Jahrgang Vll Re. 8 2.Aprilheft1922
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mlkkessungenckek Aus demInhalts DerendgultigeRetchshaushalxkplan1927. Von Gab · Reichszentkalenachdruck« kammchekVemage—sük—Heimzkjienjt-» Dr.desW.cklnanzausgleichs,Spielhagen, VonRegierungsratRegierungsrat— DieDr.UbergangsregekzmgWitte. —- Uber Zentkäspeklägsan-jährlich·2,50markv«k,»-Ishklsch 5,-BefJInswmaka35
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Her-Heimaidiensi
- Der endgültigeReichshausbaltsplan "·1922.
Von Dr;«W. S p iel hagen,Regierungsrat imReichsfinanzministerium.
Der endgültige Haushaltsplän für das Rechnungs- jahr1927,deram S.Aprilvom Reichstag indritter Lesung verabschiedet wurde, weist sehrerhebliche Veränderungen gegenüber-dem Regierungsentwurf aus« Heftige parlamen- tarische KämpfehabenseinGesamtbild starkverändert, der NiederschlagdieserVeränderungen im einzelnen findet sich indenEinzelplänen.DaimReichsgesetzblattnur das Haus- haltsgesetzund der Gesamtplan veröffentlichtwerden, macht sichderschon oft beklagte Übelstanddiesmal wieder besonders bemerkbar, daßesfürden Außenstehendenja fast unmöglich ist, einengenauen überblicküberdieendgültige Gestaltungdes Reichshaushaltsplans imeinzelnenzugewinnen.
Derordentliche Haushalt ist in Einnahme und Ausgabe um je667,13 Millionen RM. gegenüberdemursprünglichen Regierungsentwurf erhöht worden, dieAusgaben desaußer- ordentlichen Haushalts und dementsprechend der Anleihe- bedarf wurden um 61,9 Millionen RM. vermindert. Der endgültige Reichshaushaltsplan schließt alsomit 9151,9 (im Entwurf: 8526,5)Millionen RM» wovon 8657,Z (799o,0) Millionen RM. aufdenordentlichenund-474,6 (556,5)Mil- lionen RM. aufdenaußerordentlichenHaushaltentfallen.
Wie diese Zahlen sichzudemGesamtabschlußdesab- gelaufenen Rechnungsjahresverhalten;ergibt folgende Gegen- überstellung (inMillionen Reichsmark):
"
Heu-hattHaushalt
, 1926
·
"1927 mehr weniger OrdentlicheEinnahmen Dissens
«
8657,3 972,1 sz—-
AußerordentlicheEins , —--»- nahmen........ Satz-z 47446 .- 3724
sGesamteinnahmen 853j,9 ,9szng soo,o Ordentliche Ausgalzen.- 7685,2 8657,Z 922,j —- AußerordentlicheAus- - .
gaben......... site-e sie-he —- Zrzj Gesamtausgaben v531,9 9 Uns 600,o Das endgültige Ergebnis
»
wird den ferner Stehenden einigermaßen überraschen,hatte dochdieReichsregierung noch beiderVorlagedesHaushaltsentwurfs anden«Reichstagum dieJahreswende erklärt, daßdievom Reichsrat verlangten Erhöhungenimordentlichen Haushaltum dessentwillennicht erfüllbar feien,weil dieEinnahmeschätzungenimRegierungs- entwurfbereits so günstigwie möglichvorgenommen seien.
Nunmehr sollendieLänder beider
Neuregelungldes vor-
läufigen Finanzausgleichs mitWirkung vom I. pril 1927 aber nichtnur mehr an Steuerüberweisungenerhalten, als der Reichsrat selbstam Ende vorigenJahres gegen denda- maligen Willen der Reichsregierung zuerreichen versucht hatte; außer diesen248 Millionen RM. mehr an über- weisungenan dieLänder sieht der endgültige Haushaltsplan nochweitere 4s19,3 Millionen RM. an sonstigen Ausgabe- erhöhungenvor, dieaus denordentlichen Einnahmen gedeckt werden sollen. Wieist diese Wandlungzuerklären,undmit welchenMitteln istdieBalancierung des ordentlichen Haus- halts dennochdurchgeführtworden?
DieEinnahmeverbesserungimordentlichen Haushaltsetzt sichaus folgendenvier Posten zusammen:
Millionen Reichsmark·
.
OrdentlicherHaushalt Essig-HHslzszgaltErhsäung
j.Ertragsfchätzung
a aus derEinkommensteuer. 2cioo,o 2620,o 22o,o b aus derKörperschaftsteuer; 350,o 400,o so,o 2.Verwaltungseinnahmen . . . Z20,0 527,3 7,Z Z.EinstellungspvonUberschüssendes-
Rechnungsjahres1926. .-. — 200,o 2oo,o a.Einstellungaus der Betriebs-
mittelrücklagederReichshaupts - . kasse. . . . . . . . . —- 190,0 19o,o
Zusammen Z070,0 Z737-,3 vom 118
Einnahmeverminderungen hatder Reichstag gegenüber demRegierungsentwurf nicht vorgenommen, ein Zeichenda- für, daßdieEinnahmeschätzungenderReichsregierung jeden- falls nirgendsszuhocherschienen.Die Einnahmeerhöhungen beruhen,.wenn man von denverhältnismäßig unbedeutenderen Erhöhung gewisser Verwaltungseinnahmen absieht, aufzwei verschiedenenGrundgedanken.
«
EinerseitsistderErtragderEinkommen- und derKörper- schaftsteuer wesentlich höher geschätztworden. Dies ist darauf zurückzuführen,daßdasAuskommendieser beiden iSteuerarten besondersin denletztenMonaten einüberErwarten günstiges gewesen ist,und daßman daraus undaus einersehr optimi- stischenEinstellung»fürden weiteren wirtschaftlichenAuf- schwung.in-diesemJahre»denSchlußgezogen hat, daß sich derErtragdieserSteuern ineiner starksteigenden Richtungbe- wegen-werde. Jeder Deutschewird nur hoffen können,daß die in diesen Zahlen ausgesprochenenweitgespannten Er- wartungen derdeutschen Wirtschaftsentwicklung sich erfüllen
«
mögen.DerstarkeUnterschiedderSchätzungumsastho v.H.
läßtaberdieBesorgnisnichtganzausschalten, daßauchun- günstigeMomente eintreten können,dieden Ertrag des ge- samtenSteueraufkommensund insbesondere auchdenjenigen aus der Einkommens und derKörperschaftssteuerhinter den
·
Haushaltsanschlägen zurückbleiben lassen, Das Für und Wider, das die-Steuersch·ätzungender Reichskegierung, des Reichsrats und des Reichstags in den parlamentarischen Körperschaftenund inderOffentlichkeit begleitethat,beweist
aufs neue, aufeiner wie schwankenden Grundlage letzten
Endes die Spitzenbeträge jedes Haushalts ausbalanciert werden müssen. Vergegenwärtigtman sichdieunerquickliche Folgen,diesichaus einer erheblichenFehlschätzung nachder einenoderanderen Seite hinergebenkönnen, so erkennt man, .
einewie große Verantwortung geradedieEntscheidungüber dieSchätzungder Steueraufkommen in sich schließtund daß eszu dieser Entscheidung eines hohen Maßes wirtschafts- und staatspolitischer Einsicht bedarf.«
Andererseits beweistdieEinstellungder-überschüssedes Rechnungsjahres 1926 und eines erheblichen Teils derBe- triebsmittelrücklageder Reichshauptkasse, daßman um der WichtigkeitderAusgabeerhöhungenwillen dieletztenReserven der Reichsfinanzen heranzieht. Wie ungewöhnlichund ein- schneidenddiese Maßnahme ist, zeigt folgende Überlegung- Nach §75 derReichshaushaltsordnung sindüberschüssedes ordentlichenHaushalts zur Verminderung des Anleihebedarfs. oderzur Schuldentilgung zuverwenden. Es hatalsoeiner ausdrücklich-enBestimmungindenneu eingefügten §2a des Haushaltsgesetzes bedurft, um dieerwarteten Überschüssezur DeckungderordentlichenAusgabendesHaushalts 1927her- anzuziehen. DieVerwendungeines Teilsder Betriebsmittel- rücklagenderReichshauptkasse ist ebenfallseineaußergewöhn- licheMaßnahme,dienur durchdieVordringlichkeit derAus- gabeerhöhungen gerechtfertigtwerden kann. Da das Reich über Betriebsmittel ineiner gewissen Höhe verfügen muß, so wird es seineBetriebsmittel aufGrund des§2desHaus- haltsgesetzesdurch Ausgabevon Schatzanweisungenin der erforderlichen"Höheverstärkenmüssen.Dergesetzliche Höchst- betragfüreinen solchenKredit beträgt400 Millionen RM.
Das Reich wird alsounter Umständen,fallsesgeliehener statt eigener Betriebsmittel benötigt,gezwungen sein, hierfür zinsen aus Reichsmitteln zuzahlen.
Betrachtet man dasVerhältnisderordentlichen Ausgaben desHaushalts zudenjenigendesEntwurfs, soergibtsich, daß einer Ausgabesenkungvon etwa 1v.H.eineAusgabesteigerung von fast10v.H. gegenüberstehtDiewesentlichsten Ausgabe- senkungen sind folgende:
Ver Oeiwoidiensis
. Millionen RM.
-«Haushalt des Arbeitsministeriums (produk-
» tioe Erwerbslosenfürsorge). . . . . . 50 HaushaltdesReichswehrministeriums:
a)Heer . . . . .-. . . 5,Z
b)Marine . . . . . .». . . . .1,2
Haushalt derAllgem.Finanzverwaltung . . 5,Z Diewichtigsten Ausgabesteigerungengegenüberdem Re- gierungsentwurf nebst seinenzweiErgänzungen,:in denen u. a. 1,5Millionen RM. als Beitrag Deutschlandsan den Völkerbund erscheinen, sind folgende: Millionen RM.
Erhöhungder Steuerüberweisungenan die Länder um . . . . . . . . . . . .248
«
Erhöhung dersunterstützenden Erwerbslosen- fürsorgeum . . . . . . . . .».. . 250 Erhöhung für Zweckeder Invalidenversiche-
rungum... 82
Erhöhungder Mittel fürGrenzfürsorgeum 40 Erhöhung des Wohnungsgeldzuschussesaus.
AnlaßderSteigerung der Friedensmiete. 60 Kleinrentnerfürsorge. . . . . . . . . 25 ErhöhungderVersorgungsgebührnisseSchwer- « .kriegsbseschädigterund zur Heilbehandlung 9
.Kinderspeisung .«. . . . . . . . . 4 Kulturelle Zwecke. . . . . . .". . . 2 Jn dieser Steigerung der ordentlichen Ausgaben um insgesamt 667,ZMillionen RM. ist nochkeinesErhöhungder Mittel fürdieLiquidationsgeschädigtenenthalten. Auch ist für die etwaigen Kostender angekündigten Besoldungs- neuregelung und der Kriegsbeschödigtenrenten,dieHandin
.Handdamit erhöhtzu werden pflegen, nichts veranschlagt.
DieErhöhungder überweisungenan die Länder, die vom Reichden Ländern neu garantierten Summen unddieübrigen mit derNeuregelung desvorläufigen Finanzausgleichs zu- sammenhängendenFragen werden an anderer Stelle dieses Blattes ausführlich dargelegt. Die.erhöhten Mittel fürdie unterstützende Erwerbslosenfürsorgewerden nur dann aus-
reichen,wenn die endgültige Regelung der.Erwerbslosens Versicherungbisspätestenszum1.Oktober dieses Jahres ge- lingtDieStreichungderMittel fürdieproduktiveErwerbs- loienfürforge-im ordentlichen Haushalt ist« daran zurück- zuführen, daß noch genügendMittel aus demRechnungs-
kik 1926vorhandensind,.diezusammenmitden im außer- ordentlichen Haushalt neu bewilligten 150 Millionen RM.
VOkCUSsichtlichfür diesen Zweck genügenwerden.
DieAusgabekürzungen
,HOUs liaItbetreffen folgendepestem KUTZUJISderKanalbauvorhaben undder Be-
telllgunganVerkehrsgesellschaften . Verweisungeines Betrages für Schiffsneu-- j
bauten aufden ordentl. Haushalt . . «. " 1,2 .
S-"tke«tchungdessBetriebsmittelfonds Lfürdie Branntweinmonopolverwaltung . .
35,."7
25,0
Summe . 61,9
Angesichtsder erneuten, wenn auchwesentlich ver-
mindertenLastenimaußerordentlichen Haushalt darfdaran .eM·mertwerden, daß außer"-der kürzlich aufgenommenen
Reichsanleiheim Gegenwertvon fasteiner halbenMilliarde zurDeckungderbisherigenAusgabenbewilligungen nunmehr.
ZurTilgung und-
·noch»fasteineMilliarde erforderlich ist.
Verzinsungder bestehenden Reichsanleihen muß schon jetzt ein wesentlich höherer Betrag aufgebrachtwerden alsfürdie.
gleiche Zweckeimletzten Vorkriegsjahre. DieBedingungen- unter denen die große Summe der bisherigen Anleihe- ekmächtigungenunteraebracht werden kann, hängtvon. der Aufnahmefähigkeitund derLagedes Anleihemarktes ab.Bei derübernahmeneuer Lasten aufAnleihemittel inderZukunft wird größte Zurückhaltunggeboten seine
Stelltman dieEinnahmenundAusgabendesReichsnach dem Retchshauskkaltfür 1927 gegenüber, so ergibt sich folgendesBild:
» — .
im außerordentlichen MillionenRM.
· . A.Ordentlieher Haushalt.
·(
Einnahmen
. « « Millionen Beicht-mark
s.Einkommensteuer..... ..........262o,0
·
2.Körperschaftsfteuer.. ....... ..... aoo,o Z.Vermögenssteuer.. ,. ....... .... 47o,o a-.Erbschaftssteuer.. ........... .. 100,0 s.Umsatzsteuer....... .. .... ... 900,o s.Grunderwerbsteuer.... ...... .... 25,o 7.Kapitalverkehksteuer........ ..... s50,0 s.Kra ahrzeugsteuer. ......... ..-. x30,0 9. Vercherungssteuer.. ........ ...· 45,0 so.Rennwettsteuer ."......... ..... hon) U.Lotterie euer ...... ......... .- 30,o 2.Wechse steuer .... ............. 45,o sä«Personenbeförderung... .......... s70,o H.Güterbeförderung...,.... ....... s55,0 5280,0
is. Steuer zumGeldentwertungsausgleich .. .. . 25,0
is;Zölle......... .."......... 890,0 U.Tabaksteuer...... ......... .. 700,0 x8.Zucker-steuer....... ........ .. 275,0 U.Biersteuer.. ..·....... ..«.... 535,0
20.Spiritusmonopol.·......... .... 2x0,0.2-Ho,o U.Schaumweinsteuer......-... ..... 8.0 22.Essigsäuresteuer........ ....... 2,0
237Zündwarenkteuer.·...... ...... sM 24.Leu tmittelfteuer ........ ...... 8,o 25.Spiekartens:euer.......»........ 2,o 26.Statistische Gebühr. ...... ..,...·. z,0 . 27·Süßstosfsteuer.. ... ...... ..... 0,6 35,0 28..Aus derMünzprägung. ..... ... .f- 190,o«
29.Verwaltungseinnahmen... ......... 327,Z Zo.Aus derRücklagezurVe ärkungderBetriebs-
mittel der
Retclgshauptkae...·..·.. 190,0-
zi.Aus ÜberschüssenesRechnungsjahress926. .. 2oo.0 Summe derordentlichenEinnahmen 8657,3
«Ausgaben
«
Millionen Reieark
LReåarationszdahlungewk. us der chm
Bexörerungssteuer.. ....... Zom 2·gaushaliszalun .. ... ...... . 337,5
Z. usätzlicheHausäaltszahlung......-W 83s,2 II».Unmittelbar-e innere Kriegslasien
a·Kriegsbeschädigtenrenten....... .. .Ums s.Kriegsmilitärpenstonen.. ...... ... 159,o s.Kriegspersonenfchäden........ .».. 2,Z
7.Jnnere»Kriegsasten
(Krlegslastenhaushaltz.-. USE
8.Grenzfursorge(R.-M.f.d.bes.Geb.u.R.-M..J.) 62.2ists-;
111.Uberweisungen an die Länder.
g.Steuerüberweisungen..«...... ....2892,9 so.Schutzpolizeizuschuß...«..... .... «x90,o 3082,9
IV.SozialeZ.-wecke. "» -
U.UnterstützendeErwerbslosenfürsorge. .... 450,0 x2.FürZweckederInvalidenversicherung .. sei-s xz.Vertrieb von Versicherungsmarken. ..«·’... 1 ,3 H.Wochenhilfe......·.......... 25.,0 (5..Kleinrentnerfürsorge.... ........ 25,o is. Wohlfahrtsrenten ..... ..-...·.. 10,o U.FörigrungderWohlfahrtspflege(allgem.Fürs.-
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