Jahrgang Vll Nr. 16 sp 2".Augustheft 1922
nmatdtkmt
mitteilungen der Reichszentkate fürHeimatciienitUnchttkuek Iänttlichet Beiträge nurmitQuellennngabe gestattet
Inkommilliom ZentraloetlagM;Berlinw35
Halt-jährlich2,50 Maule-Jähtlich 5,—· Maule erscheint zweimal monatllch Durchjedeskommt zubeziehen AusdemInhalteDr.Hettz,DieAufgabederJugend; Ollenhauer.
»Das junge Deutschland«;Grabo wskiz, UeugliederungdesBrtttfchen Reiches;Mahrholz,DiedeutschenUniversitätenzOttoVoderet, DerRhein;NiederrheinischeSchiffahrtsausstellung: ZumunterenRhein.
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Der Heimatdienst
Die Aufgabe der Jugend.
Zur Eröffnungder Berliner Ansstellung.
Von Dr. Hertz, Direktor des Hamburger Ju.gendamts.
Diedeutsche JugendmöchtedemdeutschenVolkeeinen Beweis ihresKulturwillens geben. Siemöchte zeigen,wie ihrLebenver- läuft, welche Ideale siedamit verwirklichen möchte, welche Hilfen auf diesem Wege sie braucht. Esgibt Leute,diefindendaslächerlich oderanmaßlich.Gibt esdennsoetwas wiedenKultur-willen einer Jugend? Jstdasmehralseine von romantischen—Gefühlenbe- gleiteteRedensart?
Besinnenwiruns einwenig,wieesdenn dazukam. Nichtin dem Sinn-e,daßwireinProtokoll derVorverhandlungen dervor- bereitenden Ausschsüssealler Beratungen geben,dietreu undlge- wissenhaft erledigtwerden mußten,.ehedieAusstellung derdeutschen Jugend insLebentreten konnte,sondern so, daßwirfragen: »Wo- herhatdenndiedeutsche JugendAntrieb undKraftzu einersolchen Unternehmung genommen?«Wie isteszuerklären,daß siein ihremBemühen nichtallein steht, sonderngestütztwird vom Reich, von denLändern,von denöffentlichen Verwaltungen, von mannig- fachen Organisationen der JugendfreundeP . —
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Schonlange istdiedeutscheJugend nichtein Abstraktum, sondernetwas Faßbares, Greifbares, Sichtbares. Nichtdaraufsoll der Wert gelegtwerden, daß sie sich organisiert hat,daß siein Blinden,großenund kleinen,zusammengeschlofsen istunter denver- schiedensten Motivierungen; obgleich auchdies nichtsKleines ist, sondern hiergeradedieMöglichkeit gegeben ist,nun auchnach außen hineinen Gesamtwillenzuvertreten, dersich auf organische Weisegebildethat. Dazuwar freilichnötig,daßdieeinzelnen, durchihrenZweckoder ihreGesinnung verbundenen und ausge- richteten Organisationen auchsden äußerenZufammenschlußim Reichsausschußder"deutschenJugendverbändefanden,und darin darfman allerdings schoneineLeistung sehen,dieman nichtnur äußerlich anerkennen, sondernimJnteresse des deutschenVolkes innerlich begrüßenmuß.Denn esist dochnun so:diese unsere Jugendhat begriffenund erfühlt, daß sie sich gegenseitigalsJugend nahe ist, daß sieals Jugend auch ihrebesondereAufgaben im Volkskörperzulösen hat,daß siealsJugend derverschiedensten Stände und Schichtenindenmannigfaltigsten Lebenslagendocheine Einheit,einGanzes bildet,dassieverpflichtet,zumGanzenzustreben und damit hinwegzukommen über alles,was sonstdieMenschen und ihre GruppenimLebentrennt.
Oder übersteigenwir da vielleichtden Eindruck diesesZu- sammenschlussesPSteht dahinter vielleichtdochnur dasSanges- wort: »Wir sind jungund dasist schönl«?Nun,dasmagzuerst und imEntstehen der Ausdruck reiner harmloser Vitalität und Lebensfreudegewesen sein;aberheutistesmehr. Allmählich wächst dieJugend ineinGefühl tiefer Verantwortlichkeit hinein. Sicher- lich gehtdaszuerstvon denBestenund Feinstenaus — wo wäre das· anders gewesen?—- Wer aber,inderPraxis·stehend,dieBünde hatarbeiten sehen,wird zustimmen, daßes ihnenernst istum ihr Leben,umihreJdeale,umihre Teilnahme anderGesamtentwicklung unddaß sie dafürRaum fordern. Wir Erwachsenenwürdenkeinen
schwereren Erziehungsfehler machenkönnen,als wenn wir die Jugend, gerade eben dieheranwachsende und zumeistschonins Arbeitsleben eintretende Jugend nicht vollkommen ernstnehmen wollten. Nur so führtderWegzumVertrauen dieser Jugend, ohne daseskeinZusammenarbeitens gibt. Dennebendiesdürfenwirals weitere erfreulich-e Tatsache begrüßen:Währendindenersten Zeiten der Jugendverbänideund insonderheit der Jugendbewegung die Jugendsich grundsätzlichinGegensatzzuden Erwachsenen, ihrer Denkweise, ihrer Kultur stellte—- wie das im Entsteheneiner solchen Bewegung auch völlig begreiflichundnotwendigwar — sehen wirdoch-nun Verständnis fürden,,runden Tisch-«, fürdiegemein- same Aussprachemitdenen,dieinnerer oderäußerer Beruf handelnd verantwortlich machtfürdasWohlderJugend. Ganzfreilich ist derRing nicht geschlo sen.Esfehlendiepolitischen Jugendgruppen deräußersten Rechtenund Linken;aberdaläßt sich nichts zwingen, und wirwollen und werden Geduld haben.
Wohlmageshieunddasoscheinen,alsobdieAnlehnungder Jugend andie Amter beherrschtwerde von demBedürfnis nach Raum, nachTurnhalle und Spielplatz, von der Notwendigkeit, öffentlicheGelder für körperliche -Ertüchtigung, für Wandern, Sport und schließlich—·—nicht zuletzt— für geistige Erfrischung und Er- hebungeinzuwerbenundzuverteilen. Doch auchdiesisteinDurch- gangsstadium,denn aus«derzunächstäußeren Verbundenheit unddem gemeinsamen Verhandlungstisch erwächst Achtung fürden Anders- denkenden, erwächstErkenntnis dergemeinsamenLage, erwächst auch Vertrauen zurEinsichtund zumHelferwillen derErwachsenenund dann bildetsich langsamdas Gefühlund dieErkenntnis verpflich- tender Gemeinschaft, verantwortlichen Mithandelns. Wäredemnicht so, so hätteeszudieser Ausstellungniemals kommen können.
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DieAusstellungaber soll auchuns, denErwachsenen, weiter- helfen. Werkönntesich rühmen,einen vollständigenund unbedingt klarenEinblick indieGesamtlageunserer heutigen Jugend zuhaben?
Die Erfahrungen jedes einzelneninseiner Vereinsarb«eit,dieBeob- achtungaus derZeit,dieerimArbeiterviertel lebteoder tätigwar, dieSchicksalederFamilien,denen ertäglichzudienen hat,geben bestenfallsRich-tlinien, sindaber dochderErgänzun durchum- fassende Ermittlungen rechtbedürftig.Wirwissen,da dieser erste VersuchStückwerk ist;abererwirduns zeigen,wo dieTückensind, diewir auszufüllen haben,wieerandererseitsauch zeigen wird,wo bereits mitErfolgodergarvorbildlichgearbeitetwird.
Undwillman esderJugendverdenken, daß sie außerdemden Gedanken der,,Freizeit« so starkbetont undindenVordergrundge- stellt hat? Diehierüber gelegentlich gehörte abfälligeKritik übersieht dann dochdiegroße äußereund innere Not,indersichderins Arbeitsleben hineinwachsende junge Menschbefindet,verkennt den überaus starken Druck,dendiesbeginnendeArbeitsleben seelischund körperlichausübt. Sieübersiehtaberweiter,daßdieFreizeit,insbe- sonderederjährliche Urlaub, nicht bloßeine Forderungan Arbeit- geberund Tehrherrmsondern aucheineForderungderJugendansich selbst darstellt;denndavon ist allerdingsdiebundische Jugendvöllig Die ems- Erfofzziiy zwa-Ziff-M» »ot1»e»achyeIts-Zeit ist »Ze!Z» Ferner Eine Erz-MEme Jer-Trefzexr Heft fes-re cui-fKost-« Je-«.Foffajås«Die Ä-·eirszefr erhsoffikxcfiofpfe- Zeitjiky Äqjjärxmmtysarfeirm »Im-JE-eff-Bonijssscfzsfe ist;-JerfesärlffMrde»eyøeyfskrikryen»J«ye»rfffofe»irr-J irixyfihfmit Firma-M fasofrcfitfr Mem-«-
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stelle derArbeitszeit sunen
Lgxigtjnpausen stunden ufråixmlkfggåzjeeien
2Großstädte... 6249 20Min. 7,05 9 Std- 5Min.
2Mittelstädte... i974 20Min. 7,25 8Std.45Min.
2Kleinstädte... ZU isMin. 7,25 8Std.l5Min.
2Landgemeinden 735 roMin. 7,05 9 Std. 50Min.
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55Min. 20Min. iStd.isMin. 15 Min.
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20Min. 20Min. xStd.xsMin. 5Min.
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9 Std.45 Min.
9 Std. 5Min.
soStd.40 Min.
Der Oetmatdienst
überzeugt,daßnur eine zuchtvolleVerbringung der Freizeit und ihre Aus- nutzung zur wirklichen körperlichenund seelischen ErholunginFragekommen darf.Sieist gesonnen, diese Selbsterziehung zu ver- wirklichen. Wir brauchen uns nichtdarum zusorgen, ob der atomisierte, vom Standes- und Ehrbegriff der Jugend noch nichter- faßteTeilhier Gefolgschaft leistenwird. Die Durch- führung der jährlichen Freizeit kann nur durch die organisierte Jugend oder dochmit ihrer direk- testenHilfeerfolgen, und damit istjedeSicherung, derer wir bedürfen,ge- geben.
Wir wissen, daßes langer Weg istbis zur Erfüllung der Frei- zeit. Wir wissen auch, .mit« welchen Schwierigkeiten unsereWirtschaft zu-kämpfen hat und verstehen, wenn sie hier und da Widerspruch erhebt.
Aber letzten Endes ist diese »vorbeugendeFürsorge«auch finanzielldiebeste. Hieunddalassen sich sogar ziffernmäßige Nach- weisedarüber bringen,wiesehreinefein durchgearbeitete,individuell versahrendeFürsorgevor dem AbgleiteninschwerereMißstände schütztUndauf diese Weise große AusgabenderGemeinschaft erspart.
Esistnur natürlich, daßdieGleichgesinntenihre Freizeitzu- sammenzuverbringen wünschen,mit anderen Worten, daß jede Organisation für sich bleiben wünscht. Denen, die daraus, namentlichmitRücksichtaufdiepolitischen Jugendvereine, ungünstige Rückwirkungen befürchten,sei gesagt, daßder»rundeTisch«,vondem schondie Redewar, immerwieder VeranlassunggibtzurEinrichtung gemeinsamer Veranstaltungen, z. B.von Schulungswochen,etwa für
Muxkund Gesang,etwa fürLaienspieleundMärchener ählen,oder für port allerArt. Es wirddanndafürgesorgt, daß hiersichalleBünde
treffen.Aber daswäreunmöglich,würdenichtderGeistderFreiheit überdemGanzenwalten Unddas Freizeitheimdiecharakteristische
Zunahmeberstet-nequ Spmhsiunoenbesizclws der Lehrlingssprerlisiundefur ZJalue Lieg- I 1925 I jegoj
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Odersindwir wirk- lichFanatikerge- worden? Geschieht vielleicht schonviel zuvielfür unsere Jugend? Würde
mannicht ihre Kräf- testählemwennman sieimKampfums Leben sichselbst überließe? Das klingtsehrschön, mannhaft undkraft- voll..Aberwer in den proletarieri Wohnungen un- serer großenund mittleren Städte zuHauseist,wer
einen Begriff be- ,
kommen hat von
AbsonderungundStandesdünkel,derweißes anders. Das ist jadasWundervolle, daß unsere Jugend dochshinstrebtzu einerGanz- heitdesVolkslebens, daß sieGetrenntes vereinen und scheinbarEr- loscheneswiederbeleben will und kann. Wer jemalseiner großen, gutgeleiteten Bundestagung von Jugendvereinen beigewohnt hat, wer mit tiefer Erschütterungdie lebensnahe Darstellung alter Mysterienspiele durchsieerlebt hat,wer ihremfröhlichenTreiben und SpielenaufderFestwiese mitfreuend zugesehen hat,derweiß, daßuns diese Jugend wieder volkstümliche Feste schenken kann,in derem LichtdieUnterschiedevon·Stand und Schichtverschwinden
sindonnen.diewieder einwenig zum Symbolunserer Volkheit werden
Alles dies habenwohlauchandere gesehen,haben es tatbes ständlich feststellenund zugeben müssenund stehen doch abseitsim Zweifel.Jhre Kenntnis will nichtzurErkenntnis werden. Die Bilder gewinnenkeineTeuchtkraftzdenn esfehlt ihnenderGlaube.
Diesen festenGlauben andieGesundheitund Ernsthaftigkeitunserer Jugend aberhabenund bekennen wir trotzallem,was an betrü- benden Gesamterscheinungen und erschütternden Einzelschsicksalen, ja aneigner Schuldam Tage ist.JndiesemGlauben haltenwirfest an der Hoffnung, daß diese Jugend unseresVolkes aufsteigende Zukunftverbürgt.
Besondere bVemLOböZleln2Verb.1510Mjln.
UnSachsenistdieJugenduntereinenHutgebracht
(·5? Verbande mjl631 760Mitgliedern) Werk-known
Die Aussiellung»Das junge Deutschland-(
Von E.Ollenhauer.
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DieAusstellung,,"Das junge Deutschland«wirdunter denzahl- reichenAnsstellungendiesesJahres einen besonderen platzein- n·ehmen,denn sowohlihreOrganisation als auchihreIdeesind eigenartiggenug,um dieBeachtungweiterer Kreise unseresVolkes zufinden..
Dieorganisatorische Eigenart besteht zunächst darin, daßwir
eshiermiteinem gemeinsamen Werk derdeutschenJugend-
verbände aller Richtungenund Weltanschauungen zutun haben.Der Reichsausschußder deutschen Jugendverbände, die Spitzenorgani- sationvon 95deutschen JugendverbänidenmitmehralsvierMillionen jugendlichenMitgliedern, istder
äußeresBild von anderen Veranstaltungen dieserArt.Esist aufjede VerbindungmitgeschäftlichenAbsichten verzichtet worden, Privatfirmen sindanderAusstellung nicht beteiligt.Bemerkenswert istaußerdem, daß sichdieAusstellungsleitungnichtdamit begnügt hat,dem Be- sucher durcheineFüllevon Einzeldarstellungen derzahlreichenbe- teiligtenVerbände einBildvon derBedeutung derdurchdieAus- stellung verfolgten Absichtenzuvermitteln, sondern es wird eine Gesamts chau geboten,dielediglich gegliedertist nachdensach-v lichenGesichtspunkten desAusstellungsplans. Einzelinteressen der Organisationen habenkeineBerücksichtigung gefunden.
Diese starke Einordnung
«Hauptträger der Ausstellung.
Jhm stehenzur Seite die an derJugendwsohlfahrt beteiligten
Unterstützungen gewährt.Sohat
ineingemeinsames Ganze,wie verschieden
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Die deutschen Jugendverbände
Ministerien desReichesund der · die deutschen Jugendverbände
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freien KörperschaftenderJugend- 1087tmms JedeHqu VGCSUTGTnur verständlich,wenn man
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vor allem diepreußischeRe- gierung durchdieHergabedes Schlosses Bellevue und durch- eine größere Beihilfe wesentlich zumzustandekommendesWerkes beigetragen. —
Die Ausstellung unter-
aller Richtungen und Bekennt- nisse habenübereinstimmenddie Überzeugunggewonnen, daßdie Sicherstellung einer ausreichen- den täglichen und jährlichen Freizeit fürdie erwerbstätige Jugend von entscheidender Be- deutung für den Erfolg der
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scheidet sichaber auch durch ihr
255
Der Heimatdiensi
Jugenderziehungund für die Zukunft des deutschen Volkes überhaupt ist. Der Reichsaus-
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Wspsx ::","»j:j» schußderdeutschen Jugendver-
bände, der seit Jahren als dieselbstgewählte Spitzenkörper- schaft der deutschen Jugend die gemeinsamen Angelegen- heitenderJugendbehandelt,hat —-—- daraufhin diegesetzliche Rege- lungder Freizeitfrage in ver- schiedenen öffentlichen Kund-
gebungen verlangt. Das Ziel , -
seiner Bemühungen ist die ?
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gesetzliche Festlegung einer "·
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Arbeitswoche fürerwerbs-—
tätige JugendlicheundLehrlinge, die 48 Stunden unter keinen Umständen überschreiten soll.
Jn dieser Arbeitswoche soll c-
vor allem die Zeit fürden E
BesuchderBerufsschule und«für Z
die Erledigung der Aufs O
räumungsarbeiten einbegriffen H-a- g:
J S sein. Verlangtwird fernerdie Ausdehnung der Schutzbestimi mungen aufalle erwerbstätigen Jugendlichenbiszumvollendeten 18.Lebensjahr,einvölligesVer- botderNachtarbeit Jugendlicher und dieGewährungeinesfreien
IJuvenal-arg
Freizeitbewegung der Jugend fürdasganze Volkaufzuzeigen.
Dieerstenbeiden Hauptteileder Ansstellung: »Die bevölkerungss politische, sozialeund gesund- heitliche LagederJugend, die freie und öffentlicheJugend- pflege«und »dieFreizeit der Jugend« sollen die Aufgabe erfüllen. Es istim Rahmen dieses Artikels nicht möglich, alle Einzelfragen aufzuzählen, dieindiesenbeiden Teilen der Ausstellungs behandelt werden.
DerAufsatz soll auchdenBesuch der Ausstellung nicht ersetzen.
Aberesseien doch einige Zahlen
zi- mitgeteilt, die die Bedeutung
so desProblems einigermaßener-
s hellen. Nach den Ergebnissen
Z m» derletzten Volkszählunggibtes
s inDeutschland etwa 5,24 Mil-
S Rai-BE kosuu Iionen Jugendliche im Alter
Ajuqenanerverqe zwischen14und 18Jahren und
EHUCSMPOIM Z,86Millionen Jugendliche im DsRWsanMr Alter zwischen18und21Jahren.
Qauzgepzukzwmfzkz Von den Jugendlichenrzwischen Dnicmausaetiaucsponptarz 14und 18 Jahren sinder-
werbstätig inBayernetwa ULU 76v.H.,inSachsenetwa
sov.g.,
Sonnabendnachmittags. Die
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'schw-erwiegendste Forderun ist jedochdasVerlangennacheinem ge- setzlich festgelegtenjährlichenErholungsurlaub Erwerbs- tätige Jugendlichebiszu16Jahren sollendrei Wochen,Jugend- liche zwischen16und18Jahre-n je zwei Wochen- bezahltenUrlaub erhalten.
Bei den Bemühungenum die DurchsetzungderForderung ist immer wieder festgestellt worden,daß große KreisedesVolkes die Bedeutung dieser Fragenichterkennen. Entweder man hältdie Forderungen überhauptnur füreine AusflußjugendlicherÜber- spanntheit, oder man meint, eshandlesichum egoistische Wünsche einer kleinen Altersgruppe, dieselbstverständlichimInteresse·des Ganzen zurückgewiesenwerden müßten. Aberselbst in- denKreisen-, diedieBedeutung derFrageklarerkennen, istdieBeurteilung der TragweitederForderungensehr schwierig. Wirwissenbishersehr wenigvon den tatsächlichenLebens- und Arbeitsverhältnissen»der erwerbstätigen Jugendzwischen14und18Jahren. Jstdiesoziale LagederJugendwirklichso bedrohlich,daßdergeforderteerhohte Schutz notwendigist? Und dann-: JstbeiderErfüllung»derFrei- zeitforderungen Gewähr gegeben,daßdievermehrte Freizeit nun auchtatsächlichzurgeistigen, sittlichenund körperlichen Ertüchtis gung derJugend verwendet wird, oder ist nichtvielmehr zu- be- fürchten, daßdieJugend miteiner vermehrten Freizeitnichtsan- zufangen weiß, so daß ihrneue Gefahrendrohen?
Es istdieerste große AufgabederAnsstellung, dieseFragen einigermaßen erschöpfendzubeantworten und dieBedeutung der
UmfangdesBeruf-InDeutschlandu.Fochschulwesensc,-
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in Hamburg etwa 65v. .
Schon dieseZahlen zeigen,in wie hohemMaßdieFreizeitfrageeine Fragederganzen deutschen Jugendist.
NochwichtigerfürdieBeurteilungderBedeutung derFrei- zeitbewegung sinddie Angaben überdieArbeitsverhält- nis sederJugendlichen. Die Ausstellung bringt hierMaterial DerReichsausschußderdeutschen Jugendverbände hatimFrühjahr diesesJahres mitUnterstützungderBerufsschulbehördeneine Er-
Lebensverhältnisse der, berufsschuls
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Engkuk»d» kmekbstattgekjugendlichen-
Unsstelluns Vec· s-BezaislfenUrlaub l. WITH-DIE
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ineinem Umfang,wieesbishernochniemals zurVerfügung stand.
hebung über die
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wertet worden Wunden-insoweit wol-zul-
Jugendliche in MMM
Groß-,Mittel- und Mist-MS MO- Mit bistuZM,
7708IZZU Bis-MU- diszuSiegen atv worden,
o aßdieErgeb- nisse ein Durch- schnittsbildvon den tatsächlichen Zu-
Fändenürften. Einigegeben
Zahlen seien
hierangeführt.Von »
91507 befragtenerwserbstätigen Jugendlichen aus ZZGroßstadten hatten nur 63v.H.eine 48stündige Arbeitszeit, 17,4v.H.
arbeiteten bis zu54Stunden, 11,8v.H.bis zu« 60Stunden und 7,8v.H. mehrals:60Stunden inderWoche.Von 107201Jugend- lichen hatten2Z,1v.H.keinen Urlaub, 15,8v.H.hattenbis
zu
drei Tagen,8,1v.H.bis zufünf Tagen, 38,1 v.H. bis zuat Tagen,14,9v.H. mehrals-acht TageUrlaub imJahr.
Sehrinteressantsind auchdieAngabenüber dasjetztsostark propagierte Wochenende. Von 20106 inder Industriebe- schäftigten Jugendlichen hatten65,4v.H.bis 2UhrArbeitsschluß, von 20114 imHandelsgewerbe beschäftigten Jugendlichen hatten 22,5 v.H. bis 2Uhr Arbeits-schlußund bei21,1v.H.lagder Arbeitsschluß nach7Uhrabends. Von 26447imHandwerkbeschäf- tigten Jugendlichens hatten 24,5 v.H. bis 2UhrArbeitsschluß.
syst-·Ins
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bnMüh-n GENUS
«11,9 v.H. erst nach7Uhrabends. Von 103044beschäftigtenmänn- lichen Jugendlichen mußte jeder achteSonsntagsarbei tleisten, von 54 66I weiblichenJugendlichen fast jede siebente. . ·
Ähnlich ungünstig wiedieErgebnissederErhebungüberdie Arbeitsverhältnisse sindaber auch die Zahlen überdieWoh- nungsverhältnisse. Vonrund 150000 befragtenJugend- lichen hatjeder fünfte keineigenesBett. Jedersechzehnte Ju-