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Historische Monatsblätter für die Provinz Posen, Jg. 2, 1901, Nr 11.

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Historische W

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WI Monatsblätter

für

die

Provinz Posen

JiinmaugIL

s

York-« You-meet 1901.

s

-Nr. 11.

J. Kohte., Die Baudenkmäler von Warschau S..161.

Sehmidt E» TheodorWarminski S.168· LitterarischeBesprechun- genS.171.—— GeschäftlichesS.173. Bekanntmarhungen S.176.

Die Baudenkmäler von Warschau.

Eine Erinnerung an denging-singderHistotischen Gesellschaft nachZsarschauvom 30.Juni bis 2.Juki1901.

Von z. zweie

Ter diesjährigeSonnnerausflngderHistorischenGesellschaftmacht die Theilnehmermit denkimstgeschichtlichenTenhnälern der Stadt Warschau bekannt,denenman dicsscit derGrenze bisher wenigVe- achtunggeschenkt hat. Freilichwar der Aufenthaltzukurz,um gründlichcStudien zutreiben;aberergenügte,um dieEntwicklungder Stadt indengroßenZügenaus ihrenBauwerken abzulesen,undso mögendienachstehendenEliiittheilungeihwenn sieauch liickenhaftsind, esversuchen,dieerlebten Eindrückewachzuhalten.Soweit dieein- zelnenDaten nicht durchJnschriftenunmittelbar gegebenwaren, sind sieanderHanddesslownik gcograchny Krolestwa Polskiego cr- gänzt,indessen XIlI. Band (Warfchau 1893)Bronislaw Chlebowski nndWladislaw Korotynskicinesehr fleißige,auförtlicheArchivalien undUeberlieserungensichstiiizendeGeschichtederBauwerke vonWarschan nnd Willanow veröffentlichthaben.

DieStadt Warschauwurde verinuthlichvon demStrome mittel- deutscherEinwanderer angelegt,dersichim 13.nnd14.Jahrhundert iiberOstdeutschlandundPolenergoß,und demfastAllebebclltenderen Städte dieserweitenGebiete ihre Gründungverdanken. Unterdem Schutzeeiner landesherrlichenBurg, die den Uebergangüberdic Weichselsicherte,entstand damals dieAltstadt,mit einemgeoiertförniigen Markte als Mittelpunkt, umschlossenvon einerBefestigung,derenLauf sich noch verfolgen läßt.Erwird aufderWestseitebestimmtdurchdie StraßePodwale(Am Wall);hier istauchnochdieGasse vorhanden, welchedieWohnhäuservon der, seiesansHolz, seiesausZiegeln hergestelltenBefestigungtrennte. AufderOstseitebildetedasWeichsel-

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uferdieGrenze.Das WeichbildderAltstadt istkleineralsdasjenige

von Krakau,Breslan oderPosen,derenkünftigeBedeutungman schon beiderGründungvoraussehen mochte.Bald aberwurde dieAltstadt

von einemKranzevon Vorstädten umgeben; stromabwärts erwuchsdie Neustadt, stromaufwärtsdieKrakauer Vorstadt, welche,zurNeuen Welt verlängert, heutedenBrennpunktdesstädtischenLebens bildet.

WiediePlanskizzeSamuel v.Pufendorfs (erschieneu;1696) zeigt,be- saß Warschauim erstenschwedisch-polnischenKriegevor der mittel- alterlichenBefestigungderAltstadteineErdumwallung3dieBorstädte

waren unbefestigt gelassen.

GeringundleiderargmißhandeltsinddieReste,die ansdem Mittelalter gebliebensind;sieverschwindengegenüberdemReichthuman mittelalterlichenDenkmälern, den Krakau besitzt. Der zwischendem AltenMarkte nnddemSchlosse gelegene Dom,dieehemalige städtische Pfarrkirche, welcheerst 1817bei derGründungdesErzbisthums Warschau zumRangederMetropolitankirche erhobenwurde, gehtindenAb- messungennichtüber die derKircheninMeseritz, Samter, Schroda oderWreschenhinaus. Erist einedreischifsigespätgothifcheHallentirche mitdreiseitig geschlossenemChor, durchwegmitSterngewölbenüberdeckt.

EineneuzeitlicheUeberarbeitung hatdasursprünglichalsZiegelbauer- richteteBauwerkseines geschichtlichenWerthesberaubt. JndenJahren 1836—40 wurden dasJnnercnnddie Front mitStncbyerk überzogen, welchesdieFormengothischerWerksteinbanten nachzubildensucht; dazu wurdeeineOrgelbühnemitMaßwerk-BriistungausGußeisenhergestellt.

Weniganders ergingesderkleinenMarienkirchederNeustadt,ebenfalls einemspätgothischenZiegelbau,andessen Südseite sichein miteinem SatteldachabgeschlossenerGlockenthurm erhebt. Von derS. Anna- kirche in der Krakaner Vorstadt lassennur nochdieUmfassuugsmauern desbenachbartenKreuzgangeserkennen,daß auch hier einsteingothischer Ziegelbaubestand.DasRathhaus, welches nachder Artderostdeutschen Städte aus dem AltenMarkte stand, wurde1817 abgebrochen,als der Sitz der städtischenBehörden nachdem neuen Rathhauseam Theater-Platz verlegtwurde.

NachdemdasHerzogthum Masovienan Polengefallenwar und König Sigismund August WarschauzuseinerResidenz erhoben hatte, nahmdieBau- undKnnstthätigkeitderStadt einenlebhaftenAuf- schwung. Jetzt hieltdieinJtalien wiedererstandeneantikeBaukunst ihrenEinzuginWarschau, wohlnnr wenigeJahre späteralsinPosen,

wowirdiefrühestenbeglaubigten Aeußerungenderneuen Richtungam Rathhanseund am Gorka-Palaste ausdenJahren1544 und1548 besitzen. DieHäuseram AltenMarkte inWarschau scheinensänuntlich baldnachderMitte des 16.Jahrhundertsentstandenzusein; sie habendieursprünglicheAnlageimallgemeinengutbewahrt, sodaßder- jenige,deres»unternehmenwollte, dieGestaltdesbürgerlichenWohn-

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hausesderostdeutschenKolonialstädtedar-zustellen, hiereinergiebiges Feldfür seine Aufgabe findenwürde. Man,sieht zahlreichePortale, in einfachen Stuckformen hergestellt, verschlossenmitalten Schmiede- thüren,imErdgeschoßfastüberall noch die alten Gewölbe undTreppeuauf- gänge. Besondere Beachtungverdient das HausNo.BL, dessenin einenSchneckenkranzauslaufende Frontuach politischerWeisedasDach verdeckt. DieHäuserreihendesMarktes treten über dieFluchtender anstoßendenStraßen hinaus, geradeso, wieman dies oftin den posenschenundschlesifcheuStädten beobachtenkann, sodaß auch wohl in Warschauder Markt ursprünglichan allenSeiten von offenen hölzernenLaubeu umgürtetwar, deren Platz beimBau gemauerter HäuserzudenWohnräiunenhinzugezogenwurde.

Wie dieHäuseram Alten Markte diedeutscheAuffassungder Renaissaueevertreten, soeinigeGrabdenkmäler des Doines die italienische.Tas bestevon diesen, einDoppelgrab füreinengeistlichen undeinenweltlichenAdeligen,inschriftlich1568 errichtet,baut sichiu Gestalteiner architektonischumrahniten Nischeauf, diemit ihren Einzelheitenan das Grabmal desBischofsBenedikt szicnski im Posener Dome erinnert. Das nur auseinemUnterbau undderBild- tafelbestehendeGrabmal desLukasNagorski, welches,wiedieJnschrift besagt,seine Wittwe ihm1571 setzte, zeigtinder Gliederungder Architektur einige VerwandschaftmitdenWaudgriibern,welchederin Krakau ansässigeHierouynmsCanavesiimDome inPosen sowie in der PfarrkirchezuSamter ausführte, sodaßman wohl gewisse Wechselbeziehuugenvoraussehen darf. DieBildtafelnstellendieVer- storbenenimSchlafe aufderSeite liegenddar, wie dieswährenddes 16. und 17.Jahrhundertsim Gebiete des ehemaligen polnischen Reichesbeliebtwurde. Eigenartig istdieGrabtafeldesStanislaus Drewuo,ZinngießersinWarschau, »f-11621, welche ihmseineSöhne imTodesjahre widtnetenzdas lebeuswahrin Flachrelief gegebene Bildnißwirdvon einemarchitektonischenGerüst im Stile derHoch- reuaissauee unirahmt. Das kleineDenkmal läßt vermuthen, daßim altenWarschau auchdieKleinkünstegebliiht haben,von deren Er- zeugnissenbisher wenigbekanntgewordenist. Das Material derge-

nannten Graluuäler istKalksteiuund -Marmor. Dochfiudetsich

im Dorne auchdie MessingplatteeinesGeistlichenaus derzweiten Hälftedes16. Jahrhunderts. Ter 1610 errichtete Hochaltar ist einaufwandvollesWerk deutscherArt; erenthältdas von Jaeopo PalmademJüngeren gemalte,die heilige Jungfrau zwischenS. Jo- hannesdemTäuferundS. Stanislaus darstellendeBild,von welchem derPosenerDomeinevon Baeeiarelli gemalte, im Geschmackdes 18.JahrhundertseiuwenigveränderteWiederholungbesitzt.

JnI Jahre1644 wurde die Tenksäulemit demStandbilde Königs SiegnmudUl. vor deinSchlosse errichtet; ihr gegenwärtiger

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Unterbau stammt erstaus dem19.Jahrhundert. Der ersteschwedische Krieg, namentlichdieBelageruugender Stadt 1655 und 1656, brachteneinenStillstand inderbaulichenEntwickelung,deraberrasch wiederüberwunden wurde, als Johann Sobieski nnd AugustI., AugustH. und Stanislaus AugustWarschanzuihrer ständigen Residenz wählten.UnterdengenanntenHerrscheru erhieltdas Stadt:

bildsein Gepräge, welchesesbisheute bewahrt hat, dasGepräge desBarockstilsunddesK·lassizisnms.

EineMengevon Kirchen,meist zuklösterlichenNiederlassungen gehörig,entständenwährenddieser Periode. Diekünstlerischbedeutendsten liegenin derKrakauer Vorstadt.Die derh.Annageweihte ehemalige Bernhardiuer-Kirche,derenbereits zuvor gedachtwurde, isteinweit- räumiger, einschiffigerBau, derumdieMitte des18.Jahrhunderts eineprächtige,leider sehrverkvmmene Ausmalung erhielt; diewenig glücklicheFrontstammterstaus derersten Hälftedes19.Jahrhunderts.

Siidlichvon derAnneukirchefolgtdie derHimmelfahrtMariae ge- weihte Karmeliter-Kirche,einedreischifsigeBasilika, derenwuchtige, mit doppelter Säulenorduuug bekleidete,1782 vollendete Fwnt den Blick desBesuchers schonvon weitemaufsich lenkt; dasStuckwert desChoreserinnert andasderKircheninPriment, LissauudGostyn, ohnemitdemReichthum dieserzuwetteifern. VonähnlicherAnlage istdiekleinere NonnenkirchenebenderUniversität. Bedeutsamer hebt sichwiederdieKreuzkircheaus demStraßenbildeheraus; sieistals Hallenkircheerbaut,mitdoppelthürmigerFrontzvon ihrer reichenAns- stattung istdiefchmiedeeiseruebarocke Kanzelals einseltenes Stück ihrerArt besonders hervorzuheben.Die BaugefchichtedieserKirchen eingehender darzustellen, mußweiteren Studien vorbehaltenbleiben.

Die an bevorzugterStelle gelegene Kirchederevangelisch-augs- burgischenGemeindeisteinstattlicherCentralbau von etwa 25Meter inneremDurchmesser, nachdenEntwiirsendeskurfächsischenArchitekten Simon Gottlieb Zug1778—81 errichtet; ihresZusammenhangesmit denprotestantischenKirchenbautenderProvinz Posen gedachte ichbe- reits aueinerfrüherenStelle(ZeitschriftderHistorischen Gesellschaft, 12.Jahrgang,S. 29).

Die GlanzleistungenderWarschauer Baukunstbilden aber die SchlösserundPaläste, welchedieKönigeund einige adelige Große errichten ließen,vor allem Willanow, Lazienkiund das Stadtschloß.

Das SchloßinWillauow isteineGründungJohann -vaieskis, diespäterinadeligen Besitz überging. ObgleichderBau nichtin einemGusse entstanden ist,sohaterdochdasGeprägedesBarockstils imwesentlichenbewahrt. Das Schloß selbst hat fast quadratifchen Gruudriß, dessen gebundene Raumanordnungan dieVorbilder der italienischenRenaisfance gemahnt. Au dieVorderfront schließensich zubeidenSeiten zweiKot-ridore an, eineVerbindungmitdcubeiden

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senkrechtzumSchlosse gerichteten Fliigelbauten herstellend,sodaßvor demSchlosseeingeräumiger,an derBorderseite geöffneterHofge-

wonnen wird. VondemAufbauiiber demEingangedesSchlosses

undzwei thnrniartigen ErhebungenindenEcken desHofesabgesehen, ist dasGanzenur eingeschossig,unddiemiteinerkorinthischeuOrdnung bekleidetenFrontensind inüppigerWeise mit NeliefenausderGeschichte Sobieskis sowieallegorischenund mythologischeuDarstelluugenge- schmückt. Bescheidener,aber doch künstlerischeigenartigerund an- sprecheuderist dieRücksrontdesSchlosses,diegegendenimstrengen französischenStil gehaltenenGarten liegt; siegehört nochderersten Bauzeitvom Schlussedes,l7.Jahrhundertsan und zeigt leichtin Stuck modellirtes architektonischesundornameutales Zierwerk. Die Jnnenräume sind meist mit prächtigenStuckdekorationen ausgestattet, deneninderProvinz Posenals gleichwerthignur einigeDeckendes SchlossesReisengegenüberzu stellensind. Als Architekten des Schlosseswerden dieJtaliener GiuseppeBelotti undAgostiuoLoeei genannt,welcheum 1700 eineregeThiitigkeitiuWarschauentfaltet zuhabenscheinen. Daßans AndreasSchlüter,dervor seinerBe- rufung nachBerlin inWar-schaubeschäftigtgewesenwar, irgend welche TheiledesBaues zurückgehen,ist einevon Cornelius Gurlitt aus- gesprocheneVermuthnng,diejedoch ausreichender Begründung entbehrt.

UnterdenzahlreichenKunstwerkendesSchlosseserregtenunsere Auf- merksamkeithauptsächlicheinevon LukasKranach gemalteLucretia,mit deinSchlangenzeichennndderJahreszahl1538, sowieeinekleinealte

WiederholungdesMoses desMichelangelo. .

AuchdasSchloßder Lazienki (Bäder),einesvon Wasser-laufen durchzogenenAarks am rechtenUfer derWeichseloberhalbderStadt, istans einerbarockenVillahervorgegangen,von dernochdieDeko- ratiouen einigerNäume gebliebensind. Stanislaus August ließden alten Bau erweitern und nach außen hin völligneu gestalten. Das auf einerJnsel inmitten eines lauggestrecktenSees gelegene Schloß bildet einRechteek,auswelchemandernachSüden gewandtenVorder- frouteinbreites Risalit heraustritt, welchesunter einerschattigen,von zweiSäulen getragenenNischedenEingang enthält;einekorinthische Ordnungbekleidet ringsumdiezweigesehossigenFronteu. Vor der Hanptfront dehnt sichein mitGartenanlagenundStatuen geschmückter Vorplatzans, längsderklciicksronteineTerrasse;iu derganzenBreite beiderführenTreppen gemächlichzumWasserherab.AndenSchmal- seiten desSchlossessind beideTheiledes Sees miteinemGraben ver- bunden;übereinenjeden derselbenwölbtsicheineBrücke,eineionische Säulenhalle tragend,die zu denNebeneingängenführt. So verbindet sichdasBauwerk iuinnigerundgefälligerWeisemitderumgebenden Natur,undwenn inseinerstrengen Bedingung nacheinerHaupt-und einer Querachse nochdie vornehmeAuffassungder Barockzeit

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nachklingt, sobekundet es sich andererseits als ein Vorläufer jenerreizvollen Anlagen, diewenige Jahrzehnte später nachdenEnt- würfenSchinkelsinCharlottenhofbeiPotsdamentstanden.

Der leitendeArchitektwar Tomenico Merlini, dender König zugleichmitdemUmbaudes Stadtschlossesbetraute. AlsJahr der ErhaltungwirdanderVorhalledesHaupteinganges1784 angegeben.

VondemschönenJnneren gefälltam meistendervon Bacciarelli ge- malte Mittelsaalderäliückfront Der großeSaal anderWestfront, inedelenneuklassischenFormen, diePfeilerinderArt von Rafaels LoggiendesVatikans bemalt, wurdeinschriftlicherst1793 hergestellt.

KaiserAlexander I. weiltemitVorliebe indenLazienkiundließdas JnneredesSchlossesweiter ausbauen.

JmParkeliegen mehrere Nebengebäude.Am Nordende desSees stehteinMarmordenkmal JohannSobieskis, ihnalsTürkenbesieger darstellend. Südlichvom Schlosseliegtam Rande des Sees ein offenes steinernesTheater, dessen BühneundZuschauerraumvon einem schmalenWasserlaufgetrenntsind; von denPlätzen eröffnetsichein köstlicherBlickauf dievom Grün umrahmte Bühne,denSeeunddas Schloß. Hier hattenwir am ersten Abend unseresAufenthaltsdas Vergnügen,einBallet derWarschauerL per zusehen,undwirkonnten nns dabeieinwenigindieZeitzurückversetztfühlen,inwelcherdie glänzendenFestedesletztenKönigsvon Polen denParkunddie Bau- werke erfüllten.War es derschöneSommertag und das seltene Schauspiel,war esüberhauptder erstegroßeEindruck,den wirvonWar-schau gewannen, derBesuchderLazienkiwirdbei denmeisten Theilnehmern dasgünstigsteBild von unserer Fahrt hinterlassenhaben.

JmStadtschloß,dessenAeußeres,von derbarockenFrontander Weichsel abgesehen, nichtsbietet, gehendiesehenswerthestenNäume ebenfalls auf Stanislaus August zurück.Der große Tanzsaalwurde .l781, derRittersaal 1786 hergerichtet.DieAusmalungdesGe- machesnebendemThrousaal entstand Zusammenmitder desMittel- saalesanderRückfrontdesSchlossesinLazienti. JmSchlafzimmer des Königssind dieWände mitHolz bekleidet,undauf dieses ist Bronzeschmuckausgelegt. Alles athmetrege Lustam künstlerischen Schaffen,nndman ist überrascht,wiederKönig Zeitfandzuglänzen- denPrachtentfaltungen,währendPolenseinemUntergangeentgegenging.

VondenBauten desAdels istderbarockePalast Krasinski,jetzt Gerichtshof,derbedeutendste;dieGiebelfelderderbeidenFrontenstillen landschaftlicheReliefez auchdasJnnere, mit zweiSälen undder zwischenihnen gelegenendoppelarmigen Treppe, ist noch wohl erhalten.

Dernach1750 vom GrasenBrühl errichtete Palast, jetzt Telegraphen- amt, zeigtdie inPolenwenigbekannten FormendesRokokozdie Hauptfront istvon derStraße durcheinenVorhof abgeschieden.Diese aufwandvolle Anlage wiederholenmehrerederAdelspaläste,soder1792

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errichtete PalastPotveki. DiemeistenBauten desAdelsgehörender ersten Hälftedes ill. Jahrhundertsanoderwurden damals erneuert, so diePaläste Radziwillnnd Zamoyski,sowie der inhalbrunder Grundformaugelegte EingangsbaudesPalastes Pac, jetztBezirksgericht.

Die Uebernahmederrnfsischen Herrschaftriefüberhauptvon

neuem eineregeBanthätigkeitwach. DerPalastdersächsischenKönige

erhieltdamals feineheutige Gestaltmit der den Eingangzum SächsischenGarten überbauendenSänlenhalle. NebendenLazienki wurde dasSchlößchenBelvedere angelegt. Es entstandenzahlreiche Kirchen,alswichtigstedieAlexander-KircheinderNeuenWelt, die Sobieski-KapelleanderKapuziner-Kirche, Verwaltungsgebäudefür die neu eingesetztenBehördennndKörperschaften,endlichdas Theater·

Man wird dieserBauten nnd der rechttrocken wiedergegebenen griechischenFormen baldüberdrüssig.VongrößeremWerthe sind zwei plastischeWerkedieserZeit,das Eopernikns-Denkmalvon Thorwaldsen

am Ende derKrakauer Vorstadt (1822) und das Grabmal des FlkeichstagsmarfchallsMalachowskivon Labourenr, dassichanVor- bilderdeserstgenanntenMeisters anfchließt(18332).

Nochmußzweierneuerer Gebäude derStadt gedachtwerden, diebeidederevangelischenKirche gegenübergelegensind, derLandbank, dievonEnrico Marconi 1856 inengemAnschlußandievenetianischen PalästederHochrenaissance,nnd desHauses Kronenberg,dasnach Entwürfenvon HitziginBerlin 1869 errichtetwurde nndals das besteneuere WohnhausinWarfchau bezeichnetwerden darf. Marconi ist auch derArchitektderPfarrkirche inWillanow,die1857 begonnen und1870 vollendet wurde. Sie ist im Stile deritalienischenRe- naissanee errichtet,einekreuzförmigegewölbteBasilika;über derVierung erhebt sicheineKuppel; zudenSeiten desWestgiebels stehen zwei niedrigeThiirme,derEingang liegt innerhalbeinerhalbkuppelförmigen Nische. Das Bauwerk istso wohlgelnngen, daßman dieklassifchen Stilformen auchfürkirchlicheNenbauten gern öfter benutztsehen möchte,alsessonst geschieht.

Diezuletztgenannten Bauten schließensich nochandasStadtbild an, welchesdas16., 17.und18.Jahrhundert geschaffenhaben.Die auf denklassifchenFormen beruhendeEinheit diesesStadtbildes wird gegenwärtigabernichtmehr gewahrt, nachdemman für diekirchlichen Neubauten desreformierten und deskatholischenKultus diemittelalter- lichenStile wiederaufgenommenhat. Noch mehrverändern die russifchenKirchendasalteStadtbild, nndam meistenträgt dazubei dieprächtigegriechifcheKathedrale, welchezur ZeitdemSächsischen Palaste gegenübererrichtetwird. Die ResidenzderpolitischenKönige verwandelt sichebenineine derHauptstädtedes rnssischen Reiches.

DieHin-undRückreisebotenvom Eisenbahnwagenaus wenig.

JndereinförmigenLandschaftbemerkten wiroftmalsdie zerstreuten

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Niederlassungendeutscher Hauländer,diealsoweit überdieheutige politischeGrenze hinaus nach Osten vordrangen. Ihre Häusersind wie in derProvinz Posenaus Holz errichtetund habenmitunter eine offene Halle,dieaber nichtwieinPosenanderSchmalseite,sondern, wieinOstpreuszenüblich,anderLangseitegelegen ist. Diemittel- alterlichenKirchenin Wloelawek undKntuo, diebarocke Kirchein Lowiczkonnten wirvon denBahuhöfenaus hinreichenderkennen. Die Domkirche inWloc·lawek,eindoppelthiirmiger gothischerZiegelbaiulag,

von derAbendsonnewunderbar vergoldet,vor uns,als wir derHeimath zueilten. JhrAnblickweckte denWunsch, daß Wloelawek,dasalte Leslau, derSitzderBischöfevon Kuiawieu, als Zielfiir einen der nächstenAussliige unserer Gesellschaftgewähltwerden möchte,dergewiß nichtminderbefriedigendverlaufen würde,wie derAnsflug nach Warschau.

Theodor Warininskt.

EinNachruf.

Von E.Schmidt.

Am9.Juni1901 schiedeinMann aus dem Leben,der inweitesten Kreisender Provinzgeachtetund beliebt auf ver-

schiedensten wissenschaftlichenGebieten thätig gewesen ist und sich namentlich auchum unsere Proviuzialgeschichtenicht unerheblicheBer- diensteerworben hat,derSeminardirektor a.D.,Dr. theol. Theodor Warminski, zuletzt PfarrerinJakschitz,Kr.Jnowrazlam

AlbiuTheodorWarnuinski wurde am LMärz1839alsSohn einesKaufmannsiuBentschenProv. Posen geboren; seinVater war Pole, seine Mutter Beate geb.Wandel deutscherHerkuuft;sowar W.

schon durchdieNatur iudiePiitte zwischendenzweiNationalitäten unserer Provinz gestellt, ausderen Verständigungerbiszuseinem Lebensendehinarbeitete.Biszuseinem elfteu Lebensjahre besuchteer diekatholische ElementarschulezuBentschen.Als seine Eltern ihren Wohnsitz nach Wreschenverlegten,siedelte auch der Knabe in diedortige Stadtschnle iiber,wo ersich währendzweierJahrezurAufnahmein das-G1)Innasimuvorbereitete. JmJahre1853 tratW.,vierzehnJahre alt,indieQuinta desGymuasiumszuTremesseueinundschritt hier schnell durchdieeinzelnen Klassenempor, sodaßerschonzu Michaelis 1859 miteinemglänzendenZeugnisderReifeentlassenwerden konnte.

Lob:nswerthesittliche Führung, ausgezeichneter, durchaus selbständiger Fleißund regegeistigeTheilnahmewurden ihmvon seinen Lehrern nach- -geriihmt,inallenFächern hatteergute,zumTheilrecht gute Kennt- nisse erworben,von dermiindlichenPrüfungwurdeerbefreit. W.trat sodann indas-PriesterseminarzuPosen ein,inwelchemerzweiJahre lang seinenStudien oblag;zuseiner weiteren wissenschaftlichenFort-

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bildnngwurde ernach derUniversitätMünchenbeurlaubt,derdamals Theologenwie DöllingernndStadebauer,inderphilosophischetlFU- kultätMännerwiePrantl,Carriere, Piehl angehörten. Hiererwarb W. im Jahre 1864 nacheinemausgezeichnetbestandeucuEramen rigorosum (mitderNote: prorsus insignis)undstattgehabter öffent- licherDisputation aufGrund seinerDissertation»De-1ibri Coheleth auet0re« dieWürdeeinesDr. theol. Nach Beendigungseiner Uni- versitätsstndienkehrteernachderProvinz Poer zurück,um indas Priester-feminarzuGnesen einzutreten,woernach Vollendungseiner VorbereitungszeitimDezember11864diePriesterweiheerhielt. Einige Zeitlangwar erdannals Vikar inållleseritzundNogasen thätig,bis eram l.August1865 als FlieligiouslehrerandassKöniglicheKatho- lischeGymnasimnzuLsirowoberufen wurde. NachdemdiefesteAn- stellungam 15.September1866 erfolgtwar, verblieb erindiesem Wirkungskreifebiszum20. Februar1871. Währenddieser veröffent- lichteerals wissenschaftlicheBeigabezumJahresberichtMichaelis1867 eineUmarbeitungfeinerDoktor-Dissertation indeutscherSprache:

»Der VerfassernnddieAbfassungszeitdesBuchesKoheleth.« Durch Kabinetsordre König WilhelmsI.d. d.Versailles,den20.Februar,ld’7.l, wurde eralsSeminardirektor zurLeitungdesKöniglicheuSchullehrer:

seniinars zuUaradie«s,Prov. Posenberufen.Jn dieserschwierigen Stellung bewährteersiehin hervorragenderWeise. Seine amtliche Wirksamkeitfanddievolle AnerkennungseinervorgesetztenBehörden, diezuihrem äußerenAusdruck in verschiedenenAuszeichnungengelangte, wieinderVerleihungdesRothenAdler-ordens 4.Klasse(l879) nnd später deslstijmiglichenKronenordens Klasse (.1886). Die Ueber- siedelungnachParadies war aberauchfiir dieweitere wissenschaftliche EntwickelungnndVethätigungWarminskis vou maßgebendemEinfluß;

währenderbisdahin vorwiegend orientalistifcheuStudien obgelegen hatte,gewann erinParadies,anderStätte desalten Cistercienscr- klosters,woaufSchritt nnd Tritt die Erinnerungeuan-diesegen- bringende ThätigkeitjenerfleißigenMönche auf ihneiuwirkten, Interesse anderheimathlicheuGeschichteundwurde so zu einereingehenderenVe- schäftigungmitihr geführt. JnseineAmtszeit fälltdieFeier des fiinfzigjährigenBestehensderihm unterstelltenAnstalt(188l5). Die Vorarbeiten zneiner Festfchrift,1) welche beidieserGelegenheit veröffentlichte,veranlaßtenihnzugriindlichenStudien iiber dieVer- gangenheitdes KlostersPai·adies,2)die imJahre1886 heraus- kameu.Mehrals 16Jahre langwaltete W.seinesAmtes,bisihm

1)DasKönigliche Schullehrerseminar zuParadies imersten Halb- jahrhundert feinesBestehens. Meseritz1886.

2) UrkundlicheGeschichtedes ehemaligen Cistereienser-Klosterszu Paradies Meseritz1886.

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am l.8.Juni1887 vom KönigedienachgesuchteEntlassungans dem StaatsdiensteinGnaden unter ausdrücklicherBezeignngderZufrieden- heitmit seinerDienstführung ertheiltnnddieunter staatlichemPatronat stehendePfarrezuJakschitz,Kr. Jnowrazlaw übertragenwurde. Jn dieserStellung,dieihmeinegrößereMuße gewährte,war W.weiter litterarisch thätig;dieSumme seinerpädagogischenErfahrungenans dem Gebiete des katholischenReligionstmterrichts legteerineiner besondernSchrift nieder,dieinmehrererAnflagen erschienen ist.1) Vorzugsweiseaber widmete er sich historischen Studien; er war MitgliedderHistorischenGesellschaftfürdieProvinz Posennndebenso derfür denNetzedistriktzuBrvmberg. Dieserletzteren standerbe- sondersnaheundhat sich durch wiederholte Vorträgein derGesellschaft, sowiedurchBeiträgezu denJahrbüchern2)nm WissenschaftundVerein verdient gemacht.Jn den letztenJahren seines Lebens hatteer vielmitschwererKrankheitzukämpfen:seine überaus kräftige Körper- kvnstitutiou leisteteanfänglichwiederholterfolgreichenWiderstand,bisihn

am 8.Juni 1901 ein sanfter Tod seinenFreunden und Verehrern entriß.

Ausdiesem kurzen Abriß seiner äußeren Lebensverhältnissegeht schonhervor, daßwiresbeiTheodorWarniinski mitkeinemgewöhn- lichenManne zuthun haben.EinenngemeineVielseitigkeit geistiger Interessen zeichnetedenVerstorbenenaus;von vornhereineinMeister inder Beherrschungder beiden im Lande üblichen Sprachen,der DeutschenundderPolnischen,war erdurchseine gymnasialenStudien mit demLateinischen,Griechischennnd Hebräischenineinem denge- wöhnlichenDurchschnittweit überragendenMaßevertraut geworden.

Seine UniversitätszeitinMüncheneröffneteihmeincn Einblick in das weiteGebietderorientalischen Spra chen.Seine schonaufdemGrim- nasium alsvorzüglichbezeichneteKenntnis der französischenSprache erweiterte erdurchReisennach Frankreich;mit dem Englischen,Ita- lienischen,Russischensich zubeschäftigen,fanderdurch seine Reisen nach diesen LändernVeranlassung.WieW.fürdieGeschichteunserer Pro- vinz Jnteressegewann,istobenangedeutetworden. Seine bedentendste Leistungauf diesem Gebiete istdieerwähnte»Geschichtedes Klosters Paradies,« fürdiederVerfasser eingehendeStudien inverschiedenen Archiven angestellthat.3)Besonderscharakteristischaberfür diegeistige RegsamkeitnndBeweglichkeitdes Dahingeschiedenenwar seineausge- sprocheneFreudean großenReisenindieweiteWelt,dieerstinden 1) AnleitungzurErtheilung undBeaufsichtigung des kathol.Re- ligivnsunterrichts indenVolksschnlen2c.Jnvwrazlaw 1888.

2z. B.imJahrbuch 1892: »Die Hexenprozesseim ehemaligen Polen,«indenJahrbüchern 1897 und1898: »DieOrdnungen der höheren SchuledesReformatenklosters zuPakosch.«

3)Anerkennend besprochenvon A.Warschaner inder Zeitschrift derHist. Gesellschaft für vaen, Band Ill, S.126ff.

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letztenJahren seinesLebensdurch Kränklichkeitverringertwurde. Seit seinerStudieuzeit ergrifferJahrzehnte lang alljährlichdenWanderstab;

Deutschlandinseinen verschiedenenTheilen,dieAlpenländer, Frankreich, England, Spanien, Jtalien, Rußland,Türkei haterbesucht;Meer- fahrten führten ihn nachdemNordkap,wienachAegyptenund dem HeiligenLande. DieFülle seinesWissens,dieFreiheit seinerWelt- anschauung,verbunden mit fesselnder Unterhaltungsgabe, machtenden Verkehrmit ihmzueinem äußerst anregenden; seine behagliche Lebensfreudigkeit,seine Jovialität nndMilde desUrtheils sicherten ihm dieBeliebtheitbeiallen,diemit ihminBerührungtraten. Seine ToleranzinreligiösenFragen ging HandinHandmit seinenver-

söhnlichenAnsichteninnationaler Beziehung;ausseinerdurchausstaats- nndkönigstreuenGesinnungmachteernieeinHehl,wozudocheinnicht geringer Muth erforderlichwar. PersönlicheFeinde haterniebesessen;

dieZahlseinerFreundewar hingegen sehr groß;denn indenver- schiedenenTheilenderProvinz, wohin ihnseinLebensgangauf längere oderkürzereZeit führte,erwarb ersichinweitesten Kreisen,die allen Beruer undKonfessionen angehörten,LiebeundVerehrung.So ist mitihmeinMann dahingegangen,dessen Scheidenüberall,wo man

ihnkannte,schmerzlichempfundenworden ist.R.I.P.

Litterarische Besprechungen-

Kruske, Lic. Dr. Pastor zu Reineksdorf in 0.-Schlesl.,

Johannes aLasco undderSackamentsstreit. Leipzig,Dieterich’scho verlagsbuchhandlung 1901. 216 S.

Einsehr interessantesBuch, welchesdenbedauerlichen,das ganze Reformationszeitalter durchziehendenSakramentsstreit von einembe- stimmten Punkteans betrachtet, nämlichsoweit der bekannte ans Polen stammendeundinPolen endende Kirchenmannin denselben, und zwar nichtunbedeutend,eingreist.DietheologischeSeitedes Bucheskommtfür unshier nichtinBetracht. AuchdasHistorische gehtuns nur bezüglich des4. Kapitelsan, welchesdieUeberschriftträgt»a Lasco inPolen.«

Aber auchdiesesbedarfnur einerkurzen Erwähnung,da esbereits i.J. 1899 als Dissertationsschrift»Johannesa Last-O Utsdder Sakramentsstreit« erschienenist undeineBesprechnnginderZeitschrift Jahrg. :l4, S. 342 ff. gefunden hat,aufwelchehiermit verwiesen werden kann. Den damals gemachten Bemerkungen habeichetwas Besonderesnichthinzuzufügen.Lascohat wohlvon vornhereinsein Angenmerk auf seinVaterland gerichtetundanfangsunr dieZeitfür nochnicht gekommen erachtet,um hierinseinem Sinne behufsVer- schmelzungderdreiKonfessionenzu wirken. Was ihmwederinOst-

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friesland, nochinFrankfurt gelungenwar, nämlichdenCalvinismus zur alleinigenoderdoch maßgebendenHerrschaftzubringen,dassollteihm auch inPolenbeiseinenLebzeitennicht gelingen,undnur insofern ist sein Ziel erreicht worden,alsdie GeuferAuffassungin Kleiupolen allgemein Annahmefand nndvon hieraus unter denBöhmischen Brüdern sichdurchrang. Kruste unterscheidet sichinseinerWürdigung aLascos von Dalton, ohnegegendiesenoffenzupolemisiren. Sein EndergebnisfassterindieWorteFarelsanCalvin zusammen: »Ich weißnicht,wieeszugeht, daß, jemehraLaseo sich abmüht,der Friedeum somehr schwindet«.DadieebenerwähnteDissetstatiotts- schriftimBuchhandelweniger zugänglichist, sei aufdas ganzenunmehr vollständigvorliegendeWerkbesondershingewiesen. Kapitel4istso gehalten, daßesauch fürsichhöchstleseus-undbeachtenswerthist.

H. Kleinwäch ter.

Heinemann, Johannes Bugenhagens Potneraiiia· Stettin 1900 (Quellenzur Pommerschen Geschichte-, herausgegeben von

der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthums-

kunde IV).

NachdemimJahre1728 BalthasareineAusgabederIngen- hageuschenPomerauia veranstaltetnndG.Jähnkeineiner Göttinger Dissertation188l,: diePomerania desBugenhagenund—ihreQuellen dienöthige quellenkritischeUntersuchung angestellt hatte,istietzt eine

neue Ausgabedeswichtigen Geschichtswerkeserfolgt. Eruutnterud da- fürwar dieThatsache, daß Balthasargarnichtdas Autographonder BugeuhagenschenChronik,das inGreifswaldaufbewahrtwird, benutzt hat,sodaßeineneue philologischzuverlässigeEdition imJnteresseder Geschichtsforschungdringendwiiuschenswerthwar. AuchkonnteDeine-

mann dasHanderemplar Jähnkes,das erderponnnerschen Gesellschaft überwiesenhatteundindemverschiedeneNachträgeund Rand·bemer- kungeu sichfanden,beiseiner AusgabezuRathe ziehen. Sehr wichtig sind dieUntersuchungen,dieHeinemannnach demVorgange Jähnkes über die QuellenBngenhageusanstellt und die einenumfangreichenTheil derEinleitung einnehmen.Wirerfahrendaraus,daß Bugenhagensich auf Quellen stützt,diejetztals verloren zubezeichnensind,unddaß demnach,wiederVerf.richtigbemerkt, diePomerania ,,theilweiseden WertheinerQuelle hat«. Es ist ähnlich sowiemitdenArbeiten WachseszurKammer Bisthnms eschichte,dereineMenge Archioalien

vor sich hatte,sieabschriebundererpirte,dieseitdemverscholleusind.

Natürlich mußeineeingehende Untersuchungüber die Art undWeise, wieder ChronistoderAutor seineQuellen benutzt,uns vergewissern, daß wir die Stellen aus denverloren gegangenen Schriften einiger- maßenaufTreu nnd Glauben annehmenkönnen,als hättenwir wirklichdieQuellensätzevor uns. Diese philologischeUntersuchunghat

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