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Danziger Sonntags Zeitung, 1930.11.30 nr 44

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Academic year: 2022

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Beilagen: „3lu$ Dem Cftefcp Der grau", „3(ir Den fterrn". „5)a$ ffraftfaMeug" „Oftfporr, „ ® m iw 2B¡rtf(ftaffóMte'

E rscheint Sonntags. Bezugspreis J n Danzi? u n d 'V o ro rte n durch. Botpn 1.15 G,' durch die Post 1,23. G m onatlich.

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ansprüche n ic h t geltend gemacht werden.) R abatt f ä llt fo r t bei Zieliiberschreitu.ng oder bei g e ric h tl. E in tre ib u n g , Abbestellungen n u r s c h riftlic h . F e rn ru f N r. 275 51. F e rn ru f der Redaktion N r. 275 53. Drahtadresse: Kafem ann Danzig.

J .

H r . UH (30. Hovember Jahrgang 1930

tin m e lp re is 30 dn äPoIen 55 y r .

H m die Sphinx

Ton 9*e l e r v o n 3£ o h e n i h a l - ffie rlin

Alarmnachrichlen aus bußland — ’tins SdumpingSyStem als außenpolitische Waffe — WeltarbeitsloSigkeil als W irkung beginnende AntiSowjetfront — Am erika, die Avantgarde — ¿Deutschland und Malien, Schildhalter des Sowjetstaates?

Enthüllungen ¡Franklin - bouillons über angebliches SEufammenwirken snvifchcn beichsmehr und b o le r Armee Außenpolitische Option ¿Deutschlands ?

Stier innenpolitische SEwangshurs — ‘VolksmiStimmung durch die Einstimmigkeit des beichsrales? — Stiie allgemeine H nruhe bei den Parteien — ¡¡Fahnenflucht der Wirtfchaftspartei — A rtikel U8 als alleinige und berechtigte bellung

B erlin, i»eu 27. Stooember 1930.

Siefe SBeigljeU fpridjt aug ¿ent uralten Sornbol öeg Ofteng, aug ¿ent ¡Ring, gebübet non ¿er f f in

¿'en Schroana beihenbett Schlange. SBohl mögen eg ttr fp tü n g if religiöfe SBahrheiten fein: bie untrertn«

bare Berlttüpfun^-oott Sehen unb (Sterben, (.Geburt unb Sob, bie er o e rfin n b ilb lf en rollt. St3er and) hödhfte ©taatgweighetten bringt er ju r S lt t f anung:

3 nt Staatgleben gibt eg nicht reinliche Srennung non Urfadje ttnb SBirlitng, beibe- finit unlßgbar oer«

bmtben. Stichig ift int Sehen ber B ö lle r fo fw te rtg , alg ifotierte nnb ifoltetenbe Siettadjittttg, alg bie lirage nach ber lefeten Itrfad) e. nach ber causa pri»

missratet. Befonberg g ilt bieg fü r unfer Beitalter ber itttimften, tncitioirtichafttichen, aber auch weit«

tbeenmäfsigen Berfledjtungen. Sie in bent lepien 3nöraeljnt big aur U n e rträ g lf le it gefteagerte ttn«

raft auf ber getarnten bewohnten Erbe, wo liegt beren lebte Itrfadjc? Seicht ift wohl bie Sintroort ber Beteiligten unb Sntereffenien 3« erhalten; ¡Pa«

rifer Borortgoerträge, franaofifcßc §egemoniaipoIt=

tif, O o d jf ttpjott, ©olbanhäufuttg, SBettarbeitgtofig»

leit, Mapitalüudjt ufto. Bet näherem Bnfehcn frei«

lieh nerftüehtigt ftch faft immer bie Maufalität, unb immer hoffmmggloier w irb eg, llriadje unb SBtr«

fung cinmanbfrei unb ohieftin p entwirren, ttub hoch f e i n t eine Qwrrncl bem B a n b e rf lüffel au gleichen, ber. bie Suren beg tSerftänbniffegifür niefe, ja vielleicht für aüe a u h c n p o litif eit Schwierig«

beiten öffnet: bag Sitinpittq«Si)item SowjetsfRuhs lanbg alg anhenpotiiifeg ^nftriunent, lebten Ebbeg natürlich '¿er beginnenbe Ettblampf a w t f en foataitftifcijcr mtb la p it a lif t if er S B ir tf aftgs unb Sehengauffaffung.

Sn beit lebten SScdjeit tnudjen w ir r unb fcbeiit«

bar öufantmenhanglog an faft allen ©rettaett beg

©cirjetitaateg bunfle ©erüdjte auf, Slbfchneibett beg Selephonoerfeljrg tunt Slitglanbe, oon Meutereien oon awei ¡Regimentern, tum föiaffenhinritfjtnttgeu

©ppofUtoneller, non SKendjclmorbcn fiihrenber

©owjetmadjthaher, non auffälligen Slhretfen biplos matifchcr 8oniict»erii\etcr; felhitncrftänblich werben nach moberner ©iplomatenweifc alle biefe S3ehaup=

tungen ehenfo prompt ¿ementtert, wie fie weiterhin

©tauben ftubeit. Sinb nun biefe Sotenoögel alg bie üblidjen tBorpoftengefechte einer heginnenbeit

©efamtahwehrafiion ber aioilifierten SSclt gegen ben ex lex=3nftanb beg Sowjetginftemg 31t werten, ober finb eg nur Sluggeburten ber Slngft, ber über«

hinten tßhantafie non geaitälten unb aermarterten Seelen, bejt Dpfern beg iBlntraufcheg ber Sowjet«

machthaher?

S)eutfd)lanb gilt infolge be§ f Rapa 110 «S3 e r « t r a g e g , öen nor einem Sahraehnt SBalter SRatjte*

nau unb Slgo non SJlalfean inaugurierten, ber eine aug mtrtfchaftlidien, ber aitbere aug nolitifchen Mo«

tinen herattg, in ber SScltöffenttichteit alg ber

© ch i l b h a 11 e r beg © 0 w j e t f n ft e nt g. SSiebcr bie gleidje ant Eingang erwähnte Erfahrung: Eng«

lattb, Sranireich unb ganj Slmerila bis au öen lateiniichen :Ucpnhlifcit beg Sübeng ertlären mehr inbtreft alg b ire it: Äelne fRenifion non tßerfattteg, leine EimäBigungeit beg -imager Bahlunggplaneg, nor altem lein SJioratorium, ehe ®entfdjlanb nicht bett S)ting ber Sowjetgegner fchiiefit. Unb lein ©e=

rittgerer, alg ber allgewaltige ,ySRinifterftüraer"

¡Franklin - bouillon

hat jüitgft auf ber franaöftidjen .itanunertrihüne aug ber Bcfannten Sitherhettghnfterie heraug mehr ober weniger beutli^ erltärt, bie beutfehe Sletchg«

wehr fei ber ©eneratftah unb ¿gg Eabregnelj fü r bie rote Slrmee. M it einer fiülle non natürtid) gana fdiief gef ebenen unb aug bem Bufammenhang ge«

riffenen Einaetheiten fudjt er ein angeßti^eg Bus fantittcttwtrfen non roter Slrmee unb SRetchgwehr au hegrünben, befonberg tn beit Suftftreitfräf.ten unb ber Munitiongherftellung. SetBftoerjtänblich anr größeren Ehre non granlreichg Sidterheit, gur S3e«

grünbnng beg fMtungggürteihaug an ber Dft«

grenae, beg Miiiiärlöüttbnifteg m it jßoleit, ber Sjchechei unb Bugojlawieng, mtb _ ber Unmöglich«

feit ber Slbrüftung.

$>em ®entfd)en ¡Reiche anbererfeitg w irb man in bleiern Stabinnt ber Söeltlage lanm anmuten tön«

neu, baß eg Bei bem M anger an jebent Entgegen«

fomrnen in ber fRenifiongfrage non feiten ber ehe«

maligen f?eittbmäct)tc einen immerhin entfeheiben«

ben unb wohl auch wirtnnggnoHen Trum pf gleich

&u ^Beginn angfpielt.

So geht inawifchen bag IRätfelraten um bie grobe r n f f i f c h e © p h i n s in ber SBelt weiter:

SBirb eg Sowjet«Diugtanb gelingen

die Wellrevolution doch noch

in ©attg au fehen, bn3 alte 'Problem non 1918 heim BufammenBruch ¿eittichlaitbo, unb non 1924, Bei ber Siqnibiernng beg IRnhrwiberftanbeg, non beit fow«

jetmiftfehen .Slngriffen att bett afiatiiehen .Slnfai«

ftelicit an f^weigett. 3fn Sientfcblanb neigen feht niete Bürgerliche Sretfe, tnt ©egettfalj aur Seit«

öffenilichteit, au bem ©tauBeu, a 11 e SSerfuihe, bie SSeltrenolution nad> S'eui’ chUuib au: tragen, feien wie higher ang ben nerfchiebenften unb; awingen«

ben ©rüriben aur UnfrudjiBartett nerurteilt. SJiit bem gefunben Mihtraueu ber oft Betrogenen fehen fie wohl an di unter Bergleich w it ber Sage 1812/13 in ber tRapattO'jpotitil ein; an fid) gefunbeg Surüd«

len len in bie Bigmardfchett „realpolitifchen" Biahnen, au beffen Slnffaffuitgeit non einer ruffifchett fjlanfen«

fidjerung. Slug biefen ©rünben fnrapathifieren fie int allgemeinen m it ber lHnh!anb=ipoliti£ beg Slugs märtigen Slmtcg unb beg 3leidjgn>cl)nniniitcriumg.

Mo turnt noch baau, bah ncretnaelte 3Sirtjd)aftgtreife

® entfichtatt.bg, Befonberg unter © inw irluttg non he«

freunbeten amerilaniidjeu Baitlhäufern ttodi immer an bie Mögüdifeit ber Slttg6eittung ber an fid) ge«

inih grohen ruffifdjen Bobenfchähe glauben, freilich ift man and) hier itt bett lebten fahren, Befonberg nach bem BufammenBruch etwa beg törichten SSirth«

fehen Moloja«C>olahattöelggeiihäfteg, ber Mruppfchett Bergwertgunternehnmngen, fehenber unb ititd)«

temer geworben, DBgleidj nod) immer burd) ben gefchidieit rnffifche« Boripiegelunggapparat ©ehten«

bete, unb amar nicht nur Montmuniften unb Sogtal«

reformer, ben ©lauBen an bag groge bentfdjc B»=

luttftgfelb in iRttfilattb nicht aBtegen löttnen unb — moHett. Suawifdjett finb aber bie fRuffen au einem Snftem ber anhenpolitifehen Slftion üBergegangen, bag ftdj infolge feiner Begleiieridjeinungen non Sag au Sag gefährlicher auSwirlt, unb in ber S£at aum

§ehel werben fann, m it bent bie SRuffen bag lapt«

taliftifdie St)ítem ¿er SBelt aug ben Singeln heben unb bie SBeltreooiutiott tatfächlich erawingen lönuen.

Stias ¿dumping-SyHem

®nrdj bie ohne jebe moralifdie Hemmungen att«

gewenöeteit 3/errormitteI ber Barteibtltatur ift eg ben roten Machthabern non Moglau möglich, bie SBeltpreife non Slgrarprobulten, C>oIa, Belactt,

¡Petroleum, berarttg au unterBieten, bah in leinem lapitalifttfchen Staate bie ©eftehungglofteu mehr gebedt merben lönuen, unb auf biefe SBeife nach unb nach in ber ganjeit SBelt eine SlrBeitglofigleit ent«

fteht, bie auch in fonft gefttuben Staaten eine gitn«

ftige Sltmofphäre fü r bie lomnttttttftifdje SBeltrenolits tion fdiafft. So hat man feit awet fahren burch bie 2>umping«¡Preife fü r ©erfte unb ¡Roggen bie nor«

male ©etreibeeraengtmg auf ber ganaen SSelt ruiniert, nicht etma in S)eutfchlanb allein, fonbern and) itt ber Union, big hinunter au bett Sa ¡Plata«

Staaten. Bur Beit oerfudjt man bag SBeiaen«

Sitmptrtg in ber ganaen SBelt in ©ang au fehen.

®ag ©leiche g ilt fü r ben .fiolahanbcl: Siad) ruffif<h=

ortentalifdier Slrt unhctümmert um jebe Sittlid)«

lettg« unb SiechiSerwäguttg, hat man öunbert«

taufenbe non B itrju tö mtb Mitladett angeblich aug

©rünben ber Staatgftcherhcit ttad) ben ftBirifdjett ttnb norbruffifd>en SBalbgeBieten ftrafweife bepor«

tiert, wo fie unter primitiofteu SSohn« unb Er«

nähiuttögnerhältniffen $ola fällen muffen; fie loften bem ruf ft j eben StaatgBubget nichtg, wenn man bie gelieferten bürfiigen Brotfchnittett m it Schmala nicht rechnet. ®ah Behntaufenbe unter biefen Ent«

fehltdiielten fterben, bah ¿te attrüdgeBliebenen grauen unb Mittbcr btefer Slermften ebcnfaüg att

^nnberttauienben phnfifdj unb moralifdj nerlom«

men, berührt nad) rufftfdjer Srabttion bie ¡Partei«

fanatifer beg Soataligmug erft redjt faum. Slmtlid) wirb awar mitgeteilt, bah man mit bem Export non

©eireibe, i>ola, Stach», ¡gelaen ufw, fid; bie f if í bett

Sünfjahrpldtt notwenbigen ©eotfen nerfchaffen müffe. Sag bürften aber, wie fo niele Behauptungen ber Sowjetwirtfchaft ¡Potemliuf^e S örfer fein, auf«

gebaut fowohl fü r bag eigene Sanb, alg and) für bie feltfarae Safte ber ortbobojett SowjetBewun«

berer in Seutfchlanb unb Símenla. Sen Sowjet«

madjtbaBern wirb alle nnb jebe wirtfchaftltche Mah=

«ahnte anr ¡Poltttl. Sag Sdilimmfte ift, bah biefe furchtbar gefährliche SBaffe beg Suwpingeiporteg immer fdjarf Bleibt, weil bie ruffifdjen Eraeugiungg«

loften eigentlid) nur in Srangportloften Beftehett, unb fo in jebem Satte immer unter ben SBelt«

erftehnnggloften Bleiben müffen. Sein attbereg B o íl aber lann foldje Bluts ttub Menfdjenopfer wie bie ruffifchen Slmoraliler in bie Eraeugerloften ein«

tttiBuIieren. S ie in Seuifchlanb oft erörterte Srage non ber lünftigen w irtf^a ftlidjen Erfd)Iieh«ng Sinhlanbg ber Sonlurrenamöglichletten ufw. fottte man awedmähigerweife nortäufig aurüdftetten, jebenfattg fie trennen non ber Bewertung beg gegen«

wärtigeit Snmping«St)ftem8.

tttuhlanb ift tatfächlich itt ber Sage, bie ©etreibe«

eraeugmtg, ben öolahanbel, einen S eil beg Sey.til«

gewerBeg rtnb bie ttiattchwareitinbuftrie fo aiemlid) ber gcmacit SBelt einfach au aerftören unb bie hier hcfchäftigten Slrhcitöfräitc auf bie ©trage a« werfen.

Surdiaug Begrüribet hat fid) begljath heute eine SBeltliga gegen iRufdanb gehilbet, ttnb awar au§ ben nerfchiebenften Motiuen heraug, lei lg aug ntorali«

fdien, religtöfen unb lulturphilofophifchen Er«

Wägungen, teilg aug wirtfdjaftridjen Sonlurrena«

hebenleu. S ie Union fdjeint offenbar bett erfiett S d jritt tun au wollen, wenn fie liin ftig für bie Ein«

fttbrBemittigmtg rufftfdjer SBaren ben Sonfularner«

nterl „leine SträflinggarBeit" norfchreibt. Stur awei Staaten flehen Big jetit auherhalB biefeg 91 ins cg — offenbar aug eruften politifdjen Bebenfen.

Italie n und ¿Deutschland

Stefer Sreuaaug gegen bie Bolfdjetotfitfchc Söirts fdjaftgs, Snlturs mtb Staatöorbstmtg nerfpridjt aber Bei ber grnttbfatjlichen ©egnerfchaft Stalieng unb Seutfchlanbg fo lange leinen Erfolg, alg nicht bie Machthaber non Berfaitteg fid) an Entgegen«

lommen in ber ttleoifiongfrage e n tflie h e n lönnen.

M it ber fittiidjen mtb religtöfen Beurteilmig ber rufftfd)ett S'umping=Methoben haben biefe poütifchen Bwedmähigleitg« unb SlugenBtidgmahnahiOTett nur entfernt au tun. Sen ©laubigen aller religtöfen unb Inltnretten Senominationen w irb man in ber Beurteilung ber Blntmcthoben ber Sowjetuta^ts haber bag 9!ed)t ber fchärfften Berurtetlung laurn abfprechen lönnen. SBanttn aber beeptemt man fid) nicht, aug ben gleichen Moitnenletien heraug, bett m it footel B lu t nnb Sränen nerquidtenBertrag non Berfaitteg nicht ebenfattg a« änbern. B or ben fo gern angeführten ewigen ©cfepeit ber SJiorat gibt eg ein boppeltcg 9!ed)t, ein SRedjt fü r Sieger unb ein Siecht fü r Befiegte, n ic h t.

SBir fdteinen am Slnfang gröberer anbenpolitis fdjer Slltioität 3« fteljen. S ie it a lt e n t f stuffifdjen Berhanbiungen in Mailanb hüben offenbar ben Sluftaft. S e u tfla n b nähert fich immer mehr bem trittfdjen Slttgetthltcl ber anhenpolitifehen Option.

Unawetfelhaft tut ber ©taatgfelretär beg Slngwärti«

gen Slmteg, n. Bülow, gut, fo lange wie möglich nad) bem Sieaept feineg Cntelg au hanbeüt, bie Entfcheibung norläuftg hinaugaufchieBeit. Sltteg Be«

beutet aber bann bie SBahl beg reihten Slngettblicfg, ber Surg bleibt ja lanm aweifeihaft nad) bem big«

her Sargeiegten.

* * *

SBährcnb auf anhenpolttifchem ©ebiete fid) in ber Berichtgwodje folgenreiche Ereigniffe faft au über«

ftüraen fdteinen, eg fei nur an ben Befuch beg «ngas rifchen Miniftcrprafibettícn Bethlen, an bie ¡Polen«

wählen, an bie oberfchleüfdjen ©rettel, an bie ©enfer Slhriiftttnggbebatten erinnert, wirb innenpolitifd) bie ©egenwart bttrdj bie Soimel charatterifiert: bag 9íegterunggprograntm atPtfchcn IReidjgrat nnb S lefgtag.

S ie einftimmige Slnnahme ber Brnning«Bor=

flö g e ift neben ber Erlebigung in aehü arbeitg«

reidjen Sagen

ein buhmesblall

in ber alten, wenn and) weniger lauten Srabitioit beg fRetdjgrateg. Obwohl bie weiften Sänbernertre«

ter heute auch fta rl p a rte ip o litif eingeftettt finb, Bewährte f f bo-d) fichütd) bie alte, heute nicht gern gehörte SBaltrheit, bah eg überall ba eine pofitioe Strbeitgmetljobe gibt, wo genügenb atningenbe Staaignoimenbigleitctt norhaitben finb, um bie

¡Parteierwägung in ben §intergrunb a« ¿rängen.

Sieben bent lärmenben Bruber, bent Siefgtag, ftanb ber 9 i e f grat bigljer fta rl im ©dtatten, aumai er in bem ©eruch p a r t ilu la r if t if er Sniereffennertretung ftanb; ttnb bod) hat er erheblich mehr ¡Retdjgoerant«

roortnirg geaeigt, alg bie alle p r a liiif e p c i i t i f e Str«

beit fabotierenben ¡Parteien beg 3Ieid)gtageg, ber f 01t in bei ¡B ig m a rd f eit 9 ie f gnerfaffung non

f

1871, nod) mehr aber in ber SBeimarer Berfaffung oon ¡Preuh, alg $üter unb ¡Pfleger ber Üleidjgeinhett gebacht war. SBenn a a h lre f e Sreunbe beg 9 l e f g=

gebanleng bem 9teidjglanaler Brüning a n fä n g lf alg Sünbe gegen ben ©eift feineg Slmteg grottenb anredtneten, ba§ er ben D tefgrat aug feiner oer«

fu b tc u Ede wteber heraugholte unb in bie nor«

¿erfte Dlampe f o b , eben weil man fürchtete, bieg bringe eine S tärlung ber aentrifugalen Mädjte, fo fahen fie fid) .g e tä u f t: Unter ber g e fid te n Dlegie Brüningg erwieg ftch biefe faft alg antiquiert an«

geiebene SReidj&inftana, befonberg burd) ihr einftim*

migeg Botum, beinahe alg ein nottwertiger Erfaö beg ¡Reich gtageg, mag f f er nidjt ohne ftrufturette, o ie lie f t aud) ftaatgredjtlidie Solgen für bie 3u«

tnnft bleiben wirb. Brüittnq muh ««« freiltcg ein betteg Singe bafür haben, bah burch fein ftaaigredjt«

Itd) fo uttgem ölm lf eg Borgehen ber deichgeinheit lein Sdjaben g e fle h t .

Sinbltdje ©emüter glaubten aug bem Borgang im ¡Reichgrat flie h e n au bürfett, bah ¿er ¡Retdjgtag infolge ber gleichen E i i t f f t in ben ¡Rotitanb beg

¡Reicheg eine ähnliche Slrhettgmethobe entwideln werbe. Se mehr man f f bem 3. Seaemher nähert, um fo mehr entfdjwinöet felhft auch biefen Sinber«

natnren folch frommer ©lauhe. Borläufig grottt eg nur u n te r ir b tf in beit g e f loffenen oier SBänben ber Sraftiongftube. SBilbe ©erüdjte tauchen auf, n e r f winben aber ebenfo f nett wieber. Man fpridjt oon atterhanb Seaeffionen, fo oor allem itt ber Soaialbemofratie, beren lin ie r Slügel, fta rl Beein«

brudt burd) bie fo oernünftige Söniggberger ¡Rebe Bramtg, bie bighertge offene ober oerftedte Soali*

tiongpolitit ber S raltiongleiiung'nidjt mehr miiau«

madjen w ü n f t , id)on weil er, gewipigt burch bie aahlrefe« Manbatg« unb ©timmenoerlufte, itidii 3« einer ber lä c h e rif eit, bitrgerli^en ©rüppdten»

Parteien herahfinlen will.

¿Die ¿deutsche Tollisparlei

hat ihren alten, offenbar f wer erlranlten Sührer, S r. S ch 0 13, geopfert, unb ftch am -öanpte oer«

jüngt burd) bie SBahl beg h e ffife n ¡Redttganmaltg S i n g e i b et). Sa aber btefer auggeredjnet im Schatten Strefemanng groh geworben ift unb oon feiner h e ffife n Ceimat her angeblich einer Ber«

fm elaung m it ber Staatgpartei bag SBort reben foff, fo' würbe ihm oont fchwermbuftrieHen red)ten Slügel 9iheinlanb=SSeftfaIeng S r. ^ugo alg lontrol«

lierenbcr Mitregent aur Seite geftettt. So würbe awar bie ¡Partei gerettet, oh and) bie Stimmenaahl?,

Ein fdjritter SJtifjtlang lammt oon ber

WirtSehaStsparlei

her. Sie hat biegmal nnwiberrnflich ihren Ber«

treter im Sabinett, beit ¡Reichgjuftiaminiiter, ¡prof.

S r. Brebt, unter f ärffter Segaoouierung ber S S irth f en Shüringen=^olitit, aug bem Mabinett 31t«

rüdgeaogen. So unbequem biefer Schritt fü r ben

¡Reichglanaler aud) fein mag, an ber in n e rp o litif en

©efamtrichtung bürfte er nicht atta« oiel änbent — o ie ü e ft, bah bie ¡Refgtaggeittberufuna oerfdjobcn werben müpte. Einaelne Berliner B lätter legen bem etwag fta rl a u t o lr a t if en ¡Parteichef, bent ehr»

geiaigen Bädermeifter S r e w i p, atterhanb perfön»

Iidje Motioe fü r bieg u n fre u ttb lfe ttnb ungemöhn«

liehe Borgeheu unter, fo behaupten Bogljafte, bah itt bem Schreiben oon F e rrit Srewtp an Brüning ein Srndfehler enthalten fei, bie gahnettflucht wirb bort begrünbet m it ber „¡preiggabe lebengw ftiger w i r t f aftlidier Qtttereffen"; ftatt „¡Preiggabe" habe uriprünglid) geftanbeit „¡p r e i § f e n l u ttg". ©röhtc

§citerteit hat aud) bie parieinmtlidje M itteilung heroorgerufen, bah Jta$ bem Slugtritt S r. Brebtg aug bem Mabtnett Me inneren M einungg oerf ieben«

heiten in ber S B ir tf aftgpartei alg beigelegt au be=

trachten finb. SBenn bie S B ir tf aftgpartei f on an f f ein fehr umftritteneg ©ebilbe ift, fo bürfte biefe

^afjnettfiudjt in offener $ e lb f lacht Baum bag rechte M itte l feilt, bie oh ber ¡Preigfenlnng unruhig ge«

worbenen ¡partelmitglieber hei ber ¡Parteifahne aü halten ober gar ihr neue auattführen.

Unb B rüning muh unb wirb feinen ihnt Har oorgeaef nete« SBeg gehen, b. h. et ntuh

mit A rtikel U8

feine ©efamioorlage, and) bie oerfaffunggänbernbe, in ©ang fepen. Senn eine Btoeibtittelmchrheit beg

¡Refgfageg, oorgeif riehen fü r bie oerfaffung«

ättbernben Borlagen, erhält er auch burd) bie Soaialbemolratie nicht, abgefehen baoon, bah er burch eine Koalition mit ih r bie f Iimmfte Sünbe begeht, bie eg fü r einen leitenben Staatgmann gibt, ftd) in SBiberfprud) au fepen mit ben inneren mtb äuheren Sebengnotwenbigleiten beg Staateg. Ber«

faffung hin, Berfaffung her, gewth, aber höher fteht unb muh ung flehen bag Sebengredjt nnfereg Bollcg nnb feineg Staateg. Unb wer Singen au fehett hat in ber SBelt mtb Ohren au hören, ber weih, nidjt aum brüten Mole geht bie ©efaljr ber B o llg p e ru f*

ütng ttnb beg StaatgaerfaHeg att S e u t f lanb, bem ßattbe ber M itte Eitropqg, oorü t a^ ü "

(2)

D attîige* Sonntafjs-Seífcíng

---;---- :--- --- rf— Sonntag, fcen 30. yióvetubex 1930.

Spiegel der

9 n ie r eff ante Vorschläg Seipels

Sin ¡Regierungs- und itlehrheilsSlalut

{ttenftc «nt fein gattb erworben 3« Baben. fndjt &a§ S til ber SJcoiftott auf Siptomittiidjem SScse 3» crreitljctt.

Scifjtcu (jat Ungarn «ts, feiner Ffolternng ßefiiijtt, in welcher es ttstSj ¿ent 3B«ffenfttßft«tti ficB befanb. <SS unter»

ließt feinem Smcifcl, baß swtjdjen 9iom ttnb SBubapeft citt feiles 9l6£ommett fü r iiefiimmie Fwecfe ficftcljt. Qtalien jpieit Me nngcrlfdje Karte mit SUilctficBi «nf feine ©alfan*

p o litif ans, Ungarn 30 Bit anf Ftalictt, bannt eS bte cocn- tueltc i>fcyiftoit beet ©ertrag® »0« Xtlanon bcßünftißt.

Slatf) bet Sttfammenfuttft m it ©tnbenbnrg in ‘-Berlin bat bet «ttßßtifcije ©linifterpräfibcttt e tflä tt. bafe baS gc=

mcinfame S iel beS bettijcBcn «ttb beet nnganfc&stt SBolfeS bie »otifianbiße SBicbctiictftcBnttß bet SffiionSfteiBeit «ttb bet ©IcidjSctccijttßttnß im internationalen Sehen fei. (Sr befetutt fiel) fü r bie beittfdje XBefe i» bet StbrftftnngSfrage, wie fie (jurtiuS not bern SReidiSrat auSeinanbergefeöt bat.

S e tttf^ la n b «ttb U ttß a rtt fudjen Beate bie gleichen opro­

bíeme it t bca SBorbctßtuitb bet ittie rtta tio n a le tt Sebatte 3«

niíEctt. ©leicbseitiß m as et> fid) »m eine S lbw eB raition gegen ben w itíftb a ftliá jc it © la n bet K le in e n (Sntcttte Ban*

beht, au beut gegenwärtig (aadj in © a rio ) Bearbeitet w ir b . (S ä i ft i m m e r e i n w e tt t ß b e n n r « B i 8 c » b", fcBliefst bet „Z e m pS ". „ b i e f r i i b e r e « S e t t t r a Í * m ä d) t c f i d ) 3 « Í « m m e n f c b l i e ß e n 3 « f e b e t t . g a r f ia s Bat c r tiS r t, baß X e n tíd jla n b « i(b t einem a iiia b n iß fa fte m a lte n S t iiS s n riitfß te ife . T aS maß in bem S in n e ricBtig fein, bafe eS bnrtb feine eißenen yolitifcBcn S ie le 3n febr bcanfprm bt ift. a ls ba& cö f i i r bie te r r ito r ia ­ le« F orb e ritn g e n ber anberen fflerpflicbinnß cn übernebmen fö n n te . ßS fcBetnt bie X a f t if » o t3tt5ieben, bie b a ria be*

ffebt, ih re © a n fiin e tt auSannuljctt «ab fid) ih re r parallelen SUtion 3« bebienen."

Qefpräche mit ¡Hervé

V o n ¡ P a u l ül u h f t r a l

SPlinißer T r . Seipel »eröffenttidt unter bem SEilet „TaS Statut ber '.Regierung un& ber ©aria*

nteniSwebrheit" folgenbe ©orfdläge:

1. T ie Slegierung feil Bern bet ben SB-ahlen aum SluSbrucf gefommenen SBillen beb ©olfeS ent*

fpredettb auf ©rnnb einer miißtic&ft fetten Sujant*

jnenfaffung ber ntditfoataliRifcbett Parteien gebilbet werben.

2. Fbre Stufgabe wirb fein:

a) T ie Staatbantorität auf alten Sinien aur ©et«

tung au bringen;

b) bem Parlament bie non ihm felbft gewüpfdte Ttraffc ttnb energiföre Führung au geben, bie «3 allein wieber au Slnfcfjen unb ©ebeutung bringen fann;

c) Me SBirtfdaft non jenem Ueberntaß an ©e=

taftnngen att befreien, bte fie itt ihrer Gntwicflung immer wieber hemmen unb bie ©röße b.er StrbeitS*

lofigfeiß mitoerfdjuiben; baßer eine burcfjattS fpar=

fame Finanapoliitf au machen, mobei inSbefonbere auf bie mögiicfjfte SSereinfarfjitng ber ißernmltttug Söeba^t au nehmen fein mirb.

3. ®te Dtegierung fott im mefenitichen eine parlamentarifcijc. bas heißt aus fDlitgliebern beb StationalrateS beftehenbe, fein, 2)er njefenttich parlamentarifche ©harafter ber fRegierung befagt nitßt, baß bie Parteien iötitgtieber in bie ^Regierung entfenben ober aub ih r abberufen tonnen, ©ine

®er ungarifdje 2Rinifterpräiibent © raf 93ethten äußerte fich an einem SSiener Sonvnatiften über feine ^Berliner SReife wie folgt:

„3th bin hocherfreut über bie geralitbfeit, mit ber matt mich in © erlin anfgenommen hat, unb bie ©r=

gebntffe meiner itnierrebungen m it ben beutfehen Staaibmännern haben mich fehl befriebigt. SSir haben aUe fragen burchbefpro^en, bie Ungarn unb

®euiichlanb berühren, ttnb bie bab ©erhältniS unfe- rer betben Staaten betreffen. ©8 befteht in politi- fchen Sragen berfelbe i ß a r a n e l i S m u S ber Stn»

f*anungen, ber immer beftanben hat ©on ben w irt- fchaftlichen fragen ift bie wichiigfte b ie e i n e s b e u t f e h - u n g a r i f i b e n S a r i f n e r t r a g e S .

habe mich in meinen Itnierrebungen m it ben beutfehen Staatsmännern ü b e r b i e © r u n b = l a g e n g e e i n i g t , auf benen ein bentfch=nnga»

rtfeher Sarifoertrag anfgebaut fein müßte. SDie eigentlichen ©erhanblungen werben etwa im F e b r u a r beginnen, unb itf) barf wohl hoffen, baß ein 'Xarifuertrag awiid;en Ungarn unb Scutidjlanb äuftanbe fommen wirb.

Untere wirtfchaftlichen ©eaiehungen au Defter»

reich werben »on biefett wirtfchafiüfhcn Sufawmen- fchinßbeftrebnngen n i c h t berührt. $ ie wirtfehaft-

’liehen ©eatehnngen Ungarns an Defterretch finb eine Sache fü r fiel), unb Ungarn wünidjt in feinen mirt=

frhafiltcheu ©eaiehungen m it Defterreii) fo nahe wie möglich oerbunben an fein. Sind» in ben politi- fdteit ©eaiehungen Uitgarng an Cefterreidj hat ficö ntdjib geänbert unb wirb fich n i^ tä änbern."

*

Vlcrvoiitäl in ¡Paris

©3 aeugt fü r ba§ SRißtrauen unb bie Unruhe, bie bie polittfchen Streife in Srantreich ergriffen hat, wenn bem ©cfudje bc§ ©rafen ©etljlen in

© erlin allen offisieüen ©rilärmtgen aum $roö

foldhe Stnffaffnng ober auch nur SluSbrucfSweife wiberfpräche bem ©etft ber geltenöen ©erfaffung.

®ie Stegierung w irb auhfchließlicß oom ©nnbeSs präfibenten berufen nnb abberufen. S er Suftim- mung unb Unterftüitung ber ©arteten ficö au »er*

fichern, ift Sache ber ihnen entnommenen ober au entnehmenben SJiinifter.

4. ®er ©erfaffung entfprethenb, hat e» bte i)tc- gierung anäfchlteßlich m it ben Slbgeorbnetenoerbän- ben ber »erfdiebenen ©arteten, nicht aber mit außerparlamentartfdjen ©artettnftanaen au tun.

5. iJebets Sfubeinöitberregicreu muß »ermteben werben.

®a£ ShmtSgeheimniiS in SReffortangelegenheiten nnb bte © erirauitdjfeit ber ©tinifterratöoerhanb- Inngen binbet bie ©tinifter and ihren ©artet*

inftanaen gegenüber.

6. Sille Slrten offiakllcr ©erlautbarungen ber iRcgierungbmitglieöer haben nur 5nrd ben ©un*

begpreffebienft au erfolgen. S)tefer barf fte nicht ohne »orhetige ©enehnttgung be§ ©unbebtanalerb unb wenn, fie irgen&wie ©egenftänbe ber Slnßen»

p o titif berühren fohlen, and beS Slnßenminifier3 auSgeben,

7. ®ie öffenttide SteHnngnahme au fragen ber Slußenpotitif -ift auöfdjließiicf) bent Slußenmtnifter

»orbehalten, ber fie in engfter Fühlungnahme mit bem ©unbeSfanater au behaubein hat,

h o h e p o l i t i f d e © e b e u i u i t g beigemeffen w irb:

„ ® ie ïa ifn tb e a tte ln ", f ^ r c ib l ber „X e m p s ". „baß ber

„^B flic b lc itä b c fn c b " in t ßegenwäritßeu SlngeUbllci ber in te rn n tio n a le n © e rb ä ltn iife ftcb a b fp te li, o e rlc ib i ibnt einen politifeben ^ tn te rß rn n b . © etblen, ber ttn ß a rn fe it einer 3lcibe non 3 « b rc u re g ie rt, nicht oijne große SBcr-

©ari§, 25. ©onember 1930.

Fn ber ©ebailton feiner 3eitung „Sa ©ictoire"

hatte td eine ilnterrebung m it ©uftaue €>eroé.

„©teine Slftion ift in ®eutfdtanb »telfad falfd gebeutet worben", fagte .^eroé. „®urch bie Slw fragen, bte td burd ©ermittiung Slrttoib SRedjbergê an E itler, Selbie unb bie an&erèn Fühler ber beut*

fden ©cdten ftellic, wohte ich fefifielieit, ob fié grunbfähiid an einer bentfd=franaöfifden ©er*

ftänbiignng bereit feien. ®en ©ebanten, baß fid meine Slftion gegen ©nßlanb richtet, muß id) au- rtietweifen; ich glaube fe&od, baß ein gefpannteS

©erhättni« awifden ben beiben Stationen SJeitifd*

lanb in bte Slrrne ©itßlanbS treiben würbe. Sind) gegen ein anbereS ©otf foll fid meine Slftion nidjt richten.

©or bent Kriege war id itöeraeugter Soaiafift

und glaubte an die ¡Internationale

ber Sfrbeiter. ©teine Seitnng hieß bgmal§ „2a guerre fociale", ich gehörte aura Itttfen Flügel ber

©artei nnb habe wegen meiner polttifdeu Ueber*

aeugung awßlf Fahre im ©efättgniS gefeffen. 3n meiner Fugenb war id in Seutfdlanb ttnb bin in Stuttgart m it ©ebcl unb Siebfnedt aufammenge*

troffen. F d fah aber, baß bie internationale So*

aialbentofraiie weber ben ©alfanfrieg noch beit SBeltfricg »erhinbern fonnte, nnb fo habe id mich im SScltfrieg auf bie Seite ©iemenceaus geftellt.

S)a einmal Hrieg war, mußte er aurn guten ©nbe

führen. F d bin immer bi£ aitm Sleußerften ge*

gangen.

Fm Fahre 1918 grünbete td bie „© a rti focialtfie national" — wa§ man n id t m it' nationalfoaialiftifd

»erbeutfden barf. F d hatte gefehen, baß ber @0»

aialiSmu§ in allen Sättbern ben £rieg n id t hatte

»erhinbern fönnen, id glaubte n id t mehr an bie Fnternationate ber Sltbeiter — baS ©inaige, wa§

geblieben war, waren meine Sympathien für SDeuifdlanb unb ber

VPunlch nach einem friedlichen Verhältnis

awifden ben beiben ©ßlferit. SDicS fdeint m ir aber n id t »ott ben Soatalifteit, fonbern »on ben Sin*

tionatiften abhängig au fein. Stuf bte Soaialbemo- fraite ift fein ©erlaß, Hermann S.RiUler wartet immer erft ab, wa3 €>err »on Seecft fagt.

F d halte ein frieblideS ©erhältnig awifden

®eutfcf)ian5 unb F ranfretd für unbebiugt nötig.

Sille Franaofen wünfden e8 übrigen^, nnb fie finb fid nur nicht über ben p oliiifdeit £ür§ einig,: ber einen Frieben garantiert. Franflin-S onillon ttttb

©iarttt glauben, baß ber Friebe nur burd) ftrilieg

©inhaltcn aüer ©ertrage gefidert ift; id) glaube, baß gerabc biefer Sßeg au einem neuen Krieg führt.

$roö meiner perföulichen Sympathien fü r ©rianb halte ich and feine © o litif fü r fa l f d, bie ber

©edicit unb ber ßinfen geredt werben möchte nnb feinen enbgttlttgen ©rfolg haben wirb. Fn Xeuifd*

lanb ift ber Sönnfd nad; einer

¡Revision der Verträge

laut geworben, ttnb id glaube, baß hierin eine ©er«

ftänbigung m ö g 11 d tft. $ ic Frage, ob Frattfreich in ber F r a g e b e 3 p o l n i f d e u K o r r i b 0 r 3 gcawuttgen feilt wirb, awifden ber Freuitbfdaft

®cutfd)lanb3 ttnb ©olen§ au wählen, fann id 8«*

nädft n u r allgemein beantworten nnb Tagen,_ baß t d a n b ie © f ö g l i d i e i i c i n c r f r i e b l i d e n

© c r f t ä n b i g l t n g i n a l l e n bi e f eu F r a g e i t g l a u b e . Fn ber clfnß*lothringifdcn Frage habe td) fchott 1900 in Siuttgart ©orfd)Iägc gemacht, alfo

»or bent ©ertrage »01t ©erfaitleS, ttttb ich glaube, baß-and) hierin eine ©intgnng moglid) Ht, bie auf frtebitdem SBegc herbeigeführt wirb. (Sine @nt*

fdetbung bnrd ¿inen Krieg wirb niemals enbgüliig fein, fonbern nur »on einem ©eoandefrieg aurn nndjften führen.

©te bentfd)*franaöfffde ©erftänbigung ift ent- fdetbenb fü r Sa3 Sdtcffal ©uropa3. © in neuer Krieg würbe bem ©olfdewiSmuS alle ©itren öff*

neu. ®-a8 arbettfame ®ei.tfd)lanb ift eine ber gro*

ßen Seudten ber ©lenfdheü, unb eine ©erftänbi*

gnng muß möglid fein. Stuf bte Frage, ob ber ©a«

iionaltSmuS nad meiner Slnfidt eine fideie ©aft3 fü r ben Friebett tft, muß id)’ antworten, baß man ja gefehen hat, baß bte Fnternatiünalc ber ©»=

aialiften ben Krieg nicht hat »erhinbern fönnett. S)te

©ationaliften finb immer auSfdlaggebenb. ©aritnt habe ich wich an bie Führer ber beutfehen ©edten gewanbt."

e m p fa n g a« e b « n bcS © rn fe n S c tb le » i« S3erlin,

Sleidjgfanaler X t . S r ü n ittfl (Itn f® ), ber nnaarifebe SDUniftetpxäfibeut © r a f S3c(f)lett (SDHitc), iHcicbSuetfeßrS*

n tin ifte r uoit © u ^ra rS (recht®) bei bem ©ntpfnng. ben bie © e id ^ re g ie ru n g a« ©bren beä it t © e r lin tocilenbcn

« n ita rif^ e n © lin ifte rp rä fib e n te n in ber © e id jg fa n a lc i oeranftaUetc.

Schicksalsve rw a n dte V ö lk e r

M t iv e deuliche A u ß e n p o litik

O pern-8 r¡tü u f fü h r ungen im Stadttheuter

muß ein wenig lächeln, bentt bte Seit hat bis ©mp*

finbnng in ben Shorten »erirocftten laffen, man fpürt, au ftarf ba3 ©efünftclte ber Situation.

Stngète unb ber nad ©ntfernnng ber S d u ß » o rrid s tung erfoigenben tatfäd)liehen Slnfnahme, ift an bürftig in ber Föee, um befrtebigen au fönnen.

5btc ©rftaufführung ber Dpern=©iuafier „5 > ia = m i t e h " »on ©iaet tntb „5) e r 3 « r l ä ß t f i ch p h o t o g r a p h i e r e n " »on K urt © ktfl hat bem SDanatger Stabttheater nur einen SldtungSerfotg ge*

’6rad)t, ber in ber Cwuptfadc ber auf guter tünft*

Tertfder C*öhe ftehenbeu Sßtcbetgahe ber SSerfe ge*

gölten haben biirfte.

©8 ift n id t ba3 erftemgl, baß ba3 Stabttheater ben ©erfud) nnieruommen hat; burd Sufamntcn*

fpannen eines prohlcmatifdcu aeitgenöffifdeu S3er*

fcS m it einer älteren Oper c3 gewiffermaßen jebeut r e ^ i an madett. Sind jeiS ift bwmit nur ber ©e*

weis erhradt worben, baß berartige Kompromiffe ttuhloS, ja ben cigcnften SeOenSintereffen beS Thea­

ters gerabeau fcßablidj finb. S»aS baöei int giiit*

ftigfiert Falle hcrauSfommt, ift eine ©eftärfung beS

©nhtifumS in feinen ©orurieiten gegen bie ?.eit=

genöffifde Oper nnb ihre Stele. OaS Theater braudt aher eine ©ejahung ber lebcnbi{eu Stftnati*

tat ber Oper als Kunftform in ber ©egeuwart. GS ift unmöglich unb aud gar n id t nötig, baß bie SScrte, in benen ber neue S tilw ille n feinen SlnS*

bruci fin&et, nun and ausnahmslos nur ©etfall fin*

ben. SSohl aher ift gana unb gar 'ttnerläßlid.^ bas

©nhlifunt baoon au üöeraeugen, baß bie Knttft*

form ber Oper, ift fie and n id t mehr faft alleiniges Siel, wie im »origen Fahrhunbert, nod immer an ben w ir f lid lehenbigen ©roblemcn beS mufifalifdett SdaffenS gehört. Siitr wenn baS ©uhlifnm Begreift, baß bie Oper nod feineSwegS eine erfdöpfte Kunft*

gattung ift, wirb eS aud wieber aur Slnteilnahmc an ben ©eftreöungen gelangen, bie Kunftform ber Oper mit neuen Fnöaltcn au erfüllen. TaS Tßea*

ter als Ginrichimtg nur 3ur ©flege »on Knnftwer*

fen ber ©ergangenheti wäre ein ©oniens,

Sugegehen, baß frühere ©erfudje wenig ermnti*

genb gewefen finb, unb baß bie angenblicfltdc Si*

tuation beS Theaters and) ©eherate aaahaft wa^cn fönnte. Slher gana abgefehen baoon, baß -unter ben währenb ber fehlen Fahre hier aur Grftauffüfjrung gehraditen Opern ja nur gana wenig SSerfe ber gebadten Slrt waren, ift ohne iebe Frage baS ©uhli*

fnm in feiner ©inftellung au ben bramatifden SSir*

Jungen gnd n id t nnoerwanbelt gehliehen. ttnb eS ift redt unwahrfdeinlid), baß baS ©uhlifnm, baS fich gegcniiher ben Slnrcgungen, bie ihm baS Sdjait*

fpiel bietet, fo banfhar a-eigt, baß ba bie größte iöereitwiHigfeit im ©liigehen hefitnbet, fid ähn*

liehen ©eftrehungen in ber Oper bnrdauS »er*

fdhließen follte. SlflerbihtgS ift nicht au erwarten, baß gleid ber erftc a?eriuch nun aum Stele führen würbe, nadbern man fid fo lange bemüht Iwt, bem ppetnpuhlifnm n u r wohisefälligen SePßii 8«

fädeln. Taifade ift jebeufalfS, baß eS anberwärtS gelungen ift, fofern fonfeguent unb ohne Itehertrei*

hung »erfneht würbe, m it ber neuen Oper in gana ähniidjer SSeife Fntereffe au erweefen, wie hier in ben lebten Fahren int Sdjaufpiet. ttnb es ift fefjr fdabe, baß man bte ©elegenheit, bie reiebiid heftan*

ben hat, m it ber Oper »on SSeill anbere neue Kura*

operu aur Stnfführung au Bringen, umgangen hat.

T-aß foId eilt moberner Opernahenb, auch wenn er nidtS weiter »eranlaßt hätte, als aunädit einmal eine recht angeregte TiSfnffion unter ben Opern*

fKitttben, bem allgemeinen Fntereffe an ben T>ar=

Bietungen ber Oper förberttder gewefen wäre, als bie ieht gewählte Slrt, Bei ber fiel) awei miieirtanber unoereinbare SBerfe gegeufeitig in ber SSirfnug ftören, fo baß nicmanb anf feine Stoßen fommt, ift fider.

T ie einaige ©eaiehnng, bie awifden ber Oper

»on ©iaet unb ber »on SB eilt Befteht, tft, baß beibe SBerfe anfS engfte an ben S til ihrer ©ntftehungS*

seit geBnnbcn finb. Tiefe ©eaiehung hat aber ben Gfjarafter einer unüberbrückbaren gnnalid tren*

nenben SBefenSoerfchiebenheit. ©lan fann bte Oper

»on ©iaet fü u ftle rifd genießen, man fann SBeilt ge*

nießen, aber n id t BetbeS unmittelbar hiniereiit*

anber. 3Ran muß baß ei enimeber ©iaet als füßlid unb affeftiert, ober aßer SBeill als Brutal unb aynifch empfinben. ©itt-eS aber ift fo falfd, fo unge*

redi, í» fchief. wie baS anbere.

„Tfamiteh", »or „Garmen" fomponiert, ift in SBirflichfeit, fü r fiel) Betrachtet, ein feines, geift*

»olles SBcrf ber franaßfifdeu Opcrnrom-nntif Ber fteBaiger Fahre. TaS orienialifde K olorit ber SRitfif hat T ttft unb Gfprit, ber GmPfinbungSctuSbrncf ift im ©ahnten beS SeitgefdwacfS, ber auf fehöngeiftige

©efte unb ein n id t gana »on O B erflädlidfett freies Sentiment geftellt war, ohne Sdjmnlff, and) in ber opernhaften Steigerung in echt ’ frangöfifcher SBeife

»oller Gßarme. T ie etwas bünne, aber ebenfalls fo gana franaöfifch empfunbene ©anbluiig, ift nicht eigentüd bramattfd, aber gcrabe Bärin iß fie Kunß einer Seit, beren romantifde ©efinnnng nad Fntt*

mität ßrebte. Tem öörer »on heute macht es biefe Cmnblung nicht leicht. Fmmer wieber fühlt man fich »on bem Seib biefer lieBenben S flauin bod alian aBgerücft, hat ein Bißchen ein ©efühl nur jener leifcit ©erwunberung, mit ber man etwa bie »er*

'gilBicn Seiten eines ©anbdeuS aus enifernter

©üderreihe burdblätiert, um au fittben, and) fo etwas fei „eigentlich" rcd)t hübfeh. ünb bann fowtni ber ©ioment, wo bie Sicßc ber S flaoiit ii6er beit troöigen FreiheiiSwUlen ihres ©ernt obfiegt, ja, unb ba fann matt bod wieber n id t anberS«, .man

Sind bie Oper »on SB ei ll iß aetigehunben, fie iß eS als SBerf einer nod nach neuem SinSbrncf taßen*

ben UebergangSaeti fogar itt noch weit engerem

©taße, als „Tiantiieh". Slber baß fie ttnS fo »tel näher ßeljt, hilft barüßer hinwegtäufdjen. GS Be*

fleht feine ©eran-laffung, Bie ©ebentung biefer Oper au üBerfdäßctt, bentt fie iß aud) Bei ihrer 2eipaigcr Uraufführung fd»u gar nicht anbers au »erftehett gewefen, als eben nur als »orbereitenber ©erfud), bie neuen SluSbrucfSmöglichfeiten ibes ans Bern Swänge eines fgbenaierenbett SlblaufeS gelösten mufifaltfden S tils auf bie ©nhtte ananwenben. TaS gibt biefer Oper in ©erbinbnng m it ber ffetchhafien

©attblung ©eorg KaifcrS einen burchanS aritßifdett

©bgrafter.. GS han beit fiel), wie tnamifdjett nur t".cmcr bentlider werben fonnte, in feiner SBeife um eine Opera buffa, auch wenn man Bereit iß, bie 0©ögltdfeit offen au laffen, baß in ber © tdinng bie*

fe§ SBerfeS fdließfich bod) einmal Bern ©egriff ber Opera buffa ein neuer ©imt »erliehen werben fönnte. Fntnterljin ift unbeßreitbar, baß iroß beS UeberwiegenS einer lebig-Itch grunbierenben SRüfif Slnfäße au einer neuen ßöfung ber Ginfchmelaung beS ©înftfalifden itt bas Tram atifde iit biefent .SBerf Bereits gegeben ftnb, nnb tttuftfalifd finb bieS weitauS bie ßärfßen nnb überaengenbßett ©lómente, ungeadtet beffen, baß fte anbererfeiiS im Sufant*

metthange als BaS Tempo ber ©anbiung an ßorf jhemmenb empfunbeu werben. T e r parobißifche

¡Gharafter ber SRnfif, ber fiel) awangloS aus Bem Stoff ergeben fonnie, erreicht äußer,lid bie fdlag*

fräfiigßett SBirfungen, fei eS in foltßifden Gnfcnt*

BlcS, fei eS in ber originellen ©ehanblmtg beS GhoreS, ber aum Ordjeßer gerüeft, bie ©olle beS;

©tittlerS awifd)ett ©ühitc ttttb ©ubltfum angewiefett erhalten hat. Sehr geißreich in Ginfall unb Turcl)*

führnitg bte GiubeaieOuug BeS ntcchattifchcn ©ittfif*

inßrumcntS aur ©egleiinng gergbc BeS leßten ©öße*

pnnfteS ber Spannung. Fm gewiffett Sinne ßilbet biefe Oper eine Icßte Konfeguena gttS bent SBcge, bett ©nfotti m it feinem „Slrlcchino" »orangegattgen war. © lit innerer ©otwenbigfeit mußte biefer SBeg, wie cS bann ja and halb barauf »on SBeilf felbft ge*

fdjehen iß, ggna »ont ©orbilb hinwegführen.

Ttè ©gttöluttg »oit ©eorg Kaifer iß bramatijch fpgnnenb, aber letbcr »erläuft ber Schluß gänalid int Sanbe. SBenn ber Sar, attßaii felbß ©elegen*

heit au einer photographifdjen Slufttahmc au bieten, BaS Spiel ttmfehri, nnb bie als ©h»tograpi)in »er*

fleibcte hübfdc ©erfdjwörcrin »or bte bie ©lorb»

waffe fafdjierenbe Kamera au awtngctt »erfucht, fo fdw ädt BaS mehrfgde ©iit unb ©er btefes ©or*

ganges Bie anerß fpannenbe SBirfuttg fchlteßlid bod) ab, nnb bie nad ber F iu d t ber ©erfchwörer er*

folgenbe, Söfung m it bem SBieberauftrcten ber edten

T ie STnffnhrungen würben »on G o r n e l i n S K u n m ufifalifd geleitet. ©efonberS baS SBeillfde SBerf erhielt burd ihn eine ßraff in Fluß gehai' tene, ßets lehenbige Fnierpreiaiton. Fm ©iaet war ntandeS etwas ßarr, aber bie SauberfeU u n b T n rd ' fid)tig£cit ließ aud) ba bie forgfältige ©yrbcreiinng BeßeitS aur ©eltung fümmen. © a n s © u b o l f

©5 a l b b tt r g hatte beibe SBerfe wirfungSoolt in Sacne gefeßt. © ur Ginaelheitett, toie bie fü r Frenr.be eines reichen Türfen n id t fefjr überaeugenbe Koßü*

mternng bes GhoreS. im erßen ©5er£, ober bte ßil*

wibrige ©tanboiine ber S figuitt, beeinirädiigien etwas ben Ginbrucf.

Fn ber ©artie ber Tfamileh entfaltete D e l l c t

© o d r e i t e r anm erßen ©tale ißre »oraügliden Onalüäten fowohl an ßimmlider, wie an barßelle*

rifd e r ©c-gabung in einer großen Slufgabe. Sie

»erfügt »or allem über eine febr fdöne, warme Sfllßimme, bie fie m it beträchilidem Können ied*

ntfd behcrrfcht. Fhre Seiftung aeidnete fid and burd) Stärfe ber Gmpfinbung aus. Slnfangs wohl nod) etwas befangen, wußte fie weiterhin immer lebhafter an feffeln, Fn F r e b y © u f d hatte fie einen ©artner, ber, nach Ueberwittbung einer le id 5 ten ßimmtiden ©lübigfeit, fid immer prädüger nnb glättaenber entfaltete. T ie ©efeßung ber ©artie bes Splenbtano. m it Stiel Straube war tnfofernoers fehlt, als babnreh bem Gnfemble flanglich baS Fun*

bamettt genommen war. ©lan fann Bafür aber itid)i Ben Künßler »crantw oriltd maden, benn bie

©artie wäre mit einem ©ariton au befeßen gewefen.

T e r Sar erhielt Burd S B i t o t b b’S l n f o t t c alle ©oraüge einer repräfeutablcn Grfdeinung, nnb würbe burd) ihn and) fonft redt aut » e rw irflid t, wenngleich and) noch n id t burdjweg eine »olle Un*

geawnngenheil errcidt fdten. T ie falfde Slngele würbe burd © a n n a K i r h a d m it größter bar*

ßeHerifdjer ©ewanbihcit unb »oraiigiider gefang*

tider SluSbritcfSfähigfeii in jeber © tn fid i einbrncfS*

»oll bnrdgeführt. F r i c b l K a u f f m a n n bot bie edle Slngele günftige ©elegenheit, © lu fifa litä t unb GharafierifierintgSoermögcn beS Spiels über*

aeugenb au beweifen. Sind) Bie ©eifjc ber ©eben*

fpicter war burd)weg fehr glücfltdj befeßt, fo baß ber ©cfamicinbritcf and) BcS SBeillfdcn SBerfeS hin*

ftdtlid) ber Seißungcit fid) burchattS auf Bern be*

mcrfenSwerten ©i»eau hielt, BaS fchon in bem erßen SBerf erreicht worben: war. ©latt mußte eS baher bebauent, wenn ber etwas enitäufdenbe Gin»

brttef ber Oper felbß unb einige fdiüdterne, aber bod) ablettfcitb ¡oirfenbe ©roteßnerfnehe jngenblicher

©örer aunt Sdjiuß bie Künßler etwas um -ben

»erbieniett ©eifatt fommen ließen.

iS a e n ii,

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