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Oberschlesien, 1904, Jg. 2, H. 10

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(1)

2, 3abrgang. « Belt w . « 3anuar 1904.

WrTcbkffcn

Zeitschrift zur Pflege der Kenntnis und Vertretung der Interessen Oberscblesiens.

fierausgegeben von Dr. phil. 6. Zivicr.

Die „(2)berfd?lefienz/ erfcfyeint monatlich einmal (31t Anfang jeben lllonats).

Abonnementspreis vierteljährlich IHarF 3, —.

(Einjeltte ^efte ZHarf \ ,25.

Z3efieüungen nehmen alle Auchhanblungen unb poftanftalten, foroie bie öerlagsbud?t)anblung von ©ebrüber SÖhni, Hattoroitt (D .S., entgegen,

pofoeitungslifte ttr. 5899,

Eduard ßriitzner.

P o r t

D r. P a u l K n ö t e l , C arn o m iß .

XHündjener XITaler E b u a rb © rü ß n e r dürfte roofyl n u r wenigen Ceferit biefer ^ e itfd ftift unbekannt fein; bagegen ift es vielleicht nid)t allgem ein b efannt, baß m ir in itjm ein gut oberfcßlefifcßes K in b vor u n s traben. H euerbings h at er felbft ju r ^eber gegriffen unb u n s feine ^ u g e n b im (Elternhaufe, a u f bem © y m n afiu m in tceiffe u n b w äßrenb bet S tubienjeit in Xltüncßen gefcßilbert.') © erabe im A n fd jlu f an biefe autobiograpfyifdje S fijje möchte ich im folgenbert ein Gebens» unb ©fyarafterbilb bes vielgefeierten ZTTeifters entwerfen.

© riiß n er ift ein K in b bes B auernftanbes, bem wie bem K leinbürger«

turne im m er wiebet bie wichtige A ufgabe ju fätlt, ben oberen Sdfidjten neues B lu t jujufiißren. (Er w ürbe am 26. XTTai f 8 ^6 a ls fiebentes K inb eines B a u e rn in © ro ß -K a rlo ro iß bei XZeiffe geboren, ein fd)wäd}lid)es Bitrfcßlein, bas bie H o ttau fe befam , fü r bas m a n fogat fd?on nadj bem

') <£. ( B r ü ß n e r , Don ber (Seburt bis ju n t D e rfau f m eines erften S tib e s . Dellfageit unb K laftn g s llTonatslfefte, f8. 3«br3* 5- 98 ff. f e r n e r »erroeifc id; auf bie »on y. ( D ftin i gefcbriebene unb veictj iltuftrierte itio n o g rap tiie über itfii in bet S a m m lu n g »cm K ünftlerm onograpbicen »on Dellfagen unb K tafing.

(2)

66 0 Dr. p a n ! Knotet,

S arg e H m fd ;au Ijielt. C reue BTutter« unb S d ; wefternliebe aber brachten ben S d ;m äd ;lin g burd;. ID a s ein päfcßen roerben roill, frü m m t ftcfj bei fe ite n . K eine weiße ID anb w a r nor iß m fidjer, fein B lätid jen p a p ie r, bas a u f bem £anbe unb befonbers b a m a ls ailerbings oft fd;mer gu erlangen w ar. S a w a r es n a tü rlid ; eine gewaltige ^reube fü r ben K naben, a ls er nad; bem (Eintritt in bie Schule gu !Seif;nad;ten einen C ufdjfaffen, ben erften, erhielt. B a d ; bem D orbilbe ber Kreugwegbilber in ber S o rffird je fdjuf er b a m a ls in freier A n le h n u n g a n bicfe Diergefjn Kreugwegftationen, bie fid; nod;, ober richtiger gefagt, wieber im Befiß bes K ünftlers beftnben.

S a m a ls legte fie bie ITEuttcr bes K arlo w iß er P f a r r e r s ^ifd jer in il;r

©ebetbnd?, eine große (Efjre, wie © rü ß n e r felbft fdjreibt.

S d ju le unb K ird;e liegen au f bem £anbe nidjt n u r beieinanber, fie ftel;en and; im engften inneren g u fa m m e n ß a n g e . S o brachte bie S djule and; unfereit S a n b sm a n u m it ber Kircße feines p e im a tso rte s in D erbinbung, fo tra t er 511 bem fdjon genannten P fa rre r ^ ifd jer in Bedienungen, bie für- fein ganges Sieben entfdjeibenb werben fotlten. B is bal;in patte er fid; vov bem ernften fd;wargen p e rrn gefiirdjtet unb w a r ängftlid; am P fa rrg a rte n norbeigefd;lid;en, w enn er gmifd;en feinen Bofentjeden, bas B reuier betenb, auf« unb abw anbeite.

(Erft nafjm ber fleine (Ebuarb a m (£l;orfingen teil, b ann würbe er

— feine fleine (£t;re — ZK iniftrant unb rü d te a ls fold;er b is gur erften Stelle uor. S o w ürbe er ftefjenber © aff im P fa rrlja u fe , fdjlte^licp w a r er, wie er felbft fdjreibt, n u r m el;r bes B a d jts baljeim . S e r P f a r r e r ^ifd ;er uerlor fü r ben ängftlid;en K leinen feinen Sd;reden. ID eld;’ ein © olbperj ber fdjiicpte einfache Seelforger befaß, bas formte b a m a ls bas K irtb nicpt ahnen, gum B ew u ß tfein ift es erft bem ßeranwaebfenben B ia n n e gefom m en, unb bie erw ähnte ^fugenbfd;ilberung non bes ZTTeifters eigener p a n b ift gugleid; ein S e n fm a l ber S a n fb a rfe it fü r P f a r r e r ^ifdrer.

B i s A n le itu n g für ben ITiiniftrantenbienft patte © rü ß n e r bei bem bam aligen K a p la n Beirtfd; etw as £ atein u n terrid ;t erhalten; biefer w a r bei ber guten B e a n la g u n g bes K n ab en gern unb m it (Erfolg fortgefeßt worben, unb b a m it w a r bas ID eitere eigentlich non felbft gegeben. (Es ßieß S tu b iu m . P fa r r e r unb K a p la n befeitigfen bie leßten Bebenden ber (Eltern, bie fid;

w ohl p au p tfäd jlid ; u m ben leibigen © elb p u n ft gebrehl hüben bürften, unb E b u a rb fa m a u f b as © y m n a fiu m nad; Beiffe. E lte rn h a u s unb P f a r r h a u s mochten fid;, wie es b a m a ls unb meift nod; heut in fatt;olifd;en ©egeuben ber ^ a ll ift, werrn ein B a u ern fo h n au f bie höhere Schute fornm t, m it bem

© ebanfeu getragen ha &en, ber Kircße einen neuen Priefter he^ungugiehen;

© rü ß n e t felbft aber gefteht, es fei il;m nöllig f la r gewefen, baß es fid; bei bem A u fe n th a lt auf bem © y m n afiu m n u r u m ein Zlbergangsftabiunt

(3)

<£bnavb (Stütztet.

fjanbeln formte. S o f la t bürfte es bem B arlo ro iß er B au ern b u rfd ?m otelkid?t öod? nid?t geroefen fein, rote es fjeut bem berühm ten U tünd?ener ZHaler fd?eint, jebenfalls aber regte fid? in ifjrn fdjon b a m a ts bas K ü n ftlerb lu t 51t mächtig, a ls baß es hätte nöllig beruhigt roerben fönnen.

(Es fd?eint eine ed?te © ym nafiaftenbube geroefen zu fein, in ber er nun, bei j d a u j^ü ttn er in ber JDebergaffe, einzog. UÜit p u m o r roeiß er fie ju fdjilbern: D ie alte nerfd?rumpelte © ym nafiaftenm utter, bie fo viel non ber B elagerung ber S ta b t a n n o f807, fogar nod? nom alten Rieten 5U erjagten m ußte unb bie fo furchtbar fd?led?tes (Effen focbte — non itjrer altjüngferlichen überfrom m en ©od?ter — non ben jroei engen B äu m en , bie bie beiben g ra u e n m it il?reit brei Z ö g lin g en berooljnten. ZDit alle femten foldje W o h nungen. ZTcandV einer h a t felbft ja h relan g fo gekauft; beroal?rte iljn bas © lücf banor, fo h a t er bod? manchen © eiftesbruber in folcher Bube befud?t.

• W eichet j u n g e ftrebte nicht nad? a u sro ärts, roeg nom (Elternhaus, ohne 5U bebenfen, baß oft genug bes peimroet?s graues (Elenb hinter breinfom m t. © rü ß n e r bürfte roohl feine A u s n a h m e gemacht haben, roenn er fonft aber nicht grabe freubig ben S tubien entgegenfah, fo lä ß t fid? bas a u s einem geroiffen 3nftinft ober fagen m ir beffer A hnung sn erm ö g en be<

greifen. p t?an tafie unb jro a r fd?öpferifd?e p h a n ta fie bes roerbenben B ilb n ers unb © y m n afiu m , bas paßte b a m a ls fd?led?t ju f a m m e n l1)

ITiit gutem p u m o r fd?ilbert unfer D ealer feine £el?rer, roenngteid?

ihm b a m a ls oft genug ber p u m o r ausgegangen fein m ag. D er med?anifd?e Betrieb bes U nterrichts m u ß fü r feine fünftlerifdje D a tu r eine w ah rh afte W a rte t geroefen fein. D a roitb eben in nieten f a lle n , 511 p a u s unb in ber Sd?ule unb aud? roäl?renb bes U nterrichts felbft, gezeichnet unb häufig uid?ts gelernt. Bed?t ift’s nid?t, aber nerftänblidj. D a n fb a r ift © rü ß n e r nod? h««t feinem £el?ter in ber Daturgefd?id?te, ba er it?m au f feiner W o h n u n g a u s nerfd?iebenen Beiferoerfen B ilb er zu Sdjulzroecfen abzeid?nen mußte. Den p u n g e r nad? A nfd?auung, nad? B ilb e rn mußte b a m a ls bie Schule nicf?t 511 füllen. W ir m ögen u n s bal?er roohl norfteilen, rote ber bilberßungrige © ym nafiaft jebe ©elegenßeit benußte, bie fid? ip m barbot.

1) Ttid?t heit £et?rem von b a m a ls fei bornit ein D o rm u rf gem acht; fie ftanben im B an n e ih rer s e i t unb B id?tung. Unb w ie ift’s h e u t? D er einfeitig t?ervorragenb be­

gabte, befonbers ber fiinfilerifd? v e ran lag te 5d?üler w irb aud? Ijeut nod? allguleid?t m it ber S d ju te in KonftiFt Fommett. Die größte B e g a b u n g a u f einem iSebiete fd?iißt it?n nidjt vor beut Sißenbleiben, w en n er nid?t bie nötige A ngaltl „geniigenb" erlangt, w ätjren b ber Durd?fd?nittsmenfd?= unb >fd?iiter vielleid?t eben nod? burd?fd;lüpft. D er £el?rer Faun bagegen n id jts; er ftel?t u n te r beut B ud?ftabm ber B eftim m ungen. (Sott beffert’s — A ber w ie? £eid?t ift es ntd?tl

(4)

662 Dr. p a i i l Kitötel,

H)te öas ntalenfdje Zteiffc au f ilm rairkte; öariiber fd^meigt er. (Dt)ne ID irkung m ar es ficßer nid)t. Kirche unö Z ltilitär beftimmten unö be- ftim m en noch I)eut Öen C harakter 6er 5ta6t. D aß 6as ftarf materifcbe Solöatenleben Öen B au ern fo h n , 6er nod) n id jts 6erartiges gefeiert hatte, anzog, lä ß t ftd? root?I verm uten, m is tig e r aber m ar fü r ißn, 6er fcßon 6ie geiftlidje Stuft 6es K arloroißer p fa rrß a u fe s geatm et hatte, 6ie Kird)e m it ihrem D ru m unö D ra n . B efudjte er öod) eine fpejififd? fatt?otifd)e £eßr=

an ftalt; unö roer öas geiftige £eben öes K le in b ü rg ertu m s . in katholifdjen

©egenöen kennt, 6er roeiß, öaß öie K irdje m it ihren R nbacßten unö ,fefteu unö i^ren D ienern 6er R ngelpunkt ift, u m Öen fid) neben Öen beruflichen ö as geiftige Dntereffe konzentriert. D a s m ar fidjer auch in öer P en fio tt öer ZTtutter J ü t t n e r öer ^ a tl. P ielleid)t klingt in Öen B ilöern © rü ß n e rs a u s öetn £eben öes katholifcßen K le ru s nodj leife eine Seite a u s öer Jug en ö ^eit im ffeim atsöorfe unö in öer alten Bifcbofsftaöt nad). Der ZTtöncb aller«

öings, öer in jener geraöe öie H auptrolle fpielt, fehlte ö a m a ls öem kirchlichen B ilöe uort ZTeiffe, eine fo große Bolle er uor öer S ä k u la rifa tio n von f 8f O im fdjlefifdjen B orn aud? gefpielt hatte. © ritß n ers ITEöndte finö S p rö ß lin g e feiner jmeiten H e^n ta h bes B aiern lan ö es.

D a s J a h r brachte öie (Entfcßeiöung unö m uröe öer IDenöepunkt für fein £eben. (Er öurfte ZTtaler roeröert. IDieöer m ar es öer müröige P fa rrh e rr von <Sroß=Karloroiß, öer ih m Öen neuen ID eg ebnete. Z llandjer Kleriker h at öie £)anb von feinem S chitßling hitiroeggezogen, öer n id jt Öen gemünfchten p f a ö zum P f a r r a m t oöer höheren geiftlicßen ID üröen meiter verfolgen mollte. Zlicht allzu fehr ö arf n ta n ’s veröam m en, öenn auch fonft gefdjieht’s häufig genug, © önnerfdjaft ift n u r zu oft eine T y ra n n e i, ein (Egoism us öes S tan ö es, öer öem Befd)üßteu einen beftim m ten £ebensmeg aufzm ingen tvill. R u ö e rs P f a r r e r ^ifcßer. (Er verm ittelte im (Elternhaufe, nachöem öle treu forgenöe ZTtutter geftorben, zmifcßen öem in IDirtfdjafts«

verfall beßnölid^en P a te r unö öem S o h n e unö gem ann jenen für öeffen P lä n e . Schm ieriger m ar öie £öfung öer © elbfrage; aud) öa half P fa r r e r

^ifd jer m it. (Er hegte eine befonöerc P o rlie b e fü r öie K unftftaöt a n öer 3fat, ZTtündjen, öort follte fein ju n g er ^ re u n ö öer eölen ZTtalerei fidi miömen.

(Ein glücklicher <gufall — roenn m a n öiefen R usbruck gebrauchen öarf

— mollte es, öaß ein P e rm a n ö te r öes P fa rre rs , öer B aum eifter p irfd ib erg a u s ZTtündjen ö a m a ls feinen fd?Iefifd)en R n ß a n g befudjte. (Er n a h m eine R n z a lß Z eichnungen © rü ß n e rs m it, u m fie öort öem ö a m a ls hochgefeierten Rkaöem ieöirektor v. p ilo ty zu unterbreiten unö fein U rteil über öie R n lag eit öes jungen Sd)Iefiers einzuholen. ZDocßen vergingen; enölidi kam günftiger Befcheiö: er foll kommen I

(5)

CEbuarb ( S r ü ß n e r. 6 6 3

S o 30g 6er (Sym nafiaft a. Z). im genannten 3afyre m it fel?r leidstem (Sepäcf, aber fronen f^ergens nad) 6er 3far. B lü h e genug machte es 6em ungemanöten, a u s engen Derfyättniffen fom m enöen (Srüßner, fid) in 6er gang neuen U m gebung gurechtgufinöen. H lit H a t un6 ® at blieb itjm l}irfd)berg 5111- Seite, ^reurt6lid) n a tp n fidj aud) 6er gefürchtete P ilo ty feiner an. Die (£nttäufdjung allerdings, 6ie fo rieten U u n ftjü n g ern beim (Eintritt in 6ie B faö em ie 3uteit wird, follte and? if?m nid)t erfpart bleiben:

6er Befd)ei6, jeßt gelte es ein gutes ^ u n 6 a m e n t 511 legen, nodj ein m al gang non norn angufangen, B u s einem red)t w enig fleißigen (Sym nafiaften mur6e ein eifriger B fa6em iefd)üler. ® f)ne Bcß un6 K rad? g in g ’s allerdings aud) hier nidjt. 3ft es 6od) allgem ein befannt, 6aß gera6e au f 6en f)od)=

fcßulen 6er U unft 6er fonfernatine (Seift folcßer B nftalten, w ohl aber auch geiftlofe p e 6 an terie 6en B egabteren 6as £eben bitter macht. B b e r aud) 6as w ur6e iiberw unben. 3m 3ahre \867 tra t (S rüßner in 6as Hteifter«

atelier P ilo ty s ein.

Kiefer U ünftler hat 6as Sdjicffal fo nieler ait6erer geteilt: einft I)och = gefeiert — jeßt in 6ie hiftcrifche H u m p elfam m er gewiefen. B lle größeren U u n ftfam m lungen unferes B a terlan ö es befißen w ohl eines feiner W erfe.

B od) heut 6 rä n g t fid) u m fie ein großer U reis non B efdiaucm , 6er Ulehx«

bürget m it ^ r a u un6 U inö, 6ie h ^ h ere (Tochter, 6er P rim a n e r un6 junge Stu6ent. W a s m a n in 6er Schule nom (To6e großer W fänner un6 g ra u e n un6 an6eren f}aupt= un6 S ta a ts a ftio n e n gehört hat, hier tritt es im B iI6e fo greifbar, fo m iß re rftä rd n isfre i entgegen. D er K enner aber weiß heut, 6aß 6iefen W erfen p ilo ty s un6 feiner B achfolger a u f öiefent (Sebiete tro ß 6er (Echtheit non C ra d jt un6 B u sfta ttu n g 6as Befte fehlt, w as fie gu wir-flicßen ^ert«

biI6ern machen fönnte: 6er (Seift 6er g>e\t, 6ie fie illuftrieren follen. Die 6a in jenen B ilö eru au f treten: S eni un6 6er tote W allenftein, 6ie unglücf«

liche S d)ottenfönigin, C h u sn elö a m it ihrem S o ß n lein 111x6 wie fie alle heißen mögen, finö ja 6od) nichts anöeres a ls Sd)aufpielet, wie öie HTeininger, 6ie fü r ein p a a r S tunöen 6ie gefd)id)tlid)e (Tracht angelegt haben.

3ft fo 6es Wfeifters B u ß m jeßt ftarf D erblaßt, eines fießert ihm ein 6auern6es B n6enfen in 6er (Sefchid)tc 6eutfcßer U u n f t: er w a r ein Dortreff«

ließ er £ebrer, 6effen gaßlreidje, an e rfa n n te fünftlerifcße (Stößen m it herglicßem H a n f geöenfen.

3 um gweiten H tale in feinem £eben w urde (S rüßner 6 as (Slücf gu«

teil, 6aß ein HTatin (Einfluß a u f ißn hatte, 6er groß genug 6ad)te, nidjt in feinen eigenen B a h n e n 6as eingige bjeil 6es ihm B n v e rtra u te n gu er«

bliefen, fon6eru ihn feiner B n la g e un6 B eig u n g gem äß gewähren gu laffen.

tf ü r 6ie fünftlerifd)e C olerang p ilo ty s fpricht feßon 6er eingige U m ftan6, 6aß a u s feiner S djule UTeifter uerfd)ic6enfter H id)tungen hevvorgegangen finö-

(6)

D r. p a u [ K n ö i e l ,

D aß et 3 u n ä ß ft atlerbings au f feine S ß ü le r fü r feine B id ß m tg p ro p a g a n b iftifß einjutüirfen fu ß te , ift m enfcbliß 511 e rf lä r liß , a ls baß m ir es iß n t allgufeßr ju m B o rw u rf machen bürften; fo feilte auch © riiß n er m it einem großen piftorienbilbe juerft n o t bie (D ffentlißfeit treten; beit Stoff ßatte iß n t fein Ceßrer felbft gew ählt: p e i n r i ß II. non © nglanb, w ie er f i ß am © ra b e bes a u f feinen B efeßl ermorbeten © rgbifßofs T ß o m a s Becfet b lu tig geißeln lä ß t — ein e ß i p ilo ty fß e r B o rw u rf. A ber unferem S ß le fie r ging m aßreitb bes Schaffens auf unb n o t ber großen Ceinroanb alle £uft b a ra tt berloren. p ilo ty reifte b a m a ts n a ß K a rlsb a b ju r

‘K ur, unb © rü ß n e r ließ bas B ilb unuollenbet fteßen — b a s lag iß m n iß t.

D a fü r fpannte er ein neues Stücf Leinm anb au f einen Keinen B aß m en unb m alte fein erftes K I ö f t e r b i I b. 11) a s w irb aber ber ZITeifter b aju fag en ? B i s er a u s bem B abe gurüefgefeßrt por bem B ilb e faß, w äßrenb © rü ß n er in gew altiger A u freg u n g ß in ter ißm ftanb, fß w ie g er, f ß a r f beobaßtenb, längere g e lt, b an n f p r a ß er: „ B ra n o , g ratu liere!" D er S ß ü le r burfte au f eigener B a ß tt weiter fortfßreiten.

Dem fiinftlerifcßen (Erfolge folgte a u ß ber materielle. (Dßne UTüße perfaufte er fein (Erftlingswerf. (Ein 3weites Klofterbilb erw arb ber ITTünßener K unftverein fü r 300 b a irifß e © ulben 51t feiner B erlofung.

H ?ir fß ließ en ßier bie biograpßifcße S fijje unferes E anbm annes. B o n ßier a n perläuft fein Lebensweg in geraber Linie. Befteüung fa m auf B eftellung; er ßatte es nießt wie fo m a n ß e r anbere K ünftler notw enbig, m it feinen B ilbern von A usftellung 511 A usftellung ßaufieren 511 geßen.

p e u t beftfet ber gefeierte ZTTaler in U T ünßen ßinter bem gew altigen U T ajim ilian eu m in ber P ra te rftra ß e ein b e ß a g liß e s B eim fü r f iß unb feine f a m ilie , eine B illa 5UIU S o m m e ra u fe n tß a lt ß a t er fieß in B o tß ß o lj in C iro l, a m re ß te n 3nnufer, erbaut. Beibe ^ am ilien fiß e finb m it reießen B a u s ra t pergangener 5eit gefßm ücft, ben er au f feinen lü a n b e rfa ß rte n b u r ß B a ie rn unb T iro l ju fa m m e n g e b ra ß t; benn © rü ß n e r ift aueß ein eifriger S a m m le r unb tücßtiger A ltertu m sfen n er.

U nb n u n pon feiner K unft! S ein erftes B ilb , w o m it er por bie breite (Dffentlidßeit tra t, w a r ein K lofterbilb. U nten im bäm m rig=füßlen Klofterfeller ift sw ifß e n ben Raffern m it bem eblen B a ß ber B ru b er Keller»

meifter, pon ben feurigen © elftem bes IDeines überm an n t, fanft einge-- fß lafen . © in in trig a n te r K o n frater ß a t’s erlau fiß t; n u n ß at er ben p r i o r geßolt unb geigt bem ftreng bliefenben p e rrn bie B e fß e ru n g . © in eß te s

© enrebilb, wie es bie bam alige g e i t liebte unb wie es bie große UTenge unb n i ß t n u r bie ungebtlbete — gefteßen w ir es n u r — a u ß ßeut n o ß gern fießt. D a s © enrebilb follte eben b a m a ls im m er eine Keine A nefbote in fiß barftellen, ßeut ift bas u nter ben H eueren faft gang nerpönt, n i ß t au f bas

(7)

(E b u arb < S riitp m \ 66 5

Xüas, a u f bas IDic bes oft a n fid) belanglofen ©egenftanbes, Öen S tim m uitgs«

geaalt fo m m t es jcßt an . ID ir fielen m itten in biefer B ew egung brin, u n s feffelt biefe S tim m u n g sm a le re i, w äßrenb u n s bte ftneFbote oft p la tt erfdjeint.

XD er aber weiß, wie naße bie ^ e i t ift, wo m a n wieber anbers u rte ilt?

Dem (5efd)id)tsfd)reiber ber K unft ziemt es nid)t P a rte i zu fein, er foll bas XDcrF, bas er nor ftd? hat, a u s feiner g e lt 511 uerftehen fucßeit. XDer bie Koman« unb XTouellenliterafur jener C age Fennt, wo © riiß n er feine Künftler- laufbaljrt begann, ber weiß, baß b a m a ls neben bem K aifonnem ent ber bicßterifdjen ©eftalten bas ©efchehnis bie p a u p tro lle fpielte.1) 3n blefem S in n e fctjuf neben fo uielen anberen auch © rü ß n e rs Cefyrer p ilo ty . D a m it l?ängt b a n n ßäuftg aud) eine recht äußerliche C haraFterifterung ju fam m en . D a s gilt auf nuferem B ilb e befonbers r>on bem in trig an tem K lofterbruber.

Die K apuze Ifat er über ben K opf gezogen, fo baß fie bas ßarte ©efid)t u m ra h m t, in ber 2\ echten peilt er a u f bie 8 ruft gebri'uft bas B reuier. 3n biefer © eftalt roetft p tlo ty fd fer Scßulgeift, unb infofern ift fie recht djaraFteriftifdf, ab fo lu t genom m en aber möchte idj fie a u s bem B ilbe weg«

genom m en roiffen. D a n n hätten w ir in biefer © rftlingsfdjöpfung fdfon ben gaumen fpäteren © ritß n er m it feiner liebevollen D urchführung ber (Einzel­

heiten, nor allem aber m it feinem prächtigen p u m o r.

fju m o r, echter ö u m o r, ift eine feltene © ottesgabe, feltener, a ls m a n beuft. 3ronie unb S atire, bie fo leicht nerw unben, finb redjt entfernte B erw an b te non ihm .

Die ©eiftlidffeit, bie fattjolifdje insbefonbere, nor allem aber ber Klofter«

Flerus finb oft genug bas ^ i e l bitterer unb bitterfter S a tire gewefeit — m a n benfe a n bie ^ (u g b lä tte rlite ra tu r unb -Funft Furz nor B eginn unb in ber X teform ationsjeit unb a n niete fjern o rb rin g u n g en bes J a h r e s [8^8.

D an o u w a r unb ift © rüßrter weit entfernt: ihn brängte ber Schalt’ in ihm , unb ber Künftlergeift fagte it p n : bas ift malcrifch. D a s w a r alles.

flb e r bei bem einen K lofterbilbe blieb es nicht, ihm folgte, wie m ir fapan, halb ein zweites, unb feitbem finb in reicher ,folge neue unb aber neue cutftanben, fo baß nieten © rü ß u e r gerabezu n u r a ls ber XlTatcr trinF luftiger ZTTdnd?c beFannt ift. A ußere XXmftänbe m ögen babei mitgeroirFt ßaben." er mürbe burd) berartige B ilb e r beFannt; Fein XD unb er, w enn m a n im m er wieber neue B o rw ü rfe a u s bem ein m al beliebten Kreife non ißm uerlangte. D an n aber fah bie g e it nach ber (Einigung D eutfcßlanbs bas XDieberaufblühen bes K unftgem erbes im befonberen XXnfdjluß an ben S til ber Kenaiffance. Die fogenannten „altbeutfdjen" Z im m ereinrichtungen Famen in bie XlTobe, eine altbeutfcpe B ierftube nach ber anberen w ürbe eingerichtet.

*) H e stjo tt ift ja gerctbe IVitbelm (Raabe b a tn a ts g a t mcSjt, fo n b m i crft jeßt ju r (Seltung gefomm eti.

(8)

66 6 Dr. p a n i K rtö f e l,

D a ju paßten n u n bes B teifters trinffefte Klofterbrübev vortrefflid). U lkt«

bings m a r s feine g e tt, bie bem leibhaftigen Ztlöndje günftig m ar, ba überall 6er liberalfte XDinb wehte, brüben in B ab en unb im H orben in P reu ß en ber offene, überall aber faft ber geheime K u ltu rfa m p f hrrrfcßte.

Die Hlönche in e ffig ie aber ließ m an fid? gern gefallen.

D a s w aren Äußerlichfeiten, bie ben K ünftler ju im m er neuem Sdjaffeu au f blefem ©ebiete anregen mochten, bie aber nicht allein unb burehaus nicht vorwiegenb ausfdjlaggebenb w aren. B i s ZTtobemaler w ürbe © rü ß n er ja fonft feine ernfte fünftlerifdje B ew ertung verbierteu. J u n ä c h ft w a r vor allem bas ZTTalerifcbe fü r ben ‘K ünftler non B ebeutung. Schwer w irb fich auch jeher anbere bem malerifchen Hei) älterer K lofteranlagen, gum al bem ber bäm m erigen K orribore unb Klofterfeller entziehen, unb in ihnen w irfen wieberum a ls belebenbes fünftlerifdies ZHoment bie P a tr e s unb ^ r a tr e s in ihren langen K utten, ben bartlofen © efidßern, bie bie fü r ben ©efid)ts»

a u s b ru d fo d}arafteriftifd]e ZTTunbpartie erft ju r © eltu n g bringen. 3n bem H iß jmifcßen T heorie unb P r a j i s bes w eltabgew anbten fIöfterlid?en Gebens fanb b ann enblid? ber f}um orift ungefucßt bie pracßtigflen B o rw ü rfe für feinen P in fe l.

2Ttag m a n bie B e rb in b u n g non K lofter unb B rau erei a ls m iß b ra u c h empfinben ober nicht, bem Ljumoriften b rin g t biefe B e rfd jm e ^ u n g bie beften XTtotive. © ft genug fü h rt u n s © rü ß n e r in bas B rä u ftü b l, wo ber gute Tropfen aud) a n Saienfdjaft unb DDeltflerus verzapft w irb, w ir betreten aber auch bie B rau erei felbft; natürlich fteigen w ir m it ih m auch in bie K ellerräum e hm ab, wo ein anberes ebleres H a ß in Raffern ruht. S tilb vergnügte ZTTönche, bie fü r fid) allein eine P ro b e halten, h a t unfer ZYlaler natürlich ja h llo s gefdjaffen. D a n n finben m ir w ohl auch berbere S ituations»

fo m if: 5. B . ben B ru b e r Kellermeifter, ber m it einem ^lafcßenforbe auf ein p a a r S tufen im K eller verunglücft ift. (Silt fein fchm erjlidjer ©efid)ts=

ausbrucf bem förperlicßen DD eh, bas ihm ber S t u t j gebracht, ober aber bem DDein, ber ungetrunfen ben B oben n ä ß t! ? ZTteift w ä h lt unfer K ünftler bie T rach t feiner 3 eit, bisw eilen aber fü h rt er u n s auch ein p a a r J a h r » hunberte jurücf unb lä ß t D lä n n e r ber Eanbsfnechtsgeit m it trinfluftigen Herren vom K le ru s jedien. 3cb fü r m ein T e il jiebe bie erfteren vor. B ei ben m ittelalterlichen B itb ern fa u n idj jum eift b as © efühl nicht los werben, moberne Htenfchen in Z ltasfenfoftüm vor m ir ju h^ben, vielleicht auch ein B erm äd ^tn is ber pilotyfd^ule.

© rü ß n e r felbft ift ein tfre u n b guten T ru n fes, ber K enner eines guten T ro p fen s fpridjt a u s ben ©efichtern berer, bie er probenb ober trinfenb gem alt hat, unb wie w ir noch fetten werben, fpielen DDein unb B ie r auch auf anberen B ilb ern bes H teifters eine hervorragcnbe Holle.

(9)

(Ebttarb © f ü n f te r. 6 6 7

D a ß aber bas ntalerifcfjc (Element am K loftcrflerus ifytt and) alt unb fü r fid) feffelt, geigen gahlreidje ©em&lbe m it mufigierenben Hiöncbcn, bei benen ber J u n i o r oft n u r a ls H ebenton leife m itflin g t. P rächtige Schöpfungen finb aiufi ber B afiertag im Klofter unb bie Klofterfegelbahn.

JD enn m ir © rü ß n e r a u s ben K toftcrm auern in ein roeltlidjes Kneip»

ftübel folgen, b an n treffen m ir meift einen J ä g e r s m a n n an , ber feiner ftaunenben Ju h ö rerfcfiaft J ä g e rla te in in o p tim a fo rm a n o rträg t. Unb mie bie Anroefenben gläubig, u n g läu b ig ober groeifelnb ifym läufigen, bas ift mieber editer golberter ffum or.

A nd) noch tiefer fteigt © rü ß n e r ßinab, in bie B ranntroeinfdjenfe.

A b er er fo rm u liert b a ra u s nicht etma eine A u fla g e gegen nufere fogialen Perßältniffe, er m ill nid?t m oralifierenb ben E in flu ß bes C eufels A lfo ß o l u n s r>or A ugen führen. E r ift eben auch ba n u r objeftiner Sdßlberer, aber nicht im S in n e ftrengften H a tu r a lis m u s ; ber Scfyalf bjum or blicft auch ()ier Ißnbuvd).

A ls © rü ß n e r noch in Heiffe a ls © y m n afiaft roeilte, m a r ifm t burd?

B e rm ittlu n g eines H litfd jü lers ein B a itb 5t?afefpeare in bie bjänbe gefom m en. E r gefleht in feinen Ju g enberinnerungen, baß ber große E n g lä n b e r fein £ieblingsbid?ter mürbe unb bis au f ben heutigen C a g geblieben ift. tD ir biirfen erm arten, and) in nuferes C anbsm artnes fünft»

lerifd?en Schöpfungen fßafefpearifdjc ©eftalten gtt ßnben. B o r allem m ußte iljn ba eine ^ tg u r feffeln, bie fo red?t bas ©egenftücf gu feinen moßl»

genährten ZtTöndjstrinfern bilbete: Der eble S i r J o h n ^alftaff. (Öfters t?at er tfjn im Etngelbilbe uorgefütjrt. 3m J a tjr e (876 aber fd?uf er bie

^olge non 7 ^alftaffbilbern a ls "Kartons, bie bas B re sla u e r H tu feu m fü r feine f?eimatspror>ing ermorben ßat. © erabe fie laffen bie fubtile A r t unb IDeife ber A u sfü h ru n g in ben Eingelheiten norgüglid? erfennen. Bielleicht tritt in m andjen bas beroußt K om ponierte etroas ftarf hernor. D as tjängt aber m oht nod? m it etroas anberem gufam m en. Bielleicht finb es Eierfd)alenrefte ber pilotyfd?uIe, nielleicht h a t aber and? ber urfprünglidje E h a ra fte r bes Bühnenftücfes m it b a ra u f eingeroirft, b aß bie hanbelnben P erfonen fid? fü r ben B efdjauer unb Ju fd ? a u e r non ber beften Seite gu geigen fcheinen. 3n höherem © rab e gilt bies non bem „ E r itu s s ic u t d e u s " , Zltephifto in bet Holle bes ^ a u ft unb bei junge S d jo la r. D urchaus feine A n leh n u n g an bas © heater geigt bagegen fein A uerbachs Keller, ber in feiner £id?troirfung eine ber beften Ceiftungen bes HTeifters barftellt.

ffinter bie B ü h n e fü h rt u n s © rü ß n e r in feine Üljeatergarberobe.

B u n t genug geht's ja in einer folcßen gu, unb ber nachbilbenbe K ünftler roirb felbftnerftänblich bie A u fg ab e haben, etroas (D rbnung in bas E ß a o s gu bringen. D as, J u n ie i ber K om pofition, befonbers bie ftarf betonte

(10)

66 8 Dr. p a ul K n ö te l, fibuarb ©riitjner.

ZTTittelgruppe — ^riebricb Z}aafe a is Begiffeur m it bem p rin g ett Z}ein5 iit 5Ija!efpeares peinrich IV . — ftören u n s ZHoberne, bie miv art bas Schlichte gew öhnt finb; bas (Einzelne aber i ft roieber vorzüglich, nor allem bie T h a ra fte riftif ber bartlofen Sdjaufpielergefichter.

© rü ß n e rs H u n ft tjat fich in ZTtündjen, weiter im ©ebiet bes B ajuvaren«

ftam m es, feftgewurjelt, n u r a u s beffen ZHitieu herau s w irb fie 511m größten T eil verftänblidj. © rüfener felbft ift ein ZTtimdiener, ein B a ie r geworben.

S oviel ich weiß, Ejat er n u r ein © entälbe gefdjaffen, bas wenigftens im C itel a n bie alte fchlefifdje p e im a t gem ahnt. (Es ift eine 3Uuftration 511 bem bekannten Ixübnfdieit Siebe, ber fctilefifcße edier:

A u f 5d?Iefiens B ergen, ba mäcfyft ein ZDein, B er braucht nicht £}iße, nicht Sonnenfdjein;

(Dbs J a ß r ift fdjlecht, obs J a h r ift gut, B a trin ft m a n fröhlich ber T ra u b e B lu t

3u biefent S a ft trin ft ber fdileftfdie ,3edier m it bem Teufel u m bie W ette, ber p r e is ift feine Seele. £)errn B ria n aber w irb ’s 511 viel.

3d) tra n f vor ßitnbert 3 a h l'en in p r ä g ZTZit ben S tnbenten bort Wacbt unb T a g . Bod? m ehr 511 trin fen foldi fauren ZDein, ZHüßt’ td) ein geborener Sdilefier fein.

(Einen tieferen ^ u fa m n te n lja n g m it fd)Iefifd?em Züefen befunbet bas

©rüfenerfd)e B ilb , eine ed)t«feud?t=frößlid}e T rinffcene, ebenfo wenig wie bie öidjterifdjc Schöpfung B ü fjn s. ZTfan Eönnte ofjne Sdjaben etwa and]

B au m b u rg ifd } fü r fdjlefifd} feßen. S a g t bod) ein befanntes Sieb von ben a m fdjönen S a a le u fe r gewachfenen T ra u b e n :

3it J e n a preßt m a n T ra u b e n a u s H ub benft, es w ürbe ZDein b arau s.

ZDir finb am Schluffe ber T l^arafteriftif unferes fdjlefifd^en Sanbs«

m am tes angelangt. Seinem (Entw icfelungsgange nach gehört er einer fdjon wieber überm unbenen Hunftpcriobe unferer rafcß lebenben g e it an. (Ein prächtiges T alen t, vor allem bie (Babe fcßarfer T tjarafteriftif, ha t it?m ZTIutter Zxatur au f feinen ZDeg mitgegeben. ZDie es häufig gefdjieht, w irb ber unb jener bebauern, baß er es nicht im B ien ft e höherer A ufgaben oer=

wenbet h^ß bie ih m vielleicht fü r im m er einen T b re n p la ß in ber ©efchidße ber Ix im ft angewiefen hatten. Benen fei n u r bas eine gefagt: baß m an ber Zxatur feinen S w a n g an tu n foll. © erabe beim K ünftler jcber A r t unb B id )tu n g fpielt bas 3nbivibuelle bie p au p tro lle.

(11)

3 . S a m t i g , Über bas Sdiulmefen im S eit trener Itrcifc «or ;no 3ab;reit ac. 6(j()

t)öd?ftes (Slücf ber (Erbenfinber 3ft bod) bie P erfönlidjfett.

ZDir bürfen Me K unft irt iEjreit Schöpfungen nid jt n u r in K ird)e unb S d)loß fud)en, auch b as B ü rg e rh a u s v erlangt feinen angemeffenen Sdjm ucf.

J ü r biefes vor allein h at © rü ß n e r gearbeitet, m anch’ frohe S tu n b en h at er burd) feinen gefunben ffu m o t ben B ef d a u e rn r>erfd)aff t. ZTtöge es ihm uergönnt fein, noch rcd)t lange eifrig au f feinem ihm fo eigentümlichen (Sebiete ju roirfenl llnfere beften IDürtfdie a u s feiner alten ffe im a t © ber- fchleficn folgen ihm .

Über das Schulwesen im alten Beuthener Kreise vor 100 Jahren, nebst einigen Details, die damalige C b o m w e r Schule betreffend. )

Don

3. S a n n i g , Choinom.

J a h r e mürbe bem ß ro b fte ju B euthen, lla ro ra th , vom bam alig en bifd)öflichen K ra fa u e t © fficiat B a rtu fe l unb ber föniglid)en K riegs- unb D o m äu en fam m er ju B re sla u bas S djul- mefen im htefigen Kreife übertragen. H a m ra th griff bie Sache m it (Erttff unb (Eifer an , allein fein (Eifer m ürbe gleid) non vornherein gelähm t.

(Er traf, außer in ben beiben Stabten B e u g e n unb C arn o m iß , feine S d ju b häufet, fonbetn n u r bürftige, enge (Drgam fteritoobinm gcn au, bie fa u m fü r bie f a m i l i e bes © rg an iften K a u m genug boten, A n eine (Erm eiterung ber (D rganifienhäufer ober g a r a n einen H eu b au eines S chulhaufes m ar nicht 511 benfen, ba von oben fein Ztachbrucf fam . <£s blieb fom it alles beim A lten.

(Erft m it ber (Einführung bes neuen Keglem ents vom f 8 . KTai f S O f , nadjbent bas Schulmefen in pinficht bes Ä u ß e rn unter bie föniglidje K riegs- unb D o m än en fam m er, htafichtlid) bes 3n n en t ber fürftbifchöflicßen Schul- fom m iffion ju B re sla u untergeorbnet mürbe, begann eine neue Periobe bes htrfigen Schulmefens. (Es fa m Ztadibrucf von oben. D a s (Sehalt ber Sehrer m ürbe feftgeftcllt unb nach ZUöglid?feit reg u liert; bie © rganiften- häufet mürben einigerm aßen 511 S chulhäufern geftaltet, ein fleißiger S djul- befucß unb bie Kevifion ber Schulen anbefohlen. A llein h trr entftanb eine neue Derlegenheit fü r ben S d )u lin fp efto r. (Er £)atte n u r © rg an iften unb

1) 23earbetfct a u f cSruub biesbejiiglirfjer U rfunbeti a n s bem .fnrftbifrfjöfltcben (S eiieral-D ifariatsam t iti S tc s la u .

(12)

6 7 0 3 . S a n n i e j ,

feine Stelltet; diefe m a m t bloß fo n tra ftm ä ß ig angeftellt und bezogen ißr notdürftiges E in fo m m e n n u r für die Stiftungen bei der Kirche. A u f die neuen reglem entsm äßigen (Einfünfte der Eeßrer hatten fie feine Anfpriicbe, und diefelben vom p o ften ju entfernen und leßtere neu 511 befeßert, märe fjart geroefen und ging meßt an. KTan m ußte daßer die vorhandenen (Drganiften, von denen viele meßt deutfeß fpreeßen, ja nicßt ein m al deutfeß lefen und nocß iveniger feßretben fonnten, in Eeßrer um roandetn. ID as fonnten diefe lehren und melcße ZTTühe fidj nehmen, da fie von der Schule garnießts erhielten, diefe alfo a ls A ebenbefcßäftigung anfahen und neben dem Kircßendienft nod) ein Ißandwerf, melcßes fie ernährte, a ls Ißauptfacßc betrieben. E s gab daher unter den Eeßrern ZTTaurer, die n u r von ZTTartiui bis © fteru einigen K indern U nterricht gaben, im S o m m e r aber m auerten, Schuftet und Schneider, die, m ährend fie ih r p a n d m e rf trieben, die Schüler überhörten. E n tfta n d eine D a fa n ), fo m ußte der S cßulinfpeftor froh M ", wenn fieß eine p e rfo n meldete, welche einige Eiedev erträglich fpielte, einiger«

m aßen fingen und etw as lefen, feßreiben und rechnen fonnte. ^ ü r das ganje polnifcß fpreeßende ©berfcßlefien g ab es m ir ein Eeßrerfem inar in K auden, roo einige K an d id aten in vier IDocßen 511 Eeßrern geftempelt w urden. U nter folcßen itm ftän d en fonnte daher das Scßulwefen feine

^ortfeßritte machen. K a u m m ar in diefen U )irrm a r des Scßulw efens einige

© rd n u n g gefom m en, a ls ein neues H indernis fieß in den KD eg legte. 3m U ovem ber f 805 30g die ruffifeße A rm ee dureß den ßiefigen U reis naeß BTäßren. J a f t alle Schulen w urden m it der E in q u a rtie ru n g belegt, wodurch nidjt n u r die Scßulutenfilien 3U © ru n d e g e rie te t, fondern auch Eofale in Cajarette verw andelt und von verfeßiedenen K ranfßeiten angefteeft w urden, fo daß dureß A uge <?>eit feine Schule gehalten werden fonnte.

Den ©odesftoß aber gab dem gaitjen Schulmefen der im J a h r e f806 aus«

gebrochene ungtücflicße K rieg gegen ^ranfreieß. D a s Eand w urde von den

^ ran )o fen eingenom m en und überall m it feindlichen Soldaten befeßt, unerschwingliche K o n tributionen, Cafelgelder, Eieferungen wurden ausge«

feßrieben und di

Beßörden w urden verfprengt oder gang aufgelöft. A n das Scßulwefen w a r g a r ni<ßt 311 denfen, niem and fonnte fi<ß deffen annehm en. D aher w urde aueß weder revidiert itocß irgend w oßin berießtet. S o ging es bis in das J a ß r fSfO. 3n diefem 3aßre w urde ftatt der Kriegs« und der Domänen«

fam m er die fötiiglicße K egierung in B re sla u eingefeßt und das S<ßul«

wefen der geifilicßen und S cßuldeputation derfelben untergeordnet. Die K egierung wollte neues Eebeu in das Scßulwefen bringen, befaß 1 dem Scßulinfpeftor, wieder 511 revidieren, w as er feit f J a h r e n nießt m eßr E in q u a rtie ru n g

1

belegt und die größeren in £a)arefte um gew andelt. Die

(13)

Ü ber b a s Sdjulm efcrt im B e iitl;e n e r M rcife o o r (00 3 adrett ic. 6 7 f

getan hatte, unö neue Sd?ulbüd)et einjufüßren. H a ro ra tb rembievfc and) in öen J a h r e n f 8 f l unö \2. K a u m fing er an, menigftens öie vorige (Drb=

n u n g einjufüßren, a ls mieöer eine neue ijc m m u n q eintrat. 3U A n fa n g öes J a h r e s 1815 brach öer fü r p re u ß e n glorreiche K rieg au s, öer aber öie B em ü h u n g en öes K reisfd)nlinfpettors fo lähm te, öaß er allen ZTTut verlor unö um (Eittbinbung vom Scßulinfpektorate öringenö bat. Piefe rouröe ihm unter buiöuoller A nerkennung feiner Peröienfte gem ährt. 3m J a h r e faft noch m itten im Kriege, üb ern ah m öer P fa rre r Sdjneiöersfy a u s C a rn o ro iß ö as Scßulinfpektorat im hefigen Kreife. 3n roeidxmt J u - ftanöe er öas Scßultvefen vorfanö, lä ß t ftdj a u s öem Porßergefagteu leicht fcßließen. S ein B o rg ä n g e r batte es öurch große B tü b e kaum a u s öem (ßröbften gebracht, oöer beffer gefagt, erft a u s H icbts ßervorgebracßt, a ls es öurch Öen K rieg unö öeffen fo lg e n mieöer in fein H icßls j i r i i d fanf. P ie Schub oöer (Drgan iftenhäufer m aren faft alle verfallen unö fü r öie fcßulpflicßtigen K inöer viel 511 befcßräntt. P a s P o l t m ar öurch öie Kriege v e ra rm t unö konnte für öie Schule nicht ö as (Seringfte tun. P e r Scßulbefud) m ar fo fe h le # , öaß felbft bei öen Bevifionen keine K inöer anjutreffen m aren. P ie K inöer hatten nicht öie notöürftigften Sehrm ittel unö m aren m it Öen verfdjieöenartigften polnifchen, größtenteils m it C jem ftodjauer A B C oöer (Gebetbüchern verfehen. Schreibpapier unö t a f e l n m aren äußerft feiten. P ie £eßrer m aren nocß größtenteils öie alten um fähigen (Drganiften unö n u r 4 —5 m aren in S em in arien vorgebilöet. Kbit B angigkeit, aber im P e rtra u e n a u f öie U nterftü ß u n g öer Beßöröen unö öer ©eiftlidjkeit tra t Sdjneiöerskv fein A m t m it begeiftertem (Eifer an.

P a s erfte, m as er u n ter jenen U m ftänöen a ls ö as H ötigfte an fab, mar, überall öie vorgefdjrtebenen gleichförmigen Schulbücher einjufüßren, m as jm ar, obgleich n a h unö nach, öoeß in menigen j a ß r e n gelang. (Ebenfo örang er gleich au f (Ermeiterung unö Perbefferung öer S h u lß ä u fe r. A llein im K riege unö gleich n a h öemfelben konnte auch öie B egierung nichts öurhfeßen. ZPuröe eine Seßrerftelle vakant oöer neu gefeßaffen, fo entftanö roegen öeren Befeßung öie größte Perlegenßeit. P itrcß Öen Freiheitskrieg muröeit öie S em in arien g a n j geleert; öie S em in ariften blieben teils vor öem F ^ n ö , teils ö ann beim B t i l i t ä r oöer nah m en naeß öer B üctteßr am öere Poften an. (Es blieb öaßer nießts übrig, a ls alte 3n valiben oöer anöerm ärts entlaffene Seßrer anjufteilen. IP eldier Q u a litä t öiefe m itu n te r gemefen fein mögen, ift a u s einem Bevifionsbericßt öes Kreisfcßulinfpektors a u s öem J a ß r e f Sf ö, betreffenö öie S h u le ;u (Eßorjom, erficßtlicß. „ ^ u (Eßorjom ift J o ß a n n K orntke ein © em oßnßeitsfäufer", lautet öas U rteil öes B evifors über öie P e rfo n öes öortigen Seßrers. H u r in B eutßen muröe öer M a g is te r P h ilo s o p h ia e F<tulßaber inftalliert, öer öann a ls (G ym nafial'

(14)

6 7 2 3 . S a n t i tg ,

leerer nad? B re s la u verfemt würbe. <Erft a ls im Ja l^ re 48I 6 bie neue föniglid)e Hegiertm g nad) © p p eln fam , erhielt bas Ijieftge Sdjulm efen einen neuen Sd)m ung, neues Keben. (Es mürbe ftreng anbefopleit, überall bie S d)ttlhäufer 51t reparieren, uttb mo fid) bie Kinbergal^I vermehrte, 511 ermeitern ober g ar neue Schulen 5U ftiften. U nroürbige (Elemente mürben a u s bem £e£)rerftanbe entfernt. A ud) 3° h aTm K o rn tfe in (Etjorjom refignierte im 3af?re ^ 8 Jf<5, mte a u s einem B erid jt bes K reisfcbulinfpeEtors pönt 25. A u g u ft %8(6 tjeruorgeljt. Ein feine Stelle tra t 3°fePt? S tofom y a u s (Efyropac-soro, welcher a n lä ß lid ) einer Sd)ulr>ifitation a m 22. BMärj 48\7 in fein A m t a ls © rg a n ift unb Sebret eingeführt unb pereibigt mürbe.

B ei biefer Gelegenheit m ürbe auch beratfd)lagt, ob es notm enbig fei, bas (Einfommenuerßeid^nis bes neuen Celjrers reglem entsm äßig ju reuibieren refp. abjuänberrt. D a jebod) befunben mürbe, baß bas bisherige G e h a lt bas reglem entsm äßige meit überfteigt, fo m u ß te es nach ben Seftim m ungen bes Schulreglem ents bem neuen £ef)rer belaffen bleiben. (Es bürfte port 3ntereffe fein, bas (Einfom m en besfelbett itad) bem (Emolumentenper^eichnis pom 3 a b r e 1816 fennen 3U lernen, hiernach erhielt ber Ceßrer pon ber Gem einbe € h or3°® l 2 K lafter (4 Sdteffel \ 2 H ießen G etreibe unb 9 G aler 44 Silbergrofchen 6 P fen n ig e a n barem G elb, pon ber G em einbe B o m b 7 Scßeffel G etreibe unb 4 G aler 49 Silbergrofchen 5 P fennige bar, pon ber G em einbe bjeibuf 5 Sdjeffel G etreibe unb 5 G aler 8 Silbergrofchen bar. G r h<dk ferner bas Hecht, m it bem herrfd?aftlichen Biel) )mei K ühe unentgeltlich 511 hüten, auch erhielt er a ls D ep u tat pon ber G em einbe Gt)or=

50m 5 Scheffel 24 H ießen K artoffeln unb 24 p f u n b S a h , pon B o m b 5 Scheffel K artoffeln unb \ 2 P f u n b S a h unb po m B o m in iu m C h ^ o m 2 Acferbeeie fü r K raut» unb K arto ffelan b au . (Es möge hier erm ähnt merben, baß bie Ghorgomer Schule b a m a ls auch pon ben K inbertt a u s B om b, ©ber» unb Hieber»bjeibuf befudjt mürbe. B ie Schule felbft m ar ein im 3 a ^re \8 0 4 erbautes h^hernes Räuschen, in welchem eine n)ot)n=

ftube fü r ben Kehrer unb neben biefer eine £el)rftube porhanben m aren.

B o n leßterer m ar brtrd? einen £)ol5Perfd)lag ein H a um abgegren;t, in welchem b as bjauspiel) bes Kehrers untergebracht m ar. Biefer Berfchlag, m it ber 5eit fdjabhaft geworben, geftattete ber K u h ^es Kehrers freien (Einblidf in bas K laffenlofal, moburch ih r auch erm öglicht mürbe, eine Schulpifitation a m 9- A p r il 848 burd) ih r lau tes B rü llen (roohl infolge ber ih r um gewohnten S itu a tio n ) 3U ftören. B a s an biefent G age abgefaßte P ro to k o ll m ad)t au f biefen Übelftanb au fm erffam unb forbert alsbalbige A bhilfe.

B a s B ad) ber Schule m ar m it S tro h gebecft unb pflegten bie K n ab en bei ihren Spielen in ben p a u fe n basfelbe 5U erfteigen unb au f ben unten befinblid)en D üngerhaufen hm m ter ju rutfd)en. B ei einem folcßen S piel

(15)

Hfcer bas SdjuUoeßen im Beutzen er Kreife r>or \00 3aljtjm ic. 6 7 5

fiel der 'Knabe A d ria n X üiodatsFi a u s p e tö u f eines © ages tu die neben dem D üngerhaufen befindliche Ja u d je g ru b e . ,3um ©litcf w a r die © ru b e nicht tief und formte fich der K nabe, der die d a m a ls noch üblichen Eeder- hofen trug, a n s der © ru b e herausarbeiten. D er alte ZDlodarsFi w a r aber über diefen D o rfa ll fo aufgebracht, daß er den K naben r>on der © horjow er Schule fo rtn ah m und gegen ein Schulgeld in die feit dem J a h r e f800 in K ö n ig sh ü tte befleißende Knappfdßaftsfchule 5U dem euangedfchen SeFtor P affef fchicfte. p a ffe t ernannte gleich die außerordentlichen © etftesgaben des Meinen A d ria n und bildete lfm fü r das © leiw ißer © y m n afiu m aus, ZDlodarsFi ftudierte d an n Ö k o lo g ie . S p ä te r wurde A d ria n ZDlodarsFi ZDeihbifdßof non B re s la u . —

3m J a h r e f 8 f 8 w urde eine neue (Einteilung der landrätlidßen Kreife uorgenom m en und in jedem Kreife n u n ein Sdßulm fpeftor angeftellt. D a aber durch den h^ef*Sen B e rg b a u und tßüttenbetrieb die D olfsjalßl und folglich auch die J a hl der fchulfähigen K inder fich vermehrte, fo m ußten alle alten Sdjullßäufer u m g eb au t oder doch bedeutend erw eitert und neue Schulen errichtet werden. Auch die (Eßor^ower Sdßule entfprach h^n=

fidßtlidß des B a u m e s nicht m eßr den D erhältniffen und der Sdßulreuifor m acht im BenifionsprotoFoIl uom 16. Z ttai f820 den Dorfchlag, die IJeidufer K inder in K ö n ig sh ü tte einzufdßulen und an der dortigen Schule einen zweiten fatholifchen Selßrer anjuftellen. 3m J a h r e 1825 w urde dann m it einem H e u b a u der Clßorzower Schule begonnen und diefelbe Zltitte H ouem ber f82Ą eröffnet. € i n p ro to fo ll uom J a h r e f 324 lautet: „ D a s Schulgebäude ift n u n m e h r g a n ; neu, die Schulftube g eräu m ig und m it allen Htenfilien uerfehen, n u r der © fen ift gänzlich m iß raten , da derfelbe gew altig q u a lm t und die Schulftube durch denfelben nidßt gehörig erheizt werden F au n /' P ro b ft B eder in © hol'5om w ies n u n der Sdßule auch einen p l a ß für eine B aum fchule an, welcher uon der © em einde u rb a r gemacht und m it einem J a u n e um geben wurde.

J u r F o rtb ild u n g der Seißrer w urden im J a h r e f 825 Konferenzen und Schullehreruereine eingeführt u n d eine nicht unbedeutende K reis-S chub lehrerbibliottjef angelegt. Die Schulen w aren n u n faft durchweg m it den notwendigen A p p a ra te n uerfehen und überall die uorgefhriebenen gleich­

m äßigen Bücher eingeführt, m it denen die K inder faft durchweg uer­

fehen w aren. J u r A nfdßaffung der Schulbücher w aren a n den meiften

© rten F l!Iidationen entftanden. © bftbaum zudßtgeräte w aren an den meiften Schulen uoi'handen. 3n demfelben © rade, wie d aß Plrtßere der Schulen fich »erpotlfom m nete, rücFte auch d as 3nnere der D otlFom m enheit näher.

Die K inder, welche in diefer J e i t die Schule befugten, befaßen beffere Kenntniffe, a ls ehedem. A u ß e r den A lten g ab es feiten einen HTenfcben im

(16)

Dr. 3 o f [ a u u « s Ct]V5as5C5,

l?iefigen "Kretfe, meld?er nid?t lefeit, nid?t roenigftens feinen H am en fd?reiben unb foniel rechnen fonnte, a ls er fü r feine Perf?ältniffe beburfte. ^ a ft alle, Me es traben formten, fab m a n j e |t m it <0ebetbüd?ern 511t Kitd?e gef?en.

S o m ürben non Öen K reisfdjulinfpeftionen alle K räfte augem anbt, um nid?t n u r bie K lüngel bes t?iefigen Sdjuim efens gän^Iid? 51t beheben, fonbern and? im m er meiter fortjufd?reiten, b a m it b as l?iefige Sd?ulroefen feinem anbern bes D aterlan ö cs nadiftetren foilte. D o rm a rts roar if?t

£ofungsroort unb biefem entfpred?enb ift es gelungen, bas Sd?ultnefen auf ben gemünfd?ten £?öf?epurtft 511 bringen.

Beiträge

zur Beschichte der Pfarreien int flrchipreshyterat Bleiw itz.

Don

D r . J o h a n n e s ( C ^ r ;ą s ;C ) , peisfretfd?am ,

p a r o d f i e p e t e v s ö o r f - t B l e i w i t ^ .

( p e t e r s b o r f , S d ? a l f d ? a , ^ e r n i f . ) I.

i ß r ü n b u n g u n b D o t a t i o n b e r p a r o d ? i e p e t e r s b o r f f2761297. )er H arn e biefer p a ro d jie lautet balb p a ro d ? ie p etersb o rf

Stäbtifd?, balb bloff p etersborf, balb Petersborf*<Sleimit>.

Die erftere B ejeid jn u n g rü tjrt baljer, "©eil bie p fa rrfird ? e in p e te rsb o rf S täb tifd ) liegt, bie letztere aber bat?er, meil feit

\ 897 bie (Bemeinben p e te rsb o rf Stäbtifd? unb p e te rsb o rf non H)elcjed ju

© leim ig in fo m m u n a lifie rt ift.

P fa rre r tD a n ju ra non P e te rsb o rf g ibt ben U m fan g ber paro d ?ie im 3at?re f855 alfo a n : P etersb o rf Stäbtifd?, 2. P e te rsb o rf non ID elqed, 3. ^ e r n i f Stäbtifd?, g e r n if non (Bröling, 5. Sd?alfd?a m it bem D orroerf Heul?of, 6. D o m in iu m Hltt?of, 7. K olonie H euborf. ,§um p fa rrn e rb a n b c p ete rsb o rf gehören aud? bie au f P etersborfer (Brunbc erbauten £)äufer a n ber ^ a b r j e r €E?auffee, a ls b as ffa u s bes J o fe f (ßaroron, bes fllb e rt B uref, bes J o l? a n n HTünid?, bes C a jetan 5d?lima, bie Cl?auffee=^olIl?ebeftelIe unb bie fogenannte S d?ubert’fd?e Befti^ung, bid?t an ber £t?auffec unb an ber (£ifenbat?n gelegen. Diefe letztgenannten einzelnen Befifeungen finb 5m ar feit bem j a b r c 1852 bem polijei-- refpeftine

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B e itr ä g e 3uv (S e fd jid )tc bei' P f a r r e i e n im f^ r d jip r e s b y tc r a t (S le ttru ß . g ? 5

© em einbenerbanbe bei S ta b t 03letw iß 5 ugefcß lagert, boeß ift burd) biefe

<3ufd)lagung in bem p aro cß ialn erß ältn iffe feine ü e rä n b e ru n g eingetreten, es müffen uielm eßr alle fird)lid)en f lfte (E aufen, C ra u u n g e n , B egräbniffe) au s ben genannten B e d u n g e n in ber p fa rrfire ß e 51t petersbovf nerrießtet werben, unb ift and) bie B eitm gspftid)tigfeit 51t B a u te n uub R eparaturen bei l)iefiger Kircße, p f a r r e i unb Sd)ule burd) bie erw ähnte ^u fcß lag u n g ju m © em einbenerbanbe © leiw iß nießt aufgehoben,

E benfo gehören 511m p etersb o rfer P fa rrn e rb a n b alle in n e rh a lb ber

© te n jm a rfe n uon P etersborf unb g e r n tf beibet fln te ile , Scßalfcßa unb ZTeuborf gelegenen einzelnen p ä u fe r unb Befißungert.

Ü ber bie 511111 p etersb o rfer P fa rrn e rb a n b gehörige K olonie ZTeuborf m u ß nod) befonbers bem erft werben, baß biefelbe burd) (E rbauung uon Käufern au f p etersb o rf uon UMc^ecf’fdiem © n m b e entftanben if t/' S ow eit P fa rre r Z D anjura. —

g ie ß e n m ir jene (Drtfd)aften jufam m en, fo breßt fieß bie ©efeßießte ber p a ro d )ie u m bie brei (Drte: petersborf, ^ e r n i f unb Sd)alfd)a.

B a s D orf Sobls^omice, in beutfeßer Spracße P etersb o rf genannt, liegt am redjten Ufer ber K lobniß, w äßrenb bem Dorfe gegenüber a u f bent linfen Ufer bes ^luffes bie inbuftriereieße S ta b t © leim iß fieß ßingießt. Die K lo b n iß bilbet ein 5tem ltß breites, tiefes C a l m it geringem ©efälle, lin fs unb reeßts beßnen fid) ZDiefevt unb Dlder a u s. U m reeßten Ufer ber K lo b n iß fteigen in einiger (Entfernung bie bjößen^üge bes E a rn o w iß e r p la te a u s empor, p ie r nun anK ser K lo b n iß unb bem j u ß e biefer pößettjüge, alfo in tiefer x ZTieberung w a r bas alte Sobisgow iee m it feiner B u rg ober bem Scßloffe;

eingebettet.

(Dberfdjlefietts Dnbuftriebegirf ift berüßm t burd) unterirbifeße Scßäße, welcße, wie meßrfaeße B o ß ru n g en um 1885 ergaben, aueß unter bem B oben non Sobis5omice aufgefpeießert liegen. H uffeßen erregenb ift ein tfu n b , ber bei bem Dorfe gemaeßt worben, näm licß Hefte non ZTßiuojeros unb swei E lefanten, alfo non Cierert, welcße n u r im ßetßen K lim a geheißen.1)

Die ältefte E rw ä ß n u n g non S o bisjom ice finbet fieß in einer U rfuitbe nom 15. J u n i 1276/ ) U m ben 3n ß a lt ber U rfunbe m ürbigen 5U fönnen, müffen w ir b ara u f ßinmeifen, baß feit B eg in n bes brei^eßiiten ^ a ß rß u n b e rts 5aßlrei<ße K oloniften a u s bem weftlicßen Deutfcßlanb unb befonbers au s g ra u le n in bas fd)wad) befiebelte, bünn bewoßnte Scßlefien ßerbeiftröm ten, neue Dörfer unb S ta b te grünbeten. Die per5öge, bie Kircßc unb bie Ebel-

') B u n te S ilb e r u ns bem 5d)tefierlanb. 1,898. i $ f , 927 ff,

-) Begeftcn 1509.

(18)

Dr. 3 otja 1111 es

leute föröerten öie öeutfcßc K o lo n ifatio n , w eil fie jeßt non ibren Cänöereien größeren (Ertrag ergielten.

S o gefcßaß es öenn auch, öaß nacf) jener U rfu u ö e vom 15. J u n i 1276

© ra f P eter von Slaroetaro, Befißer von Sobifcßowig, fein © u t Sobifcßowig feinem „C om puter“ p e rm a n n gur A usfefeung n a * öeutfcßem unb gwar fränfifcßem Heißte übergab, © ffen b ar w a r öer U nternehm er (locator) p e rm a n n a u s öem IPeften gugegogen unö hatte f iß m it öem © rafen p e te r befreunöet, öem er auch öer C au fe öer K in b er a ls P a te ftanö. Denn c o m p ate r beöeutet ,,p a te " .

^ ü r öie Zttüße, welche öem p e rm a n u öle perbeigießung öer Anfieöler, öie D erm effung öer Acferftücfe a n öiefelbett a u f bebautem unö malö«

beftanöenem C e rra in verurfachte, w uröe er vom © rafen r e i ß l i ß entfchäöigt.

E r erhielt öie feßfte p u fe frei fü r fich, fonnte gwei ZHüßlen anlegen, alle

^ if ß t e i ß e im Dorfe gehörten ihm , m it A u sn a h m e eines einzigen, Öen fich öer © ra f vorbehielt, f e r n e r fonnte H erm an n eine freie S ß e n fe , eine Brot=

unö j l e i f ß b a n f ein riß ten . A ls S ß o lg e erhielt er von öen S trafgefällen öen öritten C eil unö fonnte fogar über größere Pergeben, bei öenen B lu t vergoffen w ar, gu © ericht fitjert. *)

f e r n e r erhielt p e rm a n n begießungsweife fein Bachfolger, öas ift öer jeöesm alige Befißer öer S ß o ltife i, öas Hecht, von öen Schuhm achern öen öritten C eil öer A b g ab en fü r fich 5U b eh alten .2)

Die neuen Anfieöler ober B a u e rn follen, w enn fie fß o n bebautes

£ an ö erhalten, vier ^ re ija ß re genießen, bei n i ß t bebautem ober IDalöbobeit hingegen feßsgeßn ^ reijaß re. B ach A b la u f öer ^ re ija ß re gahlen fie von jeöer p u fe — öie fränfifche p u fe w a r 72 BTorgen groß — öem ©runb=

herrn eine halbe B l a r f unö a ls firchließen ^ e ß n te n 5 S ß effel K o rn unö 3 Scheffel p a f e r .3)

Ü b erau s w iß tig ift öie S e ftim m u n g : E i n e p u f e e r h ä l t e v e n t u e l l ö i e K i r c h e . D a ra u s geßt hervor, ö a ß i m 3 a ß r e 1276 e i n e p f a r r f i r ß e i n S o b i s g o w i c e n o e ß n i c h t b e f t a n ö , ö a ß j e ö o c ß ö i e © r ü n ö u n g e i n e r f o l c ß e n i n A u s f i c ß t g e n o m m e n w a r . D a s D o r f w u r ö e b i s ö a ß i n v o n © l e i w i ß a u s p a f t o r i e r t ,

ß Diefe K edjte bitbeten beit 3nbegriff bei' S ß o ltife t, bereit erfter 3itbaber B erm an n m ar. D er S d jo ß e faß 311 (Seridjt m it bert Dorff<ßöffeit.

2) Tertium pro sutoribus. (Eilte anbere fitiffaffung biefes utiflaren flu sb ru e fs haben bie Hegeften 1. c.

!)) (Eine halbe JTtarf jen er g e it entfprirfjt etroa (5 H eicffsm arf. D er fird ß id je g e h nt m ürbe an bett S ifd jo f ober an jene Kirche entrichtet, m etdjer ber g e lp it vom J3ifd]of 31196=

roiefeii m ar. — D ie Hegeften 1,509 haben h ier einen D rn cffeh ler: „3 Scheffel unb 3 Scheffel tja fe r" an ftatt „3 Sdjeffel K o r n unb 3 Scheffel Efafer".

(19)

Beiträge jur (Scfdjidjtc ber Pfarreien im Ardjipresbyterat (gieirott;. @7”

beim ttod) im J a ß r e (6 ? 9 bejog 6er P f a r r e r a u s ^ebifom ice, 6as ift a u s unferem D orf S obisjow ice, an ftatt 6es © a rb en jeß n ts 8 C a le r .L)

B ei 6er U m feßung 6es Dorfes S o b isjo w ice in s beutfcße Bed)t 1(276 w ürbe 6ie D orfgentarFung erw eitert; öenn nad) 6er bereits meßrfad) genannten llrF unbe .follten B a u e rn aud) au f I D a I 6 b o 6 e n ausgefeßt werben, ^ u 6em alten Dorfe Fant m ith in eine (Erweiterung bes Dorfes, ober ein neues D orf ßin ju . S o entftanb ein B it- unb ein B eu-P etersborf.

5.u E lften bes © rafen P e t e r non S la w e ta w , ber biefe E rw eiteru n g , bejieljungsweife B e u g rü n b u n g butd) ben obengenannten bjerntann ausfüßren ließ, w ürben beibe A nteile p e t e r s b o r f genannt. 3m P o ln ifd jen £jat ftd) ber alte B a u te S obisjow ice b is au f ben heutigen C a g erhalten.

Ceßterer B a rn e ift n o n bem E ig en n am en S o bied) abjuleiten. E in fonft u nbefan n ter S o bied) m u ß bem nad) bet © rü n b e r ober früherer B efißer von Sobisjom ice gewefen fein.

D ie beiben U tä n n e r, © ra f p e te r von S lam etom unb ber Sd)ol$e

^ e rm a n n , begegnen u n s utFunblid) nod) einm al, n äm lid ) a m \7, S e p ­ tember \2<)?.2)

B a d ) biefer UrFunbe ncrfauft, bas ift übergibt © ra f p a fd jfo , SoEjtt bes ID a rm unb, E rb ß e rr non Sobtfdfom t;, feinent "Kmeto n a m e n s B a b sla u s fein ^P o rm erF E g o t bei p e tersb o rf ju r B u sfeß u n g nad) beutfcßem unb 5w ar nad) fränFifcßem Bed)t. ^ iir feine UEüße erß ält B a b s la u s bie Sd)oltifei in E lg o t, eine freie Scßenfe; er Farm, w o er will, einen ^ifd)- teid) anlegen, ß a t bie fiebente £)ufe a ls freies E ig e n tu m unb ben britten

©eil vom © eridft. B n bem ^luffe © ßocenna (bem B oFitnißer ID aff er) Fann er am unteren C eil ber D ru d e eine B lü ß le erridften unb jw a r jwifcßen ben ©rennen von Sobifd)ow i^ unb SyrniE (gerniF bei Petersborf).

Die B oloniften erhalten fü r bereits unter ben p f lü g genom m ene A d e r vierjeßn, fü r ZDalblattb (6 ^reijaß re, nad) beten B b la u f ße wie bie B n - fiebler in P etersb o rf ißre Dienfte (A bgaben) ju leiften ßabeu.

D a s D orw erF E llg o t ift jüngeren U rfp ru n g s, wie ü b erh au p t alle (Drte, weldfe biefert, in Sdflefien feßr ßäußgeit B a u te n tragen. D a s DorwerF m ag vom © rafen p e te r angelegt worben fein; ju einem Dorfe w ürbe es erweitert (297. Dod) ß at b as Fleine D orf n ie m a ls eine B ebeutung geßabt;

es blieb ein B n ß ä n g fe l von P etersborf. ^eb en falls w a r 1297 ber fd)on bebaute A d e r in E llg o t nod) fe£)r frifd) unb m it S tä m m e n unb ID u rjeln bes foeben niebergefdjlagenen ID albes ftarF burd)feßt, weil bie B nfiebler au f

') PifitationsprotoF oll u n ter © leiroit;, p ro v en tu s parochi. © a rb e n jeb n t m ar befanntlid) einer ber älteften firct/iicben A bgaben. — D en (Sarbenjetpit non ber H eu- gtiinbim g (P e tersb o rf S täbtifdj) bejog ßingegen ber ueueingefeßte P f a rre r non p e te rsb o rf,

9 Kegeften 24,78.

(20)

Dr. Jotj'aiines (£I?r3a ś5c3r

fdjon bebautem Bobett faft ebenfoviel tfreijab re er^telte'11,. roie bie BttfieMer a u f lü alb b o b en .

Dev B auev H a b sla u s ift nietet (Eigentümer von EUgot, fonbertt n u r S djope. E ig en tü m er bleibt E r a f P afebfo. P a fd jfo ift aber ofjne Z w eifel ibentifd] m it p eter, näm lid? bem a m f5. 3uni { 2 7 6 genannten E ra fe n petev von Slaroetaro, bem Befißev von Btt« unb B e w p etersb o rf, S o w o h l ber E r a f wie fein ^ reu n b unb p a t e p e rm a n n w aren DeutfĄe. B u f beu beutfdjen U rfp ru n g weifen bie beutfdjeu E ig en n am en p e rm a n n unb Iüar=

m unb, ber P a te r bes E ta fe n bin. Beibe m ögen a u s bem IPeften Deutfdp lan b s eingewanbert, alfo aucfy Sanbsteutc geroefen fein. D aß fie in ber neuen p e im a t treu ^ufam m enbietteu, jeigt ih r fird)lid)cs P e r b ä ltn is a ls

„ C o m p a tre s “, bas ift a ls p a t e n , wie bereits erw ätjnt worben.

U nter ben b eu g en ber U rfunbe intereffieren u n s befonbers ber bereits genannte p e rm a n n , Scfyup von petersborf, unb ID an fo , K a p la n bes B u s ftellers. U nter ‘K a p la n ift aber in ber Sprache jener ,5 eit ber P f a r r e r ju verfielen. D em itadi w a r XDanfo P f a r r e r von Petersborf, jebenfalls ber e r f t e P f a r r e r von P etersborf, unb w enn P fa rre r, bann gab es f29? and) f p o n eine P fa rrfird je in p e te rs b o rf.1)

D i e E r ü n b u n g b e r p f a r r f i r d j e i n P e t e r s b o r f f e ß e n W i r b ent it a d ) i n b i e ^ e i t v o n { 2 7 6 b i s {2^7. D a bereits { 2 7 6 eine p u fe fü r ben P f a r r e r referviert w ar, fo ift anjunelpneu, baß balb b a ra u f aud? bie P fa rre i erridjtet würbe. U n b f 0 m a g i m m e r h i n b a s J a t) r {2 7 6 a l s E r ü n b u n g s j a ß r b e r P f a r r e i g e l t e n . 2) Die U rfu n b e vom {7. Septem ber {2()7 m a p t u n s uodj m it bem D orf S y r n if befannt, weldjes a n P etersb o rf unb EU got grenjt. D er B arn e ift von ż e r ober ż y r abjuleiten unb bebeutet Sdjm einem aft, ,futter. Ż e rn ik ober Ż y rn ik fjeift ein ^ü tteru n g sp lafe fü r bie ID albtiere. D em nad) pat fiep bas D o rf a u s bem ^ ü tte ru n g s p la ß fjerausgebilbet.

Der U m fan g ber neuen p a ro d jie um faßte, wie bies naßeliegt, bie bem E ra fe n p e te r gehörigen (Drte p e tersb o rf unb EUgot, b ann jebenfalls von B n fa n g an aud) g e rn if, bas vielleicht and] bem E ra fe n gehörte.

Sdjalfd^a fa n t viel fpäter pin ju .

B ei B usfeßungen nadj beutfdjem Hedjte w a r es E ru n b fa ß , audj eine P fa rrfird je 51t erbauen unb fie m it einer ober jw ei p u fen 511 botieren. Die D otation gab ber Erunbfyerr, im vorfiegenben ^ a ü E r a f p e te r von 5 lam eta m.

1) D er H arn e ID anfo ift eine rö tfstü m lid je A bfin d u n g von Z öenceslaus. fin d ) bie tform tDanf'e Fornrnt vor, w ie je ß t nodj fjtiuftg.

3) Hicljt aber and) a ls (S rü n b u n g sja tjr ber K i r d i e ! D ielm etjr m ag eine Kapelle ober eine ’Mirrfye, bie von (Sleiroitj a u s pafioriert w ürbe, fdjon f rill) er bort, wo bie jetjiąe p fa rrfird fe ftetpt, gefianben tjaben. l ü i r fom m en a u f biefe D m n u tm ig nodj juriicE.

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feit tnaren ZTTomente, roeldje ju r Aufnahm e in öie Heif)eu öer seniores berechtigten. S ie perftanöen es aud), öie ganje ftäötifdje Perroaltung, fogar öie

Sie begruben einen Setbftmöröer. Daßer trugen bie euer C räger Öen Sarg nidjt auf ben Sdjultern, fonbern fo, baß er ßödjftens eine Spanne über bem Cröboöeit

Zeitschrift zur Pflege der Kenntnis und Vertretung der Interessen Oberscblesiens. Dcrausgegeben von

(Er fyatte roofl falfcf uerftanben. R nftatt für; nadj ber Seite abgufpringeń aber frocb ber ZTieifter fin ten über bie Säcfe. Zcirgenbs eine fd)im m ernbe

unb nebeneinanber würben faft alle hiftorifchen Stile burchgenontmen unb als Vorbilber uerwenbet. Spätere Seiten werben noch beffer erfeuuen, wie wir es jeßt fd]on

B ie (Ebene fd)ließt roeftlid) a n Öen Schladen« unö Afchenhalöen öes poeßofeu« unö S tah lw erfes uon ^rieöenshütte ab, fenft fid] m it öer rechten Seite

Abfaffung unö B erbreitung con ^lugfcßriften, roelcße geeignet ftnö, öle geiftige unö fittlicße (Entroicfelung unferes B olfes ju föröern. Ausfenöung con