für den A u ß en ­ handel, die eine einheitliche F ührung des jugoslaw ischen A ußenhandels g ara n tiere n soll. Das bisher in Belgrad besteh en d e S taatliche In stitu t zur F örderung d es A u ß en ­ handels w erde w ahrscheinlich aufgelöst w erden.

Die N ationalbank h a t angeordnet, daß W aren, die aus N ichtverrechnungsländern eingeführt w erden, nicht ausgeführt w erden dürfen. E ine kürzlich erlassene R e ­ gierungsverordnung erm ächtigt den In d u strie- und H an ­ delsm inister, die Erzeugung, V erw endung und den V er­

kauf von Rohstoffen, H alb- und F ertig fab rik aten einzu­

schränken oder zu verbieten.

Italien.

D urch ein im A m tsb latt vom 16. 10. v eröffentlich­

tes D ekretgesetz sind in Italien G assp errstu n d en ein ­ geführt w orden. Die G asan stalten haben die A bgabe von Gas auf höchstens 7 S tunden täglich zu b esch rän ­ ken. F ür In d u strieb e trieb e u. a. U nternehm ungen, die das G as dringend benötigen, können von den P rä fe k ­ ten A usnahm en zugelassen w erd en . G leichzeitig ist eine Erhöhung des G aspreises zugelassen w orden. U eb er die Zuteilung von Heizöl sin d vom A m t für flüssige B ren n ­ stoffe folgende R ichtlinien erlassen w orden: R üstungs­

industriew erke e rh a lte n 100% ihres frü h eren V e r­

brauchs, andere Ind u striew erk e 66%.

Mit der N euregelung d e r A usfuhr (vgl. S. 870) sind drei neue L isten veröffentlicht w orden. Die folgende Liste B en th ält die W aren, deren A usfuhr die Zoll­

äm ter d ire k t ohne R ücksicht auf das b esteh en d e A us­

fuhrverbot zulassen können, gleichgültig, w elche A rt von V alutadokum enten bei d er A usfuhr vorgelegt w ird:

Pos* 28 L a c to se, 40 G lu co se, 139 W ach s, 247 bis K u n stfa se rn , 248 bis K u n stfa se ra b fä lle , 251 bis N äh seid e aus K u n stse id e , fü r den .E in zelv erk au f h e rg e ric h tc t, 276 Z in k asch e, 277 m e ta llisch e Sch lack en , 327 E ise n - o d e r S ta h lb e h ä lte r für v e rd ic h te te G ase, 349 R o h k u p fer, 375 Q u e ck silb e r (nach d en d en Z o lläm tern b e k an n tg eg e b e n en S o n d e r­

bestim m ungen), 563 fe s te s B itu m en , 565 M in eralien , n . b . g. (aus­

genom m en B au x it, d e r in L iste D au fg efü h rt is t), 593— 599 A sb e s t und A sb e s tw a re n , 601, 602 G ra p h it, G ra p h itw a re n , 624 K o rk , 626 L in ­ oleum usw ., 654—656 G um m en, H a rz e usw ., 658 ä th e ris c h e O ele, 669 Brom , 670 J o d , 671 P h o sp h o r, 674 A e tz k a li, 675 A e tz n a tro n , 676 A m m oniak, 676 bis A m m o n iak w asser, 680 e, f P o tta s c h e , Soda, 681 p fla n z lic h e A sc h e n , 682 R ü b en p o ttasc h e, 686 c C h lo rk a lk , 687 C h lo ra tc , P e rc h lo ra te , 689 a, f, g A m m onium -, K alium - und N atriu m - n itr a t, 708 C alciu m carb id , 715 c h em isch e D ü n g em ittel, 728 C alciu m ­ c itra t, 745—748 A n ilin u n d A n ilin d e riv a te usw ., 751—757 v e rsch ie d e n e Z w isc h en p ro d u k te , 761 P h e n o ld e riv a te , n. b. g., 762 B cn zald eh y d und D e riv a te , 763 sy n th e tisc h e P h o to c h e m ik a lie n , 791 G e rb e x tra k te , 795 sy n th etisc h e o rg a n isch e F a rb sto ffe, 814 K u n stled e r, 920, 921 S tä rk e , 922 D e x trin , 947 a, 948 a Film e.

Die L iste C e n th ält die W aren, zu deren A usfuhr auf alle F älle eine m inisterielle Genehm igung erfo rd e r­

lich ist, gleichgültig, m it w elcher A rt V alutadokum ent die W are ausgeführt w ird. Die L iste e n th ält u. a.

Pos. 125 P flanzenöle und Pos. 663 Seife.

Die in d er nach steh en d en L iste D aufgeführten W aren können von den Z olläm tern n ur dann d ire k t zur A usfuhr zugelassen w erden, w enn für diese W aren das B ankavis o d er die S /C -E rklärung (K om pensations­

geschäfte) vorgelegt wird, die ordnungsm äßig von einer dazu erm ächtigten B ank v isiert sein muß:

P o s. 25 E igelb, 31 C asein , 41 M elasse, 109 A cth y la lk o h o l, 117 O el- sam en, 118 O liven, 119 K o p ra, 120 O e lfrü c h te , 123 O liv e n k e rn e , 124 tie ris c h e O ele, 126 o x y d ie rte O ele usw ., 127 tic ris c h e r Talg, 128 O leo m arg arin , 132 D cgras, 133 K a k a o b u tte r, 134— 137 v e rs c h ie ­ d e n e P flan z e n ö le und -fe tte , 138 S p e rm a c e tö l, 274 M c ta llc rz e , 275 P y rita sc h c , 281 F e rro le g ie ru n g e n , 282 M eta lle fü r F e rro leg ieru n g en , 370 A lum inium und -le g ie ru n g c n , 373 m e ta llisch e s A n tim o n , 374 m e­

ta llisch e s A rsen , 376, 379, 383, 386 N ickel, B lei, Zinn und Zink sow ie d e re n L e g ieru n g en , 388 M eta lle und M etalleg ieru n g en , n .b .g ., 511—515 S p ren g sto ffe, S p ren g k a p seln u sw ., 562 S ch w efel, aus 565 B au x it, 606 H o lzk o h le, 643 P e tro le u m ö lc usw ., 645 T e rp e n tin ö l, 646 H a rz ­ öle, 6-17 T e e r, 648 ro h e T e e rö le , 649 B enzol, T o lu o l, X ylol, 650 festes P a ra ffin , 651 C eresin , 652 V aselin e, 653 p fla n z lic h er T e e r, 668 C h lo r, 672c i, j Salz-, S a lp e te r-, S ch w e fe lsä u re , 679 a A lum inium oxyd, 692 h K u p fe r­

su lfat, 718 F e tts ä u re n , 720 M eth an o l, 721 G ly cerin , 723 A c eto n , 726 G ra u k a lk , 744 N itro b e n z o l, 749 N ap h th alin , 750 N ap h th alin d eri- v a te , n . b. g., 759 N ap h th o lc, 760 N a p h th o l- und N ap h th y lam in d eri- v a te , n . b . g . , 764 D e riv a te des B en zo ls, T o lu o ls und X ylols, n . b . g . , 783— 786 F a rb - und G e rb h ö lz er usw ., 802 Schw ärzen, 803 Leim, 826 K a u tsc h u k , 826 bis H artg u m m iab fälle usw ., 827, 832, 834 v er- sch ied cn o K a u tsc h u k w a re n , 846 C ellu lo se usw ., 880, 881 E d elm etalle, 937 L ab.

C a n a d a .

In C anada ist eine w eitgehende D evisenzw angsw irt­

schaft 'eingeführt w orden. Eine ih rer H auptaufgaben b e s te h t darin, d er R egierung die H andhabe zu liefern, um d e n A ußenhandel planw irtschaftlich zu lenken. Ins­

beso n d ere sollen die W arenlieferungen nach England erhöht und entb eh rlich e K äufe aus dem A usland, b e ­ sonders den V ereinigten S taa ten , gedrosselt w erden.

Die W areneinfuhr darf nur auf G rund von Lizenzen d er Dev-isenbehörde erfolgen. Die B ezahlung der Einfuhr muß den Bedingungen dieser Lizenz entsprechen. A us­

genom m en hiervon sind nur k leine Einfuhrsendun- gen im W e rte bis zu 100 S m onatlich. A uch die W a ren ­ ausfuhr b e d a rf d er Genehmigung. Die K ontrolle b e ­ zw eckt in e rste r Linie die Erfassung d er anfallenden A usfuhrdevisen und die K ontrolle der R ichtung der W arenausfuhr.

M e xi ko .

D er europäische K onflikt h a t sich auf die m exika- nische W irtschaftslage lähm end ausgew irkt. D er Blei­

bergbau klagt ü b er S chw ierigkeiten, da die Lieferungen nach G roßbritannien, das bisher p rak tisch der einzige A b satzm ark t w ar, zum S tillstand gekom m en seien. Die Z inkerzeuger b eschw eren sich darüber, daß d ie S teige­

rung der F ra c h te n und V ersicherungen d en größten Teil d er V erkaufserlöse ausm ache. Die W ollindustrie hat k eine R ohstoffquellen, da die b ish er eingeführte au stra ­ lische W olle nu r seh r schw er zu beschaffen sei. Um eine V erknappung am Inlandsm arkt zu verhindern, ist die A usfuhr von L eder, H äuten und an d eren W aren ver­

b oten worden.

A e g y p t e n .

D urch V erordnung vom 27. 8. 1939 h a t die Regie­

rung die A usfuhr zah lreich er E rzeugnisse verboten. D a­

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