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Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung, 1872. Jahrg. XXXVII, nr 1.

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Academic year: 2022

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N0.l.

FriedrichYeargYieckd DIE

Deutsche

Illustrirte Gewerbe-Zeitung

Herausgegebenvon Dr.A. Lachmann.

Abonnements-Preis:

Halbjåhrlich 3Thlr. Verlagvon Z. BerggvldinBerlin, Links-StraßeNe.10.

Jnserateii-Preis:

pro Zeile 2Sar.

--———

SiebenunddreißigsierJahrgang. ZUbeziehendurchalleBuchhandlungenundPostämter. Wöchenttichein sogen.

Inhalt Gen-erblich eBerichte- Uebel- dieVerarbeitungdesMeerschaumsinRuhlas

DI-CarlStamnier’öFarbeiiiiiaaß. Bemerkungen überdieBrodbereitung—-Oeffent-

liche Trocknungs-AnstaltenznrErmittelungdes

Handelsgewichtesfüt SeideUndWolle· UeberVblsllsttorischeDAMPskessel-Ueberwachnng.Die neuesten Fortschritte nnd technische Umschau indenGen-erben und Künsten: PatenteVomMonatDecember« VersälschlmgderSchinierseifemitKartoffelinehi.—-Centrifngal- P»mpe·Verbessertgjgnimspk VetbesserterHadeknschneidet·MessungderIntensitätdesLichtes durch Nitroprnssideiseu. Gewerbliche N otizennndRecepte:

DasMeyerBaumwachs.—-Geräth zumSiechtum-EntkekaSessen iederaschealsDüngmitteL WienerWeltansftellnng1873· Chinesisches Grastnch.Literatischek Anzeiget.

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GewerbticheBerichte

UeberdieVerarbeitungdesMeerschaumsinRuhla.

VonTheodor Urban aus Rügen.

DerVerf. berichtethierüberausengTIjpraktischerAnschauung folgendes:Der meisteinRathVekarbelteteMeerschaumwer von denFabrikherrendirectbezogenfoderauch wohl inLeipzig aUsDerMesseSekaUsLSeinFundort1stHrYbschitzundOslowan inMähren,wo eringroßenMenngZiplschenmächtigenSek-

pentinlagerngewonnen wird. AuchTplamemscheintdaran reich

zUsein;beiEsconche,Vallecoö Und oledosIJIdschon seit1830 großeMeerschaumgruhenangelegt-Nußåndaus derKrim

inneuester Zeit MeexschaumVonguter·Ualitataus;dochwird der Meerschaumaus KleinasienamFlelstesigelobt- . »

Der Meerschnnmkommtalsom großekeklBlöcken inden Handel. Um dieselbenzur weiterer,IVesarbeesmkgtaUgIIch»zU machen, weichtman sie einUndschneidetsiemit einer Handsage oder einemMesserroh zu· BeachtensweethJsthterbet,vdaßder weiße MeerschaumbeiseinerBerührungclsnlntWassereine gelbe

Färbungannimmt· iuU nimmtderDre);1-·WeUUdelslMeer-

schaumstiickdieFormdesKopfes,nelckteråsdrxgmgsfertxgtwer-

den soll, rohgegebenist, dasselbeindleEsiln Indg,Sdteerauf

derDrehbank Vollführt.Mit»welche1»egetzrn. chklelligkeit diese Manipulation ausgeführtwird-lstelsgugIchztUFIser

staunenwächstabernoch,wenn wirscheueadtmISeermein-

fachenMesserandenMeerschnnniköpfendieIeezensen chmtzereien

ausgeürtwerden-« , «

Köpfewerdennochfeuchtin RCUIJI -,d1te(Trocken-

singe-« gebracht,der bis zuesneremperaturvo bis 700 R.erwärmtist—Hier läßtmansleEuhlgtrocknenUndsledet

siedann in geschmolzenemNierentaisa«NachdemErkalten

kommensieindieHanddes»C?"chacht.elees- h-vdekPerson, welchesie mitSchnchtelhasmabkecbt·,eine Arbeit,diemeistvon FrauenundMädchenausgeführtwird. .

Die besteSorte der echten-reinen Meerschaumköpfewird nachderSchachtelunginsiedendesW0»llrathoderWachs gethan, welchesdas schnellereBraunwetdellbelmRauchenbefbrdertund DemMeer-schaueneinenschönenGlanzund größereWiderstands- fähigkeitundFestigkeikverleihensoll. -

EbensobeliebtwiedieWeißenMeerschaumköpsesinddie innen und außen schwarzgebrannten,welche sich durch ihren

IschönenGlanz auszeichnennndeinbedeutender Hvandelsaktikelge- worden sind. Umsieanzufertigen, legtman dieweißen Köpfe 1,-4bisIszStunde insiedendesLeinöL Darauf werden sie so langeüberbrennende Kienspäne gehalten,bissie schwarzoder dunkelgeworden sind, worauf siedieeigentlichePolitur erhalten.

Eine geringereSorte istderrothbunte Meerschaumkopfoder Oelszbwelchenman inderWeiseverfertigt, daßman denge- schnittenendef erstinFettsiedet, ihndann schabt, schleiftund endlicheinerAbkochungunterwirft. Dierothbunte Färbung bringt man hervor,indemman zudemLeinöl einenZusatzvonDrachen-· blUtMacht; je nachdemdieFärbungdunkler oder heller sein soll, setztman mehroderweniger Drachenblutzu. Carmin,Gunimi- guttundAlkanna werden ebenfallsalsFarbstofseverwendet.

Sovielüber dieFabrikationder echten Meerschaumköpfe;

wennauch hierund dadieMethodenetwas anders sind,so ist dieArtderHerstellung dochimAllgemeinendiebeschriebene.

»

BeiderBerarbeitungdes echten Meerschaums gehen,wie beiallenDrechslerarbeiten,Staub und Späneab. Beides wird sorgfältig gesammeltund dient zur Erzeugung von Unechtem Meerschaum,der an Qualität dem echtenbedeutend nachsteht.

DieAbfälledesechten Meerschaumswerden ineinemFassemit Wasserzusammengestampft. Hierauswird dergrobe Schlammin eine Mühle gebracht, welcheaus zwei dicht aufeinander liegen- den Steinen bestehtund hier noch feiner zerrieben. Daraufwird derSchlammingroßeBottiche getrieben,undzwardurchdarüber ausgespanntliegendeleinene Tüchermit denHänden. Dann kochtmandenseinen Schwantmit Leinölunter ZusatzvonAlaun gehörtedurch-« DasLeinoigiebtdemkünstlichenMeer-schaunden eigenthümlichenGlanz des echten;derAlaun dagegen vertritt die Stelle des Bindemittels.

Nachbeendigtem Kochen bringtman denMeerschauinin Formenundläßt ihndann inderTrockenstube so lange liegen, bisdas anhängendeWasser völlig verdampft istund erungefähr dieConsistenzder Seifeangenommen hat. HaterdiesesSta- diumerreicht,soisterleichtinjede beliebige Formzubringen und mitdemMesser bequemzubehandeln. Ausdie weitereVer- arbeitung braucht nicht eingegangenzuwerden, weildieselben

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t.J-

Z;

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Manipulationen, welchebeiderVerarbeitungdesechtenMeer- schaums geschildertwurden, sichwiederholen.

Die«FabrikationderunechtenwiederechtenKöpfe beschränkt sich nichtfkckufrunde, glatte, sondern erstreckt sichauch aufsolche, diemitSchnitzereien versehen sind.Man macht dieSchnitzereien imhalb «gesottenenZustandeundunterwirft dann denKopfeinem nochmaligenSchaden.

DieFabrikationderunechten Köpfehat einefastnochgrößere Dimension angenommen,alsdie»derechten;derBedarf-anbei- den steigert sichabervon Jahr zuJahr. BedeutendeFabriken

von künstlichenMeerschaumköpfen,PfeifenundCigarrenspitzensind dievon Iacob Steinmetz, Schierkund Steinmetz,Schulzund Söhne. DieRuhlaer undWiener Fabrikatesinddiebesten; sie zeichnensichvor allenanderen durchElseganzderArbeit,durch ihren eigenthümlichenGlanzund schönesFarbenspielaus. Und dennoch machtder Kennervon beidendoch noch wieder einen.

Unterschied;derVerf.räumt,ohne parteiischzusein,aus eigener UebserzeugungdemRuhlaer FabrikatdenVorzugvordem Wiener ein, wenigerwegen seines Farbenspiels,alsvielmehrwegender

wirklich gediegenenkünstlerischenAusführung.

i;

0k.Carl Stammer’s Farbenniaasz.

Esistbekannt,daß beiBeurtheilungderSäfte, Syrupe undZucker vielfachdieFarbe derselbeninBetrachtgezogenwird, und daß sie namentlichbeiVergleichenallerArtdieEntscheidung wesentlich beeinflußt.Ebensobekanntistaber auch, daß eine bloßeSchätzungder FarbenachdemAugenscheineineimhöch- stenGrade trügerischeist.

den, sowiedieBeleuchtung,der Hintergrund2c.,dengrößten Einfluß- sondernauchder subjectiveEindruck,und mithindas Urtheilüberdas Geschehene, ist so sehrvon äußeren Umständen abhängig,daßeinsicherer Ausspruchübergrößereodergeringere Helligkeit,oder gar überdenGradder Farben vollständigun- möglichist. FürdenVergleich ähnlichzusammengesetzterKnochen- kohle,für dieLeistungsfähigkeitderimBetriebebefindlichenFilter, besitzenwir keinen anderen Maaßstab,als den Vergleichdes EntfärbungsvermögensderKnochenkohle,überwelcheszumgroßen SchadenderFabrikantenbisjetztnur der Augenscheinurtheilt.

Invielen Fabrikenwird dieQualität derArbeit inbestimmten Zeitperioden durch Vergleichder erhaltenen Zucker-oderFüll- massenmitden- verarbeiteten Rüben beigenauen Zuckerbestim- mungen festgestellt;die Qualität derArbeit kannabernur dann vollständigerkannt undsomit auchdieArbeit in verschiedenen Jahren oderPerioden verglichenwerden, wennzugleichdieäußere Erscheinung, alsodieFarbedererreichtenProductein Rechnung gezogenwird.

Die vorstehendenErwägungen habenbeidenkenden Fabri- kanten daher längstdenVersuchhervorgerufen,einInstrument zubesitzen, welches leicht, schnellundsicherdieFarbenunterschiede anzeigt, dieselbeninZahlenausdrücktund mitwelchemauch Un-

Denn nichtalleinhabendieDimen- "

sionenderGläser, durch welchedieFlüssigkeitenbetrachtetwer-

«

geübterearbeiten können. Wiebekannt,hatteHr.Dr.Stammer früherein»Ehronioskop«genanntesFarbenmaaß construirt,wel- ches jedochaneinigenUebelständen litt undnamentlichzutheuer war, um allgemeinindenFabrikeneingeführtwerden zu können.

Esist ihmnunmehr gelungeneinInstrumentzuersinden,wel- ches freivon diesen Mängeln, seiner einfachen Constructionwegen einen billigen Preis gestattetund gleichzeitigeineleichteund schnelle Manipulation möglichmacht»sodaßesmitRechtals ein injeder Weise fürdiePraxisderFabrikengeeignetes bezeichnet werden kann. Das neue Instrument ist solideausMetall ge- fertigt,dieNormalfarbe bestehtaus einemNormalgläschen,wel- chesmitgroßerSorgfalt von Dr. C.Stamnier selbstausge- wählt,inallenInstrumenten von gleicher Farbenschattirung ist, mitwelcherdiejenige fämmtlicherProducte der Zuckerfabritation, derdunkelstenwiederhellsten,inFolgedersinnreichen Einrich- tungraschund sicherverglichenund dieFarbeinForm einer Zahl ausgedrücktwird. Die Arbeit mit dem Apparateist,da

weder Waagen, Maaßenochandere Hülfsmittel dazu gehören,

eineungemein leichteundschnelle.

Es ist demnachzuerwarten, daßdas neue Instrument, welchesdieBezeichnung»Dr. E. Stammer’s Farbenmaaß«er- halten hat,bald inallenrationell geleiteten Zuckerfabrikenvor- handenUndnichtmehrzu entbehren sein.wird- der alleinige-Verkaufdes Instrumentes übertragenist,so osserireich dasselbe mitder dazugehörigenGebrauchsanweisungund derihm beigegebenen doppelten Anzahl Farbegläserinsolider Verpackung zu25Thlr. preuß.Eourant freiabBerlin. «

Ed. Steinkrauß, Berlin, Eharlottenstraße4.

Bemerkungenüber dieBrodbereitnng.

Von Mege-Mouriås.

-Meine UntersuchungenüberdieBrodbereitung, der über dieselben erstattete Berichtvon ChevreulundsdievieljiihrigeAn- wendungmeines VerfahrensimGroßen haben bewiesen, daß

man das Brod,um esmitseinemganzenNährvermögenzuer-

halten,mitallennäheren BestandtheilendesGetreidekornes, nach Entfernung von dessengröbstenHüllen,bereiten muß; sie haben aber auchnachgewiesen,daß diesesBrod nur dannwirklichgut ist,wenn man dieBildungVon Schwarzbrod,d.dieVer- änderungeines Theiles dieser näherenBestandtheilevermeidet.

Diese Beobachtung lst wichtig,und wenn man dieselbe unbeachtet läßt, so setztman sich traurigenTäuschungenaus.

Wennman nämlichBrod aus sämmtlichenTheilendesGe- treidesbereitet unddabeidasgewöhnlicheVerfahren befolgt, so wandelt das imEmbryonalgewebeerhalteneFerment(Cerealin) das AmhluminDextrinund in. Glhkoseum, verflüssigtden KlebertheilweiseUnddasBrod wirdschwarz, schwerundteigig.

Diese Fehler sind schonansichnlchtVbneBedeutung;weitern- ster istaberdieThatsache, daßinFolgebleferebknplleirtenVer- änderungdas Brod eine andere Beschaffenheiterhält,’abf»ührend wirktund einenTheilseiner Nährkraftverliert· Esist-jaauch inweiteren Kreisenbekannt, daßdasaus dem ganzenGetreide gebackeneBrod, das sogenannteKleienbrod, mehrein Arznei- mittel alseinNahrungsmittel ist,unddaßdieAerztedenGenuß

desselbenschon seitneuerer ZeitgegenhabituelleLeibesberstbpfnng

verordnen· »

Esist einleuchtend, daßeinsolchesBrod aufdenOrganis-

mus schädlichwirken muß. Gegendas imFeldegewöhnliche Schwarzbrodkann keinEinwurfgemachtwerden,weil das zu seiner BereitungdienendeMehl stets gebeuielt istunddie dunkle Farbehauptsächlichvon beigemengtenGeksten-und Hafeljlnehl herrührt.Man muß daherdieerwähnteBeranderungumleben Preisvermeiden und zudiesemZweckedievon mirangegebenen (inEhevreul’sBericht veröffentlichten)Mittel benutzen,Welcheln

derBäckereiderStadt Parisangewendetwerden, wonacheinem- vom Jahre1868 datirten GutachtendesfrüherenDirectors der Assistance publique dieses Verfahren seit längeralssechsJah-

ren Brod ersterQualität liefert,dasSchwarzbrodverdränst hat undeineErsparniß gewährt, welchenachAngabeder Verwal- tung100,000 Fres.,nachden von denEommifsibnenaufgestell- tenBerechnungenaber200,000 Fres.jährlich"»betkagls Ungeachtetdieser befriedigendenResultateIst»dasVeIinhken

immer nochnichtbis zuräußerstenCelmeseebbbnnggetrieben worden; dieses Maximumläßt sichmnachstehender Welleer-

reicherQcLlianbefeuchtetdas Getreidemit5Proc-.Salzwasser,wel- chesdiemerkwürdigeEigenschaft besitzt,uur biszurEmbryonal-

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Membtcmzudringen;dann beseitigtman mittelsteinerSchär- maschinedieäußeren Hüllen, wodurchdas Getkeide sp.mürbe wird- daßwenesinErmangelungvonMühlsteiuenmiteiner Kaffeemühlemahlenkann. « . . . .

Diegemahlene Fruchtwird inzweiTheile getheilt:1)das feine, ausdemJnnern desKornesherrührendeMehl;2)den Gries, welcher dieäußerenSchichtendesGetxeidekoweg reprä- sentirt. Dieser Gries enthältdiewichtigstennährendenBestand- theile,nämlichden Kleber, fürdieErnahrung»desMuskelge- webes, den animalisirtenphosphorsaurenKaltfurdasKnochen- gewebe,das Albumin undphosphorhaltigeOelsurdas Nerven-z gewebe2c. WirdürfenabernichtaußerAcht lassen,ldaßdzeser Gries auchdas Embryonalgewebeund das Eerealin enthält,

deren Wirkungman vermeidenmuß. .

Zu diesemZweckbereitet manaus demfeinenMehlennd Hefe,mitWassereinendünnen«Teig,undwenn derselbedener- forderlichenGährungsgraderreicht hat,.so setztman denGrteg

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Diehieraufeintretenden Erscheinungen sind sehr einfacher

Natur. DieFeuchtigkeitdurchdringtdenGries,dieserhhdratisjrt

sich raschundbildeteinenhomogenenTeig, währenddasEereain, daesnichtdienöthigeZeitzurEntwickelung feiner-:Wirkung hatundüberdies in den unverletzt gebliebenen Zellen zurückgi- halten wird,dienäheren Bestandtheile des Mehles nicht mehr angreifen kann,daherman ein Broderhält, welches seinennatür- lichen Geschmackhatunddas ganzeNährvermögendesGetreide- kornes besitzt.

W·enn»mandasBrod mitsämmtlichenTheilendesGetreide- kornes unter Anwendungdes gewöhnlichenVerfahrensbereitet, fo erhältman, wiewir gesehen haben,nur einschwächendes Nahrungsmittel, währendmanein normales,wesentlichnahrhaftes Brod erhält,wenn man mitHülfederangegebenenMitteldie VeränderungdesTeigesdurchdasEei«ealin"verhinderte.Diese Mittel würden, wiederimMoniteur vom 23.Dec.1860 ein- gerückteamtliche Bericht sagt,wenn siezuallgemeinerAnwen- dungkämen,dieErfparuißvon eineinAchtelderBrodconsumtion ermöglichen.(Compt.rend. d.pol. J.)

OeffentlicheTrocknungs-AiistaltenzurErmittelungdesHandelsgewichtesfiirSeide undWolle.

Crefeld,-imNovember 1871.

JmDecember v.J. richtetendieVorstände deutscher Kamm- ; garnspinnereienandas ReichskanzleramteinePetitionuni schleu- nige Einführungvon Conditionir-AnstaltenfürWolleundSeide

Der VUUDEthh befchlvßsZUVVFeinGutachtender deutschen Handels-und Gewerbekammerneinzufordern. JnFolge dieses Beschlussesging auchderhiesigenHandelskammerdieAufforderung

desMinisters für Handel,GewerbeUndöffentlicheArbeiten zu,

überdiesenGegenstand sichgutachtlichzuäußern«DieFragen- welche zur Beantwortung vorgelegt wurden, betenfenz1) Die Zweckmäßigkeiteiner gesetzlichenBestimmung, dnkch welche öffent- licheConditionir-Austaltenberechtigt Würden- aufAntrag eines Contrahenten denFeuchtigkeitsgehalt von Seide,Wolle Undwolle- neiiGatnen maßgebendfestzustellen2) DieAngemessenhejtder gesetzlichenBestimmungeinesMaximalsatzesdesFeuchtigkeitsge- haltesderbesagten StoffeUnHandel

Die CrefelderHgndklskammerdarfte sichindieserAnge- legekfheitUm sp eher einiachversiändtsesUrtheil zutrauen,dain UnsererStadt schon teni1843 die gsößteöffentlicheEonditionir-»

AnstaltinDeutschland«m Betrieb istnnd immer zunehmende Thätigkeit entfaltet.DiebedeutendehygroskdpischeEigenthünilich.- keitderRohfeide,diedasGewichtbeigteicherMengedesStoffes se nachder Aufbewahrng introckenen-UndfeuchtenRäumen,ja schonnach demwechselndenFeuchtigkeitsgehnltder Atmosphäre sehransehnlicheiiSchwankungennunt»erwirft,mußtebeidembe- deutenden WertheselbstimVerhaltnißgekengererGewlvchtsmengen zustets sicherneuerndenMemUZlgsVekfchledenheitenzwischenKäu- iernundVerkäufemführen-DIENothbrachtedazu,durch Orts- gebrauchdieeineoderduldeteArtderAbhiilfezu suchen»wo- durchderHandelermogllchlWurde- aberdiedochimmer aufwill- kürliche und mangelhafteFestsetzungenhinauslief· Sobaldder Seidenhandel

namentlichbelsehr Vermehrter ZahlderFabrikennicht mehrin

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ändesichznfanimendrangte,erschienvdiesekZuta

HJUFtankrslchtLyon«aberwar Meinerösferiftk

Iichen,allgemeininihrenErklarungsenalsmaßgebendanerkennten Trocknungs-Anstaltbereits-dasMittel efunden, auf Vernunft- gemäße«WeisedenStreitigkeitenvorzbeugen:Dem dortigen Muster nachfolgend,wurde dann auch hlereer solcheAnstalt, zuerstvongeringemUmfange, gegründet.Eswar einauf Aktien gegründetenPrivatunternehmen,welchesaberdurchVerordnung

vom 14.October184»4Unter AusstchtderRESJUUUSzUDüssel- dorfkam,dessenErmittelungen,weitvonfvereidetenAngestellten ausgehend,nach allen Seitenalsrechtsverbindlichanerkanntwur- den. EinZwangzurBenutzung lag MchtVor-fV lange nicht von dereinenoder anderen Seite bei demAzbfchlussedesHan- dels das Zeugnißdet-Tedcknnngg-Austaltfeingefordertwurde.

Bald aberwurden dieVortheile, welche fürdieimVergleiche nichtbedeutende Vergütungerlangtwurden-sV allgemeinaner-

beizunehmenderBedeutung unserer Industrieund.

kannt,»daßbeijedem Handel dieUntersuchungderTrocknungs- Anstaltalsselbstverständlichgalt- DerBetrieb konnte sehr bald

durch»Anschas-fungder genauestenWerkzeuge vervollkomiunet,die

Verguvtuiigvkonnteermäßigtwerden, dieActien wurden eingelöst und»·eindieursprünglicheGründungsfummeweit überwiegendes Kapital-Vermögenangesammelt Die Anstaltistzueiiieiiisehr wesentlichenund unentbehrlichenGliede in dem Organismus unserer Seiden-Jndustrie herangewachsen·An dieursprüngliche Bestimmung,denFeuchtigkeitsgehaltirgendeinergewissen Masse von Seideund danachdas gültige Handelsgewichtfestzustellen- haben sichandere Aufgaben geknüpft,welche dieErinittelungder Gleichmäßigkeit,derkünstlichenErschwerungdurchUletgllischeund andere Stoffe,desBastgehaltes, del·EtafticttäiUnd DrthUsh derFeiiiheitu. s.w. zumGegenstandehalten« Sie setzenDen Fabrikantenin den Stand, sichDas ftchefsteUrtheil Überth BrauchbarkeitdieseroderjenerWaare zu,Irgendeinembestimm- tenZweckezubilden, sind natürlicherWeise keineswegsinallge- meiner Anwendung,wiedieBestimmungdesHandelsgewichtes, liefernaber invielenFällenhöchstwekthVVlleAUskUNfL

Nachden hier gemachten ErfahrungenkonntedieHandels- .kamnier über dieBeantwortungder ihr vorgelegten Fragennicht imZweifel sein.Die Anlagevon Eonditioiiir-Aiistalten,und zwar von unter öffentlicherAutorität errichtetenConditionir-An- stalten(nachderBezeichnungdes Handels-Ministeriums) mußte Ihr überallnichtalleinzweckmäßig,sonderngeradezugebotener- scheinen,wo einbedeutender HandelmitWaaren betrieben wird, die nachdemGewichte verkauftwerden,währendsiestarkerGe- wichts-Veränderungdurchdas Anzieheiiderin der Luftenthal- tenenWasserdünsteunterliegen.DieBerechtigung jedesderCon- trahentcu, dieUntersuchungzuverlangen, folgtausder ersten- Grundbedingungfüralleredlich gemeinten Handelsgeschäfte,daß über das Maßderübernommenen VerpflichtungbeiKäuferund VerkäufergleicheKlarheit herrsche.Ebendieses Bedürfiiiß führt auchzuderFeststellungeinesMaximalsatzesdesFeuchtigkeitsge- haltes, nach welchemdas Handelsgewichtdann bestimmtwird.

NachderVerordnungvom 14.October 1844 istfürdiebeiden Eonditionir-Anstaltenvon Crefeldund vonElberfeld bestimmt, daß,nachdem dieProbesträngederSeide dervorschriftsmäßigen Hitzeausgesetztundso möglichstvollständigausgetrocknetsind,iiach ihnendasGewichtderganzenWaarenmenge berechnetunddiesem dann einZusatzvon 110X0für zulässigeFeuchtigkeithinzugefügt werde, um das imHandelgültige Gewicht festzustellen.Dem Verfahren,welchessich beiderSeide bewährt,wirdohne Zweifel dieWollenichtgleichmäßigunterliegenkönnen. Jhr geringerer WerthbeigrößeremGewicht, ihre starke VermischungmitUn- reinigkeiten,derFettzusatz,wird eineeigenthümliche,vielleicht sehr schwierigeund kostspieligeBehandlung bedingen.Die Erefelder Handelskainmerhatdarüber keinUrtheil abgegeben.Aber das erd nicht bezweifeltwerden dürfen, daß auch fürWolle und

le-

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,

wollenesGarn jedem VerkäuferoderKäuferzurAufrechthaltung.feststellenzulassen, welches GewichtanWaare.erwirklichüber- einesfriedlichenund redlichen HandelsdieMöglichkeit eröffnet liefertoderempfangen habe, welcheZahlungerdemnachzuleisten sein muß,genau undohne daß fernerer Widerspruch zulässigsei, oder zubeanspruchen habe.

Ueber obligatorischeDampskessel-Uebetwaihung.

(Von J.P. Wagner, PhysikerinFrankfurta.M.) Jn Nr.6 derJll. D.wae.-Ztg. 1871,die indankenswerther

Anerkennungrechthäufig BerichteundVerhandlungeninBetreff VerhütungundSicherungvorDampfkessel-Explosionenvoreiniger Zeit gebracht"hat, findet sichunter derUeberfchriftk

,,ObligatorischeDampfkessel-UeberwachunginEngland«die Mittheilung,daßvon einem englischenParlamentsmitgliedeein Gesetzes-Vorschlageingebrachtworden sei, wonachdieRegierung

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Fig.1.Goudurier’sGeiitrifugakillumpe Läiigenscbnitt.

künftigeinepolizeilicheAufsichtüber dieDampfkesseldesLandes ausüben solle,dem jedochein anderes Parlamentsmitgliedsich entgegenstellte, wodurch sichder bekannteZsachkundigeJngenieur

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isHI-,ZW-»E- Fig.2. Vorderanficht. Fig.3. QiierschnittdesRades.

Goudurier’sGentrifugakpumph

Fairbairn veranlaßtgefundenhabe,denGegenstandineinem Schriftchen abzuhandeln,worin eram Schlusseerklärt;

1) Es istAufgabederStaatsregierung füreinegründliche, periodischzuwiederholende VisitationderDampfkesselzu oren.

2)sDikseVisitation sollabernicht vondeneigenen Organen dieser Behörde, sondernvon Dritten ausgeübtwerden, welcheunter ihrerControlestehen..

VerehrlicheRedaction erklärtsich nun·inAnerkennungder WichtigkeitdesGegenstandesbereit,denjenigen,welche«sich rufen fühlen,ein Votum abzugeben,ihrBlattzur Disppsitmn zustellen.Wenn ichmirnun erlaube,von diesemErbieten brauchzumachen, so schöpfeichVerpflichtunghierzuaus einer 34jähkigeUUeberwachungs-ThätigkeitzurVerhütungvonDampf- kessel-Explosionenin vollerunabhängigerStellung, in welcheich

inFolgeeinersichergebenen moralischenNöthigung einzutreten mich veranlaßt fand,undinwelcher ich so glücklichwar, meine

AusführungsweifeindemGrade bewährtzuerleben, daßnicht

nur in demlangenZeitraum sichkeineExplosion, sondern auch snichteingeringterbezüglicherUns-all ereignete.

Jchunterasse vorerst diese Ausführungsweise,wiesiesich imVerlauf herausbildete, näherzubeleuchtenundbeschränkemich darauf, blosingedrängterKürzedenAnlaß dazu mitzutheilen, weildaraus erhellt, daß auch heute nochderGegenstandausdem nämlichenGesichtspunkte betrachtetwerden kann.

, Als imJahre1836 beihöchsterstädtischerBehörde,dem Senate, einerstes GesuchumGenehmigungzurErrichtungeiner Dampfmaschine eingereichtwurde, fordertederselbeBerichtvon demBauamte,und dieses erfuchtedenphysikalischenVerein, da derGegenstand außerhalbdem Baufachgelegenund derwissen- schaftlichenTechnik angehörte,um einGutachten,zudessen Aus- führungderVorstandaus sachverständigenMitgliederndesVer-

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WL-

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Fig-4. UecbessertegBiitterfask.

eins,mitEinfchlußdesangestellten Lehrers,eineCommissioner- wählte,diemir,alsVorstandsmitglied,zusammenzuberufen,VIII VorsitzinderBerathungzuführenunddas GutachtmzuMU-

giren, übertragenwurde. ·

AmSchlussedesGutachtens dieserCommissivnheißtCulm-

»Die Gefahr, welchedieDampfmaschineHelft-PekschWMPEL wiedieErfahrunglehrt,indem Grade, alssteMchtUUVJhVe Zusammensetzungumfassender Kenntniß-BeichlcktemUNDSeWIssetF haftem Fleißeverdankt, sondern aUchIhre YFhaUVlUUgsolchen Händenanvertraut wird,dieeintheoretischgebildeter Kopf,wenn auchnichtdereigene,zuzweckmäßigerundsorgfältigerWartung anleitet.

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