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Die Verfassung : Wochenblatt für das Volk, Sonnabend, 17. Dezember, Nr 12, 1864

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»K? 12. Sonnabend, II. Dezember. 40

Die Verfassung.

Wechenbiatt fürj das Weite

R W

Erscheintjeden Sonnabend. Preis Vierteljährlichbeiallen Preuß. Postanstalten Mk Sgr., beidenaußerpreußi"chenPostanstalten 774 Sgr., inBerlinbei allenZeitungssSpediteurea incl.Botenlohn 6Sgr., in derExpedition,MohrenstraßeNr.34,472Sar.

JnseratedieZeile8Sgr.

—-

Das erste Vierteljahr desBestehens unseres Blattes geht zu Ende, und die andauernde Steigerung derZahlunserer Abonnenten giebt uns die erfreuliche Zuversicht, den Beifall unserer Leser gefunden zuhaben. Wirhoffen

uns diesen Beifall durch die unveränderte altung unseres Blattes auch fernerhin zuer- altell- Wir ersuchen unsereAbonnenteii,die

Erneuerung ihrer Abonnementsbei denbe-

treffenden Postanstalten moglichstzeitig zu bewirken, damit siedas Blatt ohne·U«nter-

brechungregelmäßigerhalten. Glgichzeitiger- suchenwir unsere eser durchgroßtmoglichste

VerbreitungteÜurxserfkävkkägtxzsorånnsiäkteiåiunet Faustr-.

nehmen th Die Redaktion der Verfassung

XGemeindesund Kreisordnungen

Jn demviertenArtikelunserer Verfassunglauten diebeidenersten Sätze: »Alle Preußensindvor dem Gesetze ·leich« und »Standesvorrechte finden nicht tatt.« DiesenSätzen habenwir manchewohlthätigenVeränderungenin unserenGe- setzenzuverdanken Jnsbesondereistes nicht mehr erlaubt, dengerineren Mann,wie esehedem eschah, fürdasselbeVergessenanders undhärterzubestrafen,

alsden vornehmeren Aberdoch fehltsehrvieldaran, daßinWirklichkeitalle Standesvorrechtewirklichab- geschafftundalle Preußenin allen Beziehungenvor dem Gesetzeleichgestelltwären.

VorzugsweisesinddieGesetzeüber die Gemeinde-

uiid»reisokdmmgeunicht sobeschaffenwie»wires

gelJUCßdemArtikel 4 derVerfassungerwarten könnten.

,,SkeSebFUdexlRittergutsbesitzernStandesvorrechte,die IHUMelgentlkch»nichtmehr ukommen. Fernergeben

PSdenStadtbukg·ernvielfa einbesseresRechtals enLclUdleUteNydUEnichtRittergutsbesitzersind.Sie stellenaußerdemdieBauern in densechs örtlichen Provinzenvielniedrigeralsdie Bauern imRheinland undmWestfalen.

.

DieGesetzevon 1853 und1856 gebendenStadt- bürgernimganzen preußischenStaate und ebensoden ländlichenBesitzerninWestfalenzwar nichtdie volle undfreie Selbstverwaltungin GemeindeundKreis,aber sie gaben ihnendo u.A.dasRechtihreStadt- und Gemeinde-Obrigkeitich selbstzuwählen. InderRhein- provinzmüssendieLandgemeindenwenigstenserstbe- fragtwerden,ehederLandrath ihre Gemeindevorsteher ernennen dars;«aber densechs östlienProviuzen

geBt

esnichtso gut.Sie müssensich fat überall mit Er- schulzenoder mit solchenSchulzenoderDorfrichteru, SchöppenoderGerichtsmännernzufrieden geben,die einRittergutsbesitzerodereinDomänenverwalterübersie setzt.Dabei habensienichteinmal,wieinRheinland undWestfalen,eineallgemeineltendeGemeindeordnung, diejederGemeinde das gleiche Recht giebtwie der anderen. Vielmehrbestehen oft dichtneben einander dieallerverschiedenstenOrdnungen,undnur dashaben siemiteinander gemein, daß fast nirgendvon einer wirklichenSelbstverwaltungdie Redeist,unddaßnoch

alle die altenGesetzefür

siegelten,dieschonvorsechzig

Jahrenvon dentüchtigtenMännern imRathedes Königsnicht mehrfürgutgenuggehaltenwurden-

DerLandmann indenöstlichenProvinzenist

doch

gewißkeinschlechtererMann alsderStadtbürgerun als derBauer inRheiulandundWestfalen.Dennoch- wirdihmkeineGemeindeordnunggewährt,dieihmein wirklichesRechtgiebtundihm wirklichenNutzenschafft.

Ja,ermußesaußerdemsichgarnoch

gefallenlassen»

daßJedweder,dereinRitterguterbtoerkauft,zu- gleich seine ,,Obrigkeit«wird und diePolizeigewalt überihnausübt. Die Rheinländerund Westfalen (außerin einigenstandesherrlichenGebieten)kennen schonlangekeineGntsobrigkeitundkeinegutsherrliche Polizeimehr.Warumwird denn derBauer inPommern undPreußen,inSachsenundBrandenburg,inPosen undSchlesienso tief gegendieStadtbürgerundgegen dieRheinischenundWestfalischenBauern herabgesetzt?

Selbstwenn dieVerfassungesbilligte, sosollte doch unsermRechts-undEhrgefühleinesolcheHerabsetzung

nicht gebotenwerden.

(2)

Noch wichtigeralsdieGemeindeordnnngist·fürden Landmanndie

KreisordnunekAberauchmit der

stehtesim Grunde nichtviel esseralsmitdenGe- meindeordnnngenin denöstlichenProvinzenDie Ritter-

glutsbesitzercker, aber aufhabendenimKreistagenganzenLande(wennnicht halbwir ie allesovielu- ammenrechnen)habensienicht wenigerals ieben P al oviel Stimmen alsdie Bauern. So kommtes, daß ast aufkeinemKreistagedieBauern gegensie auf- kommenkönnen,auchwenn diestädtischenNiitglieder ausderSeite derBauern stehen.Die Bauern müssen daherastüberallbezahlenundleisten,wasdie Ritter-

utsbejitzerbeschließen,vorausgesetzt,daßdieRegierung

solchedeschlüssebestätigt.Dazukommt, daßdie Bauern in Schlesien, Preußen,Brandenburg,Pommern und Sachsen ihrePaarAbgeordnetennur ausdenSchulzen oderDorfrichternwählen

diirlgemalsoaus Gemeinde-

beamten,diezum großenT eildurchdieRitterguts- besitzerernannt sind. Jn den dreianderenProvinen findet wenigstenseinefreiereWahlstatt. Fernersind diebäuerlichenund diestädtischenKreistagsmitglieder inden sechs östlichenProvinzen auchdarin schlechter eltellt,alsindenwestlichen,daßsiebei derErwählung es Landrathsgar keineStimme haben.Jn jenen wählennur dieRittergutsbesitzer,indiesenderganze Kreistag

Ganzbesondersaber müssenwirestiefbeklagen, daßbeisolchenEinrichtungenvon einerwahrenund wirklichenSelbstverwaltungderKreise» und, in den östlichen Provinzen, auchderLandgeineinden gar nicht die Redeseinkann. Unddochkönnen Gemeinde und Kreisoffenbarnur dannstets gutverwaltetwerden,wenn alleselbstständigenangesessenenMänner,ohneUnter- schieddesStandes,undnur nachMaßgabederAchtung, diesieinGemeinde undKreis sicherworben haben, einenthätigenund wirksamenAntheilanderVerwal- tungderGemeinde- und Kreisangelegenheitennehmen dürfen.Türer sieesnicht, soleidet darunter,wie schondergroßeMinister Stein gesagthat,derganze Staat,und nichtblosdieeinzelnenTheiledesselben.

Wirhabenabernochetwas Anderes zusagen.

Wennwir uns über dienichtderVerfassungent- sprechendenStandesvorrechtederRittergutsbesitzerbe- klagen, so wissenwirdochsehrwohl, daßdieMehrzahl derBevorrechtetendarüber ebenso denkt,wiewir.Nur eineMinderzahbvonihnengehörtzujenerrückwärts strebenden Partei, welcheganz allein dieSchuldan allen diesen Uelselslcillden trägt DieVerfassungvon 1850 hartezweiArtikel,dieheuteganzandersaussehen alsdamals. JiiArtikel42war dieobrigkeitlicheund Polizeigewaltder Gutsherreii füraufgeoben erklärt, und A tikel105bestimmteu. A» daßdieGemeinden undKreise ihreinneren undbesonderenAngelegenheiten· selbstständigUndunter Mitwirkungnur von«ge- WähltenVertretern verwalten,unddaßdie Gemeinden an der Verwaltung derOrtspolizei Theil nehmen

sollten·JU AllsfühkungdieserBestimmungen wurde chonain U. März1850 eine Gemeinde- nnd eine

Kreisordnung erlassen.Aber kaumwar einAnfang mitderDurchführungdieer

Geseåeemacht,nlg die

reaktionärePartei einen olchen inäußim Staate

Zwannr.daß.dieweitere-Durchführngverbotenwurde.

ochhattediereaktionäreParteiniemalseinwirkliches GeietzzurWiederherstellungder altenZuständeerlangen lonnen,wenn BurgerundBauern bei denWahlender Jahre1852 und1855«nichtdieHändein den S goß gelegtoder garsogestimmthätten,wie diereaktioiiämn

Herrenesverlangten.BurgerundBauer-nhabenes siA daherselbstzuzuschreiben,daßbeibeidenWahlen

geordnetegewähltwurden,deren großeMehrzahlso ziemlichAlles genehmigte,was die Reaktion verlangte·

Sokames,daßimJahre1853 an dieStelle des Artikels 105dienichtssagendeBestimmunggesetztwurde, daß »dieVertretungundVerwaltungderGemeinden KreiseundProvinzen durch besondereGesetzenäherbe- stimmtwird.« Zugleichwurden durchein neues Gese vom 24.Mai 1853 dieGesetzevom 11.März185 aufgehoben,»diefrüherenGesetze undVerordnunen über die

Landgemeinde-Verfafs»stungenin densechsöstlien

Provinzen"und diealten eisordnnngenimWesent- lichenwieder hergestellt.DiecLogenannteLandrathss

kammer von 1856 gabdann no imJahre1856 gar ihreZustimmung dazu, daßdieAufhebungderobri leit- lichenundPolizeigewaltderGutsherrenausdem Arti el 42 gestrichenwurde.

Seit demJahre1858hatdasLandallerdingsbei denWahlen-zum Abgeordnetenhause fast-überallseine Schuldigkeitgethanunddadurchwenigstenseinenoch weitere Verschlimmerunginden Gemeinde- undKreis- ordnungen verhindert.Sollten aberdieWählerdes LandessichjemalswiederzurNachgiebigkeitgegendie baldgüßeiybaldbitterenWorte derreaktionären Herren verfürcn lassen-Uka so—wirn..esr«.npch.in...dieserBezie- hungvielschlimmerkommen,alsesbis.1etzt«gekp-manuist«

Politische Wochenschau.

Preußen.Jnder letzten-Zeitsind dieAnnektionss erüchtewieder in denVordergrundgetretenzjaknnn t

sogardasStück LandesunsererOestgrenzebezeichnet,wel ea·

angeblichdemKaiser NapoteonfürseineEinwilligungindie VergrößerungPreußensversprochenwordenist.Allerdingsver- gißtman dabei, daßunsereTrupperi nichtdie einzige BCTEVUUSder Herz-)thümer bilden, sonderndnß auch Oestekkeichekdort stelekhum das RechtihresKnisekz U wahren.Mit welchemPreiseman diesenabsindenwi, davon enthalten jeneGeriichtenichts,und da manm Wien schweriichgegen dasbloszeVersprechen,spatereinmalviel- leicht beiderVertheidigungVenedigs»zuhelfen,die Ver- größerungPreußensum zweiHerzogthumermitRuhemit·

ansehenwird,soscheinenuns dieAnnektionstranbenser sauerzusein,daan einErkauseiiderEinwilligunrg

Oesterreichs durch einen Theil Schlesiens··d9.-

bestiinmtnicht gedachtwird. . .-

DerEmpfang, welcherdenans dem Feldzn·eheim- kehrendenTrnppen inBerlingewordenistLwarein«erzlichee undbegeisterter,aberdiejenigenirrensichsehr-, welchedaraus»

denBeweis einerveranderten StimmungderHauptstadtin«

Bezugauf .die innerenFragenbereiten-wollen«Dke Banne-

(3)

U

undebensodieBevölkerungdes» ganzenLandesdenkennoch eutebensowie vor zwei echten-»S!eWissen daßda?

bgeordnetenhaustreuUndredlichdCHnbergewachthat daß

dieBestimmunenderbelchWVkeUen«L-erfassunginnegealten werden,undfilewissenTuch-;daß»III-Preußentrotz allen AnstrengunendekGegenparielschlieilllchdasVetfaiiUUSS' mäßige e tzur vollenGeltung »kommenmuß.

Undindiesem Glauben wird dasVolkgestarktwerden durch dieKriege-,welcheausdemFeldzugeheimkehren,siewerden alle Mann fur Mann, ihren itbürgernZeunißablegen dafür,daß das Volk in der großen Frae,wel edenAus- gangspunkt unseresinneren Kampfes ildet,dasRichtige getroffenhat, für seinealteLandwehr, welche schoneinmal vorfünfzigJahrendasVaterland gerettet hat,zukämpfen.

JndernächstenWoche sindethierin BerlindieUrtheilss verkündigungin demPolenprozessestatt. Obgleich wir, wieunsereLeserwissen-,nitgewohntsind,ihnenanderealsOri- ginalartikelzubringen,so nden wirdochunsereAnsichtüber die- senPkszeßin einem Artikel der,·,BerlinerliberalenKorrespondenz«

Lotrefflichwiedergegebendaß wir einmal eineAusnahmevon ieserRe el machen,un denbetreffendenArtikelhier folgen lassen.»SieletztenWochendesProzesses«,so heißtes,

»warenbekanntlichmitdenStrafbeantraguiigender Staats- anwaltschaftgegendieeinzelnenAngeklagtenund mitder

Vertheidiung derselben ausgefüllt.Es onntenicht fehlen, daßbei ele«enheitdereinzelnenAnklagtendieHau tpunkte

,derAnklageselbstsowohlvon derStaatsanivalts aftals von derVertheidigungwieder inBetracht ezogenwerden mu·ten. Eswurden alsodieverschiedenen-ragenvon der Abcht,denAusstandnach Preußenutragen,deren Beweis dieStaatsanwaltschaftin derBetheiligungandemAufstande gegenRußland findet,dieFragedesKomplottsu.s.w.

nochein Malbesprochen. Jn dieserEinzelverhandlungwar dieStaatsanwaltschast womöglichnochungåücklicheralsin

derallgemeinenweil essich hierum dieDeibringungdes thatsächlichenMaterials egen deneinzelnen»Angeklagten handelte,undnatürlichdieBedeutung von-Zeitungsartikeln

u. s.«iv.,mit

·

welchenderallgemeineTheilderAnklage begründetwar, ganzfort sieLDie LagederStaats- anwaltschaftwar so bedrängt,daß sie selbstkeinGeheimniß mehrdaraus machte.»Nochinden·S lußwortendesletzten Tagesgestandsiedienatürliche eberlegenheit der

Pertheidigungzu,weil das vorhandene Material surdieAnklageso sparsam gewesen sei.Univillkürlich drangt sichdabeiderGedanke anf, daßdieserUmstandder Anklagedochvorder»EröffnungderVerhandlungenbekannt

gewesensei,»unddaß dennoch 64 der An· eklagten,

einahedie ganze Hälfte, über 172Jahrin der

Unter»iichungshaftgesessen haben, die nachdem Verhor sogleichentlas en sindund gegen diedie Staatsanwalts aftsließlichgar keinen Straf- antraggestellt at. DerVertheidigerLewald verweilte in seinerglänzendenSchlußredefür dieVertheidigung,die MgenicheinlicheinengewaltigenEindruckauf- die ganze Ver-

gmmlung,aufdieStaatsanwaltschaftsdieRichter,wieauf dfeAugelagten machte, besondersbeidiesemPunkte.-Er zog

»eerParallelemitdem erstenPolenprozeßimJahre1847, inwelchemer auch schonalsVertheidiger mitgewirkt hat.

Damals-,ssgt«eer, gingaus demPolenprozeßiürUnser Rechtswesenem«großesResultat hervor, nämlich:dervolle Triumphdesbisdainimmernochbestrittenen öffentlichen UndmündlichenVeffctrens. Erhoffe

ein anderes großes Resultat zurFolgehaben würde, und daß seidieEtlckngzlngeines Rechtss utzesfür dlkPekiönlicheFreiheit AufdasMateria hin·das

-garnicht existire.

daß dieserProzeß.

hierineinerReihevonSitzungenzgeprüstsei»unddasselbst dieStaatsanwaltschaft für unzulanglicherklarthabe, seien dieseMänner hiervor 179Jahren verhaftetund64von

ihnennachderPrüfungentlassenznachdemstell-g Jahre i)re«rFreiheitberaubt gewesenseien.Dann ginger auf

dieStellungderVertheidigungselbstüber. DieVertheidiger eien bisauf Einen unterihnen Deutsche,UndsieVettheldlgen

LNänneyweledesgrößtenVerbrechensgeenPreußenund damit egen eutschlandangeklagtseien. ieVertheidis qu seiaber tief durchdrungen davon,·dal5»d-1e

ginge-tinten, Einer wie Alle UndAlle Wle·EI»Uek

unschuldig seien andiesem Verbrechen, welldleses Verbrechenindem anzenieVertheidigung habe sichVorgange,um denessiteetekhandleTU»

außerdem imAngesichtdesMaterials dasderAnklagezu Grunde gelegt sei,saenmüssen:kestua agitur(eshandelt sichum deineeigeneAngelegeneit).Denn in einerZeit,in derdieParteikämpfeso starkFindwoeineReihevon Zei- tungen täglichvon«»demDüppeliinJnnernreden,daläge der Gedankeangthe fVerfolgungendereinenParteigegen die anderenahe,undeinMaterial,von derBedeutung, wie esfürdieseAnklagebleigebracht sei,würde mit Leichtigkeit jedesiegreichePartei gegen dieunter- liegende beibringenkönnen. —-

«Man erwartet täglichdieBekanntmachungwegender EEUberUUgdesLandtages Bekanntlich mu« diese EMbekaUUü nachderVerfassungbisMitte ganuar

erfolgen.

JUBeklkkastellst del derErsabwahl fürdenAbgeord- netenServatius derAbgeordneteRondö gewähltworden.

DerselbewirdsichderFortschrittsparteianschließen.

Jn Nakel istam IT. an Stelle desAbgeordneten v.SchliepeixderfrühereAbgeordnetev.Sänger mit168 legen 77Stimmen,welchederLandrathundWahlkommiss

Eis-bisFreymark erhielt, ewähltworden. Derselbe gehörte uherderFraktioii Vine an. Der AbgeordneteKeller,

dessenMandatsniederlegungwirmeldeten, hat nachträlich er«lari,dasselbebehaltenzuwollen. DasMandat der Tit- gliederderkatholischenFraktionBlum ist durchBeförderung desselbenerloschen.

DerKreisgerichtsrathStettnisch inKüstrin istim DisziplinarwegeseinesAmtesentlassen.

·

JiiGrüneberg istdieWahldesKaufmannsWilh.

Dehneel zumRathsherrn nicht bestätigt,nndin derPerson desUhrmachersLinke vonderRegierungkommissarischein Rathsherr bestellt worden. Jn Königsberg habenauf eineAnfragedesOftpreuszischenTribunals dieHerrenJustiz- räthe Jakob, Tainnau undStellter ihrMandat als Stadtverordnete niedergelet.DieWahldesAbg. Aßmann zumStadtverordneten in iegnitz ist beanstandetworden.

Schlosle- olstciii.WährenddieprovisorischeRegierung Preußensund esterreichsindiesemLandeeingesetztwird, scheint sichdieZahlderBewerber, welche aufdenThron Anspruchmachen,zumehren. AußerdemHerzog Friedrich aus derLinieAugustenburgund dem GroßherzogPeter vonOldenburg sollbekanntlichauch dasHausHohenzollern (Preußen) Anrechteauf dieeine Halftevon Schleswigkk Holstein haben,undgewisseAndeutuiigenlassenfastvermut n, daßman entschlossenist,dieseAnrechte geltendzuinaen, wobeiallerdingsdieRechtsrundeeine ganzungemeinegnters stützngindemUmstandefindenwürden,daßdiepreußisen TruppendieHerzogthiimervon denDänenbefreitlhaen

und jetztalsBesatzungindenselben ehen.Kaum aber sprichtman voneinerGeltendmachngder nsprüchePreußens,-

(4)

gssereAnrechtetrittman inanWienganz SchleswigsHolsteinmitderBehauptungzuauf,besitzen.dortnochUns scheint, offengesagt,dieserStreit und dieseBerufungauf altePergamenteeinziemlichunfruchtbares,undfürdiezweite Hälftedesneunzehnten Jahrhunderts nichtmehr geeignetes Gebahren.Wemdie Stimme des VolkesinSchteswig- Holstein nochnichtdeutlichgenuggesprochenhat,dermöge esnocheinmal eftagen,wen eszum Herzogwolle,aber injedem Falle seheman davon ab,JetztnocheinVolkwie eineHeerdeViehzuverhandeln,undihmeinenHerrscherzu geben, ohneesum seinenWillenzubefragen.

Mecklenbur . Die Regierung hatden Magistratvon Rostockangewieen,ferfreisprechendesUrtheilgegendie der Mitgliedschaftim NationalvereinAngeklagteninein dervoiii Magistratnicht für gültianerkannten Ministerialverfügung

vom Jahre1859entsprechendesStraferkenntnißumzuändern Die»Volks-Zeitung«erinnertdaran, daßimvorigen Jahr- hundertdermecklenburischeHerog KarlLeopolddie Mit- gliederdes Ratls vonNo tork,um iezumVerzichtauf die Rechte der Stadt zuiewegemindie,,blaueStube desRathhauses einsperrenunddortso langeheizen ließ,bis derOfen- derkelbarstund mehrere Rathsherrenbesinnungslos nach Hause getragenwurden. Aber jenewackeren Männer beugten sich nichtundfolgten allein der Stimme ihres Rechtsbewußtseins.

Oesterreich. Jn Wien hateineMinisterkrisisstattge-

funden, weil das Ministeriumim Abgeordiietenhauseei derFrage,ob dieRegierungdemselbeneineVorlagewe,en VerhängungdesBelaerungsustandesinGalizienmachen

müsseodernit,in erMinderheit eblieben ist. Herr v.Schmerlingollentschloengewesen ein, seineEntlassung einzureichen,ist jedochau den»MeinschdesKaisersim Amtegeblieben.

Franks-ei. Man hofftinParis, daß durchdieFrei- gebungdes etriebes der»Buchdruckereidiesehrdrückende Preßgeselzgebuneinigermaßenerleichtertwerdenwird.

Italien. ie dasAbgeordnetenhaus,so hat jetzt auch derSenat seine Zustimmungzu derSeptember-Konvention undzur VerlegungderHauptstadtnachFlorenzgegebem Rom zeigtdieRegierun«nochimmerkeine»Neigungauf die Verhandlungenwegen rrichtung einer papstlichenArmee und wegenUebernahineeines ·Theiles·der«Schuldendes KirchenstaatesdurchdasKöni·reichJtalien einzugehen.

Nordamerika. Die Nachrichtenvom Kriegsschauplatz lautenfortwährendgünstigfürdieNordstaaten.

LunisNapoleonüber diepreußischeWehrversassung.

Wahrhaft·erstaunlichistdieKeckheit,mit welcherdie feudale ParteidieglücklicheBeendigungdesdänischenKrieges für ihreZweckeauszudeutensucht.Siethut so,alsob die Stürmer vonD»uppelunddieEroberer von Alsenlauter Parteigenossenwaren, diesihrVlutnur vergossenhätten,um dasRegimentder bekannten»kleinenabermächtigenPartei« zu stärken. AuchdieTrefflichkeitderReorganisationdesHeeres soll,wiesie meint,durchdieTapferkeit·UnselketTruppen so klar elegtworden sein, daßnun keinWiderspruchgegen

dieselkemehrmöglichwäre. Wir wollemdiesemGrunde

gegenüberdieAnsichteines Mannes hervorheben«deinman gewißnicht Schuldgebenkann,daß sein Urtheil»durchdie Theilnahmeam StreitederParteien verblendetware.

derUeberschriftwissenunsere Leser, daßwir dengegenwartis genKaiserderFranzosenmeinen,einenMann, dessenun-

gemeineUrtheilskraft selbstvon seinen heftigsten Gegnern anerkannt wird,deraußerdemdurchdieThatbewiesenhat,

daßerberechtigtist,inmilitiirischenDingen eineMeinung auszusprechen.

Der«Nach«folgerdesMannes von Jena undLeipzlgy kommt m seinen Schriften wiederholt aufdiepreußische Heeresverfassungzurück,d.h.,aufdasHeerwesenScham- lorstsundGneisenau’s,welches,alserschrieb,noch in vollen hren bestand.LouilsVapoleonverweilt mitVorliebeaus demGegenstande,theilsinseinem Gesammt-Glaubensbekennt- nisse«,der»NapoleonischenJdee«, theilsinbesonderen, zum Theilim ProgriesduPas deCalnis zuerstver-öffentlichen Aufsätzemsämmtlichaus deiivierzierJahren.Alsleitender Gedanke zieht sichdur alledieselrbeiteneinewarme An- erkennungdervolksthumlichenund bürgerfreundlichenAuf-

fassungdesHeerwesens,welchediedamalige preußischeWehr- verfasung,wenigstensim Geiste irerBegründer,durchdran,.

DaspreußischeHeerweesen,meint rinzBonaparte(T.l.- .95, bieteunermeßlicheVortheile.EslassedieUnterschiedespwin- den,welchedenBürgerunddenSoldaten trennen, esgebe allenbewaffnetenMannern dasselbeZiel:dieVertheidigung des.vaterländischenBodens. Es gewähredieMittel, eine großeMachtmit eringen Kosten aufzubringen.Esmache

ein ganzesVolkbefiähignmitErfolgeineinfeindlichenEin- fallezuwiderstehenu.s.w. Aehnlich heißtes ineinem AufsatzeuberdasfranzösischeHeerwesen (l.p.423): »Ein preußischerGeneral-V habeeines TaesdasWort gesprochen:

ineinemwohlgeordnetenLandemüsseman nicht wissen,wo der Soldat aufhörtundwoderBürger anfängt.«Darin

«liegediePhilosophie eines Systems, welches un-

fehlbar von allen MächtendesFestlandes werde angenommen werden, daesdenzeitgeinäßenFor-

derun en dereuropäischenVölker entspreche. Der

Prinz )atdabeinatürlichdenursprünglichenScham erst-schen PlanimSinne, inwelchem, Angesichtsderbeiden riimpem und derLandwehrvon 1813 gemachtenErfahrungen,die

»Landwehrrekruten«noch nichtalsunpraktischgalten.Er rühmtaneiner anderen Stelle(UeberdasRekrutirungsgesetz, 29.April184:;3,ll.. .315), daßman inPreußen jenen SchftcherMcht e·Uve-welcher den Namen eines weißenSklavenhandels verdiene,. und dessenWesen sichdurchdie Worteausdrückenlasse: »EinenMannerkaner wenn man reich sei,um sichvondeinKriegsdienstezu be- freienund dafüreinenMann aus demVolke hinseiiden, damit er an unsererStelle sichtodtschießenlasse.«Sein GesammturtheilüberdenGegenstandaberfaßter(l.423) deutlichund

bündig,in die Wortezusammen:»So»löst das preußischeSystem ieAufgabemateriellundmoralisch,denn nichtnur vom militärischenStandpunkte ist dieseEinrichtung vortheilhaft, sondern auchunter philosophischemGesichtspunkte verdientsiebewundert zuwerden,weilsiejede Scheidewand.

wischendemSoldaten und demBurgerzerstört,undweil

siedasGefühl jedesMannes erhebt, indemsieihn lehrt, daßdieVertheidigungdesVaterlandes seine erste Pflichtist«

ZuArtikel 99der Verfassung.

Dabekommen wir umhundertsten»Malwiederzulesen, daßinPreußenAllesherrlichundprachtigaussieht»Auch diebeschworeneVerfassung-«saatderlobpreisendeSchreiber, stehtinvollster Kraft,nur indemEinemPunkte nicht,der

’«) DieAuszügeausdenSchriftenL.Napoleonsnnddas dieselben begleitende Urtheil habenwirentnommen ausdertreff- lichenSchriftvon F.Kreyßig:»Studienåur«fraiioft-schen

Culturs und Literaturgeschichte.« STIM. cvlsische

BuchhandlungM) Esstdies ein Ausspruch Wuchers· » HierzueineBeilage.

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